Ärztinnen und Ärzte demonstrieren im September 2024 in Hessen.

Ihre Meinung zu Mehrheit der Ärzte will unbefristeten Streik an kommunalen Kliniken

Kommt es ab Mitte Januar zu Streiks in den kommunalen Kliniken? Eine große Mehrheit der Mitglieder des Marburger Bundes hat sich in einer Urabstimmung für unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen ausgesprochen.

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91 Kommentare

Kommentare

Orfee

Man kann nicht ewig an Gesundheitssystem sparen und das tut die Politik schon seit Jahrzehnten. 1960 hatten wir noch 3600 Krankenhäuser und heute nur noch 1500. Personal wurde abgebaut, um an Personal zu sparen. Dazu wird die Bürokratie ständig aufgebläht. Man beschäftigt sich nur noch mit Unsinn. Früher hatte das Personal viel mehr Zeit für einen Patienten investieren können. Heute wird man nur noch schnell abgehackt. Die Leistungen wurden immer weiter gekürzt. Für eine Ultraschalluntersuchung bekommt man nur noch 5 EU.  Die Kliniken sind voll in Sorge und jedes Haus will nicht das erste Haus sein, das geschlossen wird. Dementsprechend ist man nun nur noch auf Leistungen fokussiert, die Geld einbringen auf Kosten anderer Leistungen, die eigentlich auch notwendig sind aber jetzt fehlen. Das ist die aktuelle Situation. 
Kein Mensch wird mehr vernünftig behandelt so wie es sein sollte. Neue Investitionen oder Fortschritte kann man sowieso vergessen.

Tom.Orrow

„Streiks in den kommunalen Kliniken“

Was ist des Pudels Kern?

Meiner Meinung spiegeln sich hier wie in einem Brennglas die langjährigen Probleme wider, die mit dem „Verzicht auf die gesellschaftlichen sprich staatliche Daseinsvorsorge“ einhergehen. 

Bei grundlegenden gesellschaftlichen Funktionen, wie Wohnen, Transport, Gesundheitswesen oder Bildung hat sich der Staat (die jeweiligen Regierungen) über mehrere Jahrzehnte immer mehr seiner Verantwortung entzogen. Die Sprüche von den „Privaten, die Wirtschaft besser können…“) klingen noch heute in den Ohren. 

Die Folgen dieser Entwicklung sind überall zu spüren und unübersehbar.

Wenn dem Staat das Geld ausgeht, weil er es – und nicht nur erst seit heute – in horrende Rüstungsprojekte und  in exorbitante Pensionszahlungen steckt und gleichzeitig auf eine faire Besteuerung der höchsten Einkommensklassen (Vermögenssteuer !) verzichtet, dann kommt genau das heraus. 

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silverbeard

Dem Staat kann das Geld nicht ausgehen. Aber wenn mit Absicht darauf verzichtet wird der reichsten Gruppe prozentual genauso viel abzufordern wie den unteren Einkommen, Beamten und Selbstständige ihr eigenes Ding machen dürfen und Kapitaleinkommen überhaupt nicht berücksichtigt wird, kann ein solidarisches System nicht funktionieren.

JM

Früher gab es in unserer Kleinstadt 4 Ordensschwestern zu denen man konnte. Dazu 6 Ärzte und ein Krankenhaus. Zuerst gingen die Nonnen, dann wurde das Krankenhaus geschlossen und zuletzt gingen 4 Ärzte. Alles abgeschoben ins Kreiskrankenhaus das mittlerweile auch geschlossen ist. Nächste Klinik 16 km entfernt. Wurde zwar mit öffentlichen Mitteln gebaut, dann aber für einen Bruchteil der Kosten an Privat verkauft. Frage mich wer das früher alles bezahlte. Jeder war zufrieden und verdiente sein Geld.

Ach so 4 Zahnärzte gab es auch noch raten sie mal wieviele es heute noch gibt. 100  von 100 Punkten wer auf 0 tippte. 

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JM

Vergessen

4 verwaltungsgebäude ( alle neu gebaut ) der Krankenkassen gibt es noch

FakeNews-Checker

Den  Patienten  bringen  solche  Ärzte-Streiks  nichts  positives,  weil die  Ärzte  mit  diesen  Streiks  nur  ihre  eigene  Situation  im  Hamsterrad  der  Profitmaximierung  verbessern  wollen.  

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GutenAbend

Warum sollten die Ärzte denn für Patienten streiken? Wenn Sie als Patient (oder Bürger) Verbesserungen im Ihrem Sinne wollen müssen Sie das auf politischer Ebene angehen.

