Ihre Meinung zu Zahl der Arbeitslosen in Deutschland steigt im Dezember
Auslaufende Verträge und sinkende Nachfrage nach Arbeitskräften: Im Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 6,0 Prozent.
Es soll in Deutschland 6% Arbeitslose geben? Ich kenne niemanden, der eine Arbeit will, aber keine findet. Es gibt so viele Arbeitskräfte, die gesucht werden, z.B. in der Pflege oder im Handwerk.
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Im Handwerk und in der Pflege wird es auch keine Arbeitslosen geben. Bei Erzieherinnen auch nicht.
In der Regle benötigt man hier eine geeignete Ausbildung, die bei den Arbeitslosen wohl nicht vorhanden ist.
Man könnte mal anfangen geeignete Leute auszubilden, dann würde es in drei Jahren besser aussehen.
Nein. Lieber auf Zuwanderung setzen. Die, die bisher herkommen, müssen zwar ausgebildet werden, aber es ist besser.
„Man könnte mal anfangen geeignete Leute auszubilden, dann würde es in drei Jahren besser aussehen.“
Warum widersprechen Sie diesem Ansatz? Warum auf Zuwanderung setzen (von woher?) und nicht das Potential nutzen, das wir hier haben? Man könnte die Menschen, die hier sind, entsprechend qualifizieren. Da ist Zuwanderung (mit all den Themen, die da mitwirken - v. a. kultureller Art) m. E. nicht der richtige Ansatz.
Ihre Theorie hat einen Haken: Die Arbeitslosenzahl ist gestiegen. Die Arbeitnehmer, die den Anstieg ausmachen, haben nach Ihrer Rechnung ja eine Ausbildung (weil vorher einen Arbeitsplatz gehabt). Es gab in der BRD Zeiten mit 100.000 Arbeitslosen. Das waren praktisch alles Arbeitsplatzwechsler und den Zustand nannte man Überbeschäftigung. Neben den durch die Arbeitsagentur angebotenen Stellen, gibt es zahlreiche Stellenangebote neben der Arbeitsagentur. Hemmnisse sind die Anspruchsmentalität, der zu geringe Lohnabstand bei der Aufnahme einer Beschäftigung, die zu geringe Mobilität (teilweise verständlich, weil Wohnungsneuanmietungen viel teurer sind als im Bestand zu bleiben) und das ebenfalls verständliche Bedürfnis nach Wohlstandserhaltung.
vermute es besteht kein Interesse daran, sich entsprechend ausbilden zu lassen !
warum sonst klappt es nicht ?
Ich kenne niemanden, der eine Arbeit will, aber keine findet.
Ich kenne einige, die gern in ihrem Beruf arbeiten würden, denen das aber sehr schwer gemacht wird.
(Beispielsweise Geflüchtete, bei denen es sehr lange dauert, bis ihre Ausbildung / Studienabschluss anerkannt wird. Die arbeiten dann irgendwo als Hilfskräfte. Weit unter ihrer Qualifikation. Leider.)
Bei meinem früheren Arbeitgeber arbeitet eine Frau als Reinigungskraft (über eine Firma), die war zu Hause Dozentin an der Uni (Bio+Physik). Die wartet bereits seit fast 4 Jahren.
"in der Pflege" - Ja bestimmt der Traum eines Jeden, auf einer Station mit zu wenig Kollegen zu viele Patienten betreuen, das ganze im Schichtdienst für einen Lohn der jenseits von Gut und Böse ist.
Aber son Applaus am Abend richtet das ja wieder (Ironie)
Da fällt mir aus meinem Umfeld zwar auch niemand ein, aber man muss natürlich berücksichtigen, dass es a) sowohl zur Pflege als auch im Handwerk meistens einer Ausbildung bedarf und dass es b) jemandem aus z.B. Norden kaum zumutbar ist, eine offene Stelle in z.B. Garmisch anzunehmen - zumal wenn es sich um vergleichsweise einfache Tätigkeiten handelt.
"Ich kenne niemanden, der eine Arbeit will, aber keine findet."
Ich hätte mit 60/61 gerne noch gearbeitet. Da wollte mich niemand mehr. Absagen freundlich umschrieben mit "wir sind an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert". Ich wurde nicht mal gefragt, wie lange ich noch arbeiten wollen würde. Das bedeutet für mich, dass man als Ü60 nicht mehr gebraucht wird. Und da kenne ich in meiner Altersklasse einige.
Sie glauben, dass man Menschen einfach in die Pflege stecken kann? Selbst wenn ein Pflegehelferkurs absolviert wurde, klappt das bei mangelnder Eignung nicht.
Im Seniorenwohnen meiner Mutter kam ein Koch zum Einsatz. Nicht als Koch, sondern als Pflegehelfer auf Station. Nach kurzer Zeit wurde das Arbeitsverhältnis in gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst.
Wir haben über eine Pflegeagentur für unsere Mutter tatsächlich mal einen ehemaligen polnischen Bauarbeiter vermittelt bekommen, der kaputte Knie hatte und es deshalb mal damit versuchen wollte. Es war "lustig": Er ist ständig mit nacktem Oberkörper und ab Mittag mit einer offenen Bierflasche rumgelaufen. Das Arbeitsverhältnis hat natürlich nicht lange gehalten. Die Begründung war: "Andere Baustelle".
Gesucht wird in Berufen, in denen überwiegend körperlich harte Arbeit erforderlich und eine mind. 3jährige Ausbildung notwendig ist. Die ganzen Traumtanz-Studenten in Genderstudies etc. brauchen wir eher nicht.
Leider stellen sich viele Menschen das Idealbild Ihres Arbeitsplatzes als Teilzeitbeschäftigter im Büro vor, obwohl ihnen jegliche Qualifikation dafür fehlt.
Danke für den Nachweis der mangelnden oder gar völlig fehlenden Achtung für den Beruf der (Alten)PfegerInnen. Die oft unausgesprochene Verachtung für den "Loserjob" für den es nach Ihrer Ansicht keine Ausbildung braucht, bildet die ähnlich mangelnde Achtung für Menschen ab, die wirtschaftlich nichts mehr bringen und besser aus dem Gesichtsfeld einer Rationalität der Verdrängung im Wettbewerbsalltag einer kaputten Gesellschaft verschwinden wie diese alten Leute.
Ich habe in der Pflege gearbeitet. Danach weiß man alles über menschliche Wertschätzung von außen.