Container im Hamburger Hafen

Ihre Meinung zu Streitet auch Schwarz-Rot über die EU-Lieferkettenrichtlinie?

Die neue Regierung will das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz abschaffen, so steht es im Koalitionsvertrag. Doch Kanzler Merz reicht das offenbar nicht. Von Martin Rottach.

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89 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Die neue Regierung will das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz abschaffen, so steht es im Koalitionsvertrag. Doch Kanzler Merz reicht das offenbar nicht“

Wobei ‚reicht‘ es ihm offenbar nicht, oder vielmehr: Worum geht es ihm eigentlich?

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Anna-Elisabeth

"Wobei ‚reicht‘ es ihm offenbar nicht, oder vielmehr: Worum geht es ihm eigentlich?"

Ich vermute, dass es ihm beim Thema Bürokratieabbau nicht reicht. Es gibt ja weit mehr Bürokratiemonster als das 'nur' das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (dieses Wort allein ist schon ein Monster). 

Nettie

„Ich vermute, dass es ihm beim Thema Bürokratieabbau nicht reicht.“

Ich hoffe wirklich, dass das der Grund ist.

Adeo60

Den Unternehmen reicht die Abschaffung des nationalen Gesetzes  nicht und Merz sieht sich als Anwalt der Wirtschaft, die unter der überbordenden Bürokratie leidet. Dies führt zu Wettbewerbsnachteilen und letztlich zum möglichen Verlust von Arbeitsplätzen. Es ist gut, dass Merz gegen diesen bürokratischen Unsinn ankämpft.

diskobolos

Abschaffen! Lasst doch einfach die kapitalistischen Konzerne die Menschen, die Natur und die Umwelt ausbeuten. Nur so kommen richtige Profite zustande  . . .

Claus

Schließen wir doch lieber dt Unternehmen, mit solchen Gesetzen ist man sowieso nicht mehr konkurenzfähig. Arbeitsplätze, wieso sollte man sich darum Gedanken machen.

diskobolos

Deshalb sollte es eine EU-Regelung sein. Wenn aber ein Unternehmen nur existieren kann, wenn es auf Kinderarbeit oder Umweltverschmutzung basiert, sollte es geschlossen werden, möglichst weltweit . . .

Anna-Elisabeth

//@Adeo60

Abschaffen! Lasst doch einfach die kapitalistischen Konzerne die Menschen, die Natur und die Umwelt ausbeuten. Nur so kommen richtige Profite zustande  . . .//

Der User Adeo wäre der Letzte, der das so meint. 

Nur nebenbei: Glauben Sie ernsthaft, dass eine Energiewende ohne die hier schon angesprochenen Probleme möglich wäre? Kupfer hatte ich weiter oben schon erwähnt.
 

Anna-Elisabeth

"Abschaffen! Lasst doch einfach die kapitalistischen Konzerne die Menschen, die Natur und die Umwelt ausbeuten. Nur so kommen richtige Profite zustande  . . ."

Ich bin ja immer dafür, dass jeder bei sich selbst anfängt. Tipp: Gerät mit dem Sie hier Kommentare schreiben ausschalten und künftig ganz darauf verzichten.

Schiebaer

Es ist gut, dass Merz gegen diesen bürokratischen Unsinn ankämpft.

Und es ist ein riesiger Arbeitsanfall für die Betroffenen.Weg damit ist richtig.

Questia

Genau, damit wieder den Menschen am Ende der Produktkette die Verantwortung in die Schuhe geschoben werden kann.

@ Adeo60 09. Mai 2025 • 17:12 Uhr. "Wie christlich ist es, Billigprodukte von Discountern  zu kaufen, wohlwissend, dass diese durch ausbeuterische Kinderarbeit  hergestellt werden…? Man sollte mit Moralbegriffen etwas zurückhaltender umgehen.

Nach unten treten ist so viel einfacher, als Verantwortung zu übernehmen, egal wo die "unten" wohnen.

 

Wolf1905

Wobei ‚reicht‘ es ihm offenbar nicht, oder vielmehr: Worum geht es ihm eigentlich?“

Worum es ihm geht? Deutsche Firmen von bürokratischen Klammern zu befreien, und wenn es um die von der EU festgelegte Lieferkettenrichtlinie geht, profitieren auch Firmen in der EU. Es kann nicht sein, dass solche „nice to have“ Richtlinien die europäischen Firmen im weltweiten Wettbewerb zu Nachteilen bringt.

