Ein Mitarbeiterin arbeitet bei MTU Maintenance Berlin-Brandenburg an einem Antrieb.

Ihre Meinung zu Kabinett beschließt Steuerentlastung für Unternehmen

Das Bundeskabinett hat ein milliardenschweres Steuerpaket beschlossen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Davon verspricht sich die Regierung mehr Investitionen - und einen Schub für die E-Mobilität. Von Hans-Joachim Vieweger.

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133 Kommentare

Kommentare

DeHahn

Die Wirtschaft, das Super-Schlagwort. Es gibt allerdings noch - neben der Wirtschaft - Menschen, und bei denen, besonders beim "Sozialen" (Antiwort zu Wirtschaft), muss man ´s wieder reinholen! Nolens volens.

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CommanderData

Man kann abwarten und zusehen, was diese vollmundigen Versprechen bei den unteren 2 Dritteln der Bevölkerung anrichten. Die Umverteilung findet noch schneller statt. 

Was will man anderes erwarten von "Dealmakern" zu denen sich auch Merz zählt ... Siehe die jetzt bekanntgewordenen sms zwischen Ex-Finanzminister Lindner und VW-Blume. Wenn der Finanzminister sich vom VW-Vorstandsvorsitzenden Argumente liefern lässt, warum E-Fuels beibehalten werden müssen...  "Parlament des Geldes" scheint immer richtiger zu werden... 

Zufriedener Optimist

Ja, eine erfolgreich Wirtschaft ist ja so schädlich für Wohlstand der Bürger - siehe DDR! Und man hatte nicht die lästige Demokratie, nicht wahr?

Nachfragerin

Wieder einer, der "sozial" für "Sozialismus" hält...

Wie steht's denn um das soziale Gefälle in Deutschland? Wird der AfD-Sympathisant politisch umgestimmt, wenn sein Nachbar eine von ihm mitfinanziertes 100.000-Euro-Fahrzeug  als Dienstwagen fährt?

Silverfuxx

Wer nur lange genug quengelt, dem wird gegeben. Oder so ähnlich.

Nun bekommt die total leidende Wirtschaft also 'Erleichterungen'. Die nehmen die fetten Unternehmen sicher gerne, die kleinen haben da vermutlich eher wenig von.
Und am Problem Bürokratie ändert das gar nichts. Dabei ist das ein zumindest teilweise echtes.

Nett ist der Hinweis auf 

'Zusammen liegt die durchschnittliche Belastung derzeit bei knapp 30 Prozent und damit klar über dem Durchschnitt in der EU. Das soll sich mit dem neuen Gesetz ändern.'

Eine schöne Rechtfertigung zurechtgebogen.
Gibt es nicht noch anderswo Belastung, die über den EU-Durchschnitt liegt ?
Ach ja... Sozialabgaben. Aber die betreffen ja mehr und mehr die Arbeit'nehmer'. Nicht so wichtig...

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Tino Winkler

Sollte es Ihnen schlecht gehen, empfehle ich fleißiges Arbeiten, es gibt genug zu tun um Geld zu verdienen, natürlich nur für Menschen die das auch wollen und können.

Decathlon

Der Kommentar geht klar an der kommentierten Aussage vorbei und außerdem unter die Gürtellinie.

Kein guter Stil.

Tino Winkler

Ganz im Gegenteil, mein Stil soll zum nachdenken anregen, das kann natürlich nicht jeder.

perchta

Wachstum, Wachstum über Alles - Ich denke es ist höchste Zeit umzudenken und nicht wieder die Gelegenheit zu verpassen.

Kenneth Boulding (https://en.wikipedia.org/wiki/Kenneth_E._Boulding): Nur Idioten und Ökonomen glauben an unendliches, exponentielles Wachstum.
 

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HSchmidt

Oder um es mit dem legendären Georg Schramm zu sagen:

'Von wegen - nach uns die Sintflut. Wir sind die Sintflut.'

CommanderData

Blinder Aktionismus ist typisch für die CDU. Diese unnötigen Erleichterungen wieder nur für das obere Drittel (wie z.B. das Aussetzen der Vermögenssteuer durch die CDU 1996) hat uns diese finanzielle und soziale Schieflage erst beschert. 

