Auf dem Boden liegende Menschen halten Schilder mit der Aufschrift "Wir wollen Gesundheitsfürsorge" und "Keine Euthanasie" während einer Kundgebung in Paris hoch.

Ihre Meinung zu Frankreich: Strikter Rahmen für Sterbehilfe - oder Tabubruch?

Die französische Nationalversammlung stimmt heute über eine Legalisierung der aktiven Sterbehilfe ab. Das Gesetz wird vor allem von Konservativen und der Rechten scharf kritisiert. Wird am Ende dazu das Volk befragt? Von J. Kalmes und C. Dylla.

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102 Kommentare

Kommentare

Nettie

"Strikter Rahmen für Sterbehilfe - oder Tabubruch?"

Die Antwort hierauf  ist eigentlich ganz einfach: Geht es dabei um formaljuristische bzw. gesetzliche Modalitäten, oder sind bei deren (dieser Gesetze) Erlassung bzw. Festlegung die allgemeinen Menschenrechte das einzig maßgebliche Prinzip?

Horizont

Wenn das Gesetz durchgeht, sollte das ein gutes Beispiel für Deutschland sein. Es steht prinzipiell keinem zu, über mein Leben oder Ableben zu entscheiden, schon gar nicht, wenn ich todkrank bin.

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ich1961

Wenn das alle so sehen würden, gäbe es wohl kein Problem.

Leider nehmen die Parteien mit dem "C" im Namen das "C" hier sehr wörtlich, in anderen Fällen nicht!

 

Mass Effect

Pro und Contra geht quer durch alle Parteien Das es hier nur die "C" Parteien sind dafür haben sie sicherlich seriöse Beweise.

Anna-Elisabeth

"Wenn das alle so sehen würden, gäbe es wohl kein Problem."

Das ist wohl so. Nicht nur der Kunde, auch der Patient sollte aber König seiner Entscheidungen sein. Gerade die Gläubigen sollten nicht Gott spielen wollen, wenn es um das Leben und Sterben anderer geht.

P.S.: Ich bin ja nur sehr selten mit Ihnen einer Meinung und genau deshalb hat mich die Empathie, die Sie neulich mir gegenüber zum Ausdruck gebracht haben sehr gerührt. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute.

ich1961

Vielen Dank, das wünsche Ich Ihnen auch!

Aber niemand kann immer mit anderen einer Meinung sein - bin ich auch mit meinem Mann nicht immer.

 

91541matthias

Das Problem dabei ist, dass unter allen Umständen verhindert werden muss, dass Patienten zum Suicid gedrängt werden, vor allem, wenn unklar ist, ob sie sich im vollen Geisteszustand befinden.

ich1961

Das kann man schaffen, wenn es in eine Patientenverfügung eingegliedert wird oder das ein Arzt das bescheinigen muss.

Horizont

Den Geisteszustand kann man bestimmen. Ob jemand gedrängt wird, wird man nie 100% ausschließen können. Wenn das aber mit unheilbarer Krankheit verbunden ist, dann sehe ich das Problem/Argument als nicht überwiegend gewichtig.

klaus_1

Dem stimme ich voll und ganz zu, und genau diese Entscheidungsfreiheit muss gesetzlich abgesichert werden. Ohne wenn und aber.

M.Pathie

Es ist in Frankreich nicht anders wie bei uns: Es ist ein schmaler Grad zwischen dem Recht auf Selbstbestimmung incl. selbstbestimmtes Sterben und der Prophylaxe vor krankheitsbedingten Suiziden und auch dem gesellschaftlichen Druck auf Schwerkranke - von familiären Verwerfungen und "Interessen" ganz zu schweigen.

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Oberlehrer

Es ist in Frankreich nicht anders wie bei uns:

Nicht ganz, in Deutschland gibt es ein klar definiertes Verfassungsgerichtsurteil von 2020, das seit nunmehr fünf Jahren nicht vom Gesetzgeber umgesetzt wird.

https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/20…

Dadurch begeht der Gesetzgeber in De tschland fortlaufend Verfassungsbruch.

