Kinder sitzen in einem Klassenraum, einige melden sich.

Ihre Meinung zu Was wirklich beim Lernen hilft

Die Einteilung Lernender nach Lerntypen hat keine wissenschaftliche Grundlage. Sie kann Kinder sogar benachteiligen, zeigen Untersuchungen. Forschende erklären, wie wir am besten lernen und warum. Von D. Peter und S. v. Liebe.

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125 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Manche lernen am besten, wenn sie etwas beobachten, andere, wenn sie zuhören, heißt es. Manche prägen sich Lerninhalte bei praktischer Anwendung mit den Händen leichter ein, andere eignen sie sich am besten beim Lesen und Nachdenken an.“

Allen gemeinsam ist: Indem sie selbst und aktiv etwas tun, statt passiv belehrt zu werden. 

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Stein des Anstosses

Allen gemeinsam ist: Indem sie selbst und aktiv etwas tun, statt passiv belehrt zu werden

Auch da würde ich sagen, die Mischung macht‘s, Grundlagenvermittlung sollte man nicht schlecht reden.

Seneca sagte, man sieht nur, was man weiß.

dap

Stimme ihnen zu. Woher sollen Kinder denn wissen was man so alles lernen kann, wenn es ihnen nicht angeboten wird. Ich wuerde das nicht "belehren" nennen.

R A D I O

Kinder lernen auch beim Spielen. Es bedarf keines bestimmten Angebotes. Wenn Erwachsene dem Kind Angebote machen, lenken sie ihn.

R A D I O

Korrektur: letztes Wort gehört da nicht hin, ersetze ich durch es. 

Nettie

„Auch da würde ich sagen, die Mischung macht‘s,“

Klar. Natürlich brauchen die freundliche Anleitung und Unterstützung ‚Erfahrenerer‘.

Kritikunerwünscht

Multisensorisches Lernen - ein toller Begriff, aber mit sehr viel Wahrheit. Ich habe multisensorisch eine Sprache gelernt an einem kleinen neuen Institut in den 60ern, das rein wissenschaftlich vorging, finanziert übrigens von mir persönlich. Nach einem halben Jahr habe ich in der Fremdsprache geträumt und nach einem Jahr war ich Absolventen der Uni, die Sprachen studiert hatten, weit überlegen. Ich kenne aber auch sehr guten jungen Lehrer, die diese Methode jetzt anwenden - die Schüler sind im Unterricht voll dabei, der Lehrer ist beliebt und die Schüler gehören zu den besten an der Schule. Nur einige Lehrkräfte, gerade ältere Semester, rümpfen die Nase... Solche Methoden sollten schon im Lehramtsstudium vermittelt werden. Pech nur, wenn die Schule viele Quereinsteiger nehmen muss, die von Pädagogik fast keine Ahnung haben, da das "Studium" im Schnelldurchgang absolviert worden ist.

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Stein des Anstosses

Multisensorisches Lernen - ein toller Begriff, aber mit sehr viel Wahrheit.

Absolut! DIE Chance für Kinder mit LRS und Dyscalculie aufzuholen.

Traurig ist eher, dass diese Therapien in Deutschland nicht von den Krankenkassen übernommen werden, obwohl es sich bei den beiden Krankheitsbildern um ICD 10- Diagnosen handelt.

Die Eltern müssen diese Therapien beim Jugendamt beantragen.

w120

Solche Methoden sollten schon im Lehramtsstudium vermittelt werden. Pech nur, wenn die Schule viele Quereinsteiger nehmen muss, die von Pädagogik fast keine Ahnung haben, da das "Studium" im Schnelldurchgang absolviert worden ist.

Solche Methoden sollten schon im Lehramtsstudium vermittelt werden.

Dann fehlt doch auch im normalen Ausbildungsgang des Lehrers dieser Ausbildungspunkt

Quereinsteiger haben Praxis.

Sie kennen nicht nur die Theorie.

Deshalb sind sie geeignet, interessanten Unterricht zu gestalten.

Hält die Schule überhaupt die Möglichkeiten (Materal, Freiheit der Unterrichtsgestaltung) vor?

