Eine Krankenpflegerin und ein Krankenpfleger schieben ein Krankenbett durch den Gang einer Station eines Krankenhauses.

Ihre Meinung zu Klinik-Situation so schlecht wie seit 20 Jahren nicht

Deutsche Kliniken bewerten ihre wirtschaftliche Lage als ausgesprochen schlecht. Eine Umfrage zeichnet ein düsteres Bild. Als Grund wurden vor allem Preissteigerungen bei den Personal- und Sachkosten angegeben.

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134 Kommentare

Kommentare

Glasbürger

Wen wundert`s wenn Kliniken und Ärzte doch auf dem "Gesundheitsmarkt" arbeiten müssen? Da geht es im Profite, nicht um die Menschen. Und solange wir das weiterhin mit uns machen lassen, wird es nicht besser, nur schlimmer.

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Obergefreiter W. von der Schulenburg

Ein Markt schafft aber immer faire Bedingungen, nämlich einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage. 

Klärungsbedarf

Mit Verlaub: Im Gesundheitswesen ist das absoluter Nonsense: Sie entscheiden doch nicht, ob Sie eine Krankheit bekommen oder nicht in Abhängigkeit von den Kosten der Behandlung ! Die Nachfrage nach Leistungen des Gesundheitswesens hat mit deren Preisen nichts zu tun.

Glasbürger

So sollte es sein, ist es aber nicht. Ein Markt hat nichts in Bereichen zu suchen, wo es um die Gesundheit und das Leben von Menschen geht. Unser s.g. "Gesundheitssystem" ist in seiner aktuellen Form am Ende und muß mehr als dringend reformiert werden. Und zwar durch Fachleute, die die Medizin und den Menschen im Blick haben, statt BWL und Profite.

saschamaus75

>> Ein Markt schafft aber immer faire Bedingungen, nämlich einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage. 

 

Dann nennen Sie doch bitte mal ein einziges Beispiel, wo diese Behauptung (in der Praxis) jemals zutraf? -.-

 

Mathias Beyer

so gut wie jeder markt kann hier als beispiel dienen, denn es kommt im regelfall immer zu einem ausgleich von angebot und nachfrage am freien markt. entweder bei steigenden preisen durch eine verringerte nachfrage oder halt andersrum. als drei prominente beispiele der jüngeren vergangenheit dienen der gebrauchtwagenmarkt während corona, der energiemarkt zu beginn des krieges und nach normalisierung der lieferketten von öl und gas sowie die explodierenden chippreise bei nvidia durch den boom von ki-modellen.

Klärungsbedarf

Was Sie aufzählen  ist nicht "so gut wie jeder Markt", sondern eine Auswahl von Fällen, wo freier Markt funktioniert oder zumindest funktionieren könnte. Ein echter freier Markt hat allerdings die Chancengleichhheit aller Marktteilnehmer zur Voraussetzung und davon kann nicht die Rede sein. Frau Prof. Schnitzler hat sich übrigens gerade zur Änderung der Erbschaftssteuer geäußert. Eine Magnahme der Chancengerechtigkeit und somit zur Bereinigung der Marktverhältnisse, gegen die sich ausgerechnet diejenigen am meisten sträuben, die das Wort Marktwirtschaft am häufigsten und lautesten im Munde führen.

saschamaus75

>> so gut wie jeder markt kann hier als beispiel dienen, denn...

 

Und danach kommen von Ihnen nur noch die regelmäßig platzenden Blasen, deren Verluste dann irgendwie immer sozialisiert werden? oO

 

Klärungsbedarf

Ich halte das Gesundheitswesen ja auch weitgehend für nicht marktwirtschaftskompatibel. Wenn aber Kliniken Verluste machen, dann ist kann das Profitargument am Ende nicht mehr gültig sein. Sie kennen doch die Diskussion um das Kliniksterben. Keine Klinik stirbt wegen zu hoher Profite.