In Frankreich gibt es ein solches Urteil nicht, deshalb kann hier der Gesetzgeber frei entscheiden.

falsa demonstratio

"Dadurch begeht der Gesetzgeber in De tschland fortlaufend Verfassungsbruch."

Seit der von Ihnen zitierten BVerfGE ist die Verfassungslage eindeutig. Es besteht kein unmittelbarer Handlungszwang.

Oberlehrer

Sie habe laut Bonner Rechtsjournal Recht:

https://www.bonner-rechtsjournal.de/fileadmin/pdf/Artikel/2020_02/BRJ_0…

Der ehemalige Verfassungsrichter di Fabio und die DGHS sehen dies aber als "verfassungswidrige Lücke", di Fabios Artikel ist leider hinter einer Bezahlschranke (Neue Juristische Wochenschrift).

Mein Text war also etwas zu pauschal, es gibt aber eine Reihe von Juristen, die dies auch so sieht.

1970JohnDoe

Wenn ich mich entschließe meinem Dasein ein Ende zu setzen, brauch ich als letztes staatliche Prophylaxe, die das verhindert. Ganz sicher nicht. 

Anna-Elisabeth

//@M.Pathie

Wenn ich mich entschließe meinem Dasein ein Ende zu setzen, brauch ich als letztes staatliche Prophylaxe, die das verhindert. Ganz sicher nicht.//

Schließe mich an. 

M.Pathie

Brauch ich auch nicht.

Der Unterschied ist vielleicht, ob man sich in die ganz verschiedenen Situationen hineinversetzen kann oder will, die es bei dem Thema zu bedenken gibt.

ich1961

Ich kann nicht so dumm denken, wie es kommen kann!

Und als Laie ist da niemand soweit, das zu überblicken.

 

Anna-Elisabeth

"Und als Laie ist da niemand soweit, das zu überblicken."

Das stimmt wohl, aber bei Todkranken spielt die Erfahrung - sei sie beruflicher und/oder privater Natur - eine große Rolle. Mit Grausen erinnere ich mich an die Zeit, als man bei Krebskranken noch mit Opiumpräparaten gegeizt hatte, weil die ja süchtig machen. Das war schon sehr zynisch. Noch heute höre ich die Schreie der Patienten, deren Namen ich heute noch weiß. Als noch sehr junge Krankenschwester fühlte ich mich in diesem Job zeitweise einfach überfordert. Heute ist das Gott sei Dank nicht mehr so schlimm, aber für sehr viele Patienten immer noch schlimm genug.

In den Fällen, in denen für andere kein nachvollziehbarer Grund für eine Selbsttötung ersichtlich ist, ist es ungleich schwieriger, eine gute Entscheidung zu treffen.

1970JohnDoe

Nein. Es gibt nichts zu bedenken. Ich will dem Allen ein Ende setzen. Es ist mein freier Wille. Da hat mir aber auch niemand sonst reinzureden. 

91541matthias

selbst dann, wenn Sie schwerst depressiv sind und entsprechende Hilfe ablehnen?

1970JohnDoe

Ja natürlich. Wenn ich für mich den Entschluss gefasst habe, brauche und vor allem will ich keinerlei Hilfe seitens des Staates. 

fathaland slim

Wenn Sie aufgrund einer psychischen Erkrankung der Meinung sind, es entspränge Ihrem freien Willen, Ihrem Leben ein Ende zu setzen, dann hat der Staat, also wir alle, die Pflicht, Sie daran zu hindern. Das ist sogar gesetzlich geregelt. Sie können und müssen zwangsweise in die Psychiatrie eingewiesen werden, wenn Sie eine Gefahr für sich und/oder Andere darstellen.

Kristallin

Patient/Innen mit schweren psychischen Erkrankungen, muss "man" auch zugestehen diesen Zustand nicht mehr ertragen zu können! 

