Ein Rosenkranz in den übereinanderliegenden Händen des toten Papst Franziskus.

Ihre Meinung zu Beisetzung von Papst Franziskus: Von den Mächtigsten zu den Ärmsten

Ein Papst der Armen bis zuletzt: Franziskus wählt Santa Maria Maggiore als Grabstätte. Dort wird er von Bedürftigen empfangen und in einem schlichten Grab beigesetzt. Ein letzter Weg voller Symbolkraft, berichtet Ivo Marusczyk.

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139 Kommentare

Kommentare

AufgeklärteWelt

Der Papst hat systemisch die Kirche nicht verändert. Außer ein paar großen Auftritten bleibt nichts von ihm. Vor allem leere Worte und Pathos, würde ich meinen, nicht untypisch für die katholische Kirche.

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Tada

Sonst wäre er ein Diktator, kein Papst.

Die Kirche ist immer die Summe ihrer Mitglieder. 

Leider endet bei manchen der Tellerrand an der deutschen Grenze und sie verstehen nicht, dass deutsche Angelegenheiten für eine Weltkirche nicht immer an erster Stelle stehen können.

Auf deutsch: In anderen Ländern hat man noch ganz, ganz andere Probleme.

silgrueblerxyz

//sie verstehen nicht, dass deutsche Angelegenheiten für eine Weltkirche nicht immer an erster Stelle stehen können.//

in der Tat, so in etwa wurde sein Verhalten bei seinen Versuchen interpretiert, die Kirche zu reformieren.

Die Einheit der Kirche soll ihm wichtiger gewesen sein als eine Refomierung der Kirche, die nicht von allen Teilen der Weltkirche aus Überzeugung mitgetragen werden kann.

wie-

>> Die Einheit der Kirche soll ihm wichtiger gewesen sein als eine Refomierung der Kirche, die nicht von allen Teilen der Weltkirche aus Überzeugung mitgetragen werden kann.

Eine sehr vernünftige Strategie. Papst Franziskus hatte eben die Perspektive aus dem globalen Süden und eben nicht Mitteleuropa. Nun, für Reformen hat Papst Franziskus schon allein durch sein eigenes Vorbild gesorgt.

Peter P1960

Mal davon abgesehen, dass die katholische Kirche alles andere als demokratisch ist, als diktatorisch würde ich sie aber nicht bezechnen, haben Sie Recht, von den meisten Christen außerhalb Europas wird das Ordinariat für Frauen, die Wiederheirat von Geschiedenen oder gar die Segnung homosexueller Paare eher negativ gesehen als gefordert. Selbst in Ländern wie Polen und Ungarn wirde der synodale Weg zum Teil kritisch betrachtet.

Tada

Ich würde das noch anders formulieren: Für viele Menschen in anderen Ländern ist eher das "täglich Brot gib uns heute" das größte Problem in ihrem Leben. 

 

Peter P1960

Ich bin mir da nicht sicher, ob das für mehr als 5 % der 1,4 Millarden Christen das Hauptproblem darstellt. Es ist vielmer so, dass eine vielzahl von Kirchenoberhäuptern vor allem in Mittel- und Südamerika sowie in Afrika sehr dogmatisch konservative Werte vermittelt. So behauptet z.B. einafrikanischer Kardinal, in Afrika gäbe es keine Homosexualität, da kann von den Gläubigen keine differenzierte Sichtweiuse erwartet werden.

wie-

>> Außer ein paar großen Auftritten bleibt nichts von ihm.

Dann sind die Berichte während der letzten über das Wirken von Papst Franziskus offenbar an Ihnen vorbeigegangen. Nun, kann ja schon einmal passieren.

>> nicht untypisch für die katholische Kirche.

Ach so, einfach nur pauschale Kritik ohne Substanz üben, nun auch eine Motivation.

Malefiz

Sie machen Ihrem Benutzername alle Ehre!

ich1961

Warum geben Sie nicht einfach zu, das Sie - wie ich - mit Kirche nichts am Hut haben?

Und doch, es wird für viele Menschen sehr viel von dem Papst bleiben:

seine Bescheidenheit ( kann man z.B. daran erkennen, wo er gewohnt hat), seine Menschlichkeit, sein Engagement für die Umwelt usw. us.f!

