Eine Frau sitzt auf einem Bett und blickt aus dem Fenster.

Ihre Meinung zu Neuregelung tritt in Kraft: Mutterschutz nach Fehlgeburt wird ausgeweitet

Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden, hatten bislang in viele Fällen keinen Anspruch auf Mutterschutz. Um sich zu erholen, blieb ihnen nur eine Krankschreibung. Nun ist eine gesetzliche Neuregelung in Kraft getreten.

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111 Kommentare

Kommentare

franxinatra

Wenn man in der eigenen Familie die Tragödie hinter unverarbeiteten Fehlgeburten erlebt hat begreift man viel mehr das was neuerdings, und zu Recht, das androzentrische medizinische Weltbild nennt.

Beschämend...

 

 

YVH

Der Mutterschutz muss mit dem Beginn der Schwangerschaft gelten, denn es beginnt ein neues Leben, das geschützt werden muss und dessen Verlust zu jedem Zeitpunkt tragisch ist. Da kann man keine willkürliche Grenze ziehen.

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Grossinquisitor

Wenn die schwangere Frau aber noch arbeiten will und kann? Soll man sie dann bevormunden? Wenn sie es nicht will, wird sie sich eine Krankschreibung besorgen. 

YVH

"Wenn die schwangere Frau aber noch arbeiten will und kann? Soll man sie dann bevormunden?"

Es gibt keinen Zwang für Frauen den Mutterschutz bei einer Fehlgeburt in anspruch zu nehmen. Sie können also eigenverantwortlich handeln.

Grossinquisitor

O.k. Dann hab ich Sie falsch verstanden.

De Paelzer

Mit dem Beginn der Schwangerschaft beginnt der Mutterschutz und das nicht erst seit gesten.
Sobald man Schwanger ist gibt es entsprechende Regeln. Keine Nachtarbeit zwischen 20:00 und 6:00. Nicht schwerer heben als max 10 Kg. Angepasste Pausenzeiten. Keine Wochenendarbeit ec.

Zweispruch

Beschäftigen Sie sich mal damit wie viele Schwangerschaften natürlich innerhalb der ersten 8 Wochen enden, oft haben die Frauen noch nicht einmal gemerkt, dass sie schwanger sind. Ihr Vorschlag ist nicht nur dümmlich paternalistisch, sondern auch weltfremd.

YVH

Ein willkürlich gesetzter Zeitpunkt ist weltfremd und schließt viele mögliche Konstellationen aus.

saschamaus75

>> Ein willkürlich gesetzter Zeitpunkt

 

Also ich gehe eher davon aus, daß dieser Zeitpunkt nach medizinischen Aspekten und Argumenten gewählt worden ist. -.-

 

watchcat

Was genau am Komentar des Mitforisten finden Sie dümmlich, paternalistisch und weltfremd?

 

De Paelzer

Was wollen sie damit sagen?

Es ist egal, sobald der Frauenarzt festgestellt hat, dass man schwanger ist, beginnt der Mutterschutz. Da gibt es keine Fristen. Natürlich kann die Mutter es vorziehen es nicht zu melden, was ich für unverantwortlich halte.

91541matthias

in meinem Metier, der psychiatrischen Pflege, stehen Schwangere ab Bekanntwerden der Schwangerschaft unter Beschäftigungsverbot..

Bis jetzt hat sich noch keine dagegen beschwert

Lucinda_in_tenebris

"Zudem wolle auch nicht jede Frau offenbaren, dass sie schwanger gewesen sei und das Kind verloren habe." (T.S.)

Frauen gehen zur Arbeit, weil sie ihre verlorene Mutterschaft verheimlichen möchten. Darauf geht der Gesetzgeber ein und erlaubt Müttern auch auf den Mutterschutz zu verzichten.

Richtig ist sicher, wenn Frauen früher arbeiten wollen, weil, wie im Artikel beschrieben, der Arbeitsalltag auch eine Stütze bieten kann. Aber die zweite Begründung offenbart mehr eine seltsame Unstimmigkeit zwischen Arbeitswelt und Frau. Frauen dürfen keine Periode haben, die den Ablauf stört, außnahmsweise dürfen sie zwar Kinder kriegen, aber wenn das nicht klappt, dann bloß "pssst". Erfolglosigkeit darf es in unseren Unternehmen nicht geben. Nachher sitzt da ein Trauerkloß, der andere von der Arbeit abhält.