Therapie/Medikamente können zum Glück viel, aber eben nicht endlos. 

Anna-Elisabeth

"Therapie/Medikamente können zum Glück viel, aber eben nicht endlos." 

Stimmt. Und manche Nebenwirkungen machen alles nur noch schlimmer.

ich1961

Für mich ist in dem Moment, wo es andere Möglichkeiten (z. B. Palliativmedizin) gibt, der Staat raus - dann gibt es für die, die diesen Weg nicht gehen wollen eine Alternative.

Und es kann  - wie im Artikel eschrieben - auch Ärzten nicht aufgedrückt werden, wenn die partout nicht wollen.

Letzten Endes will ich entscheiden, wann ich genug gelitten habe und abtreten möchte.

 

artist22

"Letzten Endes will ich entscheiden, wann ich genug gelitten habe und abtreten möchte." Aber da ist ja das Problem. Solange Sie das noch können. Es gibt eben fortgeschrittene Fälle (Demenz, intrapsychische 'Verwerfungen' usw.) wo das nicht mehr möglich ist. 

Die Frage ist dann, wer entscheidet. Der Arzt oder sein Krankenhaus, oder seine Brieftasche ;-)

ich1961

Ich hoffe es ist nicht seine Brieftasche, da hätte ich verloren.

Aber ich habe eine Ptientenverfügung, das sollte reichen.

 

Anna-Elisabeth

"Es gibt eben fortgeschrittene Fälle (Demenz, intrapsychische 'Verwerfungen' usw.) wo das nicht mehr möglich ist." 

Das kann man rechtzeig in einer Patientenverfügung festlegen. Ich kann nur jedem empfehlen, dies zu tun.

Auszug aus meiner eigenen Patientenverfügung: >>...Da im Falle einer Demenzerkrankung aber meine Urteilsfähigkeit schwerwiegend beeinträchtigt ist, dürfen mögliche dann anderslautende, mit dieser Verfügung nicht zu vereinbarende Bekundungen nicht als Aufhebung meiner Verfügungen interpretiert werden....<<

M.Pathie

Ja, wenn es klar der eigene Wille ist, weder belastet durch Depression noch durch drängende Angehörige und auch nicht durch ein Geschäftsmodell - oder als Ausdruck von Liebeskummer eines jungen Menschen, wie in Belgien möglich.

1970JohnDoe

Sie wollen es einfach nicht verstehen. Der Grund warum man seinem Sein ein Ende setzen will, geht niemanden was an, außer einem selber. Aber damit können sie sich wohl nicht abfinden. 

 

Kaneel

Sind Sie eigentlich derselbe User wie Mass Effect und/oder Der Wunderer1970? Der Schreibstil ähnelt sich irgendwie.

M.Pathie

Sie wollen offensichtlich nicht verstehen, wie unterschiedlich Lebenssituationen sind.

Glauben Sie mir, Ihr Recht, Ihrem Leben ein Ende zu setzen, nehm ich Ihnen nicht im mindesten. 

zzp

Mit jedem Tier kann ich zum Tierarzt gehen und es wird erlöst.

Ein Mensch wird gezwungen trotz niedergeschrieben Willen gezwungen jahrelang noch als Versuchsobjekt für die Arzte zur verfügung zu stehen. Wer sein Leben gelebt sollte auch nach seinem Willen gehen.

Ein Stück Papier mit Unterschrift sollte dafür reichen.

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ich1961

"Versuchsobjekt für Ärzte"  wären Sie nur, wenn Sie das wollen.

Sonst haben Ärzte Sie zu behandeln.

Und wenn Sie eine Patientenverfügung haben in der Sie alles ausgeschlossen haben, muss das anerkannt werden, solange der Arzt/die Ärztin sich nicht strafbar machen würde (was in bestimmter Konstellation leider vorkommen kann).

Aber Sie haben insofern Recht, wenn Sie sagen Tiere werden "besser" behandelt und das "ein Stück Papier" reichen sollte.