Glasbürger

Indirekt doch, wenn sie kaputtgespart werden oder die Zulieferer extrem profitorientiert arbeiten. Das problem betrifft weit mehr, als "nur" die Kliniken und Arztpraxen. Es betrifft auch die Pharma- und Heilmittelindustrie, sowie das gesamte Sozialversicherungswesen und noch mehr, was ich jetzt gar nicht auf dem Schirm habe.

Klärungsbedarf

Also: Wenn sie kaputtgespart werden, dann machen jedenfalls die Kliniken keine hohen Profite. Wo die Profite bei Zulieferer anfallen, ist mir nicht bekannt. Vieles koommt ja aus dem Ausland - etwa Medikamente. Aber dann schlägt ja  noch der Importeur und der Großhandel zu.

TeddyWestside

Nein, die sterben nicht wegen zu hoher Profite. Die sterben, weil sie von großen Konzernen aufgekauft werden, und nicht mehr profitabel genug sind. Für Investoren oder Anteilseigner ist es natürlich besser, wenn möglichst wenig Angestellte möglichst viele Patienten an möglichst wenig Infrastruktur versorgen, also lieber ein Haus, das sehr profitabel ist, ist besser als 2, die vielleicht weniger oder gar nicht profitabel sind. 

 

Klärungsbedarf

Sind wir uns darüber einig, dass kein Investor eine Klinik aufkaufen würde, um sie dann abzuwickeln ? Profit bekommt der Investor nur heraus, wenn er die Klinik erhält. Außerdem sind die öffentlichen und freigemeinnützigen Eiinrichtungen immer noch in der Überzahl. Und auch diese haben Probleme. Insofern scheint die "Schuldzuweisung" auf die Privatisierung bestenfalls einen Teilaspekt abzudecken.

CommanderData

Das Übel ist, das man bestimmte Staatsaufgaben nicht privatisieren kann: Dazu gehören z.B. Gesundheit, Wohnen, Nahrung, Strom, Telekommunikation, etc. 

Alles, was bislang an staatlicher Infrastruktur privatisiert wurde, hat sich verschlechtert: Bahn, Telekom, Kanalisation, Entsorgung, Stromnetz, Müllabfuhr, Wasserversorgung. Stichwort: PPP (öffentlich-private Partnerschaften). Katastrophe. 

TeddyWestside

"Gesundheitsmarkt"

Ja, das seh ich auch als Problem. Und ich verstehe nicht, wieso es gefühlt immer weiter Richtung Privatisierung geht. Es gibt Bereiche (Gesundheit, Trinkwasser, ÖPNV, Post), die gehören nicht in private Hände, das sollte mMn Common Sense sein. Wohin privatisierte, auf Profit orientierte Gesundheitsversorgung führt, sehen wir gerade in den USA. Und da sind sicher nicht die Immigranten dran schuld, sondern das System, das darauf ausgerichtet ist, Profit für die Shareholders zu maximieren, und die CEOs dafür belohnt, möglichst viele Menschen "ins offene Messer" laufen zu lassen.

 

Glasbürger

Da bin ich sowas von bei Ihnen! Allein es interessiert keinen von jenen, die hier sofort etwas ändern könnten, was der gemeine Bürger denkt, will und braucht. Leider zählen einzig Profite und Kontostände.

Klärungsbedarf

Ich wüsste nicht, wer sofort etwas ändern könnte. Es gibt ja auch kein einheitliches Denken, Wollen und Brauchen. Mit schwarzer und weißer Farbe bekommt man keine bunten Bilder gemalt. Kleiner Schlenker: Ich habe nicht verstanden, warum Sie nich auf einen günstigen Gaslieferanten umstellen können.

saschamaus75

>> Ja, das seh ich auch als Problem. Und ich verstehe nicht, wieso...

 

Sie schreiben mir (leider) aus dem Herzen. =(

 

Nachfragerin

"Und ich verstehe nicht, wieso es gefühlt immer weiter Richtung Privatisierung geht."

