Eine ältere Hand hält einen Brief der Deutschen Rentenversicherung.

Ihre Meinung zu Union lehnt Vorschlag zur Einbeziehung von Beamten in die Rente ab

Der Vorschlag von Arbeitsministerin Bas, dass auch Beamte in die Rentenversicherung einzahlen sollen, sorgt innerhalb der Union für Unmut. Die Rede ist gar von "populistischem Unfug".

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142 Kommentare

Kommentare

Nettie

Immer wieder ‚putzig‘, wie Populisten vernünftige und zielführende Vorschläge, die ihnen nicht zupass kommen als "populistischem Unfug" abtun.

AbseitsDesMainstreams

Rentner erreichen 48 % Beamte bis zu 71 % (im Mittel 68 %). Die mittlere Rente ist also ca. 38 % höher.

Das eine wird durch Umlage finanziert und steht deswegen unter Druck. Das andere aus Steuermitteln und die scheinen wie Manna vom Himmel zu fallen.

Tatsächlich sollte die Rente/Pension in beiden Systemen gleich hoch sein. Das WIE ist eine andere Frage. Am besten beide Systeme neu aufsetzen in einem Staatsfond, der auch zusätzliche Eigenvorsorge zulässt.

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Grossinquisitor

Sie vergessen, dass große Betriebe ihren Mitarbeitern eine betriebliche Zusatzversorgung gewähren. Da der Staat ein sehr großer Arbeitgeber ist, wäre das der Vergleichsmaßstab. 

AbseitsDesMainstreams

Ja, ich stimme Ihnen zu. Allerdings sind das wirklich nur die großen Betriebe und häufig erfordert es Eigenbeteiligung. Deswegen sollte es die Option geben, freiwillig mehr in das neue Rentensystem/Pensionsfond einzuzahlen.

MKir13

Rentner erreichen 48 % Beamte bis zu 71 % (im Mittel 68 %). Die mittlere Rente ist also ca. 38 % höher.

68 - 48 ist bei Ihnen 38?! Danke für das Gespräch, mal ganz abgesehen davon, dass Sie Rente und Pension verwechselt haben.

AbseitsDesMainstreams

Wir reden hier über Prozentrechnung! Also 68:48=37,5. Oder als Prozentangabe 37,5 %.

Jaydi Wenz

Rentner erreichen 48 % Beamte bis zu 71 % (im Mittel 68 %). Die mittlere Rente ist also ca. 38 % höher.

Die Beamtenbesoldung ist ja auch viel zu niedrig. Die Beamtenpensionen mussten durch eine Entscheidung des BVerfG angehoben werden. Warum finden unsere Bauämter kaum noch gute Bauingenieure? Weil sie bei Firmen viel besser verdienen (und später auch mehr Rente haben).

Leser_Home

Kaum beginnt die Regierungsphase und schon kommt der erste vollkommen unsinnige und ausschließlich populistische Vorschlag von Seiten der SPD. Hat man da denn nicht vorher einmal laienhaft darüber nachgedacht? Hätte man dies, so würde man feststellen, dass dies weder der Sache noch dem Problem abhilft. Was jetzt rechnerisch den nicht rentenpflichtigen fehlt, muss einkommensmäßig erst aufgestockt werden um dann als Rentenbeitrag abgezogen werden zu können. Und weiterhin der zusätzlich notwendige Arbeitgeberanteil! Mensch Frau Bas, wo bleibt Ihre Logik? Dass natürlich sozialistisch geprägte Parteien bzw. Organisationen hierzu sofort einstimmen, unter vollkommener Verdrehung der Gegebenheiten, war natürlich zu erwarten! Genauso substanzlos wie die Thematik einer einheitlichen Krankenversicherung. 

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De Paelzer

Sind sie Beamter, weil sie das als unsinnig und populistisch ansehen?

Das die höhere Pension von der Allgemeinheit bezahlt wird ist ein Faktum und kein Populismus.
In einer Demokratie darf doch jeder Koalitionspartner Vorschläge machen, die für ihr Klientel gut sind.

noah_04

Die Beamten bräuchten dann höhere Gehälter und gleichzeitig würde man das Problem nur um weitere Jahre verschieben, keine dauerhafte Lösung durch den Vorschlag

De Paelzer

Die höheren Gehälter kann man bei den geringeren Pensionen einsparen. Warum verdienen Beamtete Lehrer jetzt schon mehr als angestellte? Das kann man auch angleichen. Es gibt keinen Grund dafür. Gleiche Arbeit gleiche Leistung, gleiches Geld.

