Eine Frau gedenkt der Opfer des Tsunamis in Sri Lanka

Ihre Meinung zu Tsunami vor 20 Jahren: Sirene erklingt im Gedenken an die Opfer

Es war eine der verheerendsten Naturkatastrophen seit Menschengedenken. Etwa 230.000 Menschen starben durch den Tsunami im Indischen Ozean. Am 20. Jahrestag ist in mehreren Ländern der Opfer gedacht worden.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
118 Kommentare

Kommentare

TeddyWestside

Allein die Anzahl von 230000 Toten übersteigt meine Vorstellungskraft. Eine wirkliche Katastrophe. 

Ich bin dankbar, das Glück zu haben, im wahrscheinlich sichersten Teil der Erde leben zu dürfen. Überflutungen hierzulande verblassen im Vergleich, auch wenn das für Betroffene unerheblich sein dürfte. Das gefährlichste, womit ich in Deutschland von der Natur bisher "bedroht" wurde, waren Wildschweine. 

 

 

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
melancholeriker

Unsere Vorstellungskraft muß ganze Schichten von Bewußtwerdungshemmnissen mit Anlauf überwinden, um auch nur zu akzeptieren, was wir auf Videos wie denen aus Banda Aceh mit dem unaufhaltsamen Vorwärtsdrängen einer riesigen dunklen Welle mit Zivilisationsresten und Menschen zwischendrin gesehen haben. 

Oder die massive, schwarze Brühe, die sich im Hafenbecken einer japanischen Stadt über die Kaimauer wälzte ein paar Jahre später. 

Trotzdem hält ein Roland Emmerich an seinen gigantischen Katastrophen aus den Spülkästen Hollywoods fest selbst nachdem dokumentiert ist, daß das Inferno dunkelschwarz ist und voll von aufgewirbelter Natur und weggerissenen Habseligkeiten einer verletzlichen Kultur. 

Vorstellungskraft ist wichtiger denn je. Manch ein Zeitgenosse kann sich nichtmal vorstellen, daß 200 Jahre industrieller "Fortschritt" ohne große Anstrengungen bei Umweltschutz und Ressourcenschonung schwere Auswirkungen haben muß irgendwann. 

Questia

@melan 16:47

| "Vorstellungskraft ist wichtiger denn je. Manch ein Zeitgenosse kann sich nichtmal vorstellen, daß 200 Jahre industrieller "Fortschritt" ohne große Anstrengungen bei Umweltschutz und Ressourcenschonung schwere Auswirkungen haben muß irgendwann. " |

Und das, wo doch unsere gesamte menschliche Anwesenheit nur ein Wimpernschlag in der kosmischen Geschichte ist, wie dieser Beitrag mal wieder in Erinnerung ruft.

 "Die Entwicklung des Menschen erfolgt erst spät am 31. Dezember. Der moderne Mensch würde erst zwei Minuten vor Mitternacht auftauchen. Die gesamte Menschheitsgeschichte passt also in die letzten Minuten der bisherigen Geschichte unseres Weltalls. In der letzten Sekunde entdeckt Kopernikus, dass die Erde sich um die Sonne dreht."
 https://www.tagesschau.de/wissen/universum-weltall-geschichte-100.html

So viel Zerstörung in so kurzer Zeit. Und weil die nicht so schlagartig erfolgt wie ein Tsunami, wird ihr Ausmaß geleugnet.

TeddyWestside

Mit Roland Emmerich konnte ich noch nie etwas anfangen. Ich sah Independence Day zur Premiere in Irvine und dachte nur "bs". 

Die Natur ist grausamer als Hollywood, aber auch schöner.

 

Questia

Meine Gedanken sind auch und insbesondere bei den Einheimischen, die dort ihre Angehörigen, ihre Gesundheit und ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben.

Ich glaube nicht, dass diese Menschen nur annähernd so gut abgesichert sind, wie es bei uns üblich ist. Das Ausmaß dieser Katastrophe ist für sie um einiges größer.

7 Antworten einblenden 7 Antworten ausblenden
wie-

>> Ich glaube nicht, dass diese Menschen nur annähernd so gut abgesichert sind, wie es bei uns üblich ist.

Stimmt. Dafür war auch die Solidarität der Weltgemeinschaft unübertroffen. Allein in Nordsumatra, der Provinz Aceh, beliefen sich die kalkulierten Schäden auf etwa 4 Mrd. US-Dollar. Etwa die doppelte Summe aus Spenden und Mitteln der indonesischen und anderen Regierungen war für den Wiederaufbau verfügbar, der auch prompt innerhalb von fünf Jahren vollendet wurde. Knapp ein Zehntel der Mittel für Nothilfe und Wiederaufbau in Aceh und der Insel Nias kam aus Deutschland.

