Ihre Meinung zu Ex-US-Präsident Carter: Die Menschlichkeit ist sein Vermächtnis
Als Präsident gab Jimmy Carter oft eine glücklose Figur ab. Es ist die Zeit nach seiner Präsidentschaft, die sein Vermächtnis prägt - und ihm den Ruf als Kämpfer für Frieden und Menschenrechte einbrachte. Von J. Kastein.
Carter war wirklich der einzige US-Präsident, der mir nur positiv in Erinnerung bleiben wird.
Weil er sein Bestes für alle tat.
Wenn auch zwangsläufig nur mit bescheidenem Erfolg.
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Im Abstand der Zeit verklärt sich sicherlich vieles, aber die Ära Carter wird mir auch als eine Zeit in Erinnerung bleiben, die voller Optimismus war. Mißtrauen, Spannungen und Gegensätze erschienen plötzlich als Missverständnisse, die aufgeklärt und beseitigt werden konnten. Die Waffen des kalten Krieges verschwanden zwar nicht von heute auf morgen, aber sie wurden heruntergenommen und in den Schrank verstaut. Es kam schon die Idee auf, dass Nuklearwaffen eine Bedrohung der Menschheit seien, der man sich gemeinsam entledigen müsse.
Ich glaube dieser positive Geist ist Carters Vermächtnis, den ich ein wenig auch bei Obama spürte, der vielleicht den Nachteil hatte, dass man bei ihm erwartete, was bei dem anderen überraschte.
„Ich glaube dieser positive Geist ist Carters Vermächtnis, den ich ein wenig auch bei Obama spürte“
Stimmt, bei Obama spürte ich den auch. Ich fürchte allerdings, die derzeit in der globalen Politik herrschenden, vor ‚ewigen’ Zeiten bestimmten und nach wie vor ‚geltenden‘ Bedingungen lassen nicht zu, dass sich ein positiver Geist nachhaltig auswirken kann. Weshalb es gilt, sie durch zeitgemäße (demokratisch ausgearbeitete) zu ersetzen.
Da bin ich leider sehr pessimistisch für die Zukunft. Europa hat vielleicht noch eine Chance sich zu besinnen. In Amerika wird es aber keinen Präsidenten mehr geben, der Bücher liest.
Ich bin da nicht so pessimistisch. Ich habe eher den Eindruck, dass immer mehr Menschen rund um den Globus gemerkt haben, dass es auf sie selbst ankommt, um etwas verändern zu können (zum nachhaltig Positiven, natürlich). Und vor allem darauf, dass sie dabei zusammenarbeiten, statt sich weiter für die Interessen ihnen vermeintlich ‚Überlegener‘ einspannen bzw. vor deren Karren spannen zu lassen.
Stimmt, bei Obama spürte ich den auch.
Schon interessant, wie sich Gefühle und Realität unterscheiden. Obama war ein sympathischer Kerl, der gefühlt nur nebenbei Präsident war. Als erstes war er der charismatische Typ von Nebenan. Ein perfekter Schwiegersohn. Einer, der nur das Gute will.
In Wirklichkeit hat er sein Versprechen gebrochen, die menschliche Hölle namens Guantanamo zu schließen. Er hat Drohnenmorde befohlen, wo den Betroffenen ein fairer Prozess unmöglich gemacht wurde. Waren diese Betroffenen beispielsweise auf einer Hochzeit, wurde halt eben die Hochzeitsgesellschaft weggebombt. Samt Frauen, Kindern, Braut, Bräutigam. Und natürlich liefen diese Drohnenmorde allen voran über Ramstein, wo die USA u.a. eine Relaisstation unterhält, ohne deren die Morde gar nicht möglich gemacht wurden. Als Dank ließ uns Obama mit allen Mitteln ausspionieren.
Aber hey, bei ihm hatte ich auch ein Gefühl für seinen positiven Geist.
Positive Erinnerung ? Carter war der Hauptschuldige als man den Schah von Persien wie eine heiße Kartoffel im Jahre 1979 fallen lies. Das Ergebnis, es führte zur islamischen Revolution und all seinen Langzeit Folgen bis in die heutige Zeit. Wahrlich da hat sich ein Präsident mit Ruhm bekleckert . Nicht nur wegen der dilettantischen Befreiungsaktion der Botschafts Geiseln im darauf folgenden Jahr.
Gez. Nie wieder Pax Domino !
>> Carter war der Hauptschuldige als man den Schah von Persien wie eine heiße Kartoffel im Jahre 1979 fallen lies.
Belege? Nachweise?