Ihre Meinung zu Kolumbien: Für Umweltschützer lebensgefährlich
Kolumbien ist eines der artenreichsten Länder der Welt. Doch die Menschen, die diese Natur schützen wollen, leben nirgendwo so gefährlich wie in dem diesjährigen Gastgeberland der UN-Weltnaturkonferenz. Von A. Herrberg.
"Henao weiß, wovon er spricht. Er kommt selbst aus einer Familie ehemaliger Kokabauern und Rinderhirten, viele seiner ehemaligen Schulkameraden sind heute Mitglieder illegaler Banden."
Wenn die Natur besser geschützt werden soll, muss es unattraktiv sein, sie zu zerstören.
Die Frage ist: welche legalen Einkunftsmöglichkeiten gibt es für diese Leute?
Die EU könnte den Import von Rindfleisch aus Süd- und Mittelamerika verbieten. (Denn auch in anderen Staaten wird Regenwald zerstört, um Rinderweiden anzulegen.)
Und gleichzeitig den Menschen helfen, legale Einkunftsmöglichkeiten zu finden.
Beispielsweise indem die EU Ausbildungszentren schafft, Azubis ein Stipendium zahlt, und den Absolventen Arbeitsvisa für Europa gibt. Damit das gut klappt, müssen Berufsabschlüsse in der EU sofort anerkannt werden. Und die Azubis sollten während der Ausbildung ein oder zwei europäische Sprache lernen. (Angesichts von demografischem Wandel / Fachkräftemangel: Win-win für alle.)
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"Beispielsweise indem die EU Ausbildungszentren schafft, Azubis ein Stipendium zahlt, und den Absolventen Arbeitsvisa für Europa gibt. "
Die jungen fitten verlassen das Land. Übrig bleiben die Alten und diejenigen, die weniger gut darin das Land weiterzuentwickeln. Im Prinzip wäre das auch eine Form von Ausbeutung, wenn auch nicht so gravierend, da dieser Vorgang sowieso auch ungesteuert passiert.
Ich sehe keine wirkliche Lösung, als dass der Staat die Kontrolle über das ganze Land gewinnt und das ist ein fast unmögliches Unterfangen.
„Die jungen fitten verlassen das Land. Übrig bleiben die Alten und diejenigen, die weniger gut darin das Land weiterzuentwickeln“
Es wäre tatsächlich letztendlich allen mehr gedient, wenn die jungen Leute ihr Geld ‚vor Ort’ mit dem Schutz und der Bewahrung der Umwelt - also der allgemeinen Existenz- und Wirtschaftsgrundlagen - verdienen könnten.
>>> Die EU könnte den Import von Rindfleisch aus Süd- und Mittelamerika verbieten. <<<
Oder von Kohle.
"https://www.tagesschau.de/wirtschaft/kolumbien-kohle-habeck-101.html"
Ist doch immer schön, wenn man solche Umweltsünden ins Ausland verlagern kann, und gleichzeitig die dortigen Zustände anprangert.
Wer verlagert, wer prangert an?
zur Wahrheit gehört auch das:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/energiemix-strom-erneuerba…
>>> zur Wahrheit gehört auch das: <<<
Ja. Geht aber um Kolumbien. Von wo wir Kohle importieren.
Ja, es geht aber um die immer weniger benötigte Kohle, da die EE immer weiter ausgebaut werden. Es wird also seitens Deutschland gehandelt.
nicht mehr lange, Kohlestrom ist preislich nicht mehr konkurenzfähig, ich wage vorherzusagen, die Kraftwerke werden früher vom Netz gehen als gesetzlich vorgeschrieben, bei dem derzeitigen Ausbau und der Ausbaubeschleunigung der EE
Das der Artikel bereits von März 2023 ist, scheint ja egal.
Und das es um vorübergehenden (bis die EE bei uns genug ausgebaut sind) Bezug handelt, wird auch nicht erwähnt.
Und es geht voran:
https://www.smard.de/page/home/topic-article/444/213848
>>> Das der Artikel bereits von März 2023 ist, scheint ja egal. <<<
Sie denken, wir importieren 2024 nichts mehr von dort? Falsch!
"https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Energie/Verwendu…"
>>> Und das es um vorübergehenden (bis die EE bei uns genug ausgebaut sind) Bezug handelt, wird auch nicht erwähnt. <<<
Und vorübergehend die eigenen Ressourcen fördern ist keine Option?
Wie ich schrieb, lieber die Umweltsünden ins Ausland verlagern. Scheint ja in Ihrem Sinne zu sein.
//Sie denken, wir importieren 2024 nichts mehr von dort? Falsch!//
Nein, wo habe ich das gesagt?
//Und vorübergehend die eigenen Ressourcen fördern ist keine Option?
Wie ich schrieb, lieber die Umweltsünden ins Ausland verlagern. Scheint ja in Ihrem Sinne zu sein.//
Habe ich alles genauso wenig gesagt.
In Europa mangelt es immer an irgendetwas. Es ist gut, dass es Kolumbien und andere Länder gibt, mit ausreichend Natur, Rohstoffen und sozialen Konflikten. Macht die Preise viel erschwinglicher und wir können außerdem noch die guten, die fast heiligen Entwicklungshelfer von uns geben. Wir haben ja so viel mehr Expertise in unseren naturbelassenen Ländern.