Muss man nicht nach Alter/Klassenstufe differenzieren?

krautbauer

Schönes Beispiel. Was aber die Quereinsteiger anbelangt: die dürften weniger das Problem sein. Ein Großteil des Lehrkörpers macht sich wenig Mühe, ist überaltert und/oder im burn-out und oft nicht geeignet für den Lehrberuf. Was wir in 12 Jahren Schule alles an Unprofessionalität erlebt haben.

Grossinquisitor

"Lernende seien zwar unterschiedlich,... aber deshalb könne man Menschen nicht in Typen 'kategorisieren'". 

OK, das leuchtet ein. Es geht darum, nicht in ein zu grobes Schubladendenken zu verfallen. Eine zu individuelle Systematisierung würde wiederum keinen praktischen Nutzen haben. 

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fa66

»Eine zu individuelle Systematisierung würde wiederum keinen praktischen Nutzen haben.«

Naja, außer für das Individuum selbst. Aber einem Schulsystem fällt es schon organisatorisch, personell und zeitlich schwer, ein Individuum mit dem Lerntyp seinerselbst (Jede:r seine/ihre eigene:r Lerntyp; oder soviele Lerntypen, wie es Individuen gibt) zu beschulen.

Mir hätte schon geholfen, wenn der Mathematikunterricht ab der Mittelstufe mehr die Prinzipien erklärt hätte:
Wobei nützt Differenzialrechnung? Wozu die Infinitesimalrechnung? Wo helfen mir die Binomischen Formeln? Was sind die historischen Zusammenhänge im Lichte einer Zeit, in der noch nicht jeder maschinell rechnen lassen konnte. Warum ist die Entdeckung und Erfindung der Null so wesentlich? Was ist der Unterschied zwischen Zählen und Rechnen – und was hat das mit dem Fehlen eines Jahres 0 im Kalender zu tun?

dap

Mir hätte schon geholfen, wenn der Mathematikunterricht ab der Mittelstufe mehr die Prinzipien erklärt hätte:
Wobei nützt Differenzialrechnung? Wozu die Infinitesimalrechnung? Wo helfen mir die Binomischen Formeln? 

Zu meiner Zeit wurde das in der Schule Erklaert. Es haette ja auch keinen Sinn, zB Differenzial- und Infitesimalrechnung vorzufuehren ohne zu sagen wozu es dient.

Was sind die historischen Zusammenhänge im Lichte einer Zeit, in der noch nicht jeder maschinell rechnen lassen konnte. Warum ist die Entdeckung und Erfindung der Null so wesentlich? Was ist der Unterschied zwischen Zählen und Rechnen – und was hat das mit dem Fehlen eines Jahres 0 im Kalender zu tun?

Da stimme ich Ihnen zu. Etwas mehr Bezug zu den anderen Faechern, insbesondere geschichtliche, soziale, evtl. sogar geographische Kontextualisierung ware sicher Interessant gewesen und hat leider gefehlt. Allerdings wurde das natuerlich eine staerkere Synchronisierung des Stoffes ueber Fachgrenzen  erfordern.

Kaneel

In naturwissenschaftlichen Fächern hätte ich sehr gerne anwendungsbezogen gelernt. In Mathematik bin ich mir nicht so sicher - zumindest habe ich Textaufgaben gehasst. Da fand ich Abstraktion vielleicht besser. Davon abgesehen waren meine Noten in Mathe m.E. absolut Lehrkraftabhängig - eine Lehrkraft, die offensichtlich keine Kinder und Jugendlichen mochte, war definitiv nicht hilfreich und so schwankten meine Noten zwischen zwei und vier. 

In Bezug auf Mathe bin ich aber davon überzeugt, dass Menschen sehr unterschiedliche Zugänge dazu haben und Lehrkräfte selbst unterschiedliche Werkzeuge kennen und anwenden bzw. diese den SuS in die Hand geben können sollten. Für die einen reichen dann die Grundlagen, die anderen möchten vielleicht tiefer in eine Materie einsteigen. 