Die Arroganz selbsternannter Polit-/Finanz-Elite, die in Spähren schwebt, zu denen 2 Drittel der Gesellschaft nicht gehören. 

Die Grünen waren auf dem richtigen Weg und wurden von genau diesem "überholten Politik- und Wirtschaftsverständnis" lahmgelegt. Pardon. Deutschland wurde lahmgelegt. So sad für Deutschland. 

Lucinda_in_tenebris

Ich denke von diesem Trip führt nur ein rückwärts gekrempelter Mancur Olson, denn dessen Theorie besagt, dass Inovationen deshalb gebremst werden, weil die ersten mehr Investieren müssen und mehr Risiko tragen , als die Triitbrettfahrer, die ihnen dann folgen. Wer fängt an, die Gesellschaft auf das  neue "Weniger ist Mehr" einzurichten? 

Antwort: Lassen wir mal den Nachbarn ausprobieren, wenn es klappt, dann können wir das ja auch mal versuchen.

Tino Winkler

Wachstum ist etwas vollkommen natürliches, so wie auch Rückschläge immer wieder vorkommen.

Sie haben natürlich mit den „Idioten“ recht, die Geld verdienen als etwas unanständiges bezeichnen.

Decathlon

Unser Finanzsystem ist auf Wachstum ausgelegt. Ohne Wachstum schmiert's ab. Solange wir es verwenden, brauchen wir Wachstum.

Es war etwa um die Zeit der Fugger, als man von Bedarfsdeckungs- auf Bedsrfwrckungswirtschaft umgesattelt hat, zusammen mit dem ab dieser Zeit sich massiv entwickelnden Bankenwesen. 

Das sind jetzt immerhin gut 500 Jahre. Das ändert man nicht, ohne dass es vorher grundsätzlich versagt. Auch wenn's möglicherweise wünschenswert wäre.

Questia

E-Mobilität - 

Förderung nur für Neuwagen und nur für Firmen. Ein Klatsche für all die Einzelnen, die mehr oder weniger unverblümt verantwortlich gemacht und aufgefordert werden, mehr für den Klimaschutz zu tun.

Mir fehlt eine Förderung des Gebrauchtwagenmarktes für E-Mobile.

1. Z.B. über eine entsprechende km-Pauschale.

2. Wenn es sich um ein bereits gefördertes E-Mobil handelt, sollte die Förderung des Erstbesitzes je nach Alter des Fahrzeugs bei Verkauf zurückgefordert/verrechnet werden können und der Person zugestanden werden, die dieses gebrauchte E-Mobil kauft.

Wenn es wirklich auch darum geht, die E-Mobilität in der Breite zu ermöglichen, muss da gehandelt werden.

 

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CommanderData

Vor uns liegen Jahre der Stagnation, weil Probleme nicht mit Strategien gelöst werden können, durch die sie erst entstanden sind. Und das untere Drittel zahlt die Zeche... solange sie überhaupt noch kann. 

saschamaus75

Naja:

 

Zu den Punkte 1&2:

Ok, die wollen was an der AfA drehen. -.-

Aber ich sehe da jetzt echt nicht, wie DAS volkswirtschaftlich soooo der Bringer sein soll. Also, die Auswirkung dürfte >0 sein, ABER gesamt betrachtet doch eher marginal, oder? oO

 

Zu Punkt 3:

Ähh, die wollen die Forschungszulage von 10 Mio. € auf gerade mal ganze 12 Mio. € erhöhen? oO

Hört sich für mich jetzt auch nicht gerade nach deeem 'großen Wurf' an, oder? -.-

 

Zu Punkt 4:

Jaja, bis 2028 ist noch lang hin... -.-

 

Grossinquisitor

Der Regierung gelingt es bisher recht gut, ihre Gesetzesvorhaben positiv darzustellen und eine Aufbruchstimmun  zu erzeugen. Denn eigentlich ist das nicht allzuviel. Abschreibungssätze in Höhe von 30% gab es in der Vergangenheit auch schon immer wieder mal, wenn auch nicht in dieser konkreten Ausgestaltung. Die Körperschaftsteuersenkung auf 10% gilt offenbar erst 2032, mithin in der nächsten Legislaturperiode. Die Steuerersparnis für E-Fahrzeuge im Erstjahr ist zwar nicht unbeachtlich. Das ist aber hauptsächlich ein Steuerstundungseffekt. 

