Hubertus Heil

Ihre Meinung zu Heil gegen eingeschränkte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall

Arbeitnehmern sollte die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag gestrichen werden, fordert etwa der Allianz-Chef. Arbeitsminister Heil weist dies energisch zurück: "Die Deutschen sind keine Drückeberger und Faulenzer."

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157 Kommentare

Kommentare

CommanderData

Nur einen Tag später wird Allianz-Chef Bäte der eigennützige Lüge überführt: Die DAK (eine Kasse, die mehr Einblick in die tatsächlichen Grüne für Krankmeldungen hat) beweist mit Zahlen das Gegenteil der Behauptung bzw. Interpretation von Herrn Bäte. Danke für eine richtige Einordnung. 

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Bahnfahrerin

Ich glaube das Problem ist hier mehr ein anderes, was auch der letzte Artikel mit der Studie nicht wirklich beleuchtet hat: Krankmeldungen ohne gelben Schein, die nur für einen oder 2 Tage erfolgen. Das ist nämlich in der Studie nicht erfasst und garantiert auch nicht in den Daten irgendeiner Krankenkasse. 

Und genau hier ist es schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Manche - besonders misstrauische (?) - Arbeitgeber verlangen den gelben Schein einfach schon ab dem ersten Tag. Die meisten machen das aber nicht. 

Genausowenig wie die meisten Arbeitnehmer blau machen dürften. 
Ich stelle aber gerade bei jüngeren Arbeitnehmern in meinem Umfeld schon fest, dass wenige da häufiger mal hier und da nen einzelnen Tag fehlen und am nächsten wieder putzmunter sind. Da liegt dann manchmal doch der Verdacht nahe, dass derjenige nur den Kater vom Vortag ausschlafen musste. 

Ich fände es aber nicht richtig, für die alle anderen noch mehr zu bestrafen.

CommanderData

Herr Heil ist einer der Sympathieträger der SPD. Er macht eine sehr gute Politik. Für die Menschen im Mittelstand und Niedriglöhner-Sektor. 
Er hat das Zeug zu mehr. 
 

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Bahnfahrerin

Das ist Ansichtssache. Auf seinen Jobturbo warte ich bis heute. Und für die Menschen im Mittelstand ist Heil in meinen Augen nicht sichtbar - was hat er für diejenigen denn erreicht? 

Mass Effect

Stimmt. Und was soll der Spruch "Er hat das Zeug zu mehr." Zu was mehr?
 

StepHerm

Definieren Sie. bitte Mittelstand ( Herr Merz?)


Mit 3.700€/Monat netto gehört ein Single zu den oberen 10% der Einkommen, gehören Sie dazu? Mittelstand sind Sie dann wahrscheinlich nicht ( zumindest nicht wenn der Mittelstand in der Mitte der Einkommen anzusiedeln ist).

werner1955

Das sehen aberwohl die Mehrheiten der Arbeitnehemer und Renter die seine Politik massiv mit hohen abgaben finazieren müssen ganz anders. 

NIcht immer mehr fleißige Bürger Ausbeuten um ander damit hoch zu Alimntieren ist keien Lösung. 

CommanderData

Jene Arbeitnehmer und Rentner, die Sie so gerne für sich vereinnahmen, verorte ich auf meiner Seite. 

Wenn sie ein öffentliches Sprachrohr/Lobby hätten, würden sie genau das fordern was notwendig ist: Die Scham muss die Seite wechseln. Es ist beschämend, wie Unternehmen und Reiche auf die unteren Schichten einklopfen, Dinge fordern, von denen sie selbst nie betroffen wären. Und nein, diese Nach-Unten-Treter haben es nicht immer aus eigener Kraft nach oben geschafft - sondern durch Männerfreund- und Männerseilschaften. 

Nicht der bessere Bewerber bekommt den Job, sondern derjenige der am besten vernetzt ist. Würde besseres Wissen, Bildung, Innovationen und Fähigkeiten zählen, hätten wir nur noch weibliche Vorstände. Siehe Zahl der Uni-Absolventen. 

 

StepHerm

Als Rentner werden Sie aber von den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten  alimentiert.

Wenn Sie beklagen, dass Sie ggf. Steuern auf weitere Einkünfte zahlen müssen, verdiene Sie ja gar nicht soooo schlecht hinzu. Übrigens werden die Renten besteuert, weil Sie in der Einzahlungsphase seit einigen Jahren den Einzahlungsbetrag nicht versteuert haben und dies nun nachgelagert erfolgt.

Als Arbeitnehmer haben Sie vermutlich seinerzeit nicht darüber gemeckert ein paar Eiro ehr netto hehabt zu haben.

Kritikunerwünscht

Herr Heil ist für mich der einzige glaubwürdige SPD Funktionär. Alle anderen leben in einer großen Blase und beklatschen sich permanent selbst für ihre großartigen Taten.

CommanderData

Herr Heil wurde von seiner (Arbeiter) Mutter alleine großgezogen. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, sich von ganz unten nach oben durchzukämpfen. 

Millionärs-Erben glauben, aus 300 Mio Euro 500 Mio. zu machen sei schwer und hart erarbeitet. 

Wie schwer muss es dann erst sein, aus Nichts 1 Mio zu machen, mit all dem Gegenwind aus Vorurteilen, Herkunft, erschwerter Bildung - kurz, ohne Zucker in den Allerwertesten geblasen zu bekommen? 
 

Bahnfahrerin

Wie schwer muss es dann erst sein, aus Nichts 1 Mio zu machen, mit all dem Gegenwind aus Vorurteilen, Herkunft, erschwerter Bildung - kurz, ohne Zucker in den Allerwertesten geblasen zu bekommen? 
 
Da bin ich an sich bei Ihnen allerdings mit anderen Schlussfolgerungen. 
Denn das Haupt-Hindernis, die Million irgendwie zu erreichen, sind die überbordenden Steuern und Abgaben in Deutschland. Egal wie viel Leistung man bringt - gut 30-50% vom Einkommen gehen an den Staat. Von Überstunden brauchen wir gar nicht reden - wenn man sich solche auszahlen lässt, kriegen das Finanzamt und die Sozialkassen (je nach Jahreseinkommen) insgesamt gern mal über die Hälfte davon.  Wie soll man sich da reich sparen? 

Und ein weiteres Hindernis ist die nach wie vor bestehende Diskriminierung von Frauen (langjährige leidvolle Erfahrung), an der auch Herr Heil nichts ändert.

StepHerm

Nachdem WK II lag der Spitzensteuersatz bei über 90%, bis Gerhards Schröders/ Hans Eichels Steuerreform bei über 50%.
Seltsamerweise waren nach dem Krieg ausreichend Mittel vorhanden für Schwimmbäder, Bibliotheken, Theater etc., 

Die Sozialabgaben sind u.a. auch so hoch, weil sich bestimmte Berufsgruppen aus der Solidargemeinschaft schleichen können und weil es eine Beitragsbemessungsgrenze gibt, die dafür sorgt, dass die vergleichsweise wenigen sehr hohen Einkommen prozentual deutlich weniger zur Solidargemeinschaft beitragen, aber überproportional Vorteile ziehen können ( Flughäfen, Jachthafen, Infrastruktur….)

rolato

Nein danke, heilloses Durcheinander.

draufguckerin

Natürlich ist Heil gegen die eingeschränkte Lohnfortzahlung. Er würde uns das Blaue vom Himmel versprechen, wenn er der SPD damit noch einige 10tel Prozent Stimmen bescheren könnte. Wir sind im Wahlkampf.

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Jimi58

Oh, haben sie nicht die letzten Jahre mit bekommen, wo noch kein Wahlkampf war?

Mass Effect

Sie haben aber offensichtlich noch mitbekommen das wir im Wahlkampf sind. 

Kristallin

Wo will der Allianz Chef denn hingewählt werden? 

V.Scho

Man muss nicht von der CDU und der AfD auf die SPD schließen. Schließlich waren es Friedrich Merz und die AfD die ständig versucht haben eine wirtschaftliche Schwäche Deutschlands herbeizureden. Ja, es ist so wenn die Weltwirtschaft hustet liegt Deutschland, als Exportnation, mit Grippe im Bett. Allerdings sind wir viel besser. Volker Wissing hat gerade auf der CES einen Preis entgegengenommen. Wir sind der Innovation Champion und führend in der künstlichen Intelligenz. Wer hätte das gedacht? Wo doch alles angeblich in Schutt und Asche liegt. 

Kaneel

Auch Politiker/-innen der CDU lehnen einen solchen Karenztag ab - und jetzt?

Tino Winkler

Ihnen scheint es nicht Recht zu sein, das sich ein Politiker für Kranke einsetzt? 

fathaland slim

Wenn die SPD sich für eine Einschränkung der Lohnfortzahlung aussprechen würde, dann würde sie sich selbst abschaffen, Wahlkampf oder nicht.

Klärungsbedarf

Da ist was dran. Das darf aber nicht daran hindern, die Dinge möglichst rational zu betrachten. Und es ist nun mal so, dass der (noch) arbeitende Teil der Bevölkerung mehr Wochenstunden arbeiten muss, da er im Verhältnis immer kleiner wird. Und da hilft auch keine Migration, denn bei gut integrierten Migranten finden wir ja die gleichen Strukturen wie in der Ausgangsgesellschaft, also Kinder, Alte, Kranke usw.

Parsec

"Ein Arbeitgeber, der den Verdacht habe, dass jemand blau mache, könne auch ab dem ersten Tag das Vorlegen einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung verlangen, sagte Heil"

Hausrecht.

Wo er Recht hat, da hat er nunmal Recht.

Dr.Pruegelpeitsch

Ich bin auch davon überzeugt, dass Arbeitnehmer in der Mehrzahl nicht "blau" machen, nur weil sie mal einen  Tag krank sind! Daher finde ich die Diskussion derzeit auch eher unnötig! Aber natürlich muss auch in Zeiten des Wahlkampfes das Statement von Heil nun so ausfallen! Alles andere wäre höchst unpopulär!

Nur in einem Punkt wäre ich vorsichtig! Die Krankschreibung am ersten Tag führt dann nämlich wohl häufig zu einer Krankschreibung über 3 Tage! Das wäre zumindest meine Einschätzung!

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Bahnfahrerin

Hab die Studie auch mal durchgelesen. 

Einerseits werden gerade die eher mal „problematischen“ Fehltage ohne Krankmeldung in den Zahlen nicht erfasst - da die DAK dafür ja keine Meldung erhält. 

Andererseits finde ich es spannend, dass bei der Befragung 2-8% schon ehrlich die Antwort geben, dass sie hin und wieder mal blau machen. Das finde ich doch eher erschreckend. Denn dann könnten diese Zahlen in der Realität ja noch höher sein, da vielleicht nicht jeder bei der Frage ehrlich war …

Tinkotis

"Die Krankschreibung am ersten Tag führt dann nämlich wohl häufig zu einer Krankschreibung über 3 Tage! Das wäre zumindest meine Einschätzung!"

Da ich bei einem Arbeitgeber beschäftigt bin, der sein Recht nach §5 Entgeltfortzahlungsgesetz rigoros nutzt und eine Krankschreibung generell ab dem ersten Tag verlangt kann ich nur sagen: Unsere Krankenquote spricht für Ihre Einschätzung. Deutlich.

proehi

„Nur in einem Punkt wäre ich vorsichtig! Die Krankschreibung am ersten Tag führt dann nämlich wohl häufig zu einer Krankschreibung über 3 Tage! Das wäre zumindest meine Einschätzung!“

+

Deshalb habe wohl nicht nur ich als Arbeitgeber auf den gelben Schein ab dem erste Tag verzichtet. Und weil halt mal jemand arbeitsunfähig war weil seine Beziehung in die Brüche gegangen ist oder ein Wiedersehen sehr lange gefeiert werden musste, finde ich das auch nur menschlich. So etwas habe ich mir ja auch zugebilligt. Das passt schon, wenn es auf Gegenseitigkeit beruht.

Nachfragerin

Populistische Aussage

"Arbeitnehmern sollte die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag gestrichen werden, fordert etwa der Allianz-Chef."

Ich frage mich, warum derart populistische Aussagen überhaupt diskutiert werden. Haben wir keine echten Probleme?

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political robot

Möglicherweise ist das eben doch ein Problem. Grundsätzlich kenne ich auch solche Kollegen, von daher ...

CommanderData

Weil Arbeitnehmer und Arme keine Lobby haben, dürfen "Reiche und Besserverdiener" ungestraft über diese herziehen und unter generellen Faulheits-Verdacht stellen. 

Es wird Zeit, dass die Scham die Seite wechselt - auf die Seite der Reichen, die mit  Verdächtigungs-Parolen nur davon ablenken wollen, dass es bei ihnen weit mehr Geld zu holen gäbe - zurecht und gedeckt durch das Bundesverfassungsgericht (Vermögenssteuer). 

Tax the rich. 

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nie wieder spd

„Es wird Zeit, dass die Scham die Seite wechselt - auf die Seite der Reichen, …“

Ein Reicher, der sich schämt, ist so unwahrscheinlich wie der, der durch Nadelöhr passt, um in ein anderes Paradies zu gelangen, als ins Steuerparadies.

AuroRa

Reichen, die mit  Verdächtigungs-Parolen nur davon ablenken wollen, dass es bei ihnen weit mehr Geld zu holen gäbe

Zustimmung. Gleiches gilt für den Vorwurf der “NEidDebATte“: Durch diesen Vorwurf schaffen es Menschen in Machtpositionen, sich nicht mehr rechtfertigen zu müssen. Sie bringen stattdessen die Kritiker:innen in eine Rechtfertigungsposition. 


 

Kritikunerwünscht

Leider kennen diese Menschen, die Sie zurecht ansprechen aber offenbar keine Scham. Wenn es um Geld geht, hört bei vielen die Scham auf.

CommanderData

Bislang wurde die Scham für Reiche viel zu wenig thematisiert. 

Ändern wir das, ändert sich irgendwann auch die öffentliche Meinung. 

gelassenbleiben

Heil gegen eingeschränkte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall

So sicher wie Mützenich den Bürgergeldempfänger respektiert solange weiter  Macht in Aussicht steht? „Die SPD wäre im Falle einer erneuten Regierungsbeteiligung zu Abstrichen beim Bürgergeld bereit, sagte Fraktionschef Mützenich...“  #Respekt! https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/muetzenich-buergergeld-10…

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fathaland slim

Die SPD wäre im Falle einer erneuten Regierungsbeteiligung zu Abstrichen beim Bürgergeld bereit, sagte Fraktionschef Mützenich.

So schaufelt man fleißig am Grab der SPD.

Geht’s denn noch, Herr Mützenich? Meine Güte.

ich1961

Ich bin auch dagegen, obwohl ich nicht mehr betroffen bin.

Gestern habe ich schon einiges dazu geschrieben, aber das wichtigste ist, das sich niemand krank zur Arbeit begeben sollte!

Wegen der Ansteckungsgefahr für die Kollegen, wegen der eigenen Gesundheit, wegen "dem guten Ton", usw..

Egal was er hat.

Die eigene Gesundheit noch mehr auf´s Spiel zu setzen, weil AG das gerne hätten - wo kommen wir da hin?

AG haben auch eine Verantwortung für die AN.

 

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Kritikunerwünscht

Wenn es um einen höheren Gewinn geht, hört bei vielen die Verantwortung auf - geht es nur um die  Verantwortung für den eigenen Geldbeutel. Aber dies betrifft sicherlich nicht nur die AG, sondern auch sehr viele andere Mitbürger.

Paule66

Schade, die Montags- und Freitags-Kranken könnten ihren Hintern dann doch wenigstens zum Arzt bewegen. In jeder Firma weiß man ziemlich genau wer Mo/Fr abwesend ist. Eine Krankschreibung beim Arzt zu erhalten ist doch ein Kinderspiel. Auch das sollte eingeschränkt werden. Wird sich aber von selber erledigen, wenn die Arbeitsplätze wieder knapper werden und sich die Krankmacher*innen nicht mehr auf einem imaginären "Fachkräftemangel" ausruhen.

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Parsec

"Eine Krankschreibung beim Arzt zu erhalten ist doch ein Kinderspiel. Auch das sollte eingeschränkt werden"

Na ja, spätestens, wenn immer derselbe Patient generell bevorzugt alle 2 Montage wegen Unbefindlichkeiten mehrfach die Praxis aufsucht, wird auch der Arzt mißtrauisch. Ggf. müsste der Arzt halt auf ein persönl. Vorsprechen bestehen, nix tel. Krankschreibung.

Also Eindämmungsmaßnahmen gibt es schon.

ich1961

//Eine Krankschreibung beim Arzt zu erhalten ist doch ein Kinderspiel.//

Habe ich in meinem Leben noch nicht festgestellt!

//und sich die Krankmacher*innen nicht mehr auf einem imaginären "Fachkräftemangel" ausruhen.//

Ja, nee ist klar.

Experten sprechen von Fachkräftemangel und Sie diskrditieren diese - wie armselig!

 

Bahnfahrerin

Ja, das habe ich mir auch gedacht. Wobei es eben bei den meisten Arbeitgebern für die „Montags-/Freitags-Krankheit“ gar keine Krankschreibung braucht.  

Vielleicht wäre es gut, wenn Arbeitgeber da mal mehr hinterher wären und genau von denen auch mal für einen oder 2 Tage nen Zettel einfordern würden. Wobei die den vermutlich auch für den Kater vom Wochenende noch ohne Probleme bekämen. Und dann nicht nur einen sondern gleich 3 oder 5 Tage krank wären. 

In jedem Fall sollten dafür nicht alle anderen noch mehr bestraft werden, die so gut wie immer da sind und wenn sie dann mal krank sind auch wirklich was haben. Reicht ja schon, wenn die die Arbeit der wenigen anderen immer wieder mitmachen müssen. 
 

fathaland slim

Ja, Sozialabbau wird immer mit der Faulheit und moralischen Verkommenheit der Arbeitnehmer begründet, so wie Sie das ja auch tun.

Ganz falsch ist das nicht, denn Faulheit und moralische Verkommenheit sind menschliche Eigenschaften, die man durchaus gelegentlich mal bei seinen Mitmenschen, unabhängig davon ob Arbeitnehmer oder nicht, zu bemerken gezwungen ist. Dies aber als Begründung für Sozialabbau zu instrumentalisieren funktioniert nur unter böswilliger Verzerrung der Wirklichkeit. Denn die allermeisten Menschen sind nun doch nicht moralisch verkommen und faul.

proehi

Was halten Sie vom Prinzip der Freiwilligkeit?

Die Arbeitnehmer, die sich selber nicht über den Weg trauen, können auf freiwilliger Basis mit ihrem Chef vereinbaren, dass ihnen 1 bis 3 Karenztage im Krankheitsfall auferlegt werden.

Mir persönlich waren Arbeitnehmer lieber, die im Ausnahmefall mal einen „Blauen“ eingelegt haben und auf die ich mich ansonsten auf ihre Einsatzbereitschaft und ihr Engagement verlassen konnte. Ich wollte keine „Maschinen“, die mit der Erfüllung ihrer Anwesenheitspflicht ihre alles bestimmende Hauptaufgabe gesehen haben.

Eigentlich war ich nie zufrieden, aber der Krankenstand war bei mir überdurchschnittlich gering.

CommanderData

Die Leistungsträger der Deutschen, ein Millionenheer an arbeitenden Menschen, die den Laden am laufen halten, trotz der Belastungen, die ihnen von reichen Unternehmern zugemutet werden, werden vom Wasserkopf der Großunternehmen beschimpft. Beschämend.

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Tino Winkler

Die „reichen“ Unternehmer sorgen mit ihren Firmen und ihrem Risiko dafür, das Millionen arbeitende Menschen auch ein Einkommen erzielen.

fathaland slim

Das eine geht nicht ohne das andere, und umgekehrt. Es gibt aber ein Machtgefälle, ein nicht demokratisch legitimiertes.

Kristallin

Und wenn die AGs "Humanreserven" einsparen können tun sie das auch und gerne mehr als nötig... 

Na ja

CommanderData

Die Scham muss die Seite wechseln - auf die Seite der Großunternehmen, die seit Jahren falsche Entscheidungen treffen und damit für die Fehl-Entwicklungen und die Verarmung der Arbeitenden in D verantwortlich sind. 

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Jimi58

Aber das ist es ja, sie werden noch nicht mal belangt sondern werden noch evtl. mit Geldern Subventioniert welches auch von AN bezahlt werden.

AuroRa

Stimmt. Sieht man ja besonders eindrucksvoll bei VW “entweder ihr subventioniert E-Autos, oder wir werden noch mehr Leute entlassen”. Der gesamte Vorstand gehört einer Steuerprüfung unterzogen und gefeuert. So darf kein Unternehmen “geführt” werden 

Mass Effect

Genau, alle weg und enteignen. Es wird wieder Zeit das die von ihnen gewünschte Diktatur des Proletariats die Macht erhält. Dann werden endlich wieder Autos wie der Trabbi für die Arbeiterklasse gebaut und alles ist wieder in der Hand von VEBs

Kristallin

Es gab bisher noch nie eine "Diktatur des Proletariats"! 

Besonders nicht in der Einparteien Diktatur DDR, die SED Funktionäre und Proletarier lol...... 

fathaland slim

Wären Sie bitte so freundlich, mir zu erklären, was ich mir unter einer Diktatur des Proletariats vorstellen soll?

CommanderData

Volle Zustimmung. Es ist an der Zeit, bislang nicht denkbare Forderungen an Vorstände und Unternehmen zu stellen. Der Rechtfertigungsdruck muss die Seite wechseln. Tax the rich. 

proehi

Die Scham auf die andere Seite zu verbannen, sollten wir dem dringenden Anliegen der wunderbaren Frau Pelicot belassen.

Ansonsten haben Sie natürlich recht. Arbeitnehmer sind keine Maschinen sondern Menschen und selbstverständlich auch so zu behandeln. Und wenn, wie bei VW, das Management die Zeit verpennt, sollen die auch dafür geradestehen müssen. 

nie wieder spd

Im Grunde ist die Forderung nach einer solchen Einschränkung nur eine Verlagerung der Verantwortlichkeiten. 
Wirtschaft und Politik treffen seit Jahren schlechte Entscheidungen und versuchen nun die Verantwortung für angebliche Schäden auf ihre Angestellten abzuwälzen. 
Man könnte ja auch mal zu der Entscheidung kommen, zB den VW - Managern ihre Gagen für mehrere Jahre dramatisch zu kürzen, damit sie den angerichteten Schaden wenigstens symbolisch wiedergutzumachen können. Zur Not auch mit einem Zugriff auf ihre geradezu unmoralische hohen Altersversorgungen. Für Politiker kann das gleiche zutreffend sein. 
 

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fathaland slim

Und was würden die von Ihnen vorgeschlagenen Straf- und Racheaktionen am Los der abhängig Beschäftigten ändern?

Grossinquisitor

Der Allianzchef leistet der SPD mit seinem Vorschlag indirekt Wahlkampfhilfe. So kann sich die Partei sozialpolitisch etwas profilieren. Wenn die SPD in der künftigen Regierungskoalition sein wird, wird es wahrscheinlich dabei bleiben, dass Deutschlands Arbeitgeber deutlich mehr für arbeitsunfähige Mitarbeiter zahlen müssen als ihre ausländische Konkurrenz. 

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Kristallin

Tja was machen "ausländische" Aebeitgeber/Innen besser? 

Mal fragen. 

CS

Vermutlich. Wer kann verlagert, wer es nicht kann wie z.B. Dienstleister wird die Preise erhöhen müssen. 

fathaland slim

Der Allianzchef leistet der SPD mit seinem Vorschlag indirekt Wahlkampfhilfe.

Das ist das einzig Gute daran.

Wenn die SPD in der künftigen Regierungskoalition sein wird, wird es wahrscheinlich dabei bleiben, dass Deutschlands Arbeitgeber deutlich mehr für arbeitsunfähige Mitarbeiter zahlen müssen als ihre ausländische Konkurrenz.

Ich halte es für eine sehr, sehr schlechte Idee, aus Wettbewerbsgründen deutsche Sozialstandards denen in den USA oder Ungarn anzupassen.

Nettie

"Die Deutschen sind keine Drückeberger und Faulenzer."

Und die 'Wirtschaftskapitäne' bestimmen nicht die Regeln.

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political robot

Ne, die bestimmen nicht die Regeln, aber haben genauso das Recht, Sachen zu fordern, wie hier in den Kommentaren ständig Zeug gefordert wird. Ein Allianz-Chef hat halt nur eine größere Sichtbarkeit. Und stell dir vor, es wäre von einem Autokonzern-Manager gefordert worden, dann wäre es sogar schon umgesetzt ...

(Abgesehen davon haben wir mehr als genug Drückeberger und Faulenzer in Deutschland. Leider.)

ich1961

//(Abgesehen davon haben wir mehr als genug Drückeberger und Faulenzer in Deutschland. Leider.)//

Belege?

Quellen?

 

Frau Schmitt

Meine Begrifflichkeiten wären es nicht, allerdings haben wir im Heim wieder mal gerade so die Feiertage durchgestanden, es läßt sich leider ziemlich genau bereits am 20. Dezember jeden Jahres vorhersagen, wer sich bis zum 06. Januar krank gemeldet haben wird ... 

Kritikunerwünscht

Ich würde dies so pauschal auch nicht stehen lassen. Oftmals ist die Belastung extrem hoch, auch oder gerade in den Verwaltungen. Das dies von einigen Mitbürgern ausgenutzt wird, ist klar. Es gibt genug Egoisten auf der Erde.

CommanderData

Drückeberger und Faulenzer sind für mich CEOs und Vorstände. 

fathaland slim

Ja, da findet man sie auch, so wie überall sonst ebenfalls. Aber auch da sind sie nicht die Regel, so wie überall sonst auch.

fathaland slim

Abgesehen davon haben wir mehr als genug Drückeberger und Faulenzer in Deutschland. Leider.

Nicht mehr als anderswo auch. Eine menschliche Konstante.

KarlderKühne

Wie sagte doch Frau Merkel einst: "In einem Land, in dem wir gut und gerne leben!"

Jedoch, und das sage ich, darfst du nicht alt und/oder krank werde. Es gibt soviel Einsparpotential, aber man nimmt es von den Schwächsten. Einem Gutverdiener tut es nicht weh, wenn er mal einen Tag nicht bezahlt wird, dem Geringverdiener schon.

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CommanderData

Der Rechtfertigungsdruck muss deshalb die Seite wechseln. 

Reiche, Superreiche, Vorstände und CEOs müssen sich erklären, warum sie nicht bereit sind ihren Teil zum Wohlstand Ds beizutragen. Warum drücken sie sich und zeigen mit dem Finger auf Schwächere? 

Wieso verschieben sie Steuern und wollen kostenlos unsere Infrastruktur, Verwaltung, Sicherheit etc. nutzen? 

Sailor1974

Pauschalierungen - wie der pauschale Vorwurf  "Drückeberger" und "Faulenzer"- sind auch gesellschaftlich gefährlich... Wie wäre es also mit einem abgestuften Modell? Festzuhalten ist, dass die Anzahl der Arbeitsunfähigkeiten (AU) je nach Wochentag stark variiert. Das legt den grundsätzlichen Verdacht, dass manche sich auf diese Weise ein "langes Wochenende" verschaffen oder am Montag früh eine "Bettkantenentscheidung" treffen, nicht zu arbeiten, objektiv nahe. 

Wie wäre daher der Ansatz, einen "Karenztag" in der Form einzuführen, dass die Lohnfortzahlung auch für den ersten Tag greift, wenn eine ärztliche Arbeitsunfähigkeit für den entsprechenden Tag vorgelegt wird? Immerhin ist es immer noch möglich, eine AU durch den Hausarzt auch derzeit noch "telefonisch" ausgestellt zu bekommen. Es ist zumindest eine "Hemmschwelle", den Hausarzt zu betrügen.