 Zahlung bei Krankheit bzw Ausfallszeit ist für Beamte unbegrenzt bei vollem Gehalt. Können sie mir das begründen? Das ist mit Sicherheit nicht gerecht. Bei Angestellten gibt es nach 6 Wochen Krankengeld. Keine Kosten mehr für den Staat.

Dauerhaft kann es nicht teurer werden.

Jaydi Wenz

Kaum beginnt die Regierungsphase und schon kommt der erste vollkommen unsinnige und ausschließlich populistische Vorschlag von Seiten der SPD.

Warum sollte nur die Union den Populismus gepachtet haben?

gman

Es ist mehr als  bemerkenswert, es ist ein wachsendes Ärgernis, ständig ist in allen Medien, insbesondere in Talkshows nur von Problemen der Rentenversicherung zu hören und zu lesen.

Die Alimentierung und Pensionen von Politikern und Beamten scheinen heute und für die Zukunft kein Problem zu sein.

Wir leisten uns größte und immer noch wachsende Parlamente in Bund, Ländern und Regionen und entsprechende Bürokratien.

Den Vorschlag von Arbeitsministerin Bas, dass auch Beamte in die Rentenversicherung einzahlen sollen, ist sicher nicht einfach umzusetzen, aber er ist ganz sicher kein "populistischem Unfug".

 So wie es ist, kann es gerade auch hier nicht bleiben, denn die Fianzierung ist hier wie dort zu sichern und Rentner sind keine zweite Klasse.
 

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Kritikunerwünscht

Sie vergessen in Ihrer Argumentation ein wichtiges Detail. Die Beamten bekommen ihre Pensionen doch nicht von ungefähr. Sie haben es sich ganz einfach verdient, während die Rentner so dreist sind, früher in Rente gehen zu wollen und trotzdem eine Rente haben wollen, von der sie leben können. Und das, wo sie am Klimawandel schuld sind, an der Schieflage der KK, der PV, der Rentenkasse ohnehin. Strafe muss sein. Sie hätten ja auch Beamte oder Abgeordnete werden können.

fathaland slim

während die Rentner so dreist sind, früher in Rente gehen zu wollen und trotzdem eine Rente haben wollen, von der sie leben können. Und das, wo sie am Klimawandel schuld sind, an der Schieflage der KK, der PV, der Rentenkasse ohnehin. 

Ach so, daran sind die Rentner schuld. Danke für die Aufklärung. Wie gut, daß ich mit meinen neunundsechzig Jahren noch arbeite, so daß ich mir diesen Schuh nicht anziehen muss.

gman

Ich denke der Beitrag von @Kritikunerwünscht bringt mir wenign  nichts zur Sache.

 War wohl Satire, vielleicht Sarkasmus oder nur Ironie.

Einige haben halt schon kapituliert. Das ist falsch, man kann auch die Altersversorgung sichern und besser machen, die Japaner haben mit Kaizen generell eine bessere Methode. 
 

Keaggy58

"Die Beamten bekommen ihre Pensionen doch nicht von ungefähr. Sie haben es sich ganz einfach verdient, während die Rentner so dreist sind, früher in Rente gehen zu wollen und trotzdem eine Rente haben wollen, von der sie leben können." Ach so, dann haben es Menschen, die 40 oder 45 geklebt haben es nicht verdient eine vernünftige Rente zu bekommen? Übrigens, es gibt selten Beamte die 45 Jahre arbeiten, die meisten gehen früher. stellen sie sich vor, jder würde Politiker oder Beamter, wer macht dann die Pflegearbeiten, das Dach usw.? Alles dumme Ausreden.

De Paelzer

Das ist so wie sie es sagen.

Meiner Meinung nach könnten die Rentenversicherungen auch mehr durch Steuermittel unterstützt werden. Bei den Beamten geht es auch ohne Gejammer. 