Anna-Elisabeth

"Worum es ihm geht? Deutsche Firmen von bürokratischen Klammern zu befreien, und wenn es um die von der EU festgelegte Lieferkettenrichtlinie geht, profitieren auch Firmen in der EU. Es kann nicht sein, dass solche „nice to have“ Richtlinien die europäischen Firmen im weltweiten Wettbewerb zu Nachteilen bringt."

Außerdem kann m.E. kein Händler trotz größter Mühen sich sein, dass sein (End-)Produkt, das er an einen weiteren Hersteller liefert, wirklich 'sauber' ist. Das Problem fängt ja schon bei der Gewinnung und Verarbeitung der Rohstoffe an. Und genau in diesem Bereich gibt es vermutlich die größten Schweinereien. Diese lassen sich wegen der Globalisierung aber nur sehr schwer überprüfen bzw. nachhaltig verbessern. Ich bin sicher, dass in meinem PC Teile verbaut sind, die nicht ausschließlich aus einwandfreien Quellen stammen. Die Lieferketten sind teilweise einfach zu lang und undurchsichtig. 

SPÜS

Kann man halt nicht ändern, was. Da alles zu undurchsichtig ist, kann man den Aufwand auch nicht rechtfertigen - ist einfach nicht rentabel. Wär nice to have, dass bei uns Produkte mit durch die ganze supply chain hinweg tolerablen Arbeitsbedingungen hergestellt würden, aber es ist wie mit dem Klimawandel: was kann Deutschland schon ändern. Ich sehe darin keinen Sinn, irgendwelchen Menschen in Drittländern auch nur einen Gedanken zu widmen, bringt ja nix, wir hätten ja auf Kosten von linksgrüner 'menschlichkeit' Wettbewerbsnachteile!

Keiner sollte diese Aussagen von mir für voll nehmen

Gruß an alle mit Herz und ein wenig zwinker zwinker

Anna-Elisabeth

"..., bringt ja nix, wir hätten ja auf Kosten von linksgrüner 'menschlichkeit' Wettbewerbsnachteile!"

...und sehr bald kein Geld mehr für Menschlichkeit. (z.B. Sozialleistungen). Aber gut, wir haben ja Sonder'vermögen'.

Kritikunerwünscht

worum es geht? Nun, das kann man 2026 oder 2027 klären oder kurz vor der nächsten Wahl, Solange wird dann gestritten, ohne zu wissen, worum es geht.

Leser_Home

Eigentlich bedürfte die Abschaffung von beiden keinerlei zusätzlicher Begründung. Bürokratisch, ausgeufert, nicht praktikabel und nicht zu vergessen, nur in geringem Teil überhaupt prüfbar. Dafür aber Aufwand, Aufwand und nochmals Aufwand. Allein deswegen wurden in diversen Unternehmen zusätzliche Kräfte eingestellt, welche nichts anderes als solch einen Unsinn abarbeiten müssen. Und wer oder wie wird übehaupt kontrolliert? Nicht möglich bzw. nur in Teilen unter Mitwirkung. Man glaubt es kaum, aber es gibt immer noch Steigerungen.

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Anna-Elisabeth

Ich füge Ihren korrekten Ausführungen hinzu: Wenn man unbedingt etwas braucht, was man selbst nicht in den benötigten Mengen hat, wie manche Seltene Erden oder Kupfer z.B., schaut man doch auch weg.

>> Der Abbau und die Veredelung von Kupfer gelten als besonders dreckig, giftig und gefährlich.<< Google

>> Insgesamt wurden im Jahr 2022 über 964.200 Tonnen des Rohstoffs von Deutschland importiert. Der Importwert belief sich in diesem Jahr auf über 2,5 Milliarden Euro.<< Google

R A D I O

Zum Glück ist der Import von Uran aus Russland über Deutschland nach Frankreich einigermaßen transparent. In 2024 stieg die Importmenge nach Deutschland um 70%. Mal schauen, ob wir die Russen überreden können, Atombomben zu liefern, dann könnten wir sogar nach einer Weile Putin damit drohen. Geht mit T-Shirts aus Asien nicht, nicht glaubhaft jedenfalls.

Claus

Sehe ich auch so, es ist scheinheilig das E-Auto zu glorifizieren, wenn dabei Ausbeutung, Umweltverschmutzung beim Erz- u. Seltene Erdenabbau- Abbau  und Kinderarbeit herrscht. Eigentlich dürften E-Autos nach dem Lieferkettengesetz gar nicht produziert werden.

Wärmepumpen werden oft mit HFKW befüllt, die noch bösere Schwester von FCKW und 4000x klimaschädlicher als CO2. Wieso hat das Gesetz da nicht gegriffen.

