Polizisten patrouillieren auf dem Weihnachtsmarkt in der Potsdamer Innenstadt.

Ihre Meinung zu Attentat-Früherkennung - Es fehlt noch immer an konkreten Maßnahmen

Schon 2020 hat die Innenministerkonferenz eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe gegründet, um die Früherkennung möglicher Amoktaten zu verbessern. Report Mainz-Recherchen zeigen: Bis heute hapert es in vielen Ländern an der Umsetzung von Maßnahmen.

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113 Kommentare

Kommentare

TrautSich

Die Bundesländer sind das Problem. Nahezu alles, was in Deutschland falsch läuft, ist Ländersache: Polizei, Krankenhäuser, Schulen. Alles kaputtgespart. Die Polizei versagt aufgrund von Personalmangel flächendeckend, Gefährderansprachen finden nicht statt, Abschiebungen, auch von Straftätern, werden nicht vorgenommen. Krankenhäuser gehen pleite, ärztliche Versorgung wird ausgedünnt - weil man spart. Die Schulen fallen auseinander, Kinder bekommen kein Mittagessen, es gibt keine Seife und kein Klopapier. Für Arbeitsblätter müssen die Kinder Kopiergeld bezahlen. So eine Schande in Deutschland!

Die Bundesländer sind das Problem. Der Bund hat seine Sache in den letzten 20 Jahren zumindest in diesen Bereichen ganz ordentlich gemacht. Die Bundespolizei hilft mehr und mehr aus, weil die Länder es nicht hinbekommen. Und der Bund pumpt Geld so gut er kann in die Schulen. Es ist Zeit zu differenzieren und die Verantwortlichen klar zu bennenen: es sind die Ministerpräsidenten der Bundesländer.

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Grossinquisitor

Es ist richtig, dass Sie darauf hinweisen, dass es noch etwas anderes als die Bundesebene gibt. Die meisten Gesetze werden von den Ländern oder Kommunen vollzogen. Allerdings bestimmt überwiegend der Bund, was zu tun ist. Und das sind so viele -sich teils sogar widersprechende- Zielvorgaben, dass diese auch mit mehr finanziellen Mitteln nicht wie erhofft umgesetzt werden können. 

Horizont

Und das sind so viele -sich teils sogar widersprechende- Zielvorgaben, dass diese auch mit mehr finanziellen Mitteln nicht wie erhofft umgesetzt werden können. 

Dann wäre es aus meiner Sicht an den Bundesländer daran zu priorisieren. Und müssen die Gesetze von denen sie sprechen nicht durch den Bundesrat?

na ihr Sofahelden

Die Bundesländer sind das Problem. Nahezu alles, was in Deutschland falsch läuft, ist Ländersache: Polizei, Krankenhäuser, Schulen. Alles kaputtgespart.

Zaubern Sie das Geld herbei und ich zaubere die Verbesserung.

fa66

»Die Bundesländer sind das Problem«

Und dabei waren die Bundesländer – oder besser die Struktur der Föderalisierung – und dazu auch die Bildung von Landespolizeien – die Lehre aus der übermächtigen ideologisierten Staatspolizei der Nazizeit.

Neben dem Nutzen einer Zentralisierung ist immer auch die Gefahr gegen die Innere Sicherheit durch solch eine Zentralisierung zu beachten. Polizei wie Regierung sind der Exekutive zugeordnet. Und je besser eine (Bundes-)Regierung auf die dann möglicherweise einzige Polizeieebene zugreifen kann, desto kritischer für den Rechtstaat und die Demokratie.

Wolf1905

Meinen Sie tatsächlich, es würde alles besser laufen, wenn es zentralistisch aus Berlin gesteuert würde? Wie z. B. in Frankreich alles aus Paris, in England alles aus London gesteuert wird? Ich glaube es jedenfalls nicht.

Vector-cal.45

>>Mindestens sechs Strafanzeigen, Drohungen auf Social Media, Gefährderansprachen: Immer neue Details zu Taleb A., dem Attentäter von Magdeburg, zeigen: Der Mann war lange vor seiner Tat bei Sicherheitsbehörden bekannt. Die vorliegenden Informationen deuteten auf ein Gefahrenpotenzial hin.<<




Es gibt daran nichts schönzureden. Selbst direkt unter dem offiziellen X-Account von Nancy Faeser schrieb der Täter diverse Beiträge mit eindeutigen Drohungen. Ich habe in anderen Threads zu dem Thema schon mehrere Beispiele genannt. Er schrieb auch von Rache und das er dieses Jahr wahrscheinlich sterben werde, um Gerechtigkeit zu üben etc.