Das passiert, weil die meisten Wähler ihr Kreuz aus Unwissenheit, Ignoranz oder Protest bei den Parteien setzen, die solche Privatisierungen zulassen oder gar fördern.

Parsec

"Da geht es im Profite, nicht um die Menschen"

Passt irgendwie nicht: es geht Ihnen offensichtlich um die Erzielung von Profiten, aber die Kliniken "sterben"?

"Wen wundert`s wenn Kliniken und Ärzte doch auf dem "Gesundheitsmarkt" arbeiten müssen?"

Auch das passt nicht. Wo glauben Sie denn wofür Ärzte und Kliniken arbeiten? Für Luft, Liebe und einen warmen Händedruck vom Patienten wohl kaum. 

Glasbürger

Das passt schon. 

Zufriedener Optimist

Profite?! Sie haben den Artikel gelesen? Die 61% sind noch unterschätzt - alle Kliniken werden subventioniert - auch und erst Recht die Unikliniken - nur auf undurchschaubareren Wegen!

Glasbürger

Offenbar werden die Kliniken nicht genug subventioniert oder die Strukturen stimmen nicht. Oder beides. Gesundheit ist per se ein "Verlustgeschäft", das kann auch gar nicht anders sein. Dem trägt man aber nicht mit den Mechanismen des s.g. "freien Marktes" Rechnung, diese verschlimmern alles nur. Hier braucht es tatsächlich ein gutes Stück des bööööösen Sozialismus.

fathaland slim

Was würden Sie vorschlagen, um die Krankenhausversorgung zu finanzieren?

Glasbürger

Eine Krankenversicherung für alle, ohne Ausnahme, die zugleich Verhandlungspartner für die Pharamindustrie ist, das Ganze vollständig in der öffentlichen Hand und alle Einnahmen werden streng zweckgebunden ausschließlich für das Gesundheitswesen verwendet, das wäre der erste Schritt. Kurz das, was die wirklichen Experten im Gesundheitswesen, also nicht die hauptamtlichen Ökonomen, seit Jahr und Tag sagen.

Klärungsbedarf

Wenn ich Sie richtig verstehe, dann gehen Sie davon aus, dass ein Gesundheitssystem, das Ihren Vorschlägen folgt, zu besseren Kliniksituationen bei unveränderten Gesamtbeiträgen führen würde ?

Gruselalex

Alle, auch Selbstständige und Verbeamtete, zahlen in eine Versicherungskasse ein. Aus der wird dann das gesamte Gesundheitswesen finanziert. Gesundheit gehört zur öffentlichen Daseinsfürsorge.

fathaland slim

Ich bin ebenfalls für eine allgemeine Krankenversicherungspflicht und eine Abschaffung der Privatversicherung. Leider ist das aber mit den Bundestagsmehrheiten, die unsere Bürger zusammenwählen, nicht zu machen.  Und bei der nächsten Wahl wird das eher schlechter als besser werden.

silgrueblerxyz

//Was würden Sie vorschlagen, um die Krankenhausversorgung zu finanzieren?//

Vielleicht schwebt dem User der englische NHS als Lösungskonzept vor.

TeddyWestside

Ich finde prinzipiell das britische NHS sehr sozial, auch wenn die Leute sich dort natürlich auch beschweren (über lange Wartezeiten usw)

fathaland slim

Die Unterfinanzierung des NHS ist sprichwörtlich.

Nettie

Alles ‚über einen Kammbzu scheren‘ - und gleichzeitig ‚Anreize‘ zu setzen, möglichst ‚gewinnbringend‘ auf Kosten derer, die auf eine gute medizinische Versorgung angewiesen sind zu ‚sparen‘ -, wie es mit den ‚Fallpauschalen‘ der Fall ist, kann auch gar nicht zu einem befriedigenden bzw. die allgemeine Daseinsvorsorge gewährleistenden Ergebnis führen.

