Straßenbahnen fahren durch die Innenstadt von Erfurt

Ihre Meinung zu Deutschlandticket trägt 2024 zu höheren Fahrgastzahlen im Nahverkehr bei

Im Fernverkehr der Bahn sind die Fahrgastzahlen im vergangenen Jahr zurückgegangen. Ganz anders sieht es bei Bussen und Bahnen im Nahverkehr aus. Hier gab es ein deutliches Plus - was viel mit dem Deutschlandticket zu tun haben dürfte.

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154 Kommentare

Kommentare

Bernd Kevesligeti

Eine gute Sache. Wenn der Preis nicht erhöht wird und die Verkehrsverbindungen auf dem Land ausgebaut würden, wäre es für mehr Menschen eine Alternative zum Auto. Aber leider sieht es auf den Dörfern schlecht aus. Da gibt es nur alle paar Stunden einen Bus und etliche Orte wurden in den letzten 30 Jahren vom DB-Netz abgehängt.

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Kopfschuetteln

Wir haben ja jetzt 100 Milliarden fürs Klima. Damit könnte und sollte man das Deutschlandticket mitsubventionieren. Gute Sache!

Bernd Kevesligeti

Ja, sicher, eine gute Sache. Aber vermutlich werden die Mittel aus den Sondervermögen nicht dafür gedacht sein.

Bahnfahrerin

Da gibt es nur alle paar Stunden einen Bus

Das ist das Problem. Aber warum sollte der Betreiber mehr Busse anbieten? Wenn dann keine zusätzlich zahlenden Fahrgäste kommen sondern jeder „nur“ ein D-Ticket hat. Wer soll das bezahlen?

Man hätte erst die Infrastruktur fit machen müssen und für ausreichend Abdeckung und Kapazitäten sorgen müssen bevor man die Mitfahrt für fast lau anbietet. 

Seit dem D-Ticket versuche ich nahezu jeden innerstädtischen Nahverkehr in Großstädten wie bspw. Berlin oder Frankfurt zu vermeiden, denn die Züge sind in meiner Wahrnehmung seither noch deutlich überfüllter als vorher. Und auf den Körperkontakt + ständige Erkältungen etc.  kann ich echt verzichten.

Mauersegler

"Seit dem D-Ticket versuche ich nahezu jeden innerstädtischen Nahverkehr in Großstädten wie bspw. Berlin oder Frankfurt zu vermeiden, denn die Züge sind in meiner Wahrnehmung seither noch deutlich überfüllter als vorher."

Sie erfreuen uns ja gern mit Ihren exklusiven Wahrnehmungen. Die Realität für Frankfurt:

Fahgastzahlen des RMV 

2019: 808 Millionen

2023: 806 Millionen

Bahnfahrerin

Der Vergleich hinkt wohl etwas, wo auch immer Sie die Zahlen her haben,  da es nach Corona allgemein etwas gedauert hat, bis die Fahrgastzahlen wieder auf dem alten Niveau ankamen. Und abgesehen davon wurde das Ticket mW erst im Mai 2023 eingeführt…

Noch dazu frage ich mich immer, wie solche Zahlen ermittelt werden. Tickets kauft ja fast keiner mehr und es wird ja beileibe nicht immer nachgezählt…

Mauersegler

Die Zahlen habe ich vom Betreiber, dem RMV.

Wenn Sie Ihnen nicht gefallen, hier noch ein paar andere: 

Zugkilometer S-Bahnen: 2019: 15,5 Millionen | 2024: 15,8 Millionen (Prognose)

Zugkilometer Regionalzüge:  1993/94: 21,9 Millionen | 2019: 29,5 Millionen | 2024: 32,8 Millionen (Prognose)

Bahnfahrerin

Danke, die anderen decken sich doch schon mal gut mit meiner Wahrnehmung …;-)

fwq

Liegt evtl auch an dem tollen Konzept den Güterverkehr auf die Straße zu verlagern das hat einen Haufen strecken unrentabel gemacht die ansonsten auch von Passagierverkehr hätten befahren werden können.

fa66

»Im Fernverkehr mit der Bahn sank das Fahrgastaufkommen im vergangenen Jahr hingegen auf 142 Millionen Reisende und damit um 4 Prozent gegenüber 2023. Dies sei unter anderem auf die streikbedingten Ausfälle im ersten Quartal 2024 zurückzuführen, so das Bundesamt.«

Oder aber auch am D-Ticket:
Erstaunlich viele Fernverkehrsrelationen bekommt man auch mit Regionalexpressen hin. Und ich rede nur von praktikablen. Dortmund – Frankfurt mit Umstieg in Siegen und ggf. noch in Gießen  (in den 1970ern hieß das Hecken-Eilzug*). Auch nicht viel langsamer als DO–F über die Loreley oder den Westerwald. Andere Beispiele finden sich auch noch.