Ach ja ,ist ja grün. Ja dann.

tagonist

Deswegen sind alle Gesetzte zu prüfen und die überwältigende Mehrzahl davon abzuschaffen!
Sie dienen doch nur dem System und den fetten Pfründen der Rädchen und Maschinisten desselbigen auf Kosten der kleinen Leute (und der mittelgroßen Leute... [und der sehr großen Leute])!

Adeo60

Ich erwsrte von der Bundesregierung, dass in der Tat eine Vielzshl von Gesetzen auf Ihre Notwendigkeit, ihre Effizienz und ihren bürokratischen Aufwand hin geprüft und darüberhinaus auch die Ausgabepositionen  entsprechend abgeklopft werden. Vieles hat sich verselbständigt, lähmt und bindet finanzielle Mittel. Höchste Zeit, dass diese Dickicht gelichtet wird.

zöpfchen

Bei der Verabschiedung des Lieferkettengesetz hat das alte rot-grüne Grundmisstrauen gegenüber der Wirtschaft die zentrale Rolle gespielt. Nach dem Motto: wenn man die Wirtschaft nicht kleinteilig kontrolliert, dann macht die nur unethischen Blödsinn. 
daraus konnte nur ein kolossales Bürokratie Monster entstehen, das sowohl für die Betriebe als auch für die letztlich kontrollierenden Behörden nicht umsetzbar ist.

Besser wäre es gewesen mit den größten Übeltätern, z.B. der Textil - oder der Holzindustrie anzufangen, die größten Missstände beseitigen und sich dann sukzessive voran zu arbeiten. 

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Lucinda_in_tenebris

"Besser wäre es gewesen mit den größten Übeltätern, z.B. der Textil - oder der Holzindustrie anzufangen, die größten Missstände beseitigen und sich dann sukzessive voran zu arbeiten. " (s.o.)

Der Ansatz ist nicht schlecht. Allerdings gibt es auch keinen Grund die "kleineren" Posten jahrelang unbehelligt ihre Machenschaften betreiben zu lassen. Es spricht auch nichts dagegen, dass von einer Regierung, die schnell beim kassieren und Abschaffen von Gesetzen ist, auch erwartet werden darf besseres vorzulegen. 

Ein Haus einzureißen, was andere gebaut haben dauert nur einen Tag, aber ein neues aufzubauen, das bedeutet Arbeit, vor der die Regierung sich hoffentlich nicht scheut.

Wolf1905

„Ein Haus einzureißen, was andere gebaut haben dauert nur einen Tag, aber ein neues aufzubauen, das bedeutet Arbeit, vor der die Regierung sich hoffentlich nicht scheut.“

Ich würde jetzt „Bürokratieabbau“ nicht mit einem „Haus einreißen“ vergleichen. Sie sollten sich mal die Interviews von Firmenchefs mittelgroßer Firmen bzgl. diesem Lieferkettengesetz anhören, welchen wahnsinnigen Aufwand dies bedeutet - und zwar gerade im Mittelstand. Weltweit agierende Großkonzerne wie Siemens, BASF, VW etc. können die Kosten für diesen Aufwand vielleicht noch wegstecken. Außerdem geben diese Firmen den Aufwand natürlich an ihre Subunternehmer, Lieferanten weiter … die Kette kann sehr lange sein.

fathaland slim

Ich gehe d'accord, daß das Gesetz modifiziert werden muss. Das ist bei vielen Gesetzen so, wenn der Praxistest Probleme offenbart. Aber es in Bausch und Bogen in die Tonne kloppen? Nein. Dazu ist das Thema zu wichtig, auch wenn das hier Viele anders sehen.

zöpfchen

Als International tätiger mittelständischer Unternehmer kann ich nur bestätigen. Das Gesetz ist so schlecht gemacht, dass man es nur in die Mülltonne packen kann. 
Ich habe viele Gespräche mitdenken damals grün geführten Wirtschaftsministerium geführt und flehendlich darum gebeten, dass die Regierung sich initiativ darum kümmert einen Zertifizierung auf die Schiene zu bekommen. Idee: die Zertifizierung prüft, inwieweit die unterschiedlichen sozialen Parameter bei den zu zertifizierenden Betrieben eingehalten werden. Die importierenden Betriebe werden im Gegenzug davon befreit, JEDER JEDEN Zulieferer zu Auditieren. 
Keine Reaktion. Die haben mich/uns noch nicht mal verstanden.