 

Keaggy58

Ich z.B. habe nichts mehr mit der Kath, Kirche zu tun mit ihren Totenverehrungen und Götzenanbetungen. Der Papst hat nichts dagegen unternommen und hat der kath. Kirche weiter gedient mit ihrem Prunk.

wie-

>> Der Papst hat nichts dagegen unternommen

Wogegen? Ihren Irrglauben? Ihre erlesene Abneigung gegen die katholische Kirche? Haben Sie auf einen direkten persönlichen Zuspruch gehofft? Den gibt's auch bei Ihnen gleich um die Ecke am nächsten katholischen Kirchort.

Keaggy58

"Haben Sie auf einen direkten persönlichen Zuspruch gehofft? Den gibt's auch bei Ihnen gleich um die Ecke am nächsten katholischen Kirchort." Es tut mit Leide ihnen sagen zu müßen, Ich bin wiedergeborener Christ, wenn sie wissen was das ist. Und das, hat nichts mit der Kath, Kirche zu tun, sonst wäre sie leer. Sie verbreitet die kath. Lehre aber nicht das Evangelium. so hart es kling. Ich wiss wa es heißt, unter dem Joch der kath. Kirche zu stehen, aber da bin ich raus. Wer Jesus in seinem Herzen aufnehmen möchte, braucht keinen Papst od. die kath. Kirche und getauft werden auch nicht.

wie-

>> Sie verbreitet die kath. Lehre aber nicht das Evangelium. so hart es kling.

Das ist natürlich realitätsferner Unsinn, aber Sie dürfen natürlich für sich selbst glauben, was Sie wollen und selbst für richtig halten.

Keaggy58

Ich gebe ihnen einen guten Rat, beschäftigen sie sich mal mit dem Evangelium. Da kann ich auch sagen, Bildung hilft. Oder wollen sie behaupten das Jesus unrecht hatte?

TeddyWestside

"und hat der kath. Kirche weiter gedient "

Ich hab auch nichts mit der katholischen Kirche am Hut, aber Sie werfen ihm praktisch vor, katholisch zu sein. Das ist doch absurd. 

 

Keaggy58

Tja, an ihre Werke werdet ihr sie erkennen. Das Ergebnis: Prister dürfen nicht heiraten, Kinder werden getauft, die Kumminion ist absurd usw.. Nichts dessen hat die kath. Kirche abgelegt.

wie-

>> Nichts dessen hat die kath. Kirche abgelegt.

Warum auch?

TeddyWestside

"Prister dürfen nicht heiraten"

Ich persönlich halte das Zölibat auch für falsch. Aber: das muss jeder für sich selbst entscheiden. Es wird ja niemand gezwungen, Priester zu werden. In der orthodoxen Kirche kann man das sogar "austricksen", indem man zuerst heiratet und dann Priester wird. Letztendlich ist es doch so: Wenn mir die Hausregeln nicht gefallen, geh ich halt in einen anderen Club. 

Aber vom Kirchenoberhaupt zu verlangen, alles abzuwerfen, was die Kirche ausmacht? Da sollte man eher seine Erwartungen überprüfen. 

 

De Paelzer

Ih bin in keiner Kirche mehr, da ich über 30 Jahre bei der Kirche gearbeitet habe. 

Wenn es mehr von der Sorte wie den Papst gäbe, bekäme ich wieder eine andere Sicht auf die Kirche.

Der Papst kümmerte sich halt nicht um die Menschen denen es gut geht, er kümmerte sich um die Ausgestoßenen und Armen. Das hat mir sehr imponiert. Die Sorgen die wir haben hätten viel gerne aber wir sind ja ein Volk der Unzufriedenen. 

ich1961

Das ist/war sein Job!

Und das Veränderungen (normaler Weise) Zeit brauchen, sollte einleuchten.

 

Adeo60

Ich schließe mich Ihren Worten gerne an. Auch ich kann mit Kirche nicht viel anfangen, bin aber katholisch erzogen und habe durch diesen Papst eine erfrischende Stärkung meiner christlichen Wertvorstellungen  verspürt.

Keaggy58

Ich bin auch als Katholik groß geworden und wollte sogar Messdiener werden. aber in der Schule habe ich den Pastor kennen gerlernt, welche immer gerne eine lose Hand hatte gegenüber Kinder und grinste dabei. Und, ich bin da nicht der einzigste, denn andere haben noch Schlimmer erfahren mit der kath. Kirche. aber Gott sei Danke, den Glauben habe ich nicht verloren, sondern vertieft als Jesus in meinem Leben trat. Das haben Millionen christen auch erfahren, ohne kath. Kirche.

wie-

>> Das haben Millionen christen auch erfahren, ohne kath. Kirche.

Jau. Und 1,4 Milliarden Menschen hoffen bei Ihrer Suche nach Gott und ihrem Schicksal auf Beistand und Wegweisung durch die katholische Kirche. Weltweit. Und nun?

Keaggy58

Und Nun? Weltweit? Jesus sagte: Sehr weinige werden das Himmelreich ererben. Hat Jesus gelogen oder stimmt es nicht? statt den kindern den Kathechismus bei zu bringen, sollte sie eher Gottes wort kennen lernen.

wie-

>> statt den kindern den Kathechismus bei zu bringen, sollte sie eher Gottes wort kennen lernen.

Hier und heute geht's allein um die katholische Kirche und einen verstorbenen Papst. Zu Ihrer persönlichen "Religion" kommen wir dann sicherlich zu geeigneter Zeit.

Adeo60

Dieser Papst hat sich nicht vornehmlich  theologischen Dogmen, sondern den Grundwerten von Menschlichkeit  und Barmherzigkeit verschrieben. Er hat damit nicht nur bei den Christen, sondern bei allen Glaubensrichtungen einen Nerv getroffen. 

Es gibt sie eben doch noch  - eine Werteskala päpstlichen Handelns, die nicht in Kungelei und Machtproporz gemessen wird, sondern die Würde, zugleich auch die Bürde des Amtes mit menschlicher Wärme und Zuwendung, Liebe und Barmherzigkeit vereint. 

vaihingerxx

was erwarten sie eigentlich !

die katholische Kirche hat 1.4 Mrd Mitglieder 

in welche Richtung soll denn eine Veränderung gehen ?

Horizont

Einige treten auf und hinterlassen Hoffnung, andere treten auf und hinterlassen Zerstörung.

 

M.Pathie

Obdachlose und Transmenschen werden den verstorbenen Franziskus an der Kirche S.M.Maggiore in Empfang nehmen. 
Was für ein Zeichen!

R.i.p.

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Adeo60

In der Tat, Franziskus  war ein großer Papst, der seine Zeit überdauern wird. Die Schlichtheit seiner letzten Ruhestätte sprengt die die oberflächliche Betrachtung durch Prunk und Pracht. 

Tinkotis

Für mich ist der enorme Aufwand und die mediale Aufmerksamkeit ein großer Widerspruch zum Engagement und der Bescheidenheit des verstorbenen Papstes, auf die ständig hingewiesen werden.

Ich frage mich schon ein wenig, wie er das sehen würde.

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MargaretaK.

Ich denke, Franziskus war Realist. Begeistert wäre er von dem Wirbel um seine Beisetzung sicher nicht. Aber er wusste, dass er "dem" nicht entkommen kann. Er hat in seinem Testament vieles in Richtung Einfachheit hinterlassen und seine Wünsche wurden offensichtlich beherzigt. In Bezug auf die Beisetzung wusste er wohl (denke ich), dass er auf Grund seiner kirchlichen Position daran nichts ändern kann. 

Malefiz

Der Aufwand ergibt sich nun mal automatisch, man muß ja auch für die vielen Anwesenden und ihre Sicherheit sorgen die dem Papst die letzte Ehre erweisen möchten. Die kirchliche Zeremonie ist dabei gar nicht so aufwändig. Wenn Sie mal vergleichen was jedesmal für ein Aufwand bei Bundesligaspielen betrieben wird, und das sogar jedes Jahr, dann ist so ein Aufwand beim Tod und Todesfeier für einen Papst verschwindend gering wenn es alle paar Jahre mal stattfindet!

ich1961

Ich denke, das ihm die Aufmerksamkeit - dem Amt entsprechend - durchaus bewusst war, aber er mochte es nicht.

Auch schon zu Lebzeiten.