 

falsa demonstratio

"Und wenn Sie eine Patientenverfügung haben in der Sie alles ausgeschlossen haben, muss das anerkannt werden," Und wenn Sie eine Patientenverfügung haben in der Sie alles ausgeschlossen haben, muss das anerkannt werden"

Es bleibt letzen Endes (Gewissens-) Entscheidung des Arztes.

Ich habe einen Fall erlebt, in dem ein (katholisches) Krankenhaus die Patientenverfügung nicht anerkannte. Der Betroffene musste verlegt werden.

ich1961

Gut, mit katholischen KHern kenne ich mich nicht aus.

"Normaler Weise" sollte das egal sein.

Ich habe es erlebt, das mein Schwager auch alles ausgeschlossen hatte und der Arzt dann gesagt hat, "nichts geht nicht" - dann mache ich mich strafbar! Aber er hat dann die Beatmung "von außen" gemacht - also wirklich nur das nötigste.

Keinen Tag später war mein Schwager verstorben.

 

falsa demonstratio

""Normaler Weise" sollte das egal sein."

An der Gewissensentscheidung des Arztes kommt man nicht vorbei.

Egleichhmalf

„Mit jedem Tier kann ich zum Tierarzt gehen und es wird erlöst.“

Der Vergleich hinkt sehr: Tiere können zB auch geschlachtet und verspeist werden usw.

„Ein Mensch wird gezwungen trotz niedergeschrieben Willen gezwungen jahrelang noch als Versuchsobjekt für die Arzte zur verfügung zu stehen.“

Nein: jeder Mensch kann ärztliche Behandlung ablehnen.


„Wer sein Leben gelebt sollte auch nach seinem Willen gehen.

Ein Stück Papier mit Unterschrift sollte dafür reichen.“

Da bin ich bei Ihnen.

archersdream

Da entscheidet aber nicht das Tier sondern sein Besitzer. Würde man das Tier fragen, wüsste ich nicht was dabei rauskommen würde. Letztendlich ist das eine Anmaßung des Menschen über das Leben und Tod von Tieren zu bestimmen.
Viel Spaß wenn ihre Angehörigen das in ihrem Fall dann später entscheiden. Hoffe in ihrem Sinne

wenigfahrer

Wird auch Zeit das es so kommt, wir leben unser Leben selbstbestimmt und sollten auch die Möglichkeit haben es selbstbestimmt zu beenden, was soll das für ein Leben sein Jahrelang im Bett liegen und gefüttert werden, wird Zeit das es bei uns so kommt.

mikeanddogs

Es sei daran erinnert, dass der neue Bundestag auch in der Pflicht steht ein entsprechendes Gesetz für DE zu verabschieden um ein diesbezügliches Urteil des BVerfG umzusetze. Dabei darf übrigens -so das BVerfG- keine Rolle spielen, ob ein potentieller Suizident unheilbar erkrankt ist. Suizid ist ein freies Recht eines Menschen. Wenn ihm dabei andere helfen, so darf dies keine Strafbarkeit nach sich ziehen.

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ich1961

Das hängt schon viel zu lange in der Warteschleife.

Aber es gab ja "Versuche" der Einigung.

 

albexpress

###Wird am Ende dazu das Volk befragt? ###Ein Volksentscheid ist das beste Demokratische Mittel und sollte in jeder richtigen Demokratie verankert sein . In Deutschland wäre auch das eine sehr gute Möglichkeit politische Lügen abzustrafen.Sterbehilfe ,jeder sollte selbst entscheiden können zu welchem Zeitpunkt er von der Bühne abtreten will.Jemanden zu zwingen trotz unerträglicher Scherzen weiterzuleben ist nicht human sondern im höchsten Maße asozial.  Mit welchem Recht mast sich jemand an über das Leben eines anderen zu entscheiden? Selbstmord ist nicht Strafbar wie kann Beihilfe zu etwas was nicht Strafbar ist ,bestraft werden?. Schon aus diesem Grund ist ein Gesetzt darüber absolut unnötig.

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archersdream

@albaexpress
Warum ist ein Volksentscheid das beste demokratische Mittel? Weil es nachweislich so einfach ist im Vorfeld einer derartigen Entscheidung über entsprechende Nachrichtenlage das Ergebnis massiv (in die gewollte Richtung) zu beeinflussen ist? Volksentscheide sind leider viel zu sehr "stimmungsabhängig" um derartige Themen darüber zu entscheiden. Von der Gefahr für die Minderheiten ganz abgesehen. Volksentscheide sind oft nur eine Diktatur der Mehrheit um Minderheitenrechte zu beschneiden. 

albexpress

Demokratie ist nun einmal etwas was mit Mehrheit zu tun hat.Selbst zum Schutz von Minderheiten muss zuerst einmal eine Mehrheit dafür stimmen.

archersdream

Demokratie, das ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf über die nächste Mahlzeit abstimmen. Freiheit, das ist, wenn das Schaf bewaffnet ist und die Abstimmung anficht. <Benjamin Franklin>
:-) Neee, Demokratie beinhaltet immer auch den Schutz der Minderheiten vor der Mehrheit. Wenn die Mehrheit zustimmt das alle Menschen über 70 keine mediz,. Versorgung mehr bekommen sollen (die haben ja ihr leben gelebt,...), dann wäre das zwar sehr gut für die Gesundheits- und Rentenkasse, aber sicher nicht sonderlich demokratisch. Auch wenn es dafür eine Mehrheit gegeben hätte. Demokratie ist mehr als der Mehrheitswille

Hartmut der Lästige

Sehe ich anders. In amerikanischen Studien wurde nachgewiesen, dass der Wählerwille der breiten Bevölkerungsschichten praktisch keinerlei Einfluss auf die betriebene Politik hat. Egal welche der beiden Parteien dort jeweils an der Macht war. Das dürfte bei uns nicht groß anders aussehen. Damit ist ein Volksentscheid die finale Möglichkeit über solche grundlegende Dinge zu entscheiden. Bei Aufrüstung statt Bildung und Krieg statt Frieden würde ich ebenfalls für Bürgerbefragungen votieren.

fathaland slim

 In amerikanischen Studien wurde nachgewiesen, dass der Wählerwille der breiten Bevölkerungsschichten praktisch keinerlei Einfluss auf die betriebene Politik hat. Egal welche der beiden Parteien dort jeweils an der Macht war.

Das heißt also, daß Menschen gern gegen ihre eigenen Interessen wählen. Denn die in den USA und auch bei uns machen diejenigen, die sich zur Wahl stellen, aus ihren Absichten eigentlich nie einen Hehl. 

 Das dürfte bei uns nicht groß anders aussehen. Damit ist ein Volksentscheid die finale Möglichkeit über solche grundlegende Dinge zu entscheiden.

Sie meinen, dann würden die Menschen, im Gegensatz zu Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen, nicht gegen ihre eigenen Interessen abstimmen? Oder stimmt das nicht, was Sie weiter oben schreiben?

 Bei Aufrüstung statt Bildung und Krieg statt Frieden würde ich ebenfalls für Bürgerbefragungen votieren.

Ein Paradebeispiel dafür, wie die Fragestellung das gewünschte Ergebnis erzeugen kann.

falsa demonstratio

"ondern im höchsten Maße asozial.  Mit welchem Recht mast sich jemand an über das Leben eines anderen zu entscheiden? Selbstmord ist nicht Strafbar wie kann Beihilfe zu etwas was nicht Strafbar ist ,bestraft werden?"

Beihilfe zum Suizid ist in Deutschland nicht strafbar.

albexpress

Wozu braucht es dann ein extra Gesetz

falsa demonstratio

"Wozu braucht es dann ein extra Gesetz"

Zur Regelung der Beihilfe jedenfalls  nicht in Deutschland, vielleicht in Frankreich, da kenne ich mich nicht aus.

albexpress

Wenn es in  Deutschland erlaubt wäre könnte ma in der Apotheke ein ExitBag kaufen, gibt es aber nicht.

