Ein Wissenschaftler betrachtet ein Gehirnscreening eines Patienten mit Alzheimer-Krankheit im Gedächtniszentrum der Abteilung für Readaptation und Geriatrie des Universitätsspitals (HUG) in Genf, Schweiz

Ihre Meinung zu EU-Kommission lässt neuartigen Alzheimer-Wirkstoff Lecanemab zu

Anders als bisherige Therapien soll der Wirkstoff Lecanemab die Alzheimer-Krankheit verlangsamen. Als erstes Medikament dieser Art erhielt es nun die Zulassung der EU. Infrage kommt es allerdings nur für wenige Patienten.

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44 Kommentare

Kommentare

Questia

Zielgruppe - 

Die Zielgruppe sind also im Wesentlichen Männer, mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (Gedächtnis- und Denkstörungen) oder leichter Demenz in einem frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit.

Da sehe ich zwei Probleme:

1. Männer gehen eher ungern zum Arzt/Ärztin. Die Früherkennung sollte schon deswegen schwierig sein.  

2. Leichte Beeinträchtigungen treten auch auf, wenn Menschen Stress haben oder stark belastet sind. Das wird sie auch noch daran hindern, sich ärztlichen Rat zu suchen.

 

Mendeleev

Interessant - aber auch ernüchternd. Warum neigen Frauen so viel stärker dazu im Alter an Demenz zu erkranken? 

Dafür fehlt mir im Moment eine Erklärung. Die Literatur führt an, dass Frauen nach der Menopause zu wenig Estradiol produzieren, was das Risiko erhöhen würde. 

Was ist dann aber mit Männern - die ja logischerweise gar kein Estradiol haben..?

Die Verbreitung der Krankheit ist schon frappierend.

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AuroRa

Was ist dann aber mit Männern - die ja logischerweise gar kein Estradiol haben..?

Sorry was? Natürlich haben auch Männer Östrogen. 

Mendeleev

Ja, Männer haben auch Östrogen. Aber das besagte Estradiol wird in den Eierstöcken gebildet ... :-) 

melancholeriker

"Warum neigen Frauen so viel stärker dazu im Alter an Demenz zu erkranken? 

Dafür fehlt mir im Moment eine Erklärung. Die Literatur führt an, dass Frauen nach der Menopause zu wenig Estradiol produzieren, was das Risiko erhöhen würde..." 

Warum neigen Männer dazu, Krankheiten als Folge biochemischer Ursachenverkettungen mißzuverstehen und gerade bei der Demenz die wichtigste zu vergessen/verdrängen, die soziale Isolation, psychische Traumata für die es keinen Weg nach draußen gab wie z. B. die Opfer (auch Täter) von Krieg und Vertreibung, die statt Aufarbeitung und Selbstbefragung Wirtschaftswunder bekamen in Deutschland, wo ich persönlich alleine Dutzende Menschen kenne, die nie über das Entsetzliche sprechen konnten, daß 12 Jahre lang Normalität war. 

Ja, die Menopause wird es wohl sein. 

 

 

Mendeleev

Was genau wollen Sie jetzt damit sagen? 

Sie wissen schon, dass der 2. Weltkrieg 80  Jahre her ist, oder ? 

vaihingerxx

im war eben danach, das Thema, welches ihm so am Herzen liegt, anzusprechen ....

vaihingerxx

Dafür fehlt mir im Moment eine Erklärung<<

beruhigend sie wissen es auch nicht !

Freund von mir Molekularbiologe hat nen Lehrstuhl für Biologie, auf meine Laienfrage nach Alzheimer meinte er nur,  es würden sich Eiweißkörper im Gehirn ablagern, Nerven etc. zerstören, nicht mal ansatzweise wäre bekannt warum die sich bilden, es wäre gelungen (im Labor !) diesen Place abzubauen, leider gehen die Nervenzellen dabei aber auch kaputt, das war vor 5 Jahren ....

wenn man sich dann noch vergegenwärtigt, dass es 10 Jahre von erfolgreicher Forschung, bis zu den ersten klinischen Versuchen dauert, kann das also noch sehr lange dauern

 

Oberlehrer

Der übliche postfaktische Unsinn.

Frauen werden signifikant älter, deshalb gibt es auch einen deutlich höheren Anteil bei Alsheimererkrankungen.

In der Alterskohorte von 65-75 Jährigen ist die Erkrankung bei Männer häufiger als bei Frauen.

Ab 75 bei Frauen etwas häufiger als bei Männern.