Nochmal: Das Ganze direkt gegenüber Nancy Faesers offizieller Social-Media-Präsenz, die unter Garantie von einem ganzen Team betreut wird.

Nicht nur, dass der Staat uns nicht ausreichend schützt, die Verantwortlichen sitzen heutzutage einfach ALLES aus.

Der Rücktritt von Faeser wäre zwingend nötig, das ist aber offenbar egal.

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Sherlock Holm

Wollen Sie damit andeuten, dass Sie Zugriff haben auf jeden Account? Oder woher wissen Sie das, oder werfen Sie hier einfach was in den Raum? 

Vector-cal.45

Selbstverständlich kann jeder User auf X sämtliche Kommentare, die unter einem erstellten Beitrag geschrieben werden lesen.

Genau wie hier eben. Ich sehe keinen Sinn in Ihrer Frage.

Naency Faser hatte Beiträge veröffentlicht zu denen sich Taleb A. äußerte wie beschrieben. Diese Äußerungen können Sie nach wie vor dort sehen, sofern Sie sich einloggen.

Ich weiß nicht, wie Sie auf Ihre geraunten Unterstellungen kommen.

Sherlock Holm

Danke für die Aufklärung! Diese Möglichkeiten nutze ich nicht, weil ich weder X, noch Insta, YT oder TikTok nutze. Außer WhatsApp und dieses Forum nutze ich kein weiteres Internetmedium . Wünsche ein entspanntes WE! 

Tinkotis

"Außer WhatsApp und dieses Forum nutze ich kein weiteres Internetmedium . Wünsche ein entspanntes WE!"

Das ist ja das Problem. Diejenigen, die da mehr unterwegs wollen gar kein entspanntes Wochenende sondern ihre, hm, Stimmung mit der Welt teilen und bestätigt bekommen.

Kaneel

"Selbstverständlich kann jeder User auf X sämtliche Kommentare, die unter einem erstellten Beitrag geschrieben werden lesen."

Der Zugriff auf sämtliche Konten und Kommentare darunter funktioniert auf X nicht, wenn man dort nicht selbst ein Konto hat. Ist auch auf anderen Plattformen wie Instagram doch auch so.

Kaneel

"Diese Äußerungen können Sie nach wie vor dort sehen, sofern Sie sich einloggen." 

"Genau wie hier eben."

Hier kann ich auch lesen ohne ein Benutzerkonto zu haben oder mich einloggen zu müssen.

Vector-cal.45

Ein Konto mit Benutzername müssen Sie doch auch hier erstellen.

Einloggen müssen Sie, sobald Sie sich mal ausgeloggt haben. Bei X ist das nicht großartig anders.

Jedoch können Sie dort auch ein sichtbares Profil von sich erstellen und Bilder etc. an Beiträge anhängen.

Zumindest Letzeres fände ich hier auch durchaus praktisch ab und zu.

na ihr Sofahelden

Es gibt daran nichts schönzureden. Selbst direkt unter dem offiziellen X-Account von Nancy Faeser schrieb der Täter diverse Beiträge mit eindeutigen Drohungen. Ich habe in anderen Threads zu dem Thema schon mehrere Beispiele genannt.

Im offiziellen X-Account von Nancy Faeser gibt es nach realistischen Schätzungen zig Tausende Drohungen und Hass-Botschaften. Wer soll all die Hater durchleuchten?

Vector-cal.45

Dazu gibt es schließlich ihre Angestellten und nicht zuletzt auch Algorithmen, die solche Aufgaben (Filtern nach Schlagwörtern z. B.) übernehmen.

Müssen Sie dieses offensichtliche Versagen wirklich verteidigen?

fathaland slim

Was würde Frau Faesers Rücktritt denn ändern?

Vector-cal.45

Man nennt das „Verantwortung übernehmen“.

Ändern würde dies, dass die Menschen wieder ansatzweise Vertrauen dahingehend gewinnen könnten, das die Verantwortlichen für solch eklatantes Versagen auch gerade stehen.

Ihnen mag das ja egal sein, wenn sowas keinerlei Konsequenzen hat. Mich persönlich widert dieses Aussitzen an.

