Ihre Meinung zu Frankreichs Regierung gestürzt: Historischer Tag, unklare Zukunft
Ein Misstrauensvotum hat das Ende von Frankreichs Mitte-rechts-Regierung besiegelt - nach nur drei Monaten. Die Opposition stürzte Premier Barnier im Streit über einen Sparhaushalt. Barnier reicht am Vormittag den Rücktritt seiner Regierung ein. Von Holger Beckmann.
Sowohl die extreme Linke aus auch die extreme Rechte stehen nur für Unvernunft, Chaos und reine Dickköpfigkeit! Anstatt dass sich die Linke, die einer Demokratie zugewandter ist als der rechte Rand, mit Forderungen aber auch Zugeständnissen auf die Regierung zu bewegt und den Franzosen zeigt, dass sie durchaus verantwortungsvoll mit der Zukunft des Landes umgehen kann, macht sie lieber gemeinsame Sache mit Le Pen! Verloren hat hier das französische Volk, dass am Ende die Suppe auslöffeln muss, die nur mit Schulden gewürzt ist!
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„… Anstatt dass sich die Linke, die einer Demokratie zugewandter ist als der rechte Rand …“ - das ist Theorie, und danach schreiben Sie ja, wie es in der Praxis (in Frankreich) aussieht.
Wenn Sie jetzt noch erklären, was Sie als Demokratie ansehen, respektive definieren, wäre das sehr hilfreich, Ihren Beitrag einzuordnen.
Wollen Sie wirklich eine ausdrückliche Bestätigung dass rechtsextreme Pateien wie RN, früher FN, oder AfD wirklich nicht als demokratische Parteien angesehen werden?
Nein, ich frug doch danach, wie der NUTZER Demokratie definiert. Nicht nach einer Partei.
Woraus schlussfolgern Sie, dass der linke Rand der Demokratie "zugewandter" ist als der rechte?
Z.B. wie der linke Ministerpräsident Bodo Ramelow in Thüringen das Bundesland regiert hat. Haben Sie da etwas undemokratisches bemerkt?
Wenn Sie schon so schlicht fragen...
Wen wähle ich, wenn ich bloß an mich denke oder maximal an die, denen ich verpflichtet bin, ob ich will oder nicht? Richtig, Rechts.
Alle anderen, die z. B. auch Verantwortung für die Schöpfung und Menschen zu übernehmen gewillt sind, die nicht gerade zur Familie oder zum Freundeskreis gehören, suchen sich eine andere Vertretung.
Das haben Sie nett gesagt. Hat allerdings nichts mit meiner Frage zu tun...
Der linke Rand war historisch schon immer der Demokratie zugewandter als der rechte und ist mit dem BSW oder der linken in D nicht vergleichbar.
Klar, wenn das schon immer so war...
Ja, das wäre der deutsche Weg. 'Pragmatismus' und Kompromiss bis zur völligen Selbstaufgabe und Betrug an den eigenen Wählern, Wasserträger für den politischen Gegner. Aber ganz vielleicht hat die französische Linke ja noch Überzeugungen und Werte, die sie nicht verraten will, keine Ahnung. Aber auf jeden Fall richtig so !
Außerdem, Le Pen hat sich dem Misstrauensantrag der Linken angeschlossen, nicht umgekehrt. Macht kaum einen Unterschied, zugegeben, aber trotzdem: Wenn, dann hat Le Pen gemeinsame Sache mit der Linken gemacht.
Nur so kann es doch funktionieren! Wenn es einen wichtigen/sinnvollen/richtigen Antrag für etwas gibt, dann muß man dem auch zustimmen, auch wenn er von Leuten kommt, die grundsätzlich konträr zur eigenen Meinung stehen und die man eigentlich nicht mag. Etwas, das wir hier auch noch lernen müssen.
Und wie stellen Sie sich die Zukunft Frankreichs vor: Untätigkeit und immer mehr Schulden?
Das Politik aus Kompromissen besteht haben Sie nicht verstanden - alles andere ist eine Diktatur. Aber machen Sie sich keine Sorgen, Sie befinden sich in guter Gesellschaft. Hinterher werden wieder alle sagen: Ja das haben wir nicht gewusst, gewollt oder geahnt…
Ich verstehe das durchaus. Nur sind Kompromisse kein Selbstzweck. Wenn sie nicht zur Verbesserung der Lage führen, kann man es lassen. Und leider sind offenbar in Frankreich, wie auch bei uns die nötigen Kompromisse vielfach doch eher kosmetischer, denn sinnvoller Natur.
Ganz neutral betrachtet stimme ich Ihnen zu.
Aber in der Politik (und einigen anderen Bereichen) gilt das nicht. Sicher nicht, wenn Rechtsaußen-Parteien beteiligt sind. Oder Parteien, denen es tatsächlich gar nicht um das 'Vernünftige' geht (siehe auch AFD).
Nehmen wir hier Le Pen. Barnier, selbst ja auch ziemlich rechts, hätte Ihr noch hundert weitere Zugeständnisse machen können. Am Ende hätte sie ihn trotzdem fallenlassen. Denn ihr (wie grundsätzlich mindestens den Rechtsaußen-Parteien) geht es ja gar nicht um die Sache. Die Medikamentenkosten für die Bürger sind der z.B. völlig wurscht (unterstelle ich mal). Und sie sieht ihre Rolle ja nicht darin, Handlangerin oder Unterstützerin der Regierung zu sein und zu bleiben. Ja, eigentlich schade, denn das würde dem Land nützen. Aber so funktioniert Politik nicht. Das bringt keine Stimmen, und keine Macht.
Das ist wohl das Problem. Sowohl in Frankreich, als auch bei uns ist es in der Politik ja wichtiger, die eigenen Parteiinteressen durchzusetzen oder ein persönliches Klientel zu bedienen oder auch nur die persönliche Eitelkeit zu befriedigen, als seine Arbeit, nämlich Politik für und im Sinne des Volkes, wer sich an dem Wort stört, der Wähler zu machen. Das kann auf Dauer nicht gutgehen und muß scheitern, wie wir es ja gerade sehen.
"Kompromiss bis zur völligen Selbstaufgabe"
Dann ist es kein Kompromiss.
In Frankreich sind alle politischen Spektren unvernünftig, wirklich alle. So hatte die Regierung den Haushalt einfach am Parlament vorbei beschlossen. Das ist mindestens unvernünftig.
Warum sollte die Linke eine rechts bis rechtsextreme und antidemokratische Regierung unterstützen? Inwiefern sollte das die Demokratie stärken?
Es ist unlauter, die Situation der Linken zuzuschreiben.
Die Fehler liegen bei Macron mit der Ernennung Barniers und dessen Techtelmechtel mi Le Pen.
Der Wirtschaftsplan der Radikalen erschöpft sich in der illussorischen Hoffnung Putin liefere ihnen wieder günstiges Gas und Öl. Wenn preiswertes Öl und Gas die Grundlage für eine wohlhabende und moderne Gesellschaft wäre, dann wäre die russische Wirtschaft nicht so korridiert und am Boden. Um von fehlenden Ideen abzulenken schreien sie aber lieber "die da oben sind an allem Schuld" und betrachten den Staat als Wunschkuh, die es zu schlachten gilt.