Carter mit Vertriebenen in Nord-Darfur

Ihre Meinung zu Ex-US-Präsident Carter: Die Menschlichkeit ist sein Vermächtnis

Als Präsident gab Jimmy Carter oft eine glücklose Figur ab. Es ist die Zeit nach seiner Präsidentschaft, die sein Vermächtnis prägt - und ihm den Ruf als Kämpfer für Frieden und Menschenrechte einbrachte. Von J. Kastein.

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150 Kommentare

Kommentare

91541matthias

Der letzte menschliche POTUS hat in biblischem Alter die Welt verlassen

Alles danach war eher Show, Kriegsgeschrei und Narzissmus..

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Adeo60

Eine sehr zutreffende Beschreibung der Ära nach Jimmy Carter. Die Welt ist zunehmend aus den Fugen geraten und diese Entwicklung scheint sich zu beschleunigen. 

Lucinda_in_tenebris

Ich bin mir ebenfalls sicher, dass mit Trumps Wiederwahl die Epoche der amerikanischen Demokratie zu Ende gegangen ist und sich nun in die Black Flag Oligarchie entwickeln wird (Achten sie mal drauf: Musk trägt hin und wieder eine schwarz-weiße U.S. Flagge, aber nie eine rot-weiße.). Sicher ist dies eine Entwicklung und ist nicht durch Trump ausgelöst. Mit Reagan hat der Show buiz ins Weiße Haus eingezogen. Reagan hatte  seine Rolle wohl an Teddy Rosevelt orientiert, was Trump scheinbar auch importiert (er wirkt allerdinges eher wie der verrückte Onkel in "Arsen und Spitzenhäubchen").

Richtig offensichtlich wurden die Risse allerdings erst bei Bush II, dessen Wahl schon mehr etwas von monarchischer Inauguration hatte.  Weshalb die Kandidatur von Hilary Clinton als Clinton II auch den Weg aufzeigte, die das Ende der Demokratie 2024 einleitete. Jor Biden hat mich zumindest noch ein wenig hoffen lassen, aber leider leider, nur ein Schein...

Deutsch-Amerikaner

 ǁ Jimmy Carter war von moralischen Grundsätzen geleitet ǁ

Das ist ohne Abstriche als ehrenwert zu bezeichnen. In der Politik, besonders in der amerikanischen, ist das aber kein Garant für politischen Erfolg bei der Wiederwahl.

Sein Vermächtnis bleibt der Frieden zwischen Ägypten und Israel. Er hätte mehr daraus machen wollen, aber das bleib ihm wegen der komplizierten Gemengelage in dieser Region versagt. 

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Hartmut der Lästige

Sehe ich ähnlich wie Sie.

fathaland slim

Ich war damals, in den 70ern, derart undifferenziert antiamerikanisch eingestellt, daß mir gar nicht klar war, wie anders dieser Präsident war. Er war US-Präsident, das reichte, um ihn zu verurteilen. Vielleicht reagiere ich heute so allergisch auf diese Haltung, weil ich sie selbst durchlebt habe.

Ich wünschte, es gäbe mehr Politiker vom Schlage Jimmy Carters. Aber heutzutage sind andere Persönlichkeiten populär, und Leute wie er werden hämisch als Gutmensch tituliert.

Wir brauchen wieder mehr Gutmenschentum.

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Zweispruch

Aber heutzutage sind andere Persönlichkeiten populär, und Leute wie er werden hämisch als Gutmensch tituliert.

Ich habe auf X einen Kommentar eines wirklich widerwärtigen Posts von Maximillian Krah gelesen, der jubelte, dass Krah endlich mal wieder vulgär wurde weil er ihn deswegen gewählt hat. Ebenso Anhänger von Trump meinen, dass Trump "ihre Sprache" spricht wenn er ausfallend wird und lügt. Trump wurde nicht trotz sondern wegen seines vulgären und beleidigenden Sprachgebrauchs gewählt.