Den Satz „Ich übernehme die volle Verantwortung und gebe hiermit meinen Rücktritt bekannt“ hat man seit Ewigkeiten nicht gehört, egal ob von Dobrindt, Faeser, Habeck, Reul, …

Ich kann Ihre Haltung, dieses Verhalten auch noch so lapidar zu verteidigen absolut nicht nachvollziehen.

Bahnfahrerin

Mir geht’s genauso. 

Ich würde es auch begrüßen, wenn auf politischer Seite endlich wieder mal Verantwortung übernommen würde.

Leider sind Rücktritte hier gänzlich aus der Mode gekommen, egal wie angebracht sie wären. 

Vector-cal.45

Immer wieder diese Frage von Ihnen. Sorry, aber das ist doch offensichtlich.

Es würde zumindest ein wenig Vertrauen dahingehend zurückbringen, dass eklatantes Versagen durch Verantwortungsträger für diese auch Konsequenzen hat.

Immerhin stellt  Faeser ja auch ihren Miterbeiterkreis zusammen.

Ich kann absolut nicht verstehen, wieso Ihnen das offenbar nicht einleuchtet.

Wer soll denn sonst die Verantwortung für solch ein Massaker unter solch bezeichnenden Umständen nehmen?

fathaland slim

Ich erkenne das schwerwiegende Versäumnis von Frau Faeser nicht. Rücktrittsforderungen gibt es hier im Forum generell im Dutzend billiger. Ich habe schon mal eine Rücktrittspflicht für sämtliche gewählten Amtsträger angeregt. Anlass unwichtig.

rolato

Gar nichts. Der Fall von Magdeburg ist einer von vielen die im Nachhinein betrachtet immer hätten verhindert werden können. Manch anderer Fall wäre auch nicht verhinderbar. gewesen, mancher aber schon:

Mir fällt da der Fall des Pflegers Niels Högel wieder ein. Die weiteren Taten des Täters, hätten nach seinen ersten Taten mit Sicherheit verhindert werden können!

na ihr Sofahelden

Nochmal: Das Ganze direkt gegenüber Nancy Faesers offizieller Social-Media-Präsenz, die unter Garantie von einem ganzen Team betreut wird.

Die AFD macht sich im Bundestag offen darüber lustig, wenn Politiker*innen der Regierung Strafanzeige bei Beleidigungen und Hassnachrichten auf Socialmedia stellen. Auf Facebookseiten der AFD kann man einen Aufstellung sehen, wer wie viele Anzeigen erstattet hat und denunziert es als Zensurversuch.

fathaland slim

Die AFD macht sich im Bundestag offen darüber lustig, wenn Politiker*innen der Regierung Strafanzeige bei Beleidigungen und Hassnachrichten auf Socialmedia stellen. Auf Facebookseiten der AFD kann man einen Aufstellung sehen, wer wie viele Anzeigen erstattet hat und denunziert es als Zensurversuch.

Danke.

Vector-cal.45

Dazu möchte ich ganz klar sagen: 

Es ist m. E. etwas komplett anderes, ein überspitztes und satirisches „Schachkopf“-Meme zu teilen, als konkrete Drohungen auszusprechen, die eindeutig auf einen geplanten Anschlag hinweisen könnten.

Dass dem nicht mal ansatzweise konsequent nachgegangen wurde, ist schlicht unverzeihlich.

Theodor Storm

Ja, es sind mal wieder Wahlkampfzeiten

Lucinda_in_tenebris

Vielmehr als Faeser ist für mich das CDU Kabinett Haselhof in der Verantwortung. Die Polizeidirektion von Magdeburg hatte ein schlechtes Sicherheitskonzept oder hat es nicht umsetzen können. Desweiteren muss Haselhof oder seine entsprechenden Ministerinnen die Verantwortung dafür übernehmen, dass der Attentäter überhaupt solange als Psychater im Maßregelvollzug arbeiten konnte. Das sind zunächst Landesverantwortungen.

Als Innenministerin ist Faeser zwar für die Prävention verantwortlich, aber die Prävention ist in Deutschland wahrlich nicht schlecht. In der Vergangenheit konnte eine Vielzahl von Täter vor Tatansatz verhaftet werden (z.B die SauerlandGruppe oder die Rizin Sammler, auch letztens noch, wo einige Jugendliche verhaftet wurden, die Anschläge planten.

Vector-cal.45

Nahezu alle verhinderten Anschläge hätten wir ohne Hilfe aus dem Ausland wahrscheinlich nicht verhindert.