 

melancholeriker

Der Papst hat sich sicher keine Illusionen über die mediale Wirkung und Strahlkraft gemacht, die als unumgehbares Beiwerk des Amtes auf und um ihn herumfegte, umsomehr als er im Einklang mit basischristlichen Tugenden wie Bescheidenheit, Opferbereitschaft, Toleranz u. Friedfertigkeit auch den armen Fehlerteufel durchscheinen ließ wie sein absolut irdisches Frauenbild, das er auch noch untheologisch in Termini aus Genderdiskussionen unterfüttert hat. 

https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https…

Insgesamt wird ihn die christliche Welt jedoch als großes Vorbild verinnerlicht haben dürfen. Da wäre es falsche Bescheidenheit, den vielen Gläubigen den Raum zur verbreiterten Trauer zu nehmen. 

werner1955

Sehe ich auch so  

Er hat meiner Meinung nicht vel für die Menschen erreicht 

Ich denke da an die Geiseln in GASA oder Frauen und Kinder in der Ukraine 

M.Pathie

Du meine Güte! 
Ja, der Papst hat keine Truppen...

Aber seine Worte waren unmissverständlich. 
Und manches, was vatikanische Diplomatie im Hintergrund bewirkt, entzieht sich dem Licht der Öffentlichkeit.

Aber klar ist auch: Wem die kritischen Worte des Papstes bei Migration, sozialer Frage und Klimaschutz nicht passen, der sagt einfach: "... hat nicht viel erreicht."

MargaretaK.

Gibt es eigentlich irgendetwas, und sei es noch so klein, an dem Sie nichts auszusetzen haben? Ich meine jetzt, AUSSERHALB Ihres persönlichen Lebens. 

Was hätte er für die Geiseln in Gaza und die Frauen und Kinder in der Ukraine tun sollen? Persönlich einmarschieren?

Abgesehen davon, die Menschen (Kinder, Frauen und Männer) in Gaza und die Männer in der Ukraine scheinen Ihnen keinen Gedanken wert zu sein. 

 

 

R A D I O

Die Katholische Kirche ist die größte, älteste und mächtigste Institution der Welt. Kein Papst kann was dagegen haben, dass sie nicht darauf verzichtet, weltweit Eindruck zu machen. Nicht vergessen, die Kirche hat eine Mission, deshalb sind große öffentliche Veranstaltungen, beeindruckende Feierlichkeiten, bedeutungsschwere Rituale, buntes Dekor, besondere Akzente und Botschaften, Variationen je nach Papst - denn Monotonie und Langeweile sind auf fast 2.000 Jahre geschickt zu verteilen, besser, soweit möglich, vergessen und ganz unsichtbar zu machen - und die Teilnahme von Herrschern aus der ganzen Welt unerlässlich, einfach gute Tradition, sich treu zu bleiben. Päpste haben das Große und Ganze im Blick, die Kurie sorgt dafür, dass ein toter Papst an einem zusätzlichen Tag im Mittelpunkt der ganzen Welt steht, bedeutend und strahlend. Die Kirche kann es sich leisten, muss sich hin und wieder einen Papst leisten, der arme Menschen und die Botschaft Jesu nicht vergessen hat.

M.Pathie

Hoffentlich findet der Prediger den Mut, ganz im Sinne von Franziskus den Mächtigen der Welt ins Gewissen zu reden. Franziskus fand zu Lebzeiten deutliche Worte. 

Er prangerte die "Globalisierung der Gleichgültigkeit" an.

"Diese Wirtschaft tötet." und "Der Rhythmus des Konsums, der Verschwendung und der Veränderung der Umwelt hat die Kapazität des Planeten derart überschritten, dass der gegenwärtige Lebensstil nur in Katastrophen enden kann."

Franziskus prangerte an: "Wir leben in einer Epoche der Mauern und des Stacheldrahts."

Seine Enzyklika "Laudato si" setzt Maßstäbe der sozialen und ökologischen Gerechtigkeit.

Mögen seine Worte auch den Geist seiner Beerdigung prägen. 

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ich1961

Ich bin kein religiöser Mensch, aber die Worte dieses Papstes haben mich merkwürdiger Weise erreicht und ich habe ihn dafür gemocht.

Peter P1960

Es gibt aber durchaus "christliche" Politikerinnen, die anprangern, dass sich die Kirche nicht nur um ihre Belange kümmert sondern auch zu angeblich politischen Themen Stellung nimmt. Zumindest dann, wenn dabei die christlichen Defizite der Parteien mit dem "C" in Namen aufgezeigt werden.

