Eine Hand eines Kleinkindes im Kinderwagen.

Ihre Meinung zu Vermittlung von Pflegekindern - Lücken bei der Kinder- und Jugendhilfe

Bei der Vermittlung von Kindern in Pflegefamilien spielen freie Träger eine wichtige Rolle. Besonders einer von ihnen steht nach Recherchen von NDR und SZ in der Kritik. Es zeigen sich eklatante Lücken im System der Kinder- und Jugendhilfe. 

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144 Kommentare

Kommentare

vaihingerxx

>>Das Jugendamt ist bereit viel Geld zu bezahlen, damit das Kind untergebracht wird, wenn du für ein Kind 3.000 Euro kriegst, dann überleg' dir mal, du nimmst Geschwister auf und ein Kind hast du ja schon. Dann hast du fast 10.000 Euro im Monat für drei Kinder insgesamt.<<

 

eine, wie ich meine, sehr bedenlich Sache Geld für ein Pflegekind zu bekommen

Wer keine eigenen Kinder bekommen kann, keine Frage ! aber Geld dafür bekommen, damit verdienen, also ein Geschäftsmodel,  das kann nur zum Schlechten führen !

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Stotterfritz

Nein, ganz so ist es nicht. Die Aufnahme eines Pflegekindes ist nun mal auch eine zusätzliche finanzielle Belastung für die Familie, die kompensiert werden muss. Vielleicht ist eine größere Wohnung notwendig. Der Haushalt wird größer, damit steigen auch die Kosten. Aber an eine Familie darf nicht vermittelt werden, die schon vorher finanzielle Probleme hatte. Da steht die Gier nach den monatlichen 3000 Euro im Vordergrund.

So...

Wie passt das zu Ihren eigenen Worten ?!? "ein Kind zu erziehen ist eine schwierige Sache - wie ich meine ... ein "Normales" ist ja schon eine Herausforderung, ein Kind dessen Seele geschädigt ist, ob durch Mißbrauch, Prügel oder Drogen, also ob sich eine Familie das antun will ?"

Eudialyt4

Natürlich ist eine Vergütung gerechtfertigt.

Arthur K.

Das  alles  ist  sehr  schlimm und  zeigt,  daß  eine  Vielzahl  von  freien  Trägern,  Vereinen  und  Stiftungen  nicht  das  erfüllen  können  oder  wollen,  was  eigentlich  staatliche  Fürsorge-Aufgaben  wären.    Trotz  der  staatlichen  Subventionierung  kommen  die  Gelder  meist  nicht  bei  den  Betroffenen  an,  sondern  finden  sich  im  Wohlergehen  der  freien  Träger  wieder  vom  alljährlichen  SUV-Autoparkneukauf  bis  zum  Millionen-Vorstandsjahresgehalt.   Die  Betroffenen  dienen  da  nur  als  Alibi  und  Mittel  zum  Zweck  der  Selbstbereicherung.

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werner1955

Ok. Und wann un dwie wollen sei persönlich es besser machen? Ode rglauben Sei auch das fordern von andern reicht? 

Arthur K.

Und  dann  wird  so  ein  freier  Träger  auch  noch  als  gemeinnützig  deklariert  und  seine  Millionen-Jahreseinkünfte  auf  steuerfrei  gestellt.

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M.Pathie

Freie gemeinnützige Träger haben "Millionen Jahreseinkünfte" - das ist im Ernst das Problem, dass Sie erkennen? Fragen Sie mal bei einem dieser Träger in ihrer Kommune oder Nachbarschaft nach. Dann erfahren Sie genau das Gegenteil: Viele Einrichtungen kämpfen um ihr Überleben, finanziell und durch Fachkräftemangel. 
Und wenn diese freien gemeinnützigen Träger wegfallen, stehen wir vor massiven Problemen, bis dahin, dass das Subsidiaritätsprinzip gefährdet ist, auf dem unsere Gesellschaft und Drmokratie fußen.

werner1955

Ok. 
Wie könn Sie das besser machen? Fordern von andern ist nie dei Lösung. 

vaihingerxx

ein Kind zu erziehen ist eine schwierige Sache - wie ich meine

ein "Normales" ist ja schon eine Herausforderung, ein Kind dessen Seele geschädigt ist, ob durch Mißbrauch, Prügel oder Drogen, also ob sich eine Familie das antun will ?