Wolf1905

Deshalb ist es gut, wieder eine Wirtschaftsministerin zu haben, die m. E. den Durchblick hat (oder haben sollte).

neuer_name

>>"Geschäftsführer Markus Horn ist schon seit Beginn ein Kritiker des Gesetzes: "Hier wurde ein sogenanntes Bürokratiemonster erschaffen." Die Grundidee des Gesetzes finde er zwar gut und erstrebenswert. Aber er sagt auch: "Die Umsetzung war und ist weder praktikabel, verhältnismäßig noch zielführend und lässt uns im weltweiten Wettbewerb zurückfallen.""<<

Den Ausführungen von Herrn Horn ist nichts hinzuzufügen und ich kann diese nur bestätigen als jemand der sich auch mit der Umsetzung dieses "Gesetzes" für unser Unternehmen befasst. Es ist ein Hohn sich einerseits über die ausufernde Bürokratie zu beschweren und anderseits mit diesem "Gesetz" ein Bürokratiemonster zu schaffen was seinesgleichen sucht und dessen Nutzen, trotz guter Intension, vernachlässigbar ist.

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Lucinda_in_tenebris

"trotz guter Intension," (s.o.)

Es ist nun also zu erwarten, dass dieRegierung bitte einen konstruktiven Vorschlag macht. Einfach abschaffen und zu den Zuständen zuvor zurückzukehren wirkt nach fauler Plakatpolitik.

Questia

Die Union ampelt - 

Um mal die Reihenfolge klarzustellen.

9.5.25: Merz hat beim Antrittsbesuch bei der EU (VdL) das bereits beschlossene EU-Lieferkettengesetz wieder in Frage gestellt - entgegen der Vereinbarungen des SchRoKo-Vertrags - German  Vote ick hör dir trapsen.

10.5.25: Bas hat einen Vorschlag zur Lösung des Rentenproblems gemacht, Rente fällt in ihr Ressort und sie (oder ihr Ressort) wird wohl Teil der Vorschlagskommission sein. Sie hat damit keine Vereinbarungen in Frage gestellt, da es dazu keine gibt. Sie hat nur "laut gedacht".

Dafür wurde sie von Seiten der Union abgekanzelt, sie solle sich an den Koalitionsvertrag halten. Mit dem Vorwurf an Bas will sie m.E. von Merz Vorgehen zum Lieferkettengesetz ablenken. Und das geht ja auch noch unter in der Migrationsdebatte.

Klingbeil hat nun seinerseits die Union an den Koalitionsvertrag "erinnert".

Ich bewerte das Vorgehen der Union als folgenschwerer als das von Bas. Es erinnert mich sehr an Verhalten der FDP in der Ampel.

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Wanderfalke

"Ich bewerte das Vorgehen der Union als folgenschwerer als das von Bas. Es erinnert mich sehr an Verhalten der FDP in der Ampel."

Und das wird nicht das letzte Ampel-Déjà-vu sein, denn hinter den ungeklärten Detailfragen aus dem Koalitionsvertrag verbirgt sich noch reichlich Interpretationsbedarf, wo die Lunten noch nicht gezündet sind.

Es ist gut möglich die gleiche Dramaturgie zu erleben, wo eigentlich nur die Darsteller gewechselt haben.

Kritikunerwünscht

genau das befürchte ich auch. Die beiden Regierungsparteien haben viele Jahre zusammen regiert und es zu wenig zählbarem gebracht. Jeder hängt jeder den Egoisten raus und will für seine Partei das beste. Und was ist mit uns? Wir durften wählen und sind wieder angeschmiert?

Montag

"Markus Horn aus Tübingen von der Paul Horn GmbH hat für eine solche Vereinfachung den klaren Wunsch, dass man beispielsweise nur eine Stufe in der Lieferkette dokumentieren muss - die direkt angrenzende beziehungsweise die direkt vorgelagerte Stufe."

Gute Idee. Wenn das alle Unternehmen ab einer bestimmten Größe machen müssen (also: auch die Unternehmen der jeweils angrenzenden bzw. vorgelagerten Stufe), wird die Lieferkette abgedeckt.

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derkleineBürger

Oh sicher doch.

Bis es dann außerhalb der EU versackt.

Und wenn dafür ne zusätzliche 3-Personen-Firma im Ausland gegründet wird,damit die dann so aus "Weißer Weste Prämisse" die Kakaobohnen oder Mineralien aus Kinderhand einkauft und einem gibt...

Anna-Elisabeth

"Gute Idee. Wenn das alle Unternehmen ab einer bestimmten Größe machen müssen (also: auch die Unternehmen der jeweils angrenzenden bzw. vorgelagerten Stufe), wird die Lieferkette abgedeckt."