Häme, sinnlose Provokation und Beleidigungen kennen wir auch aus diesem Forum zu genüge. Es gibt kaum noch konstruktive Diskussionen und Analysen, dabei ist es eine wissenschaftliche Tatsache, dass es Kooperation ist, was Menschen so erfolgreich macht. 

fathaland slim

Trump wurde nicht trotz sondern wegen seines vulgären und beleidigenden Sprachgebrauchs gewählt.

Erschütternd, aber wohl wahr.

melancholeriker

Umso weniger verstehe ich Ihre Haltung zum ehemaligen Präsidenten Obama, der wie alle Präsidenten zuvor ein komplexes System von vorgefertigten Sachzwängen übernahm und nach Bush nicht einfach mal machen konnte, was sein kultiviertes Wertesystem gerne sofort umgesetzt hätte und das auch noch gegen die Opposition gewiefter Scharfmacher. 

Nachfragerin

Würden Sie es durchgehen lassen, wenn jemand Trump Misserfolge mit dem "komplexen System von vorgefertigten Sachzwängen" seines Vorgängers rechtfertigen würde? Ich würde es nicht tun.

Obama war acht Jahre im Amt und hat Dinge etabliert und umgesetzt, die jedem "kultivierten Wertesystem" widersprechen (Drohnenkrieg & Mauerbau). Carter hätte solche Pläne wahrscheinlich blockiert, weil ihm seine Überzeugung wichtiger war als der Machterhalt.

fathaland slim

Der Drohnenkrieg war nun wirklich nicht Obamas Erfindung und wurde unter Trump gewaltig intensiviert.

TeddyWestside

Obama hat mich auch, nach anfänglicher Euphorie, mehr und mehr enttäuscht. Besonders die Bankenkrise mit den bailouts, aber auch noch viele andere Dinge, die er mit viel Eloquenz schön übertünscht hat. 

Im Vergleich zu Trump ist er natürlich ausgesprochen kultiviert, aber neben Trump wirken ja inzwischen sogar G.W. Bush und Nixon kultiviert, und Kissinger wie ein missverstandener Philanthrop. 

 

teachers voice

Häme, sinnlose Provokation und Beleidigungen kennen wir auch aus diesem Forum zu genüge

Absolute Zustimmung und es macht traurig zu sehen, wie Menschen in dieser Zeit sich mit regelrechtem Stolz brüsten, alleine mit ihrer „Meinung“ die Welt und andere Menschen und Gesellschaften und überhaupt „alles“ beurteilen zu können. Und dies dann auch tun. 

Anderseits liegt für mich der große Gewinn dieses Forums darin, besonders mit „queren“ Argumentationen konfrontiert zu werden. Sonst würde ich dies gar nicht mitkriegen, denn in meinem näheren und weiteren Umfeld erlebe ich dies nicht.  

Zweispruch

Ich war damals, in den 70ern, derart undifferenziert antiamerikanisch eingestellt, daß mir gar nicht klar war, wie anders dieser Präsident war. Er war US-Präsident, das reichte, um ihn zu verurteilen. Vielleicht reagiere ich heute so allergisch auf diese Haltung, weil ich sie selbst durchlebt habe.

Ich bin 69 geboren, aber auch ich hatte eine antiamerikanische Phase und lernte erst später zu differenzieren. Ausgelöst wurde das durch eine extreme Angst meines Vaters vor einem atomaren Krieg und Ablehnung allem was mit damit zu tun hatte (Soldaten, Kasernen, etc.). Interessanterweise hat er den Auslöser für einen möglichen Atomkrieg nie in Sowjetunion, nur in den USA gesehen. Heute sehe ich Soldaten, die ich z.B. am Bahnhof sehe positiv, sie sind die, die uns verteidigen würden im Fall der Fälle. Schon strange wie sich Dinge verändern können.

fathaland slim

Was heute anders ist als damals:

Hinter jeder üblen Diktatur dieser Erde steckten die USA, und die UdSSR finanzierte die Befreiungsbewegungen. Heutzutage ist das umgekehrt. Wenn man „UdSSR“ durch „Russland“, bzw. Putin ersetzt.

