Teilnehmer einer Demonstration für mehr Klimaschutz in Schwerin (Archivbild)

Ihre Meinung zu Psychologie: Die stille Klimaschutz-Mehrheit 

Menschen unterschätzen systematisch die Bereitschaft anderer, aktiv zum Klimaschutz beizutragen und das Thema ernst zu nehmen. Das zeigen aktuelle Studien. Wie kommt das? Von Judith Kösters.

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138 Kommentare

Kommentare

Karl Klammer

Umdenken beginnt erst am Geldbeutel des Deutschen

Die Energie und Lebensmittel Preise müssen rauf , damit sich die ganze umrüstung auch lohnt

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bolligru

Auch die Deutschen vergleichen und sehen, daß im Nachbarland Polen alles, absolut alles per Erlaß verbrannt werden darf, außer Autoreifen und in Frankreich auf Atomstrom gesetzt wird.

Karl Klammer

Welcher Erlaß ?  Polen geht die Kohle aus und keiner hat vorgesorgt

Auch müssten ja französische Autoreifen ja aufgrund des Atomstromes viel billiger als deutsche sein :-)

bolligru

Jaroslaw Kaczynski, der Vorsitzende der Regierungspartei PiS...   "Man muss jetzt alles verheizen, naja, vielleicht alles außer alten Reifen, denn das gibt es ja leider auch bei uns. Also nichts mit schädlichen Stoffen, aber: Polen muss geheizt werden." https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/polen-braunkohle-privathau…

Die Regierung sagt, die Aufhebung des Verbots für Braunkohle und Kohle der niedrigsten Qualität stehe im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und solle vorübergehend sein - und die Auswirkungen auf die Luftqualität würden nach dem Winter bewertet.... Etwa 80% der Kohle, die die Bürger der Europäischen Union zum Heizen ihrer Häuser verwenden, wird in Polen verbrannt. https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/PG-E-CORPORATION-13946/news/Al…

Polen baut neue Kohlekraftwerke und sogar in Schlöesien ein neues Bergwerk (zukunftsorientiert!)...

ich1961

Und dann sehen hoffentlich auch viele Deutsche das in Frankreich im Sommer viele Probleme wegen Niedrigwasser und der Kühlung der AKW entstehen!

Und in Polen kann man wunderbar richen, wie die Umwelt "geschützt" wird - wie früher in der DDR.

 

bolligru

Und in Polen kann man wunderbar richen, wie die Umwelt "geschützt" wird - wie früher in der DDR.

"Der Duft der großen weiten Welt" zieht immer wieder auch nach Deutschland rüber und wird regelmäßig z.B. auch in Berlin gemessen.

Montag

Den Kommentar verstehe ich nicht. 

Was heißt "... damit sich die ganze umrüstung auch lohnt"

(Wenn ich - beispielsweise - Fahrrad fahre statt Auto: Dann kostet das wenig, ich tue etwas für meine Gesundheit (Bewegung!), habe ein sportliches Image, muss nicht nach einem Parkplatz suchen, komme eventuell sogar schneller von A nach B als mit dem Auto ...)

Eequ3eji

Innerorts vielleicht. Sie unterschätzen wohl wie viele Leute von außerhalb in Orte reinpendeln.

Janosch51

Ganz richtig, erst wenn sich die anderen die hohen Lebensmittelpreise nicht mehr leisten können werden sie klimabewusster essen. Erst wenn die anderen sich nur noch den ÖPNV leisten können, bin ich beruhigt, dass wir in Deutschland genug für das Klima tun.

olivia2001

Dann leben aber die meisten im Bürgergeld, und  das können wir uns auch nicht mehr leisten, weil es dann nicht mehr genug Menschen gibt, die arbeiten und das stemmen können. So oder so, das System wird irgendwann zusammenbrechen.

CommanderData

Iwo. Es reicht, wenn die Superreichen ihren Geldbeutel mal aufmachen und das Geld, dass sie durch die maximale Ausbeutung der Erde erbeutet haben, wieder an die Erde zurückgeben. Das wäre ein effektiver Anfang. 

Jedes Jahr so 150 Mrd. an Vermögenssteuer für Klima-rettende Maßnahmen. Wir würden Riesenfortschritte machen. 

Eequ3eji

Wie genau haben die (wer sind überhaupt DIE Superreichen?) denn die Erde maximal ausgebeutet?

Kritikunerwünscht

Umdenken, mehr zu tun fürs Klima ist ja richtig - aber sozial ausgewogen. Bisher war davon in Deutschland nichts zu spüren. Wer wohlhabend oder sehr gut verdienend war, konnte großzügige Subventionen für E-Auto, Wallbox, Solaranlage, energetische Sanierung usw. nutzen. Wer ärmer war, zur Miete lebt, konnte für alles bezahlen. Klimageld wurde versprochen aber nicht eingeführt, aus fadenscheinigen Gründen, wenn man andere Länder betrachtet, wo dies möglich ist. Viele Menschen haben die Nase voll, wenn sie Klimaschutz hören, weil es für sie bedeutet, dass die eine Hälfte nur bezahlt und die wohlhabendere Hälfte etwas bekommt. Würde hier gerecht gearbeitet, wäre die Akzeptanz gerade bei den Ärmeren viel größer. Und Sie möchten, dass die Lebensmittelpreise steigen? OK, Sie möchten also, dass Menschen in Deutschland hungern müssen? Und das hilft dann dem Klima?

bolligru

Psychologen fragen, Bürger antworten...

Sollte die Frage lauten, ob man bereit wäre für den Frieden etwas zu tun, so wäre die ganz große Mehrheit sicher dafür. Es ändert aber absolut nichts am Geschehen in der Welt. Nur einige Befrager wurden auf einmal unheimlich wichtig und bekommen Anschlußaufträge. Es sei ihnen gegönnt.

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MRomTRom

++

Sie haben keinen inhaltlichen Beitrag zum Thema des Artikels und den Forschungsergebnissen und weichen auf verschwörungstheoretische Unterstellungen gegenüber den Forschern aus.

++
 

bolligru

Dann erklären Sie uns bitte, welchen wissenschaftlichen Mehrwert die Studie liefert, außer das Bürger angeben, sie seien für Umweltschutz.

Auf das alltägliche Tun hat das keinen Einfluß und man sieht in anderen Ländern, auch unseren Nachbarländern, wie es tatsächlich um Umweltschutz dort steht. Da geht es um wirtschaftliche Erwägungen an erster Stelle- aber wir sollen gefälligst verzichten zur Rettung des Weltklimas und das, obwohl Deutschland seit 1991 seinen menschengemachten CO2 Ausstoß um 41% reduziert hat. (Umweltbundesamt)

CommanderData

Wie das so ist mit der schweigenden Mehrheit: sie wird gerne von rechtem Gedöhns übertönt. Ist doch gut, dass sie jetzt mal wissenschaftlich unterstützt zu Wort kommt, die schweigende Mehrheit - und nicht vom Negativ-Getöse von rechts überbrüllt wird. 

bolligru

Erklären Sie mir bitte: Was hat Umwelt mit einer politischen Orientierung zu tun?  (außer, man schreibt jeder regierungskritischen Stellungnahme automatisch diese Eigenschaft zu.)

FantasyFactory

Au Backe. Das war war was für den Stammtisch. Faktenbasierte Wissenschaft will wieder Aufträge bekommen.......

Carlos12

Es gibt noch einen anderen bekannten Effekt. In Umfragen neigen Menschen dazu ein sozial erwünschtes Verhalten zu bekunden. Wenn es aber um das reale Verhalten geht, z.B. das Wahlverhalten, bekommen andere Themen Priorität.

Anders gesagt, Menschen sind mehrheitlich für den Klimaschutz, wenn sie ihr Verhalten nicht deutlich ändern müssen, es unbequemer wird oder er sie erkennbar Geld kostet.

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Decathlon

"Anders gesagt, Menschen sind mehrheitlich für den Klimaschutz, wenn sie ihr Verhalten nicht deutlich ändern müssen, es unbequemer wird oder er sie erkennbar Geld kostet."

Dass das so ist, hat man zum Beispiel am schlagartigen und nachhaltigen Nachlassen der Klimaschutzbegeisterung gesehen, als die Leute im Rahmen der Heizungsgesetzdebatte gesehen haben, dass Klimaschutz sehr sehr teuer werden kann.

