
Ihre Meinung zu Weniger Waffen, mehr Diplomatie - Ostermärsche ziehen durchs Land
Am Hauptaktionstag der traditionellen Ostermärsche sind in Deutschland Tausende Menschen auf die Straßen gegangen. Ihre Appelle für Frieden, Abrüstung und Diplomatie richten sich besonders an die neue Regierung.
Endlich! Es ist höchste Zeit dafür!
Ich hätte nie gedacht, das nach den 80ern nochmal zu sagen und noch viel weniger, dass es so bitter nötig ist.
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>> Ich hätte nie gedacht, das nach den 80ern nochmal zu sagen und noch viel weniger, dass es so bitter nötig ist.
Durchaus. Aber interessieren sich die Kriegführer in Moskau, Teheran oder Khartum für die Forderungen und das Engagement der Friedesbewegten in deutschen Groß- und Mittelstädten?
'Haltung' zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht von Opportunismus, Gegenleistung, Anerkennung oder Erfolgsaussichten getragen wird, sondern von Überzeugung. Und zwar von einer, die man nicht mal eben wegwirft, wenn es eng wird.
Insofern ist ihre Infragestellung dieser Demonstrationen - sie stellen Sie ja in Frage ! - zweitrangig.
Ich bin kein Anhänger eines naiven Pazifismus und es sicherlich ruhig geworden um jene, die meinen, man müsse nur mit Putin reden, dann wird alles gut. Aber dass Menschen für Frieden auf die Straße gehen, ist erstens respektabel und zweitens immer ein wichtiges Zeichen, mindestens an uns selbst.
Dem möchte ich mich anschließen.
Vermutlich deutlich mehr als Frau Baerbock, Frau Strack-Zimmermann, Herr Roth und der Taurus-Lieferant in spe, Herr Merz. Ihr erstes Wort "Durchaus" ist durchaus verräterisch - zeigt es doch, dass Ihre "Zustimmung" zum Anliegen der Ostermärsche reine Heuchelei ist, dass es Ihnen - wie immer - darauf ankommt, ausschließlich der anderen Seite die Leviten zu lesen und die Hände des Westens in Unschuld zu waschen. Genau mit dieser "Gut und Böse"-Grundeinstellung wird sich kein einziges Problem auf Erden lösen lassen. Aber hier ist Hopfen und Malz offensichtlich verloren....
Ausgerechnet Sie werfen der Mitforistin eine Gut und Böse-Mentalität vor, prügeln aber in Ihrem Kommentar auf die Lieblingsfeinde der russischen Propaganda ein. Nur Anton Hofreiter haben Sie noch vergessen.
Genau mit dieser "Gut und Böse"-Grundeinstellung wird sich kein einziges Problem auf Erden lösen lassen.
Exakt diese „Gut und Böse Floskel“ wird - nach meiner reflektierten Wahrnehmung - immer von denen vorgebracht, die das „Böse“ nicht „das Böse“ nennen können.
Dabei spürt tatsächlich jeder Mensch sehr genau, wann er auf der Seite des „Bösen“ ist. Nur will man das dann nicht wahrhaben und dann setzt die „kognitive Dissonanz“ ein. Weil man sich selbst nicht eingestehen kann, etwas „Böses“ zu machen oder zu wollen, dreht und verdreht man die Zusammenhänge so lange, bis man das offensichtlich „Böse“ nicht mehr zu erkennen glaubt.
Kurz: Weil Putins Terrorkrieg gegen die Ukraine - zweifellos - etwas „Böses“ ist, müssen die „Anderen“ noch längst nicht die „Guten“ sein. Wer aber Angriff und Verteidigung gleichsetzen will, hat weder das eine noch das andere verstanden.
Sicher nicht, doch hierzulande findet es hoffentlich Gehör.
das nach den 80ern nochmal zu sagen ?
Die Nachrüstung und die klare Haltung voh Helmut Schmitd mit einer SPD die für die Bürger, Arbeitnehmer und Rentner da war., hat den Frieden in Europa erhalten und den Aggressor UDSSR eleminiert.
@Glas 16:28
| "Endlich! Es ist höchste Zeit dafür!" |
Versehe ich nicht. Wofür denn?
Die Ostermärsche finden jedes Jahr zu Ostern statt.
Diplomatische Bemühungen i.S. Ukraïne spätestens seit 2014, mit Steigerung ab 2021.
Ja, es ist bitter nötig, die Welt rutscht wieder in Kriegslogik hinein. Aufrüstung wird wieder immer mehr als Allheilmittel wahrgenommen, um sich gegen Gefahren zu wappnen. Wir waren schon einmal wesentlich weiter auf dem Weg in eine friedlichere Welt, aber dann kam Putin und machte das, was erreicht wurde, wieder zunichte. Mittlerweile sehe selbst ich als Pazifist ein, daß Wehrlosigkeit gegenüber einem aggressiven, menschenverachtenden Imperialisten nicht friedenssichernd wirkt. Wer glaubt, das gefiele mir, irrt sich ganz gewaltig.
Im letzten Thread schrieben Sie mir: "Die Gesellschaft, in der Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit herrschen und die Menschenrechte das Maß aller Dinge sind. Nicht, daß ich das nicht wünsche, möchte ich nur wissen wo ich das finde."
Das passt hier prima hin. Denn Sie finden es natürlich nirgendwo, sondern müssen ständig daran arbeiten. Frieden, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte sind eine Herkulesaufgabe.
Bei der Welt, die wieder in die Kriegslogik hereinrutscht, stimme ich Ihnen zu. Das allerdings nur Putin dafür verantwortlich zu machen ist beruht auf Unkenntnis der Historie. Laut Aussagen von General Wesley Clark, Brzezinski (the Great Chessboard) und dem Harvard Professor Jeffery Sachs arbeitete die USA seit etwa 1994 darauf hin, Russland durch die Erweiterung der Nato bis in die Ukraine hinein, in einen Krieg zu führen und so zu schwächen. Die Herren Brzezinski und Sachs waren in vorderster Front in der Regierung und Diplomatie der USA beschäftigt. Und sie sind mit ihren Aussagen bei weitem nicht die einzigen. Und wem soll man mehr vertrauen, einen Harvard Professor, der einen Großteil seines Lebens mit der amerikanischen Außenpolitik und Geostrategie beschäftigt war, oder aber einem Rentner mit offensichtlich eingeschränkten Wissensstand und einem daraus generiertem festen und unabänderlichem Weltbild ? Natürlich ändert das nichts am Verbrechen Putins !
Wegen der tausend Zeichen, noch schnell ein Nachtrag: Herr Sachs hat vor kurzem eine Rede im EU-Parlament gehalten, die man sich auf YouTube anschauen kann. Da präsentiert er viel Fakten, die einigen wohl noch unbekannt sein dürften.
Ich bin es einfach leid, hier immer und immer und immer wieder die Putinpropaganda lesen zu müssen. Wesley Clark, Zbigniew Brzezinski, Jeffery Sachs, all deren Aussagen, die teils Jahrzehnte auseinanderliegen, werden aus dem Zusammenhang gerissen und verwurstet, um den Plan eines Angriffskrieges der USA gegen Russland herbeizureden.
Ich kenne diese Erzählung seit ewigen Zeiten und bin sie, wie ich sagte, herzlich leid. Harvard Professoren mit anderen Ansichten kann ich Ihnen dutzendweise nennen, außerdem auch welche von der Yale Universität, wie beispielsweise Timothy Snyder.
Von einem ideologisch völlig verbohrten Mitmenschen erwarte ich nichts anderes, als als Rentner mit eingeschränktem Wissensstand bezeichnet zu werden.
Ihren letzten Satz hätten Sie sich wirklich sparen können. Ich halte ihn für geheuchelt.
"Wir waren schon einmal wesentlich weiter auf dem Weg in eine friedlichere Welt,..."
Ich denke, hier trügt der schöne Schein. Denn:
"...aber dann kam Putin und machte das, was erreicht wurde, wieder zunichte."
Die Putins dieser Welt sind immer und überall möglich. Wir haben uns viel zu lange sicher gefühlt. Trotzdem stört mich das Wort "kriegstüchtig" ganz gewaltig. Zur Gegenwehr bereit sein würde doch reichen. Oder denke ich da jetzt nicht weit genug?
Deutschland fühlte sich im letzten Jahrhundert 2x kriegstüchtig. Wohin das geführt hat, dürfte allen bekannt sein.
Auch ich halte "kriegstüchtig" für ein höchst unglückliches Wording.
@Anna 18:06
| "Trotzdem stört mich das Wort "kriegstüchtig" ganz gewaltig. Zur Gegenwehr bereit sein würde doch reichen. Oder denke ich da jetzt nicht weit genug?" |
Ich habe anfänglich auch bei "kriegstüchtig" gezuckt.
Letztenendes ist das aber schon das korrekte Wort. Denn wer uns angreift, der zwingt uns in einen Krieg - wenn wir uns verteidigen (können) - und das ist es, was ich unter kriegstüchtig verstehe.
Wie endlich? Mir wird aus Ihrem Beitrag nicht klar, was Sie genau meinen. Was ist bitter nötig, wofür ist es höchste Zeit?
Könnte mehr sein, mehr los sein an Ostern auf den Demos, mehr junge Leute, könnte Frieden sein; ist aber nicht. Enttäuschend, sehr enttäuschend ist es, und dann noch dieses Tun und Reden, als wären wir im kalten Krieg von anno dazumal. Nicht endlich denken, aufwachen, rate ich, ist Ostern 2025, ist jetzt 40/50 Jahre später, hat sich einiges getan, steht inzwischen sogar in Geschichtsbüchern und auch im Internet, gabs damals nicht. Aufwachen, gucken, die viel morderneren Schlüsse ziehen, Hirn ist elastisch.
"...und dann noch dieses Tun und Reden, als wären wir im kalten Krieg von anno dazumal. Nicht endlich denken, aufwachen, rate ich..."
Aufwachen und nachdenken, genau der richtige Appell. Die Geschichte wiederholt sich nicht, sagt man - nein sie dreht eine weitere Rückwärtsschleife. Wir sind wieder im Kalten Krieg angelangt, es geht um blanke nationale Interessen, die Ideologie ist fast überall die Gleiche, spielt aber kaum noch eine Rolle. Heute geht es nicht mehr um Kapitalismus oder Kommunismus (auch China ist Staats-Kapitalismus), diese Beschreibungen wurden abgelöst von "Wir , die Guten" und "die da, die Bösen". Wir werden Tag und Nacht mit diesem Schema gefüttert, es hat bei den meisten das eigene Denken abgelöst, die Welt existiert nur noch in Narrativen. Und bald sind wir wieder so weit, den Frieden mit Waffen zu verteidigen, anstatt den anderen zu verstehen, sein Existenzrecht zu akzeptieren wie das eigene.
"Aufwachen, gucken, die viel morderneren Schlüsse ziehen, Hirn ist elastisch."
Modernere Schlüsse ziehen? Was soll das sein? Wie hätten denn diese nach Ihrer Ansicht z.B. zur Zeit der Kubakrise ausgesehen? Ihr "modern" würde ich mit "der Lage angemessen" ersetzen. Auch Erfahrungen aus Zeiten, die Sie als "anno dazumal" bezeichnen, sollten immer in aktuelle Situationen mit einbezogen werden. Kann u.U. sehr hilfreiche sein.
Dieses richtige Statement aus der AfD Ecke ist leider ziemlich verlogen, denn Faschismus führt bekanntlich zu Krieg
Putin wird sich nicht drum scheren. Wird also nicht viel bringen. Im Gegenteil, wenn Putin seine Kremlapologeten nach Diplomatie rufen hört, wird er sich entspannt zurücklehnen und es genießen.
Tja, hätte Trump seine vollmundige Aussagen er würde den Krieg in der Ukraine ganz schnell beenden, wahr gemacht….tja, da hat sich der arme Donny wohl geirrt und seine rechtsextremen Fans schwer enttäuscht. So brauchen die Friedensbewegten eben noch ihre Ostermärsche. Spaziergänge an der frischen Luft sind ja wenigstens gesund.
Diplomatie ist immens wichtig, aber sie kann nicht einseitig verortet sein. Selbst Trump stieß mit seiner Russland freundlichen Politik bei Putin auf taube Ohren und wurde vom Kreml letztlich vorgeführt. Das Prinzip der Abschreckung hat uns den Frieden gesichert, auch wenn manche das nicht wahrhaben wollen.
Nach der sowjetischen Bedrohung durch die SS20 war die Natoabschreckung notwendig, heute ist Abschreckung durch die russische Bedrohung online sowie durch deren Raketen und Imperialismus notwendig.