Werkzeug liegt in einer KfZ-Werkstatt

Ihre Meinung zu Warum Firmeninhaber so oft keinen Nachfolger finden

Zehntausenden Unternehmen droht in den kommenden Jahren die Schließung, weil Inhaber keinen Nachfolger finden. Das ist ein Problem für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland. Von Philipp Wundersee.

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122 Kommentare

Kommentare

unbutu77

"Handwerk hat goldenen Boden", aber durch Überbürokratisierung und Nachwuchsmangel sieht es sehr schlecht aus.

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gelassenbleiben

wo stand denn was von angeblicher Überbürokratisierung im TS Text?

falsa demonstratio

"wo stand denn was von angeblicher Überbürokratisierung im TS Text"

Überbürokratisierung: Der Begriff ist sehr modern. Wenn er verwandt wird, muss man sich den Einzelfall ansehen. Sehr oft meint Entbürokratisierung die Einschränkung von Arbeitnehmerrechten, von Unfallverhütungsvorschriften, von Einergiesparvorschriften usw. usw.

fathaland slim

muss man sich den Einzelfall ansehen. Sehr oft meint Entbürokratisierung die Einschränkung von Arbeitnehmerrechten, von Unfallverhütungsvorschriften, von Einergiesparvorschriften usw. usw.  

So ist es. Seit ich denken kann.

vaihingerxx

wenn sie das so sehen wollen ....

mein Freund (jetzt 70) hat so ne kleine mittelständische Firma (30 Mann)

die letzten beiden Lehrlinge,

einem war nach 8 Wochen die Arbeit (Werkzeugmacher) zu stressig, der andere, immerhin 2 Jahre in der Ausbildung hatte keinen Bock mehr .....

5 Mitarbeiter hatten die letzten 4 Jahre so gekündigt, 

die Söhne welche den Laden jetzt eigentlich führen, haben auch keinen Bock mehr wie bisher zu produzieren, verlegen sich auf Konstruktionen, da ist man auf Mitarbeiter nicht mehr in der Weise angewiesen.

Schade eigentlich, 25 teure Werkzeugmaschinen (Bearbeitungszentren/Drehautomaten) sind nicht mehr wie früher im Einsatz, aber wenn man als Chef keine Leute herkriegt, zum Bedienen, Kostendruck ohnehin

Das ist jetzt diese Sicht !

falsa demonstratio

"Das ist jetzt diese Sicht !"

Ihre Anekdote mag sogar stimmen.

Mit meinem Posting hat sie nicht das Geringste zu tun.

TeddyWestside

Aber was hat das mit Überbürokratisierung zu tun, wenn die Lehrlinge keinen Bock drauf haben? 

Außerdem: Ich will ja niemand zu nahe treten, aber wenn ich merken würde, dass mehrere Leute sich nicht so verhalten, wie ich es gerne hätte (Lehrlinge gehen weg), würde ich mir zuerst mal Gedanken machen, ob ich nicht etwas an meinem Verhalten ändern kann.

CommanderData

Das Problem war dann wohl der Chef vom alten Schlag. 

Die Gen Z macht es richtig. Sie wird erreichen, dass sich die Arbeitswelt dem Menschen anpasst und nicht umgekehrt. 

Mass Effect

Welche Arbeitswelt gibt es dann noch?

schabernack

➢   Welche Arbeitswelt gibt es dann noch?

Viele verschiedene für mind. 10-mal 1.000 Zeichen.
Vom Friseur bis zum Tigerdomptör.

fathaland slim

Passt immer und überall. Braucht man gar nicht groß nachzudenken.

Kritikunerwünscht

Weil es nicht bei der TS im Text stand, ist es nicht wahr?

gelassenbleiben

dann müssen Belege her

fathaland slim

Jammern gehört zum Handwerk. Nie war es so schlimm wie heute. Das war immer schon so, seit ich mich erinnern kann.