M.Pathie

Ja klar. Klöckner gehört zu dieser Fraktion.

Sie sollte man mal wieder ins "Stammbuch" des Christlichen schauen, da findet sie Positionen wie "Was Ihr den Geringsten meiner Schwestern und Brüder getan habt, das habt Ihr mir getan."

MargaretaK.

Stimmt. Vor allem in den Parteien mit dem "C" zu finden. Klöckner und Söder stechen besonders hervor. 

TeddyWestside

Söder könnte man vielleicht abholen, wenn es beim Abendmahl Weißbier statt Wein gäbe ;-)

 

Wolf1905

Dass sich Franziskus so sehr um die Armen gekümmert hat, wird mir in Erinnerung bleiben: das war richtig gelebte Nächstenliebe! Ich hoffe, der nächste Papst wird dies weiterhin so intensiv pflegen. Auch gut, das viele von den Armen heute bei den Feierlichkeiten dabei sein können, und nicht nur die „Großkopferten“.
Natürlich kann ein Papst nicht alles durchsetzen wie er (oder andere) es möchten: dazu ist die katholische Kirchengemeinde viel zu heterogen (wenn man sich die Gesellschaften von Südamerika über Europa und Afrika bis nach Asien anschaut) - da muss ein Papst einen „Spagat“ hinbekommen (also sehr gut vermitteln können).

Ich hoffe, die heutige Beisetzung verläuft friedvoll. Wenn man sich die aktuelle Weltlage ansieht und dann sieht, wer heute bei der Beisetzung in Rom anwesend sein wird … keine leichte Aufgabe für die Sicherheitskräfte.

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ich1961

Ich hoffe, das die Sicherheitsbehörden (die sind ja nicht ganz unerfahren mit der Situation)  schon damit klar kommen.

Adeo60

Franziskus hat das Papsttum wieder auf seinen Kerninhalt  zurückgeführt - ein Wirken im Dienste menschlicher Barmherzigkeit, bei dem das Kirchenoberhaupt nicht zwingend kirchlichen Dogmen, sondern immer der Liebe und Demut folgt. 

Dieser Papst hat Maßstäbe gesetzt, nicht leere Worte gepredigt, sondern ihnen durch seine Lebensweise Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft verliehen. Durch die Wahl seiner letzten, schlichten Ruhestätte, entzieht er den Kritikern und Pharisäern, die sich in seiner Strahlkraft anlässlich der Beisetzung für einen Moment  zu sonnen  suchen, die Autorität. Weisheit, die noch bis weit  in den Tod hinein spürbar wird. 

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rolato

In der Tat, da stimme ich Ihnen zu.

Franziskus hat mit seinen Worten, seiner Lebensweise, Einstellung und seiner empathischen Ausstrahlung, die Katholiche Kirche vertrauenswürdiger gestaltet, er spaltete nicht und war stets angagiert die Menschen zu vereinen

M.Pathie

Da sitzen also Trump, Meloni & Co, die MigrantInnenverachter par excellence, auf dem Petersplatz in der ersten Reihe. Ihnen gilt die Botschaft von Franziskus bei seiner ersten (!) Reise, die er als Papst unternahm im Juli 2013 in einer Predigt auf Lampedusa : „Wir haben uns an das Leiden des anderen gewöhnt. Es betrifft uns nicht. Es interessiert uns nicht. Es geht uns nichts an! (...) Die Globalisierung der Gleichgültigkeit hat uns die Fähigkeit genommen zu weinen!

Und im Mai 2016 sagte Franziskus bei der Verleihung des Karlspreises in Aachen:„Ich träume von einem Europa, von dem man nicht sagen kann, dass sein Einsatz für die Menschenrechte an letzter Stelle seiner Visionen stand.“

Danke, Franzikus.

Wer Ohren hat zu hören, der höre. 

 

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Adeo60

Franziskus  hat zu Recht einen menschenunwürdigen Umgang gegeißelt  und sich zum Anwalt der Armen und Bedürftigen gemacht. Menschen in Käfige zu sperren und Kinder ihren Eltern buchstäblich zu entreißen, wie an der Grenze zu Mexiko geschehen, waren für ihn unerträgliche Bilder. Ich glaube nicht, dass der Ansatz, illegale Migration durch Bekämpfung der Fluchtursachen in den Hegkunfgsländegn einzudämmen, aus seiner Sicht falsch war. Aber sicherlich werden sich Personen bei der Trauerfeierlichkrit nach vorne drängen, auf deren Anwesenheit  er gerne verzichtet hätte. 

sportlexikon

Wieso ist hier immer die Rede vom "letzten Weg"? Ich dachte immer, er steigt anschließend dem Himmel empor und klopft an der Himmelspforte an. Ist es dann doch alles ganz anders. Dann müssen wir die Sache mit dem Christentum aber wirklich mal dringend hinterfragen. Dass ausgerechnet die Beisetzung des Papstes dazu Anlass gibt, finde ich etwas unpassend. Ich habe aber den Unfug mit dem "letzten Weg" auch nicht in die Welt gesetzt.

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Grossinquisitor

Es geht um den "letzten Weg", auf dem wir den Verstorbenen begleiten können. In den Himmel begleiten wir ihn nicht. Wir dürfen hoffen, ihm dahin irgendwann zu folgen. 

Adeo60

Sehr treffend formuliert.

melancholeriker

Sie sind schon seit der Geburt auf dem letzten Weg. Mit ein bißchen Bescheidenheit tut sich vielleicht auch der Himmel auf. 

Christus lehrt ohne Belehren, daß man dafür sein Kreuz aufnehmen muß - ohne Hoffnung, daß man dafür Würdigung erfährt - und dann noch bereit sein sollte, unverstanden, einsam und unter Qualen Unrecht erleiden zu lernen um der Wahrheit willen. 

Dafür ist dieses Forum ein würdiger Platz, fast ein Golgatha der Scheitern den Weltentwürfe. 

vaihingerxx

ihnen ist eine wirklich eine gute Formulierung gelungen

Keaggy58

"Sie sind schon seit der Geburt auf dem letzten Weg. Mit ein bißchen Bescheidenheit tut sich vielleicht auch der Himmel auf. "Sie irren sich. Wenn man gläubiger Christ ist, freut man sich das er zum Herrn gehen kann und der eintirtt ich nicht die kath. Kirche, wie sie behauptet. Und alle müßen vor gott, ja auch die christen. aber der christ hat einen unterschied, er hat Jesus als Verteidiger. Denn er ist die Warheit und das Leben und keine kommt zum Vater als nur durch ihn. Das sollte das Gebot der Kirche sein. Und Übrigens: Jeder, der Jesus in seinem Herzen hat ist Heilig, weil sie alle gottes Kinder sind und nicht was die Kirche meint um die Heiligsprechung.

ich1961

Ich hoffe, es wird ein Begräbnis nach seinem Geschmack und Willen!

R.i.p.

 

Malefiz

Ich finde wer sich an den Feierlichkeiten zum Tode von Papst Franziskus und der Kirche stört, der ist nicht verpflichtet sich das Ganze anzuschauen und sich daran aufzuregen!

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Keaggy58

Ich schaue mir jeden Fall nicht den ganzen zirkus an. Wie sagte Jesus: "Last die Toten den Toten begraben", das war im Bezug auf den Johannes den Täufer, als die Jünger auch um ihn trauern wollten.

Malefiz

Es zwingt Sie ja auch keiner das Reqium anzuschauen. Sie scheinen sich trotzdem gut im katholischen Glauben auszukennen!

Keaggy58

auch wenn man mich zwingen würde, würde ich nicht hinschauen.

Malefiz

Ich schaue es mir auf alle Fälle an, da man in der heutigen Zeit umfangreiche Möglichleiten dazu hat, die man bestimmt vor 30 bis 40 Jahren absolut nicht hatte!

M.Pathie

Es ist überdeutlich, dass Papst Franziskus die Migrationspolitik und die Massenabschiebungen der Trump-Regierung scharf kritisierte. 

Es ist überdeutlich, dass Franziskus die Missachtung der menschenverursachten Klimakatastrophe anprangerte.

Es ist überdeutlich, dass Trump einen scharfen klugen Kritiker verliert. 
Es ist beschämend, dass dieser Trump einen Ehrenplatz auf dem Petersplatz bekommt.

