Menschen laufen auf der Demonstration "Wir haben es satt!" für eine Agrarwende durch das Berliner Regierungsviertel mit einem Banner mit der Aufschrift "Gemeinwohl vor Konzerninteressen"

Ihre Meinung zu Demonstration in Berlin für Wende in der Agrarpolitik

In Berlin findet derzeit die Landwirtschaftsmesse "Grüne Woche" statt - jedes Jahr ist sie auch Anlass für Protestaktionen. Unter dem Motto "Wir haben es satt" demonstrierte ein breites Bündnis für eine nachhaltigere Agrarpolitik.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
133 Kommentare

Kommentare

Grossinquisitor

"Mutige Agrarpolitik wählen!" Mut alleine wird nicht reichen. Die Unterstützung der Bevölkerung und eine Veränderungsbereitschaft der Landwirte, wäre die Grundvoraussetzung. Die Traktorenproteste zeigen aber, welche Beharrungskräfte hier vorherrschen. 

mispel

Wir alle wollen gesunde Lebensmittel. Wir alle wollen Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz.

Warum kaufen dann so viele Leute Billigfleisch?

11 Antworten einblenden 11 Antworten ausblenden
Andereperspektive

"Warum kaufen dann so viele Leute Billigfleisch?"

in Deutschland werden im europäischen Vergleich die teuersten Küchen verkauft.

 

Für das Hackfleisch sind dann eben nur noch 2.98€ fürs Kilo übrig . . . 


 

Marmarole

Wo gibt es 1 kg Hackfkeich für 2.98 Euro. Bei uns nicht.

Lucky Guru

Jeder will Tierwohl, Klimaschutz und g’sunde Lebensmittl, aber des Billigfleisch is oft des Einzige, des für viele erschwinglich is. Gleichzeitig verschweigt der Preis, wos des wirklich kostet – für d’Umwelt, für de Tiere, für uns alle. Solang Politik und Wirtschaft de wahren Kosten versteck’n und Qualität a Luxus bleibt, bleibt’s ned beim Wollen, sondern beim Status quo. A echter Wandel braucht klare Regeln, faire Preise und Transparenz.

Decathlon

Man hofft halt, beides haben zu können.

Glasbürger

Weil sehr viele sich kein besseres Fleisch leisten können? Öko muss man leisten sich lleisten können! Hier sollte man ansetzen. 

mispel

Weil sehr viele sich kein besseres Fleisch leisten können?

Das liest man oft, aber ich halte das Argument für falsch, denn niemand muss Fleisch essen. Zumindest nicht in den Mengen, wie wir es tun. Wenn man den Fleischkonsum halbieren würde, könnte man doppelt so viel Geld für höherwertiges Fleisch ausgeben. Macht aber kaum einer. Und warum nicht? Weil den Menschen Tierwohl nicht so sehr am Herzen liegt wie ihr Geldbeutel und ihr Steak.

Glasbürger

Auch wenn ich Ihnen hier nicht wiedersprechen mag, sollte man doch vorsichtig damit sein, zu beschließen, was für andere zumutbar ist und was nicht. Ich bin zum Glück in der Lage, gutes Fleisch beim Bauern direkt zu beziehen oder alternativ beim Jäger. Doch das war nicht immer so. Früher gab es auch nur "Discounterfraß". Mehr war einfach nicht drin, weder logistisch, noch finanziell. Besser wäre es, dafür zu sorgen, daß Nahrung als Daseinsgrundlage für alle erschwinglich und Profite hier unmöglich würden. Mein Bauer ist nicht billig, doch auch nicht teurer als z.B. REWE & Co. Doch bei ihm weiß ich, daß das Geld gut angelegt ist und sinnvoll verwendet wird. Bei einer Handels AG weiß ich das nicht.

Anna-Elisabeth

"Warum kaufen dann so viele Leute Billigfleisch?"

Manche vermutlich, weil sie sich nichts anderes leisten, andere vielleicht, weil das einzige fußläufig erreichbare Geschäft nichts anderes bietet. Nicht jeder hat ein Auto mit dem er zum Metzger seines Vertrauens fahren kann. Ich selber esse Fleisch nur im Restaurant, da mir schon beim Anblick von rohem Fleich übel wird. Außerdem bin ich eine lausige Köchin.

fa66

»Warum kaufen dann so viele Leute Billigfleisch?«

Möglicherweise, weil sich eine nicht unerhebliche Anzahl privater Haushalte das fraglos bessere teure Fleisch nicht leisten können. – Und bevor  das kommt: sich auch nicht das Bessere am Angebot der vegetarischen Ernährung leisten können.