Keaggy58

Das werden einige ja, durch das Burgergeld wenn es zu wenig ist. Dann heust es betteln gehen weil man mind. 40 Jahre eingezahlt hat und keinen höheren notierten Job hatte sondern evtl. nur ein Staplerfahrer im Lager.

aus dem Rhein Main Gebiet

Wann hat denn endlich mal eine Regierung den Mut das ganze Rentensystem umzubauen. Mal als Beispiel gerechnet 18%  des Bruttos gehen in die Rentenkasse, bei einem Gehalt von 4000 € wären das knapp 9000€  im Jahr. Nehmen wir dieses als Durchschnitt für 40Jahre ergibt das eine Summe von 360000€. Hierfür gibt es dann eine monatliche Rente von derzeit Brutto 1920€.

Diesen Betrag in eine private Pflichtversicherung über den gleichen Zeitraum angezeigt, gibt einen Betrag von knapp 600000 und eine Rente von min 3500€ Brutto. 

Warum geht der Staat nicht hin und macht aus der Rentenversicherung eine Pflichtversicherung ala der KFZ Versicherung. Die Menschen könnten sich ihre Rentenversicherung selber aussuchen. Es müsste natürlich gesetzliche Rahmenbedingungen für die Versicherer geben, nicht das der gleiche Unsinn passiert wie bei der Riester Rente.  Mal anders denken um unser Land wieder nach vorne zu bringen.

 

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Sparer

Aus dem Generationenvertrag kommt der Staat nicht so einfach raus, weil das eine Doppelbelastung für einige Genetationen bedeuten würde. Und damit will keine Partei ihr Klientel verärgern,

Nach dem Krieg gab es keine andere Möglichkeit als den Generationenvertrag, aber schon damals ging Adenauer davon aus, dass das nur für maximal 40 Jahre gut gehen würde. Nur leider hat keiner der nachfolgenden Politiker, egal welcher Coleur, diese heiße Kartoffel anfassen wollen..

silgrueblerxyz

//Wann hat denn endlich mal eine Regierung den Mut das ganze Rentensystem umzubauen//

Eigentlich seit Jahrzehnten nicht. 

AbseitsDesMainstreams

Allerdings ist es jedem Bürger seit Norbert Blüm in den 1980er Jahren klar, dass dieses Pyramidenspiel nicht dauerhaft funktioniert. Eine Übergangsphase würde eine Generation dauern, aber man muss es endlich angehen. Je später man anfängt, umso ungerechter wird es für die nachfolgenden Generationen.

Jaydi Wenz

Wenn ab heute alle Sozialversicherungspflichtigen ihre Beiträge nicht mehr in den Generationenvertrag, sondern nur in einen Fondssparplan für sich selbst einzahlen würden, dann wäre für alle jetzigen Rentner ab Juni den Rentenhöhe auf Null. So lange reicht nämlich die Reserve. Viel Vergnügen.

Südschleswiger

Das ist generell ein guter Vorschlag.  Auf eine große Rentenreform kommt man nicht herum.  Schon vor 30 Jahren hätte man die Umlagefinanzierung auf eine Kapitaldeckung umstellen sollen, wie es in vielen Versorgungswerken üblich ist. Rentenniveau muss deutlich abgesenkt werden für Neurentner und eine private Vorsorge steuerlich attraktiv werden. 

Zahlt der Staat für Arbeitgeber dann die Hälfte der Beiträge? Ich finde es immer interessant wie schlecht Kleinunternehmer in Deutschland behandelt werden.  Sie gehen häufig ein großes unternehmerisches Risiko ein, um Arbeitsplätze  und Wertschöpfung zu schaffen und werden wie der letzte Freck behandelt. 

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fathaland slim

Ich war mein Leben lang Kleinunternehmer und kann davon ein Lied singen. Meine Rentenhöhe möchten Sie gar nicht wissen. Zum Glück habe ich eigenverantwortlich gehandelt und vorgesorgt. 

Bobinho

Es bräuchte keine Rentenreform, wenn die Bundesregierungen einfach die Finger aus den Rentenkassen gelassen hätten! 