_____________
*) Man denke an legendären Eilzugrelationen wie Bremen–Frankfurt über Nienburg, Bielefeld, Paderborn, Brilon und Korbach – alles ohne Schnellzugzuschlag

Malefiz

@Werner, @Mauersegler Sie beide schreiben wirres Zeugs!

Warum sind die Fahrgastzahlen denn im Nahverker gestiegen? Antwort: Der Sprit ist gestiegen, die Unterhaltskosten für PKWs sind zur Fahrt in den Supermarkt gestiegen. Die Nahrungsmittel sind drastisch im Preis gestiegen. Man muß Parkgebühren allerorts gestiegen. Wer es geschickt anstellt kann mit dem Deutschlandticket ordentlich sparen, nur deshalb sind die Fahrgastzahlen im Nahverkehr gestiegen.

Mir soll das aber recht sein als Motorradfahrer, weniger Fahrzeuge auf den schönen Landstraßen die andere beim Fahren eher durch langsam Fahren hindern. Ich mag zügiges Vorankommen im Rahmen der Straßenverkehrsordnung natürlich. Weniger Dieselstinker von übertrieben langsam fahrenden Rentnern unterwegs! Da kann Motorradfahren noch Spaß machen!

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Mauersegler

Sie bescheinigen mir "wirres Zeug"? Ich fühle mich geehrt. 

Malefiz

Ich bin doch ein freundlicher Mensch! 😀

Bahnfahrerin

Wer es geschickt anstellt kann mit dem Deutschlandticket ordentlich sparen

Vielmehr noch: wer es geschickt anstellt kann damit sogar noch Geld verdienen. Auf Kosten der Steuerzahler. Wird in meinen Augen Zeit, dass das Ding einen fairen Preis bekommt oder in seiner derzeitigen Form wieder verschwindet! Das einzige positive an dem Ticket ist die Tarifvereinheitlichung/Einheitlichkeit, dafür hätte es ein (Mehr-)Länderticket aber locker auch getan! 

fa66

»Vielmehr noch: wer es geschickt anstellt kann damit sogar noch Geld verdienen. Auf Kosten der Steuerzahler.«

Wie denn das? Beispiel bitte!

Bahnfahrerin

Wer das Ticket tatsächlich als Pendler nutzt und wessen Arbeitsweg lang genug ist kann meines Wissens deutlich mehr von der Steuer absetzen als was das Ticket kostet. Und das kann und darf nicht sein! 

Mir scheint aber als spricht (und schreibt) darüber keiner gern, nicht dass das noch diskutiert wird wenn’s ums ach so tolle Deutschlandticket geht. 

schabernack

➢  Wer das Ticket tatsächlich als Pendler nutzt und wessen Arbeitsweg lang genug ist kann meines Wissens deutlich mehr von der Steuer absetzen als was das Ticket kostet.

Die Pendlerpauschale für den Arbeitsweg können Sie auch dann bei der Steuer angeben, wenn Sie mit dem Fahrrad fahren, und als Jahreskosten einen neuen Fahrradreifen + zwei neue Schläuche haben.

Und nun was tun …?

Bahnfahrerin

Das ist erst mal richtig. Aber die Relation ist da doch eine andere. 

Denn wohl kaum einer fährt jeden Tag 60km mit dem Rad zur Arbeit. Und wenn hat der die Erstattung durch den täglichen Sport dann bestenfalls bei den Krankheitskosten wieder eingespart. ;-)

schabernack

➢  Denn wohl kaum einer fährt jeden Tag 60km mit dem Rad zur Arbeit.

Ca. 17 km (eine Strecke) ist der Durchschnittsweg für Arbeitspendler.
60 km ist die Minderheit, mit welchem Verkehrsmittel auch immer sie fahren.

Mauersegler

Sie wollen die Pendlerpauschale abschaffen? Da bin ich mit Ihnen einer Meinung.

Bahnfahrerin

Tja, das hab ich so nicht geschrieben und fände ich auch nicht sinnvoll. Sonst hätten wir vermutlich noch mehr Bürgergeld-Empfänger.

Aber die gehört meines Erachtens beim Bahn-/D-Ticket auf die tatsächlichen Kosten oder einen gesunden Abstand gedeckelt. 

gelassenbleiben

das klingt aber nach einem neuen Bürokratiemonster…

Bahnfahrerin

Wohl kaum. Nen Deckel gibts ja heute schon. Und die Möglichkeit, die tatsächlichen Kosten geltend zu machen auch. 

fa66

»kann meines Wissens deutlich mehr von der Steuer absetzen als was das Ticket kostet«

Einerseits betrifft das nur diejenigen Einkommen, die so hoch sind, dass die überhaupt von der Einkommensteuer belastet würden.
Andererseits werden doch immer diejenigen Freibeträge angesetzt, die man ansetzen kann, solange diese höher ausfallen, als die individuellen (Werbungs-)Kosten, die erst aufwändig nachgewiesen werden müssten. Da sind diese Verkehrskosten doch keine Ausnahme.

Bahnfahrerin

Klar, wer keine Steuern zahlt kann auch nicht entlastet werden. Wobei der Grundfreibetrag ja wirklich mickrig ist und von jedem, der Vollzeit arbeitet, locker erreicht wird (Mindestlohn vorausgesetzt). 

Der zweite Teil stimmt so nur teilweise. Bei entsprechender Entfernung und regelmäßiger Fahrt (ab ca. 25km aufwärts) schafft man es schon allein mit den Fahrkosten über die Werbungskostenpauschale. Natürlich muss man dafür aber ne Erklärung abgeben, der Nachweis ist aber ziemlich simpel. 

Malefiz

Also das müssen Sie jetzt aber mal nähers erläutern wie man mit dem Deutschlandticket Geld verdienen kann und wieso auf Kosten der Steuerzahler?

Und was ist für sie ein fairer Preis für das Deutschlandticket, was würden Sie da persönlich ansetzen?

Bahnfahrerin

Teil 1 siehe meine Antwort oben. 

Teil 2: bspw. kostete früher ein Pendler-Monatsticket für ne Strecke von 60-80km locker 200 Euro. Und eins für ne Großstadt wie bspw. Hamburg locker 150 Euro. Dann durfte man aber nirgends anders fahren. 
Insofern fände ich einen Preis von 99 Euro immer noch günstig und absolut fair. Oder eben etwas günstiger aber dann nur gültig in einem Bundesland. 

Malefiz

Teil 1 und 2 gelesen! Nun mal ehrlich, für Leute die Zeit haben ist 58.- für einen Monat eine gute Alternative für jeden Tag wenn sie damit auskommen können! Da gibet auch nix zu meckern. Leider ist halt in ganz Deutschland mancherorts mit dem ÖPNV nicht immer gut bestellt. Und das wird auch davon abhängen, daß der Nahverkehr nicht ausreichend genütz wird und nicht kostendeckend genutzt wird. Es kann halt auch ein wirtschaftlicher Faktor sein, wenn am Wochenende kein Bus fährt, oder am Tag nur 2x!

gelassenbleiben

Wie verdienen Sie Geld mit einen Deutschlandticket. Verraten Sie es uns?

political robot

Das Problem ist ja nur, dass sich keiner traut, das Ticket wieder zu streichen - denn das ist eher das, was die Politiker wollen. Siehe auch den Artikel von heute mit dem Führerschein und dessen Kosten, statt den ÖPNV auszubauen möchte man eigentlich viel lieber den Führerschein günstiger machen, so dass viel mehr junge Menschen Auto fahren ... Es ist so traurig.

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schabernack

➢  … statt den ÖPNV auszubauen möchte man eigentlich viel lieber den Führerschein günstiger machen, so dass viel mehr junge Menschen Auto fahren ...

Junge und alte Menschen, die keinen Führerschein haben, können sich kein Auto leihen bei Verwandten / Bekannten / Freunden. Sie können sich keinen Mietwagen nehmen im Car Sharing System, und sie werden sich niemals ein E-Mobil kaufen.