Es sollte Spaß machen dürfen und Sprüche wie Mädchen interessiert das eh nicht oder ihr seid im Grundkurs und habt eigentlich kein Interesse sind absolut semikonstruktiv.

artist22

"In Mathematik bin ich mir nicht so sicher - zumindest habe ich Textaufgaben gehasst" Mathematik ist ein spezielles Thema und im Prinzip didaktisch schwerer zu vermitteln als z.B: Physik oder Chemie. 

Aber ein guter Lehrer kann auch das. 

Kaneel

Leider hat man nicht immer das Glück auf solche zu treffen. Gut wäre schon, wenn diese wenigstens nicht abwertend oder gar mobbend unterwegs wären.

proehi

Welchen praktischen Nutzen hat ein „feineres Schubladendenken“,  wenn solche Typisierung als grundsätzlich nicht zielführend erkannt wurde? Vermutlich würde man in Ermangelung einer Alternative vorerst ohne Eselsbrücke auskommen müssen. Allerdings würde man auch keine „Esel“ markieren können, die zwischen die Schubladen geraten sind.

silgrueblerxyz

//Kinder können Nachteile haben, wenn ihr Umfeld sie einem bestimmten Lerntyp zuordnet.//

Das liegt m.E. nicht daran, dass es keine unterschiedlichen Lerntypen gibt, sondern daran, dass die Lernmittelbereitsteller sie dem falschen Lerntypus zuordnen.

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fa66

»sondern daran, dass die Lernmittelbereitsteller sie dem falschen Lerntypus zuordnen.«

Wenn ich den Artikel richtig verstehe, geht es darum, dass es entweder keine Lerntypen gibt — oder aber genau soviele Lerntypen, wie es Lernende gibt. Was den Nutzen des Begiffs Lerntyp nihiliert.

silgrueblerxyz

//oder aber genau soviele Lerntypen, wie es Lernende gibt.//

ich jedenfalls konnte bei zwei Kindern beobachten, dass sie, bei unterschiedlicher Begabung, unterschiedlich lernten.

Anna-Elisabeth

"Das liegt m.E. nicht daran, dass es keine unterschiedlichen Lerntypen gibt, sondern daran, dass die Lernmittelbereitsteller sie dem falschen Lerntypus zuordnen."

Ein Lehrer kann schon aus zeitlichen Gründen kaum herausfinden, welcher Schüler welchem Lerntypus angehört und selbst dann dürfte er Probleme haben, darauf Rücksicht zu nehmen. Davon abgesehen, dass es auch sehr unterschiedliche "Lehrtypen" gibt. Er kann aber in seiner Klasse die verschiedenen Möglichkeiten des Lernens vorstellen und die Schüler ermuntern auszuprobieren, was für sie am besten passt. 

R A D I O

Inzwischen sollten wir gelernt haben, dass es eben keine Lerntypen gibt. Dass alle abstrakten Theorien dazu wissenschaftlich nicht bestätigt wurden. Man könnte auch sagen, manche Lerntheoretiker haben sich unnötig wichtig gemacht, hätten lieber richtig forschen sollen, statt zu spekulieren und zu sortieren, nur weil es irgendwie Eindruck macht. 

Olivia59

"Inzwischen sollten wir gelernt haben, dass es eben keine Lerntypen gibt."

Ich glaube die Wissenschaft hat da eine ganz eigene Definition. Die Aussage, das es keinen Unterschied für Niemanden machen würde ob man hört oder liest sehe ich hier nicht bestätigt.

Obwohl ich eine starke Sehschwäche habe präferiere ich Bücher, weil Hörbücher mich in faden Passagen immer abschweifen und an was anderes denken lassen. Da könnte man zwar auch überspringen nur muss es egal was da nun alles noch so reinspielt am Ende praktisch funktionieren und ich bin so gesehen ganz klar der "Lesetyp"

silgrueblerxyz

//Er kann aber in seiner Klasse die verschiedenen Möglichkeiten des Lernens vorstellen und die Schüler ermuntern auszuprobieren, was für sie am besten passt. //

So sollte es sein.

Olivia59

"Das liegt m.E. nicht daran, dass es keine unterschiedlichen Lerntypen gibt, sondern daran, dass die Lernmittelbereitsteller sie dem falschen Lerntypus zuordnen."