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Nettie

Korrektur: 

„Alles ‚über einen Kamm scheren‘ (…) kann

RockNRolla

Wieder einmal kommen Probleme zusammen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben.  Man will aber auch nicht über das Problem sprechen.  Im Grunde ist es ganz einfach. Die, die das bezahlen müssen, müssen eben deutlich MEHR bezahlen.  Das ist bei Krankenkasse, Rente, Plfege,... nicht anders. 

Wir müssen Alle einfach mehr Zahlen. 50% für den Eigenbedarf ist einfach zu viel.

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Bauhinia

Schön dass es Leute gibt die sich so altruistisch für das Gemeinwohl einsetzen. 

Zufriedener Optimist

Mehr Transparenz wäre hilfreich: Ohne Privatpatienten wäre jede Klinik oder Praxis sofort Pleite - das heißt doch, dass die GKV nicht auskömmlich zahlt. (Daher auch die Bevorzugung der Privatpatienten in den Praxen und die vielen Igel liebe GKV). Wer das nicht glaubt, frage seinen Hausarzt oder irgendeinen Arzt… Woher kommt der Ärztemangel? Das Problem ist sehr vielschichtig (viele Lobbyisten der Kassen, Pharma, Ärzte, Gerätehersteller…) wie bei Allem, weswegen auch hier einfache Lösungen nicht funktionieren. Nur als Beispiel: Herr Lauterbach definiert Qualität über Mengen - ist der Bäcker der die meisten Brötchen backt der Beste? Warum brauchen wir so viele Kassen mit Ihren Gebäuden, dem vielen Personal etc. wo es doch gar keinen freien Markt gibt? Das ist bei Gesundheit auch nicht sinnvoll - da eine hoheitliche Aufgabe. Wie wäre eine Bürgerversicherung mit nur einer Kasse?! 

Oder eine Selbstbeteiligung bei Ambulanzbesuchen, die von Menschen mit Lappalien verstopft werden… u.v.m.

silgrueblerxyz

//Oder eine Selbstbeteiligung bei Ambulanzbesuchen//

Warum nur bei Ambulanzbesuchen, einen besseren Regulator bei Übernutzung eines Angebotes kenne ich nicht.

silgrueblerxyz

//Wir müssen Alle einfach mehr Zahlen.//

Gilt für Alles  z.B. Auto Brot, Gemüse Restaurant Reisen, will man für die Gesundheitvorsorgen so nicht akzeptieren.

Obergefreiter W. von der Schulenburg

Die deutschen Hospitäler leiden vor allem am Fachkräfte Mangel. Und da haben alle vergangenen Regierungen schuld. Wenn jetzt noch die Syrer*innen in ihre Heimat zurück kehren, sieht es bei uns ganz trübe aus.

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Klärungsbedarf

Ich muss Ihnen ein zweites mal widersprechen: Wären die Stellen in den Krankenhäusern ausreichend besetzt, dann wäre das Gesundheitswesen noch teurer, denn die zusätzlcihen Kräfte werden nicht umsonst arbeiten.

Nettie

„Wären die Stellen in den Krankenhäusern ausreichend besetzt, dann wäre das Gesundheitswesen noch teurer, denn die zusätzlcihen Kräfte werden nicht umsonst arbeiten.“

Hier gäbe (gibt) es grundsätzlichen Klärungsbedarf: Ist das Geld nun für die Menschen da (alle), oder umgekehrt?

CommanderData

Der Fachkräftemangel entstand als die Kliniken auf "Gewinn" getrimmt wurden. Pflegekräfte und Ärzte hatten die Mehrarbeit, als immer mehr Krankenschwestern/Pfleger sagten, sie können und wollen sich nicht mehr bis zur Selbstaufgabe ausbeuten. 

Wer heute ins Krankenhaus muss, sollte sich vorsehen. Überforderte Pflegekräfte und eine Verwaltung, die nur "gewinnorientierte" OPs durchführen will, weil sonst rote Zahlen drohen und die GesundheitsAG keine Tantiemen ausbezahlen kann. 