Auch der Unterschied bei den Fragen "Würden Sie Geld für Klimaschutz geben" und "Sind Sie der Meinung, der Staat solle mehr tun" erklärt sich so: Viele, die Nein bei der ersten Frage antworten und Ja bei der zweiten gehen wohl irrigerweise davon aus, dass es sie persönlich nichts kostet, wenn "der Staat" mehr macht.

Decathlon

Kosten die wir sowieso noch oben draufgesattelt bekommen, zusätzlich zu den Kosten für den Klimaschutz. Aus zwei Gründen:

1. Trägheit des Klimas. Wenn wir jetzt erfolgreich schützen, treffen uns trotzdem noch viele Jahre bis Jahrzehnte lang steigende Kosten durch Auswirkungen der Klimaerwärmung. Das ist Fakt.

2. Scheint vielen das ganze Unterfangen des Klimaschutzes als wenig erfolgversprechend, unabhängig von eigenen Anstrengungen und Kostenbeiträgen.

Letzteres kann und soll man durchaus diskutieren; es trägt indirekt auch zu dem im Artikel beschriebenen Effekt bei.

Ersteres ist so, wird so stattfinden. Nachlesbar von Wikipedia bis IPCC-Berichten.

mispel

Wären Sie bereit, jeden Monat ein Prozent Ihres Einkommens für den Kampf gegen die Erderwärmung herzugeben?

Also für's gute Gewissen gibt man sicherlich jede Antwort. Aber die Frage ist doch, ob diese Menschen, die mit Ja geantwortet haben, das wirklich machen würden? Oder vielleicht sogar besser: warum sie das nicht schon längst tun?

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MRomTRom

++

Der Artikel wird Ihre Frage beantworten, wenn Sie Ihn lesen.

'Das Ergebnis: 69 Prozent der Menschen weltweit antworten, dass sie bereit wären, einen Teil ihres Einkommens für den Klimaschutz herzugeben. Und sie schätzen den Anteil der Mitmenschen, die dazu bereit wären, im Schnitt auf 43 Prozent.

++

mispel

Der Artikel wird Ihre Frage beantworten, wenn Sie Ihn lesen.

Ich habe ihn gelesen, aber Sie haben offensichtlich meinen Beitrag nicht verstanden. Denn "wäre" ist ja Konjunktiv. Das bedeutet nicht, dass die Befragten das auch wirklich tun würden. Viele finden auch Klimaschutz voll super. Aber Hochspannungsmasten oder Windräder in meiner Nachbarschaft? Nein danke. Lieber woanders. Und bei Primark ist doch alles so schön billig. Abgesehen davon: wenn ich Klima und Umwelt schützen will, dann mache ich das. Einfach so. Ich brauche niemanden, der mich fragt, ob ich das tun würde.

hesta15

Die mächtigen der Welt zerstören das Klima ohne mit der Wimper zu zucken i n der Ukraine , dem nahe Osten demnächst in Indien dem Sudan wird täglich mehr Klima vernichtet als ich hier gut machen kann. 

CommanderData

Wer sagt denn, dass sie es nicht auch tun? Nimmt man alle Maßnahmen zusammen: Rad- statt Autofahren, gesünder Essen, weniger Heizen, weniger Klamotten kaufen, weniger Neues überhaupt kaufen, Reparieren statt ständig neu, nicht dauernd in den Urlaub fliegen. ... da kommt am Ende eine Menge CO2 Einsparung durch klugen Verzicht zusammen. Vor allem, wenn man es regelmäßig macht. 

Wenn dann auch endlich die Superreichen mal bereit wären 1 Prozent Ihres Obszön-Vermögens und ihres Obszön-Verhaltens einzusparen, wären wir schon da, wo wir jetzt erst mal hin wollen. 

mispel

Wer sagt denn, dass sie es nicht auch tun? (...) Rad- statt Autofahren, gesünder Essen, weniger Heizen, weniger Klamotten kaufen, weniger Neues überhaupt kaufen, Reparieren statt ständig neu, nicht dauernd in den Urlaub fliegen.