Malefiz

Steuerentlastung bei den Bürgern ja, bei den Unternehmen nein! Was haben die Unternehmen in den letzten zig Jahrzehnten immer wieder an Unterstützung bekommen? Und jetzt werden sie noch mehr unterstützt in dem man ihnen Steuerentlastungen zukommen läßt!

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Tino Winkler

Dann gründen Sie doch ein Unternehmen und kommen in den Genuß der Steuerentlastungen.

franxinatra

Schon zu Zeiten der 'sittlich moralischen Erneuerung' hat die Regierung Kohl wirtschaftliche Entlastungen auf Kosten der Kommunen und Gemeinden geleistet.

Welche Partei wird wohl den Nutzen aus der Wählerverstimmung ziehen, wenn sich das Prozedere nun nicht nur von der Union getragen wiederholt?

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Tino Winkler

Die afd jedenfalls nicht, deren menschenfeindliche Politik wäre katastrophal.

Daggi

Pendlerpauschale, Dienstwagenförderung... Man könnte meinen, wir hätten weder ein Problem mit dem Klima, dem unterfinanzierten öffentlichen Nahverkehr oder ein Problem mit der Armut im Land. Dabei weist eine jüngst veröffentlichte Studie nach, dass die meisten mit dem Auto einen Arbeitswelt von unter 20 km zurück legen. Die Rolle rückwärts ist perfekt eingeleitet!

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Decathlon

Die Pendlerpauschale ist kein "Geschenk der Regierung an Reiche", sondern berücksichtigt Werbungskosten, die vom Einkommen absetzbar sein müssen.

Und Dienstwagen sind für Arbeitnehmer nicht so billig, wie es oft dargestellt wird: Zu dem Prozent, das sowieso als geldwerter Vorteil verdteuert werden muss, kommt für jeden Kilometer Abstand von der Arbeit noch das Gegenteil einer Pendlerpaudchale, nämlich ein Zuschlag auf das zu versteuernde Einkommen. Und es ist nicht nur Steuer, die hierauf zu zahlen ist: Es kommen noch Sozialversicherungsabgaben dazu.

Dass Dienstwagen oft "dicke Schleudern" sind, ist außerdem oft nicht freiwillig. Die Firmen machen da Vorgaben. Und der Arbeitnehmer zahlt für ein für seinen Geschmack viel zu teures Auto. In meinem Fal wäre mir mehr Netto cash aufs Konto lieber als das für meinen Geschmack eine Klasse zu große Auto.

Questia

@Deca 18:55

| "Die Pendlerpauschale ist kein "Geschenk der Regierung an Reiche", sondern berücksichtigt Werbungskosten, die vom Einkommen absetzbar sein müssen." |

Das sehe ich anders.

Wenn 2 Personen mit unterschiedlich hohem Einkommen dieselben Fahrtkosten aufwenden müssen, hängt die "Berücksichtgung", also die Höhe der steuerlichen Entlastung, vom Einkommen ab.

Wenn es ganz dumm läuft, bekommt die eine Person, die keine Steuern zahlt, gar keine Entlastung und die andere Person mit hohem Einkommen eine Entlastung, die dem Höchststeuersatz entspricht, obwohl beide dieselben Fahrtkosten hatten.

 

Decathlon

Ich bin aus diesem Grund dafür, dass - was Steuersätze angeht - beim Absetzen grundsätzlich "unten" abgesetzt werden sollte und nicht "oben". Dass die Steuerersparnis in absoluten Beträgen beim Absetzen also für alle gleich hoch ist.

Ist aber eine andere Geschichte und kein Grund, gegen die Pendlerpauschale zu argumentieren.

Mein Vater ist mit recht überschaubarem Bruttoeinkommen gut 30 Jahre lang 40 km (einfache Strecke) zur Arbeit gefahren. Der bescheidene Fahrtkostenzuschuss in Form der Pendlerpaudchale war da mehr als willkommen.

