Container im Hafen von Los Angeles, davor eine US-Flagge (Archiv)

Ihre Meinung zu US-Zölle in Kraft getreten: Kritik von vielen Seiten

Mindestens zehn Prozent US-Zoll werden seit heute für Handelspartner aus aller Welt fällig. Kritik daran kommt auch aus konservativen Kreisen innerhalb der Vereinigten Staaten. US-Präsident Trump ruft zum "Durchhalten" auf.

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114 Kommentare

Kommentare

Questia

Verständnis - 

Bei Lanz hat Ulrike Herrman erklärt, warum die USA davon profitieren, dass sie ein Exportdefizit haben. Sie stellt den Zusammenhang zum Dollar als Leitwährung dar. "Um an Dollar zu kommen, muss in die USA importiert werden". 

https://www.zdf.de/play/talk/markus-lanz-114/markus-lanz-vom-13-maerz-2…

Dadurch können die US-AmerikanerInnen im Wohlstand und  über ihre Verhältnisse leben.

 

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Bauhinia

Wenn Rohstoffe und Wertanlagen in USD gehandelt werden, ist das entspannter für die USA, da sie so nicht von Wechselkursänderungen betroffen sind. Um so verwunderlicher dass Trump die USA aus dem Welthandel rausschießen möchte. China gräbt ja schon ein Weile am Dollar und versucht andere Länder vom Dollar im Handel abzubringen, bisher mit wenig Erfolg.

Questia

@Questia 18:25 

Nachtrag zum Link: Der Beitrag von Ulrike Herrmann beginnt ca. ab Minute 55:00

Bernd Kevesligeti

Da lässt Trump also die Zölle los. Die ersten Länder reagieren schon mit Gegenzöllen/Gegenmaßnahmen. Welche Auswirkungen wird das alles haben ? Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge könnten die Maßnahmen das Bruttoinlandsprodukt aller EU-Staaten im Schnitt um 0,25 Prozent senken.

Die IG-Metall kritisiert die US-Zölle scharf. Während die US-Automobilarbeitergewerkschaft (UAW) von dem Anfang einer über dreißigjährigen Freihandelskatastrophe spricht. "Allein bei den drei größten Produzenten Ford, General Motors und Stellantis seien in den letzten 20 Jahren 65 Werke geschlossen worden. VW wird wegen Produktionsverlagerungen nach Mexiko kritisiert, dort würden 40 Prozent der Fahrzeuge für den US-Markt zu Armutslöhnen produziert.

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fathaland slim

Sind Sie jetzt aus gewerkschaftlicher Sicht für Trumps Zollpolitik? Ihr Post legt das nahe.

Bernd Kevesligeti

Nein, bestimmt nicht. Nur ist es offensichtlich so, dass zumindest die Gewerkschaft United Automobile, Aerospace and Agricultural Implement Workers of America diese Position vertritt. Die sagt/behauptet, dass die Produktion in vielen Werken eingebrochen sei. Gleichzeitig würden Millionen verkaufter Autos in den USA mit Niedriglohnarbeit im Ausland hergestellt, so die UAW.

Bauhinia

Das schräge ist ja, die Arbeitslosenquote in den USA ist gar nicht hoch. Trump erzählt ja das übliche Populistenmärchen, dass alles ganz schlecht wäre. Vielleicht müssen die USA dann mehr Arbeiter aus Mexiko „importieren“ wenn sie mehr in den USA produzieren wollen.

Questia

@Bauhi 18:53

| "Das schräge ist ja, die Arbeitslosenquote in den USA ist gar nicht hoch." |

Die Zahlen aus der Biden-Zeit sind mit den Aktuellen kaum vergleichbar:

1. Wurden so viele Bedienstete entlassen, dass die Ermittlung kaum vollständig sein dürfte. Die Meldung, dass die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung zurück gegegangen sein soll, kann schlicht auch auf Bearbeitungsrückstand oder geschlossene Behördenstellen zurückzuführen sein.