Stein des Anstosses

Sie leiden am Fachkräftemangel, aber auch an den gestiegenen Personal- und Materialkosten, vor allem bei den Medikamenten.

Die Politik will die Zahl der Kliniken reduzieren und sie wird dies nur dadurch schaffen, wenn Kliniken tiefrote Zahlen schreiben.

Freiwillig schließt kein Landrat eine Klinik.

silgrueblerxyz

//Die Politik will die Zahl der Kliniken reduzieren//

heißt, das medizinische Versorgungsangebot an die Bevölkerung  zu verringern. Alle anderen Argumente sind Augenwischerei-

Stein des Anstosses

Deutschland hat durch die größere Zahl an Kliniken keine besseren Ergebnisse in der Gesundheitsversorgung.

Es sind zwei unterschiedliche Ziele: alle Kliniken aufeinander abstimmen und jeder Landkreis will „seine Klinik“.

RockNRolla

Der fachkräftemangel, den es nicht gibt, soll schuld sein? Tatsache ist, es gibt genügend junge Leute. Tatsache ist, nicht genügend melden sich für manche Jobs an.  Und da gibt es genau EINE Variable, die das ändern könnte. Nein, es ist nicht Zuwanderung.  Denn auch der zugewanderte Pfleger, wird irgendwann einsehen, daß es sich nicht loht.

Es ist kein Fachkräftemangel, es ist Bezahlunwillen. Manager haben wir zB genügend.  Das sollte eigentlich allgemein bekannt sein.

Vector-cal.45

Da ist was dran.

Denn gerade Ärzte und Pflegekräfte wandern gerne aus nach CH, AUT oder in die skandinavischen Länder, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Carlos12

"Tatsache ist, es gibt genügend junge Leute. "

Falsch, ganz falsch. Der Anteil junger Menschen in Deutschland ist so niedrig wie nie, Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Deutschland die niedrigste in Europa. Die Arbeitgeber merken das jetzt schon. Mit dem Renteneintritt der Boomer in wenigen Jahren, wird es nochmal schmerzlich.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/74795/umfrage/jugendarbe…

RockNRolla

Falsch, die Schulen platzen aus allen Nähten. Der Anteil in % ist völlig unwichtig, Denn der sagt nur aus, daß die Menschen immer älter werden.  Und da die Menschen nur in einem kleinen Zeitfenster Nachkommen bekommen können, kann es trotz vieler Alter nicht mehr Junge Menschen geben.

Es liegt an der Bezahlung, am Ansehen, an der Wertschätzung,.... alles was nicht gebracht wird, bei Pflege, Sozialem, Handwerk,....  BWL Klagt nicht über einen Mangel.  Völlig unwichtig aber überbezahlt und deshalb hoch angesehen.  Nicht von mir. 

Stein des Anstosses

Nein, es gibt mehr Gründe als nur die Bezahlung, die im Übrigen gegenüber anderen Berufsgruppen nicht zurücksteht.

In der Corona-Zeit hat es zB Intensivpfleger:innen demoralisiert, wochenlang allenfalls mittelalte Menschen zu beatmen und gleichzeitig zu sehen, wie viele Mitbürger sich einen Dreck um die Corona-Maßnahmen geschert haben. So als hätte das Pflegepersonal das einfach auszuhalten, dass viele Intensivfälle durch bornierten Trotz provoziert wurden.

Schichtdienst wäre das nächste Thema. Will auch nicht jeder machen.

Fakt ist, in Großstädten plakatieren die Kliniken vor allem vor den Personaleinfahrten der anderen Kliniken. Vielleicht doch Personalmangel?