Questia

@Deca 18:55

| "Und Dienstwagen sind für Arbeitnehmer nicht so billig, wie es oft dargestellt wird" |

Das widerlegt dieser Artikel und stellt auch gleich die Abhilfe vor: 

"Analysen zeigen, dass mit der pauschalen Versteuerung von einem Prozent oder weniger der Wert der privaten Nutzung in den meisten Fällen deutlich unterschätzt wird. Das Umweltbundesdesamt geht davon aus, dass nur etwa 40 Prozent der tatsächlichen Kosten erfasst werden. Dadurch ist ein vom Arbeitgeber gestellter Dienstwagen sehr viel günstiger als ein Wagen, der privat angeschafft und unterhalten wird. Beispiel:..Das Beispiel macht deutlich: Wer einen Dienstwagen nutzen kann, spart zum Teil erheblich. Zwar verfügen nur etwa fünf Prozent aller Beschäftigten über einen Dienstwagen, davon profitieren allerdings vor allem Besserverdienende" https://www.vcd.org/artikel/dienstwagenbesteuerung

 

Decathlon

Und ich weiß, was ich vorher für meinen privaten Polo gezahlt habe, den ich auch meine Dienstfahrten genutzt habe. Und ich weiß, was mich der Leon Kombi jetzt kostet, den ich so nicht privat brauche. Ich habe noch nie so viel für's Autofahren zahlen müssen wie jetzt.

Questia

Gegen Anekdotische Evidenz ist schwer faktisch anzukommen.

Montag

Diese Dienstwagenförderung habe ich nie verstanden.

(Warum fördert der Staat Kauf und Betrieb von Privat-PKW? Ich würde es eher verstehen, wenn der Staat Dinge fördern würde, die umweltverträglicher sind. Damit die Probleme, die Autos so mit sich bringen, reduziert werden. Beispielsweise Fahrräder, Car Sharing, ÖPNV, Home Office, Robo-Taxis.)

Decathlon

Das sind ja keine Privatautos. Man bekommt sie in der Regel, wenn man dienstlich viel damit fahren muss und darf sie außerdem noch teilweise privaz nutzen. In meinem Fall sind's etwa 3/4 dienstliche Kilometer, 1/4 private.

Und wie weit man das überhaupt Förderung nennen kann, stelle ich mal in Frage. Der Arbeirgeber setzt seine Kosten ab, wie üblich. Für den privst genutzten Anteil gibt's die Besteuerung beim Arbeitnehmer.

Questia

Doch, es sind Privatfahrzeuge. Und sie gelten als Gehaltsersatz. Sie können ausschließlich privat genutzt werden. Es gibt keine Beschränkung.

 

Questia

@Montag 19:27

| "Diese Dienstwagenförderung habe ich nie verstanden.

Warum fördert der Staat Kauf und Betrieb von Privat-PKW? Ich würde es eher verstehen, wenn der Staat Dinge fördern würde, die umweltverträglicher sind." |

Diese Förderung wurde lange vor dem Blick auf Umweltverträglichkeit einführt.

Sie beruht auf der Definition der Autoindustrie als Schlüsselindustrie und der damit verbundenen Macht dessen Lobbyismus' und dem Totschlagargument der Arbeitsplatzsicherung.

Das hat leider auch den Blick verstellt, auf die vielfältigen Möglichkeiten und Chancen auf die zukunftsweisende Industrie der Sonnen- und Windkraft.

Als die abgewürgt wurde, war der Verlust von 100.000 Arbeitsplätzen kein Thema.

 

werner1955

Pendlerpauschale, Dienstwagenförderung.

Gut so. Leide rnoch viel z wenig. Auch Fehlt massiv etwas vieles für die Rentner. 

Tino Winkler

Die durchschnittliche Jahresfahrleistung bei Dienstwagen beträgt fast 30TKm.

Decathlon

Ja und wofür?

Größtenteils für dienstliche Fahrten. Irgendwie muss ich zu den Kunden meiner Firma kommen. Diese Woche 1500 km.