Questia

@Quest 16:18

Ergänzung: In einer Radio-Sendung hörte ich unlängst, dass die einheimischen Überlebenden keine individuellen Trauerorte für ihre Verstorbenen haben. Aus hygienischen Gründen mussten die vielen Toten in Massengräbern bestattet werden.

Deswegen finden Gedenk- und Trauerfeiern auch nahe dieser Massengräber statt. Hoffentlich finden sie Trost in der Gemeinschaft.

wie-

>> Aus hygienischen Gründen mussten die vielen Toten in Massengräbern bestattet werden. Deswegen finden Gedenk- und Trauerfeiern auch nahe dieser Massengräber statt. 

Beides ist richtig.

>> Hoffentlich finden sie Trost in der Gemeinschaft.

Und vor allem im Glauben.

Anna-Elisabeth

"...dass die einheimischen Überlebenden keine individuellen Trauerorte für ihre Verstorbenen haben..."

Das stelle ich mir besonders schwer vor. Meistens ist es ja so, dass man vor der eigentlichen Beisetzung die eigentliche Trauerarbeit nicht leisten kann, weil zu viel zu bedenken und zu erledigen ist. Die Beisetzung ist aber für die anschließende Trauerarbeit sehr wichtig. Die Rituale, das Zusammensein mit Menschen, die ebenfalls trauern, das Sprechen über die gemeinsam verbracht Zeit, all das hilft. Und die Menschen, denen das versagt blieb bzw. bleibt, leiden vermutlich doppelt stark und auch länger.

"Hoffentlich finden sie Trost in der Gemeinschaft."

Ja, das kann man nur hoffen. Geteiltes Leid...

Adeo60

Viele liebenswerte Menschen haben durch den Tsunami alles verloren - Freunde, Verwandte, Hab und Gut, oft das eigene Leben. Die vielen fleißigen Helfer meines Hotels in Bang Niang, ein Jahr vor der Katastrophe, einem der am stärksten betroffenen Dörfer in Khao Lak, hat mich viele Jahre lang begleitet. Oft sind es glückliche Umstände, die Leben retten oder schicksalhafte Fügungen, die zu Leid und Elend führen. Da weiß man es dann auch zu schätzen, dass wir in einem vergleichsweise sicheren Land leben.

Schneeflocke ❄️

Ich stelle es mir besonders schwer vor, an dem Ort der Katastrophe weiterhin zu leben, weil man nie weiß, ob es noch einmal geschehen könnte. Da es sich aber um so eine große Region handelt und die Leute oft bitterarm sind, ist ein Umzug auch nicht immer möglich.

wie-

>> Ich stelle es mir besonders schwer vor, an dem Ort der Katastrophe weiterhin zu leben, weil man nie weiß, ob es noch einmal geschehen könnte.

Grundsätzlich haben Sie recht. Die Gründe sind häufig einfach:

- Der Lebensunterhalt als Fischer oder Bootsbauer (oder aber Hotelpersonal)

- Das Beibehalten der Nähe zu den Seelen verstorbener Angehöriger

- Eigentum an Land und Grund

- Die soziale Gemeinschaft mit Verwandten, Freunden, Nachbarn, soweit überlebend

- Die Hoffnung, mit Festhalten am alten Wohnort die erlittenen Traumata überwinden zu können, das erlittene Unheil irgendwie vergessen machen zu können.

MargaretaK.

Ein befreundetes Ehepaar kam dabei ums Leben. Ihre Körper wurden nie gefunden. Das wirklich schlimme aber war, dass der 13jährige Sohn bei Oma und Opa in Deutschland geblieben war. Er wollte nicht mit nach Thailand. Somit war es für seine Eltern nach vielen Jahren wieder der erste Urlaub als Paar. Alle waren glücklich mit dem Plan. Nichts ahnend, dass man einander nie wieder sehen wird. 

Inzwischen hat Simon seine eigene Familie und es geht ihm gut. Der 26.12. ist aber auch nach 20 Jahren nur schwer auszuhalten.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
ich1961

Super, das es dem jungen Mann und seiner Familie gut geht.

Das muss schwer zu ertragen gewesen sein.

 

Schneeflocke ❄️

Für den jungen Mann muss Weihnachten mit grausamen Erinnerungen verknüpft sein. Gleich beide Eltern durch das Unglück verloren zu haben und vielleicht auch Schuldgefühle, dass er überlebt hat... Hui, eine sehr traurige Geschichte. Gut, dass Simon durchgehalten hat und jetzt wieder glücklich ist, mit seiner eigenen Familie. Weihnachten wird aber vermutlich immer für ihn emotional schwierig bleiben. Seine Eltern können seine Kinder ja nie sehen...