FantasyFactory

Eine sehr einfache Erklärung für ein sehr komplexes Thema. 

Woher wissen Sie das "die Ärzte" nur eine Profitmaximierung anstreben ? Vielleicht nur eine Vermutung ? Glaskugel ?

 

silverbeard

Leider sind Arbeitgeber lernresistent. Es muss doch möglich sein zu verstehen, das nach 8% Inflation 5% Lohnerhöhung ein Minus ist. Haben die in der Grundschule nicht aufgepasst oder geistige Defizite?

Bei ÄrztInnen kommt dazu, dass sie in der Schweiz mit offenen Armen aufgenommen werden. Dort ist das Entgeld besser und die Belastung durch die Arbeitszeit geringer. Es gibt zu wenig ÄrztInnen in Deutschland. Ich denke bei den Arbeitgebern kann nur die zweite meiner genannten Möglichkeiten zutreffen.

Auch die Patienten haben keinerlei Vorteile von überlastetem unterbezahltem Behandlungspersonal.

FakeNews-Checker

Schwedens  BGE-gestütztes,  nicht  auf  Profitmaximierung  ausgerichtetes    Gesundheitssystem  sollte  auch  in  Deutschland  eingeführt  werden.   Dann  findet  dieses  ganze  Desaster  samt  Kostenexplosion,    Pflegenotstand  und  Dauerüberlastung  ein  Ende.  All  die  Streiks  vom  Arzt  bis  zum  Apotheker  verbessern  in  ihrer  Kurzsichtigkeit  hingegen  nichts  und  alles  bleibt  letztendlich  beim  alten. 

Nettie

"Die kommunalen Kliniken stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand", so VKA-Verhandlungsführer Dirk Köcher. "Wir sprechen hier nicht von Sparsamkeit, sondern einzig und allein von Existenzsicherung."

Ist tatsächlich nicht einzusehen, warum die Infrastruktur des Gesundheitswesens und die dort Beschäftigten die Ausputzer für das Gemeinwesen in einem fehlgeleiteten politischen System geben sollen (Stichwort 'Schuldenbremse'), in dem zudem offensichtlich die falschen Wertmaßstäbe herrschen.

ich1961

//Kein Mensch wird mehr vernünftig behandelt so wie es sein sollte. Neue Investitionen oder Fortschritte kann man sowieso vergessen.//

Fake News!

 

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Orfee

Glauben Sie tatsächlich, dass Sie bestens beraten werden? 
Jede Klinik versucht den Gewinn zu maximieren. Die Industrie versucht genauso Produkte herzustellen, die für diese Maßnahmen lukrativ sind. Die Industrie wird niemals an alternativen Methoden forschen oder Produkte herstellen mit denen man keine Gewinne erzielen kann. 

Da wird jeder Arzt den Patienten leicht überzeugen, dass diese (Gewinn bringende) Therapie gerade erforderlich ist. Wenn Sie eine andere Meinung hören wollen und zu einer anderen Klinik gehen, wird er das genauso behaupten, weil sie alle mit der selben Ziffer abrechnen. 

Keine alternative Therapie, keine Optionen und keine prophylaktischen Maßnahmen. Unnötige Medikation, die auch nur auf Gewinn fokussiert ist. Es würde zu lang werden. Ich sehe keine vernünftige Behandlung mehr und auch die Patienten werden dabei getäuscht. Sie haben nur das Gefühl, dass sie gut behandelt werden. Etwas lächeln reicht meistens aus. 

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JM

Unerhiel mich gerade mit meiner Nichte. War über 60 Jahre in der selben Praxis (erst Vater dann Sohn),und war zufrieden. Gönnte ihnen auch den Luxus (autos, Häuser, Urlaub ) den sie sich leisten konnten. Dann Praxis verkauft der NEUE reduzierte sofort Sprechzeiten um 50 %, bei gleicher Betriebsangehörigen. Hausbesuche werden sofort abgewürkt. Da soll mir einer erzählen das da nicht Geld gemacht wird.  

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Bernd Kevesligeti

Umfrage des Marburger Bundes aus dem Jahr 2022: Ärzte müssen um Pausenablösung betteln. Ein Viertel der Ärzte an Krankenhäusern erwägt den Beruf zu wechseln. Die faktische Wochenarbeitszeit liegt bei über 50 Stunden. Überstunden werden zu 19 Prozent weder in Freizeit abgegolten noch mit Geld.

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