Neee, liebe Gesetzgeber, hier wäre der doppelte Mutterschutz nötig!

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De Paelzer

Wenn Frauen schwanger sind und es dem Arbeitgeber mitteilen gibt es keine Ausnahmen mehr die der Gesetztgeber erlaubt.

Lucinda_in_tenebris

Bitte lesen sie den Artikel. Das neue Mutterschutzrecht sieht einen freiwilligen Verzicht vor, was auch völlig ok ist, nur die erwähnte Begründung ist schräg und deutet auf die generelle Tendenz der Arbeitswelt Menschen nur in ihrer Funktion zu betrachten und nicht als biologische Wesen.

Zweitens sollten sie sich mal in die Situation hineindenken. Der beschriebene Fall bezieht sich offensichtlich auf Frauen in den ersten Monaten, die also noch keinen Schwankerschaftsurlaub beantragt hat. Es wäre ja recht sinnlos, wenn die Frau schon mit Kugelbauch im Unternehmen herumläuft und dann anschließend die Schwangerschaft verheimlichen möchte . (Es mag auch diese Fälle geben, was nochmals auf die psychische Belastung deutet)

R A D I O

Welche "schräge" Begründung meinen Sie? Meinen Sie eine Begründung des Gesetzgebers?

Und was genau haben Sie dagegen, dass man Arbeit gegen Lohn/Gehalt und Arbeitsverträge im Wesentlichen als das behandelt, was sie sind, funktionell und sachlich begründet? Hätten Sie lieber z.B. was Mythisches und Emotionaleres in der Arbeitswelt, in den Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern? Ich weiß nicht wirklich, worauf Sie hinauswollen. Ich finde das Gesetz ist gut, zweckmäßig, finanzierbar und längst überfällig.

Lucinda_in_tenebris

Klar. Letztlich ist die Frage, wer erfolgreicher ist. Ein Unternehmen, dass potentiell Mitarbeiter als Roboter sieht und diese mit jenen auch irgendwann verwechselt bzw auswechselt oder eben ein Unternehmen, dass sich auf human Mangement versteht. Sind Menschen glücklich und zufriedener, werden sie weniger krank und produktiver. 

Das 20. Jahrhundert ist vorbei. Fordianismus ist eine epochale Stufe in der Entwicklung des Verhältnis von Mensch und Arbeit und sicher kein Modell für die Zukunft.

R A D I O

Was gibt Ihrer Meinung nach heutzutage den Ausschlag für einen Unternehmer oder einem Personalchef, einen Arbeitsvertrag mit einen bestimmten Bewerber abzuschließen?

Es lässt sich nicht beweisen, dass Privatunternehmen auf glückliche Mitarbeiter angewiesen sind, um ihre Gewinn- und Marktziele zu erreichen. Entscheidend ist, dass den Mitarbeitern ihre Aufgaben, Zuständigkeiten und ihre Verantwortungsbereiche so genau wie möglich vermittelt werden, sie leistungsgemäß entlohnt werden, Zukunftsperspektiven im Einklang mit dem Erreichen der Unternehmensziele aufgezeigt werden und man sich gegenseitig an Vereinbarungen hält.

Die Konzepte vom Human Management und entspr. Personalarbeit ist so ein Kleidchen, dass sich längst abgenutzt hat. Es zählt in Unternehmen hauptsächlich das, was sich in Zahlen gießen lässt. Dabei kann man oft noch nett und freundlich miteinander umgehen, wenn es sich einrichten lässt, die Chemie stimmt, bis zu einem best. Punkt. Glück stellt sich in anderen Sphären ein.

De Paelzer

Manche Frauen ist nicht klar, dass gerade in den ersten Monaten das Risko einer Fehlgeburt sehr groß ist. Es ist wichtig direkt nach der Info vom Frauenarzt, die Schwangeschaft zu melden.

De Paelzer

Ich meinte den normalen Mutterschutz. Der beginnt, wenn der AG erfährt, dass man schwanger ist. 
Nachdem das Kind auf der Welt ist, gibt es bei Fehl - und Totgeburten eine Schutzfrist. 
Die kann die Mutter verkürzen. 