Welcher Unternehmer würde nicht für die komplette Deregulierung plädieren? Natürlich nur, wenn sie ihm nützt.

wie-

>> Welcher Unternehmer würde nicht für die komplette Deregulierung plädieren? Natürlich nur, wenn sie ihm nützt.

Richtig. Die meisten Regelungen kommen aus den Branchen selbst, gerne über die oft so gescholtenen "Lobbyisten" eingebracht, und sei es als Ergebnis von vor Gericht geklärten Streitfällen.

gelassenbleiben

Wie sagt man so schön: Klagen gehört zum Handwerk. Wo steht nun in einen Ihrer Texte dass dies massgeblich der Hinderungsgrund sei ein Handwerksbetrieb zu übernehmen oder Handwerker zu werden? Wissen Sie andere Berufe sind auch mühsam.

rolato

wo stand denn was von angeblicher Überbürokratisierung im TS Text?

Nur weil es nicht in der TS steht ist es auch nicht einer der Gründe?

Universalist

Das ist allgemein bekannt.

gelassenbleiben

Scheint laut TS Text nicht der Grund zu sein, sonst wäre es doch wenigstens erwähnt, oder?

fathaland slim

Was genau ist allgemein bekannt?

Mass Effect

Das sie ein Freund von bürokratie sind

fathaland slim

Wie kommen Sie auf diese verschraubte Idee?

Mass Effect

Weil sie jede Kritik an zu viel Bürokratie ins lächerliche ziehen. Es fordert ja auch niemand  komplette Deregulierung wie sie ja gleich behaupten.

Ichbinfassungslos

//...von angeblicher Überbürokratisierung...//

Empfinden Sie die Bürokratusierung in D als "genau richtig" oder als gar "zu gering"? Mit Ihrer Wortwahl "angeblich" machen Sie ja deitlich, dass eine Überbürokratisierung in D für Sie nicht existiert. 

fathaland slim

Was kritisieren Sie denn an der Bürokratie in Deutschland? Ein, zwei aussagekräftige Beispiele?

Ichbinfassungslos

Lesen Sie den anderen Kommentar von mir. Reochen Ihnen die dort aufgeführten Quellen oder brauchen Sie mehr Belege? Wäre kein Problem. 

fathaland slim

Was meinen Sie, was hier im Lande los wäre, wenn die Schlacht-Dokumentationspflicht liberalisiert würde, und dann würde was passieren?  Das Geschrei möchte ich nicht erleben.

Um nur mal eins Ihrer Beispiele herauszugreifen.

Patente Lösungen gibt es nicht. Die behaupten nur krachlederne Populisten.

fathaland slim

Berufsständische Organisationen klagen über Bürokratie, seit ich denken kann.

Ich schrieb das schon.

Interessant sind die Polen-Teiglinge, die Jörg Dittrich beschreibt. Die sind nun wirklich alles andere als neu, es gab sie schon vor dreißig Jahren. Schon damals hat kaum ein deutscher Bäcker den Teig hier im Lande gerührt.

gelassenbleiben

Überbürokratisierung spielt in dem Beispiel offensichtlich keine  Rolle,  sonst wäre es erwähnt, daher ist angeblich durchaus korrekt, bis Sie das Gegenteil belegen können 

schabernack

➢   … dass eine Überbürokratisierung in D für Sie nicht existiert.

Nicht eben wenige der Vorschriften / Regularien in DEU sind EU-Recht, und in den anderen Staaten der EU auch nicht anders oder geringer. Kein Wettbewerbsnachteil für Unternehmer hierzulande gegenüber EU-Unternehmertum.

Was ist denn so sehr «überbürokratisiert»?
Irgendwie konkret, nicht nur als Bürokratiemonster aus dem finsteren Wald.

Die Dokumentationspflichten sind mehr geworden, haben auch im Detail zugenommen. Anleitungen für Produkte (Anwendung / Bedienung / Wartung / Reparatur) müssen genauer sein, mit mehr Hinweisen auf u.a. Gefahren, die vom Produkt ausgehen (können). Die CE-Kennzeichnung in den Klassen 1 - 2 - 3.