Von der steigenden Kriminalität will ich gar nicht anfangen, aber ich verstehe grundsätzlich nicht, wieso Politiker nicht nur keinerlei Verantwortung mehr übernehmen, sondern dafür auch noch Unterstützung erhalten.

Als wäre das alles nur ein großes Spiel, dabei sind Menschen getötet und verletzt worden.

Grossinquisitor

Eine effektive Früherkennung, die zu einer hohen Entdeckungswahrscheinlichkeit führt, wird es in unserem Rechtsstaat realistischerweise nicht geben können. Selbst wenn man - wie es Carsten Linnemann vorgeschlagen hat- ein Register für alle psychischen Gewalttäter einrichten würde, könnte man nicht verhindern, dass irgendjemand irgendwann in ein Fahrzeug einsteigt, um es in eine Menschenmenge zu fahren oder dass er andere Gewalttaten begeht. 

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saschamaus75

>> könnte man nicht verhindern, dass irgendjemand irgendwann in ein Fahrzeug einsteigt, um es in

>> eine Menschenmenge zu fahren

 

Bei dem Täter von Magdeburg hätte es wahrscheinlich schon gereicht, wenn die Polizei dessen Führerschein eingezogen hätte. Dann hätte er sich kein Auto mieten können. oO

 

Sherlock Holm

Mit welcher Berechtigung? 

saschamaus75

>> Mit welcher Berechtigung? 

 

Auf Grund der Äußerungen im Internet eine MPU ansetzen.

 

Kaneel

"Bei dem Täter von Magdeburg hätte es wahrscheinlich schon gereicht, wenn die Polizei dessen Führerschein eingezogen hätte. Dann hätte er sich kein Auto mieten können."

Dann hätte er sich möglicherweise ein anderes Tatwerkzeug besorgt oder ein Fahrzeug auf anderem Weg beschafft. Er hätte sich doch auch ein Auto kaufen können. 

error 404

Was darf ich mir unter einem "psychischen Gewalttäter" vorstellen? Und wie würde wohl ein Register aussehen, in dem solche Personen geführt werden?

Grossinquisitor

Da müssen Sie Carsten Linnemann fragen. 

fa66

»Was darf ich mir unter einem "psychischen Gewalttäter" vorstellen?«

Neben dieser Frage auch: Wenn solch ein wieauchimmer geartetes Bundesregister gäbe, es wäre fehlerhaft – und es lädt dazu ein, politisch Unbequeme gleich mit hineinzumogeln. Solche Register laden immer auch zu Missbrauch durch die sie Befüllenden ein. 

gelassenbleiben

Selbst wenn man - wie es Carsten Linnemann vorgeschlagen hat- ein Register für alle psychischen Gewalttäter einrichten würde

Das geht auch aufgrund der Erfahrungen, die wir in deutschen Geschichte machen mussten, garnicht. Wäre hier auch nicht notwendig gewesen, der Täter hat ja bei vielen Anlässen durchblicken lassen, dass er ein potentieller Gefährder ist. 

krautbauer

Genau. Es sei denn, wir geben Freiheit für Sicherheit auf. 

nie wieder spd

Wenn das irgendjemand tut, ohne das großartig anzukündigen, haben Sie recht.

Dieser Täter hat aber Ankündigungen an viele Menschen und sogar Behörden gesendet und niemand hat adäquat reagiert. 
Leute bekommen für Banalitäten gegen Politiker eine Hausdurchsuchung, eine Anzeige, einen Prozess und eine Geldstrafe. 
Echte Gefährder, die Terror auf offiziellen Accounts von Behörden ankündigen, weiß man nicht zu bändigen. 
 

Lucinda_in_tenebris

Völlig verhindern lassen sich Amoktaten wohl nicht, insbesondere wenn es Taten von Irrsinnigen  oder  gut organisierten Terrorgruppen sind. 

Wo auf jedenfall Nachholbedarf ist, ist auf der Seite der legalen Waffen. Die Verurteilung eines Vaters in Kroatien, deseen Sohn mit dessen Sportwaffe einen Amoklauf begann, ist für meiner Ansicht nach der richtige Weg. Noch besser, wenn diese Waffen endlich in der Verwarung der "Sportvereine" blieben.

Auch traditionelle Schützenvereine sollten keine Waffen besitzen, auch wenn das die CSU Klientel verägert.

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Anna-Elisabeth

"Wo auf jedenfall Nachholbedarf ist, ist auf der Seite der legalen Waffen."