Lucinda_in_tenebris

In ihrem ersten Kommentar sagten sie, dass es "dann keine Ausnahmen mehr gibt". Jetzt deuten sie selbst auf die Ausnahme (Verkürzung). Ich nehme deshalb  an, dass sie mittlerweile den Artikel gelesen haben, danke.

Grossinquisitor

Die Krankschreibung werden die Mütter regelmäßig erhalten haben. Praktische Relevanz hat die Gesetzesänderung -wenn ich es richtig sehe- für die Arbeitgeber. Kleine Unternehmen nahmen bisher am U1 Umlageverfahren teil. Große bekamen nichts. Jetzt bekommen alle U2 oder eine Erstattung mit neuer Bezeichnung. Oder hab ich das falsch verstanden?

Nettie

Frauen brauchen nach einer Fehlgeburt auf jeden Fall Trost und Ablenkung. Aber ganz bestimmt nicht Druck. Beides in welcher Form auch immer.

Malefiz

Das die Neuregelung vom Mutterschutz nach Fehlgeburt ab sofort ausgeweitet und in Kraft getreten ist, daß ist ein vernünftiger Schritt und hilft den Müttern über den Verlust bei einer Fehlgeburt vielleicht besser hinweg zu kommen! Das ist eine gescheite Entscheidung mit der Neuregelung vom Mutterschutz!

zzp

Längst überfällig.

Bin zwae keine Frau, stelle mir aber vor eine fehlgeburt ist ein wahnsinniges Traumata. Auf eine Geburt kann ich mich vorbereiten, eine Fehlgeburt kommt total unerwartet und ich soll dann alleine damit fertigwerden.

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Anna-Elisabeth

"Auf eine Geburt kann ich mich vorbereiten, eine Fehlgeburt kommt total unerwartet und ich soll dann alleine damit fertigwerden."

In einer Beziehung sollte man allerdings auch die Rolle des Mannes (werdender Papa) nicht unterschätzen. Er ist die wichtigste Stütze für seine Frau. Auch er kann leiden. Allerdings soll es ja auch Männer geben, die bei der Frau die Schuld suchen. Dann ist es ein vervielfachtes Leid für die Frau.

ich1961

Das wurde höchste Zeit!

Manche Frauen wollen nicht erklären müssen, eine Fehlbegurt gehabt zu haben, andere leiden still vor sich hin und wieder andere leiden schwer darunter.

 

Lucinda_in_tenebris

....im übrigen wäre es auch sinnvoll die Väter mit unter den Schutz zu nehmen, denn die stehen ja nicht daneben und sagen "Ach Schatz, da machen wir halt ein neues".

Ich kenne ein Paar, dass noch Jahre unter der Situation des "verlorenen Kindes" gelitten hat.

watchcat

Schön, dass Frauen in dieser schwierigen Situation mehr Unterstützung erhalten. Dass nach wie vor ganz patriarchal so getan wird, als ob die betroffenen Väter vollkommen unberührt bleiben, ist traurig. Man vergisst es leicht, aber auch ungeborene Kinder haben Väter, mit Gefühlen und so.

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De Paelzer

Meine Frau hatte 1975 eine Totgeburt und es beschäftigt mich noch heute. Vor allem das ich nicht weiß was mit dem Kind passiert ist. Es war voll ausgewachsen und 7 Monate alt.

ich1961

Das stelle ich mir noch schlimmer vor, weil es dann schon ein Baby ist - im Gegensatz zu den ersten Wochen.

Und das Sie da heute noch dran knabbern, ist mir vollkommen klar. 

Ich hoffe ich trete nicht ins Fettnäpfchen, aber wie ging/geht es Ihrer Frau damit?

 

watchcat

Von Männern wird immer noch erwartet, dass sie so etwas einfach verdrängen und weiter "funktionieren". Das ist natürlich eine denkbar schlechte Idee. Hier im Forum wird sogar bestritten, dass Väter das überhaupt etwas "angeht" unfassbar.

Kaneel

Wer erwartet von Männern, dass diese Gefühle verdrängen, funktionieren und sich nicht empfindlich und schwach zeigen dürfen? Ich als "woke links-grüne" Frau ganz sicher nicht.

watchcat

Die Gesellschaft. Oder wann wurde eine Aufklärungskampagne gefahren, um darauf hinzuweisen, dass ungeborene Kinder auch Väter haben, die unter deren Schicksal leiden?

Kaneel

Wer sollte I.M.n. eine solche Aufklärungskampagne initiieren? 