Jaydi Wenz

Sie gehen häufig ein großes unternehmerisches Risiko ein, um Arbeitsplätze  und Wertschöpfung zu schaffen und werden wie der letzte Freck behandelt.

Geht's auch mal mit etwas weniger Stammtisch und mit wenigstens einer Spur von Fakten?

Sparer

Irgendwie wäre eine Rentenversicherungspflicht für Beamte für den Staat eine „linke Tasche -  rechte Tasche“ - Rechnung. Ich sehe das Problem eher in der Höhe der Beamtenpensionen. Ein verwandter Beamter hat mir nach seiner Pensionierung mal erzählt, er hätte jetzt unter dem Strich mehr monatliches Einkommen als zu seiner Arbeitszeit. Das war vielleicht etwas übertrieben, aber Tatsache ist, daß das Beamtenpensionsniveau wesentlich höher ist als das Rentenniveau. Hier müsste eine Angleichung stattfinden.

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fathaland slim

Irgendwie wäre eine Rentenversicherungspflicht für Beamte für den Staat eine „linke Tasche -  rechte Tasche“ - Rechnung. 

Richtig.

Martin Szug

2001 wurde bereits die Pension, von 75% auf jetzt 71,75% gekürzt. Und diese volle Pension von 71,75 Prozent ist nur nach 40 vollen Dienstjahren erreichbar – bei späterem Eintritt, Teilzeit, Elternzeit oder Krankheit sinkt der Satz teils deutlich. Zugleich zahlen Beamte Beiträge zur priv. Krankenversicherung aus dem Nettolohn und müssen oft selbst vorsorgen. Eine Gleichsetzung von Brutto-Pension und Netto-Rente greift zu kurz. Würde man das Pensionsniveau „angleichen“, ohne das Gesamtpaket (Pflichten, Status, Disziplinarrecht, keine Streikrechte etc.) mitzudenken, wäre das nicht gerecht, sondern eine faktische Verschlechterung für eine Berufsgruppe, die sich nicht wehren darf – und das Vertrauen in Staat und Demokratie weiter erodieren ließe.

Genau solche Erosion würde, nach geopolitischen Lage, schätzungsweise auch Russland helfen, Einfluss auf die innere Stabilität von Deutschland zu bekommen. 

Grossinquisitor

Beim ihrem Vergleich müssen Sie aber noch berücksichtigen, dass die Pensionen schon immer voll steuerpflichtig waren. Für die jetzigen Rentner gilt dies immer noch nicht. Außerdem sind die Beiträge für die private Krankenversicherung meist höher, als das was der Durchschnittsrenter in die gesetzliche KV zahlen muss. Ganz abgesehen davon, dass Rentner häufig noch eine betriebliche Rente beziehen. 

Bobinho

Die hohen Pensionsansprüche sind ein Motiv lange und treu im Staatsdienst zu bleiben. Das Beamtentum hat Vor und Nachteile. Einfach einen Vorteil des Berufsbeamtentums abzuschaffen ist ziemlich blauäugig. 

Jaydi Wenz

Irgendwie wäre eine Rentenversicherungspflicht für Beamte für den Staat eine „linke Tasche -  rechte Tasche“ - Rechnung. Ich sehe das Problem eher in der Höhe der Beamtenpensionen.

Die sind nämlich zu niedrig.

Ein verwandter Beamter hat mir nach seiner Pensionierung mal erzählt, er hätte jetzt unter dem Strich mehr monatliches Einkommen als zu seiner Arbeitszeit.

Haben Sie das geglaubt?

Malefiz

Was ist für Sie: "Irgendwie wäre eine Rentenversicherungspflicht für Beamte für den Staat eine „linke Tasche -  rechte Tasche“ - Rechnung. "?

Stotterfritz

Das wundert mich nicht. Wie viele Amtsinhaber in der Politik sind Lehrer? Aber warum muss eigentlich die Mütterrente aus der Rentenkasse bezahlt werden, in die nur ausschließlich Arbeiter und Angestellte einzahlen? Warum wurden nach dem Ende der DDR die DDR-Rentner ausschließlich aus der Rentenkasse bezahlt und nicht aus einem Sonder-Steuertopf?