Klingt tatsächlich naheliegend.

Ich frage mich ohnehin, wie z.B. Unternehmen wie Airbus die Umsetzung dieses Gesetze gestalten. Ich war vor längerer Zeit mal dort zu einer Besichtigungstour und staune heute noch über die deckenhohen Regale mit den Schrauben unterschiedlichster Art (und vermutlich auch unterschiedlichen Lieferanten). Wenn man bedenkt, was sonst noch so alles in einem Flugzeug verbaut wird, geht es ohne eine Extra-Abteilung, in der sich ein Stab von Mitarbeitern, der sich um die Umsetzung dieses Gesetzes kümmert, gar nicht.

Werner40

///Die neue Regierung will das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz abschaffen///

.

Richtig so. Und zwar auf europäischer Ebene. Das Gesetz wurde wohl von Menschen gemacht, die noch nie in der Wirtschaft gearbeitet haben. 

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zöpfchen

Ein Gesetz, geboren aus fundamentalen Misstrauen gegenüber der Wirtschaft, formuliert von Oberlehrern ohne Ahnung von wirtschaftlicher Praxis. Nützt niemanden, ab in die Tonne damit.

StepHerm

Genau, keine Ahnung von Wirtschaft.

 Wir müssen eben darauf vertrauen, dass weiter Menschen in prekärsten Verhältnissen bereit sind, „unsere“ Mineralien und Rohstoffe, die dummerweise nicht in Deutschland aus dem Boden zu klauben sind, uns zu einem Hungerlohn zur Verfügung stellen, damit die Profite weiter wachsen und im Discounter alles billig bleibt, was zählen da schon Menschenrechte, Umwelt und der ganze andere woke Kram.

Dass man der Wirtschaft enge Regeln und Grenzen setzen muss, sieht man ja daran, dass es Millionen sklavenähnlicher Existenzen gibt.

Das Lieferkettengesetz ist eine super gute Idee, ich erwarte wenn Verbesserungsvorschläge aber sicher nicht die Abschaffung.

rolato

Da stehe ich mal auf Ihrer Seite!

Bauhinia

"Das Gesetz wurde wohl von Menschen gemacht, die noch nie in der Wirtschaft gearbeitet haben."

Anstatt Dinge in den Raum hinein zu behaupten, könnten Sie ja nachschlagen wer das Gesetz gemacht hat. Aber es ist natürlich einfacher unbelegte plakative Behauptungen dahin zu werfen. 

Bei bekannten Politikern, "die noch nie in der Wirtschaft gearbeitet haben", fällt mir Markus Söder ein, der bis auf ein Jahr beim Bay. Rundfunk lediglich eine Politikerkarriere hingelegt hat (und ein zeitweiliger Nebenjob zum Landtagsmandat in der Firma seines Schwiegervaters...). Meinten Sie den? Ich denke aber der hat das Lieferkettengesetz nicht wesentlich erstellt. 

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Nicht nur die üblichen Verdächtigen (Merz, die Union, die Liberalen, die AfD), sondern auch sehr viele Foristen hier schämen sich nicht, zu argumentieren, dass die Einhaltung von Menschenrechten den Profit schmälert, und das Lieferkettengesetz deshalb wieder zurückgenommen werden muss.

Da bleibt mir der Mund offen stehen.

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RoyalTramp

Warum sollen wir eigentlich immer für Alles und Jeden auf der gesamten Welt verantwortlich sein? Haben die Menschen in den anderen Ländern denn keine Regierungen? Tragen die etwa keine Verantwortung? Haben die betroffenen Menschen keine Füße, um für eigene bessere Lebensbedingungen auf den Straßen zu kämpfen? Und kommen Sie mir nicht damit, wir würden von den Zuständen in einem Großteil der Welt profitieren und sind daher auch verantwortlich. Dabei wird komplett ignoriert, dass auch die Menschen dort vor Ort von uns profitieren. Ohne unsere Nachfrage keine Produktion, ohne Produktion keine Arbeit, ohne Arbeit null Geld. In den meisten Ländern können die Menschen von ihrer "Ausbeutung" ziemlich gut leben, wenn auch nicht nach unserem Lebensstandard aber nach dem in den jeweiligen Ländern bestehendem Lebensstandard. Einzig bei Kinderarbeit sehe ich eine Grenze erreicht, die es gilt überall und jederzeit auf der Welt zu bekämpfen. 