2. Wurden die Statistik-Erhebungen den Trump-Zielen angepasst. Z.B. das BIP der USA.

 

Bauhinia

Wobei, vielleicht ist es das Konzept Trumps, die ganzen entlassenen Behördenmitarbeiter in die Autoproduktion zu bringen? Ein stabiles Genie halt…

Bernd Kevesligeti

Korrektur: Die US-Gewerkschaft UAW spricht vom "Anfang vom Ende einer über dreißigjährigen Freihandelskatastrophe".

german-canadian

Könnte es nicht sein das zB das meistverkaufte US-Fahrzeug, der F150, im Rest der Welt kaum verkäuflich ist und deshalb Werke schliesse mussten.

Bernd Kevesligeti

Jedenfalls spricht die Gewerkschaft UAW da über anderes: Jedesmal, wenn Autoarbeiter fairen Lohn, eine angemessene Rente, Gesundheitsversorgung oder eine bessere Work-Life-Balance fordern, drohen die Unternehmen mit dem Verlust der Arbeitsplätze, kritisiert die UAW. Dafür wird ein kaputtes Handelssystem genutzt, das darauf angelegt sei, Arbeiter auf beiden Seiten der Grenze einzuschüchtern".

Questia

Ziel - 

Lt. dem EU-Politiker Lange zielen die Zölle nicht auf die Handelsbilanz, sondern auf das EU-Recht. Die 30-seitige Begründung für die Zölle zeigt, dass er auf EU-Recht abzielt, auf die EU-Standards (Lebensmittelrecht), Regulierung der US-TechRiesen, Steuerrecht.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/zoelle-und-handelsvertraege-method… (ab Min 2:43)

 

rjbhome

Aus deutscher Sicht kann man nur unverzueglich die deutschen Goldbestände aus den USA und aus London abziehen bevor die dort noch auf ganz andere Ideen kommen. Piraterie ist ja schon im Programm.

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wie-

>> Piraterie ist ja schon im Programm.

Bei wem das denn? Und wem hilft solcher Aktionismus, wenn das ganze Gold in Deutschland ist?

fathaland slim

Gold hat für Manche eine mythische, magische Qualität.

saschamaus75

>> Aus deutscher Sicht kann man nur unverzueglich die deutschen Goldbestände aus den

>> USA [...] abziehen

 

Ähh, die deutschen Goldreserven sind umgerechnet ca. 185 Mrd. € wert. 

Irgendwie werde ich da gerade das Gefühl nicht los, daß DAS in der heutigen Zeit nicht mehr soooooo viel wert ist, oder? -.-

 

Nettie

„US-Präsident Trump ruft zum "Durchhalten" auf.“

Auf „Durchhalteparolen“ von Führer von Kriegen (Handels- und  sonstiger) zu hören, hat sich im Laufe der Menschheitsgeschichte noch nie als gute Idee erwiesen. Es zieht das Elend für alle nur unnötig in die Länge.

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Nettie

Korrektur (fett): … „Durchhalteparolen“ von Führern von Kriegen

Silverfuxx

"Die EU ist zum Deal bereit, aber auf Augenhöhe", sagte Weber

 

Typisch. Würde die EU mit massiven Zöllen auf alles aus den USA reagieren, würde sie nicht nur Solidarität mit anderen betroffenen Regionen und Ländern zeigen, sondern könnte mit diesen eine Phalanx gegen die USA bilden.
Dann lässt man die USA ein halbes Jahr schmoren, was sie quasi vernichten würde. Und dann könnte man verhandeln.
Aber man duckt sich lieber weg und hofft, dass es die anderen härter trifft als einen selbst. So könnte Trump damit sogar kleine Erfolge erzielen.

Andererseits ist man natürlich mit allen in Konkurrenz und kann vielleicht selbst davon profitieren, wenn es andere härter trifft.

wenigfahrer

Die beste Gegenwehr wäre eigentlich wenn alle Länder ihr Zölle wegfallen lassen würden, außer der USA, so das die USA allein dastehen. Jetzt noch einen anderen Weg zum bezahlen oder verrechnen finden, oder sich einigen, dann finden die USA ganz schnell den Weg zurück. Als Verbraucher bin ich wenig betroffen wenn ich an den TV Beitrag von heute denke, davon kaufe ich so gut nichts, bei der Wirtschaft sieht das natürlich anders aus.

stgtklaus

Wir sollten den Export von Eiern verbieten oder ein Export Zoll pro Ei von 500 Doller einführen.
Lebende Hühner (außer Hähne) ganz verbieten. 
Und nur das laut publizieren

Auch wenn wir keine exportieren

 

german-canadian

Oha,Trump besteuert also Saint-Pierre und Miquelon extra obwohl es ein Teil Frankreichs, und damit in der Eu, ist.

Das wäre etwa so als würde jeder deutsche Regierungsbezirk mit seperat mit Zöllen belegt.

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fathaland slim

Warten Sie ab. Der Trumpadministration traue ich jeden Unsinn zu.

Questia

@canadi 18:57

|"Trump besteuert also Saint-Pierre und Miquelon extra obwohl es ein Teil Frankreichs, und damit in der Eu, ist." |

Naja, seine geographische "Kompetenz" hat er ja auch bei seiner Kongress-Rede demonstriert.

Dafür bin ich ihm dankbar. Ich schäme mich nicht mehr annähernd so sehr, wenn ich darin mal wieder daneben liege.

 

asimo

Wahrscheinlich kann man die unfähige US-Administration mit Dreiecks- und Proxygeschäften blenden. Also erstmal aus Lesotho raus in ein günstigeres Land, da einen Aufkleber „made in xxx“ draufpappen und ab in die USA exportieren. Die US-Administration stiftet so viel Chaos, die werden kaum hinterherkommen, due Lieferketten vernünftig aufzuklären…

Ruhwarden-Mitino.@salusintrantibus

Doch ganz normal aus der Sicht des US-Präsidenten! Oder nicht? Die USA, sowie auch ihre Verbündeten in Westeuropa, stehen mit sich selber im Konflikt, ohne einen Lösungsansatz zu finden, wie dieser "Irrgarten" verlassen werden kann! Betrachten wir die Reaktionen im Volke der USA und betrachten wir die Reaktionen im Volke der EU! Beide Völker sind schon müde, müde von ihren Politikern, ungeachtet die Partei! Wenn wir nicht in der Lage sind, uns zu stabilisieren und diesen Niedergang zu stoppen, mit allen Mitteln, auch mit Verzicht auf Besonderheiten in den einzelnen Demokratien, dann geht's bergab! Orban hat schon eine bedeutsame Entscheidung getroffen, ohne dabei Einzelheiten zu benennen! Nur weiter so!

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wie-

>> Orban hat schon eine bedeutsame Entscheidung getroffen, ohne dabei Einzelheiten zu benennen! Nur weiter so!

Wie soll jetzt dieses Geraune der Fanbase ohne Inhalt ein sinnvoller Beitrag zum Thema sein?

watchcat

Trump vereint ja eine Sache mit dem Establishment, Kriegstreiberei. Und wer sich auf große Kriege vorbereitet, muss eben dafür sorgen, dass wieder im eigenen Land produziert wird. 

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fathaland slim

Trump IST das Establishment.

Bernd Kevesligeti

Trump ist ein Teil des Establishments.

Für einen anderen Teil des Establishments wird hier überwiegend Partei ergriffen (unverständlicherweise).

wie-

>> Trump vereint ja eine Sache mit dem Establishment, Kriegstreiberei.

Welches "Establishment" bezichtigen Sie hier der Kriegstreiberei? Oder finde ich auch hier die Antwort bereits in den "Protokollen von Zion"?

gman

Gute Partner haben seit jeher versucht Handelsschranken abzubauen und sich gegebenfalls mit Meistbegünstigungsklauseln gegenseitig verpflichtet.
Man hat Abkommen getroffen und Organisationen gegründet. Gatt 1947, OECD 1948, Montan Union, Schumanplan, EWG, EFTA usw. usf.
Mit dabei die Förderung und Erleichterung von Aus- und Einfuhr bis zur Übernahme und Absicherung großer Risiken durch die Kreditwirtschaft bis zu Garantien und Bürgschaften durch die beteiligten Staaten.

Das Ziel war immer ein Vorteil für alle Beteiligten mit dem wirtschaftliche Prinzip als Zollstock.

Trump walzt jetzt alles in kurzer Zeit platt. Es ist ein Kriegserklärung gegen die Weltwirtschaft. Diese soll nachhaltig Güter schaffen und Dienste leisten, um die Bedürfnisse der Menschheit zu befriedigen. Die Wirtschaft hat schon viele Entwicklungsstufen durchlaufen, manche erfolgreich.
Das Ziel wäre erreichbar, ohne die Trumps dieser Welt. Sein Sieg ist nicht sicher, Goliath ist auchgescheitert

kommtdaher

Es ist, Zeit das Deutschland Klage bei der WTO einreicht. Dafür ist die Welthandelsorganisation nämlich zuständig, d.h gegen ungerechte Zölle vorzugehen. Es ist die ureigene Aufgabe der WTO. Wir können uns also zurücklehnen und der dafür geschaffenen Institution bei der Arbeit notfalls über die Schulter schauen.  

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Autograf

Wer hat die Liste zusammengestellt? Offensichtlich jemand, der unter großem Zeitdruck mit Null Ahnung bestimmte Anforderungen von Trump erfüllen musste. Er hat sich eine Liste von Territorien beschafft, vermutlich mit AI, ohne eine Ahnung zu haben, was das für Gebiete sind (US-Amerikaner und Geographie, zwei Welten begegnen sich), hat sich dazu irgendwelche Exportzahlen und Handelsbilanzdefizite beschafft (falls man solche nicht fand, hat man einfach 10% hingeschrieben) und dazu eine Formel geschaffen, die man mit Parametern noch was aufgepeppt hat, die sich wegkürzen. Also, Rückkehr zu den Potemkinschen Dörfern, nur dass diesmal die ganze Welt leidet, nicht nur ein paar Bauern im Hinterland. Diese Laienschauspielertruppe, die sich Trumps Administration nennt, wird die USA zu Grund richten (das ist Roms Untergang - Ja!)

Questia

Same Procedure - 

Vergangene Nacht lief auf arte eine Doku von 2019 (1. Amtszeit Trumps) über Handelskriege. Verblüffende Ähnlichkeiten mit der aktuellen 2. Amtszeit Trumps.

Eingeprägt hat sich mir bei der Nennung der Schule der Handelskriege die Aussage des Politologen Harbulot*: "Über eine Schule des Handelsfriedens habe ich noch nicht nachgedacht". (ab Min 52:00) Er sieht eine Möglichkeit der Minderung der Auswirkungen von Handelskriegen in der Nutzung von regionalen Produkten auf regionalen Märkten.

https://www.arte.tv/de/videos/087959-000-A/handelskriege-im-spiegel-der…

*) Anschließend an die Darstellung der fatalen Folgen für Haiti, nachdem die USA deren Reiswirtschaft und damit deren Lebensgrundlagen zerstört haben.

 

M.Pathie

Es gibt eine Beschreibung Trumps des britischen Schriftstellers Nate White, die präziser nicht sein könnte:

https://londondaily.com/british-writer-pens-the-best-description-of-tru…

Ein kurzer Auszug auf Deutsch: "Er hat zum Beispiel keine Klasse, keinen Charme, keine Coolness, keine Glaubwürdigkeit, kein Mitgefühl, keinen Witz, keine Wärme, keine Weisheit, kein Feingefühl, keine Sensibilität, kein Selbstbewusstsein, keine Bescheidenheit, keine Ehre und keine Anmut - alles Eigenschaften, mit denen interessanterweise sein Vorgänger Obama reichlich gesegnet war. Für uns wirft der krasse Gegensatz Trumps Beschränkungen in peinlich scharfem Licht zurück."

Das passt zur Kongress-Rekord-Rede von Senator Cory Booker aus New Jersey, der u.a. sagte: "In nur 71 Tagen hat der Präsident der Vereinigten Staaten der Sicherheit der Amerikaner, der finanziellen Stabilität, den Grundlagen unserer Demokratie unglaublich viel Schaden zugefügt..."

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