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Jaydi Wenz

Das wundert mich nicht. Wie viele Amtsinhaber in der Politik sind Lehrer? Aber warum muss eigentlich die Mütterrente aus der Rentenkasse bezahlt werden, in die nur ausschließlich Arbeiter und Angestellte einzahlen?

Muss doch gar nicht. Wenn die Mutter Beamtin oder Selbständige ist, ist die Rentenkasse nicht zuständig.

Jaydi Wenz

Warum wurden nach dem Ende der DDR die DDR-Rentner ausschließlich aus der Rentenkasse bezahlt und nicht aus einem Sonder-Steuertopf?

Sie scheinen zu glauben, dass von jedem die Rentenbeiträge gesammelt werden und davon wird dann später die Rente bezahlt? Das ist aber Quatsch. Die Renten in Ost und West wurden ab dem Zeitpunkt der Wiedervereinigung von den souialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer*innen nrzahlt - in Ost und West.

AbseitsDesMainstreams

"Warum wurden nach dem Ende der DDR die DDR-Rentner ausschließlich aus der Rentenkasse bezahlt und nicht aus einem Sonder-Steuertopf?"

Weil Umlageprinzip! Da wird nichts angespart oder so. Das was die jungen Menschen heute in die Rentenkasse einbezahlen geht im gleichen Monat raus an die Rentner. Ach für DDR-Rentner gilt dieses Prinzip. Und weil wir so viele Alte haben und wenige junge Menschen funktioniert das nicht mehr gerecht.

noah_04

Nur richtig, den Vorschlag abzulehnen. Es würde nur eine Verschiebung des Rentenproblems darstellen. Zudem müssten die Löhne der Beamten erhöht werden.

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Keaggy58

Und was ist dann mit den Löhnen der Krankenschwestern oder Pfleger usw.? Dann sollte man die erst Recht erhöhen, oder zählen die nicht?

Martin Szug

Die Debatte erinnert stark an den Atomausstieg: Pensionen sind wie Atomkraftwerke – stabil, langfristig kalkulierbar, aber schwer zu reformieren. Das Rentensystem gleicht einem Mix aus Erneuerbaren und fossilen Quellen – flexibler, aber anfälliger und teurer. Wer „Pensionen abschalten“ will, ohne das Rentensystem massiv zu stärken, riskiert einen „Blackout“ – also Systeminstabilität, soziale Unwucht und Vertrauensverlust in Staat und Demokratie. Gerade Beamte im mittleren Dienst sind das Rückgrat der Verwaltung. Sie pauschal in ein anderes System zu pressen, ohne Rücklagen und Strukturen anzupassen, ist wie der Ausstieg aus der Atomkraft ohne Speicher, Netze und Alternativen. Wer das fordert, sollte wissen: Stabilität gibt es nicht zum Nulltarif – und soziale Gerechtigkeit beginnt bei Verlässlichkeit.

Und was anscheinend nicht vielen Kommentarschreibern bei der Debatte nicht auffällt, ist mit Pensionen, werden auch Beamte reguliert. Diese Ansprüche der Pension sind tastbar, Rente nicht!

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Keaggy58

Atomkraftwerke kalkulierbar? Das halte ich für ein Gerücht. Man hat ja noch nicht mal ein Endlager.

Montag

Aufgrund des demografischen Wandels (Babyboomer gehen in den wohlverdienten Ruhestand, weniger Jüngere treten neu ins Erwerbsleben ein), werden Steuersystem und Sozialversicherungssystem in den nächsten Jahren / Jahrzehnten enormem Stress ausgesetzt.

An Reformen führt kein Weg vorbei. (Wobei man diskutieren kann, wie die Reformen aussehen sollen.)

"Weiter so" ist keine Lösung. (Und je länger man Reformen verzögert, desto weniger Spielräume bleiben.)

Baroso1

Wenn ich die Beiträge hier lese, stelle ich fest, dass der Vorschlag von Frau Bas Sinn macht:

Die üblichen Verdächtigen können mal wieder eine Gerechtigkeitsdebatte auf Kosten der Union lostreten, obwohl auch in der SPD ein Systemwechsel nicht gewollt ist.