Aber mit Fakten haben Sie es ja nicht so.

Mendeleev

Diese Erklärung für die Prävalenz ist veraltet.

 

Auch in derselben Alterskohorte erkranken Frauen häufiger an Alzheimer. Undzwar SEHR signifikant häufiger ... so wie es auch im Artikel steht. 

vaihingerxx

auch das wäre jetzt ein logischer Grund !

das Alter

docsnyder

Was ist dann aber mit Männern - die ja logischerweise gar kein Estradiol haben..?


Das ist falsch, Auch bei Männern wird Estradiol synthetisiert. Zwar weniger und anders, als bei Frauen, aber eben doch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Estradiol

vaihingerxx

>>soll die Krankheit ein wenig verlangsamen / dass der Nutzen des Arzneimittels bei einer bestimmten Gruppe von Patienten und unter bestimmten Voraussetzung die Risiken überwiege. <<

 

oh je !

besonders erfolgversprechend hört sich das aber nicht an

nur ne bestimmte Gruppen ..... 5 ..... 10 % ?

Risiko  .... 10 mal so viel Herzinfarktrisiko ? Schlaganfall, Hirnblutungen

und was heißt Krankheitsverlauf etwas verlangsamen, Wochen, Monate .... Tage ?

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De Paelzer

Wenn man alles vorher wüsste, wäre das Leben einfacher. 

Jetzt gibt es das erste Mal ein Medikament, da muss man auch mal warten es bringt.

nie wieder spd

„Die Kosten für die Verabreichung des Medikaments lägen groben Schätzungen zufolge bei etwa 6.000 bis 8.000 Euro jährlich, sagte Levin.“

Was ist ausgerechnet an der Verabreichung so teuer?

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Mendeleev

Damit ist die Medikation gemeint. 

Malefiz

Ich glaube Se haben das mit der eigentlichen Verabreichung mißverstanden. Ein Medikament, per Tablette, Spritze oder Infusion ist nicht wirklich teuer. Eine Tablette schluckt man, eine Spritze bekommt man intravenös oder intramuskulär mit einem Piekser durch die Haut, eine Infusion bekommt intravenös mit einem Piekser durch die Haut. Das ist nicht kostenintensiv!

unbutu77

Statt ein Fragwürdiges "Medikament" zu entwickeln wäre die Ursachen Forschung zu Alzheimer und Demenz mal etwas das die Krankheit reduzieren könnte. Sind bestimmte Ernährungsgewohnheiten und hochverarbeitete Lebensmittel ein Risikofaktor? 

Welche Rolle spielt die Lebensmittelindustrie bei der Zunahme dieser Erkrankung ?

Welche Rolle spielt übermäßiger Stress und  eine  Umweltbelastung durch Abgase, Radioaktivität und Gifte?

Alles Fragen die zu beantworten wären- aber so wird mal wieder ein Medikament das die Kassen  klingeln lässt beworben.

Steht wirklich noch das Wohlergehen der Menschen  im Mittelpunkt oder ist es nur noch materieller Reichtum ?

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De Paelzer

Was sie schreiben ist nicht Aufgabe der Pharmaindustrie. 

Deren Aufgabe ist es Medikamente zu entwickeln.

Questia

Aber es ist Aufgabe der Zahlenden bzw. deren Beauftragte, zu entscheiden, wofür Forschungsgelder verwendet werden.

Und Ursachenbekämpfung ohne Pharma-Produkte könnte in der Summe günstiger sein, wenn sie von den Menschen selbst einfach nur durch Aufklärung geleistet werden könnte.

 

Tom.Orrow

Wenn die Pharmaindustrie aber mit der Methode "Trial and Error" an die Lösung des Problems herangeht, muss man sich nicht wundern, wenn das dabei heraus kommt. Das geht nur mit einem ganzheitlichen Ansatz und da stehen die Fragen von Ursache und Wirkung ganz weit oben.

Mendeleev

Was man sicher weiss, ist folgendes:

 

1. Herpes simplex Viren können Demenz verursachen, wenn sie über die Blutgefässe der Nasenhöhle ins Gehirn gelangen. 

2. Spuren von Aluminium können im Gehirn Demenz verursachen weil sie statt  Eisen in die Nervenzellen aufgenommen werden. 