Einen Führerschein haben ist ungleich zu ein eigenes Auto haben.
Erst recht ungleich zu viel sinnlos  mit dem Auto umher zu fahren.

fa66

»Einen Führerschein haben ist ungleich zu ein eigenes Auto haben.«

Richtig. Den Führerschein (gemeint ist meist B (alt 3)) zu haben, ist als Befähigung immer nützlich (und sei es in Notsituationen). Ihn permanet anzuwenden, sollte aber von validen Gründen begleitet sein.

De Paelzer

Hier geht es auch darum, dass die Führerscheine eine wesendlich gößere Preissteigerung haben als die meisten Dinge im Alttag und jetzt wieder überproporzional teurer werden.

Da würde eine Änderung bei der Theorie schon etwas bringen. Sie sollen nicht günstiger werden aber die Preissteigerungen sollen aufhören. Er ist teuer genug. Jugendliche können sich nur mit Einschränkungen einen Leisten.

Gut die Bessergestellten haben keine Probleme

Nettie

„Deutschlandticket trägt 2024 zu höheren Fahrgastzahlen im Nahverkehr bei“

Und damit gleichzeitig zu weniger Individualverkehr und damit mehr Umwelt- und Klimachutz für alle.

schabernack

➢  Aber leider sieht es auf den Dörfern schlecht aus. Da gibt es nur alle paar Stunden einen Bus …

Es wird nie zu allen Orten Bahnen oder Busse geben, wo die Passagiergastanzahl so gering ist, dass eine Bahn oder ein Bus alle 30 bis 45 Minuten, als Privatbahn oder -bus für einen Passagier, wie Linien-Taxi mit Chauffeur ist.

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fa66

»Es wird nie zu allen Orten Bahnen oder Busse geben«

Da hat auch die in einigen Jahrzehnten für lukrativ gehaltene Zersiedlung eine politische Mitschuld. 
Es gibt Stadt- wie Landgebiete, die an einer ÖV-Integration vorbeigebaut wurden. 
Statt in ein Neubaugebiet mit dem Bus durchfahren zu können, kann man diesen nur als Tangente dranvorbeifahren lassen – samt ungünstiger Haltestellen für die maximal distant wohnenden. (So selbst noch in Dortmund geschehen.)

derde

Einer Studie des Potsdam - Institut für Klimafolgenforschung hat im Rahmen des Kopernikus Projekt Ariadne die Auswirkungen der Nutzung untersucht »

https://ariadneprojekt.de/news-de/deutschlandticket-verkehrsverlagerung

Der gesellschaftliche Nutzen wird hier auf 2,4 bis 3,7 Mrd Euro geschätzt - mit der Bundes - und Landesförderung in Höhe von zusammen 3 Mrd Euro trägt sich das D-Ticket offenbar selber.

Die Erhöhung des Preises von 49 Euro auf aktuell 58 Euro wäre nicht notwendig gewesen und die für die Zukunft geplanten noch weniger. Damit wird eine gute Idee mit hohem Nutzen für weite Teile der Gesellschaft offensichtlich bewusst gefährdet. 

Bernd Kevesligeti

Es gab aber schon mal an manchen Dörfern Bus-oder DB-Regionalbahnenanschluss. Vor 40 Jahren mehr als heute. Das Streckennetz wurde in der Zeit von 1994 bis 2018 um 17 Prozent verringert/gekürzt. Von 40.300 Kilometer  auf 33.440 Kilometer. Die Zahl der Bahnhöfe wurde im gleichen Zeitraum um 16 Prozent verringert.

Das steht in dem Buch "Abgefahren", von Winfried Wolf und Bernhard Knierim.

JM

Wenn es jedes Jahr teurer wird verpufft der Effekt. Auf dem Land bringt es eh nichts. Alle 2 Stunden ein Bus. Nein Danke. 

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fa66

»Auf dem Land bringt es eh nichts. Alle 2 Stunden ein Bus. Nein Danke. «

Dafür ist P+R vielfach (aber freilich nicht immer) ein Lösungsansatz. Für eine reine Land-Land-Beziehungen kann Pkw-only bleiben. Der Anfang ist geschafft, wenn man genau denjenigen persönlichen IV-Anteil reduziert, den man reduzieren kann.