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Arthur K.

Weil  auf  die  Pflegeeltern  noch  viele  andere  Probleme  einprasseln.  Deshalb ist  der  selber  üppig  und  allzeit  Probleme  verursachende  Staat  auf  der  Cinderella-Suche  nach  problemfreien  Pflegeeltern,    die  so  selten  sind  wie  eine  Nadel  im  Heuhaufen. 

RobbyMan

Dann ist es erst recht die Aufgabe des Staates sich um diese "seelisch geschädigten" Kinder zu kümmern und sorgen. Aber leider mangelt es ja auch da in den Jugendämtern an Personal, das für nicht viel Geld sehr viel leisten soll. 

Aber unsere Politiker reden ja immer nur vom großen Wohlstand, von den Faulen und kriminellen Ausländern. Nicht zu vergessen all die vielen Bürgergeld- Betrüger. Dass es aber viel mehr Steuerbetrüger und Kriminelle in Banken und Verischerungen gibt, das erzählen die hohen Herren nicht !  

artist22

Warum sollten Sie? Nur so kann man die Armen gegen die noch Ärmeren in Wallung bringen. Das dabei das Gemeinwohl den Bach runter geht, ohne das unsere Gesellschaft gar nicht sinnvoll überleben kann, wird von einer gewissen(losen) Klientel billigend in Kauf genommen. 

IlPadrino

Eine interessante Information wäre die finanzielle Organisation dieses ,,freien Trägers" gewesen... insbesondere da Geld ja offensichtlich offensiv thematisiert wurde. 

Weiter gefragt: Welche Vergütung erhalten Träger für ihre Tätigkeit? Womöglich gar pauschal pro Vermittlung?

wenigfahrer

Bin etwas verwundert.

Auszug:

"Es ist direkt gesagt worden: Mensch, wenn du für ein Kind 3.000 Euro kriegst, dann überleg' dir mal, du nimmst Geschwister auf und ein Kind hast du ja schon. Dann hast du fast 10.000 Euro im Monat für drei Kinder insgesamt."

Klingt wie ein Geschäftsmodell und eher nicht nach Hilfe für die Kinder. 

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Kristallin

Tja die Bedürfnisse der Kinder müssen dennoch gedeckt werden,am besten ohne Unterschied zu den leiblichen.

wenigfahrer

Jetzt müssen sie mal erklären wer für Leibliche Kinder eine Summe von 3000 Euro einsetzen kann, ein großer Teil von Familien hat gerade so viel Netto Einkommen plus vielleicht Kindergeld rund 250 Euro, vielleicht bin ich ja alt und kann mich erinnern was damals für unsere Kinder gegeben hat, ist irgendwie komisch.

Ich kenne niemand der solche Summen für die eigenen Kinder aufbringen könnte.

Kristallin

Gibt ja auch fast Niemanden aus dem Bereich Pflegeeltern, welche 3000 tatsächlich erhalten. 

Überlesen? Sehen Sie Bitte auf die Kommentare. 

Eudialyt4

Die Summe ist falsch 

MargaretaK.

Ohne Unterschied zu den Leiblichen? Kann mich nicht erinnern, dass wir 3000€ monatlich für unsere Kinder bekommen hätten. 

Allerdings haben wir für unsere Kinder auch nicht jeden Monat 3000€ ausgegeben. Wäre auch nicht möglich gewesen. 6000€ monatlich "nur" für unsere zwei Kinder.

Arthur K.

Somit  kämen  nur  bereits  reiche  Pflegeeltern  in  Frage.   Doch  die  haben  wiederum  kein  Interesse  an  Pflegekindern,  weil  sie  ihren  Reichtum  nur  an  leibliche  Kinder  weitervererben  wollen.   Außerdem  würden  Pflegekinder  ihnen  vor  Augen  führen,  wohin  so  eine  unsoziale  Gesellschaft  führt,  in  der  die  Reichen  immer  reicher  werden  und  die  Armen  trotz  Arbeit  nicht  zu  Wohlstand  gelangen  und  in  dem  ganzen  Elend    auch  ihre  Kinder   verlieren.