Tom.Orrow

Das "Nette" daran ist, dass kaum keiner der Ablehner dieses Gesetzes,  hier im Forum als auch vor allem in der Wirtschaft, genau diese entscheidende Formulierung "Einhaltung von Menschenrechten schmälert den Profit" in den Mund nimmt. Lieber verrenkt man sich über das "Bürokratiemonster"und erfindet 1000 Ausreden, als mal einfach die Wahrheit zu sagen.

Was für eine verlogene Bande. 

Kritikunerwünscht

Sie verdrehen komplett die Tatsachen. Hier geht es um ein Bürokratiemonster, das die Wirtschaft erstickt. Hier geht es nicht um Profitmaximierung, sondern um sinnlose Gängelung von Unternehmen.

John Koenig

Würden Sie denn auf benötigte Dinge verzichten wenn diese aufgrund des Lieferkettengesetzes in Deutschland nicht mehr angeboten würden?

Ganz ehrlich ?

Oder dann doch lieber Amazon?

 

fathaland slim

Ich gebe mir große Mühe, soweit es irgend geht auf Ware zu verzichten, die unter unethischen Bedingungen hergestellt wurde.

Und weiß, daß ich damit nicht allein bin.

Ich bin übrigens nicht reich.

StepHerm

Ich stimme ihnen zu, und wenn das Lieferkettengesetz griffe, wäre die große Mühe für den Verzicht eine kleine.



 

John Koenig

Da haben sogar wir 2 Dinge gemeinsam.

Erstens das Kaufverhalten , Amazon is mir ein Graus .

Und zweitens den nicht vorhandenen Reichtum.

StepHerm

Warum sollte etwas nicht mehr angeboten werden können, wenn es sozialverträglich, die Umwelt nicht belastend und fair hergestellt wurde?  Weil es dann den Profit des Anbieters schmälert? 
 

John Koenig

Nein , weil man beispielsweise die Grundstoffe für die Herstellung nicht bekommt

Oder Produkte deshalb nicht importieren kann.

Jedenfalls dann nicht wenn man sich an die Regeln hält.

Anna-Elisabeth

"Nicht nur die üblichen Verdächtigen (Merz, die Union, die Liberalen, die AfD), sondern auch sehr viele Foristen hier schämen sich nicht, zu argumentieren, dass die Einhaltung von Menschenrechten den Profit schmälert, und das Lieferkettengesetz deshalb wieder zurückgenommen werden muss. Da bleibt mir der Mund offen stehen."

Ich kann keinem der Kommentare hier, eine solche Haltung entnehmen. Machen Sie den Mund ruhig wieder zu. Niemand hier heißt Ausbeutung, Kinderarbeit und Vergiftungen durch Arbeit in Minen gut.

fathaland slim

 Ich kann keinem der Kommentare hier, eine solche Haltung entnehmen. Machen Sie den Mund ruhig wieder zu. Niemand hier heißt Ausbeutung, Kinderarbeit und Vergiftungen durch Arbeit in Minen gut.

Aus zahlreichen Kommentaren hier lese ich heraus, daß man das natürlich nicht gut heiße, aber in Kauf nehmen müsse, um das Bürokratiemonster zu bändigen.

Außerdem seien die Herstellerländer in der Verantwortung und nicht wir als Konsumenten. 

Ich kann das nicht toll finden.


 

Anna-Elisabeth

"Aus zahlreichen Kommentaren hier lese ich heraus, daß man das natürlich nicht gut heiße, aber in Kauf nehmen müsse, um das Bürokratiemonster zu bändigen."

Ja, das kann man so lesen. Aber sind wir letztlich nicht alle so, wenn wir uns ernsthaft Gedanken über die Folgen machen, die es hätte, wenn wir wirklich so moralisch handelten, wie wir es gerne täten? Deutschland und auch ganz Europa kann in vielen Bereichen nicht ohne die Anderen und diese Anderen lassen oft keine Alternative. Oder sehen Sie eine?

StepHerm

Als Endkunde haben Sie vermutlich keinen Einfluss darauf, unter welchen Bedingungen das Coltan im Handy gewonnen wurde, aber wenn der Hersteller nachweisen und dokumentieren muss, dass dieser Rohstoff ohne Kinderarbeit und für auskömmliche Löhne produziert wurde, wäre das doch wohl ein erstrebenswerter Gewinn für alle.

R A D I O

Doch, natürlich heißen hier viele Foristen Ausbeutung, Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen gut, sonst würden sie sich nicht dagegen wenden, dass diese gemäß EU-Richtlinie dokumentiert werden. Die Foristen wollen einfach nicht mit dem Leid und der Not anderer behelligt werden und auch noch höhere Warenpreise zahlen müssen. Oder andersrum: wer von den Foristen hat welche Nachteile, muss eventuell im Büro eines Großunternehmen Berichte schreiben, die ihm direkt in anderer Weise wehtun? Sehr durchsichtig die Heuchelei. Außerdem hat kaum einer der Foristen die EU-Richtlinie gelesen und könnte sachliche Gegenvorschläge unterbreiten. Wie langweilig auch noch!

StepHerm

Liebe Anna-Elisabeth, dann lesen sie bitte nochmal die Begründungen für die Forderung nach einer Abschaffung nach. 
Letztlich geht es denjenigen MitforistInnen darum, dass die Kosten für die Einhaltung von Sozial-, Umwelt- und ethischen Standards zu hoch sind.

Lucinda_in_tenebris

Das Lieferkettengesetz abzuschaffen ist richtig, denn es handelt sich um ein Bürokratiemonster, dass noch dazu in den falschen Hintern beißt.

Die Regierung ist damit dann aber nicht fertig, denn das Ziel des Lieferkettengesetzes war absolut richtig und die Regierung ist aufgefordert zunächst einen besseren Vorschlag zu machen.

Bernd Kevesligeti

Ja, da wird lobbyiert und zwar "erfolgreich". Der SPD-Abgeordnete im EU-Parlament Repasi zeigte sich für eine Änderung offen. Obwohl in Sachen des EU-Lieferkettengesetzes schon manches aufgeweicht wurde. Das im Jahr 2024 auf den Weg gebrachte Gesetz soll um 1 Jahr verschoben werden und Mitte 2028 umgesetzt werden. Für 80 Prozent der Unternehmen soll es nicht gelten, nur noch für Firmen mit über 1000 Beschäftigten. Dafür stimmte eine breite Mehrheit im EU-Parlament. Also keine Probleme von und mit Zulieferfirmen bei Kinderarbeit, Sklavenarbeit oder Pharmachemieschäumen auf Flüssen in Hyderabad.

Nach der deutschen Version des Lieferkettengesetzes, dass die Koalition abschaffen will, gab es zahlreiche Meldungen wegen Verstößen. Am meisten gegen Bayer, Adidas, SAP und VW.

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rolato

Großkonzerne sind nicht das Maß, der Mittelstand und die Kleinbetriebe werden dadurch gehemmt, außerdem wälzen die Großen ihre Sorgfaltspflicht und die Arbeit des Gesetztes auf die Zulieferer ab.

Warum sind Unternehmen überhaupt verpflichtet dies einzuhalten? Die Länder stehen selbst in der Verantwortung Arbeitsbedingungen, Lohn und Arbeitszeiten tariflich und gesetzlich zu gestalten, so wie Deutschland nach dem Krieg.

fathaland slim

Warum sind Unternehmen überhaupt verpflichtet dies einzuhalten? Die Länder stehen selbst in der Verantwortung Arbeitsbedingungen, Lohn und Arbeitszeiten tariflich und gesetzlich zu gestalten, so wie Deutschland nach dem Krieg.

Ja klar. Wir waschen unsere kleinen Patschehändchen in Unschuld und kaufen fröhlich Ware, die beispielsweise in China in Gefängnis-Sklavenarbeit hergestellt wurde. Ist ja deren Sache und nicht unsere.

Meine Güte.

rolato

Wir waschen unsere kleinen Patschehändchen in Unschuld und kaufen fröhlich Ware, die beispielsweise in China in Gefängnis-Sklavenarbeit hergestellt wurde. Ist ja deren Sache und nicht unsere.

Auch in China gibt es eine Rechtsordnung. Moralisch kann man wirtschaftlich nicht überleben, das haben die vergangenen Wirtschafts- und Außenminister gezeigt.

In Deutschland arbeiten auch Gefängnisinsassen und stellen Produkte her die verkauft werden. Der Lohn dafür ist sehr niedrig. Allerdings wird (kaum jemand) niemand gefoltert oder versklavt, aber indirekt zur Arbeit gezwungen, da derjenige sonst Nachteile hat, bzw. nicht in die Gunst von Vorteilen kommt. Das ist aber der Preis wenn man straffällig wurde.

fathaland slim

Moralisch kann man wirtschaftlich nicht überleben

Ach so. Alles klar. Dann ist die Diskussion für mich hier und jetzt beendet.

Bernd Kevesligeti

Und für diejenigen, die hier und jetzt so argumentieren, geht es bei denen um dass "wirtschaftliche überleben" ? 

Da wird es eher um Kurse und Indizes gehen.

Aber für diejenigen, die in den Zulieferketten arbeiten müssen, da geht es um das wirtschaftliche überleben.

rolato

Ach so. Alles klar. Dann ist die Diskussion für mich hier und jetzt beendet.

Akzeptiert.

sebo5000

Sie tolerieren Produkte aus Sklavenarbeit , würden diese ohne jeden Hauch von Reue konsumieren....Ihr Ernst....?

rolato

Sie tolerieren Produkte aus Sklavenarbeit , würden diese ohne jeden Hauch von Reue konsumieren....Ihr Ernst....?

Unsinnige Frage, wo toleriere ich das. Können Sie auch mal selbst zur Abwechslung kommentieren?

Bernd Kevesligeti

Selbst nach den jetzt (noch) geltenden Richtlinien nach den beiden Lieferkettengesetzen, sind davon keine Unternehmen mit weniger als 1000 Beschäftigten betroffen. 

Und ja, die Länder. Die Länder tun meist das, was die Konzerne wollen, sonst....

Beispiele für Druck gäbe es genug, Kenia wurde vor Jahren genötigt einen Freihandelsvertrag zu unterschreiben. Und ein Präsident wie Milei wird wohl kaum irgendeiner Verantwortung gerecht werden, in dem Sinne. Der von Ecuador auch nicht. Allerdings konnte, so steht es auf der Seite der Organisation Oxfam, durch dass Lieferkettengesetz in dem Land Verbesserungen für Arbeiter in einem Bananenkonzern erreicht werden.

 

rolato

Selbst nach den jetzt (noch) geltenden Richtlinien nach den beiden Lieferkettengesetzen, sind davon keine Unternehmen mit weniger als 1000 Beschäftigten betroffen. 

Sind sie eben doch, als Zulieferer muss man Nachweise erbringen, man macht quasi die Arbeit für diese Betriebe.

Bernd Kevesligeti

"Man muss Nachweise bringen". 

So ein Satz kommt. Das soll also eine Belastung sein ? Gucken Sie bitte mal auf der Seite von adidas-Hauptversammlung unter Gegenanträge. Da steht einiges über die Verhältnisse bei adidas-Zulieferern in Mynamar und Kambodscha.

 

draufguckerin

… gab es zahlreiche Meldungen wegen Verstößen. Am meisten gegen Bayer, Adidas, SAP und VW.

 Aha. Und aus welchen Gründen? Was haben diese Firmen sich zuschulden kommen lassen? Schlechtes Material, schlechte Arbeitsbedingungen, Verstöße gegen Naturschutz …  Oder kamen die Meldungen von der Konkurrenz? 

 

Bernd Kevesligeti

Da gibt es den Ort Hyderabad. Dort gibt es pharmazeutische und chemische Produktionsstätten, die auch für Bayer tätig sind (Lieferkette). Die Flüsse haben große Schaumkronen, die Bevölkerung wehrt sich. Die Zeitschrift Stichwort Bayer berichtete öfter darüber.

Anläßlich der morgigen Hauptversammlung von ADIDAS haben der Dachverband der Kritischen Aktionäre und die Kampagne für saubere Kleidung die Einhaltung der Rechte von Beschäftigten in der globalen Lieferkette angemahnt.

BASF bezieht das Metall Platin aus einer Mine  (Marikana) in Südafrika. 2012 wurden dort zahlreiche Arbeiter von der Polizei erschossen. Auch die wohnmäßige Unterbringung ist miserabel.

Hanne57

Hoffentlich hat Merz Erfolg, sowohl das deutsche Lieferkettengesetz abzuschaffen, als auch die entsprechende EU-Richtlinie zu kippen.

draufguckerin

Soweit ich informiert bin, ist jeder Betrieb dazu verpflichtet, die Vorgaben des Lieferkettengesetzes zu erfüllen. Wenn ich die Klamottenstände auf unserem Wochenmarkt sehe, auch die Gemüse- und Obststände, frage ich mich, wie ein kleiner Einzelhändler das schaffen soll.  Teeläden, Lederwaren- und Möbelgeschäfte … Sollen die alle durch die Welt fahren und prüfen, ob alle Bestimmungen eingehalten werden? Oder genügt ein einfacher Wisch mit Phantasiestempel und krakeliger Unterschrift? Die Händler können doch nur darauf hoffen, dass niemand die Einhaltung des Lieferkettengesetzes kontrolliert ( was überwiegend auch der Fall sein wird). 

Mich würde interessieren, ob wirklich alle EU-Staaten den Vorgaben der EU-Gesetze so streng Folge leisten, wie Deutschland das macht.