Kaneel

Ich hielte es für sinnvoll ein halbes Jahr oder vielleicht sogar ein Jahr verpflichtende Erziehungszeit für Männer würde uns gesellschaftlich sehr viel weiter bringen und den Fokus mehr auf die Väter lenken.

Kaneel

Wir benötigen tatsächlich sehr viele unterschiedliche gesellschaftliche Aufklärungskampagnen, die sich insbesondere an Männer richten. Ich wäre auch für ein verpflichtendes Fach „Umgang mit Gefühlen“ in der Schule.

Mauersegler

"Hier im Forum wird sogar bestritten, dass Väter das überhaupt etwas "angeht" unfassbar."

Ich habe keinen derartigen Kommentar gelesen.

watchcat

""Väter" haben damit sowieso nichts zu tun."

Vielleicht gab es da ein Missverständnis. Der Forist, den Sie zitierten, setzte wohl Väter in Anführungszeichen, weil das Kind ja noch nicht geboren ist.

Sie sehen also schon, dass ungeborene Kinder auch Väter haben?

 

Mauersegler

"Vielleicht gab es da ein Missverständnis. Der Forist, den Sie zitierten, setzte wohl Väter in Anführungszeichen, weil das Kind ja noch nicht geboren ist."

Darauf hat die Foristin Kaneel auch gerade aufmerksam gemacht und es scheint mir in gewisser Weise plausibel. Dann handelt es sich in der Tat um ein Missverständnis

"Sie sehen also schon, dass ungeborene Kinder auch Väter haben?"

Ja, selbstverständlich. Aber ich habe gerade nochmal nachgeschaut: Juristisch gelten Väter wohl erst dann als solche, wenn das Kind lebend zur Welt kommt. 

Kaneel

Plädieren Sie demnach dafür, dass für den Partner einer Schwangeren auch eine Art "Väterschutz" gesetzlich festgeschrieben wird, inklusive der Vorgabe, dass ein werdender Vater bestimmte berufliche Tätigkeiten wie 'schwer heben' nicht mehr ausüben darf?

watchcat

Nein. Es geht schlicht um das Offensichtliche: Kinder, geboren oder ungeboren, haben Väter. Wenn man das ignoriert, dann bitte konsequent. Dann bedeutet "my body my choice" eben auch "my complete responsibility, also financially."

watchcat

Wenn X die komplette Entscheidungsgewalt über eine Situation hat, kann Y nicht die Verantwortung für die Resultate gegeben werden. Das sollte eigentlich unstrittig sein.

Stellen Sie sich vor, jemand anders hat die komplette Kontrolle über Ihr Konto, aber sie sind verantwortlich wenn das Konto üverzogen wird. Das führt natürlich zu gewaltigen Interessenskonflikten.

Rechte und Pflichten dürfen nicht getrennt werden. Wer die alleinigen Rechte will, muss auch die Pflichten ganz auf sich nehmen.

Kaneel

Sie ziehen schräge Vergleiche. Teilen die Welt in schwarz und weiß ein und vergessen die vielen Schattierungen dazwischen. Sie wollen sich schlicht und einfach finanziell nicht am Gemeinwohl beteiligen und stellen rigideste Regelungen und Forderungen auf um Frauen zu kontrollieren. 

Kaneel

Na also, endlich kommen Sie 'raus mit dem Kern Ihres Anliegens. Für Ihre möglicherweise schlechten Erfahrungen mit Frauen, können andere Frauen nichts. Machen Sie diese also nicht dafür verantwortlich. Differenzieren Sie. Suchen Sie sich die Richtige, unterstützen Sie Ihre Frau und lassen Sie sich unterstützen.

werner1955

Mutterschutz nach Fehlgeburt wird ausgeweitet? 

Ok. Gut so. Was ist mit den "Vätern" die auch Ihr Kind verloren haben? 

 

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Mauersegler

Leiden die Väter auch unter Krämpfen und verlieren große Mengen Blut? 

"Väter" haben damit sowieso nichts zu tun.

De Paelzer

Das kann nur jeder für sich sagen, der es selbst erlebt hat. Der Eine besäuft sich, der Andere mach weiter wie vorher.
Manche leiden auch mit ihren Frauen.

Mauersegler

"Manche leiden auch mit ihren Frauen."