Malefiz

Kann man sich das selbst vorstellen mit dem Tsunami vor 20 Jahren? Das sprengt alles an Vorstellungskraft die ich nicht aufbringen kann! Ich gedenke an alle Toten des damaligen Tsunamis!

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Schneeflocke ❄️

Danke, dass Sie der Toten des damaligen Tsunamis gedenken. Dem schließe ich mich an! Die Bilder aus dem Fernsehen von damals, haben sich wohl bei den Zuschauern der damaligen Nachrichten im Geiste eingebrannt. Dazu die emotionale Beteiligung. Ich erinnere mich z.B. noch an eine Passage, wo ein Kind vermisst wurde - und man als Zuschauer der Nachrichten nie erfahren hat, ob es überlebt hat, gefunden wurde(???). Das war sehr schrecklich damals. Wenn man es nicht gesehen hat, ist es vermutlich unvorstellbar.

TeddyWestside

Dem schließe ich mich an. 

Lutz Jüncke

Zwanzig Jahre ist die Tragödie jetzt her; nicht nur die Katastrophe ist unfassbar, auch die Geschwindigkeit, mit der die Zeit ... vergeht kann man kaum sagen. Sie geht nicht, sie läuft.

Mit diesem Abstecher ins Reich Offtopic wünsche ich nach einem traurigen Jahr allen Mitforisten noch frohe Rauhnächte und ein gesundes 2025.

Mit jeweils doppelten Grüßen nach Hamburg, Bremen und Osnabrück:  Lutz Jüncke

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
ich1961

Vielen Dank, das wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie auch.

Anna-Elisabeth

"Mit jeweils doppelten Grüßen nach Hamburg, Bremen und Osnabrück:  Lutz Jüncke"

♥️liche Grüße zurück und ein gesundes und glückliches Jahr 2025!

Ich hatte Sie schon vermisst.

Ja, die Zeit... Je älter man wird, desto schneller scheint sie zu laufen und nicht immer kann man Schritt halten.

Kaneel

@Lutz Jüncke 

Lieben Dank für die freundlichen Grüße und guten Wünsche! Auch Ihnen ein gesundes und hoffentlich fröhlicheres Jahr 2025.

Raunächte in einer Mühle auf dem Land sind bestimmt intensiver als in einer Stadtwohnung. Das neblige Wetter war aber auch hier heute sehr passend zu einem Zwischen-den-Jahren-Gefühl und Rückschau halten in einer schnelllebigen Zeit.

Die besten Wünsche für Sie, die Usergemeinschaft und das meta.tagesschau-Team! 

Obergefreiter W. von der Schulenburg

Allen Opfern und Hinterbliebenen mein Beileid.

Mendeleev

An einer Tsunami Welle sind drei Dinge tückisch: zum einen die kaum merkliche Höhe auf hoher See. 

Erst in Küstennähe türmt sich die Seichtwasserwelle auf, wenn die Wassertiefe gering genug ist. 

Der zweite Aspekt ist das anfängliche Zurückweichen des Wassers wie bei einer sehr ausgeprägten Ebbe. Dies hat viele Opfer getäuscht und verwirrt. 

Dies ist Folge der Sogwirkung an der Unterseite der Welle wo die Strömung von der Küste weg gerichtet ist (Wasservolumina bewegen sich in Wellen auf Kreisbahnen). 


Der dritte Aspekt ist die im Verhältnis zu normalen Oberflächenwellen (auch solitonischen „Kawenzmännern“ oder Monsterwellen auf hoher See) geänderte Dispersion und damit erhöhte Geschwindigkeit der Welle. Man kann nicht davor weglaufen … 


Abgesehen von seismischen Messungen lassen sich Tsunami Wellen prinzipiell auch auf hoher See sehr gut von Satelliten erkennen. 

9 Antworten einblenden 9 Antworten ausblenden
Vector-cal.45

Das stimmt.


Allerdings ist das Zurückweichen des Wassers um ein vielfaches schneller als bei der Ebbe.

Vielen ist wohl einfach nicht bekannt, was das bedeutet.

Das ist schon ein deutliches Zeichen, kann angesichts der Geschwindigkeit des Tsunami aber schon zu spät sein.

Malefiz

Ich kann Ihnen nicht folgen was Sie jetzt mit Ihrem Kommentar bezwecken möchten?