Malefiz

Alle zwei Stunden ein Bus ist doch super! Denken sie mal nach, eine Kernstadt hat zum Beispiel 15 eingemeindete Ortschaften, dann startet ein Bus in der Kernstadt und fährt jeden eingemeindeten Ort und dortige Bushaltestelle an, dann müsste man mal nachrechnen wie lange der Bus brauchen wird bis er wieder in der kernstadt ankommt. Dann müsste man ausrechnen wieviel Busse man für diese Tour benötigen würde wenn alle 15 Minuten ein Bus an jeder Haltestelle der Eingemeindungen halten würde! Wäre das sinnvoll, wäre das wirtschaftlich, wäre das umweltfreundlich?

JM

Zu unserer eingemeindeten Ortschaft fährt ganze 2 X pro Tag ein Bus. Am Wochenende überhaupt nicht. Start - Ziel etwa 3 km.  Zum Bahnhof sind es etwa 4 km da fährt er ganze 4 X. Habe meinen Führerschein abgegeben, Aus Alters und Gesundheitsgründen. War mein grösster Fehler.

Malefiz

Nun, was ich geschrieben habe war nur mal so nachgedacht und eine Theorie. Und ich kann die älteren Leute absolut verstehen. Ich hoffe nur sie haben eine gute Möglichkeit um zum Einkaufen zu kommen? Ein Tipp, das es bei uns gibt, daß ist ein sogenanntes Bürgerauto die ältere Mitmenschen gerade aus Alters- und Gesundheitsgründen zum Einkaufen, zum Arztbesuch, aber auch zu Bekannten oder Verwandten fährt. Das Ganze wir aus Spenden finanziert von den Menschen die das Bürgerauto benötigen. Vielleich gibt es das auch bei Ihnen in der Art?

Malefiz

Ich komme übrigens bei mir auf ca. 80km reine Fahrstrecke für 18 Ortschaften, Durchschnittsgeschwindigkeit ca.50km/h Fahrzeit errechnet = 1,5Stunden, pro Haltestelle Anhaltezeit geschätzt 4-5 Minuten mal 18 Orte =  ca. 1Std und 20 Minuten, also pro Bus = 2 Std und 50 Minuten!

Tinkotis

Der ÖPNV hat Schwächen und leidet vor allem oft - ähnlich wie die Bahn - unter jahrzehntelanger Vernachlässigung.

Dass er sich trotzdem positiv entwickelt zeigt meiner Meinung nach, wie sinnvoll das Konzept ist und wie richtig das Deutschlandticket.

Ich hoffe, die Union sieht dies noch auf breiter Linie ein und akzeptiert, dass man da eben auch weiter (und vielleicht noch mehr) Geld reinstecken muss.

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De Paelzer

Das geht aber nicht mit der CSU, die braucht das nicht. 

Tinkotis

Ich die CSU auch nicht.

Und wenn das Bundesverkehrsministerium ein Mensch wäre, würde es sich wahrscheinlich ähnlich äußern 😄

schabernack

➢  Es gab aber schon mal an manchen Dörfern Bus-oder DB-Regionalbahnenanschluss. Vor 40 Jahren mehr als heute.

In den letzten 40 Jahren hat sich die Bevölkerungsverteilung über die Fläche verändert.
Mehr Menschen Städten, in den Ballungsräume nahe um die Städte drumherum.

Weniger Menschen in Ländlichen Räumen.
Ein Phänomen weltweit, nicht nur in Deutschland.

Bahnfahrerin

Und was hat das jetzt gebracht?

Wer früher den Fernverkehr genutzt hat, gondelt jetzt halt mit dem Nahverkehr durch die Gegend. Umwege inklusive. Inwiefern das gut für die Umwelt sein soll erschließt sich mir nicht. 
Und schon 2x nicht, warum vielfach Spritztouren mit Steuergeldern finanziert werden sollen. Da wäre eine gezielte Förderung von Pendler-Monatstickets in meinen Augen sinnvoller. 

Abgesehen davon ist mit dem D-Ticket der Ausbau auf dem Land gefühlt zum Erliegen gekommen. Welche Motivation hat zB ein Buslinienbetreiber mehr Fahrten anzubieten wenn die Einnahmen dadurch nicht steigen? 

Das D-Ticket braucht endlich einen fairen (deutlich) höheren Preis! Oder eben eine gezielte Förderung von Pendlern als Alternative.

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Giselbert

Vernünftige Argumente, die eindeutig gegen ein D-Ticket sprechen. Aber solche links-grünen Schnellschüsse aus der Hüfte sind oft nicht durchdacht.