Ich bin erst davon ausgegangen, das es auch keinen individuellen Lerntypus gibt aber jetzt erscheint mir der Artikel dahingehend bemerkenswert ungenau. Könnte tatsächlich nur die Fremdzuschreibung, also Einteilung gemeint sein, das das in der Praxis und dieser ähnelnden Forschungsanordnungen nicht funktioniert. 
Wird zwar auch vor Selbstzuschreibung gewarnt, was aber so gemeint sein kann, das man dabei schlicht einen Fehler macht.

Es wäre auch eine wirklich starke Aussage, das es für kein Individuum einen Unterschied machen würde ob es bevorzugt liest, hört und was da monosensorisch noch so geht.

silgrueblerxyz

//was aber so gemeint sein kann, das man dabei schlicht einen Fehler macht.//

dieser Meinung neige ich auch zu.

proehi

Aus dem Artikel:„Lernende seien zwar unterschiedlich, ebenso ihre kognitiven Voraussetzungen und Interessen, aber deswegen könne man Menschen nicht in Typen "kategorisieren". Das zeige sich empirisch einfach nicht.“

+

Übersehen?

Carlos12

In diesem Zuammenhang muss ich an das dreigegliedrige Schulsystem in deutschsprachigen Ländern denken. Es gibt hierzulande den weitverbreiteten  Aberglaubem, dass es sinnvoll ist, die Kinder nach einer vierjährigen Grundschule auf Gymnasium, Realschule und Hauptschule zu verteilen. 

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nie wieder spd

Für die damals herrschenden Ansprüche war das dreigliedrige Schulsystem genau richtig. Das wurde auch extra so konzipiert. Und die Bedürfnisse oder Erfordernisse von Kindern was das Lernen betrifft, waren damals genauso unwichtig, wie heute. 

dap

Ich fand das dreigliedrige Schulsystem, zumindest so wie in meinem Heimatland Bayern praktiziert, schon immer falsch (weil ungerecht). Mich wuerde aber interessieren, was ihrer Meinung nach "Bedürfnisse oder Erfordernisse von Kindern was das Lernen betrifft" sind. Koennen Sie das etwas genauer beschreiben?

fa66

»Für die damals herrschenden Ansprüche war das dreigliedrige Schulsystem genau richtig.«

Aber ebenso werden wir nie erfahren, wieviele Meitners, Heisenbergs, Hegels und Einsteins uns durch das Dreklassensystem – und das Nichterkennen oder die Nichterkennenbereitschaft durch das Beschulungssystem verlorengegangen sind.

krautbauer

Das ist auch Thema in der aktuellen extra3-Sendung. Früher lernte man bis zur 8. Klasse zusammen (in Polen heute noch so). Die skandinavischen Länder, bei Pisa & Co vorne mit dabei, lernen bis zum 14./16. Lj. zusammen. Nur Berlin und Brandenburg machen den Split nach der 6. Klasse. Ich wäre sehr dafür, dass man einen langen Weg zusammen geht ohne diesen Entscheidungsdruck nach der 4./6. und 9./10. klasse

Kaneel

Das dreigliedrige Schulsystem ist m.W. eine deutsche und österreichische Besonderheit, während in den meisten Ländern die SuS die ersten acht, neun oder zehn Jahre gemeinsam lernen. Man könnte statt dessen wie an der Gesamtschule in verschiedenen Fächern differenzieren. Oder man unterrichtet nur noch sehr wenig im Klassenverband und fördert und unterstützt die SuS überwiegend beim eigenverantwortlichen Lernen, wie an der Alemannenschule Wutöschingen. Warum darf jemand, die gut in Mathe und Sprachen ist, nicht auch ihre handwerkliche Begabung in der Schule entdecken? Oder ein Hauptschüler nicht die künstlerische?

silgrueblerxyz

//Warum darf jemand, die gut in Mathe und Sprachen ist, nicht auch ihre handwerkliche Begabung in der Schule entdecken?//

Weil dafür viel mehr Geld in Schulausbildung gesteckt werden müsste, was wir im Moment nicht ausgeben können/wollen.

Kaneel

Das ist doch quatsch. Der Schüler, der lieber im Chor singt, nimmt derjenigen, die lieber einen Tisch schreinert, doch nichts weg. Die beiden werden in einer Gemeinschaftsschule nur nicht von vornhinein begrenzt.