Mag sein, aber eine Lösung für Gewalttaten wie diese, ist es nicht. Genauso wenig das Verbieten von Messern. Letztlich kann ich alles mögliche als Waffe einsetzen. Wenn ich töten will, interessiere ich mich auch nicht für Verbote.

Besonders unverschämt finde ich aber, dass neuderdings hier in Hamburg im ÖPNV das Mitführen von Pfefferspray verboten ist. Wo kämen wir denn auch hin, wenn Frauen sich selbst verteidigen könnten?

Lucinda_in_tenebris

Wie gesagt, ausschließen lassen sich diese Taten nicht, siehe Kfz als Waffe. Aber es gibt schon Bereiche, in denen etwas getan werden könnte.

Es hat in Deutschland mehrmals Angriffe insbesondere in Schulen mit legalen Waffen gegeben. Auch der Täter in München, der mit einem Weltkriegsgewehr um sich schoß, hatte diese Waffe legal gekauft und besessen.

Wie beklopt ist das eigentlich?

fathaland slim

Besonders unverschämt finde ich aber, dass neuderdings hier in Hamburg im ÖPNV das Mitführen von Pfefferspray verboten ist. Wo kämen wir denn auch hin, wenn Frauen sich selbst verteidigen könnten?

Das Mitführen von Waffen wurde verboten, und darunter fällt dann auch Pfefferspray.

Die TAZ bringt es auf den Punkt, wenn sie dieses Verbot als hilfloses, kontraproduktives Wahlkampf-Placebo bezeichnet.

Vector-cal.45

Das ist komplett an der Realität vorbei.

Ein verschwindend geringer Anteil der Legalwaffenbesitzer ist überhaupt jemals in bewaffnete Gewaltakte verwickelt.

Wir reden hier von null Komma irgendwas Prozent, worin auch die enthalten sind, die Waffen besitzen, aber z. B. mit einem Küchenmesser oder Spazierstock auf jemanden losgehen.

Lucinda_in_tenebris

Hingegen sehr häufig die Kinder von Waffenbesitzern damit Taten begangen haben. Dies ist bislang bei so ziemlich jedem Amoklauf in Schulen der Fall gewesen. Die Eltern brauchen dann aber nur die Schultern zu zucken und sagen, dass sie alles immer nach den Regeln weggeschlossen haben. 

Weshalb wollen Sportschützen ihre Waffen mit nach hause nehmen? NAchts mal aufstehen und der Walter P noch ein Einschlaflied singen? Wozu? 

Mit Spazierstöcken oder Küchenmesser hingegen sind meines Wissens noch nicht so viele Massenmorde begangen worden. 

Vector-cal.45

Nachtrag: Bei Fällen wie dem von Ihnen erwähnten liegt die Verantwortung natürlich beim Waffenbesitzer, der seine Waffen verantwortungslos und sicherlich nicht vorschriftsmäßig gelagert hat.

Zumindest wäre dies in Deutschlandland definitiv so. Die hiesigen Gesetze und Auflagen zum Besitz und Lagerung von Waffen und Munition (und auch zur Eignung) sind überaus detailliert und streng und werden auch unangekündigt kontrolliert.

Lucinda_in_tenebris

Es kann aber nicht sein, dass jemand damit durchkommt und behauptet der Sohn habe aus unerfindlichen Gründen die Kombination vom Tresor herausbekommen. Allein die Tatsache der Entnahme spricht für unkorekktes Verhalten des Waffenbesitzers. Diese kann also bei einer solchen Straftat immer angenommen werden.

Auch der Besitz von privaten Jagdwaffen hat häufig in der Vergangenheit zu Unfällen und Morden geführt. Jüngst in Österreich, wo ein Jagdwaffenbesitzer drei Nachbarn (und eine schwer verletzt) )erschoß, weil er sich über ein Wegerecht durch sein Gelände aufgeregt hatte.

TeddyWestside

"Allein die Tatsache der Entnahme spricht für unkorekktes Verhalten des Waffenbesitzers. Diese kann also bei einer solchen Straftat immer angenommen werden."

Stimmt. Unkorrektes Verhalten von jedem kann aber generell immer angenommen werden, dazu braucht man keine gesetzlich regulierte Schusswaffe. Daher ist auch diese Aussage für sich richtig:

"Völlig verhindern lassen sich Amoktaten wohl nicht"

rolato

Völlig verhindern lassen sich Amoktaten wohl nicht, insbesondere wenn es Taten von Irrsinnigen  oder  gut organisierten Terrorgruppen sind. 

Auch traditionelle Schützenvereine sollten keine Waffen besitzen

Sehr widersprüchlich. Warum? Sie schrieben doch das man nicht völlig etwas verhindern kann. Wie wollen Sie mit Biathleten, Sport- Bogenschützen verfahren? Was hat die CSU damit zu tun?

Lucinda_in_tenebris

Bogenschützen würde ich zunächst herausnehmen, da mir kein einziger Fall bekannt ist.

Aber wozu benötigt ein Biathlet seine Sportwaffe daheim?

Kommens sie mir nicht mit Kalibieren oder sowas. Im Vereinsheim stehen bestimmt entsprechende Maschinen.

Die CSU hat sehr unmittelbar damit zu tun, da es in Bayern eine Vielzahl von Schützenvereinen gibt und diese zur Klientel der CSU zählen. Schützenvereine brauchen aber keine scharfen Waffen, die können auch mit Platzpatronen ihrem Brauchtum frönen. Meiner Ansicht nach ist das eher eine unterschwellige Drohung mit paramilitärischen Macht. 

rolato

Aber wozu benötigt ein Biathlet seine Sportwaffe daheim?

Biathleten haben keine Sportwaffe. Mir ist kein Fall bekannt wo ein Biathlet sein Sportgerät zweckentfremdet hat-:)

Die CSU hat sehr unmittelbar damit zu tun, da es in Bayern eine Vielzahl von Schützenvereinen gibt und diese zur Klientel der CSU zählen. Schützenvereine brauchen aber keine scharfen Waffen, die können auch mit Platzpatronen ihrem Brauchtum frönen. Meiner Ansicht nach ist das eher eine unterschwellige Drohung mit paramilitärischen Macht. 

Da haben Sie sich ja was konstruiert-:)

Sherlock Holm

Die Vereine können die Waffen ruhig haben. Das Problem sind Mitglieder, die Waffen legal bei sich zu Hause aufbewahren und evtl. psychisch labil sind. Da liegt m E. die Gefahr. Auch sich selbst gegenüber. 

Lucinda_in_tenebris

Glaube ich auch nicht. Es ist nämlich eine wissenschaftliche Tatsache, dass Menschen mit psychischen Problemen nicht aggressiver sind und straffälliger sind als andere Menschen. Nur die Motive mögen sich unterscheiden. Die meisten Attentate wurdenja auch begangen von Menschen ohne psychische Probleme.

Ich bleibe dabei. Niemand braucht eine Waffe daheim. Jäger z.B. könnten sie bei der Polizei lagern und diese für die Jagdeinsätze dort abholen. 

vaihingerxx

... und selbst das kriegt man in unserer Gesellschaft nicht gebacken

was ist den mit diesem Vater des Amokläufers von Winnenden, der Waffen und Munition, was eindeutig gegen Vorschriften verstieß, zusammen lagerte (im Nachtisch) der wurde nicht zur Rechenschaft gezogen

Lucinda_in_tenebris

Wie gesagt. Ich glaube das  ehmnicht, wenn die Leute behaupten sie hätten alles nach Vorgabe verwahrt. Wenn etwas passiert, dann ist damit schon bewiesen, dass sie es nicht getan haben. Jugendliche sind nunmal neugierig und es gibt für viele nichts faszinierendes als ein Waffenschrank. 

Nettie

„Doch wie haben die Bundesländer bisher Maßnahmen zur Amokprävention und Früherkennung schwerer Gewalttäter umgesetzt?“

Offenbar gar nicht:

„Eine Umfrage von Report Mainz bei allen Innenministerien zeigt: In vielen Bundesländern gibt es offenbar aktuell kein umfassendes Bedrohungsmanagement für solche Fälle.“

Offenbar geht alles stur nach ‚Schema F’. Und wer da nicht iirgendwo ‚hängenbleibt‘, fällt durch alle Raster.

Leser_Home

Hier haben wir doch wieder die Bestätigung für das Fehlen einer effektiven und umfassenden Informationstechnik. Warum sind Polizeibehörden nicht entsprechend vernetzt und können gemeinsamen Datenaustausch betreiben? Warum wird immer und immer wieder das Argument vom Datenschutz gegen die Umsetzung entsprechender Maßnahmen herangezogen? Datenschutz ja, aber es gibt genügende Möglichkeiten, Daten sicher und geschützt gegenseitig auszutauschen bzw. zentral zu speichern, um bei Bedarf darauf zugreifen zu können. Und insb. gibt es schon genügend vorhandene Daten, welche jedoch weit verzweigt ohne Kenntnis "irgendwo" liegen und folglich gar nicht bei einer Bewertung in Betracht gezogen werden. Zusammenfassen: Es mangelt immer noch an entsprechenden Vernetzungen, zentralisierten Speicherungen und auch generell an der Speicherung von Daten!

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Grossinquisitor

Dem Datenschutz ist die Vernetzung und Zentralisierung von Daten ein Dorn im Auge. Aus datenschutzrechtlichen Sicht soll genau das vermieden werden, was Sie vorschlagen. 

Braddock

Ich fürchte, dass eine derartige Früherkennung noch sehr lange auf sich warten lässt. Da weder Maschinen noch Menschen Gedanken lesen können, ist eine etwaige Anschlagsausführung immer nur ein Ratespiel, denn es steht nun mal nicht auf der Stirn, was derjenige vor hat. Selbst bei den Attentätern von 9/11 konnte man das NICHT vorhersehen. Wenn die Polizei jeden Gefährder überwacht und ein dann ein niemals aufgefallener einen Terroranschlag verübt, wird das Gezeter wieder genauso groß sein wie jetzt. Aber trotzdem wäre es schön und vor allem sinnvoll eine Methode zu entwickeln, mit der man das Risiko mindern kann. ob man es allerdings aus der Welt schaffen kann, wage ich zu bezweifeln. Schließlich muss dazu die Polizei erweiterte Berechtigungen haben, und das ist und bleibt nun mal ein Steitgrund.

bolligru

Früherkennung möglicher Amoktaten

....

Der Mann war lange vor seiner Tat bei Sicherheitsbehörden bekannt.....

____

Jetzt sollen also zu den bestehenden weitere Arbeitsgruppe eingerichtet, neue Konzepte und Maßnahmen erarbeitet, "Prüffällen" erfasst, Informationen, die die Polizei erreichen,... richtig interpretiert und an die richtigen Stellen weitergeleitet, "Netzwerkbildung, Fallkonferenzen, Informationsaustausch", Fachärzte eingeschaltet werden.

Hätte man den saudischen Arzt mit fragwürdigen Behandlungsmethoden und auffälligem, aggressivem Verhalten von Anfang an ernst genommen, dann wäre das alles nicht passiert und von all den genannten "neuen Methoden" der Verbrechensbekämpfung wäre nichts notwendig.

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rr2015

Leider haben Sie Recht, man muss die Ursachen erforschen und solche Muster ernst nehmen. Hätt man einfach zusätzlich mal seine Kollegen vorher befragt wie er sich Denen gegenüber verhielt wäre vielleicht manchen ein Licht aufgegangen, dass eine Gefährderansprache nichts bringt. 

krautbauer

Alles richtig. Aber wer ist "man"? Das sind doch wir alle. Es braucht Mut und Durchhaltevermögen. Viele ziehen sich aber schnell aus Angst zurück. Wir dürfen hier nicht auf "den Staat" hoffen (der ja zum Glück noch oft genug auch Straftaten verhindert). 

fa66

»Hätte man den saudischen Arzt mit fragwürdigen Behandlungsmethoden und auffälligem, aggressivem Verhalten von Anfang an ernst genommen,…«

Hätte man den Wiener Postkartenmaler mit fragwürdigem Weltbild und auffälligen, wirren Bierzeltreden von Anfang an ernstgenommen – und hätte man sein Meisterwerk nur wörtlich genommen…

Kurz: das hilft alles kaum bis nichts. 
Als nächstes bekommt dann irgendein lokaler urbayerischer Schützenfestgröhler den Koller und fährt mit seinem Trecker durchs Bierzeltgestühl. Auch das wird niemand vorhergehen haben. Wie auch?
Und wenn man alle Eiferer und Kreischer prophylaktisch eingebuchtet hat, macht’s dann wieder ein völlig stilles, verschlossenes und bis dahin absolut unauffälliges Menschlein.

Corona Obermayer

Hätte man den saudischen Arzt mit fragwürdigen Behandlungsmethoden und auffälligem, aggressivem Verhalten von Anfang an ernst genommen ... 

... dann hätte man gleichzeitig noch tausende oder zehntausende andere Menschen im Fokus haben müssen, die sich auch irgendwie merkwürdig oder abweichend verhalten. 