Roman_Caduff

Nein, das Problem liegt viel weiter «vorne»: Heute fangen die meisten jungen Leute erst mit 25+ an zu Arbeiten und (sozialversicherungspflichtig) Geld zu verdienen. Wir haben eine gewaltige Akademikerschwemme, welch gerne «zum Staat» geht nach dem Studium, mit der Folge, dass in den anderen, Lehrberufen keine (vernünftigen) Azubis mehr zu bekommen sind. Ein Azubi/Lehrling bezahlt vom 1. Tag seiner Ausbildung in das Solidarsystem ein, und da ist der erst 17! Dort werden dann auch die 40-45 Rentenbeitragsjahre ohne Probleme erreicht! Wenn Sie aber studieren, haben Sie diese Möglichkeit überhaupt nicht, Sie können nicht in die Sozialversicherung einzahlen! Da heute die Bildungspyramiede «kopf» steht (es gehen mehr Schüler aufs Gymi als auf Haupt- und Realschule) wird das zwangsläufig an die Wand fahren! Rentenversicherung muss ein Umlagesystem bleiben, denn angehäftes Geld weckt Begehrlichkeiten in der Politik! Eine Erhöhung der Lebensarbeitszeit auch nach der Lebenserwartung ist dringend

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Montag

Pro Jahr gehen etwa 500.000 Ältere (Babyboomer) mehr in den wohlverdienten Ruhestand, als Jüngere neu ins Erwerbsleben eintreten. 

Infolgedessen können hunderttausende Arbeitsplätze nicht neu besetzt werden. Und zwar Jahr für Jahr.
Heißt: die Schere geht immer weiter auseinander.

Wenn wir nicht wollen, dass an immer mehr Stellen die Lichter ausgehen, müssen wir dafür eine Lösung finden. 

Verschiedene Faktoren können helfen. Insbesondere sehe ich:
=> gute Schulbidung, 
=> lebenslange Weiterbildung, 
=> mehr Zuwanderung aus dem Ausland, 
=> bessere Kinderbetreuung (mehr Kita-Plätze).

Roman_Caduff

Ich muss Ihnen leider widersprechen:

Die Auto-Industrie wird demnächst massiv Arbeitsplätze abbauen, und da brauchen wir KEINE weitere Zuwanderung aus dem Ausland! Man muss HIER das vorhandene Potential heben, durch, wie Sie auch sagten bessere Schulbildung, Weiterbildung etc. Wenn Zuwanderung, dann nur in den oder die Bereiche, in denen es hier keine Leute aufabsehbare Zeit gibt, also so, wie es klassische Einwanderungsländer auch machen (Kanada, Australien...) Auch darf aus der Rentenkasse niemand etwas bekommen, der dort nicht eingezahlt hat, diese «Renten» müssen aus dem Staatshaushalt kommen, damit alle sehen, was da fliesst... Ein weiterer wichtiger Punkt ist die deutliche Reduzierung des Beamtentumes, z.B. Lehrer müssen keine Beamte sein.
Auch darf es für gewisse gesellschaftliche Gruppen nicht mehr attraktiv sein in «Bürgergeld» zu gehen.
Auch die unsinnige Rentenbesteuerung muss wieder abgeschafft werden, denn das erniedrigt die ohnehin schon geringen Renten noch mehr!

Jaydi Wenz

Wir haben eine gewaltige Akademikerschwemme, welch gerne «zum Staat» geht nach dem Studium, mit der Folge, dass in den anderen, Lehrberufen keine (vernünftigen) Azubis mehr zu bekommen sind.

Das ist im ersten Teil der Aussage einfach falsch. In Deutschland kommen Akademiker*innen meist sofort in Lohn und Brot. Es gibt in dem Bereich defakto keine Arbeitslosigkeit. Was sie da "schwemmen" sehen, erschließt sich mir nicht.

Und ja, wir brauchen auch Azubis. Ich arbeite bei einem Mittelständler in der Elektrobranche. Wir würden sofort mehrere Azubis einstellen. Aber wirklich händeringend suchen wir Elektroingenieu*innen.

Montag

"... Aber wirklich händeringend suchen wir Elektroingenieu*innen."

Das hat auch etwas mit unserem Schulsystem zu tun. (Vernachlässigung von MINT-Fächern.)