Tschüss Deutschland

Ich verstehe nicht, was Sie unter "reich" verstehen?
Als Ehepaar, beide Studium, verdient man nach den Anfangsjahren, also über 30, eigentlich ganz gut.
Da sind rein von den Kosten 1-2 Kinder kein Problem und zwar ohne staatliche Zuschüsse.
Eltern, die mehr vom Amt als aus eigener Arbeit leben, sollte man dagegen keine Pflegekinder anvertrauen.

M.Pathie

Da bin ich allerdings auch verwundert - über das, was Sie schreiben: das Problem ist nicht, dass engagierte Menschen, Paare und Familien zu viel Geld bekommen, um Kindern einen sicheren Ort und die Möglichkeit zur Entwicklung zu bieten. Das Problem ist, dass zu wenig Geld in diesen wichtigen Bereich sozialer Arbeit gesteckt wird und auch dadurch zu wenig Plätze und zu wenig fachliche Unterstützung und zu wenig Fachpersonal da ist. 
Aber wir haben eben selbst im demokratischen Parteienspektrum Vertreter, die lieber Dienstwägen statt Kinder fördern.

MargaretaK.

"Aber wir haben eben selbst im demokratischen Parteienspektrum Vertreter, die lieber Dienstwägen statt Kinder fördern."

Naja, Frau Lehfeld ist schwanger. Vielleicht ändert das was an der Einstellung von Herrn Lindner 😉 

Coachcoach

Pflegefamilie ist i.d.R. das falsche Konzept: Die Kinder benötigen professionelle Hilfe - ihre Familien auch.

Da versagt das das Jugendhilfesystem weitgehend. Professionell arbeitende Heime werden geschlossen, s. Bremen.

Auch Kita, Schule, Jugendamt sind i.d.R. falsch aufgestellt - damit fallen Kinder raus, immer wieder, immer tiefer.

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Tschüss Deutschland

Wo haben Sie diese Weisheit denn her?
Obwohl mir und meiner Frau die Puste ausging mit dem Jugendamt und daher kein Kind aufnehmen konnten hatten wir damals Kontakte mit Pflegeeltern.
Es gibt für Kinder nix besseres - wenn das Elternhaus in Ordnung ist.
Leider schauen die Jugendämter auf jeden kleinlichen Mist, nur nicht, ob die Pflegefamilie das Geld für das Kind eigentlich gar nicht braucht.
Das wäre bei mir die erste Hürde!

Kristallin

Aber ein grundsätzliches Anrecht auf das Geld hat, auch Pflegeeltern welche das Geld nicht wollen! 

Recht ist Recht, deshalb gerne an Kinderhilfsprojekte spenden. 

MargaretaK.

"Leider schauen die Jugendämter auf jeden kleinlichen Mist, ..."

Kann ich bestätigen. Erwartet wurde ein Einzelzimmer mit Fenster Südseite. Früher, ganz früher lebten wir in einem Haus. Der Keller war ausgebaut mit großem Fenster (kein Lichtschacht!). Unserer Älterer wollte unters Dach, der Jüngere in den Keller. Er war der Meinung, da könne er laut sein (Schlagzeug). Es gab ein identisch großes, weiteres ausgebautes Zimmer unten. Unzumutbar für ein Pflegekind.

Stotterfritz

Schreiben Sie bitte nicht, was NICHT geht, sondern, was man besser machen kann.

M.Pathie

Darf ich einspringen? Als allererstes darf man nicht Parteien wählen, die in diesen Bereichen existentiell prägender sozialer Arbeit den Rotstift in ihren braunblauen oder schwarzen Parteiprogrammen ansetzen.

political robot

Genau das!

Wenn jeder so wählen würde, wie er seine Meinung hier abgibt, sähe die Verteilung schon ganz anders aus.

Stotterfritz

Machen wir jetzt besser keine Wahlwerbung. Die Regierung bildet sich sowieso aus eine Koalition mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Arthur K.

So  ist  es  auch  im  Gesundheitssystem,  das  endlich  raus  aus  der  fatalen  Wachstums-  und  Profitwirtschaft  gehört.     Das  gelingt  mit  einem  BGE  für alle  Medizin-Berufe   wie  in  Schweden  und  schon  hat  man  ein  effektives  Gesundheitssystem  ganz  ohne  Kostenexplosion,  chronisch   überfüllte  Arztpraxen,  pleitelnde  Kliniken    und  Pflegenotstand  erreicht.