Mendeleev

Deutschland hat den größten Niedriglohnsektor Europas - deshalb 

Carlos12

"Warum kaufen dann so viele Leute Billigfleisch"

"Geiz ist geil" - Ich bin davon überzeugt, dass viele Menschen sich auch teureres Fleisch leisten könnten, aber hier sparen, weil sie es können. Dann kann mehr kaufen oder hat Geld für anderes übrig. Ein Sechstel der deutschen Bevölkerung ist armutsgefährdet, der große Rest ist es nicht. 

Nettie

 „Den Organisatoren geht es um Tier-, Klima- und Umweltschutz, den Erhalt vieler Höfe, faire Preise und gutes Essen“

Also um die Möglichkeit der zukünftigen Existenzsicherung.

Tier-, Klima-, Umweltschutz und gutes Essen gehören genauso wie die Erhaltung (bzw. Wiederherstellung) sauberer Gewässer und Luft zur allgemeinen Daseinsvorsorge und können deshalb in einem richtig aufgestellten - also menschengerechten (fairen) niemals zu privaten Zwecken vereinnahmt - und damit nicht Gegenstand von Profitinteressen sein. Sind sie aber.
Und das ist nicht nur die Hauptursache für gesellschaftliche Spannungen bzw. Unfrieden, sondern stellt eine unmittelbare, sich immer mehr konkretisierende Bedrohung der allgemeinen Existenzgrundlagen dar.

Und darf deshalb nicht so bleiben. Deshalb verdienen alle, die sich für o.g. Ziele einsetzen uneingeschränkte Unterstützung der globalen Zivilgemeinschaft. Denn das Markt- (bzw. Bewertungs- und Verrechnungs-) Instrument Geld ist für alle Marktteilnehmer da.

Lucinda_in_tenebris

 

Die Unterstützung bäuerlicher Betriebe und die Erhaltung gesunder Landregionen sollte unterstützt werden, da haben sie recht. Der Knackpunkt ist allerdings, dass es nicht gelingen wird Bio Produkte für die breite Masse im Supermarkt zu Diskontpreisen anzubieten.  

Demeter wird im Artikel als Mitinitiator und genannt und als "Bio-Verband" bezeichnet.  Demeter ist aber mittlerweile ein Unternehmen, dass Produkte international in Supermärkten anbietet. Wenn die jetzige Regierung von einem solchem Unternehmen angekreidet wird und gleichzeitig um die Gunste der nächsten Regierung geworben wird, dann hat das ein Geschmäckle nicht nur nach Bio-Karotte.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
gelassenbleiben

Die grossen Bauernverbände sind noch viel mehr blosse Anhängsel der verarbeitenden Lebensmittelindustrie, die übrigens teilweise gegen die Interessen der Bauern arbeiten: Rukwied ist seit 2007 Mitglied im Aufsichtsrat der Südzucker AG, was ihm im Geschäftsjahr 2023/2024 eine Vergütung von 81.667 Euro einbrachte.Er ist Mitglied in den Aufsichtsräten der BayWa (Vergütung im Geschäftsjahr 2023: 75.190 Euro (22 Prozent Steigerung gegenüber 2022)) und der Messe Berlin(Vergütung 2023: 8.700 Euro).Beim Softwareunternehmen Land-Data GmbH ist er Vorsitzender des Aufsichtsrats.Er ist Vorsitzender des Verwaltungsrats der Landwirtschaftlichen Rentenbank, 2023 vergütet mit 46.000 Euro,und Mitglied im Verwaltungsrat der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), 2023 vergütet mit 5.600 Euro(Stand Januar 2024). Die wiederum lobbyieren seit Jahrzehnten bei Unionslandwirtschaftsministern. Mehr als ein Geschmeckle https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaft/agr…

Lucinda_in_tenebris

Das Rukwied Geschäfte hinter dem Rücken seiner Bauern treibt, wundert mich nicht.,eher, dass er nicht auch im Aufsichtsrat von Monsanto sitzt.