Habe ich beruflich als Angestellter und Klein-Selbständiger im Bereich «Dokumentation» mit zu tun. Besonders interessant ist das nicht. Aber die Käufer bekommen bessere und sicherere Produkte. Fortschritt, besonders bei technisch, oder in der Handhabung mehr anspruchsvollen Erzeugnissen. 

fathaland slim

"Handwerk hat goldenen Boden", aber durch Überbürokratisierung und Nachwuchsmangel sieht es sehr schlecht aus.

Eine uralte Klage, die ich seit mindestens fünfzig Jahren höre.

Im Artikel steht aber eigentlich was anderes.

Ich kenne einen Kabelhersteller, ebenfalls aus Hagen, der hat seine gesunde Firma an einen türkischen Investor verkauft. In Deutschland fand er niemanden, der einen gesunden Betrieb übernehmen wollte.

Kritikunerwünscht

Für viele Menschen scheint es einfacher und sicherer zu sein, einen Beruf in einer Verwaltung zu suchen. Handwerk hat goldenen Boden - ein Spruch von früher. Heute sollte es in Deutschland eher heißen; Beamtentum hat goldenen Boden. Guter Verdienst, sicherer Arbeitsplatz, und als Pensionär kann er dann über die Rentner lachen und über die kleinen Handwerker nur schmunzeln. Und die Anzahl der Beamten und Verwaltungsangestellten wird immer größer - weshalb also im Handwerk abmühen.

fathaland slim

Mein Kumpel ist jetzt Privatier.

Decathlon

Tatsächlich sind die meisten kleinen, von jungen Leuten selbständig betrieben Betriebe, die ich in meinem Umfeld so sehe, seien sie selbst aufgebaut oder übernommen, in Einwandererhand, egal ob in 1., 2. oder 3. Generstion in Deutschland lebend.

Egal ob Frisöre, Gemüseläden, Dönerbuden, auch viele Kleidergrschäfte, kleine Hotelbetriebe: Ich bin heilfroh, dass wir die Leute und deren Läden haben. Sonst würde es noch trüber aussehen.

Ichbinfassungslos

Möglicherweise lag dies am Preis bzw. den Bedingungen zu denen der Firmeninhaber seine Firma veräußern wollte?

fathaland slim

Ja, für einen Appel und ein Ei verkauft man keine gesunde Firma.

Ichbinfassungslos

Stimmt. Aber offenkundig war der Preis für in D lebende Nachfoöge wohl doch zu hoch. Daher der ausländische Investor. Aber das will ich auch gar nicht kritisieten. Nur scheint der Grund halt der Preis nur nicht mangelndes Interesse zu sein. 

fathaland slim

Ein jeder, der eine Firma verkauft, schlägt beim besten Angebot zu. 
Ich weiß nicht, was es da groß zu diskutieren gibt.

schabernack

➢   "Handwerk hat goldenen Boden", aber durch Überbürokratisierung … sieht es sehr schlecht aus.

Promille von Firmenübergaben an nachfolgende Generationen scheitern irgendwie an «Überbürokratisierung». Ein bestehendes, funktionierendes Unternehmen muss nicht gegen das «Bürokratiemonster» ankämpfen, das der Nachfolger erst mal besiegen muss, um Unternehmer zu werden.

Aber Hauptsache ist ja sowieso, Phrasen zu dreschen.
Die sich immer anbiedern, zu jedem beliebigen Thema, wie warmes schales Bier.

Überanbiederung.

gelassenbleiben

Überanbiederung, danke für das Wort

You made my day

Corona Obermayer

"Handwerk hat goldenen Boden", aber durch Überbürokratisierung und Nachwuchsmangel sieht es sehr schlecht aus.

Überbürokratisierung? Meinen Sie damit, dass man Angestellte auch sozialversicherungspflichtig anmelden muss? Sonst sehe ich keine "Überbürokratisierung". Sie? 

91541matthias

Das liegt oft an dem Zeitgeist..Kinder sind eben nicht mehr automatisch als Nachfolger vorgesehen bzw. gehen ihre eigenen Wege, wie ich es auch erleben muss..