Das ist für mich der gravierendste Unterschied in meiner Lebenszeit.

wie-

>> Hinter jeder üblen Diktatur dieser Erde steckten die USA, und die UdSSR finanzierte die Befreiungsbewegungen. Heutzutage ist das umgekehrt. Wenn man „UdSSR“ durch „Russland“, bzw. Putin ersetzt.

Nun, die VR China mischte auch damals schon mit, wenn man an üble Diktaturen der Zeit die die der "Rothen Khmer" in Kambodscha ("Kampuchea") oder aber das Generalsregime in Myanmar ("Birma") denkt. Und die Herrschaft der KP Vietnam wurde ebenfalls durch die UdSSR gedeckt. Auch würde ich die Intervention und den Einmarsch der UdSSR in Afghanistan nicht als "Unterstützung einer Befreiungsbewegung" sehen. Auch Assad-Vater hatte gute Kontakte zur UdSSR. Ebenso wäre das "Label" "üble Diktatur" gut passend für die Regierungen in der DDR, Rumänien sowie weiten Teilen der Sowjetunion und der VR China. So meine Lesart der damaligen Weltlage.

Mass Effect

Bei der Aufzählung fehlen noch die Diktaturen  in Lateinamerika und Afrika und natürlich NK. Der Kim hatte ja wie Mao seine Ausbildung in Moskau erhalten.

fathaland slim

Das ist schon alles richtig und meine Darstellung verkürzt. Aber Griechenland, Portugal, Südafrika, so gut wie ganz Süd- und Mittelamerika sowie diverse Todesschwadronen in Afrika und anderswo bestimmten damals mein Weltbild. Weder die UdSSR noch China redeten ja damals von Freiheit und Demokratie, im Gegensatz zu den USA. Da wurde die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit doch sehr deutlich. Jimmy Carter, um zum Thema zurückzukommen, versuchte, diesen klaffenden Abgrund zu überbrücken. Was ich erst im Nachhinein erkannte. Die Defizite des Ostblocks und Chinas hakte ich damals als Kinderkrankheiten auf dem Weg zu einer besseren Welt ab und erkannte nicht, daß der Faschismus lediglich rot angemalt worden war. Obwohl mir diese Erkenntnis bereits Mitte der 70er langsam dämmerte.

artist22

"Das ist für mich der gravierendste Unterschied in meiner Lebenszeit."  Ein wichtiger, ja. Aber schlimmer als damals ist heute die Ignoranz für das Faktische. Denn damals waren wir schon am Abgrund, heute sind wir schon weiter:

Weil die Fakten noch faktischer geworden sind. Und das beginnt nicht mit dem Klimawandel, und endet nicht mit Raubbau an gesellschaftlichem Verstand.

Mass Effect

Aha, die UdSSR als Hort der Demokratie finanzierte die Befreiungsbewegungen. So kann man sich sein Weltbild auch schönreden.  Aus den Befreiungsbewegungen wurden nach deren Sieg überall üble Diktaturen, Alleine unter Lenin und Stalin wurden bis 38 weit über 4ß Mio. Menschen ihres Lebens befreit. 

fathaland slim

Lesen Sie bitte meinen Kommentar um 11:08 in diesem Antwortthread.

Nachfragerin

Ich staune ein wenig, dass Sie bis heute an irgendeine "Befreiungsbewegung" glauben. Wenn sich fremde Mächte in anderen Ländern einmischen, dann geschieht das immer und ausschließlich aus Eigennutz und nicht wegen irgendwelcher wohlklingender Begriffe. Oppositionelle sind für solche Interessen selten mehr als ein nützliches Werkzeug.

fathaland slim

Eine zynische Weltsicht.