 

Questia

| "wäre die Ursachen Forschung zu Alzheimer und Demenz mal etwas" |

"Es scheint, als ob viele Risikofaktoren zusammenwirken müssen, um die Erkrankung auszulösen.
- Alter und erbliche Faktoren (einen genetischen Risikofaktor: Dies sind Varianten im Gen für ein Eiweiß namens Apo-Lipoprotein E (ApoE). Das Eiweiß ApoE ist bei allen Menschen vorhanden, es wird für den Transport von Cholesterin im Blut benötigt. Das ApoE-Gen liegt in drei Varianten vor. Eine scheint eine Person vor einer Alzheimer-Erkrankung zu schützen, eine andere macht ihn empfänglicher für die Erkrankung.)
- Bluthochdruck, erhöhter Cholesterin-Spiegel, erhöhter Homocystein-Wert, schlecht eingestellter Blutzucker bei Diabetes

Noch nicht ausreichend geklärt ist, inwieweit Entzündungsprozesse im Gehirn und Hormoneinflüsse bei der Entstehung einer Alzheimer-Demenz eine Rolle spielen" https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankung…

Nettie

„Statt ein Fragwürdiges "Medikament" zu entwickeln wäre die Ursachen Forschung zu Alzheimer und Demenz mal etwas das die Krankheit reduzieren könnte. Sind bestimmte Ernährungsgewohnheiten und hochverarbeitete Lebensmittel ein Risikofaktor? 

Welche Rolle spielt die Lebensmittelindustrie bei der Zunahme dieser Erkrankung ?“

Stimme Ihnen im Prinzip zu. Es erscheint hier auf jeden Fall sinnvoller, in die Prävention der Schäden zu investieren bzw. Aufwand auf ihre Verhinderung zu verwenden, statt in ihre mögliche (geringfügige) Linderung wenn sie eingetreten sind.

Tom.Orrow

 Da haben Sie absolut recht und Ihre Fragen weisen schon mal in die richtige Richtung. Allerdings werden Sie wohl kaum Partner finden, weder in der Lebensmittelindustrie und schon gar nicht bei denen, die die Umwelt permanent durch "Abgase, Radioaktivität und  andere Gi´fte" belasten. Erinnert sei hier nur an den jahre-/jahrzehnte-langen Kampf der Tabakindustrie, die trotz besserem Wissen mit allen Mitteln verhindert hat, dass die Wahrheit - sprich die Gefahr des Rauchens für die Gesundheit - an die Öffentlichkeit gelangt. Und wegen der Verquickung von wirtschaftlichen Interessen und staatlichem Handeln sehe ich auch einigermaßen schwarz, wenn es darum geht, den Staat/die Regierung/die Behörden mit ins Boot zu holen, um entsprechende Untersuchungen in die Wege zu leiten. 

Klassisches Beispiel: Die frühere Oberstaatsanwältin im Cum-Ex-Skandal Anne Brorhilker. Sie war Deutschlands wichtigste Ermittlerin im Cum-Ex-Skandal, ihr Abgang machte Schlagzeilen.

melancholeriker

Ich finde es bemerkenswert, wie wenig bzw. gar nicht der Faktor psychosoziale Ursachen in der allgemeinen Diskussion present ist oder untersucht wird. 

Als familiär Betroffener habe ich mir schon in jungen Jahren Gedanken gemacht, wie groß die Wahrscheinlichkeit für einen bestimmten Typus von Menschen in meiner persönlichen Umgebung war, irgendwann in demenziellen Verfall zu geraten. 

Inklusive meine Eltern plus die Mutter meines Vaters waren es Verdrängungsleistungen von ernstzunehmender Größe und Traumata, über die nicht gesprochen werden konnte aus ganz verschiedenen Gründen. Scham, Wut, Isolation inmitten des Trubels des Wiederaufbaus und vor allem eine Tauchfahrt aus den Höhen des Herrenmenschendaseins in den Schlamm der Realität von Flucht oder "Evakuierung" in die Steinwüste Deutschland. 

Questia

Das fiel mir auch ein. Allerdings auf die kürzere Vergangenheit und Gegenwart bezogen. Denn die zu 2/3 betroffenen Frauen haben auch heute viel zu verdrängen. Das fängt bei häuslicher Gewalt an und ist mit sexualisierter Gewalt nicht abschließend benannt. Der Kindesmissbrauch betrifft auch mehr Mädchen als Jungen.

Die alltägliche stärkere Belastung kommt noch hinzu.

 

Mendeleev

Mhm... in meiner Familie musste nichts "verdrängt" werden. Weder ideologisch, noch vom Tun oder Lassen während der 12 Jahre ... 