Horizont

Als Ergänzung:

Im Jahr 2022 lebten in Deutschland rund 86.000 Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien.   Diese Zahl ist in den letzten Jahren gestiegen, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist, darunter eine Zunahme von Kindeswohlgefährdungen und unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Gleichzeitig besteht ein Mangel an Pflegefamilien; Schätzungen zufolge fehlen bundesweit etwa 4.000 Pflegefamilien.

Die Betreuung in einer Pflegefamilie bietet Kindern, die nicht in ihrer Herkunftsfamilie verbleiben können, die Möglichkeit, in einem familiären Umfeld aufzuwachsen. Dennoch variiert das Angebot an Pflegefamilien regional, und es besteht ein kontinuierlicher Bedarf an neuen, engagierten Pflegeeltern.

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Kristallin

Auf die Frage wie viele zerrüttete Herkunftsfamilien gibt es so in Deutschland? 

Antwort, immer mehr als grob geschätzt plus Dunkelziffer. 

Arthur K.

So  ist  es,  solange  das  Pferd  von  hinten  aufgezäumt  wird,  anstatt  die  Ursachen  zu  beheben,  warum  Eltern  ihre  Kinder  ans Jugendamt  verlieren.

Tschüss Deutschland

Das ist nicht möglich, wir können ja niemandem das Recht auf Kinder nehmen.
Also gibt es Kinder in Drogen- oder Säuferfamilien, gewalttätigen Eltern (meist Vater, aber nicht nur!) und die größte Anzahl:
Eltern, die sich Kinder einfach nicht leisten können!
Klingt herzlos, ist es aber letzten Endes aus Sicht der Kinder nicht.

vaihingerxx

>>Das ist nicht möglich, wir können ja niemandem das Recht auf Kinder nehmen.
Also gibt es Kinder in Drogen- oder Säuferfamilien, gewalttätigen Eltern (meist Vater, aber nicht nur!) und die größte Anzahl<<

 

um das dreht sichs

man kann Eltern ja nicht das Recht auf Kinder nehmen, auch wenn es unverantwortlich ist, dass diese welche in die Welt setzen

Mendeleev

Nicht die Kindeswohlgefährdungen haben objektiv zugenommen sondern die Zahl der Feststellungen

Tschüss Deutschland

Das Problem sind die Jugendämter.
Meine Frau und ich wollten vor 20 Jahren (beide in den 30ern, Gesamteinkommen > 5.000€ Netto) ein Pflegekind oder Geschwisterpaar, weil keine eigenen möglich.
Dann fielen Sprüche wie:
Es wäre besser, wenn Pflegekinder zu (Stief)Geschwistern kommen.
Sie sind "nur" gesetzlich getraut, wie wollen Sie christlich erziehen?
Ihre Frau war schon mal verheiratet, das sind keine stabilen Bedingungen.
u.s.w.
Ich müßte die Unterlagen raussuchen, aber die Liste ist lang.
Also keine Kinder.
Eine der Gründe, warum wir im grenznahen Frankreich wohnen.
Sch....lechte deutsche Bürokratie.

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M.Pathie

Was Sie beschreiben, hat meines Erachtens nicht mit Bürokratie sondern mit hanebüchener Willkür der entsprechenden Stelle zu tun. Haben Sie damals Beschwerde eingelegt? 

Tschüss Deutschland

Was glauben Sie denn? Natürlich!
Das führt zu ... gar nichts.
Wie ich im Nachgang erfahren habe, ist das bei fast allen Ämtern so.
Da geht es mehr um Beziehungen zu den Vorgesetzten als um Lebensverhältnisse.
Vielleicht habe ich auch den Fehler gemacht, niemanden zu schmieren...

Frau Schmitt

der Antrag meiner Schwester ist an ähnlichen Hürden "hängengeblieben", was bei mir dennoch irgendwie den Eindruck hervorrief, dass die Jugendämter ganz genau hinsehen (teils überkritisch) bei der Wahl von Pflegeeltern und besonders auf das Kindeswohl schauen - das passt nicht so gar nicht zu der im Artikel beschriebenen "Auslagerung" der Verantwortung an "Dienstleister" - ich bin doch sehr überrascht davon, dass es sowas gibt 

Horizont

Hört sich für mich an, als wäre das ein Gespräch mit einem der Träger gewesen und nicht mit dem Jugendamt. Die Träger sind ja häufig kirchlich „geprägt“.