TeddyWestside

Er weiß Bescheid. /s

 

FantasyFactory

Genau. Danke.

Malefiz

Ich weiß schon seit über 40ig Jahren Bescheid was ein Tsunami ist!

TeddyWestside

War nicht gegen Sie!

 

Schneeflocke ❄️

Ihrer Aufzählung fehlt noch die Schlammlawine, wenn sich das Wasser wieder zurückziehst...

FantasyFactory

Respekt vor Ihrer technischen Beschreibung wie eine Tsunami Welle entsteht, was sie tückisch macht und wie sie wirkt.

Ich frage mich allerdings, warum Sie diese so ausführlich darlegen, darüber hinaus aber das Leid, die Opfer, die unvorstellbaren Schäden die diese Katastrophe bis heute hinterlassen hat kaum erwähnen. 

Vielleicht geht es im Leben manchmal mehr um Anteilnahme, als um Technik und Physik.

 

wie-

>> Ich frage mich allerdings, warum Sie diese so ausführlich darlegen, darüber hinaus aber das Leid, die Opfer, die unvorstellbaren Schäden die diese Katastrophe bis heute hinterlassen hat kaum erwähnen. 

Und dazu ebenfalls die übergroße Solidarität und Empathie der Regierungen und Gesellschaften der demokratischen Länder mit den Opfern.

Vector-cal.45

Unvergessen das Video des Paares am Strand. Zuerst das zurückweichende Wasser, was ihnen offenbar gar nichts sagt.

Dann zoomt er an die unglaubliche Flitwelle am Horizont, zoomt rein, hält minutenlang drauf.

„Schatz, guck mal, die Boote kentern.“

Ich die ganze Zeit so: Wie wär’s mit Wegrennen?!!

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Schneeflocke ❄️

Wenn man keine Gefahr in das Beobachtete hineininterpretiert, kommt auch kein Impuls zum Weglaufen...

krautbauer

Eine wirkliche Katastrophe. Für mich auf immer verbunden mit dem Sommerhit von Juli, der dann zwischenzeitlich aus Pietätsgründen verständlicherweise nicht gespielt wurde.

Schiebaer

Naturkatastrophen sind selten vorher sagbar.Da muss der Mensch mit leben. Nach meinen beobachten in der Natur ,haben Tiere ein feineres Gespür dafür.

rambospike

Ich habe den Tsunami damals auch mit Entsetzen verfolgt. In Erinnerung bleibt mir noch die grossartige Spendenbereitschaft der Menschen, um den Betroffenen in der grössten Not zu helfen.

Allerdings auch dass missgünstige Gemäkel, als ein Michael Schumacher 10 Mio. Dollar spendete und daraufhin gemotzt wurde, dass er nicht in Euro gespendet hat. (Wegen dem Umrechnungsfaktor)

Allen noch eine schöne Restweihnacht und ein gutes Neues Jahr 2025.

Gruß rambospike

 

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
wie-

>> Allerdings auch dass missgünstige Gemäkel, als ein Michael Schumacher 10 Mio. Dollar spendete und daraufhin gemotzt wurde, dass er nicht in Euro gespendet hat.

Tatsächlich war Herr Schumacher bemüht, seine Grpßspende geheim zu halten. Immerhin, monatelang hat's geklappt.

Moderation

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Liebe User,

wir werden die Kommentarfunktion um 19:30 Uhr schließen.

Danke für Ihre rege Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation

Schneeflocke ❄️

Mein besonderer Dank an dieser Stelle an die Moderatoren, die sich an den Feiertagen die Zeit genommen haben, damit wir hier diskutieren dürfen! Vielen herzlichen Dank und Ihnen und Ihrem Kollegium schöne Festtage!🎄

w120

Es hat etwas mystisches, wenn das Meer sich zurückzieht, um dann mit ungeheuerer Macht auf das Land zu drängen.

Es ist schön, dass viele Foristen von Ihren Erlebnissen mit Todesgefahren berichten.

Es macht sie menschlicher.

Solche Erfahrungen habe ich auch öfters im Leben gehabt.

Eigentlich bin ich mehr der rationale Mensch, aber oft bleibt doch die Ahnung, dass es da noch mehr geben könnte.

Offen zu bleiben und diese Möglichkeit nicht ausschließen.

Und wir alle haben die Verpflichtung, den betroffenen Menschen zu helfen.

Nicht nur dort, sondern weltweit.

M.Pathie

Unvergessen. Auch das auf Sri Lanka die Welle einen Zug wegspülte und eines der schwersten Zugunglücke aller Zeiten verursachte. 

Moderation

Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird nun geschlossen.

Danke für Ihre rege Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation