
Ihre Meinung zu Streitet auch Schwarz-Rot über die EU-Lieferkettenrichtlinie?
Die neue Regierung will das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz abschaffen, so steht es im Koalitionsvertrag. Doch Kanzler Merz reicht das offenbar nicht. Von Martin Rottach.
Soweit ich informiert bin, ist jeder Betrieb dazu verpflichtet, die Vorgaben des Lieferkettengesetzes zu erfüllen. Wenn ich die Klamottenstände auf unserem Wochenmarkt sehe, auch die Gemüse- und Obststände, frage ich mich, wie ein kleiner Einzelhändler das schaffen soll. Teeläden, Lederwaren- und Möbelgeschäfte … Sollen die alle durch die Welt fahren und prüfen, ob alle Bestimmungen eingehalten werden? Oder genügt ein einfacher Wisch mit Phantasiestempel und krakeliger Unterschrift? Die Händler können doch nur darauf hoffen, dass niemand die Einhaltung des Lieferkettengesetzes kontrolliert ( was überwiegend auch der Fall sein wird).
Mich würde interessieren, ob wirklich alle EU-Staaten den Vorgaben der EU-Gesetze so streng Folge leisten, wie Deutschland das macht.
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Was macht Deutschland denn? Müssen die Marktfrauen die Herkunft und Aufzuchtbedinungen einer jeden einzelnen Apfelsine dokumentieren? Versteh ich Sie da richtig?
@drauf 19:41
Ein Blick in die Übersicht zur Richtlinie zeigt mir: "Ihr" kleiner Wochenmarkthändler wäre nicht betroffen.*
Betroffen wären:
Große EU-Gesellschaften und Partnerschaften :
+/- 6000 Unternehmen - >1000 Mitarbeiter und > 450 Mio. Euro Umsatz (netto) weltweit.
Große Nicht-EU-Unternehmen:
+/- 900 Unternehmen - > 450 Mio. EUR Umsatz (netto) in der EU.
"Mikrounternehmen und KMU fallen nicht unter die vorgeschlagenen Regeln. Die Richtlinie sieht jedoch Unterstützungs- und Schutzmaßnahmen für KMU und SMCs (Klein-Mützen Midcaps) mit nicht mehr als 500 Unternehmen vor, die indirekt als Geschäftspartner in Wertschöpfungsketten betroffen sein könnten." https://commission.europa.eu/business-economy-euro/doing-business-eu/su…
*Außer, dieser Kleine ist Teil eines Großen, was ich immer vermute, angesichts identischer Warenangebote.