Das ist sicher richtig. Aber bei Männern fehlt die körperliche Komponente. Wenn es "nur" um die seelische Belastung ginge, müsste man die Möglichkeit zu entsprechender Freistellung auch beim Tod schon geborener, älterer Kinder oder nächststehender Menschen verlangen. 

Malefiz

Das ist unterstes primitives Stammtisch Geschwätz. Ich leide als Mann genauso wie meine Schwägerin heute noch unter dem Tod ihres Sohnes leidet. Mein 1. Patenkind das mit 2 Jahren gestorben ist leide ich heute noch, obwohl es nicht mein eigenes Kind war. Das Ganze ist jetzt über 30 Jahre her!

R A D I O

Ich finde, mit Ihrem ersten Satz vergreifen Sie sich ganz erheblich im Ton und auch inhaltlich und irren. Aber bitte: dann frage ich Sie, ob Sie der Meinung sind, Sie persönlich hätten für die mehr als 30 Jahre seit dem Tod Ihres Patenkindes deshalb Geld von der Gesellschaft erhalten müssen (sieht mir nach mehr als 360 volle Monatsgehälter aus), oder ob wir eine gesetzliche Regelung für alle ähnlichen Fälle bräuchten. Jetzt bitte nicht irgendwie angegangen fühlen, ich meine das ganz sachlich.

Kaneel

Danke.

werner1955

OK. Frage nur für meinen Sohn

watchcat

Väter haben nichts damit zu tun, wenn ihre Kinder sterben? In welcher Welt leben Sie bloß?

Mauersegler

Väter schon, aber "Väter" nicht. Ich bitte um genaues Lesen.

Anna-Elisabeth

""Väter" haben damit sowieso nichts zu tun."

So ahnungslos kann man doch gar nicht sein. Und wieso "Väter" in Gänsefüßchen?

Kaneel

Es macht häufig sehr viel Sinn auch den Ursprungspost zu lesen, auf den Antworten erfolgen. Der User werner1955 war es, der "Väter" in Gänsefüßchen gesetzt hat. Warum wird die Replik auf diese Gänsefüßchen hinterfragt und nicht das Original?

Mauersegler

Ich habe mit den "Vätern" den Kommentar zitiert, auf den ich geantwortet habe. Väter in Gänsefüßchen sind offensichtlich keine Väter und können daher nichts mit dem Tod eines Kindes zu tun haben. 

Kaneel

Einerseits habe ich Ihren Kommentar am ehesten so verstanden wie Sie ihn gemeint haben. Andererseits hat 'werner1955' vermutlich Väter aufgrund der Situation nach einer Fehlgeburt in Gänsefüßchen gesetzt. Weil ohne Kind keine Vaterschaft.

Mauersegler

Vielen Dank für Ihre Erklärung, das kann gut sein. Für mich hat auch schon ein Fötus einen Vater, aber juristisch zählt wohl erst die Geburt. 

Kaneel

Ist mir auch erst nach mehrmaligem Lesen aufgegangen. Sich bei diesem Thema korrekt und unmissverständlich auszudrücken erscheint eher schwierig, was sicher auch daran liegt, dass es lange Zeit eher ein gesellschaftliches Tabuthema war. Leider ist einigen aber auch wieder gelungen den Fokus komplett von der Frau weg zu lenken, was ich nicht bei allen, aber doch teilweise für indendiert halte. 

Grossinquisitor

Nicht ganz unberechtigter Einwand. Die gesellschaftlichen Erwartungen gegenüber den Männern sind oft widersprüchlich.

Anna-Elisabeth

"Die gesellschaftlichen Erwartungen gegenüber den Männern sind oft widersprüchlich."

Das mag daran liegen, dass Männer eben genauso verschieden sind, wie Frauen. Die einen fressen ihr Leid in sich hinein, die anderen suchen Ablenkung (mal gute mal weniger gute), wieder andere empfinden kein Leid. Außenstehende sollten da keine Erwartungen haben, sondern einfach nur gut beobachten und ggf. auch fragen, ob sie irgendwie helfen können.

Kaneel

Väter können sich krankschreiben lassen. So wie es auch Menschen tun, die aufgrund des Verlustes eines Angehörigen und der damit verbundenen tiefen Trauer arbeitsunfähig sind. 