Vector-cal.45

Mir ist bis heute unter anderem auch ein absolutes Rätsel, wie dieser Typ als „Arzt“ tätig sein konnte, obwohl seine offensichtliche Inkompetenz bis hin zu potentiell lebensgefährlichen Fehlbehandlungen als auch seine auffällig aggressive, narzisstisch-rechthaberische Art offenbar in seinem Arbeitsumfeld hinlänglich bekannt war.

rr2015

Früherkennung?

Es habert daran die Ursachen zu erkennen und zu benennen. Welche Muster  gibt es und warum tun das die Menschen. Da muss vorher schon gewaltig was schief gelaufen sein in der Erziehung und Gemeinschaft. Denn es ist nichts anders als Menschenverachtung. Man kann sich selbst umbringen aus welchen Gründen auch immer bis hin zu geistigen Krankheiten. Aber andere mit in den Tod zu reisen das sitzt tiefer und ist eine ganz andere Hausnummer.  Dann gibt es noch die die den Tod anderer billigend in Kauf nehmen und mit den Kick von 200 auf der Autobahn sterben wollen als Geisterfahrer. Aber die meisten Amokläufer wollen soviel wie möglich Menschen töten.

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Corona Obermayer

welchen Gründen auch immer bis hin zu geistigen Krankheiten. Aber andere mit in den Tod zu reisen das sitzt tiefer und ist eine ganz andere Hausnummer. 

Nein, eigentlich nicht. Psychisch kranke Menschen tun so etwas in seltenen Fällen.  

GuBano

Los ich habe jetzt nicht alle Details parat, aber bei Allem, woran ich mich erinnere, waren in vielen Fällen Informationen vorhanden- und damit erkannt (und oft frei verfügbar auf sozialen Median)

Woran es scheiterte war, daß diese Informationen nicht ernstgenommen wurden.

Da brauchen wir jetzt keine „systematische Erneuerung“ oder gar neue Gesetze usw.  Es braucht vielleicht mehr Eigenverantwortung Einzelner an entsprechenden Stellen- und vielleicht mehr Freiheit, diese Verantwortung auch übernehmen zu können.

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RockNRolla

nicht Eigenverantwortung.  Da müssen Kompetenzen klar verteilt werden. Wenn im MAgdeburger Fall gewarnt wurde und der MAhner gesagt bekommt,  er solle da oder da anrufen, weil der erste Adressat nicht zuständig sei, wird das nichts. Wenn man weis, wer zuständig ist, dann muß man da SELBER Meldung machen.

Kurz, die betroffenen Beamten kann man sofort suspendieren.

Nachfragerin

"Es braucht vielleicht mehr Eigenverantwortung Einzelner [...]"

Was genau soll das heißen? Wollen Sie jetzt alle Menschen bewaffnen, damit jeder auf jeden schießen kann, der mit einer Waffe herumläuft?

TeddyWestside

Ich habe den Eindruck, dass da ein grundsätzliches Missverständnis besteht. Wenn man den Kreis der Verdächtigen erweitert, führt das zu mehr Fällen, also mehr personelle Belastung und wahrscheinlich dazu, dass bei den einzelnen Fällen weniger genau hingesehen wird. 

Der Täter in Magdeburg war aber ja schon verdächtig, man hätte dem nur nachgehen müssen. Also müsste man mMn die Verfahren ändern, die dazu führen dass die Polizisten genauer hinsehen und dass da Konsequenzen folgen.

 

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Nachfragerin

"Der Täter in Magdeburg war aber ja schon verdächtig [...]"

Wer ist denn nicht verdächtig? Eigentlich doch nur Neugeborene...

TeddyWestside

Denen sollte man auf jeden Fall kein Messer in die Hand geben

Lucinda_in_tenebris

Immer und überall stoßen wir auf das selbe Problem: Radikalität.

Ob es Islamisten, Faschisten oder RAF Terroristen sind. Immer sind es Gruppierungen, die glauben über das Leben anderer Menschen entscheiden zu dürfen. 

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rolato

Immer und überall stoßen wir auf das selbe Problem: Radikalität.

In Ihrem Post von 18:37 Uhr schrieben Sie von Amoktat und Irrsinnigen. Also wohl nicht immer Radikalität.

Auch das schrieben Sie:

Wo auf jedenfall Nachholbedarf ist, ist auf der Seite der legalen Waffen.

Radikale und Irrsinnige haben keine legalen Waffen