Kaneel

Mit dem Festhalten am Schulsystem, wie es momentan ist, scheint man viel zu viele Schulverweiger/-innen und -abbrecherinnen hervorzubringen. Diese holen Schulabschlüsse später häufig nach, was im Endeffekt viel teurer wird, als wann man von Beginn an die jungen Menschen gut unterstützt und ihnen die Motivation am Lernen, die in der Grundschule häufig noch vorhanden ist, nicht nimmt. Wer sich wenigstens in einigen Fächern als kompetent erlebt, wenn eine gute Lernatmosphäre herrscht, gute Lernmentoren hat, wird sicherlich die Schullaufbahn erfolgreicher meistern.

silgrueblerxyz

//Lerntypen seien einer von vielen Mythen, sagt Katharina von Kriegstein,//

Meiner Meinung nach eine krasse Fehleinschätzung. Bei meinen Kindern werden aus eigenem Antrieb unterschiedliche Lernmethoden praktiziert wohl unterschiedlich wegen unterschiedlicher Begabung.

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political robot

Ja, manche machen auch die Methode "gar nichts" ;)

Die Kinder können das ja nicht wirklich beurteilen, das ist ja schon bei Erwachsenen schwierig. Die Kinder machen das, was sie leicht können oder sich vom besten Freund abschauen oder was auch immer.

Anna-Elisabeth

"Ja, manche machen auch die Methode "gar nichts" ;)"

Eine Methode, derer ich mich zur Verweiflung meiner Eltern und Lehrer besonders häufig bedient hatte. Bin trotzdem nicht untergegangen.

nie wieder spd

Kinder sind eben sehr individuell. Frederic Vester war der Meinung,  „dass die vier Lerntypen dieses Modells selten als idealtypische Ausprägungen auftreten, sondern meistens als Mischformen mit schwerpunktmäßiger Veranlagung (so zum Beispiel der audio-visuelle Typ).“ Und wenn man es lässt, lernt vielleicht jedes Kind auf seine eigene Weise.

Arthur K.

Die  Akademikerschwemme  wird  in  ihrer  ABM-Selbstunterhaltung  noch  manch  anderen  Klops  vom  Stapel  lassen.

proehi

Ihre dargestellte Erfahrung zeigt ja nicht, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt, sondern lediglich, dass Ihre „Probanden“ im Einzelfall unterschiedliche Lernmethoden bevorzugt haben. Völlig auf Abwege gerät Ihre „Untersuchung“, wenn Sie dieser Wahl der Lernmethode auch noch mit unterschiedlicher Begabung „bewerten“.

silgrueblerxyz

//Völlig auf Abwege gerät Ihre „Untersuchung“, wenn Sie dieser Wahl der Lernmethode auch noch mit unterschiedlicher Begabung „bewerten“.//

Bin nicht ihrer Meinung, weil das visuell begabte Kind visuell lernte und das sprachlich begabte Kind sprachlich lernte.

nie wieder spd

Interessant an der These mit den Lerntypen ist ja, dass sie von vornherein umstritten war und keinerlei wissenschaftliche Nachweise existieren und trotzdem Einzug in die Lehrerausbildung gehalten hat. Und Lehrer, die von ihren Ausbildern zweifelhafte Inhalte lernen, sind möglicherweise an vielen Mißerfolgen ihrer Schüler direkt verantwortlich. Mit dem Ergebnis, dass 50.000 Schüler pro Jahr ihre Schullaufbahn ohne Abschluss beenden. Im ersten Corona-Jahr waren es sogar 100.000. 

Unser Bildungssystem muß so reformiert werden, dass die Schüler mit Spaß und Vergnügen dort lernen und weinen, wenn es wieder Ferien gibt und sie nicht in die Schulen dürfen. Und für alle Schüler sollte es möglich sein, das Abitur zu erreichen. Die Voraussetzungen dafür hat grundsätzlich jedes Kind. 
 

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political robot

Die Voraussetzungen für ein Abi hat grundsätzlich nicht jedes Kind, und wenn die Mutter während der Schwangerschaft geraucht hat. Klar, Intelligenz auf den IQ zu reduzieren, ist zu einfach gegriffen, aber dennoch muss man eine unterschiedliche Verteilung erst mal akzeptieren.

nie wieder spd

Die Voraussetzungen für ein Abi hat grundsätzlich jedes Kind, dass keiner geistigen Beeinträchtigung unterliegt.
Natürlich gibt es unterschiedliche Begabungen. Das hat aber mit der allgemeinen Bildung, die für das Abitur nötig ist, nichts zu tun.

vaihingerxx

>>Die Voraussetzungen für ein Abi hat grundsätzlich jedes Kind,<<

 

wenn die Anforderungen entsprechend angepasst sprich gesenkt werden !

ist das zielführend ?

jaja...

Daran, dass Sie offensichtlich kein Interesse haben, etwas über die Zusammenhänge zu lernen, ändern entsprechend angepasste, sprich gesenkte Anforderungen wohl auch nichts...

R A D I O

Ziele lassen sich anpassen, konkretisieren, differenzieren, begründen usw., zunächst natürlich von denen, die die Macht dazu haben und wissen, was ihnen wichtig ist.

mispel

Die Voraussetzungen für ein Abi hat grundsätzlich jedes Kind, dass keiner geistigen Beeinträchtigung unterliegt.

Man kann die Anforderungen natürlich so weit runterschrauben, dass jedes Kind Abitur bekommt. Die Frage ist nur: was hat das Abitur dann für einen Sinn? Es findet ja heute schon eine Noteninflation statt, was zur Folge hat, dass die Unis mit Studenten überschwemmt werden, deren Studierfähigkeit teils gar nicht gegeben ist.

silgrueblerxyz

//was hat das Abitur dann für einen Sinn?//

Teilweise hat das Abitur m.E. den Sinn, dass mit fortschreitender Schulzeit auch schwierigere Lerninhalte gelernt werden. Warum teilweise, weil manche Schulfächer nicht mit der Zeit höhere Verständnisfähigkeiten erfordern sondern nur die Bereitschaft mehr Wissensstoff zu erlernen. 

mispel

Und für alle Schüler sollte es möglich sein, das Abitur zu erreichen. Die Voraussetzungen dafür hat grundsätzlich jedes Kind.

Niemand hat die Voraussetzung alles zu erreichen. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Und wenn alle Abitur haben, hat keiner Abitur.

dap

Und wenn alle Abitur haben, hat keiner Abitur.

Verstehe ich nicht. Wenn alle einen Fuehrerschein haben, dann hat keiner einen Fuehrerschein - verstehe ich auch nicht. Ich weiss jetzt zwar nicht genau wie hoch der Anteil derjenigen ist, die einen Fuererschein wollen und ihn nie bekommen, weil sie nie die Pruefungen schaffen, ich glaube aber, dass er sehr klein ist. Warum sollte das nicht auch fuer das Abitur gelten?

mispel

Verstehe ich nicht. Wenn alle einen Fuehrerschein haben, dann hat keiner einen Fuehrerschein - verstehe ich auch nicht.

Es geht um die Entwertung des Abiturs. Das Abitur ist Nachweis der Studierfähigkeit und damit sind bestimmte Anforderungen verbunden. Genau wie mit dem Führen eines KFZ. Würden Sie einem Menschen einen Führerschein geben, obwohl er die Anforderungen nicht erfüllt? Wahrscheinlich nicht.

Opa Klaus

Sie wollen jetzt nicht allen ernstes den Führerschein mit Abi gleichsetzen? Wenn man für den FS Kenntnisse der Integralrechnung und mehrere Fremdsprachen beherrschen müsste, dann wären unsere Straßen relativ leer. 

nie wieder spd

„Niemand hat die Voraussetzung alles zu erreichen. Jeder hat seine Stärken und Schwächen.“

Richtig. Deshalb gibt es Abiturienten, die Zahnärzte werden und welche, die Flugkapitän werden. Aber warum sollte ein Abiturient nicht auch Müllwerker oder Friedhofsgärnter werden wollen? 
Doch höchstens deshalb nicht, weil solche Berufe zu schlecht bezahlt werden. Sinnvoll und wichtig sind sie allemal. Aber ein Abiturient könnte ja was „Besseres“ werden?
Das Abitur ist auch ein sinnvoller Selbstzweck, der darauf beruht, eine gute Allgemeinbildung zu haben und den Geschehnissen in der kleinen, privaten aber auch in der großen öffentlichen Welt folgen und sie einordnen zu können. 