Kari

Undenkbar  für  Deutschland. Da  würde  das  Gesetz  so  verbürokratisert  und  mit  allerlei  Wenn  &  Aber  vollgetackert,  daß  man  von  Pontius  bis  Pilatus  hilfeverweigernd  und  langen Gerichtsverfahren  drum  daran  dann  verstirbt. 

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artist22

Hauptsache ich versterbe nicht an manchen Kommentaren hier ;-) Im übrigen ist die zugrundeliegende Rechtsfrage zu Ernst, um sie nicht Ernst zu nehmen.

Anna-Elisabeth

//@Kari

Hauptsache ich versterbe nicht an manchen Kommentaren hier ;-) Im übrigen ist die zugrundeliegende Rechtsfrage zu Ernst, um sie nicht Ernst zu nehmen.//

Der User hat doch recht mit seinen Befürchtungen. Es gab doch bereits Gerichtsverfahren, die zum Nachteil der Antragsteller ausgegangen sind. Ich finde, es ist eine ungeheure Anmaßung, sich über den Sterbewillen eines Menschen hinwegzusetzen. Soll Sterbehilfe wieder mal nur ein Privileg der Reichen sein? 

Kari

Chronisch  überlastete  Sozialgerichte  mit  jahrelangen  Prozessen  ums  Existenzminimum  haben  den  gleichen  Effekt  einer  Sterbehilfe  im  täglichen  Mangel  an  allem.

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Nettie

Zynisch, aber unter den derzeit unter den in unsere  derzeitigenglobalen Politik- und damit logischerweise auch Wirtschafssystem - von den Entscheidern darin - warum bzw. mit welcher Begründung auch immer -'gegebenen Bedingungen'   menschenrechtswidrigen 

Nettie

Korrektur bzw: Satzumstelung:

(...) 'gegebenen' menschenrechtswidrigen 'Bedingungen' (...)

archersdream

Aus eigener Erfahrung vor kurzem weis ich leider viel zu gut wie schwer da eine Regelung ist.  Man geht ja viel zu schnell immer vom "Best case" aus. Sterbens-unheilbar krank, womöglich noch mit Schmerzen und Bewegugnseinschränkunen und dann dem freien Willen das nicht mehr weiter ertragen zu müssen.
Blöd nur das es auch viele andere Fälle gibt, und dieser "Best case" eher die Ausnahme ist. Gesellschaftlicher Familiärer Druck zum Beispiel. Gibt sicher den ein oder anderen Angehörigen der mal so beiläufig erwähnt das durch das Pflegeheim das gesamte erarbeitete Vermögen drauf geht  (und es damit nichts mehr zu erben gibt). Oder die Personen welche sich in einem psychischen Loch befinden und deshalb den Entschluss treffen.  Nach meiner Meinung bedarf es nicht nur einer gesetzlichen Regelung, sondern dann auch einen begleitenden massivem Ausbau der Beratung und Betreuung dieser Personen.

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1970JohnDoe

Allein die Vorstellung, wenn ich diesen Entschluss getroffen habe, dass mir irgendwelche wildfremden Menschen womöglich noch monatelang die Ohren volljammern, ist in meinen Augen noch einmal ein ganzes Stück unerträglicher. 

Bernd Kevesligeti

ES wäre da aber auch mal interessant zu erfahren, wie sich die einzelnen Parteien und Politiker zu der Problematik stellen.

Und-natürlich gibt es da noch den Gedanken einer verbesserten Gesundheitsfürsorge, was vielleicht in manchen Fällen zielführender sein kann.

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Bernd Kevesligeti

Der Artikel handelt ja von Frankreich. Und die Haltung der dortigen Parteien zu dem Thema.