Seebaer1

Nach allem was ich weiß leiden die Firmen hauptsächlich unter den hohen Energiekosten, der miserablen Infrastruktur und der immer mehr ausufernden Bürokratie. Und die Regierung stellt Steuererleichterungen in Aussicht für Firmenwagen, die zu 95% geleast werden.

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Tino Winkler

Die Firmen leiden eher unter Bedenkenträgern in den eigenen Reihen.

Arthur K.

Diese  Art  von  "Wirtschaftsaufschwung"  kennt  man  zur  Genüge  aus  Regierungen,  die  für  ihre  Reichenklientel  Politik  gegen  die  arm  gearbeitete  und  kaputt  gesteuerte  Bevölkerungsmehrheit  machten.

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Tino Winkler

Wer arm ist zahlt keine Einkommensteuer und auf keinen Fall Körperschaftssteuer.

Lucinda_in_tenebris

Nachdem Kohl und Merkel jahrzehnte die green tec diskreditierten, vernachlässigten und sabotierten, setzt nun endlich die Union auch auf das einstige Schreckgespenst und Hippie_Phantasma  E-Mobilität.

 

Arthur K.

Schon  die erste  E-Autosubventionswelle  erwies  sich  nur  als  kurzes  Strohfeuer  und  erreichte  keinen  nachhaltigen  Wirtschaftsaufschwung.

wenigfahrer

Auszug:

" Zudem werden künftig auch teurere Autos gefördert: Die Obergrenze wird auf 100.000 Euro erhöht. "

Jetzt hat man irgendwie jedes Maß verloren, und bei den anderen Dingen, was glaubt man in der Regierung wo sich die Länder und Kommunen die Mindereinnahmen herholen werden, die SPD war mal eine Arbeiterpartei, das scheint sie vergessen zu haben.

Was mein man wo das Geld vom Gewinn hingeht?.

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WirSindLegion

Na da haben aber BMW und Benz für ihre teuren E-Schüsseln aber ordentlich Lobbyismus betrieben!

Decathlon

Der Abschreibungs-Turbo scheint mir ein recht cleverer Ansatz zu sein: Er greift nur bei Investitionen, die länger genutzt werden (sonst wäre die kurze Abschreibungszeit ja eh schon gegeben). So zahlen die Unternehmen erstmal weniger Steuern, später aber mehr, weil's dann von der immer noch genutzten Investition nichts mehr abzusetzen gibt. Bei niedriger Inflationsrate kommt das den Staat so nicht allzu teuer. Außerdem greift diese Förderung nur bei Unternehmen, die sich nicht eh schon armrechnen und dadurch keine Gewinne haben, von denen man was absetzen könnte.

Die Senkung der Körperschaftssteuer sehe ich kritisch. Unternehmen sollten auf ihre Gewinne ="Einkommen" nicht weniger Steuern zahlen als natürliche Personen. Da sollte der Rest von Europa hochgehen, nicht wir runter.

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Grossinquisitor

Der internationale Steuerwettbewerb ist nicht auf Europa beschränkt. Der deutsche Fikus konkuriert mit dem Rest der Welt. Immerhin gibt es eine globale Mindeststeuer. Ob sie wirkt, muss sich aber erst noch zeigen.

WirSindLegion

Stimmt schon, dass E-Auto Besitzer eher zu den REICHEN gehören.  Ich habe jedenfalls auf dem großen Krankenhausparkplatz unseres MVZ noch kein E-Auto einer Pflegekraft gesehen - auf dem Parkplatz für die Ober- und Chefärzte (und auf dem für die Pharma-Vertreter!) aber sehr wohl....

Decathlon

Was die zusätzlichen Kosten für die Länder und die eh schon ausgeplünderten Kommunen angeht: 

Da muss wie in der Kneipe gelten: Wer bestellt, der bezahlt.

Ich hoffe mal, die Länder verhandeln da im Bundesrat mit harten Bandagen.

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Grossinquisitor

Ich bin gespannt, wie das kompensiert wird. Den Ländern einen höheren Anteil am Steuaufkommen zuweisen, geht nicht so einfach. Die Aufteilung ist im Grungesetz geregelt (Art. 106 GG) und kann von der Regierungsmehrheit nicht geändert werden.