Wenn es tatsächlich das Jugendamt war, dann ist das natürlich ein Ding… oder in Bayern.

Carlos12

Extrem hohe Ansprüche treffen auf die Realität. Es werden Anforderungen gestellt, die von zu wenigen Pflegefamilien erfüllt werden können. Und dann werden im Notfall die Härtefälle doch wieder in suboptimalen Familien untergebracht.

Das ist mein Eindruck. Übrigens das mit der christlichen Erziehung finde ich interessant. Heißt das, dass Atheisten, Muslime oder Buddhisten prinzipiell keine Pflegekinder bekommen? Und ist das gesetzlich erlaubt?

MargaretaK.

"Heißt das, dass Atheisten, Muslime oder Buddhisten prinzipiell keine Pflegekinder bekommen?"

Kommt vielleicht auch darauf an, an wen Atheist, Muslim und Buddhist gerät. Bei der Adoption unseres jüngsten Sohnes hatte ich nicht den Eindruck, dass das eine Rolle gespielt hat. Unsere Konstellation: Vater Muslim, Mutter kath. aber ausgetreten, großer Bruder nicht getauft. Privat wurden muslimsche und christliche Werte mitgegeben.

vaihingerxx

ein schwierige Sache

mein Nachbarn wünschten sich auch, weil keine eigenen möglich , ein (in dem Fall) Kind zum Adoptieren

in mehr als guten finanziellen (und sonstigen)  Verhältnissen lebend, leider ändern sich von Zeit zu Zeit die Philosophie, mal sollen die Eltern eher jung sein, dann mal älter, gereifter kurzum es klappte aber nur mit einem Kind aus "schwierigem Umfeld"

Als Nachbar sieht man einiges aber nicht alles ..... aber als der dann in die Pubertät kam, flog schon mal gelegentlich ein Stuhl durchs (geschlossene) Fenster, die Polizei im Haus, weil er zu einer Frau zudringlich wurde, diese verletzte, und die Großeltern  zogen aus, mit der Bemerkung "man weiß nicht ob der Junge mal mit der Axt am Bett steht"

Wie gesagt, eine Herausforderung !

Deeskalator

Interessant wird es wenn man adoptieren möchte...

Meine Frau hatte als Kind Krebs (somit seit über 20 Jahren in Remission) trotzdem ist das ein Killerkriterium, dass ein Paar von der Adoption ausschließt (Egal ie gut die Jobs und die potentielle Wohnsituation für das Kind sind). Aktiver Alkoholismus ist jedoch scheinbar kein Problem.

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Kristallin

Ich gebe Ihnen recht, dass die Vorschriften u Gesetze zur Adoption, dringend eine Reform benötigen! 

MargaretaK.

Mein Mann und ich mussten (trotz eigener Kinder) die vorgeschriebene Schulung "Erziehungsfähigkeit" Adoptiv-/Pflegeeltern durchlaufen. Da bekommt man so einiges mit. Ein Ehepaar ist mir nur gut in Erinnerung. Herzensgute Menschen, der Eindruck liebevoll und die Sehnsucht nach einem Kind. Der "Makel": er war 39. Bis der Prozess abgeschlossen gewesen wäre also über 40. Sie hätten gerne auch ein schon älteres Kind genommen. Gerade da, herrschte ein Mangel an aufnahmebereiten Paaren. Alle wollen Babys. Knallhart wurde denen gesagt "Sie wissen schon wie alt Sie sind? Das wird nix." Ich sehe bis heute das weinende Paar vor mir und Frage mich, wo war das Problem. Ich kenne genügend Mütter, die mit über 40 endlich schwanger wurden.

vaihingerxx

auch das ist ein Thema, was ich bei unseren Nachbarn so mitbekommen hatte

So...