Hartmut der Lästige

Sehe ich differenzierter. Die US- Eskapaden gibt es bis heute andauernd. Früher gab es noch die der UDSSR. Nach deren Zusammenbruch war auf der östlichen Seite erst einmal Ruhe eingekehrt und der Wunsch zur Zusammenarbeit mit dem Westen(2x den Antrag auf Nato-Mitgliedschaft gestellt!). Nach dem diese abgewiesen wurde und die Nato sich immer weiter nach Osten ausdehnte und einseitig sowohl den ABM -als auch den INF Vertrag kündigte, fing Russland (Putin) auch wieder unter dem Vorwand der Selbstverteidigung mit militärischen Eskapaden an.

fathaland slim

Sehe ich differenzierter.

Nein.

Sie sehen es genauso undifferenziert antiamerikanisch wie ich vor fünfzig Jahren. Wenn ich Ihre Kommentare lese, dann erinnere ich mich an meine Jugend. Aber nicht an ihre schönen Seiten.

Hartmut der Lästige

Wie wäre es einmal mit Argumenten statt bloßen Behauptungen ?

esgehtauchanders

Gruß an den Bluespianisten und US-Musikszenekenner! 

JC war übrigens Unterstützer der Southern Rockszene in US und mit den Allman Bros. eng befreundet. Siehe hierzu auch meinen hoffentlich veröffentlichten Post hier zum Beitrag. 

ich1961

Da kann ich nur zustimmen!

Mass Effect

Sie waren also auch undifferenziert antiamerikanisch eingestellt, Das erklärt einiges.

fathaland slim

Sie haben nie irgendwelche Ihrer Standpunkte revidiert?

neuer_name

>>“derart undifferenziert antiamerikanisch eingestellt, daß mir gar nicht klar war“<<

Zumindest dieses „undifferenzierte“ haben Sie sich ja beibehalten und Sie sind sich da sozusagen treu geblieben.

fathaland slim

Zumindest dieses „undifferenzierte“ haben Sie sich ja beibehalten und Sie sind sich da sozusagen treu geblieben.

Schreibt ein rasender rechter Ideologe…

neuer_name

>>“Wir brauchen wieder mehr Gutmenschentum.“<<

Gott bewahre!

artist22

"Gott bewahre!" Seit wann sind die Blaubraunen religiös? Diese Bräsigkeit erkennt zwischen jeder Automat hier. Übrigens auch die neuen Verkleidungen ;-)

wie-

>> Alles danach war eher Show, Kriegsgeschrei und Narzissmus..

Selbst bei Barack Obama? Ernsthaft?

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Nachfragerin

Unter Obama haben die USA ihren globalen Drohnenkrieg begonnen und haben mit ihrer Einmischung in der Ukraine zu der bis heute anhaltenden Konfrontation mit Russland beigetragen. Die Foltergefängnisse wie das in Guantanamo wurden trotz Obamas Versprechens nicht geschlossen und eine Grenzmauer zu Mexiko gebaut, für die aber nur sein Nachfolger Trump (zu Recht) kritisiert wurde.

Ob das alles in Obamas Interesse war, kann ich nicht beurteilen. Ich gehe davon aus, dass ihm der eigene Machterhalt wichtiger war als die innere Überzeugung. Insofern unterscheidet er sich deutlich von Carter, auch wenn hier stets ein anderes Bild gezeichnet wird.

Hartmut der Lästige

Klar ! Obama hat ohne UN Mandat 7 Länder bombardieren lassen.

Lichtinsdunkle

Ja, absolut. 

teachers voice

Ich erinnere mich noch sehr gut an die Häme, mit der er als „Peanut Farmer“ tituliert wurde. Ich empfand das als junger Mann als zutiefst unfair. Beeindruckt hatte mich dann, mit welcher inneren Stärke und Souveränität er diese persönlichen Diskreditierungen schlicht überging und seinem unkonventionellen Politikzugang treu blieb. Und dafür heute, 47 Jahre später, zu recht  gefeiert und geehrt wird.

Politisch habe ich aber auch gelernt, dass jeder Politiker sein eigenes Zeitfenster hat, in der er gefragt ist. In einer gelebten Demokratie kein Problem, da kann ein Jimmy Carter mehr oder weniger fließend von einem Ronald Reagan abgelöst werden. In einer Autokratie aber der Grund für extreme gesellschaftliche und politische Verwerfungen. Siehe aktuell Assads Syrien. Auch ein Assad hatte seine Zeit…

harry_up

"Carter: "Ich habe Hoffnung in das amerikanische Volk."

Angesichts der bevorstehenden Amtszeit von D. Trump muss man dazu schon sehr gläubig sein, was J. Carter ja war.

Aber ob Hoffnung da reicht?

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teachers voice

Aber ob Hoffnung da reicht?

Hoffnung alleine reicht nie - aber ohne Hoffnung bleibt alles unerreichbar.

 

AuroRa

Angesichts der bevorstehenden Amtszeit von D. Trump muss man dazu schon sehr gläubig sein, was J. Carter ja war.

Glauben ist nicht wissen. Es täte den Donald-wählenden Menschen sicherlich gut, sich mehr auf Fakten als auf Glauben zu stützen - dann würden weniger Leute den Fake News Populisten Donald wählen 

teachers voice

Glauben ist nicht wissen. 

Das stimmt natürlich. Aber „wissen“ wird niemals das „glauben“ ersetzen. Weil ich niemals alles „wissen“ kann. Mehr noch - je mehr ich „weiß“, desto deutlicher werden mir die Grenzen meines Wissens. Und dann muss ich „glauben“, um überhaupt mein „Wissen“ einordnen zu können.

Kurz: Glauben und Wissen stehen - im gesunden Sinne - nicht im Gegensatz zueinander, sondern bedingen und befruchten sich gegenseitig. So lange man nicht „glaubt“, sie stünden in diesem Gegensatz.  Und das „glauben“ leider immer noch oder gar wieder mehr Menschen. 

Jimmy Carter stand und steht übrigens genau für die von mir beschriebene Koexistenz von Glauben und Wissen. Trump und seine Klerikalen für das Gegenteil.

Jimi58

Nicht nut Hoffnung, sondern der Glaube ist es und den hatte J.Carter auf alle Fälle.

melancholeriker

 

"Ich werde niemals lügen. Ich werde niemanden in die Irre führen. Ich werde niemals Euer Vertrauen verraten. Sollte ich es doch tun, dann unterstützt mich nicht."

 

Mit solchen Selbstansprüchen so alt zu werden und davon 77 Jahre verheiratet glücklich zu sein kann vorbildhaft sein. 

Wenn ich die Karikatur des Ehrenmanns dagegenhalte, der das Lügen zu einer Art Challenge machte zusammen mit dem Kick, mit möglichst vielen Beleidigungen ehrbarer Menschen Anhänger zu fangen und zu gewalttätigen und an Hochverrat grenzenden Aktionen wie das Erstürmen des Capitols aufzuhetzen und als Gipfel der Frechheit noch Immunität im Voraus ergattern zu wollen, da überkommt mich das Gefühl, zwei völlig unterschiedliche Staaten vor mir zu haben. 

 

 

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wie-

>> da überkommt mich das Gefühl, zwei völlig unterschiedliche Staaten vor mir zu haben. 

So scheint's. Dabei haben die neoliberalen Hardliner in der Partei der Republikaner nur ihren rechtspopulistischen Kurs weiter vorantreiben können, mit den bekannten Stationen Nixon, Reagan, Bush sr., Bush jr. und nun Trump. Hinzugekommen sind nicht nur eine Beschleunigung der Medienarbeit, die Privatisierung der Medien, Einflußnahme der Wirtschaft und autokratischer Regime sondern auch die sozialen Medien als Plattformen für Desinformation, Werbung und Propaganda. Politik ist heute ein ganz anderes "Geschäft" als noch vor einem halben Jahrhundert.

teachers voice

…da überkommt mich das Gefühl, zwei völlig unterschiedliche Staaten vor mir zu haben. 

Zuletzt gelesen: Um einen Menschen oder eine Gesellschaft oder eine Kultur zu verstehen, muss man sich mit deren Widersprüchen bescäftigen. Diese sagen viel mehr aus als deren reine Lehre. 

fathaland slim

Sehr wahr.

esgehtauchanders

.Er wurde von der einsetzenden Thatcher-Reaganomics-Ideologie (Ende der 1970er mit Thatchers Wahlsieg, aufbauend auf der Raubtierkapitalismus-Schein"lehre" M. Friedmans & F. A. von Hayeks) menschlich runtergemacht, verhöhnt. Sozusagen ein Opfer der üblen Herabwürdigungen, die heute wackere Demokraten wie Robert Habeck erdulden müssen.

Einfach nur schäbig.

Helmut Schmidts oftmals autoritäre Anwandlungen hatten ihn leider auch zu herablassenden Bemerkungen ggü Carter getrieben. Kein Ruhmesblatt.

Carters aufrichtige, empathische Art hat viele Opfer autokratischer Gewaltherrscher nach Hause geholt mit stiller Diplomatie. Trumps Korea-Gipfel waren dilettantische Egotrips.

Nebenbemerkung: Für Kenner der Musikszene in US wie unserem sehr geschätzten "Fatherland" (Gruß!) sicher auch nicht unbekannt, JC war Unterstützer der Südstaaten-Rockszene, gut befreundet mit den Allman Bros o. Willie Nelson.

Doku-Tipp (frei) "J. Carter - Rockn Roll President"

"https://www.dailymotion.com/video/x8jvvv6?"

Schiebaer

Helmut Schmidt meine einmal bei Maischberger,Charter war der schwierigste US Präsident mit dem ich auskommen musste.

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fathaland slim

Da musste er durch. Im Nachhinein gönne ich es ihm aus ganzem Herzen.

melancholeriker

Was nicht unbedingt gegen Carter spricht. Die Probleme mit öffentlichen Auftritten von Ex - Kanzlern der SPD wird ja der Herr Scholz bald fortsetzen. 

Wenn ein Partner "schwierig" ist, bedeutet das grundsätzlich, daß dies etwas negatives sein muß. 

gelassenbleiben

Dass einer seiner Nachfolger, Donald Trump, so erfolgreich die Lüge von der verlorenen Wahl verbreiten konnte, das hätte er nie für möglich gehalten, so Carter

Ja die Fake-News Desinformationswelt ist eine komplett andere Welt. Wir hatten in den 90zigern geglaubt mit dem Internet hält die Wahrheit weltweit Einzug in alle Haushalte. Das Gegenteil ist der Fall, es ist ein personalisierbare Brain-wash Einfalltür die von in und ausländischen anti-demokratischen Oligarchen genutzt wird, um die Demokratien abzuschaffen und arm gegen ärmer aufzustacheln.

krautbauer

100 geworden, Harris gewählt, alles richtig gemacht.

unbutu77

RIP Jimmy

Einer der letzten wirklich demokratischen Präsidenten der USA hat uns nun verlassen. Wie blass erscheinen da seine Nachfolger und besonders Trump. Carter war bescheiden, kompromißbereit und mitmenschlich. Er besaß Weisheit und Weitsicht er ließ unter seiner Amtszeit den Global 2000 Bericht anfertigen. in dem schon auf den Klimawandel und eine Energiewende hingewiesen wurde. Er hat sein Amt zum wohl der Menschen ausgeführt. Danke Jimmy Ruhe in Frieden.

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Forengeschwätz

Einer der letzten wirklich demokratischen Präsidenten der USA hat uns nun verlassen.

Ja. Nach ihm kamen nur noch Bill Clinton, Barack Obama und Joe Biden.

Naturfreund 064

Jimmy Carter war der US Präsident, mit dem größten vorausschauenden Weitblick, den die USA zu meiner Lebenszeit hatten. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mich damals über den Wahlsieg von Ronald Reagan gefreut habe. Heute ein paar Jahrzehnte später und auch eigener politischer Reife weiß ich, dass Carter besser Präsident geblieben wäre. Das hätte aber ein vorausschauendes Denken erfordert. Auch was die Probleme unserer heutigen Zeit beim Thema Umwelt, Energie und Klima betrifft war Er schon sehr weit voraus.

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Forengeschwätz

ein paar Jahrzehnte später und auch eigener politischer Reife weiß ich, dass Carter besser Präsident geblieben wäre. Das hätte aber ein vorausschauendes Denken erfordert.

Das wird man später auch über Joe Biden und Trump sagen.

Naturfreund 064

Über Trump wird man später sagen, er hätte niemals Präsident werden dürfen und schon gar nicht gegen besseren Wissens ein zweites Mal.

zöpfchen

Carter war ein ehrenwerter Mensch, voller Ideale. Es ist keine Überraschung, dass er als Präsident letztendlich am islamischen Ayatolla-Regime gescheitert ist. Für seine Arbeit für die weltweite Verbreitung von Demokratie empfinde ich große Achtung. 

Forengeschwätz

Im Gegensatz zu Trump hätte Jimmy Carter niemals gelogen.

TeddyWestside

Ich habe die letzten Stunden viel über Jimmy Carter gehört, über seine Güte und Bescheidenheit, wie er seine Einkünfte gespendet hat und mit Rosalynn in einem kleinen Häuschen in Georgia gelebt hat, nachdem er die Wiederwahl gegen Reagan verloren hatte, und dass er von vielen als schwach wahrgenommen wurde. 

Ich möchte noch eine kleine Anekdote dazu geben, die viele nicht kennen. 1952 war Carter als Soldat in Kanada stationiert, als sich ein Unfall an einem neuartigen Kraftwerk ereignete. In einem der ersten Atomreaktoren überhaupt war es zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen. 

Jimmy Carter zögerte nicht und stieg wohl mit 12 Matrosen in den Reaktor, um die Überreste zu bergen. Ich frage mich manchmal, was Trump oder auch Reagan an seiner Stelle getan hätten....

RIP

 

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Malefiz

Ein großer Staatsmann ist gegangen und wird immer in guter Erinnerung bleiben.

Er möge in Frieden ruhen!

george-orwell

Eine Lichtgestalt. Wie er mit Niederlagen umging und anderen zeigte, sie zu akzeptieren hat mich beeindruckt. Möge er ein Beispiel sein und bleiben!

ich1961

Ich erinnere mich an Jimmy Carter als sehr ehrlichen, unaufgeregten und gläubigen (mit dem Glauben konnte ich nie viel anfangen) Menschen.

Das er politisch von einigen als eher "blass" wahrgenommen wird, sehe ich auch nicht so. Was wäre ohne das Abkommen zwischen Israel und Ägypten oder dem SALT Abkommen passiert?

Und sein Wirken nach der Präsidentschaft nötigt mir ebenso Bewunderung ab.

Die langjährige Ehe finde ich bemerkenswert und jetzt ist er wieder mit seiner Frau vereint.

RIP 

 

Mendeleev

Carter zählt in USA nicht zu den „guten“ „großen“ Präsidenten. 


Die Geiselkrise in Teheran prägte seine Amtszeit. Sein Nachfolger Reagan fuhr die Ernte von Carters Verhandlungen ein. 

Der Umschwung in den US-chinesischen Beziehungen kam bereits mit Nixon. 

Was aber wirklich Carter zu verdanken ist: das Camp David Abkommen zwischen Israel und Ägypten. 

In der Wirtschaft war Carter glücklos, der Dollar verlor massiv an Wert, was für die Hunderttausenden GI‘s in Deutschland ein großes Problem war. 
 

Die Macht der UdSSR wurde damals tatsächlich respektiert. Deshalb der Versuch von SALT II, weil es gegen die Iskander Raketen in Europa auf NATO Seite nichts adäquates gab. Der Vertrag ging aber nie in Kraft, wegen des NATO-Doppelbeschlussses (Pershing-Stationierung) unter Reagan. 

Forengeschwätz

Lässt man die Präsidenten seit Jimmy Carter revue passieren, dann waren die demokratischen Präsidenten allesamt klug und ehrlich, die republikanischen in meinen Augen weniger.

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Mendeleev

Menschlich war Carter gut, aber politisch glücklos - deshalb regierte er auch nur eine Amtszeit. 

Kaneel

Jimmy Carter scheint ein menschenfreundlicher und im positiven Sinne unkonventioneller Mensch und Präsident gewesen zu sein.

Er appellierte an die Bürger Geld und Besitz würden nicht glücklich machen und lebte Bescheidenheit vor.

Er schuf ein Energie- und ein Bildungsministerium, berief den ersten Menschenrechtsbeauftragen und trat für den Umweltschutz ein. Er rief die Bürger dazu auf Energie zu sparen und tat es auch selbst. Er ließ Solarpaneele auf dem Weißen Haus für die Stromversorgung installieren, die sein Nachfolger abmontieren ließ. Stromfressende Klimaanlagen in den Besprechungsräumen stellte er eigenhändig ab. Außerdem ließ er die Präsidentenyacht versteigern.

Nach seiner Präsidentschaft lebten die Carters wieder in ihrem Zwei-Zimmer-Haus. Er unterichtete Kinder in der Sonntagsschule seiner Baptistengemeinde. Die Honorare ihrer Bücher wurden vom Ehepaar Carter gespendet. Sie setzten sich zudem für den Bau hunderttausender preiswerter Häuser ein.

Quelle: Dlf: Ein Mann mit Moral

fa66

Erdnüsse – und Camp-David-Abkommen bleiben bei mir hängen. As-Sādāt hat’s leider das Leben gekostet.

Forengeschwätz

Jimmy Carter begnadigte über 200.000 Kriegsdienstverweigerer aus dem Vietnamkrieg.

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Forengeschwätz

Jimmy Carter kam aus einfachen Verhältnissen aus einem kleinen Dorf in Georgia und wurde seit dem Sezessionskrieg der erste Präsident aus den Südstaaten. Er fühlte sich der Bürgerrechtsbewegung zugehörig und war gegen die Rassentrennung. Viele von seinen Vorstellungen versuchen konservative weiße Republikaner heute wieder zurück zu drehen.

Mendeleev

Unter Carter leckten die USA ihre Wunden aus dem Vietnamkrieg. 

Die wahrgenommene Schwäche der USA wurde weltweit von revolutionären Bewegungen ausgenutzt, die bisher von den USA gestützte Regime stürzten: in Asien, Lateinamerika und Afrika. 

Mit Reagan („Star Wars“) kam der Umschwung … ein neues Wettrüsten begann - aber auch echte Abrüstungsvereinbarungen mit der Sowjetunion (seit Gorbatschow), die leider inzwischen von den USA wieder einseitig gekündigt wurden. 

UnPoLo

Irgendwie denke ich so: "Ach ja, Jimmy Carter, "die lachende Erdnuss", wie ihn unser Politiklehrer nannte, da waren die Zeiten in den USA (und der Welt) noch in Ordnung!".

"Früher war alles besser" ist das nicht unbedingt, es ist einfach vieles schlechter geworden und Geschäftsleute in der Politik werden vielleicht der, meines Erachtens, sowieso übermächtigen Wirtschaft helfen, aber keinesfalls der Demokratie.

Ich bin zwar sehr für Verrückte (beispielsweise Nina Hagen) und psychisch Kranke zu haben, aber in höchsten Staatsämtern haben die, so mein Dafürhalten, nichts zu suchen.

Moderation

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