Viele der Täter sind geistig fit bis ins hohe Alter geblieben ..,

Aber Sie haben recht: psychosoziale Faktoren spielen bei der Entstehung der Krankheit eine Rolle.

Werner40

€8000 jährliche Medikamentenkosten bei geringem Wirkungs- Effekt scheint kein gutes Kosten-/Nutzenverhältnis zu sein.

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vaihingerxx

wo haben sie denn die Zahlen her ?

das sind die Verabreichungskosten, das Medikament selbst kostet in den USA 25.000 US$ /Jahr

De Paelzer

Sie wissen Wieviel Kosten ein Patient mit Demenz verursacht?                        Welche Lebensqualität verloren geht? 

Ich habe es erlebt und wäre froh für jede Verbesserung gewesen. 

Leider ist es zu spät. 

Kosten Nutzung bei solchen Medikamenten ist makaber.

Nettie

„EU-Kommission lässt neuartigen Alzheimer-Wirkstoff Lecanemab zu“

Allzu große Hoffnungen sollte man darein allerdings nicht setzen, da der, falls er in einigen Monaten zugelassen werden sollte, dann laut Artikel nur zur Behandlung von leichter kognitiver Beeinträchtigung (Gedächtnis- und Denkstörungen), um einen Verlauf der Krankheit in einem frühen Stadium zu verlangsamen [eine leichte Verbesserung der Symptomatik bei leichter Demenz in einem frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit zu bewirken].

Und die möglichen Nebenwirkungen sind auch nicht gerade ‚ohne‘ (vernachlässigbar).

ein Lebowski

Immerhin ein neuer Ansatz, es geht direkt auf die vermutete Ursache, wenn das auch noch für Frauen Sinn machen würde und das ganze mehr präventiv wirken würde, wäre das ein echter Durchbruch, aber so, nur ein Anfang.

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Malefiz

Die Gebrüder Wright hatten auch mal den Anfang des Fliegens eingeleitet, irgendwann hatte man das Antibiotika erfunden und hatte eine Anfang, alles hatte mal einen Anfang und hatte sich weiter entwickelt! Da darf man doch nicht enttäuscht sein, die Forscher und Ärzte sind nun mal keine Götter.

Es wäre schön wenn es die Medizin gäbe wie bei Star Trek, Dr.Lenard McCoy alias Pille. Aber die gibt es noch nicht! Man muß mit dem leben was man hat und das beste draus machen! Das muß man akzeptieren.

Malefiz

Ich denke, daß man froh sein muß, daß bei der Alzheimer und Demenzkrankheit kein Stillstand in der Forschung herrscht und das ist gut so! Ich kann aber den Artikel noch so oft durchlesen wie ich will, daß meiste ist aber für mich als nicht promovierter Mediziner nicht wirklich verständlich. Alzheimer und Demenz, daß habe ich mir aber mal von einem Medizinprofessor den ich berufsbedingt kannte erklären lassen, daß sei eine sehr komplexe Sache. Das das Medikament aber nicht für alle geeignet sei und ziemlich teuer für die Anwendung und für ein Jahr sein kann, soviel habe ich verstanden. Ich denke, kann mich aber auch täuschen, werden hier für die meisten wie mir das Thema schwer verständlich sein wenn man keine medizinische ausreichende Fachkenntnisse dafür besitzt!

 

Mr.Fantastic

Habe 2 Leute mit Alzheimer und Parkinson kennengelernt. Das ist echt schlimm. Da hilft auch jeder noch so kleine Strohhalm.

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Malefiz

Genau, jeder kleine Strohhalm, jeder Weg, jede Forschung kann den Leidenden helfen! Aber diese Theamtik dazu verstehen die wenigsten!

De Paelzer

Genau so ist es

Nettie

„Das ist echt schlimm.“

Wirklich.

„Da hilft auch jeder noch so kleine Strohhalm“

Leider tut er das (helfen) im fortgeschrittenen Stadium nicht.

Malefiz

Was schon im Gehirn ziemlich geschädigt ist, kann meistens nicht mehr rückgängig gemacht werden. Das Gehirn ist und bleibt nach meinen bescheidenen Kenntnissen nun mal das empfindlichste Organ in einem Lebewesen!

Bauer Tom

ich dachte bisher immer, die  EMA wäre zuständig für Zulassung von Medikamenten in der EU 

krautbauer

Die Fläschchen sehen immer gleich aus und doch verbirgt sich in der klaren Flüssigkeit Heilung. 

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