Hubertus Heil

Ihre Meinung zu Heil gegen eingeschränkte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall

Arbeitnehmern sollte die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag gestrichen werden, fordert etwa der Allianz-Chef. Arbeitsminister Heil weist dies energisch zurück: "Die Deutschen sind keine Drückeberger und Faulenzer."

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157 Kommentare

Kommentare

Sailor1974

Pauschalierungen - wie der pauschale Vorwurf  "Drückeberger" und "Faulenzer"- sind auch gesellschaftlich gefährlich... Wie wäre es also mit einem abgestuften Modell? Festzuhalten ist, dass die Anzahl der Arbeitsunfähigkeiten (AU) je nach Wochentag stark variiert. Das legt den grundsätzlichen Verdacht, dass manche sich auf diese Weise ein "langes Wochenende" verschaffen oder am Montag früh eine "Bettkantenentscheidung" treffen, nicht zu arbeiten, objektiv nahe. 

Wie wäre daher der Ansatz, einen "Karenztag" in der Form einzuführen, dass die Lohnfortzahlung auch für den ersten Tag greift, wenn eine ärztliche Arbeitsunfähigkeit für den entsprechenden Tag vorgelegt wird? Immerhin ist es immer noch möglich, eine AU durch den Hausarzt auch derzeit noch "telefonisch" ausgestellt zu bekommen. Es ist zumindest eine "Hemmschwelle", den Hausarzt zu betrügen. 

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political robot

Die "Hemmschwelle" beim Hausarzt dürfte nicht größer sein als beim Arbeitgeber.

Bahnfahrerin

Naja, selbst in der Studie geben 2-8 % (je nach Frage) an, hin und wieder mal blau zu machen … 

Insofern verstehe ich Ihren Kommentar hier nicht. 

KarlderKühne

Unsere Regierung gibt so viel Geld für Dinge, die nicht dem eigenen Volk von Nutzen sind, aus,  muß aber überlegen, dem Kranken auch noch das Krankengeld für den ersten Tag zu streichen. Was ist bloß mit unserem Deutschland los?

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political robot

Die Regierung hat da gar nichts überlegt.

gelassenbleiben

Unsere Regierung gibt so viel Geld für Dinge, die nicht dem eigenen Volk von Nutzen sind

Beispiele und Belege? Und denken Sie daran, es gibt auch Ausgaben, die sich langfristig erst rentieren und wir stehen bei vielen auch in tiefer Schuld (zB bei den Opfern der menschengemachten Klimakatastrophe) und nachhaltige Verkehrspolitik im globalen Süden zahlt auch bei uns ein. win/win

Bahnfahrerin

Den ersten Teil Ihres ersten Satzes sehe ich durchaus auch so. Der zweite Teil ist aber schlicht falsch, denn die Lohnfortzahlung für die ersten 6 Wochen muss der Arbeitgeber leisten - da zahlt die Regierung meines Wissens gar nichts. 

ich1961

Was hat denn jetzt "die Regierung" mit den Kosten für Lohnfortzahlungen zu tun?

Was ist bloß mit den Deutschen los?

 

Tino Winkler

Alles Geld was ausgegeben wird nutzt dem Volk bzw. den Menschen, natürlich nicht pauschal für jeden.

JM

und selbst wenn ich einmal Montags zuhause bleibe ist das noch besser als mit einem dicken Kopf zur Arbeit zu gehen und einen Unfall zu verursachen. Wird es nicht bezahlt schleppe ich mich halt hin und dann passiert was. Ich persöhnlich sprach mit meinem Chef Dienstags ganz offen und blieb den rest der Woche einfach länger.

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Frau Schmitt

das ist gut, wenn es in Ihrem Betrieb möglich ist, im Schichtbetrieb - Pflegeheim -  hilft das Modell nicht weiter, der Kollege, welcher am Montag im Team für die Pflege der Bewohner fehlt, kann das an den anderen Tagen leider nicht aufarbeiten ... 

Kristallin

Ist der Kollege wieder da, muss er dann für andere erkrankte Kollegen mitarbeiten. 