DAS sollte definitiv anders sein! Es tut mir sehr leid für Ihren Adoptivwunsch, ich hoffe sehr Sie konnten Ihr Glück auch so finden :)! Es ist hilft nix, aber noch verrückter wird es wenn man überlegt wie unglaublich Ungeeignete easy eigene Kinder kriegen können... über die traurigen Ergebnisse dessen ließt man nun leider hier im Artikel :(! Meine Mutter sagte immer eigentlich unglaublich in einem Land wie D wo man für alles ne Prüfung o.ä. braucht, nur nicht für etwas so verantwortungsreiches wie das Kinder Aufziehen: Keinerlei Wissen / Eignung wird vermittelt, nicht mal die Überlegung dazu gibt es (auch nicht auf freiwilliger Basis) ...    

M.Pathie

Das Hauptproblem scheint mir nicht der Unterschied zwischen kleineren privaten Trägern und größeren Organisationen der freien Wohlfahrtspflege zu sein, sondern das insgesamt zu wenig finanzielle und in der Konsequenz zu wenig  fachliche Unterstützung für die betroffenen Kinder und ihre Pflegefamilien gibt. 

Arthur K.

Von  dem  einen  freien  Träger  kann man  auch  auf  andere  Träger  schließen,  weil  auch  da  überall  nur  mit  Wasser  gekocht  wird  unter  all  der  staatlichen  Bürokratie,  die  bei  all  den  Trägern  zu  ähnlichen  Verhaltensweisen  führt.

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RobbyMan

Es ist nicht nur die staatliche Bürokratie, sondern meistens das fehlende richtige Personal, das wirklich gut ausgebildet und menschlich fähig ist, sich mit seelisch geschädigten Kindern klar zu kommen, und ihnen eine stabile Substanz zu geben. Denn solches Personal kostet viel Geld und ist sicher nicht reich gesät !  

Stotterfritz

Die Vermittler der Kinder sollten von den Pflegefamilien einen Nachweis über eine pädagogische Zusatzausbildung fordern und ihnen auch solche Kurse anbieten. Die Kinder kommen aus total zerrütteten Familienverhältnissen und sonstigen traumatischen Verhältnissen. Die Verantwortung kann man keinen Laien ohne pädagogische und psychologische Kenntnisse überlassen. Es muss ja kein Studium an der Uni sein, aber ein paar einschlägige Schulungen vor und während der Betreuung der Kinder halte ich für absolut notwendig. Auch muss die finanzielle Situation der Pflegefamilie geprüft werden. Solche Familien brauchen große Wohnungen mit genügend Zimmern. Das ist teuer. Sind diese Leute schon mal mit der Miete im Verzug vorher gewesen? Dann ist das Scheitern vorprogrammiert. Die 3000 Euro pro Monat sind als Versorgung der Kinder gedacht und dienen nicht der Sanierung finanzieller Familienprobleme.

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vaihingerxx

>>Die 3000 Euro pro Monat sind als Versorgung der Kinder gedacht und dienen nicht der Sanierung finanzieller Familienprobleme<<

 

ach nein !

im Artikel steht pro Kind 3.000 Euro

also bei 3 Kindern eine recht gute Einnahmequelle

 

Stotterfritz

Warum fällt mir nur die Geschichte von Oliver Twist ein, wenn ich bei 3000 Euro pro Kind über die Dollarzeichen in den Augen der Pflegefamilie lese? Die Vermittler müssen da ganz genau hinschauen, an wen sie die Kinder vermitteln. Sie müssen schwarze Schafe sofort erkennen und die Verhandlung abbrechen.  Man kann und darf Kinder nicht wie einen Wanderpokal herumreichen, wenn es mit der Integration in der Familie nicht klappt. Das macht aus kleinen gedemütigten Kindern im Erwachsenenalter schwerst geschädigte Soziopathen.

krautbauer

Puh, wenn ich schon sehe, dass dieser Träger eine registrierte Marke ist, dreht sich bei mir alles im Magen um. 

Wahrscheinlich würde der Träger über eine europaeweite Ausschreibung "gewonnen"?

Dieses Geschäftsgebahren kenne ich bereits von Beauftragungen vom Jobcenter. Da wird viel versprochen..

So...

