
Ihre Meinung zu UN-Klimakonferenz: Einigung unter schweren Vorzeichen
Der Applaus für den Beschluss der Klimakonferenz in Baku war lang, aber der Schein trügt: Die vereinbarten Zusagen seien alles andere als ein großer Wurf, monieren Kritiker. Doch mehr war nicht drin. Von Janina Schreiber.
Fordern ist wohl bald eine olympische Disziplin. Bevor ich jedoch fordere, erbringe ich eine Leistung. Welche Vorleistung haben denn die Fordernden vorgelegt? Pläne, wie verhindert wird, dass das Geld in Korruption und Unterschlagung abgeleitet? Pläne, wie der Geburtenüberschuss reduziert wird? Pläne, wie der Müll nicht auf der Straße und in der Umwelt landet?
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Wir haben die Schäden verursacht, wir nüssen zahlen. Punkt. Der Rest sind Details, bei denen wir durchaus mitreden dürfen. Die Korruption, die es auch gibt, wurde bisher auch aus unserem neokolonialem Interesse heraus mit installiert.
Wenn Sie den doch „etwas“ arroganten Unterton weggelassen hätten, würde ich Ihnen hier recht geben.
Es kommt auch mir so vor, als würde im aktuellen Zeitgeist unter „Politik“ vor allem das Aufstellen von Forderungen an Andere verstanden. Und damit bedeutet „Macht“, Forderungen an andere durchzusetzen.
Das kann und darf es aber nicht sein. „Politik“ Machen bedeutet vor allem, Forderungen an sich selber zu stellen und diese mit „Macht“ (im Sinne von „Kraft“) zu verfolgen. Und dann gilt es natürlich, möglichst viele auf diesem Weg mitzunehmen. Und dann möglichst viele Unterstützer auch von außerhalb zu finden und zu überzeugen.
Kurz: Solche Konferenzen sind ein ganz ganz wichtiger Schritt auf diesem Weg und man sollte nicht zusehr auf deren Ergebnisse achten. Sondern sie vor allem als eine Bühne der globalen Selbstreflektion betrachten.
Respekt besonders für Frau Baerbock, die hier eine gleichzeitig realistische und positivistische Linie verkörpert.