Und wenn alle Abitur haben, hat jeder Abitur. Was ist daran schlecht? 

 

mispel

Richtig. Deshalb gibt es Abiturienten, die Zahnärzte werden und welche, die Flugkapitän werden.

Und für beides MUSS man Abitur haben.

Aber warum sollte ein Abiturient nicht auch Müllwerker oder Friedhofsgärnter werden wollen? 

Warum sollte jemand Abitur machen, der bei der Müllabfuhr oder als Gärtner arbeiten will?

Doch höchstens deshalb nicht, weil solche Berufe zu schlecht bezahlt werden.

Nein, weil es einfach absolut unwarhscheinlich ist, dass jemand Abitur macht, um in diesen Jobs zu arbeiten. Denn das muss er ja nicht.

Und wenn alle Abitur haben, hat jeder Abitur. Was ist daran schlecht? 

Das Abitur ist Nachweis der Studierfähigkeit. Dass dieser trotz Abitur mittlerweile nicht mehr gegeben ist, ist schlecht.

nie wieder spd

Und was ist schlimm daran, dass der Friedhofsgärtner studieren könnte, wenn er wollte, es aber nicht will? 
Wichtig ist, dass die Menschen möglichst viel Bildung haben. Und sei es nur um den eigenen Kindern vielleicht schon in jungem Alter die Kernfusion zu erklären, auf dass diese Kinder in 50 Jahren ein funktionierendes Kraftwerk dazu konstruieren. Oder auch nicht.  

mispel

Und was ist schlimm daran, dass der Friedhofsgärtner studieren könnte, wenn er wollte, es aber nicht will? 

Wo genau habe ich behauptet, dass das schlimm ist? Und erklären Sie doch mal, wie die Studierfähigkeit eines Menschen beurteilt werden soll, wenn jeder Abitur hat? Das führt doch heute schon zu Problemen.

silgrueblerxyz

//Warum sollte jemand Abitur machen, der bei der Müllabfuhr oder als Gärtner arbeiten will?//

Ein Fall in meiner Bekanntschaft machte das deshalb weil er im Gärtnerberuf seine Berufung entdeckte.

Opa Klaus

Nochmal. Abitur berechtigt zu einem Studium an einer Hochschule. Wenn jeder Abitur hat, könnte jeder studieren. Warum sollte er sich dann zunächst mit schlecht bezahlten Jobs abgeben? Wieviel Studienabbrecher möchten Sie denn pro Jahr? Sie leben schon in einer Traumwelt. 

vaihingerxx

das Problem über Binsenweisheiten streiten zu müssen !

schon allein die Aussage Abitur für jeden, entsprechend werden auch die Anforderungen ans Abi sein,

"Aufrechtes Sitzen" genügt

proehi

„…Und wenn alle Abitur haben, hat keiner Abitur.“

+

… und wenn alle lesen können, kann keiner lesen?

Ihr Problem mit dem Abitur scheint mir zu sein, dass Sie damit eine Bewertung in mehr oder weniger, über oder unter, besser oder schlechter vornehmen und es nicht dabei belassen, nur Unterschiede zu beschreiben.

mispel

Ihr Problem mit dem Abitur scheint mir zu sein, dass Sie damit eine Bewertung in mehr oder weniger, über oder unter, besser oder schlechter vornehmen und es nicht dabei belassen, nur Unterschiede zu beschreiben.

Auch nach mehrmaligem Lesen verstehe ich den Sinn Ihres Satzes nicht. Wo habe ich denn ein Problem mit dem Abitur und mit Bewertung?

proehi

Wenn für Sie das Abi nur der Beleg darüber wäre, bestimmte Bildungsschritte durchlaufen zu haben, könnten Sie nicht zu der Behauptung kommen, dass, wenn alle diese Schritte getan hätten, hätte sie keiner gemacht.