Ich bin nicht sicher, ob Sie tatsächlich für den Partner einer Schwangeren auch eine Art "Väterschutz" gesetzlich festschreiben wollen, inklusive der Vorgabe, dass diese werdenden Väter nicht mehr schwer heben dürfen. 

Die Grundlage für die neue Mutterschutzregelung begründet sich m.W. auch mit den körperlichen Veränderungsprozessen aufgrund einer Schwangerschaft und einer Geburt. 

Dass beide werdenden Elternteile tiefe Trauer über den Verlust empfinden, bestreite ich nicht. Aber wie gesagt, dafür gibt es die Möglichkeit der Krankschreibung.

zzp

Mutterschutz sollte ab feststellung der Schwangerschaft sofort gelten. Ohne wenn und aber. Aber auch ohne gesetzliche Regelung : Du must.

Jede Frau sollte die Freiheiten haben selbst zu entscheiden was sie will.

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Tada

Das gibt es bereits: mit giftigen / schädlichen Substanzen dürfen die Schwangeren dann nicht mehr arbeiten.

Das normale Arbeiten, das für den Fötus nicht gefährlich ist, ist natürlich erlaubt.

Gibt es Komplikationen ist eine Krankschreibung möglich.

zöpfchen

Wer trägt eigentlich die Kosten?


Die durch den Bürokratieabbau massiv entlasteten Arbeitgeber? Oder die mit üppigen Überschüssen gesegneten Sozialkassen? 

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Grossinquisitor

Die Krankenkassen. Bei einer Krankschreibung haben Arbeitgeber ggf. Kostenerstattung (U1) erhalten. Das Gehalt im Mutterschutz bekommen alle Arbeitgeber erstattet (U2). Der bürokratische Mehraufwand, der durch die Gesetzesänderung entsteht, hält sich sicherlich in Grenzen. 

Malefiz

Warum es den Leuten auch immer gleich ums Geld gehen muß?

zöpfchen

Das ist die Standardantwort derer, die aus dem System etwas erhalten und derer die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, dieser Systeme zu verwalten. Alle anderen, also jene die zahlen müssen, sollten gefälligst die Schnauze halten. 

ich1961

Es sollte eigentlich kein Problem sein, das die Kosten von der Solidargemeinschaft - z. B. KK -  bezahlt werden!

Wenn das Kind zur Welt kommt, wäre ja auch etwas für die Solidargemeinschaft getan - oder sehen Sie das anders?

 

Anna-Elisabeth

"Alle anderen, also jene die zahlen müssen, sollten gefälligst die Schnauze halten." 

Die Betroffenen, um die es hier geht, sind selbst Zahlende. 

Ansonsten: Könnten Sie bitte auf Ihre Ausdrucksweise achten? Wir müssen hier ja nicht auf unterstem Niveau diskutieren. 

R A D I O

Mit einer einfachen Überschlagsrechnung komme ich bei den ca. 6.000 zu berücksichtigenden Fehlgeburten im Jahr auf 32.000 Wochen, die max. zu finanzieren sind. Wenn man 1.500 Euro je Woche ansetzt, kommt man auf Gesamtkosten von 48 Millionen Euro jährlich. Ich sehe da überhaupt kein Problem, weder für die Sozialkassen noch für die Unternehmen. 

zöpfchen

Schon mal was vom „Tod durch Tausend kleine Stiche“ gehört. Nennt sich Bürokratie. Die Summe von Tausenden- gut argumentierter , teils Grenzwertig sinnvoller- Regelungen ist Bürokratie und führt zum abwürgen von Wachstum und Kreativität. 
Das hier genannte Beispiel ist der beste Beweis, dass man Bürokratie nicht behutsam zurück schneiden kann.

Es bedarf offenbar kettensägen a la Milei. 

R A D I O

Wissen Sie, wieviel Verwaltungsaufwand die Zulassung von etwa 500 Mittelklasse-PKW verursacht und wieviel Geld die Käufer für den Erwerb der 500 Autos zahlen müssen? Da kommt ungefähr der gleiche Aufwand und der gleiche Geldbetrag zusammen, wie nach dem neuen Gesetz betr. Fehlgeburten. Man muss wissen, welche Prioritäten für wen zählen. Wenn man nicht aufpasst und Maß hält, riskiert man eine ganz andere Revolution als die von Milei und seinen unverantwortlichen Freunden aus der Ecke der Libertären, Milliardären und sonst. Gaunern.