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draufguckerin

Zuerst ist es schmerzhaft, wenn die Kinder, für die man sich krummgelegt hat, die Nachfolge und Übernahme verweigern. Aber gerade die Kinder der Nachkriegsgeneration haben miterlebt, wie viel die Eltern gearbeitet haben, auf wieviel sie verzichtet haben. Insofern finde ich es verständlich, wenn die Kinder sich einen anderen Arbeitsbereich suchen. Ich gehöre nicht zu der Generation, die für das Wirtschaftswunder nach dem Krieg gearbeitet haben. Aber sogar jetzt, als studierte, berufstätige Mutter erwachsener Kinder (ohne KiTa. ohne HaushelferIn, aber mit Hilfe der Oma) wünsche ich mir, dass meine Kinder es besser machen und ein weniger stressiges Leben führen können. 

Bernd Kevesligeti

Man kann es sich jetzt einfach machen und fragen, warum diese Situation früher, in früheren Jahrzehnten nicht so war ? 

Aber die im Artikel zitierten Brüder geben da eigentlich schon Antwort. Alte Kunden gehen Pleite. Laut Creditreform sind es 22.400 Insolvenzen.

Und das wird nicht anders werden. Man gucke sich die Entwicklungstendenzen bei den "Großen" an. Und im Nachzug bei deren Zuliefererfirmen. So wirken die ökonomischen Entwicklungen (allen voran die Energiepreise). 

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gelassenbleiben

nun, wenn die Kunden Pleite gehen und keine neuen erschlossen werden, sieht der Betrieb ja auch bicht sehr rosig aus, warum sollte dann jemand einsteigen wollen? Kutschenhersteller eerden heute auch nicht mehr so gebraucht, wie vor 150 Jahren…  Wichtig ist: Unternehmen müssen fit für die Zukunft sein….Ist das Angebot zukunftsorientiert?

Bernd Kevesligeti

Um Kutschenhersteller ging es weder in dem Artikel, noch in der wirtschaftlichen Realität der Bundesrepublik. Durchaus geht es aber um Handwerk hat goldenen Boden oder besser gesagt hat heute keinen goldenen Boden mehr.

falsa demonstratio

"Um Kutschenhersteller ging es weder in dem Artikel, noch in der wirtschaftlichen Realität der Bundesrepublik."

Haben Sie wirklich nicht verstanden, dass es dem Foristen, auf den Sie sich beziehen, nur darum ging ein Beispiel für den Wandel aufzuzeigen? So wie den Kutschenherstellern geht es vielen Gewerken.

Was wollen Sie uns denn sagen?

Bernd Kevesligeti

Warum so belehrend ? 

Es geht doch bei den aktuellen Problemen nicht  um den Wandel. Durch die Probleme bei Ford, VW, BASF, Bosch etc. und im Nachzug deren Zulieferern, gehen nicht nur Stellen verloren, sondern auch Firmen. Früher war im Bezug auf die die Bundesrepublik häufig vom Mittelstand die Rede. Heute viel weniger. Die von der Creditreform dargestellten 22.400 Insolvenzen haben eher etwas mit Produktionskosten zu tun.

fathaland slim

Ford in Köln ist ein gutes Beispiel für unternehmerische Fehlentscheidungen. Man hat einen gewaltig überteuerten Elektro-SUV gebaut, der völlig unverkäuflich ist. Was  weder an hohen Energiepreisen noch an zu viel Bürokratie liegt.

gelassenbleiben

Lesen Sie den TS Text, ich wollte Ihnen mit dem Beispiel der Kutschenmanufaktur das Problem nur etwas besser nahebringen: Wichtig ist: Unternehmen müssen fit für die Zukunft sein….Ist das Angebot zukunftsorientiert?

Bernd Kevesligeti

Und die 22.400 Unternehmen, die in die Insolvenz gingen, waren alle nicht fit für die Zukunft ?