Mauersegler

"Aber solche links-grünen Schnellschüsse aus der Hüfte sind oft nicht durchdacht."

Das Deutschlandticket wurde von dem damals noch der FDP angehörenden Verkehrsminister Wissing eingeführt. 

gelassenbleiben

Die ‚Argumente‘ sind Quatsch, ich fahre öfters Fern und Nahzüge, alles gut!

Das Deutschlandticket emanzipiert und ermächtigt unbürokratischst die Menschen die nicht immer Auto fahren wollen oder können 

 

De Paelzer

Busse werden meisten von Kriesen oder Land betrieben.

Unser Landkreis hat einen Buslinienverkehr aufgebaut, der jeden Ort mindestens alle 2 Stunden anfährt. Zu Zeiten des Berufsverkehrs auch öfte manchmal im 1/4 Stunden Takt.

Als sie angefangen hatten, war nur gemeckker. Jetzt fahren sie die leeren Busse durch die Gegend. Nach 3 Jahren sah es ganz anders aus. Die Menschen müssen sehen, dass es funktioniert.

Warum sollen Pendler bevorzugt werden? Es gibt genug andere die auch Busse benutzen. Bei uns haben alle Schulkinder ein Deutschlandticket und nutzen es auch. Ob zur Fahrt zu Freunden oder ins Schwimmbad.

Den Busunternehmen ist es übrigens egal. Sie werden vom Kreis bezahlt, ob viele oder wenige fahren.

Bahnfahrerin

Öhm, und was bringen leere Busse? Und wird das Unternehmen je nach Anzahl der Verbindungen bezahlt? 

Warum Pendler bevorzugt werden sollten: weil das die ursprüngliche Argumentation für das D-Ticket war. Es war nie die Rede davon, Touri-Fahrten durch ganz Deutschland steuerlich zu fördern (was in meinen Augen auch nicht sinnvoll ist).  
Dafür gab’s abgesehen davon ja schon immer die Fernverkehrs-Sparpreise. 

Und noch was, was mir nicht einleuchtet: warum eigentlich wurde bspw. eine BahnCard 100 mit Einführung des D-Ticket nicht günstiger sondern deutlich teurer? Und im Dezember 24 dann erneut teurer mit der absurden Begründung, dass ja das D-Ticket auch teurer geworden wäre?? Bei der Begründung hätte die Karte mit Einführung des D-Tickets ja eigentlich >10% günstiger werden müssen …

Mauersegler

"Warum Pendler bevorzugt werden sollten: weil das die ursprüngliche Argumentation für das D-Ticket war."

Aber keineswegs. Wie kommen Sie darauf?

Die Motivation für das 9-EUR-Ticket war Entlastung wegen hoher Energiepreise. Die Motivation für das 49-EUR-Ticket war, dass die Menschen das 9-EUR-Ticket begeistert angenommen hatten und man es nicht sang- und klanglos wieder abschaffen konnte. Die weitere Begründung war Klimaschutz. Jobtickets kamen erst später dazu. 

Bernd Kevesligeti

Natürlich ziehen Menschen vom Land in die Großstädte. Bei diesem Trend geht es um Arbeitsstellen. Aber auch um schlechte Verkehrsverbindungen Land-Stadt.

Warum soll das gerechtfertigt werden ? Mehr ÖPNV bedeutet auch positives im Bezug auf das Klima.

Giselbert

Kann ja jeder halten wie er möchte. Für mich ist nach wie vor das Auto am praktischsten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln verdreifacht sich meist die Fahrzeit (jedenfalls in meinem örtlichen Umfeld). 

Oder das Einkaufen ohne Auto, undenkbar, warum soll ich meine Einkäufe durch die Gegend schleppen. Stehend mit den Taschen in überfüllten ö. Verkehrsmitteln, keine Hand zum Halten frei.

Unabhängig davon fahre ich gerne Auto, auch gerne öfters mal spazieren oder einen Ausflug machen.

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fa66

»mit öffentlichen Verkehrsmitteln verdreifacht sich meist die Fahrzeit (jedenfalls in meinem örtlichen Umfeld). «
Ich unterstelle dabei, dass die Suche und Suchzeit eines legalen Parkplatzes am Ziel mit in die Berechnung der persönlichen Pkw-Nutzung einhgeht.