Diese Behauptung beruht auf der Annahme, dass Abi etwas besonderes wäre, was nun mal nicht alle schaffen können.

silgrueblerxyz

//Jeder hat seine Stärken und Schwächen.//

Aber wenn das Kind bereit ist mehr Fleiss und Zeit zu investieren kann es m.E. oft mehr erreichen

vaihingerxx

>>Und für alle Schüler sollte es möglich sein, das Abitur zu erreichen. Die Voraussetzungen dafür hat grundsätzlich jedes Kind. <<

die Einstellung ist gut

finde jeder sollte ein Rennen gewinnen und den 1. Preis kriegen

dann gibt es eben bei 1.000 Teilnehmern 1.000 Erste Preise, dann ist keiner Benachteiligt, wenn das Erreichen des Ziel reicht und für Blinde und Lahme allein der Wille ankommen zu wollen/bzw. mitmachen zu wollen, alle glücklich

ach ja und so Dinge wie die Gaußsche Verteilungskurve einfach vergessen !

nie wieder spd

Das Problem ist, dass es immer noch Menschen gibt, die sogar Kinder in Besser oder Schlechter einteilen wollen. Genau darum geht es aber nicht. Jeder Mensch ist relativ gleich gut und relativ gleich intelligent. Ausnahmen bestätigen auch nur die Regel. 
In einem guten Bildungssystem wird aber trotzdem jeder seinen Platz finden. Auch ohne Klassifizierung. 
Wichtig ist, dass alle ähnliche Voraussetzungen haben und ähnliche Möglichkeiten und Chancen bekommen. 
Und zwar die Besten, die überhaupt vorstellbar sind.
 

mispel

Das Problem ist, dass es immer noch Menschen gibt, die sogar Kinder in Besser oder Schlechter einteilen wollen.

Es ist doch nun mal Fakt, dass manche Kinder schneller laufen, manche weiter springen, manche besser musizieren oder manche besser rechnen. Wo ist da das ein Problem? Wir sind nicht alle gleich. Das eine Kind ist vielleicht in Musik besser, dafür das andere in Sport. So what? Menschen sind vielfältig. Und besser oder schlechter in irgendwas zu sein, bedeutet nicht, ein besserer oder schlechterer Mensch zu sein.

Jeder Mensch ist relativ gleich gut und relativ gleich intelligent.

Was soll das bedeuten: "relativ gleich gut"? In Relation zu was? Sind auch alle Menschen relativ gleich groß?

silgrueblerxyz

//Belegt ist hingegen, dass sogenanntes multisensorisches Lernen einen positiven Effekt hat//

Diesen Effekt konnte ich auch schon feststellen.

zzp

Lernen tun wir durch Vorbilder. Menschen lernen schnell, Tiere langsamer. 

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Arthur K.

Tiere  lernen  langsamer  ?  Dann  versuchen  Sie  mal,  eine  nervige  Mücke  oder  Fliege  zu  fangen.

nie wieder spd

Aber diese Insekten haben das schnellere Gucken nicht lernen müssen. Die können das einfach. :)

dap

"Lernen tun wir durch Vorbilder."

Vorbilder moegen motivieren - aber Lernen rein durch Abschauen (von Vorbildern) im Sinne einer - im ost-asiatischen  Sinne - Meister/Schueler-Beziehung ist zwar schoen aber sicher nicht praktikabel fuer Massen-Unterricht. Diese Form des Lernens mag zwar gruendlich sein, aber sie ist sicher sehr langsam. Oder glauben Sie, dass man Mathematik (oder selbst nur die Grundrechenarten) schneller durch Anschauen/Nachmachen von Vorbildern lernt als durch gezieltes Erklaeren?

nie wieder spd

Die Frage ist, ob es unbedingt Massen - Unterricht sein muss? Die Lernforschung weiß schon seit Jahrzehnten, dass eine Gruppe von Kindern aus nicht mehr als 7 Personen bestehen sollte. Und das vom Kindergarten bis zum Abitur. Optimal ausgestattet mit 2 Erziehern/2 Lehrern und großzügigen Räumlichkeiten. Dazu müssten sogar viele neue Schulen errichtet werden.