Tada

Neue Kunden, die dauerhaft etwas beziehen wollen schauen aber auch darauf, ob die Firma, bei der sie Kunden werden wollen, nicht kurz vor der Rente steht. Dann geht das Suchen nämlich von vorne los. 

 

krautbauer

Eine Riesenchance für die junge Generation. Ein Drittel hat aber Probleme mit der Übergabe. Da steht man sich selbst im Wege.

Bezeichnend ist: Bei all diesen Beispielen taucht immer wieder die Autoindustrie und die Zulieferer auf. Das wird ein freier Fall. Alle fordern noch mehr Straßen, dies das. Dabei hat uns der massive Konsum der letzten 70 Jahre zwar zu großem Wohlstand verholfen aber auch besonders zur Verschärfung der Klimakrise beigetragen. Das kann doch nicht so weiter gehen.

Anderseits muss Wissen muss gespeichert werden, damit es nicht verloren geht. Haben die Brüder ein Patent auf ihre Technik?

land_der_lemminge

Es muss sich für den übernehmenden finanziell lohnen…

Und zwar so sehr, das es die vielen Nachteile einer Selbständigkeit kompensiert.
Und sich lohnen für den Senior-Chef - der mit den Verkaufserlösen seinen Lebensabend absichern will.


Des weiteren sind ältere und geistig unflexible Chefs oft nicht willens, einen sehr viel jüngeren mit eigenen Ideen so machen zu lassen, wie der das will.

So geschehen bei meinem Onkel (Unternehmer)  und einem sehr fähigen Techniker, der einen guten Nachfolger abgegeben hätte.


 

Decathlon

"Demographische Entwicklung" ist ein abstrakter Begriff, aber deren Auswirkungen bestimmt massiv die psychologische Grundstruktur ganzer Generationen: 

Wächst die Bevölkerung mit jeder Generation kann das bereits Erarbeitete von einem Teil der nächsten Generation weiterbetrieben werden, und der Rest muss sich was eigenes aufbauen. Das erzeugt eine Dynamik und einen Drive in einer ganzen Generation.

Schrumpft dagegen (wie hier seit Anfang der 70er) jede neue Generation um ca. 30% gegenüber der älteren, kann viel von Substanz gelebt werden (macht tendenziell bequem) bzw. sind alle öknomischen Nischen schon von irgendwem besetzt, was Eigeninitiative mangels Erfolgdaussicht ausbremst (demotiviert und macht ebenfalls tendenziell bequem). Fehlt deshalb in einer Generation ein gewisser "Grund-Drive", gibt's da Nachwuchsprobleme, wo die Work-Life-Balance nicht stimmt. Es gibt ja bequemere Alternativen.

Das kritisiere ich noch nicht mal. Ist halt die Entwicklung der Zeit.

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Anna-Elisabeth

"Schrumpft dagegen (wie hier seit Anfang der 70er) jede neue Generation um ca. 30% gegenüber der älteren, kann viel von Substanz gelebt werden (macht tendenziell bequem) bzw. sind alle öknomischen Nischen schon von irgendwem besetzt, was Eigeninitiative mangels Erfolgdaussicht ausbremst (demotiviert und macht ebenfalls tendenziell bequem). Fehlt deshalb in einer Generation ein gewisser "Grund-Drive", gibt's da Nachwuchsprobleme, wo die Work-Life-Balance nicht stimmt. Es gibt ja bequemere Alternativen."

Ein Analyse, der ich nur zustimmen kann.

"Das kritisiere ich noch nicht mal. Ist halt die Entwicklung der Zeit."

Kürzlich hörte ich (ich glaube bei "Lanz"), dass in Griechenland die 6-Tage-Woche wieder eingeführt wird. Vielleicht hat man dort schon erkannt, wo Bequemlichkeit hinführt?

fathaland slim

Ja, am besten fahren wir alle gewerkschaftlichen Errungenschaften zurück und führen den bewährten Manchesterkapitalismus wieder ein.

Eigentlich können Sie das nicht ernst meinen.

falsa demonstratio

"Ja, am besten fahren wir alle gewerkschaftlichen Errungenschaften zurück und führen den bewährten Manchesterkapitalismus wieder ein.

Eigentlich können Sie das nicht ernst meinen."

Ich befürchte, Sie haben die inhaltliche Entwicklung der Foristin in den letzten Monaten nicht mitbekommen.

Anna-Elisabeth

"Ja, am besten fahren wir alle gewerkschaftlichen Errungenschaften zurück und führen den bewährten Manchesterkapitalismus wieder ein.

Eigentlich können Sie das nicht ernst meinen."

Ich möchte da auch nicht hin zurück, aber mit der aktuellen Einstellung zur Arbeit zu vieler Menschen, könnte es aber dazu kommen. Ich habe nur leider keine Idee, wie man für wirklich faire Löhne sorgen könnte und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleibt. Leider hört man dazu auch aus der Politik nichts. An den Folgen der Globalisierung scheitern ja auch linke Parteien, was jetzt kein Vorwurf ist.

vaihingerxx

soll ja Parteien geben welche sich diese Erkenntnis zu nutzen machen

einfach statt des Erarbeitens, umzuverteilen

nie wieder spd

Wenn solche Firmeninhaber schon den eigenen Nachwuchs nicht überzeugen können, wird’s mit fremdem Nachwuchs wohl noch schwieriger.

robflop

Der Beitrag bringt es auf den Punkt!

Ich meine aber, dass das Nachfolgeproblem auch in der zunehmenden Ungleichheit bzw. Konzentrations des Kapitals in relativ wenigen Händen liegt. Die Folge: entweder wird ein mittelständisches Unternehmen durch ein börsennotiertes Konzern übernommen (aber dafür müssen die Kenndaten des Unternehmens im Hinblick auf die o so wichtige Quartalsergebnisse in Ordnung sein) oder es wird tatsächlich keinen Nachfolger gefunden, weil viele (heutzutage) nicht das Geld mitbringen können um den Laden zu übernehmen - und gleichzeitig die bisherigen Inhabern ein üppiges Leben in der Rente zu ermöglichen. Die Nachfolge innerhalb der Familie ist eigentlich die einzige Alternative.

Ich sehe dieser Mechanismus auch etwa bei Hausarztpraxen. Angehende Ärzte können eine Hausarzt- oder Facharztpraxis heutzutage gar nicht mehr übernehmen, weil sie den benötigten Kredit heute gar nicht bekommen, um die Praxis zu erwerben. Viele Praxen werden dann von MVZs übernommen.

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vaihingerxx

bei Augenärzten fällt es auf

und bei Hausarztpraxen, 

in meiner neuen "arbeiten" 3 Ärzte in Form einer Halbtagstätigkeit, denen wird die Kohle wohl reichen, soll ich denen was vorwerfen, die arbeiten wenigstens für ihr Einkommen !

Montag

Ich verstehe ja, dass die Inhaber von Familienunternehmen stolz auf ihr Lebenswerk sind, und dass sie möchten, dass es weitergeführt wird.

Wichtige Fragen sind hier auch:
=> Welche Produkte / Services bietet dieses Unternehmen an?
=> Gibt es dafür auch noch in einigen Jahren einen Markt?
=> Wenn sich die Welt weiterentwickelt ... kann sich das Unternehmen mit-entwickeln und neue Produkte / Services anbieten?
=> Sehen junge Leute hier eine gute Perspektive für ihr Berufsleben (oder zumindest für einige Jahre)?

===

Beispiel: 
Früher gab es viele kleine Bäckereien (Familienbetriebe). 
Viele dieser kleinen Bäckereien existieren nicht mehr. (Auch weil viele Backwaren im Supermarkt kaufen oder in einer Filiale einer Kette.)
Die Kinder der früheren Bäckermeister haben in vielen Fällen einen anderen Beruf ergriffen. 
Oder sie haben den Betrieb übernommen und aus der Bäckerei etwas anderes gemacht oder sie erweitert, z.B. mit einem Café oder mit einem Catering-Service.

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vaihingerxx

finden sie mal - ihr Beispiel Bäcker - einen Nachfolger

wer will mitten in der Nacht aufstehen ?  oder findet Mitarbeiter, welche dazu bereit sind

Anreize ?

wenn man schneller zu seinem Auskommen kommt

jeder schaut nach seinem Vorteil, sonst würden die Backwaren im Supermarkt nicht so boomen

und Arbeitsethos ist anders als zu Zeiten der Trümmerfrauen

Montag

Genau das ist der Punkt.

(Es gibt recht viele Argumente einen solchen Familienbetrieb nicht zu übernehmen.)

wie-

>> Arbeitsethos ist anders als zu Zeiten der Trümmerfrauen

Die sogenannten Trümmerfrauen haben die Aufgabe in der Regel widerwillig bzw. als Strafmaßnahme, bei entsprechender NS-Mitgliedschaft / NS-Sympathie, erduldet. Oft ging's allein nur um mehr Bezugsscheine für Nahrungsmittel und Kohlebriketts. Die große Masse der Trümmerbeseitigung haben Unternehmen mit entsprechender fachlicher Expertise und Großgerät geleistet. Die "Trümmerfrau" ist tatsächlich weitgehend ein Mythos, der sowohl in West- wie in Ostdeutschland gepflegt wurde.

Mendeleev

Ich hatte mal vor Jahren die Situation das eine Kollegin nach dem Tod ihres Vaters plötzlich gekündigt hatte, weil sie den elterlichen Bäckereibetrieb übernahm - und das obwohl sie bis dato in der Bankenwelt gearbeitet hatte … 

wie-

>> Ich hatte mal vor Jahren die Situation

Immer wieder spannend, wenn bestimmte Kollegen immer das zum Thema passende Beispiel persönlicher Anekdoten zur Hand haben, selbstverständlich grundsätzlich immer ohne Faktennachweis.

nie wieder spd

Die wird sich das aber auch gründlich überlegt haben und hatte auch finanzielle Expertise

Lucinda_in_tenebris

Tja, wenn die Aussichten für die zukünftigen Generationen weggespart werden, dann darf es wohl niemanden wundern, wenn nur leere Hallen übrig bleiben.  Es ist ja nicht so, dass Unternehmen für einen warmen Händedruck abgegeben werden, sondern es muss der veraltete Maschinenpark und der halbtote Kundenstamm auch übernommen werden.  Unter Preis will aber niemand abgeben, während sich die Alt-Unternehmer den Leerstand locker leisten können.  Die jüngeren konzentrieren sich folglich eher auf den IT Berreich, der boomt z.B. mit einem AI Rechner für 3000€ Investition ein Start-up gründen etc. Das ist zwar Roulette anstatt Handwerks sicheres Brot, aber besser als Pakete stapeln beim Zulieferer.

Die nächste Generation ist nicht mehr so wohlhabend, wussten wir ja, nun ist der Gap halt da.

Nettie

Wenn Firmeninhaber keinen Nachfolger finden,
geht für ihre Kunden nicht selten eine langjährige und als verlässlich geschätzte Bezugsquelle, sondern im schlimmsten Fall der gesamten Gesellschaft auch wertvolles Wissen für immer verloren.

„Ende des Monats wollte sich noch ein möglicher Interessent bei den Petzold-Brüdern zurückmelden.
Doch wirklich zuversichtlich sind sie da nicht“.

Aber realistisch. Schon bitter (und das nicht nur für den ‚Wirtschaftsstandort‘).

JustMe90

Nur der Wandel schuld? 
Wenn der Preis stimmt, geht alles. Wenn ich aber schon lese: „Man wartet gerne um einen besseren Preis zu erzielen“, wird die Erwartungshaltung einfach mal wieder zu hoch sein. 
Vermutlich lohnen sich die Firmen auch nur, wenn man niedrige Margen akzeptiert und die Zukunftsaussichten werden auch eher schlecht sein. Wer will sowas kaufen?