Anna-Elisabeth

"Und-natürlich gibt es da noch den Gedanken einer verbesserten Gesundheitsfürsorge, was vielleicht in manchen Fällen zielführender sein kann."

Ich war zuletzt im April im Krankenhaus. Nach der dort festgestellten Diagnose habe ich alle Behandlungsmöglichkeiten kategorisch abgelehnt und hinzugefügt: "In ein paar Jahren ist das sowieso alles nicht mehr bezahlbar." : Ein Arzt sagte: "Stimmt." Die anderen haben betreten geschwiegen, keiner hat protestiert. 

Bernd Kevesligeti

Die Frage der Sterbehilfe wird auch als Entscheidung zwischen Religion und Atheismus oder links oder rechts dargestellt.

Die Legalisierung der Sterbehilfe müsste auch die Frage nach den sozialen Verhältnissen sein. Ein Land sollte nicht legale Möglichkeiten der Sterbehilfe, falls nicht in der Lage ist die materiellen Möglichkeiten zum Leben zu garantieren.

Coachcoach

Ich finde es seltsam, dass die Ethik (fast) nur hier auftaucht: wenn jemand am Ende ist und sich so fühlt. Gut, dass die Franzosen das regeln wollen.

Lieber wäre mir allerdings, dass die Ethik dort Gewicht bekommt: Wo das Leben finanziell und sozial gut ausgestattet sein soll - besonders für Kinder, Jugendliche und Alte, aber auch für den Rest.

Dort, wo Milliarden in Rüstung gesteckt werden - und damit in den Tod und nicht ins Leben

proehi

Eine Gesellschaft, bei der die individuelle Lebensgestaltung und die persönliche Entwicklung im Mittelpunkt steht, muß auch endlich dieletzten Dinge diesem Menschenbild entsprechend regeln. Ein Grund, warum konservative und rechte Kräfte einem selbstbestimmten Lebensende widersprechen.

Ein wirklich nicht einfaches Problem. Mir gefällt die Freiwilligkeit des Arztes, aber auch seine Verpflichtung, ggf. an einen hilfsbereiten Arzt zu vermitteln. Warum man seine Staatsbürgerschaft nachweisen muß, kann ich nur befremdlich berührt, vermuten.

Im Übrigen gehört bei uns mittlerweile zum Regeln der letzten Dinge ein ungeheurer Bürokratieaufwand, wenn man den Nachkommen Ärger und eine gewaltige Arbeit ersparen will. Das müssen die, die schon einmal vorgehen, häufig mit bereits sehr verminderten Kräften erledigen. Häufig eine Tortur, bevor man die Bahre beanspruchen kann. 

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falsa demonstratio

"Im Übrigen gehört bei uns mittlerweile zum Regeln der letzten Dinge ein ungeheurer Bürokratieaufwand, wenn man den Nachkommen Ärger und eine gewaltige Arbeit ersparen will."

Wo ist der Bürokratieaufwand? Sie gehen zum Notar, lassen sich beraten und errichten dann ein Testament, idealerweise zusammen mit Ihren Nachkommen einen Erbvertrag. 

proehi

Aus eigenem Erleben: Für Grundstücke und Immobilien ist die Beglaubigung eines Notars unerlässlich. Wie kriegen Sie das gebacken, wenn Sie in absehbarer Zeit keinen Notar zum Besuch eines Bettlägrigen bewegen können?

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Wer da ernsthaft Angst hat, geldgierige Angehörige könnten schwer kranke Menschen in den (unfreiwilligen) Tod treiben, hat wohl eher ein Problem mit seinen eigenen Angehörigen, wenn er denen so etwas zutraut. Dann sollte man vielleicht mal über die eigene Familie nachdenken.

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1970JohnDoe

Dem schließe ich mich absolut an. 

Gassi

Stimmt. 

Falls da ein Unmut existiert, dann sollte man halt selbst vorsorgen und das festschreiben. Ist allemale auch für die Verwandten einfacher!