Bewunderung für die engagierten Pflegeeltern/Behörden etc. & tiefes Mitgefühl den Kindern in so schlimmer Lage, dass Sie Ihr Elternhaus verlassen müssen. Umso schöner wenn es "happy ends" gibt, nachhaltig allseits geholfen werden kann... jeder kann sich denken wie schwer das ist & wie leider selten das Optimum eintritt, auch "nur" alle zu versorgen & stabile sichere (liebevolle) Situationen herzustellen ist da sicher schon ein gr. Erfolg! Will damit sagen, die Aufgaben sind für alle Beteiligten so schwer, dass Fehler&Kritik allzu leicht eintreten... ein gut unterstützendes System braucht darum Aufmerksamkeit, gerade im föderalen Wirrwar inkl. freier Träger bzw. weil diese Kinder kaum Lobby haben, sich in Ihrer misslichen Lage nicht selbst helfen können! Also vielen, vielen Dank für diesen investigativen Bericht, ich hoffe er bewirkt Verbesserung :)! Hatte als Kind eine enge Freundin deren Zuständiger beim Jugendamt war mit dem missbräuchlichen Papa im Verein...

werner1955

spielen freie Träger eine wichtige Rolle?
Warum ? Jugendschutz ist doch ein wichtige ureigene Aufgabe der Behörden. 
 

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Mendeleev

es gibt zu wenig staatliche Heimplätze angesichts stark gestiegener Zahlen an Inobhutnahmen 

nie wieder spd

Eine wichtige Erkenntnis hieraus ist, dass man schon mit 1 Kind, dass verhaltensauffällig ist, genug zu tun hat. Ab 2 oder noch mehr Kinder hat man als Eltern auch keine Zeit mehr, einer anderen Arbeit nachzugehen, als sich um die Kinder zu kümmern. Und das gilt auch für Kinder die nicht verhaltensauffällig sind.
Warum das aber von „regulären“ Eltern verlangt, lässt sich nicht rechtfertigen. Mindestens ein Elternteil muß zu Hause bleiben und dann auch von der Gesellschaft, die Kinder benötigt, finanziert werden. Wenigstens bis das jüngste Kind 14 oder 16 Jahre alt ist.

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vaihingerxx

sie sollten aber so ehrlich sein und sagen wie sie das finanzieren wollen !

Mendeleev

Das ist ein sehr langer und ausführlicher Artikel. 

 

Das Kernproblem sehe ich im starken Anstieg der Kindesentziehungen durch die Jugendämter, die im Amtsdeutsch als "Inobhutnahmen" bezeichnet werden. In vielen Ländern ist das nicht üblich, als Beispiele möchte ich Italien und Ukraine nennen. In USA gibt es zwar Watchdogs für Kindeswohlgefährdung, die haben aber nicht die umfassenden Befugnisse wie deutsche Jugendämter. 

 

wegen des starken Anstiegs gibt es einen entsprechenden Bedarf an Pflegeeltern und Heimplätzen. Die Träger sind aber notorisch unterfinanziert. 

Mendeleev

Ich bin der Meinung dass die Heimunterbringung selbst ganz massiv zur Traumatisierung und der Verhaltensauffälligkeit beiträgt. 

 

Es kommt sehr häufig vor das gerade die älteren Kinder aus den Heimen weglaufen und sich dann irgendwie zu einem Elternteil durchschlagen. 

 

Aus meiner Sicht ein Beleg dafür dass das zuständige Familiengericht eine Fehlentscheidung getroffen hat weil die Jugendämter selbst oft nicht alle Faktoren hinreichend würdigen und sogar völlig falsch liegen, zumal dann wenn man die Einschätzung der Kindeswohlgefährdung auf Denunziation durch Nachbarn etc stützt..

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Stotterfritz

Und was schlagen Sie vor, wie man es besser machen kann? Sollen die Kinder in den eigenen kaputten Familien bleiben? Alkoholiker, Drogenabhängige....  Ist das besser?

JM

SORRY

was funktioniert in Deutschland noch ?

So...

Bittere Ironie: Gerade die welche immer "Privatisierung" fordern, weil ja generell jedes Unternehmen (hier Träger) effektiver als der Staat sei, denken die Sache nicht bis zum Ende... effektiv mag stimmen aber halt auch naturgemäß zuallererst daran interessiert finanziellen Gewinn zu erzielen, nicht gesellschaftlichen Mehrwert + wenn es um wertvolles, schutzbedürftiges (wie Kinder) geht braucht es reichlich Kontrolle ... da wird es schnell echt fraglich, ob es nicht doch der Staat gleich besser macht ;)! Schön beobachtbar an den Beschwerden der einschlägigen Kommentatoren hier...

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