Es ist konsequent, dass MigrantInnen, Obdachlose, Transmenschen Franziskus am nächsten sind, wenn sein Leib der Erde übergeben wird. 

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ich1961

Ih schließe mich Ihrem Kommentar zu 100% an.

Grossinquisitor

Von denen, die unter Trumps Migrationspolitik leiden, sind die meisten Katholiken. Darauf hat die Kirche unter Franziskus deutlich hingewiesen. 

M.Pathie

Nein. Das war nicht die Argumentationslinie von Papst Franziskus. Es ging ihm nie um eine enge Sicht auf kath. oder christl. Menschen. Seine eindringliche Botschaft, auf die Brdürftigsten, Schutzlosen und Ärmsten zu schauen, war immer universal, allein auf das Menschsein bezogen. Das hat er in seinen Worten klar gemacht und auch in manch einer symbolischen Geste wie z.B. der Gründonnerstag-Fußwaschung einer muslimischen Frau.

wie-

>> Seine eindringliche Botschaft, auf die Brdürftigsten, Schutzlosen und Ärmsten zu schauen, war immer universal, allein auf das Menschsein bezogen.

Natürlich. Eben "kat-holon" = allgemein, das Ganze betreffend, alles umfassend. Die dogmatischen Konstatution "Die verbum" des 2. Vatikanischen Konzils beschreibt dies so: "Revelatio est omnis invitatio"- "Offenbarung ist immer Einladung".

Grossinquisitor

Sie haben vollkommen Recht. 

rolato

Es ist wohl für die meißten beschämend, es stört mich auch als Katholik, nur das Protokoll erfordet es wohl. Die katholische Kirche, der Pabst und die christlichen Werte setzen aber alle Menschen gleich und bitten den Herrn um Vergebung ihrer Sünden. 

Man sollte aber die Beisetzung nicht zum Anlass nehmen um mit Trump abzurechnen, das wäre sicher nicht im Interesse Franziskus.

Der Pabst hat zu recht viele Dinge angeprangert, das haben Sie richtig bewertet. Vielen Dank für Ihre Worte dazu hier und in Ihren anderen Post`s heute morgen und gerade eben.

Kein Mensch ist für 5 Minuten gut, sei es in Gedanken, Worten und Werken.

M.Pathie

Zitat: "... die Beisetzung nicht zum Anlass nehmen um mit Trump abzurechnen

Es geht darum, das Wirken von Franziskus angesichts seines Todes zu würdigen. Und das kommt man an seiner menschlichen Hinwendung zu den ärmsten der Armen, und das besonders der Flüchtlinge und MigrantInnen nicht vorbei. Und das steht nun mal diametral quer zur trumpschen Politik. Das sollte man gerade angesichts der Teilnahme Trumps an der Beerdigung nicht verschweigen oder verwischen. Mit 'abrechnen' hat das nichts zu tun.

rolato

Es geht darum, das Wirken von Franziskus angesichts seines Todes zu würdigen. Und das kommt man an seiner menschlichen Hinwendung zu den ärmsten der Armen, und das besonders der Flüchtlinge und MigrantInnen nicht vorbei.

Ja eben, nicht mehr und nicht weniger, und deswegen verstehe ich nicht warum Sie polarisieren, das können Sie nicht verschweigen. Trump wird gezwungen wenigstens für einige Stunden seinen großen Mund zu halten und wird durch die Beisetzung und den Worten der Geistlichen vielleicht in seinem Tun beeinflusst.

Das sollte man gerade angesichts der Teilnahme Trumps an der Beerdigung nicht verschweigen oder verwischen

Franziskus hätte dies niemals gefordert

silgrueblerxyz

//nicht weil ihm das Grab wichtig gewesen wäre, sondern weil er nicht wollte, dass es etwas zeigt, was er nicht gelebt hat.//

Kann ein Papst so leben, wie der Bettelmönch Franziskus? Ein innerer Widerspruch zum mächtigsten Amt der katholischen Kirche und dem eigenen Wunsch nach bescheidenem Leben. Würde ich bei einer solchen Lebenseinstellung zum Papst gewählt, hätte ich die Wahl zum mächtigsten Vertreter der Kirche nicht angenommen. 

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ich1961

Gut das Franziskus die Wahl angenommen hat!