RockNRolla

Wieso vielleicht?  Es liegt aber nicht an den jungen Leuten.  Das wird ja mit "Fachkräftemangel" immer beanstandet.  Es wollen nicht genügend einen unterbezahlen Fußabtreter spielen, um es mal grob, zu sagen. Die wollen auch tolle Jobs mit massig Kohle und Abends frei. Und jeder ausländische AN muß doch auch in D leben.  Wie soll er das machen, mit Mindestlohn, Maximalsteuern und Horrormieten?  Da wird jede schon ausgebildete fachkraft einen Bogen um D machen. Und die neuen Fachkräfte sofort in andere Länder abwandern, wie zB Schweiz

Vector-cal.45

Das stimmt nicht.
Selbst wenn von heute auf morgen alle geflüchteten Syrer zurück in ihre Heimat gehen würden (immerhin über 900.000 Leute), würde sich durch die Anzahl an Menschen das Verhältnis von Ärzten zu Patienten so gut wie überhaupt nicht ändern.

Zufriedener Optimist

Und warum ist das so? Laut AFD gibt es doch gar keinen Fachkräftemangel… Bsp. Ärzte, warum gehen nur die Hälfte der teuer ausgebildeten Mediziner nach dem Studium in die Klinik? Das Problem löst auch nicht mehr Studenten, liebe Politik! 

silgrueblerxyz

//Die deutschen Hospitäler leiden vor allem am Fachkräfte Mangel. Und da haben alle vergangenen Regierungen schuld.//

Nein, wir haben zuwenig Kinder geboren, die jetzt Gesundheitsberufe ergreifen können.

Obergefreiter W. von der Schulenburg

Lächerlich wird's nur, wenn Diskutanten anfangen, auf den freien Markt zu schimpfen. Der ist nicht an der Misere schuld, im Gegenteil. 

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Glasbürger

Der s.g. "frei Markt" ist in jedem Fall unser Ruin, wenn sich nicht endlich grundlegend etwas ändert. Dieses Relikt aus der Zeit des "Manchester Kapitalismus" funktioniert nur so lang, wie es eine wirtschaftliche Expansion gibt. Diese ist heute nicht mehr im dafür nötigen Umfang möglich, folglich kollabiert das System. Nicht nur im Gesundheitswesen.

Malefiz

Nicht der freie Markt ist unser Ruin, sondern die Menschen die den freien Markt betreiben und für ihre schamlose Habgierigkeit mißbrauchen!

silgrueblerxyz

//Nicht der freie Markt ist unser Ruin, sondern die Menschen die den freien Markt betreiben und für ihre schamlose Habgierigkeit mißbrauchen!//

Dann haben Sie zuwenig Konkurrenz, so dass sie mit ihrer Habgierigkeit reusieren können.

Malefiz

Man kann auch ohne Konkurenz erfolgreich sein, daß liegt nur im Auge des Betrachters was er als erfolgreich erkennen, bzw. anerkennen möchte!

proehi

Das ist doch ein systemimmanenter Nachteil eines „freien“ Marktes. Die „Freiheit“ bezeichnet die uneingeschränkte Möglichkeit, schamlos seiner Habgier frönen zu können. Das kann z.B. im Gesundheitswesen nicht gut sein. Auf einem ausgewogenen Markt für z.B. Fahrräder kann das tatsächlich belebend wirken.

Glasbürger

Okay, so ist es wohl korrekt formuliert. Genau so meine ich es.

Nettie

„Lächerlich wird's nur, wenn Diskutanten anfangen, auf den freien Markt zu schimpfen. Der ist nicht an der Misere schuld, im Gegenteil.“

Ist er wirklich nicht. Das Problem ist vielmehr, dass er nicht wirklich frei ist - also alle Marktteilnehmer darin die gleichen Chancen haben -, sondern nur für diejenigen, die in der Lage  bzw. ‚vermögend‘ genug sind, seine ‚Regeln‘ zu diktieren.

Parsec

"Lächerlich wird's nur, wenn Diskutanten anfangen, auf den freien Markt zu schimpfen."

Es gibt halt Menschen, die haben eine "spezielle" ökonomische Bildung genossen.

