Gisèle Pelicot verlässt das Gerichtsgebäude in Avignon.

Ihre Meinung zu Schlussplädoyers im Pelicot-Prozess beginnen

Der Prozess um die zigfache Vergewaltigung Gisèle Pelicots wühlt Frankreich auf. Heute beginnen die Plädoyers ihrer Anwälte. Viele Vorwürfe weist der Haupttäter zurück - er war der Ehemann Pelicots. Von Julia Borutta.

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128 Kommentare

Kommentare

JM

Drastisch sehr drastich  muß dieses Urteil ausfallen. Für die Frauen in der ganzen Welt.

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ich1961

Und wie genau hilft ein "drastisches Urteil" den Frauen dieser Welt?

RockNRolla

Genau so abschreckend, wie nur 5 Sozialstunden. 

Aber eine extralange Strafe verzögert den unausweichlichen Rückfall besser, als eine kurze Haft. 

ich1961

Was für eine "Beruhigung"!

RockNRolla

Allerdings. Wer 100 jahre weggestellt wird, hat 97 jahre weniger Zeit, als der, der nur 3 Jahre Kuscheljustiz erlebt.

melancholeriker

Nicht nur für die Frauen. Allem Anschein nach hat sich der Hauptangeklagte auch an seiner Tochter vergangen. Sollte es stimmen, daß D. Pelicot selbst als Kind Opfer sexueller Gewalt geworden ist und nicht nur eine Ablenkung ist zur Verteidigung, haben wir hier ein Fenster in den größten Tabubereich der Sexualität. Und der Gewalt. 

Warum beschäftigt sich kaum jemand damit, wie Kinder mit ihren Traumata und Stigmata der Gewalterfahrungen klarkommen? 

Weil es sich niemand vorstellen möchte, ganz einfach. So entstehen Tabus bzw. Probleme - anderer - Leute - Komfortzonen, in denen es sich bequem urteilen und richten lässt. 

Sexualisierte Gewalt an Kindern wird immer noch verbreitet als ursachloses, monströses Verbrechen gesehen. Daß möglicherweise die meisten Gewalttäter selbst Gewalterfahrung erduldet haben, bleibt so lange im Dunklen, bis sich Opfertäter selbst bekennenbzw. durch eine größere öffentliche Sensibilität ermutigt werden, es zu tun. 

ich1961

Ich halte von "der schlimmen Kindheit" als Entschuldigung absolut nichts (mag sein, das es Psychologen anders sehen). 

Für mich sind das Ausreden, um von der Verantwortung abzulenken.

 

Tinkotis

Stimmt und stimmt auch wieder nicht.

Oftmals stimmt es als Erklärung. Deshalb muss es auch erkannt und thematisiert werden, um die Kette zu unterbrechen.

Es darf aber keine Ausrede, keine Rechtfertigung, kein Grund für Milde sein, denn - wie Sie völlig richtig schreiben - das ist nur Ablenkung von der eigenen Verantwortung.

Leider nur ist "die andern sind schuld" irgendwie eine menschliche Grundprogrammierung.

Mauersegler

Eine sehr selbstgerechte Haltung. 

ich1961

Mag sein, aber meine Erfahrungen sind eben so.

Und wenn jemand mit 2 Promille einen Autounfall fabriziert, bin ich auch dafür, das nicht als "Entschuldigung/Rechtfertigung" zu bewerten. Eher noch strafverschärfend, weil für mich da Vorsatz dabei ist. Schließlich weiß jeder, was passieren kann.

Und wenn jemand als Kind Opfer sexualisierter Gewalt geworden ist, sollte er doch wissen, was Sache ist und das niemandem antun wollen.

 

melancholeriker

"...Und wenn jemand als Kind Opfer sexualisierter Gewalt geworden ist, sollte er doch wissen, was Sache ist und das niemandem antun wollen" 

 

An welche Prinzipien soll sich ein Kind denn anlehnen, um diese moralische Entscheidung für sich zu treffen, wenn es mit der Isolation in und nach diesem monströsen Übergriff lebt? 

Ein Kind das darüber nicht sprechen kann und die Schamlast noch mittragen muß, wird nicht dazu in der Lage sein dazu und die gestaltlose Wut und Verzweiflung alleine mit sich selbst ausmachen müssen. 

Die Einsicht, das niemandem antun zu wollen, steht am Ende eines Prozesses, den viele Opfer garnicht beginnen können wegen der Tabus. 

Mauersegler

Ihre Beispiel passt nicht. Alkohol ist für mich auch keine Entschuldigung. 

Aber "Wissen" ist etwas ganz anderes als "fühlen". Unsere Handlungen entstehen nur zu einem geringen Teil aus rationalen Entscheidungen, auch wenn wir uns das gerne einbilden. Umso mehr gilt das für die Verwüstungen, die Traumata in Menschen anrichten können und denen sie machtlos ausgesetzt sind, vor allem, wenn sie nicht darüber sprechen (können), wenn sie tabuisiert sind, und wenn sie keine professionelle Hilfe bekommen. 

derkleineBürger

Wer eine schlimme Kindheit hatte, hat sich durch eigene Erfahrung mit der Frage auseinanderanzusetzen ob man dies anderen Menschen antut oder nicht.

Und was das mit anderen Menschen macht.

Dies ist etwas,was sich für Menschen ohne solche Erfahrungen nur  hypothetisch stellt - wenn überhaupt.

Selbst wenn das Bedürfnis da ist die Rolle vom hilflosen Opfer hin zum allmächtigen Täter werden zu wollen und alle erlebten Grausamkeiten jemand anderem zufügen zu wollen, so liegt die Entscheidung dies auch zu machen,bei jedem selbst.

Man kann sich klar entscheiden ob man es anders machen will oder das fortsetzen will.  Bei jeder Form von erlebter  Gewalt

 

Tinkotis

Dass viele Täter zuvor Opfer waren ist hinlänglich untersucht und bekannt. Dass Opfer zu wenig Hilfe erhalten auch.

Grundsätzliche Ursache ist aber vor allem eine Gesellschaft, die männliche Dominanz über alles stellt und nicht bereit ist, daran etwas zu ändern.

Deshalb werden immer wieder Männer, bei denen etwas schrecklich schief läuft, zu Männern, die das Leben anderer versauen, weil sie keinen anderen Weg finden, ihre Demütigung zu überwinden.

melancholeriker

Ja, das sehe ich bis ins Detail genauso, wobei mir nicht klar war, daß der Zusammenhang "Täter war selbst Opfer" hinlänglich bekannt wäre. 

werner1955

Das ist in Europa nicht mehr möglich. In dem demokratischen USA schon eher. 

Mauersegler

"In dem demokratischen USA schon eher."

Wo wegen solcher Delikte Vorbestrafte mit eindeutig frauenverachtender Haltung es zum Präsidenten bringen können?

Tinkotis

Ganz ehrlich? Kapier' ich nicht, diesen Beitrag. Nicht mal den üblichen naiven und falschen "Amerika, du hast es besser"-Verweis. Außer, es ist damit gemeint, dass es in Amerika die Todesstrafe gibt. Aber die hätte nichts mit "demokratisch" zu tun.

Account gelöscht

Helfen ?

das Bewusstsein muß sich ändern, in der Weise dass ein zufriedeneres Leben stattfinden kann

ich1961

Meine Hochachtung für diese mutige, starke Frau und ihren Kindern.

Dieses Märtyrium den Prozess zu führen und all diese Tatsachen zu hören, auf sich zu nehmen und in die Öffetlichkeit zu bringen - hätte wahrlich nicht jede Frau geschafft!

Ich finde es wichtig solche "Erlebnisse" aufzuarbeiten, nur so kann Madame Pelicots (oder jede andere Frau) mit diesem Horror fertig werden.

Ich wünsche ihr und den Kindern alles Gute.

 

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Traumfahrer

Auch meine Hochachtung an diese mutige Frau !

Ich hoffe und wünsche den Tätern eine sehr lange Haft, damit sie viel Zeit haben sich über ihr Verhalten und Tun viele Gendanken zu machen. Und ich hoffe für eine noch härtere Gangart der Justiz bei Sexualdelikten, überall auf der Welt. 

Nettie

Die Gesellschaft kann der Frau für ihren Mut zur Öffentlichkeit nur dankbar sein.

Es wird wirklich allerhöchste Zeit, dass die Scham die Seite wechselt: Von der Seite der Opfer auf die der Täter.

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M.Pathie

Zitat: "...Zeit, dass die Scham die Seite wechselt: Von der Seite der Opfer auf die der Täter." Dem möchte ich voll und ganz zustimmen! Wenn ich mir allerdings die Rolle rückwärts zu Machotum und aufgeplusterten alten Rollencliches anschaue, die es von Mump bis Braunblau gibt, bin ich leider skeptisch. 

TeddyWestside

"dass die Scham die Seite wechselt: Von der Seite der Opfer auf die der Täter"

Ja, das ist zu wünschen. 

 

Coachcoach

Gisele Pelicots Haltung ist großartig. Sie verlangt viel Mut, Klarheit und Standfestigkeit.

Ich danke ihr von Herzen.

SirTaki

Der Haupttäter bekommt hoffentlich die Rechnung groß und langjährig.

Seine Mittäter sind Abschaum. Zu wünschen ist ihnen gebrandmarkt und sozial geächtet zu sein 

Dieser Fall steht für viele Frauen und übergriffige Leute, in deren Weltbild Macho und Herrenmenschen-Denken mit Gewalt und Arroganz gepaart sind.

Solche Taten stehen nicht im luftleeren Raum. Das braucht konsequente staatliche Verfolgung und kulturelle Erziehung wie weltanschaulichen Umbruch. 

Schlimm genug, dass manche Kreise solche Taten dulden, kaschieren und dann eine Offenlegung durch die Opfer als Tabubruch von Ehe und Familienehre mit Bedrohung und Unterdrückung anprangern.

Da ist von Glaubensgemeinschaften bis gesellschaftlichen Kreisen die rechtliche Brechstange erforderlich, durchzugreifen und Verkrustungen zu beseitigen.

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Traumfahrer

Auch ich denke so wie sie. Nur leider kehrt wieder eine Kultur der früheren Zeit zurück, auch durch die immer aggressiveren Sprache in der Politik, durch Rechtsextremisten, durch Populisten und Schreihälse, die es nicht ertragen können, dass Frauen mindestens genauso gut sind wie viele Männer.

Und leider haben viele Männer noch immer nicht begriffen, das "Partnerschaft" nicht gleich "Besitz" ist, sondern eine auf Augenhöhe sich begegnete Zusammenkunft und Leben. 

Grossinquisitor

"Rechtliche Brechstange" und "durchgreifen" klingt  nicht gerade rechtsstaatlich. Eher nach einem Rachefeldzug. 

Mauersegler

Haben Sie überlesen, dass die Foristin die "Brechstange" mit dem Adjektiv spezifiziert hat? Und sind Sie der Meinung, dass ein Rechtsstaat nicht durchgreifen könne, solle, dürfe oder  in schlimmen Fällen sogar müsse?

Grossinquisitor

Ich bin der Meinung, dass der Rechtsstaat immer gelten sollte. Nicht nur in "schlimmen Fällen". Mit "Rechtsstaat" verbinde ich aber eher den Schutz des Individuums vor der "Brechstange". Gerade in so öffentlich aufgeheizt Fällen wie diesem. Könnte ja sein, dass sich unter den dutzenden Angeklagten hier doch ein Unschuldiger befindet, z. B. weil man ihn verwechselt hat. 

Mauersegler

Leider fehlte in meinem vorigen Kommentar das Wort "rechtlich". Das begreift selbstverständlich den Schutz des Individuums ein. Und "durchgreifen" bedeutet eben gerade, den Rechtsstaat zur Geltung zu bringen. 

melancholeriker

Erfreulich, wie die Familie das emotional so bewältigen kann, daß sie stabil genug scheint für eine wegweisende öffentliche Auseinandersetzung darüber, was Macht und Gewalt in vielen bereits diskutierten Tabubereichen der Sexualität eigentlich verloren haben. 

Hinter den obsessiven Vergewaltigungen durch den Angeklagten und die anderen Gestörten bekommt ein viel zu ungenau beleuchteter Aspekt bei sexueller Gewalt vielleicht endlich Aufmerksamkeit. 

Die Traumata und Stigmata, mit denen viele Opfer oft jahrelang alleine sind und diese schlimmstenfalls lebensmüde oder selbst gewalttätigwerden lassen, können in diesem Prozess in den Zeugenstand gerufen werden, abseits der Mitleidstour natürlich, die der Hauptangeklagte mit den Aussagen über die Vergewaltigung gefahren ist, die er selbst erlitten haben soll. 

Es wäre zu wünschen, Zusammenhängen zwischen tabuisierter Gewalterfahrung und einer konspirativen und unstillbaren Gewaltsucht nachzugehen. 

 

 

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Traumfahrer

Bei einem Großteil der Männer geht es doch immer nur um Besitzen und Dominanz, Bestimmen, Unterdrücken, weil viele der Männer in Wirklichkeit schwach und nicht erwachsen sind.

Ja es ist bewundernswert, wie diese Frau mit ihren Kindern dies alles meistert. Und ich hoffe, es geht ein Ruck durch die Gesellschaft, einander mehr zu achten, respektieren, akzeptieren und tolerieren. Nur leider gibt es auch Männer, die sind geistig und mental so dürftig aufgestellt, dass sie nicht frei rumlaufen dürften, werden aber in hohe Ämter gewählt, weil sie dumme und verlogene Sprüche klopfen, und andere nicht bereit sind, nach zu denken.

Grossinquisitor

Umso mehr wundert es mich, dass sich selbst kluge und selbstbewusste Frauen mit solchen Männern einlassen. Was finden sie so anziehend?

Mauersegler

Ach, kommt jetzt die Täter-Opfer-Umkehr?

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es tut sich doch was !

warum ?

weil derlei Dinge eben in die Öffentlichkeit gezerrt werden

D. Hume

Frau Pelicot hat für die Öffentlichkeit des Prozesses kämpfen müssen. Sie selbst, das Opfer. Es soll eben nicht unter den Teppich gekehrt werden. Die schonungslosen Fakten bewirken vielleicht in einigen männlichen Hirnen etwas. Die Justiz wollte sie schützen, aber diese mutige Frau hält dem Patriachart den Spiegel vor. Beeindruckend.

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sag ich doch !

Problem benennen und auf Abhilfe drängen

D. Hume

Und ich sage, dass nichts gezerrt, sondern etwas erstritten wurde. Die Wahl Ihrer Sprache vermittelt Ihre Gedanken.

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Die Wahl Ihrer Sprache vermittelt Ihre Gedanken

..

sie kennen meine Gedanken ?

toll

bestenfalls stricken sie sich was zusammen um bei diesem eindeutigen Fall was zu haben um zu widersprechen

D. Hume

Ja. Der Fall ist eindeutig. Ihr Geraune von "gezerrt, Sündenböcken und anderen Kulturen (Kommentar unten)" ist gewohnt uneindeutig. Ihr Vokabular gibt Hinweise, aber lesen kann ich Ihre Gedanken natürlich nicht. Andererseits kenne ich Sie schon viele Jahre.  

melancholeriker

"Derlei Dinge"? Was darf ich mir denn darunter vorstellen? 

Vielleicht eine prima Definition für "Tabu". 

Welche Möglichkeiten ein Mensch hat, der in seiner Kindheit traumatisierende, unlöschbare Gewalterfahrungen innerhalb seines zentralen Schutzraums (Familie) gemacht hat, kann man sich heute besser vorstellen als in den Zeiten, in denen ein Kind noch seinen Eltern "gehört" hat bzw. anderen Familien mit Gliedern. 

Macht über jemanden zu bekommen, der sich stellvertretend zu fügen hat als Vergeltung für selbst erlittenene, verdrängte Demütigung ist doch wirklich nicht schwer zu verstehen. Derlei Dinge passieren nicht einfach so. 

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"Derlei Dinge"? Was darf ich mir denn darunter vorstellen? 

Vielleicht eine prima Definition für "Tabu". 

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tun sie was sie wollen !!

ohnehin habe ich den Eindruck sie suchen sich in einem Beitrag das passende raus, um sich an den entsprechenden Forenteilnehmern dann ab zu reagieren

 

>>als in den Zeiten, in denen ein Kind noch seinen Eltern "gehört" hat bzw. anderen Familien mit Gliedern. <<

nur bei uns in der westlichen Welt wird auf "Individualität" gesteigerten Wert gelegt, 

sie kommen doch öfters nach Afrika, ist der Einzelne da nicht erheblich stärker in die Gemeinschaft eingebunden ? kann er da genau so frei entscheiden wie hierzulande ?

melancholeriker

Ich mag zwar den geschassten Finanzminister nicht, sage aber hier auch mal:

Wo ist die Nachricht? 

ich1961

Ach ja, die ewig gestrigen kehren lieber unter den Teppich!

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ich schrieb doch wohl ein recht deutliches Statement

derlei Dinge in die Öffentlichkeit zerren

zu hoffen, dass einer morgens klingelt und fragt geschieht ihnen Unrecht, also darauf kann mal lange warten

wo kein Kläger da kein Richter !

Mauersegler

"ich schrieb doch wohl ein recht deutliches Statement"

Ja. Die Formulierung "in die Öffentlichkeit gezerrt" ist deutlich. 

Mauersegler

"in die Öffentlichkeit gezerrt"

Ihre Wortwahl suggeriert, dass Sie" derlei Dinge" auch weiterhin gern verschwiegen wüssten. EIne Haltung, die Teil des Problems ist. 

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Ihre Wortwahl suggeriert, dass Sie" derlei Dinge" auch weiterhin gern verschwiegen wüssten.

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das ist eine bösartige unterstellung !

ist das nötig ?

 

Lucinda_in_tenebris

Giesele Pelicot ist eine unglaublich mutige Frau. Ihr "Ehemann" hatte sie zu einem reinem Objekt degradiert. Ihr Schicksal steht symbolisch für immmer mehr Gewalt gegen Frauen bis hin zu Femiziden. Giesele Pelicot und ihr Schicksal gibt diesen Frauen in gewisser Weise ein Gesicht.

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Ihr Schicksal steht symbolisch für immmer mehr Gewalt gegen Frauen bis hin zu Femiziden.

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nimmt die Gewalt wirklich zu

oder empfinden nicht viele es so, weil es doch seit einiger Zeit einen Wandel in unserer Gesellschaft gab

das hier beschriebene Verhalten doch eher die Ausnahme statt der Regel geworden ist

doch eigentlich immer über die Ausnahmen vom Normalzustand berichtet wird und nie vom Regelfall

  

 

melancholeriker

"nimmt die Gewalt wirklich zu" 

Was bedeutet das? Vielleicht fehlt ein Zeichen wie so eins ? <=

Oder haben Sie Antworten, gewonnen aus der nicht stattgefiunden habenden Diskussion um selbst produzierte Tabus, um "derlei Dinge"? 

Warum hätten Sie es denn so dringend gerne, daß es eine "Ausnahme" ist und was soll dann die Regel sein? 

Es reicht doch zu sehen, daß es geschieht und es gilt zu wertschätzen , daß diese Frau so viel Mut hat trotz der Versuche dieser Männer, sie so klein und dinghaft zu machen. 

Account gelöscht

hier im Thread herrscht doch wohl die einhellig Meinung dass das was der Frau/Familie geschah ein Skandal ein unhaltbarer Zustand ist

ob die Sache vor 40 .... 50 Jahren auch so gesehen wurde .... ?

also hat sich doch was in der Gesellschaft getan

gehen wir damit wenigstens gleich "es hat sich was getan"

ich1961

Irgendwie bekomme ich immer mehr den Eindruck, das starke Frauen bei manchen Männern nicht sehr angesehen sind.

Würde vielleicht auch einiges erklären.

 

Lucinda_in_tenebris

Es ist immer die  Summe der Einzelfälle, die eine Grundlage stochastischer Erhebung bildet. Was wundert sie zum einem daran?

Wer am patriachlen Weltbild verhaftet ist, wird auch dazu neigen, zu glauben, dass alles wie es ist, doch prima in Ordnung ist.

In einigen europäischen Ländern (Schweiz, Liechtenstein) ist erst seit 1980 das Frauenwahlrecht eingeführt worden, was darauf deutet, dass die Frauenrechtsbewegung die Fortentwicklung des emanzipatorischen  Gedankens der Aufklärung ist.

RockNRolla

Ach, das Märchen von der eigenen schlimmen Kindheit.....

Wenn man das erlebt hat, weis man doch, was man da macht. Dann doppelter Vorsatz = 4fache Strafe . Wäre durchaus angebracht. 

Obwohl. Dauerhaft wegsperren kann man nicht verdoppeln. 

 

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mispel

Ach, das Märchen von der eigenen schlimmen Kindheit.....

Wie kommen Sie darauf, dass das ein Märchen ist? Menschen werden zum größten Teil zu dem gemacht, was sie sind.

melancholeriker

Fragen Sie mal ein Opfer sexualisierter Gewalt nach seiner Kindheit, bevor Sie in Bausch und Bogen über das winzige Detail weggehen, das in diesem Artikel die Winzigkeit der Frage nach Zusammenhängen offenläßt, welche vielleicht ganze Familien sprengen könnten wie die, die vor Gericht in aller Öffentlichkeit die Explosion in Zeitlupe nochmal erlebt. 

Das Opfer selbst zu Tätern werden können, ist nichts Neues. Aber mit den Vorzeichen, welche in Tabubereichen sexualisierter Gewalt in der Familie gesetzt sind, braucht es mehr als nur sich Strafen auszudenken. 

Ich sehe in diesem Prozess, der das Bodenlose zum Stehen bringen muß, noch einen Boden drunter. 

Die strammen Urteile der Richter am Tablett oder PC ändern daran nichts. 

Account gelöscht

, braucht es mehr als nur sich Strafen auszudenken. 

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eine Strafe  .... ein   Unrechtsbewusstsein muß entstehen

da muß angesetzt werden

und das ist eine gesellschaftliche Sache

wenn sie so ein Verhalten nicht will

 

 

mispel

eine Strafe  .... ein   Unrechtsbewusstsein muß entstehen

Meinen Sie damit, dass ein Unrechtsbewusstsein nur durch Strafe entsteht?

Zweispruch

Ach, das Märchen von der eigenen schlimmen Kindheit.....

Das ist kein Märchen. Zahlreiche Täter haben in ihrer Kindheit viel Gewalt, Vernachlässigung erfahren und waren oft auch sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Das kann dazu führen, dass die Betroffenen ihr eigenes Erleben reinszenieren mit sich als Täter. Das ist kein Plädoyer für eine verminderte Schuldfähigkeit, am Ende hatte der Täter immer noch die Wahl.

Es sollte uns aber sagen, dass sexualisierte Gewalt und Vernachlässigung in der Familie viel weiter verbreitet ist als die meisten wahr haben wollen. In der Therapie der Opfer liegt eine Chance den Täter von morgen zu verhinden. Aber mal ehrlich, wie viele geschulte Traumatherapeuten gibt es, die einen Kassensitz haben, welche Bedeutung hat das Thema in der Gesellschaft. 

RockNRolla

Mir ist es völlig egal, was Vergewaltiger und Mörder vorher erlebt haben.  Deshalb "Märchen". 

Wer sowas erlebt hat, weis doch, daß das Mist ist, wenn man es selbst jemand antut. 

Ich könnte ja verstehen, wenn man den eigenen Peiniger rannimmt. Aber so?

No way.

AuroRa

Ich könnte ja verstehen, wenn man den eigenen Peiniger rannimmt

Selbstjustiz ist in unserem Rechtssystem verboten. 

mispel

Wer sowas erlebt hat, weis doch, daß das Mist ist, wenn man es selbst jemand antut.

So funktioniert das mit dem Unterbewusstsein aber nicht.

Frau Schmitt

das läßt einen nur fassungslos zurück, diese Taten, was müssen das für Menschen sein, dieser Ehemann und die anderen Männer - 

Madame Pelicots und ihre Kinder und Enkel gehen einen sehr schweren Weg, hoffentlich haben sie genug Kraft weiterhin dafür

Icke 1

Eine unheimlich starke und mutige Frau. Man kann nur hoffen, dass die französische Justiz bei allen überführten Tätern die Höchststrafe ausspricht.

AuroRa

Gelegenheit macht Täter. Viele Männer, die heute diese Taten verurteilen, hätten damals selbst zugegriffen, wenn sie in derselben Situation gewesen wären.


Ich hoffe der Prozess dient der Abschreckung - der eigene moralische Kompass allein scheint dazu nicht auszureichen, sonst wären die Zahlen der sexuellen Übergriffe nicht dermaßen hoch und momentan sogar wieder am steigen. 

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Icke 1

Unterstellen Sie doch bitte nicht allen Männer, dass sie Schweine sind. Danke für Ihre Aufmerksamkwit!

AuroRa

Ich kann offensichtlich nichts dafür, dass Sie anscheinend nicht zwischen “vielen” (was ich schrieb) und “allen” unterscheiden können/wollen. Versuchen Sie mir doch bitte nicht Worte in den Mund zu legen. 

Dass “viele” Männer zu misogynen Taten und sexuellen Übergriffen bereit sind, zeigt die Statistik ganz klar. Ich muss niemandem was unterstellen - die Zahlen sprechen für sich. 

mispel

Gelegenheit macht Täter. Viele Männer, die heute diese Taten verurteilen, hätten damals selbst zugegriffen, wenn sie in derselben Situation gewesen wären.

Ein typisch feministisches Weltbild.

AuroRa

Ein typisch feministisches Weltbild.

Nennt sich Realität. Schauen Sie in die Statistiken und  informieren Sie sich über Kriminalistik - diese stimmen mit meinen Ansichten überein, da sie auf Tatsachen basieren. 

mispel

Also die Realität ist, dass Männer das halt so machen, wenn sie die Gelegenheit haben?