Sailor1974

"Dicker Kopf" als Arbeitsunfähigkeit? Sie haben Glück, dass Sie offenbar in einem sehr kollegialem Umfeld arbeiten. Natürlich funktioniert das, wenn Sie den "freien Tag" über die Woche dann nacharbeiten. Aber wie viele tun das? Und wie viele nehmen den Montag mit dem "gelben Schein" frei und erwarten, dass die Arbeit entweder Kollegen mit erledigen oder die Nacharbeit als "Überstunden" gezahlt wird?

nie wieder spd

Nun geht’s auch hier so ähnlich zu, wie mit Trump in den USA. Irgendwer, der sich für wichtig hält, haut irgendeine Behauptung raus und alle springen darauf an und glauben, es ginge um ein echtes Problem. Die tatsächlich wichtigen Dinge fallen dann ganz schnell unter den Tisch. 
So geht Ablenkung von Rechts.

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Tino Winkler

Zum Glück haben wir in Deutschland freie Meinungsäußerung und der Allianz Chef durfte seinen Vorschlag veröffentlichen, die aufgekommene Diskussion wird dazu führen, das der erste Krankheitstag auch weiter bezahlt wird.

Was ist daran denn zum aufregen geeignet?

FritzF

Jeder Versicherungsvertreter schaut natürlich zuerst aufs Geld. Mehr einnehmen als ausgeben.

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Tino Winkler

Das sollte jeder Mensch beachten, muß er aber nicht. 

Klärungsbedarf

Bevor ich mir ein endgültiges Urteil bilde, würde ich doch gerne mal wissen, warum bei uns die durchschnittliche Zahl der Krankheitstage doppelt so hoch ist wie in der Schweiz ( 20 zu 10). 

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Tinkotis

An der gesetzlichen Grundlage kann es wohl nicht liegen, so wie ich das verstehe ist die praktisch gleich.

Bedeutet im Umkehrschluss, dass eine verschärfte Regelung in Deutschland vermutlich keinen positiven Effekt haben dürfte.

Wer weiß, vielleicht bleiben die Schweizer mehr zuhause und stecken sich deswegen seltener an. Oder die dünnere und kältere Luft schränkt die Ausbreitung von Krankheitserregern ein. Vielleicht sind die Schweizer auch tatsächlich fleißiger - ich will das nicht ausschließen. Ich bezweifle aber, dass Gesetzesänderungen auch Mentalitäten ändern.

Kristallin

1. Schweiz weniger Arbeitnehmer/Innen als in Deutschland 

2.Arztbesuche kosten die Sxhweizer/Innen was, trotz Krankenversicherung 

Tja

Klärungsbedarf

Die Relevanz der Tahl der Arbeitnehmer wäre dringend erklärungsbedürftig. Je kleiner das Land, umso geringer die Krankentagezahl ?

Kristallin

Ja weniger Bewohner und Bewohnerinnnen eines Landes = weniger arbeitende Bevölkerung an sich. 

Vorallem zahlen alle Arbeitnehmer/Innen in der Schweiz trotz KV nochmals extra bei Arztbesuchen, völlig normal dort. 

Kaneel

Zumindest gibt es in der Schweiz ein sehr viel besseres Gesundheitssystem und m.M.n. wird eine Erkrankung dort, zumindest für das was ich dazu recherchiert habe, sehr viel besser diagnostiziert und behandelt. M.E. kann man dadurch auch potentielle Folgeerkrankungen vermeiden bzw. diese Erkrankung adäquat behandeln, anstatt das jemand sich weiterhin damit herumquält, wenn (Fach)Ärzte mit viel zu wenig Zeit nur sehr oberflächlich untersuchen, diagnostizieren und wichtig patientengerecht erklären.

Tino Winkler

Weil wir eine hervorragende Solidargemeinschaft gebildet haben und Gelegenheit macht kreativ.

MrEnigma

Könnte was damit zu tun haben, dass in der Schweiz die Leute vielleicht besser behandelt werden, die Arbeitsdichte nicht so hoch ist und die Zufriedenheit damit auch. 

In Deutschland sind Arbeitskräfte widerwillige Produktionsfaktoren, die es im Niedriglohnsektor auszubeuten gilt. 

Nehmen wir den sozialen Bereich ... hohe Anforderung an Qualifizierung und Engagement und gleichzeitig eine miese Bezahlung. In der Industrie verdient man mit einfachen Tätigkeiten meist das Doppelte. 

Und was kommt jetzt ... Mittelstreichung, Einsparung. Stellen werden nicht wieder besetzt, die Intensität steigt. Also ... werden die Leute krank, weil es nunmal kein anderes Mittel mehr gibt. 

Vielleicht ist die Schweiz da schlauer und sagt sich .... gute Arbeitsbedingungen sorgen für gesunde und motivierte Leute. 

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werner1955

eingeschränkte Lohnfortzahlung
Darf auf keien fall kommen. Die fleisgen Menschen die noch hart arbeiten dürfen nicht noch weiter hoch belastet und ausgebeutet werden. Es gibt schon zu viele die nicht arbeiten und finazieret werden müssen.

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Sailor1974

Da unterliegen Sie wahrscheinlich einem kleinen Denkfehler. Wer - zurecht oder vorgetäuscht - arbeitsunfähig zu Hause ist, arbeitet gerade nicht! Belastet wird in jedem Falle die Allgemeinheit, denn Kleinbetriebe bekommen die Entgeltfortzahlung über die Krankenkasse erstattet. Oder die Allgemeinheit zahlt über höhere Preise für "unproduktive" Zeiten.

Allzu oft fällt nach einem "anstrengenden" Wochenende ("dicker Kopf" am Montag Morgen) die Bettkantenentscheidung gegen die Arbeit aus. Wenn das keinerlei Folgen hat, noch nicht einmal zum Arzt gegangen werden muss, dann fällt das umso leichter...

 

AuroRa

Es gibt schon zu viele die nicht arbeiten und finazieret werden müssen.

Stimmt, vor allem die Superreichen und die Privatiers. Auch die profitieren vom Gießkannenprinzip, beispielsweise von Subventionen, welche die arbeitende Bevölkerung bezahlen muss. 

Sailor1974

Nennen Sie doch bitte eine "Subvention", die "Superreiche" oder "Privatiers" finanziert. Zustimmen könnte man, wenn es um eine Besteuerung dieses Personenkreises gehen würde, aber ihren feudalen Lebensstil finanzieren sich solche Leute schon noch selbst....

Und das Vermögen kommt, siehe sehr viele Tech-Milliardäre, ganz freiwillig von der arbeitenden Bevölkerung, die bei Amazon shoppt, die neusten IPhones kaufen muss oder die "sozialen" Medien befeuert...

Klaus.Guggenberger

Nicht alle - aber nicht wenige!

Natürlich sind nicht alle Faullenzer - aber nicht wenige.

Auch hier wird leider um das Problem herumdiskutiert. Jeder von uns kennt nicht wenige, die  den sog. "gelben Urlaubsschein" reichlich nutzen.

Kaum jemand traut sich, dies anzusprechen.

Es gibt keinen vernünftigen Grund, nicht Anreize zu schaffen, unnötige Krankmeldungen zu vermeiden. Hierzu gehört auch zwingend über Selbstbeteiligung z. B. in Form von Karenztagen nachztudenken und ggf. schnellstens umzusetzen.

Ja - Deutschland (deutsche Staatsangehörige und nicht deutsche Staatsangehörige) muss wieder mehr und ernsthafter arbeiten (lernen)! Und zwar schnellst möglich!

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ich1961

//Natürlich sind nicht alle Faullenzer - aber nicht wenige.//

Können Sie sicherlich seriös belegen?

//Auch hier wird leider um das Problem herumdiskutiert. Jeder von uns kennt nicht wenige, die  den sog. "gelben Urlaubsschein" reichlich nutzen.//

Ich kenne nicht einen!

Und zu dem Rest - lieber ohne Worte.

 

Kaneel

Jede/r von uns kennt sehr viele Menschen, die äußerst selten krank sind oder nur, wenn beispielsweise eine OP ansteht oder wenn eine schwerwiegende Erkrankung wie z.B. Krebs festgestellt wird. Was ist bei einem fremdverschuldeten Unfall? Zudem kennt doch jede/r Menschen, die grundsätzlich nur im Urlaub krank werden, weil Körper und Seele immer dann aus dem Funktioniermodus in einen Regenerationsmodus umschalten.

"Jeder von uns kennt nicht wenige, die  den sog. "gelben Urlaubsschein" reichlich nutzen."

Sie schließen hier von sich auf andere. In solchen Fällen stehen einem Arbeitgeber zudem andere Möglichkeiten wie das Mitarbeitergespräch zur Verfügung. Ein unbezahlter Karenztag bestraft alle anständigen Beschäftigten. 

Frage: Wenn jemand sich bei einem mit einem Infekt erkrankt zur Arbeit erschienenen Kollegen ansteckt, darf dieser denjenigen in Ihrem Modell dann auf Erstattung des Lohnausfalls für den unbezahlten Karenztag verklagen?

Mendeleev

Eine solche Maßnahme wäre in jedem Fall unsozial. Auch wenn einige Arbeitnehmer das ausnutzen. Faulheit ist aber ganz sicher nicht der Grund. 


Der Arbeitgeber Vorstoß ist ein durchsichtiger Versuch die Arbeitnehmerrechte zu beschneiden und die Umverteilung von Vermögen und Einkommen weiter zu verschärfen. 

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Sailor1974

Weshalb? Für die vermeintliche Entgeltfortzahlung am ersten Tag kommt meist - über das Umlageverfahren - die Krankenkasse, also die Allgemeinheit auf. Der Arbeitneher hat vom Krankentag keinen "Vorteil", sein Arbeitnehmer fehlt ja gerade... Wer erledigt die Arbeit? 

Ihre Einstellung zeigt aber, dass die Möglichkeit des Fehlens ohne ärztliche Bescheinigung anscheinend als "Recht" angesehen wird. Und dass es gerade diese Verschärfung braucht.

Sailor1974

Die Lohnfortzahlung hat der Arbeitgeber zu übernehmen, kann sich aber einen Teil über die Krankenkasse "zurückholen"... Dann zahlt den Lohn die "Allgemeinheit". Selbst wenn der Arbeitgeber nicht am Umlageverfahren teilnimmt, entgeht ihm an diesem Tag die Arbeitskraft. Gerade in Kleinbetrieben, ohne dass dies kompensiert werden kann. Die Folge ist dann entweder die stärke Belastung der Kolleginnen und Kollegen oder eine Preiserhöhung, die wieder zur Inflation beiträgt, was die Kosten ebenso auf die Allgemeinheit verlagert. Das ist hinnehmbar bei wirklicher Arbeitsunfähigkeit, aber schlicht asozial bei nur vorgetäuschter Arbeitsunfähigkeit, einem "dicken Kopf" nach "anstrengendem Wochenende" oder bei Erkrankungen, die im konkreten Job gar nicht zur Arbeitsunfähigkeit führen (eingegipster Knöchel bei Bürojob oder als Mathelehrer)

AuroRa

Der Chef des Versicherungskonzerns Allianz, Oliver Bäte, hatte angesichts des hohen Krankenstands in Deutschland vorgeschlagen, den sogenannten Karenztag bei Krankmeldungen wieder einzuführen. So würden Arbeitnehmer die Kosten für den ersten Krankheitstag selbst tragen.

Das hätte lediglich zur Folge, dass sich die kranke Person zur Arbeit schleppt und die Mitbeschäftigten ansteckt. Hat Bäte nichts gelernt, nicht mal aus der COVID-Epidemie? 

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Mendeleev

Wer krank ist „schleppt“ sich nicht zur Arbeit - habe ich noch nie erlebt. Das viele Arbeitnehmer sich umgekehrt erst garnicht mehr krank melden hat mit der Angst vor Jobverlust zu tun. 

AuroRa

Wer krank ist „schleppt“ sich nicht zur Arbeit - habe ich noch nie erlebt

Dann gehen Sie wohl sehr blauäugig durchs Leben. 
Gilt für Sie etwa “was ich nicht kenne, gibt es nicht?”

Tinkotis

"Wer krank ist „schleppt“ sich nicht zur Arbeit - habe ich noch nie erlebt."

Aha, also nur was Sie erlebt haben kann also real sein. Nicht, dass mich das überrascht, aber ausgemachter Humbug ist es trotzdem.

Vielleicht bereichert es Ihren Erfahrungsschatz: Ich bin schon mit Fieber, Rückenschmerzen oder Magenbeschwerden zur Arbeit gegangen. Hatte anders als Sie nicht das Glück, immer nur in meiner Freizeit krank zu werden.

berelsbub

„Ich bin schon mit Fieber, Rückenschmerzen oder Magenbeschwerden zur Arbeit gegangen.“

Selber schuld, aber darum geht es hier nicht so sehr. Es geht nämlich eher darum, dass es ein Problem ist, wenn Leute ohne Fieber, Rückenschmerzen und Magenbeschwerden trotzdem nicht zur Arbeit gehen. 
Aber vermutlich kennen sie solche Leute nicht. Aber da würde ich sagen:

Aha, also nur was sie erlebt haben kann also real sein…

Sailor1974

Wer krank ist, kann am ersten Tag zum Arzt gehen (oder dort anrufen) und sich AU schreiben lassen... Der Vorschlag soll die "Montags" und "Freitags"-Krankheiten über nur einen Tag unterbinden.... Wer tatsächlich krank ist, der wird kein Problem mit einer solchen Lösung haben, wer nur "keine Lust" hat auf Arbeit oder sich von der Arbeit in seiner "work-life-balance" gestört fühlt, der vielleicht schon .

AuroRa

Wer tatsächlich krank ist, der wird kein Problem mit einer solchen Lösung haben

Das stimmt nicht. Haben Sie schonmal versucht am Montag Morgen einen Arzttermin zu bekommen? 

berelsbub

also mein Arzt hat eine Praxis und da kann man am Montag Morgen  durch die geöffnete Tür gehen, falls man wirklich krank ist und nicht unnötig das Wartezimmer füllen möchte

Kaneel

Können Sie das konkretisieren, was mit "geöffneter Tür" gemeint ist? Was ist mit Erkrankungen wie Erbrechen und Durchfall, wie sollen diese Menschen zum Arzt/ zur Ärztin gelangen und welchen Sinn hat dieses? Wenn AG den Verdacht haben, dass MA nicht wirklich krank sind, gibt es m.E. andere Möglichkeiten dies herauszufinden oder zu ahnden ohne gleichzeitig alle Beschäftigten zu bestrafen. 

Tinkotis

Versicherungschefs sollen nicht lernen, sondern Geld für Leute erwirtschaften, die nicht arbeiten. 

wenigfahrer

Gut das er das ablehnt, leider ist die Regierung nicht mehr lange im Amt, und was die nächste macht wissen wir noch nicht, also ist Vorsicht geboten, auch wer die Kosten für das Militär tragen soll gab es gestern einen Artikel zu lesen, also Augen auf wen man wählt.

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Mendeleev

Eigentlich ist doch die Wahlentscheidung ohne Alternative. 

wenigfahrer

Nicht ganz ohne, weil es gibt mehr als eine Soziale Partei, oder Partei die eher Soziale Themen hat, also gibt es im Leben immer Alternativen, Sie wollten aber was ganz anderes vermute ich.

Kristallin

Ist sie nicht, es gibt genügend "Parteiauswahl" bei der Erststimme, ob die Zweitstimme nun vergeben oder ungültig gemacht wird liegt im Ermessen der wählenden Menschen! 

Ein Mitbürger

Was hier erwartbar wieder einbmal von Herrn Heil verbreitet wird, ist "Sozialpopulismus" pur.

Natürlich sind die allermeisten Arbeitnehmer keine Simulanten oder Faulenzer und melden sich auch nur dann krank, wenn sie es tatsächlich sind. Jeder von uns weiß aber doch und kennt genug Fälle, in denen Kollegen gern mal "blau" machen. Insbesondere im (faktisch sanktionslos gestellten) öffentlichen Dienst handelt es sich um eine gern genutzte Möglichkeit, sich einen zusätzlichen Urlaubstag zu verschaffen. Das zu leugnen ist einfach unseriös und das weiß natürlich auch Herr Heil.

Deshalb spricht nun wirlich nicht gegen einen Karenztag, der keinen Arbeitnehmer ins "Elend" stürzen, den Anreiz, doch mal "blau" zu machen aber deutlich einschränken würde.

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Kaneel

"Natürlich sind die allermeisten Arbeitnehmer keine Simulanten oder Faulenzer und melden sich auch nur dann krank, wenn sie es tatsächlich sind."

Und warum möchten Sie die allermeisten AN dann mit einer Streichung des Gehalts treffen? Was soll diese Gängelung der anständigen AN?

"Deshalb spricht nun wirlich nicht gegen einen Karenztag, der keinen Arbeitnehmer ins "Elend" stürzen, den Anreiz, doch mal "blau" zu machen aber deutlich einschränken."

Das kann nur jemand schreiben, der selbst über ein sehr gutes Gehalt verfügt oder bereits Rente erhält und in dieser Hinsicht nichts zu befürchten hat. In diejenigen, die gerade den Mindestlohn erhalten, können Sie sich vermutlich nicht hineinversetzen u. es interessiert Sie vermutlich nicht, wenn diese sich Fehltage aufgrund einer Erkrankung nicht mehr leisten können. 

Wenn diese z.B. bei einer chronischen Erkrankung dann lieber einen Antrag auf Bürgergeld, Erwerbsminderungsrente oder Frührente stellen, überrascht Sie das hoffentlich nicht.

Bernd Kevesligeti

Was ist die Gemengelage ? Da ist erstens der "Menschenfreund" und Millionär Bäte. Er schmäht die kranken Beschäftigten. Dem Statistischen Bundesamt zufolge fallen im Schnitt 15,1 Krankheitstage auf einen Angestellten. Das Jahr hat 230 Arbeitstage. Macht also schockierende 6,5 Prozent Ausfallquote. Die niemanden stören, es sei denn, er denkt ausschließlich in Renditen.

 

Hubertus Heil (Agenda 2010-Partei) nutzt das um sich von Bäte abzugrenzen. Und verteidigt Arbeiter und Angestellte mit dem Argument der Nützlichkeit für die Bätes der Republik.  

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Sailor1974

Und wer trägt die Folgen der 6,5% Ausfallquote? Die Allgemeinheit über die Sozialabgaben (der Arbeitgeber kann sich die Kosten über die GKV zurückholen) oder die Kosten gehen über die Preise mittelbar auch zu Lasten der Gesellschaft (Inflation). Oder glauben Sie, das Management leistet die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall für die Belegschaft?

Bernd Kevesligeti

Wofür argumentieren Sie denn jetzt ? Für Karenztage oder dagegen ? Und warum der Vorstoß von Bäte ? Scheinbar sozial aber dann doch für das Management ?

Und warum soll es deswegen Preiserhöhungen geben ? Bisher wurde doch hier nur behauptet, dass Lohnerhöhungen daran Schuld sind (Legende von der Lohn-Preisspirale). 

Bahnfahrerin

Ich fände es mal interessant, in der ganzen Diskussion mal auf diejenigen zu schauen, die bereits heute eine Art „Belohnungsmodell“ haben. 

Ich weiß bspw. von Arbeitgebern, bei denen es variable (monatliche) Gehaltsbestandteile gibt, die nur ausgezahlt werden, wenn der Arbeitnehmer in dem Monat nicht krank war. Da lohnt es sich nicht, mal nur einen Tag zu fehlen… 

Es wäre nun interessant, den Krankenstand und die durchschnittliche Krankheitsdauer in solchen Unternehmen mit dem in anderen (wo es das nicht gibt) zu vergleichen. Vielleicht wäre das ja aufschlussreich? 

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Frau Schmitt

das Konzept habe ich mal erlebt, da gab es brutto 30 Euro im Monat, wenn man sich nicht krank gemeldet hat, hat nicht geholfen, vielleicht war aber auch die Summe zu niedrig, könnte sein - im Heimschichtdienst sehe ich eher die familiäre Problematik, man bekommt nicht frei, wenn die Familie da ist - wie regelmäßig zum Beispiel  über die Feiertage, da häufen sich dann die Krankmeldungen - ungeachtet jeglicher Prämien - bei uns kam dieses Jahr die Leitung bereits am 25. Dezember auf die Bereiche und machte "Durchhalteansprachen", weil bereits am 25. die Ausfälle durch Krankheit bis zum Jahreswechsel nicht mehr zu kompensieren waren ... zum Glück mache ich meinen Job gern, das hilft :-) 

Bahnfahrerin

In den mir bekannten Fällen sind die Summen deutlich höher (mind. dreistellig) - ich denke 30 Euro ist in der Tat zu wenig um ein wirklicher Anreiz zu sein. 

Breizhavel

U.U. lassen auch die Minderleistungen einiger CEOs bei gleichzeitiger exorbitanter Vergütung die Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmerschaft sinken. War die  letzten 3 Jahre vor meinem passiven Altersruhestand im HO und keinen einzigen Tag krankgeschrieben. Vorher mit Präsenzpflicht stets mindestens 3mal mit 2 Tagen bis zu 2 Wochen in der Herbst-Winterperiode flach gelegen, aber stets mit AU-Bescheinigung. 

Werner40

Wenn der Krankenstand in Deutschland mehr als doppelt so hoch wie im europäischen Ausland ist ( 20 zu 8 ), dann muss das eine Ursache haben, die es zu finden und beseitigen gilt. Ein Test mit einem Karenztag könnte zur Ursachenfindung beitragen.  

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Kristallin

Beispiel: Fr Mustermann, da Ihre Kollegin ja bald in Mutterschutz geht, übernehmen Sie ihre Arbeit, ist ja nicht viel, die Kollegin ist ja eh nur Teilzeitkraft. 

Und schon darf Fr Mustermann mehr arbeiten fürs gleiche Gehalt, selbstverständlich wären Burnout oder Überlastung generell, alleine Fr Mustermanns "Schuld". 

Bernd Kevesligeti

Da kommt ein Selbstverständnis zum Ausdruck. Das von oben nach unten. Unsozial, um mal zu testen, wie die Beschäftigten reagieren.

Glasbürger

Das war ja wieder mal klar! Sesselpuper, die nicht wissen, wie körperlich schwere Arbeit geht und das Wort "Geldsorgen" vermutlich nicht mal fehlerfrei buchstabieren können, vom Kennen dessen Bedeutung ganz zu schweigen, wollen jenen, die dafür arbeiten, daß sie auch weithin vom goldenen Tellerchen essen, erklären, wie deren Leben funktioniert und was für sie zumutbar ist! Keine weiteren Fragen.

Zuckerzucht

Wieso maßen sich hier mal wieder Menschen an, zu entscheiden ob Menschen „wirklich“ für einen Tag krank sind. 
Man muss keine körperlichen Symptome haben, um auf sich zu hören und sich mal einen Tag zu schonen. Die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz sind individuell und können hoch aber kaum sichtbar sein. Um dann dem klassischen Burn Out vorzubeugen ist ein Tag Ruhe super und auch nachhaltiger für den Arbeitgeber. 
Aber eben jener muss diese Einstellung auch fördern und ein Klima der Akzeptanz und Offenheit schaffen

Lucinda_in_tenebris

Der Allianz Chef Bäte müsste sich doch eigentlich mit Statistiken auskennen und daher einsehen, dass der Anstieg der Krankenstände zu theoretisch vorausgesagten Entwicklungen passt. Einige Arbeitgeber hatten sich sogar durch zusätzliche Personaleinstellungen darauf vorbereitet und Springerdienste organisiert.

Offenbar war der Allianz Chef Oliver Bäte eher überrascht oder, und das ist was ich eigentlich vermute, er will die Gelegenheit nutzen ins politische Horn zu stoßen und mal wieder SPD und GÜNE als Weicheier darstellen, die Sozialbetrug fördern.

Herr Heil bleibt auf Kurs und vertraut den Menschen. Den offensichtlich ist er kein Weichei und kann Statistiken interpretieren.

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CommanderData

Volle Zustimmung. 

Den Bashern aus den Vorstands-Etagen sollte man mal die Gründe für steigende Krankheitszahlen vor Augen halten: 

Die Krankheiten mit den stärksten Zuwächsen: Depressionen, Burnout. 

Gründe? Überforderung, Überlastung, Mobbing, mangelnde finanzielle Sicherheit.  

Sailor1974

Es gilt, gesellschaftlich negative "Anreize" zu unterbinden. So den durchaus bestehenden Anreiz, sich "freie Tage" durch tatsächlich nicht bestehende AU zu erschleichen. Der "Karenztag" wäre - kombiniert mit einer Lohnfortzahlung auch am Karenztag, wenn eine ärztliche Bescheinigung vorliegt - eine Möglichkeit...

Andere Ideen, etwa die Idee, dass Mehrarbeit oder Überstunden steuer- und sozialabgabenfrei sein könnten, werden gerade das Gegenteil für die Gesellschaft bringen. Die Teilzeit-Quote wird explodieren, denn wenn ich 20 oder 30 Stunden "versteuert" und weitere 20 oder 10 Stunden steuerfrei arbeiten kann - oder als Arbeitgeber auf diese Weise sparen kann, warum nicht? Verlierer ist dann die Gesellschaft, der die Beiträge und Steuern entgehen. Viele übersehen, dass Sozialleistungen auch finanziert werden müssen.

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Buerger1001

Produkte der Firma die diesen Meinungsvertreter beauftragt meiden….

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Kristallin

Wenn noch mehr "Meinungsvertreter" mit dazu kommen, wird das irgendwann echt schwierig mit dem meiden. 

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91541matthias

Vieles hängt von den Lebens- und Arbeitsumständen der Arbeitnehmer ab..wer gerne malocht und mit Kollegen zurechtkommt und zu Hause ein geordnetes Umfeld hat überlegt sich AU-Meldungen.

 

MrEnigma

Es ist ja mal typisch, dass Unternehmen jetzt versuchen die Arbeitskosten zu drücken. Das war Ende der 90er auch schon so. Unter Kohl wurde das auch eingeführt, die SPD hat das dann umgehend wieder geändert.

Also ... da die CDU ja die Wahl gewinnen wird ... ist es spannend, dass dieses Thema jetzt medial zu schön bearbeitet wird. Das ist wie die 40 Std/Wo. die auch mal eben in der Breite wieder ohne Widerstand eingeführt würde, weil es Deutschland ja so schlecht ging. Dann ging es Deutschland 15 Jahre gut - die Arbeitszeit änderte sich für viele nicht. Also ... keine Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich. 

Letztlich ist es halt die Frage, ob ein hoher Krankenstand nicht auch Folge von Motivationsproblemen und Arbeitsverdichtung ist. Und da sollten die Unternehmen sich mal die Frage stellen, wieso 50 Prozent eigentlich keinen Bock haben bei Ihnen zu arbeiten. 

Aber klar, man kann den Druck erhöhen, was natürlich nur die Zahl der Krankheitstage erhöhen wird. 

Peter P1960

Für die Allianz würde sich die Regelung rechnen. Sollte Herr Bäte krank werden, würde sie immerhin knapp 29.000 € einsparen. Das würde ihm sicherlich weniger weh tun als so manchen Kleinverdiener. Manche Leute leben schon sehr weit weg von der Allgemeinheitl