Hartmut der Lästige

Übrigens wird die betriebliche Abschreibung von E-Fahrzeugen von 70% im ersten Jahr natürlich kurzfristig den Gebrauchtwagenmarkt mit fast neuwertigen E-Fahrzeugen überfluten und somit nicht nachhaltig wirken. Eher im Gegenteil, da der Markt für gebrauchte E-Fahrzeuge nachhaltig zerstört wird.

Eine 20 % Abschreibung (bzw. Unterstützung) von bspw. 20 % für private Käufer verbunden mit einer Haltefrist von ein paar Jahren könnte hingegen einen dauerhaften Anstieg des E-Auto Absatzes zur Folge haben.

Der Verräter

Um die Jahrtausendwende hat die damalige rot-grüne Bundesregierung die Unternehmenssteuern (Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer) fast halbiert. Die Investitionen sind in den zehn Jahren danach nicht gestiegen.

Näheres kann man bei Heiner Flassbeck nachlesen: https://www.relevante-oekonomik.com/2025/06/01/schon-wieder-steuern-fue…

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Grossinquisitor

Interessanter Link. Ich interpretiere das aber so: Die Investitionen sind zwar bezogen auf das BIP nicht gestiegen. Da das BIP aber gestiegen ist, sind die Investitionen nominal auch gewachsen. Eine relativ gleichbleibende Investitionsquote reich  offenbar aus, um die Unternehmensgewinne in der Folgezeit deutlich zu steigern.

marvin

Das Problem der Autoindustrie ist die EU, welche massive Strafen erhebt, wenn der geforderte mittlere CO2-Ausstoß der Flotte überschritten wird, weshalb die Hersteller unbedingt ihre ladenhütenden dicken E-Karren loswerden müssen, da diese immer noch mit "Null-Emission" angerechnet werden (obwohl man es natürlich besser weiß). Jetzt werden sie eben subventioniert. Den Schildbürgerstreich stattdessen zu beenden fehlt wohl die Kraft, sowohl den Schildbürgern als auch der Auto-Lobby.

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pasmal

Kabinett beschließt Steuerentlastung für Unternehmen
Es ahnt Übles, wenn man die Steuerpolitik und die satten Geschenkfinanzierunsmöglichkeiten für Unternehmen sieht, welche aus den Folgen der dann umgesetzten Unternehmensunterstützung um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, kommen sieht. Die Finanzierung aus Steuern, Verschuldung und die Steuerausfälle durch die Finanzierungshilfen, werden, nein müssen ja von irgend jemandem ausgeglichen werden und was der Irgendjemand nicht direkt bezahlen kann, wird ihm andersweitig abgenommen werden. Komisch, ich weiß schon wieder wer das sein wird. Und ich glaube das ist der/die selbe, der/die Erfolge aus diesem irrwitzig finanziertem Anschubprogramm, falls es da Erfolge überhaupt noch geben kann, am wenigsten zu spüren bekommt. 

Bernd Kevesligeti

Was bedeutet das ? Eine erhebliche steuerliche Entlastung für die Reichen. Laut dem Handelsblatt sind das 630 Millionen Euro weniger Steuereinnahmen in diesem Jahr. Im Jahr 2026 wächst diese Zahl auf 4 Milliarden Euro und bis 2029 auf 17 Milliarden. Laut AFP soll es auch Sonderabschreibungen von 75 Prozent für Unternehmen geben, die Elektroautos kaufen. "Schonfrist fürs Kapital" titelte da vor einigen Tagen eine Tageszeitung. Es werden die entlastet, die im Verhältnis zum Vermögen eh nicht allzu viel an Steuern zahlen. Denn in Deutschland ist nur die Einkommenssteuer progressiv. Und so zahlt das oberste Prozent der Einkommensbezieher 22,8 Prozent der Einkommenssteuern, bei 31 bis 34 Prozent des Nettovermögens (Quelle Christopg Butterwegge "Ungleichheit" und "Umverteilung", erschienen bei PapyRossa.

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Grossinquisitor

Mir ist die Verbindung des obersten Prozent der Einkommensbezieher mit den 31 bis 34 Prozent des Nettovermögens nicht klar. Das ist nicht zwingend die gleiche Personengruppe. 

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