Wo blieb denn Ihre Kritik, als es um " billiges (ist uns sehr teuer zu stehen gekommen!) russisches Gas" ging?
Mit Kritik an Gas und Russland habe ich auch kein Problem. Ich kann überhaupt die ganze Welt sehr kritisch betrachten.
Eine Frage: Was verstehen Sie unter europäischen Sprachen?
Wenn die EU diese Ausbildungszentren sponsort: Sprachen der EU-Mitgliedsländer.
(Ziel ist ja, dass die Absolventen Arbeitsvisa für EU-Länder bekommen. Es erleichtert die Sache für alle, wenn die Leute, die in einem EU-Land arbeiten, die Landessprache sprechen.)
In Kolumbien spricht man spanisch. Spanisch ist die Sprache eines EU-Mitgliedslandes.
Korrekt.
Hier eine Übersicht, wohin Migranten aus Lateinamerika gehen (ab Seite 81): https://www.berlin-institut.org/fileadmin/Redaktion/Publikationen/PDF/B…;
Zielländer sind überwiegend: Spanien, Portugal, Niederlande (= frühere Kolonialmächte) plus Italien.
In den anderen EU-Ländern wird wenig Spanisch gesprochen. (Wenn man möchte, dass junge Leute aus Lateinamerika in Betracht ziehen, dorthin zu gehen, muss man ihnen die Gelegenheit geben, die Sprache zu lernen.)
Darüberhinaus: Spanisch ist die offizielle Sprache in Kolumbien. (Also: die Sprache der ehemaligen Kolonialmacht.) Indigene Bevölkerungsgruppen haben zahlreiche andere Muttersprachen. https://kolumbien.de/sprache/ Das sollte man auch berücksichtigen.
"Indigene Bevölkerungsgruppen haben zahlreiche andere Muttersprachen."
Richtig, aber wenn sie nicht unkontaktiert leben, sprechen sie natürlich auch die Amtssprache Spanisch.
Sie werden aber wohl nicht im Ernst vorschlagen wollen, indigene Regenwaldbewohner:innen nach Europa zu holen. Unglücklicher könnten Sie diese Menschen nicht machen.
Ich schlage vor, junge Menschen gut zu unterstützen, die eine Ausbildung machen können und wollen, um sich damit eine (legale) Existenz aufzubauen. (Unabhängig von der Etnie.)
Angesichts der (teilweise bürgerkriegsähnlichen) Zustände in Kolumbien sind die sozialen Gegensätze krass. Und ich würde ich nicht erwarten, dass alle Kinder und Jugendlichen permanent eine Schule besuchen können. Mit allen Konsequenzen, die das für ihren "Bildungsweg" und für ihr weiteres Leben hat.
Beispiele: https://www.caritas.de/magazin/zeitschriften/sozialcourage/berlin/kolum…
Stimmt nicht ganz. In Kolumbien ist zwar spanisch die Amtssprache Laut Ethnologue verzeichnet das südamerikanische Land stolze 89 lebende Sprachen!
Naja, Spanisch können sie schon mal, dann sind alle weiteren romanischen Sprachen vom Verständnis nicht so weit weg. Englisch dürften die meisten jungen Leute auch in der Schule haben. Und dürften somit mehr Sprachen beherrschen als der durchschnittliche EU Bürger....
Sprachen der EU-Mitgliedsländer. ///
Also ist Englisch raus. Spanisch können sie schon. Sollen die jetzt Polnisch und Deutsch lernen? Oder Tschechisch und Ungarisch? Ich verstehe Ihren Ansatz nicht so richtig.
Hier die Amtssprachen der EU. Eine davon ist Englisch. Und zwar seit 1973. (Yes.)
https://european-union.europa.eu/principles-countries-history/languages…
Zu Ihrer Frage:
Es wäre es gut, wenn junge Leute, die nach Europa kommen um hier zu arbeiten, die Landessprache ihres jeweiligen Ziellandes sprechen würden. (Spanisch, Deutsch, Polnisch oder was auch immer.)
Weil: Das Problem mit dem demografischen Wandel / Fachkräftemangel haben zahlreiche EU-Länder. (Das ist nicht deutschland-spezifisch.) Diese Länder brauchen qualifizierte Einwanderer, beispielsweise Krankenschwestern, Elektriker, Personal in der Gastronomie.
➢ Eine Frage: Was verstehen Sie unter europäischen Sprachen?
Alle Sprachen, die in den Ländern Europas offizielle Staatssprachen sind.
Spanisch ist nach Mandarin die Sprache der Welt mit den zweit-meisten Muttersprachlern. Kolumbien ist in der originär spanisch-sprachigen Welt das Land mit den meisten Einwohnern.
Mehr Muttersprachler Spanisch als in Kolumbien leben nur in den USA.
"Die Frage ist: welche legalen Einkunftsmöglichkeiten gibt es für diese Leute?"
Das dürfte die entscheidende Frage sein.
Eine kleine, mächtige Minderheit wird sich immer auf Kosten der Mehrheit bereichern, wenn sie die Möglichkeit hat. Das funktioniert, weil es genug willige Helfer gibt, die für etwas Hoffnung die schmutzige Arbeit machen.
Ab einem gewissen Punkt wird es aber nicht ohne staatliche Präsenz funktionieren.