Ich bin dennoch skeptisch, dass unter der mächsten Regierung die Bio-Landwirtschaft mehr Unterstützung findet, als unter der jetzigen.  Denn entweder werden die Bio-höfe selbst zu Unternehmern, die sich der Logik des Marktes beugen und von Kompromis zu Kompromis hangeln oder aber der kleine Bioladen in der Stadt behält seinen Oasen Charakter. Keines der Szenarien ist erstrebenswert.  In Miniatur spiegelt sich das Problem im Streit am Grenzzaun, wo der eine Bauer den Bio-Bauern vorwirft, dass seine Unkrautsaaten hinüberwehen und dieser im antwortet, dass dies ein Wunder sei bei den Pestiziden die ständig von der anderen Seite in den Boden rübersickern.

Bauhinia

„Sie forderten ihn und seine internationalen Amtskollegen dazu auf, die Bauern vor die Interessen der Konzerne zu stellen.“

Wäre eine detailliertere Ausführung wert gewesen, welche Konzerne da gemeint sind und was wir geändert werden sollte. So steht da nur abstrakt: „die Konzerne“

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
Anna-Elisabeth

"Wäre eine detailliertere Ausführung wert gewesen, welche Konzerne da gemeint sind und was wir geändert werden sollte. So steht da nur abstrakt: „die Konzerne“"

Auskunft gibt das Interview auf YT, das ich weiter oben erwähnt habe.

Bauhinia

Sie hätten es jetzt auch einfach gleich schreiben können, wenn Sie was wissen würden. Die erste Antwort auf Ihren Kommentar oben ist auch interessant.

Decathlon

Wie sieht's in der Praxis aus?

Die große Masse der Lebensmittel wird über Supermarktketten gehandelt. Entsprechende Marktmacht haben die Einkäufer dieser Ketten.

Dazu kommen die verarbeiteten Lebensmittel, von Tomatenmark, Marmelade und Senf über Sauerkrautkonserven und Fertigeintöpfe bis hin zu kompletten Fertiggerichten. Auch da haben die Einkäufer der wenigen großen Hersteller Msrktmacht. Die sie auch anwenden müssen, denn auch die werden über die Einkäufer der Supermarktketten im Preis gedrückt.

Soviel zur Marktstruktur.

Wie die Politik allerdings darauf einwirken kann?

Ich kann's gerade nicht sagen. Aber in der Schweiz läuft's für die Bauern besser. Da kann man sich sicher was abkucken.

Bernd Kevesligeti

Zum 15. Mal fordert ein Bündnis eine sozial-ökologische Agrarwende. Der Druck auf die Bauernhöfe nimmt weiter zu: Während die Bundesregierung Subventionen streicht und Spekulanten die Preise für Ackerland in die Höhe treiben, fließen EU-Milliarden weiter zu 80 Prozent an die großen Agrarkonzerne. Nach einer Studie von Finanzwende Research sind die Kaufpreise für Agrarland in den vergangenen 20 Jahren um 191 Prozent gestiegen. Aufgezeigt wird, dass branchenfremde Investoren Agrarland als sichere und renditeträchtige Wertanlage betrachten und das nutzbare Land verknappen. Sogenannte Share Deals ermöglichen es, dass Land steuerfrei zu erwerben.

Unterstützt wird die Demonstration auch von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL). Die ABL entstand 1980 als Interessensvertretung vor allem kleiner und mittlerer Höfe, die sich nicht vom Deutschen Bauernverband vertreten sehen, da dieser vor allem die Interessen der Großbetriebe vertritt. 

 

 

 

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
werner1955

Alle Subventionen Streichen, geld den Bürger überlassen. Novh mehr ausbeutung und Bevormundung wollen sehr viele nicht. Egal ob bei Heizungen, Mobilität oder Lebensmittel.

Bernd Kevesligeti

Zu dem Bündnis gehören Greenpeace, der BUND, Fridays for Future. Das Bündnis stellt der Ampelregierung kein gutes Zeugnis aus. Zu Beginn der Regierungszeit gab es viele Möglichkeiten , Fortschritte zu erzielen. Die Lösungsvorschläge -unter anderem der Borchert-Kommission (Tierwohl)-lagen auf dem Tisch. Aber Özdemir hat es versäumt, sie anzupacken und umzusetzen. Aus Sicht des Bündnisses tragen hier die Agrarkonzerne , die erfolgreich Lobbyarbeit betreiben, Verantwortung. Gleichzeitig muss man darauf hinweisen, dass die Strukturen in Brüssel bei der "Gemeinsamen Agrarpolitik" seit Jahren so beschaffen sind, dass große landwirtschaftliche Betriebe bevorzugt werden. Zu Beginn der Merkel-Zeit 2005 gab es noch rund 372.000 landwirtschaftliche Betriebe. Im Jahr 2020 waren es nur noch rund 262.000 Betriebe.

tagonist

Als anständiger Bürger und zukünftiger Rentner irgendwann vielleicht will ich Fleisch und Kartoffel und eventuell auch einmal eine Karotte!

Wie soll mann sonst leben können, gerade im Alter?

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Nachfragerin

Was hält sie davon ab?

Lucinda_in_tenebris

Wenn sie aus" irgendwann vielleicht" ein "irgendwann bestimmt" machen möchten, würde ich ihnen dringend die Erhöhung des Karottenanteils empfehlen.

Bauhinia

„und für faire Erzeugerpreise demonstriert.“

Was ist dabei „fair“? Wenn man mehr haben will, muss man mehr aushandeln. Und wer bewertet, dass das fair ist? Darüber geredet wird schon ewig. Woran scheitert‘s?

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
werner1955

dass das fair 

Das Entscheiden die Kunden an der Kasse. Gut so. Keine Bevormundung und moralischen Zwänge

Mauersegler

Nur unanständige Egoisten empfinden Moral als Zwang. Anständige Menschen leben sie.

fa66

»Das Entscheiden die Kunden an der Kasse. Gut so. Keine Bevormundung und moralischen Zwänge«

Wär’s mal so. Aus Sicht der Landwirte entscheidet das der Zwischenhandel. Für diese also die Supermärkte, die die Preise zu drücken versuchen.

Nachfragerin

Es wäre fair, kleinere Familienbetriebe zu subventionieren, statt die Steuermilliarden bevorzugt denen reinzublasen, bei denen Profit über allem steht.

Die Missachtung des Tierschutzes, die Vergüllung des Grundwassers und der rücksichtslose Umgang mit Medikamenten oder Chemikalien verdient keine staatliche Unterstützung. Denn die Schäden, die diese Industrie anrichtet, bezahlen wir mit unserem Geld und unserer Gesundheit.

Blendwerk_Toleranz

Zitat: ""Wir alle wollen gesunde Lebensmittel. Wir alle wollen Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz. Die kommende Bundesregierung muss bäuerliche Betriebe dabei endlich adäquat unterstützen", forderte Kampagnenleiterin Anne Kambraks. "

.

Easy.

Lebensmittel dann nur von Bauernhöfen kaufen, die Lebensmittel nach eigenen ökologischen Standards und Vorstellungen kaufen. 

Diese Bauernhöfe gibt es ja. Kostet halt nur ein wenig mehr.

Da muss gar nix vom Staat - also dem Steuerzahler - unterstützt werden.


Nächste Frage bitte!

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
gelassenbleiben

Da muss gar nix vom Staat - also dem Steuerzahler - unterstützt werden.

„Ich bin (anders als die AfD) durchaus für Subventionen, auch für Landwirte. Doch subventioniert werden sollte immer das Erwünschte, wovon man mehr will. Diesel verbrennen gehört nicht dazu. Subventionierung klimaschädlicher fossiler Energie geht im 21. Jh. nicht mehr. via Prof Stefan Rahmstorf“

und ich füge hinzu über 50% unserer landwirtschaftlichen Flächen geht für den Anbau von Futterpflanzen drauf mit denen unsere Bauern zusätzlich zu dem importierten Futter Nutztiere füttern, deren mehrfach subventionierten Fleischerträge zu dumpingpreisen exportiert werden, auch diese Subventionen brauchen wir nicht, ebensowenig wie die mit diesen Subventionen produzierte Gülle in unseren Böden und Grundwasser

Nächste Frage bitte

FantasyFactory

Vielen Dank für Ihre Antwort, schließe mich Ihrer Meinung nahtlos an.

Tino Winkler

In unserer Demokratie darf jeder selbst entschieden, zum Glück haben wir diese Freiheit noch.

Carlos12

"Nächste Frage bitte!"

Ja, die große Mehrzahl der Menschen lebt nicht da wo die Bauernhöfe sind. Wie kommen die Leute dain?

 Ich stelle mir gewaltige Autokolonnen vor, die sich jeden Tag aus den Städten aufs Land bewegen. Eine blödsinnige Idee.

Da wäre die Möglichkeit der Direktvermarktung auf Wochenmärkten. Gibt es heutzutage noch, können sich aber nur schwer gegen die viel praktischen Supermärkte halten. Wie lösen Sie das?

Montag

Das sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbands zum Thema:

https://www.bauernverband.de/topartikel/bauernverbandspraesident-zur-er…

https://www.situationsbericht.de/editorial

====

Es gibt viele Interessengruppen. Und es ist ein Spagat. 

Es wäre gut, wenn die relevanten "Player" in Deutschland bzw. in der EU sich an einen Tisch setzen und darüber sprechen würden, wie sie sich Landwirtschaft, Lebensmittel, Ernährung, Landwirtschaftspolitik im Jahr 2030 vorstellen. Und dann Schritte in diese Richtung einleiten.

(Oder: wenn sie sich nicht auf eine gemeinsame Vorstellung / ein gemeinsames Vorgehen einigen können: dann zumindest Bausteine, die unterschiedliche Marktsegmente abdecken und jeweils in sich konsistent sind.)

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
gelassenbleiben

Ich denke die nachhaltig wirtschaftenden Bauern stehen den mit Agrarlobbyisten verquickten grossen   Bauernverband diametral gegenüber. Ich fürchte die Wähler müssen ihren fighter durch die Wahl der Parteien, die der einen oder der anderen Seite nahe stehen stärken.

krautbauer

Wir könnten in Hülle und Fülle (statt Gülle) leben, was verschiedenste Sorten von Gemüse und Obst und anderen vegetarischen Lebensmitteln anbelangt. Die landw. Fläche der Erde reicht locker für 10 Mrd. Menschen. Stattdessen bekommen wir mehr oder weniger Einheitssorten und immer noch zu viel Fleisch als Auswahl. Dranbleiben, selbst was verändern, politische Forderungen stellen. Richtig so. 

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Decathlon

Das Fleisch wird angeboten, weil die Leute es essen wollen.

Völlig anders beim Einheitsbrei der wenigen Sorten: Das Kaufen die Leute, weil sie vom Supermarkthandel nichts anderes angeboten bekommen.

Wenn ich dran denke, wie gut Cox Orange schmeckt... Aber im Laden liegt Jonagold und Co. Na ja, sieht halt schöner aus in der Auslage.

Montag

"Wenn ich dran denke, wie gut Cox Orange schmeckt... Aber im Laden liegt Jonagold und Co. Na ja, sieht halt schöner aus in der Auslage."

Es hat auch etwas mit Konditionierung zu tun.

Bei uns gibt es eine ganze Menge Obstbäume entlang von Wegrändern (z.B. entlang von Wirtschaftswegen).
Viele Bäume sind gekennzeichnet dahingehend, dass man Obst pflücken und mitnehmen darf.
Das macht jedoch kaum jemand.

Werner40

Warum schliessen sich die Bauern nicht in einer Verkaufsgenossenschaft zusammen ? 

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Malefiz

Für was haben wir den Deutschen Bauernverband e.V. der wie es mir scheint in allem nur große Töne spucken kann?

Schreiben Sie doch mal den Deutschen Bauernverband e.V. an und unterbreiten denen ihre Idee! Auf deren Reaktion wäre ich äußerst gespannt!

fa66

»…genossenschaft«

Das klingt doch zu sehr nach Kommunismus und LPG.

Anna-Elisabeth

"...und eine Veränderungsbereitschaft der Landwirte, wäre die Grundvoraussetzung." 

Das ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Gerade die kleinen Bauern haben schon aus freien Stücken sehr viel für Tierwohl und Umwelt getan. Die gilt es zu unterstützen, denn gegen die großen Landwirtschaftsbetriebe kommen die nicht an. Ich würde mit keinem Landwirt tauschen wollen. Zu viel wirklich harte Arbeit - auch am Wochenende.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
De Paelzer

Da haben sie Recht. Das Problem sind die Großbetriebe. Die müssen Futter zukaufen und haben oft nicht genug Land für die Gülle zu entsorgen. 

Sie sind iejenigen die die Bauernproteste für sich nutzen.

Elliot Swan

"Alle Menschen, die auf dem Land leben und arbeiten, müssen in die politische Gestaltung unserer Ernährungssysteme einbezogen werden", heißt es in der Protestnote.

Sind sie doch. Oder gibt es auf dem Land keine Wahllokale?

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
gelassenbleiben

Sie haben recht, wer diese Landwirtschaft möchte und keine Gülle Subventionierung kann bei der Wahl entscheiden

Mendeleev

Das Deutschland landwirtschaftlich teilweise immer noch Selbstversorger ist, ist ein Anachronismus. 

Die Versorgungssicherheit spielt aber für Politik und Behörden die zentrale Rolle - und nicht wie sehr „Bio“ produziert wird … 

 

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
FantasyFactory

Nein. Ist es nicht. "Bio", so verwerflich wie Sie es meinen, ist enorm wichtig. Für die Menschen, für die Umwelt , für die Bauern.

Niemand wird wegen BIO verhungern, auch nicht wenn es ausschließlich hier produziert wird.

Andereperspektive

"
18. Januar 2025 • 19:45 Uhr

Das Deutschland landwirtschaftlich teilweise immer noch Selbstversorger ist, ist ein Anachronismus. "

Ist das so?  Wäre es nicht schön, wenn Regionen nach Möglichkeit die Dinge die gebraucht werden auch vor Ort produzieren?

Wie gesagt: nach Möglichkeit!

Ich halte es für sehr förderlich, wenn insbesondere frische Produkte, also  Obst, Gemüse, Fleisch, Blumen und Pflanzen, regional produziert und verkauft werden ( würden ).

Nachfragerin

Es geht nicht um irgendeine Form von Sicherheit. Dieser Begriff soll lediglich implizieren, dass jeder andere Weg mit "Unsicherheit" einhergehen würde. Man schürt gezielt Ängste. Wer aber Angst hat, der kann nicht klar denken.

Wer sich davon blenden lässt, der hält auch eine tier-, menschen-, umwelt- und klimafeindliche Subventionspolitik für notwendig.

Am Ende geht es immer um dasselbe: das Geld.

Carlos12

Es gibt Staaten, die nicht ausreichend Nahrungsmittel für die eigene Bevölkerung produzieren, z.B. Ägypten und sind dann vom Weltmarkt abhängig. Und wenn dann beispielsweise durch einen Krieg von einem Exportland wie Russland gegen ein Exportland wie Ukraine die Nahrungsmittel verknappt werden, bedeutet das steigende Lebensmittelpreise unter denen die Menschen leiden, je ärmer desto stärker.

Ernährungssicherheit ist schon sinnvoll.

Lucinda_in_tenebris

Gerade wegen der Versorgungssicherheit sind gesunde Böden und nachhaltige Biowirtschaft wichtig.

Die Erfolge der ungebremsten Industriedünger produktion können sie sich in Nordkorea anschauen, wo die Leute die Rinde von den Bäumen abknabern.

Nachfragerin

Bauernhöfe vor Konzerninteressen stellen?

Das ist eine sehr gute Idee, bringt aber keine Parteispenden.

pxslo

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat völlig versagt, deshalb diese Unruhe unter den Bauern. Ich hoffe nach der nächsten Wahl wird er dafür abgestraft. Das schlimmste wäre meiner Meinung nach ein neuer Ministerposten. Da ist Chaos schon vorprogrammiert 

SirTaki

Kleine Betriebe haben kaum eine Überlebenschance, wenn man die überbordenen EU und nationalen Auflagen und Hürden nimmt. Meist sind es Familienbetriebe, in denen Angehörige mitarbeiten, Altenteil ausgezahlt werden und daher auch Einnahmen und Betriebswirtschaft stimmen müssen.

Große Betriebe haben mehr Potenzial, Angestellte, Mitarbeitende und stehen auf betriebswirtschaftlich ganz anderen Beinen.

Es muss eine gute Durchmischung von beidem geben.

Und es muss weg vom kleinkarierten Denken, konventionell sei Giftküche und biologisch-dynamisch heile Welt.

Das ist ein unterstes Niveau. Da fehlt Differenzierung.

 

Moderation

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Liebe User,

wir werden die Kommentarfunktion um 20:50 Uhr schließen.

Danke für Ihre rege Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation

Moderation

Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird nun geschlossen.

Danke für Ihre rege Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation