Container stehen im Umschlagbahnhof Köln Eifeltor auf Lkw und Güterzügen

Ihre Meinung zu Lieferkettengesetz: Bürokratiemonster oder Menschenrechtsschutz?

Seit einem Jahr gilt das Lieferkettengesetz auch für Unternehmen mit 1.000 bis 3.000 Mitarbeiter. So kompliziert der Name des Gesetzes klingt, so kompliziert empfinden viele dessen Anwendung. Von R. Warschauer.

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137 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Bürokratiemonster oder Menschenrechtsschutz?“

Wenn die Menschen diesen Schutz ihrer Rechte bei täglichen Arbeit gar nicht bemerken, nur Letzteres.

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Nettie

Korrektur (fett) / Ergänzung (kursiv)

Wenn die Menschen in Ländern, die Teil der Lieferkette sind diesen Schutz ihrer Rechte bei ihrer täglichen Arbeit gar nicht bemerken, nur Ersteres.

werner1955

Ja.

Sehe ich auch so. 

Kritikunerwünscht

Das wäre schön - leider ist die Wirklichkeit aber ganz anders. Wenn ich als Lieferant in Deutschland lückenlos alles aufzeigen muss, was im Produktschöpfungsprozess vor sich gegangen ist, dass keinerlei Rechte von niemanden verletzt worden sind, habe ich viel zu tun - für viele kleine Unternehmen sehr viel Mehrarbeit, die sie nicht bezahlt bekommen. Also den Preis erhöhen -geht aber auch nicht unbegrenzt, dann lieber Leute entlassen oder ganz schließen.

Nettie

„Das wäre schön“

Was wäre schön?

Lucinda_in_tenebris

Der Staat sollte Rahmenbedingungen vorgeben, aber nicht Aufgaben an die Unternehmen weiterreichen.  Unternehmen, die nach Europa exportieren sollten z.B. ein Zertifikat erhalten, an dass sich Unternehmen orientieren können. Schlimmstenfalls wird von den Unternehmen Detektivarbeit gefordert, ob es sich bei Anbieter X nur um eine Scheinfirma handelt etc. Die Schwarzen Schafe werden indes auch weiterhin Lücken finden und sei es nur durch KI gestützte Sauberbilder von der Produktionsstätte.

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wie-

>> Unternehmen, die nach Europa exportieren sollten z.B. ein Zertifikat erhalten, an dass sich Unternehmen orientieren können.

Genau solche Zertifizierungen werden durch das Lieferkettengesetz gefordert. Was ist verwerflich, wenn Unternehmen für ihr Handeln und die Folgen ihres Handelns in die Pflicht genommen werden?

Lucinda_in_tenebris

Ich würde denken, dass beim Zoll ein paar Experten arbeiten, während sich Unternehmen erst einmal in diese ausbilden muss. Außerdem ist es effizienter, wenn sich ein Unternehmen für ein europäisches ZErtifikat bewirb, während so die betreffende Firma immer wieder von Unternehmen "überprüft" werden müsste. So machen dann vielleicht 30 Unternehmen eine Arbeit, die 30 mal zum selben Ergebnis kommt. Klingt das effizient?

wie-

>> Ich würde denken, dass beim Zoll ein paar Experten arbeiten, während sich Unternehmen erst einmal in diese ausbilden muss.

Warum soll's der Staat allein richten, während die Verursacher ein 'raus sind? Oder plädieren Sie hier für eine neue Behörde, während bislang ein paar Expertinnen und Experten in den Aufsichtsämtern genügen?

saschamaus75

>> während sich Unternehmen erst einmal in diese ausbilden muss

 

Nope, diese Unternehmen bekommen dann von ihren Steuerberatungskanzleien einen sog. 'Mandanten-Informationsbrief', in dem ganz genau beschrieben wird, wie diese Regelung zu umgehen ist. -.-

 

rambospike

Nope, diese Unternehmen bekommen dann von ihren Steuerberatungskanzleien einen sog. 'Mandanten-Informationsbrief', in dem ganz genau beschrieben wird, wie diese Regelung zu umgehen ist. -.-

Ich bin selbst Unternehmer und erhalte auch monatlich einen „Mandanten-Informationsbrief“. Allerdings stand dort nie drin, wie diese Regelung zu umgehen ist. Nicht alles ist also verwerflich, auch wenn Sie es offensichtlich so darstellen möchten.

tomtommy

Was auch immer Sie ausdrücken wollen (?), es kommt für mich nicht rüber.

vaihingerxx

mag ja wirklich gut und richtig sein

aber sollte ein Gesetz sich nicht auch an der Realität sprich Umsetzbarkeit orientieren

Wollen sie einen Küchenmesserhersteller dafür haftbar machen, wenn seine Messer zweckentfremdet verwendet werden, statt für Kartoffeln schälen, den Ehemann

wie-

>> Wollen sie einen Küchenmesserhersteller dafür haftbar machen, wenn seine Messer zweckentfremdet verwendet werden, statt für Kartoffeln schälen, den Ehemann

Ihr Beispiel beweist, dass Sie Zweck und Regelungsgehalt des Lieferkettengesetzes auch nicht annhähernd verstanden haben.

Nettie

„Der Staat sollte Rahmenbedingungen vorgeben, aber nicht Aufgaben an die Unternehmen weiterreichen.“

Richtig. Und vor allem eine durchgehende Transparenz ermöglichen, die es erlaubt, Produktionsstätten und insbesondere die Arbeitsbedingungen dort inklusive der Kontrolle der Entlohnungen jederzeit von fern zu übermitteln (bzw. zu -sehen) statt Unternehmen zu Berichten (die vermutlich keiner wirklich liest) und zum Ausfüllen von Formularen zu ‚verpflichten‘.

saschamaus75

>> Schlimmstenfalls wird von den Unternehmen Detektivarbeit gefordert

 

Ähh, nach >20 Jahren in einer Steuerberatungskanzlei kann ich Ihnen versichern, genau DAS ["um eine Scheinfirma handelt"] ist von vornherein einkalkuliert. -.-

 

pxslo

Das wird genauso ein Alibi-Gesetz werden wie das sog. Anti-Diskriminierungs-Gesetz. Das gibt es seit ein paar Jahren und trotzdem sind Rassismus und Ausländerfeindlichkeit Alltag in den Betrieben. Alle wissen das und alle schauen weg, bloß nicht die schöne Fassade zerstören.

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wie-

>> Alle wissen das und alle schauen weg, bloß nicht die schöne Fassade zerstören.

Nachweise? Belege?

fathaland slim

Sie verlangen gern Nachweise und Belege für gefühlte Wahrheiten.

Wie soll das funktionieren?

wie-

>> Wie soll das funktionieren?

Sie haben natürlich recht, aber der Versuch ist's wert, meine ich, und vielleicht regt die Frage doch hin und wieder zum Reflektieren der liebgewonnenen Ideologie an.

fathaland slim

Ich bin skeptisch.

tomtommy

Auf die seWeise werden die so wunderschön formuliert gefühlten Wahrheiten entlarvt, denn die Ertappten reagieren erwartbar oder widmen sich schon dem nächsten Versuch.

Tino Winkler

Genau so sind Gesetze einzuhalten, machen eben nur nicht alle Menschen.

R A D I O

Fällt unter Betriebsblindheit. Gucken, wie es im Ausland zugeht, geht hier besser.

SirTaki

Bürokratie soll abgeschafft werden, lautet seit Jahren die Forderung sämtlicher Parteien. Bisher ein Lippenbekenntnis von einem Lügenbold, der bereits die Mauer von Handelshemmnissen und abstrusen Moralvorstellungen hochzieht.

Das Bürokratiemonster im Lieferkettengesetz bläht auf, verbrennt Geld und stellt Unternehmen unter Generalverdacht und Haftungszuständigkeit mit ausländischen Firmen 

Wer allein China nimmt, kann einpacken. Da werden potemkinsche Fassaden hochgezogen, um die hehren, aber weltfremden Ziele zu befriedigen.

Deutschland wie EU leiden beteits unter Krisen und Klimaschutz Maximalförderung.

Es gleicht dem Schuss ins eigene Knie, um dann schneller laufen zu können und Wild zur Nahrungsgewinnung zu jagen.

Irrwitz ist das. Und treibt Unternehmen erst recht aus Deutschland.

 

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wie-

>> Das Bürokratiemonster im Lieferkettengesetz bläht auf, verbrennt Geld und stellt Unternehmen unter Generalverdacht und Haftungszuständigkeit mit ausländischen Firmen 

Wo ist die Sache ein "Bürokratiemonster"?

>> Deutschland wie EU leiden beteits unter Krisen und Klimaschutz Maximalförderung.

Ist das Leiden unter Missachtung von Menschenrechten und Klimawandel dann besser?

>> Und treibt Unternehmen erst recht aus Deutschland.

Beispiele? Belege?

wie-

>> Und ansonsten gibt's genug Lesestoff dazu, der auch erläutert, was ich anspreche.

Ein paar konkrete Quellenverweise wären schon angebracht, oder?

CommanderData

Unternehmen kommen gerade wieder zurück oder werden aus anderen Ländern vertrieben. Siehe China, das einstige gelobte Land, die Werkbank der Welt. Und dann wäre da in Kürze noch der Zollkrieg, der weltweit mit Trump ausbrechen wird. 

Deutschland wird dank Trump wieder ein attraktiver Produktionsstandort. Ganz ohne Subventionen. Nur das ewige Gejammer der Wirtschaft wird nie aufhören, weil es das probateste Mittel ist, um den Staat zu erpressen. 

 

SirTaki

Eine sehr gewagte These.

Die globale Vernetzung ist viel zu weit, um hier mal eben umzuschalten.

Und Trump ist das geringste Problem im Vgl. mit China.

gelassenbleiben

treibt Unternehmen erst recht aus Deutschland.

Das europäische Gesetz gilt EU weit und für alle, die in die EU etwas verkaufen wollen

Via Marktmacht sind wir in der Lage, die Arbeitsbedingungen weltweit zu verbessern

SirTaki

Das hoffen viele.

Das sehen aber auch Lieferkettengesetz Befürworter durchaus kritisch.

gelassenbleiben

„um die hehren, aber weltfremden Ziele zu befriedigen.“

Wurde vor der  Abschaffung der Sklaverei oder der Einführung des Fraunenwahlrechtes auch so ähnlich gesagt, denke ich.
 

 

Tino Winkler

Sie scheinen ein Vertreter von gesetzlosen Leben zu sein?

SirTaki

Ahja, und woraus wollen Sie das in meinem Kommentar ableiten? 

Weil ich von Weltfremdheit und Moral schreibe? 

Oder weil ich nicht Unternehmen pauschal unter Generalverdacht stellen will? 

Oder weil ich auch versuche, die Probleme des Mittelstands bei Dokumentationspflichten nachzuvollziehen? 

 

Alter Brummbär

Ja Hauptsache schön billig, koste es was es wolle.

SirTaki

Ja, na klar. 

Wenn Betriebe heute schon unter Dokumentationspflichten und Personalengpässen leiden, wird's sicherlich billig.

Nämlich die Unterstellung, sie würden aus alter Gewohnheit jammern.

Wer aber mit kaputter Heizung sitzt, den Notdienst und ein spezielles Ersatzteil braucht. Der wird sicherlich in Kauf nehmen, dass die Lieferfrist dann aufgrund von einem Dokumentationsvorlauf zum ausländischen Zulieferer einige Wochen dauert.

Es geht um den Bürokratieaufwand, der vorgeschaltet wird! Nicht um Drückbergerei bei Umweltvergehen und Ausbeutung von Zulieferern. 

Im Gegenteil, das unterstützen Betriebe. Nur können die nicht Lexika zur Dokumentation ausfüllen.

Darum wird ja kritisiert. Wie man auch Dokumentationspflichten in Kitas und Betreuung kennt. Das frisst Arbeitszeit. Und bei Personalmangel ist  sicherlich keine billige Ausrede.

Mal drüber nachdenken.

gelassenbleiben

Ich muss hier effektiv Mitarbeiter einstellen, die sich nur mit diesen Fragebögen beschäftigen", beklagt Geschäftsleiter Manuel Fischer-Bothos. Das sei völlig unproduktiv.

Klagen gehört wahrscheinlich mit zum Geschäft 

Menschenrechte und Naturschutz darf nicht auf dem neoliberalen Altar geopfert werden. Ausserdem gilt es EU weit und auch für Länder die mit der EU Geschäfte machen wollen. Damit stärkt die EU weltweit, Menschenrechte, Naturschutz und  Klimaschutz ohne deutsche Unternehmer einseitig zu benachteiligen. Gut so! Ich kann beim Kauf im Laden  bisher nicht  nachvollziehen was fair gehandelt  ist und was nicht.  Eine Alternative wären Klagerechte und Strafen wie in den USA üblich, ich glaube, dies möchten die Unternehmer auch nicht. 

 

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CommanderData

Klagen "ist" das eigentliche Geschäft der Wirtschaft. Damit lässt sich bequem alles erpressen: von Steuerverschonung bis Lohndumping. Damit das weiterhin funktioniert erhalten Altherren-Parteien Millionen-Spenden - in meinen Augen legalisierte Korruption. 

Das Bürokratiemonster ist nur eines, weil die Wirtschaft es dazu hypt. KI wird künftig die meiste Bürokratie erledigen, aber das Jammern der Nimmersatten wird dann ein anderes "Monster" hochstilisieren. 
 

rolato

Ich kann beim Kauf im Laden  bisher nicht  nachvollziehen was fair gehandelt  ist und was nicht.

Das ist heute schon bei vielen Produkten möglich. Misstrauen könnte man auch mit Selbstversorgung und Selbsterzeugung entgegentrete-:)

Eine Alternative wären Klagerechte und Strafen wie in den USA üblich, ich glaube, dies möchten die Unternehmer auch nicht. 

Sie wollen also Unternehmen die nicht Ihren Erwarungen entsprechen, und dazu noch verklagen?

Ihre recht gestellten hohen Erwartungen und Forderungen scheinen die Welt eines sehr unzufriedenen Zeitgenossen zu sein.

gelassenbleiben

Ich glaube man konnte meinem Kommentar entnehmen, dass ich die zweite Alternative für die schlechtere halte und nicht möchte

Schneeflocke ❄️

Wenn man das konsequent durchzieht, wird sich irgendwann in den Erzeugerländern etwas verändern - wenn man nur unter den Voraussetzungen ins Geschäft kommen kann.

CS

Ich kann mir nicht vorstellen,dass Sie dies überhaupt objektiv beurteilen können. Das Thema ist zu komplex, um es mit Ihrem Argumenten zu rechtfertigen. Selbst Einkäufer mit denen ich geschäftlich in Kontakt bin, können dies nicht überblicken . Einfach zu extrem umfangreich. 

morgentau19

So wichtig das EU-Lieferkettengesetz ist, so sehr werden EU-Unternehmen benachteiligt, während andere Länder wie usa, Südamerika, Indien, Pakistan und viele andere Länder sich überhaupt nicht um Menschenrechte, Kinderarbeit usw. kümmern müssen.

 

PS. Bis heute konnte mir noch kein EU-Politiker erklären, wie ein EU-Unternehmen, das mehrere (hundert) Zulieferer aus China hat, das Lieferkettengesetz vollständig erfüllen kann. Vielleicht schafft es ein Forist.

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wie-

>> Bis heute konnte mir noch kein EU-Politiker erklären, wie ein EU-Unternehmen, das mehrere (hundert) Zulieferer aus China hat, das Lieferkettengesetz vollständig erfüllen kann.

Mit welchen EU-Politikerinnen und Politikern haben Sie wann gesprochen? Aus welchen Quellen haben Sie sich bislang zum Thema informiert und das wie intensiv haben Sie sich kundig gemacht?

gelassenbleiben

Alle Unternehmen, die nach Europa liefern und hier was verkaufen wollen, nüssen das Gesetz erfüllen, nicht nur europäische. Wo ist da dann das Problem?

CommanderData

Mit der gleichen Methode, mit der die deutsche Wirtschaft in D alles erpressen kann: Wenn die Politik nicht spurt, wandern wir ab. 

Kann man auch im Billig-Ausland machen: Wenn ihr unsere Vorgaben nicht erfüllt, sind wir weg. Wo ist das Problem? 

Was man nach unten drücken kann, kann man auch anheben - wenn man es denn will. 

Tino Winkler

Ganz einfach, wer Gesetze nicht einhält von dem wird nichts mehr gekauft, wo ist das Problem?

Natürlich wird es immer kriminelle geben denen das völlig egal ist, dafür haben wir eine freie Presse, die das aufdecken kann oder könnte.

WirSindLegion

Das Ding ist ein Mittelstands Töter.  Den Bürokratie Irrsinn erledigen die großen Konzerne wie Nestle oder Unilever mit links automatisiert - während die Beschaffung für den kleinen Lebensmittel Laden teilweise unbezahlbar wird.  So wird also das Massensterben der kleinen Läden und Händler weitergehen, bis nur noch ein quasi Monopol übrig bleibt - ich nenne es mal die  "General Food AG". Totale Abhängigkeit. 

Und den Menschen in den Herkunftsländern ist am wenigsten geholfen, wenn die unterbezahlten teils jugendlichen Arbeiter nun GAR nichts mehr bekommen und auf der Straße verhungern oder sich mit Diebstahl und Überfällen versuchen am Leben zu halten.

Fazit: (vielleicht) gut gemeint - Ziel VOLL verfehlt!

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wie-

>> Das Ding ist ein Mittelstands Töter.

Warum? Belege, Nachweise?

>> Und den Menschen in den Herkunftsländern ist am wenigsten geholfen

Warum? Belege, Nachweise?

gelassenbleiben

Und den Menschen in den Herkunftsländern ist am wenigsten geholfen, wenn die unterbezahlten teils jugendlichen Arbeiter nun GAR nichts mehr bekommen

Jau, die sollen gefälligst  froh sein für uns Wohltäter Sklaven und Kinderarbeit  leisten zu dürfen

vaihingerxx

besser gar kein Job, als ein schlechter ?

besser nichts zum Essen, als schlechtes ?

Wer findet faire Arbeitsbedingungen nicht gut - wobei mal unsere Gesellschaft anschauen, da hab ich Zweifel, !!

aber in wie weit kann ich die Gesetze auch realisieren, in unserer globalen Welt  ?

Da beschäftige ich ne Fremdfirma in meiner Kantine, gebe Vorschriften raus, dann hat diese Fremdfirma aber krankheitsbedingt Ausfälle, beschäftigt Hilfskräfte einer Unterfirma, spätestens wenn diese Unterfirma ne weiter Unterfirma beschäftigt, wirds schwierig für mich das zu garantieren !

gelassenbleiben

aber in wie weit kann ich die Gesetze auch realisieren, in unserer globalen Welt  ?

Über das Lieferkettengesetz

Klar brauchen die Unternehmer im Ausland ausserhalb der EU sich nicht dran halten, aber dann liefern die auch nicht mehr in die EU. Das werden die sich nicht zweimal überlegen.

'Pegasus7000

Das ist -verzeihen Sie- Unsinn. Tausende in den Herkunftsländern verdienen mit ihrer Arbeit den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien. Machen die Betriebe zu, verhungern die Menschen. Natürlich müssen die Arbeitsbedingungen stimmen, gar keine Frage. Aber westliche Maßstäbe anzusetzen, halte ich für falsch, weil nicht für durchführbar.

wie-

>> Aber westliche Maßstäbe anzusetzen, halte ich für falsch, weil nicht für durchführbar.

Was ist an den "westlichen Maßstäben" = 150 Jahren an Errungenschaften von Gewerkschaften, Gerichtsentscheidungen und der Sozialdemokratie wie christlichen Morallehre falsch?

gelassenbleiben

Aber westliche Maßstäbe anzusetzen, halte ich für falsch, weil nicht für durchführbar

Sie wollen weiter von Kinder und Sklavenarbeit partizipieren?

Schneeflocke ❄️

Es ist aber nicht ok, Menschen in anderen Ländern auszubeuten, nur damit für die hiesigen Unternehmer mehr hängen bleibt. Offensichtlich muss man politisch einen Riegel davor schieben, sonst läuft's ja nicht.

CommanderData

Was ist denn der Bürokratie-Irrsinn? 

Keiner kann es erklären, aber mit dem Wort wird alles erschlagen. 

Bürokratie hat Deutschland groß gemacht und war das Merkmal für "made in germany". Weil eben alles genau exakt vermessen, passend, nachvollziehbar und transparent gemacht war. 

Bürokratie ist gut - nur so ist deutsche Qualität garantiert (wie in der guten alten Vergangenheit), nach der sich hier die meisten Foristen mit feuchten Augen zurücksehnen. Nur dafür bezahlen, will man nicht mehr - das aber hat man in der guten alten Zeit für Top-Qualität in D getan. 

Bürokratie hilft, den Lebensstandard wieder anzuheben - überall auf der Welt. 

Schneeflocke ❄️

Wenn ein Unternehmer jammert heißt es "Bürokratie-Irrsinn", wenn aber der einfache Arbeitnehmer über seiner Steuererklärung brüten muss, heißt es "Bürgerpflicht". Es kommt immer drauf an, wer jammert. Unternehmer sind es gewohnt mit Samthandschuhen angefasst zu werden, bei normalen Arbeitnehmern wird hingegen erwartet: Hände an die Hosennaht und durch!

Unwaehlbar

Made in Germany hat nichts mit Bürokratie zu tun. Was sie meinen sind "DIN Normen", Innovationen und Qualität. Eine DIN ist im Langtext eine Deutsche Industrie Norm. Die hat die Industrie in Gremien selbst festgelegt. Damit Schrauben immer passen, Papier imerken gleich groß ist und so weiter. Was fir Politik macht (bspw Vorschrift USBC) bremst Innovationen. 

Tino Winkler

Das Ziel ist noch nicht voll erreicht und wird sicher noch Jahrzehnte bis zur Erfüllung benötigen, aber das Ziel ist definiert.

asimo

Meine nebenberufliche Firma ist zwar nicht Mittelstand, sondern ein Kleinbetrieb, aber bisher habe ich all die wilde Bürokratie ganz gut gemeistert. Vor ein paar Jahren hatte ich erst Probleme mit WEEE, aber mittlerweile ist das ein Klacks, kostet mich pro Monat knapp 10 Minuten. Das Jammern ist oft größer als der Aufwand. 

Übrigens finde ich die gesetzlichen Auflagen leichter zu errfüllen als z.B. die Vorgsben von Alphabet bezüglich des Playstores. Da bin ich z.Zt. nicht mehr präsent, da der Aufwand sich nicht lohnt (ich bot nur freewares an).

Klar, einfacher wäre es erstmal ohne die ganzen Vorschriften, mittelfristig würde das aber arg nach hinten losgehen.

Schneeflocke ❄️

"Das Jammern ist oft größer als der Aufwand."

 

Eben. Und daraus kann man schließen, dass die kleine Bürokratiehausaufgabe nicht das eigentliche Problem ist. 

Bernd Kevesligeti

Bürokratiemonster oder Menschenrechtsschutz ? Was für ein Satz ? Wieso soll denn Bürokratie etwas hinderliches beim Menschenrechtsschutz sein ? Schaut man sich die Arbeitsbedingungen bei der Produktion von Vorprodukten und der Förderung von Rohstoffen an. Zu nennen wäre da eine Mine in Kolumbien aus der RWE (Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerke) Steinkohle bezieht.

Firmen mit unter 1000 Beschäftigten von den Verpflichtungen aus dem Gesetz ausgenommen. Darunter sind auch etliche Zulieferfirmen für die Konzerne. 

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CommanderData

Damit die Gewinnmaximierung ja nicht eingeschränkt wird, kreiert die Wirtschaft das Wording vom "Bürokratiemonster". Statt Lösungen in der KI zu suchen, basht man alles, was auch nur ansatzweise den Maximal-Profit schmälern könnte. 
Gäbe es kein Bürokratiemonster, würde die Wirtschaft schnell ein anderes Monster erfinden, um die Gewinne höher schrauben zu können. 

Die Drohung: dann wandern Unternehmen aus - bitte schön, sehr gerne. Wandert aus und geht in euer Wunsch-Ausland, erpresst dort die Politik und schreit dort nach Subventionen oder Bürokratie-Abbau. 

wie-

>> Firmen mit unter 1000 Beschäftigten von den Verpflichtungen aus dem Gesetz ausgenommen. Darunter sind auch etliche Zulieferfirmen für die Konzerne. 

Ja, und? Wird doch klar im Artikel erläutert.

Bernd Kevesligeti

Was heißt denn "ja und" ?

Die Unternehmen unter 1000 Beschäftigten importieren für ihre eigene Produktion Vorprodukte und Rohstoffe. Da kann häufig Kinderarbeit oder auch Zwangsarbeit eine Rolle spielen. 

asimo

Die Grenze mit 1000 MA ist ziemlich „großzügig“. Einige meiner Kunden (z.T. öffentlich Hand) bestanden schon vor Jahren auf eine transparente Lieferkette mit der Versucherung, dass alles den ökologisch-sozialen Vorgaben entspricht. Ich habe meine Lieferanten gecheckt und entsprechend die Papiere ausgefüllt. Das war kein Riesenaufwand.  Aber ich nehme such nicht jeden Hinz und Kunz als Lieferant.

Der neue Goldstandard

Zitat: "Ganz generell zeige sich aber, wenn ein Unternehmen auf Sorgfalt in der Lieferkette Wert lege, "dann führt das zu einer Verbesserung ökologischer und sozialer Standards bei den Lieferanten.""-

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Die Frage ist nicht, ob, wenn Unternehmen auf Sorgfalt  in der Lieferkette Wert legen, dass dies zu einer Verbesserung ökologischer und sozialer Standards bei den Lieferanten führt, sondern ob die zusätzlich massiven bürokratischen Belastungen infolge des LKG irgendeinen Mehrwert bieten, um dieses Ziel zu erreichen, Frau Prof. Hentschel!

Ebenso: woher nimmt man die Arroganz, anzunehmen, dass Unternehmen nicht auf Sorgfalt in der Lieferkette achten??

Alleine um eine langfristige Lieferantenbeziehung aufzubauen, die zu hochwertigen, günstigen und werthaltigen Produkten führt ist es unabdingbar auf Sorgfalt in Lieferketten Wert zu legen.

Dazu braucht es ein LKG fünf Mal nicht!

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gelassenbleiben

woher nimmt man die Arroganz, anzunehmen, dass Unternehmen nicht auf Sorgfalt in der Lieferkette achten??

bittere Erfahrungen aus der Vergangenheit einschliesslich Kinder -und Sklavenarbeit unter unmenschlichen und gesundheitsschädlichen Bedingungen

wie-

>> Ebenso: woher nimmt man die Arroganz, anzunehmen, dass Unternehmen nicht auf Sorgfalt in der Lieferkette achten??

Genügend Praxiserfahrungen. Aber Ihre Weltsicht begründet sich ja auf Ressentiments ohne sich die Welt angesehen zu haben.

Tino Winkler

Gesetze haben nichts mit Arroganz zu tun.

Alter Brummbär

Wie sieht es mit Eigenverantwortung aus?

Wer kauft denn die ganzen schönen billigen Sachen?

Irina Tymoschenko

Ebenso: woher nimmt man die Arroganz, anzunehmen, dass Unternehmen nicht auf Sorgfalt in der Lieferkette achten??

Woher nimmt man die Naivität, anzunehmen, dass sie es von alleine tun? 

R A D I O

Genau! Der Preis spielt ohnehin keine Rolle. Hoch lebe die internationale Lieferantenbeziehungsfreundschaft! Lassen wir die nicht gesetzlich kaputt machen.