Hanne57

Es ist schon entlarvend, wenn man einen sinnvollen Vorschlag ablehnt und als Unfug betitelt, ohne eigene, bessere Vorschläge machen zu können.

Das Rentenproblem wir von allen Regierungen immer weiter verschoben, bis die ganze Blase platzt.

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Jaydi Wenz

Es ist schon entlarvend, wenn man einen sinnvollen Vorschlag ablehnt und als Unfug betitelt

Ja, das ist nicht nett. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Vorschag falsch ist.

Ickeard

Wer einmal lügt, den glaubt man nimmer nicht, auch wenn er dann Wahrheit spricht.

Der CDU  ob unter Merz nach Merkel, kann man nicht vertrauen.

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Jaydi Wenz

Der CDU  ob unter Merz nach Merkel, kann man nicht vertrauen.

Man? Wie wär's, wenn Sie nur für sich selbst sprechen?

Jaydi Wenz

Mir ist der Sinn des Vorschlags von Frau Bas nicht klar. Wenn man Beamten und Selbständigen kein Geld aus der Tasche nehmen will, dann kann man das Ganze ja auch lassen, dann bringt es ja wirklich nichts. Die jungen Beamten sollen einzahlen, aber die alten Pensionäre nichts herauskriegen? Also reine Kosmetik. Und deshalb hat die Union recht.

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Malefiz

Ihnen ist der Sinn des Vorschlage von Frau Bas nicht klar? Dann war Ihnen wohl noch der Sinn einer Rentversicherung und Sozialversicherung nicht klar!

In unserem Land gelten gleiche Rechte und Pflichten für alle, und da darf und sollte es keine Unterschiede zur Einzahlung in die Renten- und Sozialversicherungen geben. Hier muß eine totale Reform her für die Zukunft. Es darf für die Zukunft keine Zweiklassen Gesellschaften in der Rente oder im Sozialsystem mehr geben!

Malefiz

Den Vorschlag von Frau Bas kann ich nur bekräftigen, jeder soll in die Rentenkasse einzahlen, gleiches Recht und Pflichten für alle!

Montag

Angesichts des demografischen Wandels werden die Spielräume enger.
=> Der demografische Wandel findet statt, egal ob wir das wollen oder nicht. 
=> Wir können uns nur überlegen, wie wir damit umgehen. (Und dazu gehört auch, wie wir die Finanzen organisieren.)

Ich wäre 
=> für eine solidarische Gesellschaft,
=> in der Zuwanderer (Migranten) willkommen sind, 
=> in der Kinder und Jugendliche eine hervorragende Schulbildung bekommen, und in der lebenslanges Lernen (Weiterbildung usw.) gefördert wird.
Auch damit möglichst viele Menschen eine gut-bezahlte Tätigkeit ausüben können.

Wenn das nicht stattfindet: 
=> Wer soll die Steuern und Sozialabgaben bezahlen, wenn die Babyboomer im wohlverdienten Ruhestand sind?

(Zur Erinnerung: der geburtenstärkste Jahrgang, den es je gab, das war 1964. Die Angehörigen dieses Jahrgangs sind jetzt 60 oder 61 Jahre alt.)

Verwaltungsfreund

Es sollte bei einer solchen Änderung stets bedacht werden, dass die aktiven verbeamteten Personen zwar erst einmal einzahlen und so die Einnahmesituation der Rentenversicherung verbessern, sie später aber Ansprüche auf Leistungen haben, die dann natürlich zu erhöhten Ausgaben führen.

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Wolf1905

„… Sympathien für den Renten-Plan der SPD hegt dagegen BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht. "Die gesetzliche Rente ist über Jahrzehnte kaputtgespart worden. Wir brauchen ein Rentensystem, in das alle - auch Politiker, Selbstständige und Beamte - einzahlen." …“

Sicher: Aber nicht nur einzahlen, auch Leistungen (also Rente) entsprechend erhalten. Zahlen Selbstständige dann nur den Betrag, den ein Arbeitnehmer zu tragen hat, oder auch noch zusätzlich den Betrag, den Arbeitgeber zu tragen haben? Zahlt der Staat dann den AG-Anteil für seine Beamten?

Ob das alles unter dem Strich für die Höhe der Rente, für die Rentenempfänger und für den Staat besser ist, vermag ich nicht abzuschätzen. Wenn dem aber so wäre, würde es vermutlich dies schon so in Deutschland geben.

Jaydi Wenz

Die Mehrheit der Wahlbevölkerung hat zu einer solchen "großen" Koalition geführt. Und diese Koalition wird keine echten Reformen umsetzen. Dafür dominiert einfach die Vorsicht und das Festhalten am Bestehenden zu sehr.

Sorry, wir sind es mehrheitlich, die dafür die Verantwortung tragen. Da müssen wir schon ehrlich sein und das Politik-Bashing einfach mal stecken lassen.

Wolf1905

Es gibt nicht nur die Union, die diesen Vorschlag von Frau Bas ablehnen; auch in anderen Parteien bzw. Gruppen (wie dem Beamtenbund) gibt es Gegenstimmen.

Die Wirtschaftsweisen haben ja mal in einer interessanten Doku hierzu ihre Meinung geäußert: um die Renten zu stabilisieren, wird man nicht umhin kommen, die Lebensarbeitszeit gemäßigt und sukzessive zu erhöhen - in etwa entsprechend der Erhöhung der Lebenszeit. Das sind aber Empfehlungen, die vielen „nicht schmecken“ (was ich zwar verstehen kann), aber m. E. genau durchgerechnet werden muss.

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Malefiz

Egal welche Partei den Vorschlag von Frau Bas ablehnt, die haben alle nicht begriffen was dahinter steckt, die sind nur alle nicht kompromissbereit, die alle haben nur Angst, daß sie mal weniger Pension bekommen könnten wie man jetzt noch bekommen kann. Und die alle haben unser Sozialsystem nicht verstanden!

Malefiz

Wir sind und bilden in Deutschland eine Lebensgemeinschaft mit gleichen Rechten und auch gleichen Pflichten. So sollte das auch bei der Sozial- und Rentenversicherung sein, kein wenn und aber. Und die Neiddebatten müßten nicht geführt werden, daß Beamte oder Minister einiges mehr bekommen wenn sie in Pension gehen als wie ein gewöhnlicher Arbeitnehmer der in Rente geht. Dann wären die Neiddebatten so überflüßig wie ein Kropf! Wir haben einen Sozialstaat, wer das nicht verstanden hat, der kann ja als Beispiel sich mal in den USA informieren wie das dort mit Rente und Sozialversicherung gehandhabt wird und dann schnell feststellen wie gut wir es doch in Deutschland haben!

Jaydi Wenz

„… Sympathien für den Renten-Plan der SPD hegt dagegen BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht. "Die gesetzliche Rente ist über Jahrzehnte kaputtgespart worden. Wir brauchen ein Rentensystem, in das alle - auch Politiker, Selbstständige und Beamte - einzahlen." …“

Auch YouTube-Millionärinnen.

Martin Szug

Liebe Netti,

wer den Beamtenstatus leichtfertig nivellieren will, riskiert mehr als nur soziale Unruhe – er spielt mit der inneren Stabilität unseres Staats. Beamte garantieren mit ihrer besonderen Rechtsstellung staatliche Handlungsfähigkeit, Loyalität und Korruptionsschutz

Wenn man ihre Versorgung (antastbare Pension) ohne Ausgleich in eine Einheitsschablone (unantatsbare Rente) presst, schwächt man die Resilienz unserer Institutionen (auch in dem sich Privilegien nicht mehr sanktionieren lassen)

– gerade in Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen und gezielter Desinformationskampagnen etwa aus Russland oder China. Wer staatliche Kernfunktionen entwertet, öffnet Autokraten die Türen. 

Eine „Solidarität“ auf Kosten der Funktionsfähigkeit unseres Staates ist kurzsichtig – und gefährlich. 

Demokratische Stabilität braucht funktionierende Strukturen, nicht populistische Schnellschüsse.

Herzliche Grüße. 

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Nettie

„… auch in dem sich Privilegien nicht mehr sanktionieren lassen)“

Warum sollte überhaupt jemand ‚Privilegien‘ haben, die sich von irgendjemand anderem ‚sanktionieren‘ Lassen?

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