Autos stauen sich im Berufsverkehr

Ihre Meinung zu Pendlerpauschale: Gerecht, umweltschädlich oder beides?

Ist die Entfernungspauschale eine klimapolitische Sünde oder ein gerechter Ausgleich für Pendler? Die Diskussion ist nicht neu, wird aber in diesem Jahr sicher erneut geführt - denn Union und SPD wollen die Pauschale erhöhen. Von Daniel Pokraka.

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111 Kommentare

Kommentare

Questia

Leistung? - Gerecht? -

"Entfernungspauschale für ungerecht. Denn verkürzt gesagt: Vom Land in die Stadt pendelt nicht nur die bei dieser Gelegenheit oft erwähnte Krankenschwester mit kleinem Einkommen, sondern auch der gut verdienende SUV-Fahrer mit großem Haus und großem Garten. Und: Wer so wenig verdient, dass er kaum Steuern zahlt, kann auch kaum etwas absetzen - Pendlerpauschale hin oder her.

Der Staat besteuere seine Bürger nun mal nach der objektiven Leistungsfähigkeit. Mit der Folge, dass beruflich bedingte Kosten von der Steuer abgesetzt werden: Kosten für doppelte Haushaltsführung, für ein Arbeitszimmer, für Berufsbekleidung und eben auch für den Weg zur Arbeit."

Steh ich auf dem Schlauch? Meint der Landkreistag damit, dass die sozial Schwachen keine Leistung erbringen, sondern nur die die genannten Kosten auch noch aufbringen und ansetzen können? Ist das nicht gerade das Ungerechte?

 

silgrueblerxyz

//Die Diskussion ist nicht neu, wird aber in diesem Jahr sicher erneut geführt - denn Union und SPD wollen die Pauschale erhöhen.//

Wer hat denn da noch was zu diskutieren. SPD und Union sind bald die Regierung.

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De Paelzer

Diese Diskussion ist do unnötig wie der oft beschriebene Kropf.
einfach lassen und fertig. Dafür die Steuer auf Diesel erhöhen.

Steppo1402

Warum Umweltschädlich? Die Pauschale gibt's auch, wenn man Fahrgemeinschaft, Öffis oder Fahrrad fährt. 

Ich kann ja auch mein Elektro Fahrrad über mehrere Jahre von der Steuer absetzen. Mit dem PKW geht das nicht 

silgrueblerxyz

//Mit der Folge, dass beruflich bedingte Kosten von der Steuer abgesetzt werden://

ganz richtig.

Sparer

Umweltfreundlich oder nicht, viele Arbeitende haben als einzig gangbare Methode (zB wegen zeitlichen oder organisatorischen Zwängen), um zum Job zu kommen, das Auto. Diese sollten auch entsprechend dabei finanziell entlastet werden. Wir brauchen jede Arbeitskraft !

silgrueblerxyz

//das ist im Koalitionsvertrag fest vereinbart, eingeschränkt nur durch den Satz, der für alles gilt, was mit Geld zu tun hat - nämlich, dass alle Maßnahmen des Koalitionsvertrags unter Finanzierungsvorbehalt stehen.//

Das kann ja wohl nicht gelten. Die Regierung kann doch wohl nicht beschließen, dass ich mehr Gehalt zu versteuern habe , als ich am Monatsende übrig behalten habe. Wenn die Pendlerpauschale zu teuer ist, muss man Geld an anderer Stelle einsparen. 

 

 

Paule66

der gut verdienende bezahlt ein vielfaches der Steuer der Krankenschwester als Einkommensteuer und, Dank SUV, auch an MwSt und Spritsteuer. 

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Questia

Darum geht es mir aber gar nicht.

1.  zahlt jeder Mensch, der wenig verdient, einen wesentlich höheren Anteil seines Einkommens für Verbrauchssteuern als es Gutverdienende tun.

2.  geht es mir darum, dass die Leistung der Menschen an deren Einkommen gemessen wird, so wie es der Landtag formuliert.

 

De Paelzer

Das ist ein guter Grund. Sowas muss natürlich gefördert werden.

Ist nicht ihr Ernst, oder?

gman

"Das Umweltbundesamt (UBA) ist kein Freund der Pendlerpauschale. Ist die Entfernungspauschale eine klimapolitische Sünde oder ein gerechter Ausgleich für Pendler?"

Nichts davon trifft die Sache! Hier passt das Sprichwort: „Schuster, bleib bei deinen Leisten“

Die Pendlerpauschale ist eine Entfernungspauschale für die steuerliche Anrechnung von Kosten. Sie hat nichts mit der Umwelt oder dem Klima zu tun. Das UBA ist hier nicht gefragt, es hat keinerlei Zuständigkeit.
Es geht um die steuerliche Anrechnung der Fahrtkosten zur Arbeit. Die Pauschale dient der Vereinfachung wie z.B. die allgemeine Werbungskostenpauschale.  Die angemessene Anrechnung ist ein Selbstverständlichkeit, das ist kein Geschenk und auch keine Subvention.
Gäbe es keine Pauschale, stiege der Aufwand für die Steuerzahler und die Finanzämter um ein Vielfaches.
 

AbseitsDesMainstreams

Die Frage ist doch falsch gestellt! Gerecht: Nein! Umweltschädlich: Eher ja, so wie fast jede menschliche Fortbewegung.

Richtigerweise sollte die Höhe mal thematisiert werden: 1955 betrug die km-Pauschale 0,50 DM je Entfernungskilometer. Heute 70 Jahre später 0,30 Euro. Findet den Fehler. So gehen wir mit unseren Mitbürgern um, die für den Rest der Bevölkerung jeden Morgen aufstehen und arbeiten.

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Bauhinia

"So gehen wir mit unseren Mitbürgern um, die für den Rest der Bevölkerung jeden Morgen aufstehen und arbeiten."

Ahja, für den Rest der Bevölkerung. Die gehen alle ehrenamtlich arbeiten? Oder verdienen die für sich selbst Geld dabei?

AbseitsDesMainstreams

Tatsächlich handelt es sich inzwischen um eine ganz edle und erhaltenswerte Spezies, der Arbeitnehmer. Über die Hälfte der Bevölkerung arbeitet nicht mehr (bzw. nicht mehr auf Steuerkarte).

Bauhinia

und immer noch  verdient jeder Geld für sich selbst beim Arbeiten. das ist die Motivation. keiner davon "steht für den Rest der Bevölkerung morgens auf". in dem Sinne ist es auch zweckfrei, wenn die Begründung für eine solche Pendlersubvention die sein sollte, die Arbeitenden zu unterstützen, denn diese Erbringen ja dabei die Steuern und subventionieren sich dann nur selbst. Unterstützung für so fleißiges Arbeiten bezahlt mit eben jenen Arbeiten. Ihre Sätze ergeben keinen Sinn. 

Decathlon

"Ahja, für den Rest der Bevölkerung. Die gehen alle ehrenamtlich arbeiten? Oder verdienen die für sich selbst Geld dabei?"

Ca. gut die Hälfte für sich selbst (Nettogehalt) und knapp die Hälfte für die Allgemeinheit, also auch den Rest der Bevölkerung.

Insofern gebe ich Abseits.... Recht.

heribix

Ich für meinen Teil bin dafür die Pendlerpauschale abzuschaffen. Ich bin in die nähe meines Arbeitsplatzes gezogen, sprich in die Stadt. Mir erstattet auch keiner die höheren Kosten für Miete.

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CS

Pech.

Advocatus Diaboli 0815

Naja wir können ja es auch gleich wie in China machen: Die Leute schlafen teilweise auch gleich in der Fabrik.
Übrigens fordert das Musk (in den USA) manchmal auch von seinen Angestellten.
Man lebt um zu arbeiten ... war doch früher mal das Motto in Deutschland - und ist wohl auch das was unsere künftige Bundesregierung gern wieder einführen würde.

Hanne57

Sie müssen die Pendlerpauschale in ihrer Steuererklärung nicht geltend machen.

Decathlon

Tja, das Thema "Umziehen wegen der Arbeit"...

Innerhalb von etwas mehr als 20 Jahren habe ich in Darmstadt, Mainz, Groß-Gerau, Koblenz, Pfalzfeld und Neuwied gearbeitet. Die einzige Konstante war und ist meine Heimat. Zum Nomaden sind viele (die meisten?) nicht geboren.

Sparer

Aber als Sie noch nicht in der Nähe Ihres Arbeitsplatz gewohnt haben, haben Sie Pendlerpauschale vermutlich schon genutzt, nehme ich an.

CS

Ich kann beim besten Willen nichts finden zur Kilometerpau. 1955. Meines Wissens nach ist die erst 2001 eingefügt und 2004 abgesenkt worden.

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AbseitsDesMainstreams

Nein, seit etwa 2001 geht es inzwischen nur noch darum, die km-Pauschale irgendwie abzuschaffen, zu senken oder auch für Homeoffice zu gewähren. Der Bundesfinanzhof hat 1955 entschieden. In 1994 lagen wir sogar bei 0,70 DM/km.

kdf1112

Die Pendlerpauschale ist ungerecht, richtig !
deckt nicht die Kosten, die Pendlern entstehen. Im Gegensatz zu Selbständigen und Firmen, die alle Kosten,
wie Kfz-Steuer, Reparaturen, Sprit und Abschreibungen steuerlich geltend machen können. Wenn schon pauschaliert, sollte der km-Satz auch der Realität entsprechen.
(Im Jahr 2024 betragen die durchschnittlichen Kosten für ein Auto pro Kilometer 87,56 Cent. Diese Kosten setzen sich zusammen aus Fixkosten, Betriebskosten, Werkstattkosten, Grundpreis und Wertverlust. )

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AbseitsDesMainstreams

Danke! Das wäre nämlich richtig.