Sind Sie ernsthaft der Meinung, dass die meisten Menschen so handeln? Haben sich Flugreisen vermindert? Oder fast fashion? Konsum generell?Ernähren sich Menschen gesünder und fahren viel weniger Auto? Wenn ja, warum stehen wir dann da, wo wir stehen? Ich sehe da kein großes Umdenken. Allerdings dauern solche Veränderungen auch recht lange.

gman

"Verzerrte Wahrnehmung der Mehrheitsmeinung"

Es könnte auch andersherum sein. 
Eine laute Minderheit nimmt sich als Mehrheit war und glaubt es besser zu wissen.

"Wären Sie bereit, jeden Monat ein Prozent Ihres Einkommens für den Kampf gegen die Erderwärmung herzugeben?"

Diese Frage geht am Kern vorbei. 

Viele geben schon freiwillig oder par ordre du mufti  ( CO₂-Preis…) mehr Geld dafür aus.

Wenn, dann geht es um die Akzeptanz von Veränderungen, gegebenfalls um Komfortverzicht, um weniger Ressourcenverbrauch. Z.B. weniger Reisen, Flüge, Heizen im Winter  18° statt 20°, im Sommer keine Klimageräte, Urlaub im eigenen Land, Lebensmittel aus der Region usw...  
Ohne Technik, Forschung, Unternehmergeist und Wissenschaft und deren Akzeptanz wird dieser Kampf nicht zu gewinnen sein.
Die Erderswärmung ist Fakt, die Menschheit muss sich auch vor den Veränderungen schützen. 
>Wer nicht deichen will muss weichen.<  ist ein bekannter und gültiger Spruch,  
 

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MRomTRom

++

'Es könnte auch andersherum sein. '

31 % (100%-69%) wären dann die laute Minderheit. 

Selbst unter denen gibt es noch einen Anteil, die meinen, dass es eine Notwendigkeit zum Klimaschutz gibt, sie aber keine Bereitschaft haben, materiell dafür Opfer zu bringen. Und der Rest zweifelt an der Klimaerwärung und am Klimaschutz.
 

++

'Ohne Technik, Forschung, Unternehmergeist und Wissenschaft und deren Akzeptanz wird dieser Kampf nicht zu gewinnen sein. '


'Die Erderswärmung ist Fakt, die Menschheit muss sich auch vor den Veränderungen schützen.' 

Sie hat erhebliche anthropogene plus natürliche Ursachen. An ersteren kann man mit den genannten Instrumenten arbeiten.

++

gman

"Die Erderwärmung ist Fakt, die Menschheit muss sich auch vor den Veränderungen schützen.'

Sie hat erhebliche anthropogene plus natürliche Ursachen. An ersteren kann man mit den genannten Instrumenten arbeiten."

Ok, es gibt vielfältige Ursachen. Vernünftig ist es aber, wenn sich die Menschheit vor den Folgen aller Ursachen schützt.

Wenn der Meeresspiegel steigt, werden kluge Bewohner dort Deiche bauen, unabhängig von den Ursachen. (Auf die sie in aller Regel wenig oder gar keinen Einfluß haben.)

 Dazu braucht es, Technik, Wissenschaft, Forschung, Unterstützung, Hilfe,  …
 

TeddyWestside

"Anders ausgedrückt: Mehr als zwei Drittel sind nach eigenen Angaben bereit, den Kampf gegen die Klimaerwärmung mitzutragen - gehen aber davon aus, dass insgesamt deutlich weniger als die Hälfte der Menschen dazu bereit sind. Eine Fehleinschätzung um ganze 26 Prozentpunkte. "

 

Sorry, aber der Fehler liegt hier mMn ganz klar auf journalistischer Seite. Und zwar enthält das "nach eigenen Angaben" immer einen gewissen Bias. In dem Fall dürfte der aber überdurchschnittlich hoch sein. 1. versucht man, sich möglichst moralisch gut darzustellen, bei manchen bis zum Selbstbetrug. und 2. denken viele über ihre Mitmenschen nicht unbedingt realistisch. 