»warum soll ich meine Einkäufe durch die Gegend schleppen«
Es geht ja auch ungetragen mit Hackenporsche.

»Stehend mit den Taschen in überfüllten ö. Verkehrsmitteln, keine Hand zum Halten frei.«
Das ist ein Grund für eine Taktverdichtung. Damit mehr Sitzplätze für den offenbar vorhandenen Bedarf bereitstehen. Kommune ansprechen! 

Giselbert

"Ich unterstelle dabei, dass die Suche und Suchzeit"

Wegen mir unterstellen Sie, stimmt aber nicht!

"Es geht ja auch ungetragen mit Hackenporsche."

Das überzeugt mich nicht, für mich ist mit dem Auto bequemer, alles schon ausprobiert. 

Schiebaer

Ich sehe das auch so wie Sie,soll Jeder machen wie Er oder Sie es für richtig halten.

M.Pathie

Gut so. Richtige Richtung. Jetzt noch die csu von einem vernünftigen Kurs überzeugen - das wird allerdings schwer: Denn die csu-Linie wird weiter sein: Verkehrswende? Nein danke. Klimaziele? Nein danke. Soziale Aspekte in der Verkehrspolitik? Nein danke. Söder, Dobrinth und Co zu einer Wende zu bewegen, klappt vielleicht in einer konzertierten Aktion von SPD und CDU.

Meine Konsequenz: Bayrische Regionalpartei im Bundestag? Nein danke. Klappt dann vielleicht beim nächsten Mal.

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fa66

»Bayrische Regionalpartei im Bundestag? Nein danke. Klappt dann vielleicht beim nächsten Mal.«

Dumm nur, dass die bayrische Regionalpartei in der neuerlichen Dreierkoalition mit den aktuellen Ampellichtern Schwarz-Himmelblauweiß-Rot längst mit dabei ist.
Und wieder ist der kleinste Partner die bissige Zecke im Bündnis, die glaubt zu wissen, wo’s langgehen soll.

schabernack

➢  Warum soll das gerechtfertigt werden ? Mehr ÖPNV bedeutet auch positives im Bezug auf das Klima.

Ich bin absolut für mehr ÖPNV.
Ich bin absolut dagegen, zugemachte Bahn- und Bushaltestellen zu zählen.

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Bernd Kevesligeti

Ein bisschen widerspricht sich das.

Aber man kann zugemachte Bahnstellen zählen, durchaus. In 368 untersuchten Bahnhöfen abseits der großen Fernverkehrsachsen wurde die Anzahl der wöchentlichen Fernverkehrsabfahrten von insgesamt 38.027 im Jahr 1999 auf 20.596 im Jahr 2012 fast halbiert. 

Die Frage, die gestellt werden sollte, ist aber die nach der Zukunft. Wie wird sich das Sanierungsprogramm der DB auf die Versorgung im Nahverkehr auswirken ?

schabernack

➢  Die Frage, die gestellt werden sollte, ist aber die nach der Zukunft. Wie wird sich das Sanierungsprogramm der DB auf die Versorgung im Nahverkehr auswirken ?

Das wird sich für viele Jahre gar nicht darauf auswirken, dass mehr Verbindungen / Haltestellen in den aktuell wenig versorgten Regionen entstehen.

Die DB saniert ihr an vielen Stellen marodes Haupt-Schienennetz, und hat damit ein Jahrzehnt zu tun. Die Eisenbahnbrücken sind ein separates Thema.

Und die Mehrheit der Bahnhöfe auf dem Land sind inzwischen so in Privatbesitz, dass die DB als Zugfahrer keinen direkten Einfluss mehr hat ohne Mitwirken oder Wohlwollen der Eigentümer.

Bernd Kevesligeti

Es handelt sich um das Sanierungsprogramm S 3. Auf der Internetseite der Gewerkschaft GDL steht dazu etwas. Unter dem Titel Eine Wundsalbe für die marode Infrastruktur, heißt es da, die DB möchte in dem Zusammenhang etwa 30.000 Arbeitsplätze streichen. Wo es unter den Bedingungen bessere Bahnanbindungen geben soll ? 

Aber mit den Bahnhöfen, dass sind die Immobilienprojekte der DB. Und da kommt noch dazu Stuttgart 21 und Hamburg-Altona (Verlagerung nach Diebsteich).