In der Regel geht es denen nur um das Schlechtreden. Nicht selten aber erquicken sie sich gerne an den abgepickten Rosinen.

saschamaus75

>> Es gibt halt Menschen, die haben eine "spezielle" ökonomische Bildung genossen.

 

Wieso? Weil es Bereiche gibt, die nicht(!) auf den "freien Markt" gehören?

Und das Gesundheitssystem gehört definitiv (genauso wie Feuerwehr, Polizei, Bildung, Wasserversorgung, Stromversorgung, ÖPNV, Bahn, ...) eben nicht auf den "freien Markt", sondern sollten 'Almende' sein. -.-

 

Klärungsbedarf

Und eine dritte Antwort an Sie: Man muss in der Tat nicht auf einen freien Markt schimpfen. Allerdings kann er nur da zur Anwendung kommen, wo er geeignet ist. Sie werden doch in Ihrem Schlafzimmer auch keine Verhältnisse des freien Marktes haben wollen. 

fathaland slim

Die Gesundheitsversorgung ist zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge und darf nicht dem Markttreiben überlassen werden. Wohin das führt, erkennt man in den USA.

silgrueblerxyz

//Die Gesundheitsversorgung ist zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge und darf nicht dem Markttreiben überlassen werden.//

Gesundheitsbetriebe sind auch Wirtschaftsbetriebe, die aber zum angemessenen Funktonieren eine passende Regulierung brauchen. 

silgrueblerxyz

""Im Gesundheitswesen gibt es keinen freien Markt""

Einen Markt gibt es schon aber teilweise gegängelt und teilweise frei.

proehi

Offensichtlich gibt es den freien Markt der Terminvergabe …. um nur einmal ein ärgerliches, allgemein bekanntes Beispiel zu nennen.

w120

Der Anteil der Konzerne ist in von 2002 bis heute um 50% angewachsen.

Aber der Großteil der Betten wird von den öffentichen Trägern vorgehalten.

Spezialisierung bedeutet Gewinnmaximierung.

Abbau von Personal und Angebot, Kürzung der Verweildauer, ein teilweise problematisches Entlassungsmangement usw..

Der freie Markt wird durch die konsequente betriebswirtschaftliche Ausrichtung den kranken Menschen nur noch als biologische Masse sehen, über deren weitere Behandlung eine KI nach Kostenaspekten entscheiden wird.

Kann man mögen, aber muss man nicht.

Lächerlich ist die Vergötterung des freien Marktes.

UnPoLo

Freier Markt hin oder her, mit ihrer Art zu wirtschaften ist das Gros der WeWirtschaft auf dem Holzweg, weil das aktuelle Wirtschaftssystem nicht reformierbar ist. Seit Jahrzehnten geht es in die Falsche Richtung, weil dieses "aktuelle" System viel zu unflexibel ist.

Es macht einen minimalen Teil der Akteure zu Extremreichen und Extremmächtigen, beide nie in Wahlen nach demokratischen Grundsätzen gewählt, aber dennoch mit Übermacht.

Und dies nur, weil die große Masse, die die Arbeit erledigt, übervorteilt wird, in Deutschland 45 Millionen Menschen.

Die Wirtschaftsführerelite bleibt mir den Beweis schuldig, dass Sie etwas leistet, was ihre Millionengehälter im Vergleich zu durchschnittlichen Angestellten entspricht.

Angestellte Manager, die vor Arbeitsantritt den "Golden Handshake" in ihren Vertrag stehen lassen haben, haben keine Verantwortung.

Verantwortung haben mittelständische, eignergeführte Betriebe bei uns. Hier zolle ich absolut Respekt.

Bei hochskalierten Konzernen allerdings nicht.

CommanderData

Lächerlich ist, dass Steuerzahler den Gesundheitsfonds befüllen, dafür miserable Leistungen erhalten und die Beiträge direkt an die Aktionäre weitergeleitet werden. Der Gesundheitsfonds ist zu einem Selbstbedienungsladen für Heuschrecken verkommen.