Was ich gut finde, ist das die Befragungen relativ ausführlich beschrieben werden (welche Art von Fragen, ja oder nein usw)

 

 

John Koenig

Es gibt eben die Einen die im stillen für sich das Möglichste tun um klimaschonend zu handeln und zu leben auch schon aus wirtschaftlichen Gründen .

Und dann gibt es noch die Anderen die sich unter dem Deckmantel den Klimaschutzes moralisch hervorheben wollen und andere gerne über Dinge belehren die sie selbst nicht einhalten wollen .

Und oft auch den Klimaschutz für ihre politische Agenda missbrauchen .

Diese Gruppe wird leider zu oft medial  wahrgenommen was dem Klimaschutz dann einen Bärendienst erweist .

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MRomTRom

++

Wenn Sie das erkannt haben, sind Sie doch immun gegen den falschen 'politisch kontaminierten' Klimaschutz und können sich auf den richtigen, nur das Klima schützenden Klimaschutz fokussieren.

Sie müssen es nur tun.

++

Win-win.

++

Lucinda_in_tenebris

Ulrich Beck hat  die Situation in seinem Buch "Risikogesellschaft" bereits gut analysiert. Je mehr den Leuten die globalen Auswirkungen des Klimawandels bewusst wird, je mehr sind sie zu kollektiven Handeln bereit.

Das Problem auf staatlicher Ebene ist, dass darauf vertraut wird, dass andere mit Investitionen vorangehen, so dass die eigenen Maßnahmen dann quasi für Diskontkosten zu haben sind. 

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CommanderData

Verkürzt gesagt: soll ein anderer vorangehen, wir folgen dann. Aber keiner macht den Anfang, im Irrglauben Verlierer zu sein. Dabei ist der, der sich als Erster voranwagt, hinterher Platzhirsch und Marktführer. Siehe E-Autos, Tech-Konzerne, etc. 
Rückwärtsverliebtsein führt nur ins Aus bzw. in den wirtschaftlichen Abstieg. 

wenigfahrer

Na dann fangen wir mal an zu rechnen, was wir schon mit den ganz Abgaben für den Klimaschutz zahlen bei uns, das ist mehr als 1 Prozent von meinem Einkommen, wo ist denn überall CO2 Preis drauf, auf jedem Artikel der Energie in welcher Form auch immer benötigt, Plus Transport und so weiter. Dann alles wir selber an Energie zum fahren oder Heizen benötigen, Strom kommt auch noch dazu, wenn wir nur 1 Prozent abgeben müssten, hätten wir einiges mehr in unserer Geldbörse.

Fliegen und Kreuzfahrten und anderen Luxus hab ich jetzt mal weggelassen, weil ich das nicht habe oder nutze, und kann ja nur von mir ausgehen.

Nettie

Zur Aussage des Mitautors der in der Fachzeitschrift "Nature Climate Change" veröffentlichten Studie "Was wir hören und sehen, ist, dass wir beim Klimaschutz faktisch zurückliegen. Und da liegt der Trugschluss nahe, dass das Thema anderen weniger wichtig ist als uns":

Konkret heißt das: Wir merken nur nicht, dass anderen dieses Thema in Wirklichkeit genauso wichtig ist wie uns.

„Der Eindruck, in der Minderheit zu sein, wenn man tatsächlich in der Mehrheit ist“ - deshalb: „Umso bedeutsamer wird diese Fehleinschätzung im globalen Maßstab, wenn man sich vor Augen führt: Menschen richten ihr tatsächliches Verhalten stark danach aus, was andere Menschen - wirklich oder vermeintlich - von ihnen erwarten“
Angesichts der fatalen Auswirkungen dieses Missverständnisses liegt der Schlüssel zur Lösung des Problems: „Wo hakt es beim Klimaschutz? Warum bloß kommt die Menschheit bei diesem existenziellen Thema viel zu langsam voran?“ tatsächlich in der korrekten (zutreffenden) Antwort auf diese Frage.

Questia

Mehrheit - 

Ich kann mir nicht helfen. Bei mir entsteht der Eindruck, dass mal wieder die Verantwortung für den großen Wurf in Sachen Klimaschutz den Einzelnen am Ende der Wirkungskette zugeschrieben wird.