Hanne57

Die Pendlerpauschale (Kilometerpauschale) gilt unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel. 
Sie ist somit eine Steuerentlastung für alle, die arbeiten gehen und Einkommensteuer zahlen. 
Die, die das nicht tun und von staatlicher Unterstützung leben, finden das vielleicht ungerecht.

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wie-

>> Die, die das nicht tun und von staatlicher Unterstützung leben, finden das vielleicht ungerecht.

Zahlen die, die von staatlicher Transferleistungen leben müssen, Einkommensteuer? Was soll also Ihr Vergleich bezwecken?

Andi123

3 Bemerkungen:

1. die Pendlerpauschale wird für Entfernungen gezahlt, wobei nicht berücksichtigt wird, ob man mit dem Auto (selber oder als Beifahrer), dem Rad oder der Bahn fährt oder zu Fuß geht. Insofern wird man um so mehr unterstützt, je weiter man vom Arbeitsplatz entfernt wohnt. Damit ist es keine ausschließliche Autofahrerunterstützung und zwingt auch keinen dazu, mit dem Auto zu fahren. Wenn der ÖPNV-Anschluss schlecht ist, kann man evtl. über Wegeketten (Rad/Mitfahrt/dann Zug) und Abspachen Geld, Umweltbelastung und/oder Nerven sparen.

2. Die Pendlerpauschale wird erst wirksam, wenn sie über die Arbeitnehmerpauschale hinausgeht.

3. Wohnortwahl ist zunächst eine persönliche, private Entscheidung. Es ist bestimmt diskussionswürdig, ob solche Entscheidungen mit mehr oder weniger Steuerzahlung versehen werden. Prinzipiell sind weniger mit dem Auto zurückgelegte Wege für Klima, Gesundheit, Verkehrssicherheit, Umwelt, Stressbelastung günstiger.

wenigfahrer

Zumindest ist würde es die Benachteiligung verhindern, weil alle ab Null Kilometer das selbe bekommen, falls ich das jetzt richtig verstanden habe, und wer viel verdient mach immer gut bei solchen Erleichterungen, manche Arbeitgeber geben auch noch Tankgutscheine an die Mitarbeiter, also doppelt gut.

Im Prinzip ist es eine Lohnerhöhung mehr Netto vom Brutto, das ist gut, und über mehr kann ich als nicht mehr Tätiger der trotzdem fahren muss auf dem Land nicht sagen, was ist schon gerecht.

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AbseitsDesMainstreams

Diese Tankgutscheine (geldwerter Vorteil max. 50 Eu/Monat) hat der Gesetzgeber leider maximal verkopft und mit einer Menge Verwaltungsvorschriften unattraktiv gemacht. Sie müssen z. B. einzeln gekauft, namentlich erfasst und übertragen werden. Eine Freude für jeden Steuer- und SV-Prüfer.

narr_ativ

Als Gegner der Pendlerpauschale muss ich zugeben, dass hier auch stichhaltige Argumente für die PP zu lesen sind. Trotzdem aus umwelttechnischen  Gründen müsste man andere Wege finden, denn es wird zuviel PS hin- und herbewegt. Fürs Pendeln reicht ein Kleinwagen und der könnte auch mit mehreren Personen besetzt sein. Wäre es vielleicht möglich die PP nur anrechenbar zu machen von zu Hause bis zur nächsten Park and Ride Möglichkeit? Der PS Lastigkeit könnte man ganz einfach begegnen  mit einer drastischen Besteuerung nach PS. Ein SUV Fahrer müsste sich doch locker 10 000.-Steuer/Jahr leisten können. Ist ja schliesslich ein Prestige Objekt.

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Bernd Kevesligeti

Nicht die Pendlerpauschale ist eine klimapolitische Sünde. Sondern ein kleiner sozialer Ausgleich für die Fahrerei.  Eine klimapolitische Sünde ist die Tatsache, dass so viele Berufstätige wer weiß wohin zu Arbeit fahren müssen. Die Tagesschau sprach am 21.8. 2024 von mehr als 20 Millionen Pendlern. 7,13 Millionen mussten mehr als 30 Kilometer zur Arbeit fahren(Bundesinstitut für Bau-, Stadt-und Raumforschung). Ein sozialer Skandal, da die meisten sicher nicht freiwillig diese Strecken auf sich nehmen, sondern letztlich wirtschaftlich dazu genötigt werden.

mispel

Die Entfernungspauschale setzt klare Anreize für längere Arbeitswege

Das liest sich jetzt so, als wäre die Dame der Meinung, dass Menschen extra möglichst weit weg von der Arbeit wohnen, um mehr Pendlerpauschale zu bekommen. Aber ich denke Lebenszeit ist den Menschen da wichtiger.

heribix

Wie wäre es denn mal mit vernüftigen Ideen, zB Fahrgemeinschaften fördern, anstatt der pendlerpauschale den Nahverkehr fördern. Da könnte man sicher noch viel mehr machen.

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