Dabei ist meine Erkenntnis, dass die Wirkmacht für Klimaschutz ähnlich ungleich verteilt ist, wie das Vermögen. Nicht nur das: Große Wirkmacht und Große Vermögen liegen in nahezu den gleichen wenigen Händen.

Dabei sollten gerade die Vermögenden Interesse daran haben, wenn ihr großes Vermögen vor den Folgen des Klimawandels geschützt wird und ihren entsprechenden Beitrag dazu leisten.

Nicht, dass es wieder so läuft, wie bei der Finanzkrise.

Trotzdem finde ich es sinnvoll, wenn bei den Menschen das Bewusstsein gestärkt wird, nicht allein zu sein und durch Solidarität etwas erreichen zu können.

Mal sehen, wie sich meine Meinungsbildung im Laufe der Diskussion entwickelt.

 

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silverbeard

Im Artikel wird doch beklagt, dass sich die Diskussion zu sehr auf Maßnahmen, die Einzelpersonen machen können, konzentriert.

Natürlich muss eine Regierung Angebote machen, die die Bevölkerung dann annehmen kann. Z.B. das Deutschlandticket, das Merz gerade wieder zerstören will.

Ein Bürgern kann so etwas nicht alleine schaffen. Ohne ÖPNV kommen wir nicht vom Auto los, schon gar nicht in den ländlichen Gebieten.

watchcat

Wichtig ist, dem Menschen die Schuld zu geben undnicht der Wirtschaft und dem Staat. Aufrüstung etwa, ist sehr grün, wenn es um die Farbe der Panzer geht.

Questia

Ja, das stimmt. Darüber habe ich beim ersten Lesen wohl hinweggesehen.

Trotzdem entsteht allein durch den Forschungsansatz der von mir genannte Eindruck - aber auch der, dass das Bewusstsein, doch nicht allein oder in der Minderheit zu sein, ein gutes Gefühl erzeugen kann.

Die Wirkmacht wird dadurch aber faktisch nicht erhöht.

Grossinquisitor

Die Studie zeigt die verzerrte Wahrnehmung der Mehrheitsmeinung. Ob die Mehrheit aber zu effektiven Klimaschutzmaßnahmen bereit ist, geht daraus nicht hervor. Denn die Studie zeigt nicht, dass es mit der 1%-Einkommensabgabe getan ist. Wären es mehr als 5%, wäre möglicherweise die Mehrheit nicht dafür. Allerdings könnte diese Vermutung auf meiner verzerrten Wahrnehmung über die Mehrheitsmeinung beruhen. 

DeHahn

Jawoll! Alles in Ordnung! Befragungen haben nur einen Nachteil: die Menschen mögen sich lieber besser darstellen, als wie sie wirklich denken und handeln. Wenn wirklich sooooooo viele sich klimagerecht verhielten, saehe die Welt anders aus. - Wer würde von sich schon sagen, dass er ein Saeufer sei? Na?

M.Pathie

Das Phänomen der "pluralistischen Ignoranz" (also: Der Eindruck, in der Minderheit zu sein, obwohl man tatsächlich in der Mehrheit ist.) gibt es wohl nicht nur beim Klimaschutz.

Mich würde interessieren, ob es auch die Umkehrform, also "singularistische Ignoranz" gibt, wo sich eine Minderheit in der Mehrheit wähnt: Viele Rechtsextreme wähnen sich ja bei uns in der Mehrheit oder halten sich gar für DAS Volk, obwohl sie nicht einmal 1/5 sind.

Die Schlussfolgerung: Gute unabhängige seriöse Information, Aufklärung und Bildung kann schützen.

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artist22

"Die Schlussfolgerung: Gute unabhängige seriöse Information, Aufklärung und Bildung kann schützen." Genau deswegen wird sie ja auch zur Zeit zertrumpelt. 

watchcat

Es gibt immer zwei Wege: selbst freiwillig etwas zu tun, oder andre zu zwingen erwas zu tun.

Letzteres finden Viele vorteilhafter, besonders autoritäre Charaktere.

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Montag

... und der dritte Weg ist: Rahmenbedingungen verbessern.

Beispiel: 
Wenn man möchte, dass der ÖPNV stärker genutzt wird, müssen 
=> Züge pünktlich sein
=> die Taktraten stimmen
=> sinnvolle Verbindungen angeboten werden
usw.

(Wenn ich mich bei Umsteigeverbindungen nicht darauf verlassen kann, dass ich überhaupt am Ziel ankomme, werde ich sie nicht nutzen. Weil: was mache ich, wenn ich mitten in der Nacht auf einem fremden Bahnhof oder an einer fremden Bushaltestelle stehe und nicht absehbar ist, wie und wann es weitergeht?)

Janosch51

Ich frage mich, was für eine Handlungsanleitung solche Untersuchungen haben. Recht hat er mit der Aussage: „habe man sich zu stark aufs individuelle Verhalten fokussiert - statt mehr zur Akzeptanz von großen politischen Maßnahmen im Kampf gegen die Klimaerwärmung zu forschen.“ Der Einzelne hat leider wenig Einfluss mit seinem Verhalten auf das Weltklima, was der Einzelne aber hat, ist ein gutes Gewissen und das Gefühl besser zu sein als andere, wenn man mit Maßnahmen, die das Klima retten sollen, andere traktieren kann. Wir sollten uns also fragen, wie eine Energiewende bei uns aussehen muss und da sehe ich wenig Kompetenz in der Politik und viel Lobbyismus in der Energiewirtschaft.

MRomTRom

++ Klimaschutz vs. ‚Identitätsschutz‘ ++

Klimawandel und Klimaschutz sind ein Sujet für Menschen, die bereit sind, Wissenschaft anzuerkennen.

++

Die Debatte um Klimaschutz krankt oft daran, dass sie von einer bestimmten Kohorte - die unter den 31 % zu finden sein müssen – nicht mit Bezug zu den Fakten der Klimawissenschaft diskutiert wird.

++

Es lohnt allerdings nicht, Zeit und Energie darauf zu verschwenden, jene Blase überzeugen zu wollen, für die Klimawandelleugnung identitätsstiftend für die Zugehörigkeit zu ihrer ‚Community‘ ist.

++

Dazu gibt es zuviel zu tun, um die richtigen Maßnahmen auf den Weg zu bringen.

++

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watchcat

Wenn die 69% einfach tun und finanzieren, was sie für nötig und sinnvoll halten, statt die ihre Wünsche immer anderen aufzuzwingen, wäre weitaus mehr erreicht, als durch Spaltung und Schuldzuweisungen.

Aber da scheint dann immer plötzlich das Interesse zu fehlen.

Der Lenz

Nicht die Menschen Unterschätzen den Willen zum Klimaschutz:

Nur in den Medien kommt er nicht mehr an.

Deshalb berichten sie nicht mehr darüber

Ist halt gerade nicht politisch opportun

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Decathlon

Das können Sie der Tagesschau aber nicht vorwerfen.

Als Beispiel haben wir diesen Artikel hier, die monatlichen Meldungen zu den Copernicus-Klimadaten und die obmigatorischen Absätze am Ende jedes Artikels zu Extremwetter, die einen Bezug zum Klimawandel herstellen. Dazu alle drei Monate die Beurteilungen der jeweils vergangenen Jahreszeit, Artikel zum Meeresspiegelanstieg und Eisschmelze bei Veröffentlichung entsprechender Studien usw. usw...

Olivia59

Die Frage suggeriert, das die Leute mit 1% Ihres Einkommens letztlich das Erderwärmungsproblem lösen könnten. Das dies nur 69% für gut befinden halte ich für einen schlechten Befund.
Mit der Realität hat das natürlich nichts zu tun und mir ist völlig klar warum nicht nach 10% oder mehr gefragt wurde.

Bernd Kevesligeti

Wenn es da heißt, dass die Zustimmung zum Klimaschutz seit Jahren stabil ist, so ist dass sicher zu begrüßen. Aber ist die Zustimmung in der Bevölkerung durchgängig ? Zu einer Klimapolitik gehört auch eine Verkehrswende. Sicher auch eine Verringerung des Individualverkehrs zugunsten von DB und ÖPNV.  Und was sagen  die Privatflugzeugbesitzer ? Oder was sagt die ärmere Hälfte der Bevölkerung, die-nach Oxfam im Jahr 2019  5,4 Tonnen pro Kopf an CO2-Ausstoß produzierte. Während das obere eine Prozent 15mal so viel, nämlich 83,3 Tonnen produzierte (Zahlen nach Oxfam vom November 2023).

Elliot Swan

Die Frage ist doch weniger wie viel Prozent seines Einkommens man theoretisch bereit wäre für den „Kampf gegen die Erderwärmung“ herzugeben.

Die eigentliche Frage ist: Macht es Sinn?

Wenn ich z.B. mit dem Auto zur Arbeit fahre – weil andere Optionen unrealistisch sind -  bleiben meine Emissionen immer gleich, egal wie hoch die CO2-Bepreisung beim Kraftstoff ist.

Ich gebe also einen Teil meines Einkommens für „Klimaschutz“ aus – es ändert sich aber nichts.

Elliot Swan

Die Studie hat das Problem aller Studien. 

Antworten folgen oft einem übersteigerten Ideal, weil: Kostet ja nichts. Wenn der eigene Lebensstandard ernsthaft bedroht ist, sieht es häufig anders aus.

Weniger Fleisch auf dem Teller? Keine Kreuzfahrt zur Silberhochzeit? Ein kleineres Auto als der Bürokollege? Da hört der Spaß dann doch auf.

Schwieriges Thema.

unbutu77

Klimaschutz selber machen wird durch die Politik verwehrt, im letzten Herbst beschloss die Bundesregierung mit dem Bundestag die Neuregelung der Maut für LKW. Seltsamer weise wurden die CO2 Neutralen Bio  CNG und LNG Lkw nicht von der Maut befreit, die Elektrischen LKW jedoch vollkommen.

Das Ergebnis: Einige Fuhrunternehmen setzen jetzt wieder auf Diesel!

Jetzt überlasse ich jedem selbst sich ein Urteil zu Bilden wie CO2 Nachhaltig unsere Politik ist. 

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nie wieder spd

Vielleicht sollte eine solche Studie unter den Politikern der ganzen Welt durchgeführt werden.

Dann könne  die sich auch damit Auseinandersetzen, warum der Klimaschutz an ihrer eigenen falschen Wahrnehmung scheitert.

Daniel Schweizer

Man findet immer eine Mehrheit für etwas rein hypotetisches. Die Studie dürfte zudem mit knapp über 1000 Befragten pro Land kaum repräsentativ sein. Ausserdem ist die Fragestellung unwissenschaftlich, natürlich sagt da jeder ja, weil er ja nicht davon ausgehen muss, dass er tatsächlich 1% zusätzlich bezahlen müsste! Gerade die Gelbwesten in Frankreich haben aber gezeigt, wie heikel solche Annahmen in der politischen Realität dann sind. In der Schweiz ist ein Klimagesetz in einer Volksabstimmung ziemlich überraschend gescheitert, weil niemand wirklich mehr bezahlen wollte. Mit Befragungen zu irgendwelchen unverbindlichen Annahmen schafft man keine relevanten, belastbaren Aussagen. Sowas ist hochunwissenschaftlich und politisch äusserst gefährlich, weil damit etwas vorgegaukelt wird, was gar nicht ist! Anschliessend wundert man sich dann, dass in den Wahlen, Kräfte wie die AfD oder RN grossen Zuwachs einfahren.

MRomTRom

++ Der Klimawandel aus der Sicht der Wirtschaft ++

Die Wirtschaft hat heute die handfesten materiellen Daten und die Argumente dafür, die Bekämpfung der Klimaerwärmung zu einer strategischen Aufgabe zu machen. 

Niemand spürt so hautnah wie die Rückversicherer.

++

‚Der Klimawandel zeigt Zähne. Naturkatastrophen verursachten im vergangenen Jahr sehr hohe Schäden von 320 Mrd. US$. Bei vielen der beobachteten Wetterkatastrophen geht die Wissenschaft davon aus, dass sie durch den Klimawandel häufiger und heftiger ausfallen.‘

‚Die elf vergangenen Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Durchschnittstemperatur im Rekordjahr 2024 lag um rund 1,5°C über denen der vorindustriellen Zeit.

https://www.munichre.com/de/risiken/klimawandel.html

++

 

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