Indigene tragen Wasser und andere Güter wegen Niedrigwasser im Amazonas in der Region im Isla de los Micos (Kolumbien)

Ihre Meinung zu Kolumbien: Für Umweltschützer lebensgefährlich

Kolumbien ist eines der artenreichsten Länder der Welt. Doch die Menschen, die diese Natur schützen wollen, leben nirgendwo so gefährlich wie in dem diesjährigen Gastgeberland der UN-Weltnaturkonferenz. Von A. Herrberg.

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91 Kommentare

Kommentare

Montag

"Henao weiß, wovon er spricht. Er kommt selbst aus einer Familie ehemaliger Kokabauern und Rinderhirten, viele seiner ehemaligen Schulkameraden sind heute Mitglieder illegaler Banden."

Wenn die Natur besser geschützt werden soll, muss es unattraktiv sein, sie zu zerstören. 

Die Frage ist: welche legalen Einkunftsmöglichkeiten gibt es für diese Leute? 

Die EU könnte den Import von Rindfleisch aus Süd- und Mittelamerika verbieten. (Denn auch in anderen Staaten wird Regenwald zerstört, um Rinderweiden anzulegen.)

Und gleichzeitig den Menschen helfen, legale Einkunftsmöglichkeiten zu finden. 
Beispielsweise indem die EU Ausbildungszentren schafft, Azubis ein Stipendium zahlt, und den Absolventen Arbeitsvisa für Europa gibt. Damit das gut klappt, müssen Berufsabschlüsse in der EU sofort anerkannt werden. Und die Azubis sollten während der Ausbildung ein oder zwei europäische Sprache lernen. (Angesichts von demografischem Wandel / Fachkräftemangel: Win-win für alle.)

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Carlos12

"Beispielsweise indem die EU Ausbildungszentren schafft, Azubis ein Stipendium zahlt, und den Absolventen Arbeitsvisa für Europa gibt. "

Die jungen fitten verlassen das Land. Übrig bleiben die Alten und diejenigen, die weniger gut darin das Land weiterzuentwickeln. Im Prinzip wäre das auch eine Form von Ausbeutung, wenn auch nicht so gravierend, da dieser Vorgang sowieso auch ungesteuert passiert.

Ich sehe keine wirkliche Lösung, als dass der Staat die Kontrolle  über das ganze Land gewinnt und das ist ein fast unmögliches Unterfangen.

Nettie

„Die jungen fitten verlassen das Land. Übrig bleiben die Alten und diejenigen, die weniger gut darin das Land weiterzuentwickeln“

Es wäre tatsächlich letztendlich allen mehr gedient, wenn die jungen Leute ihr Geld ‚vor Ort’ mit dem Schutz und der Bewahrung der Umwelt - also der allgemeinen Existenz- und Wirtschaftsgrundlagen  - verdienen könnten.

fathaland slim

Wer verlagert, wer prangert an?

Mischpoke West

>>> zur Wahrheit gehört auch das: <<<

Ja. Geht aber um Kolumbien. Von wo wir Kohle importieren.

Horizont

Ja, es geht aber um die immer weniger benötigte Kohle, da die EE immer weiter ausgebaut werden. Es wird also seitens Deutschland gehandelt. 

gelassenbleiben

nicht mehr lange, Kohlestrom ist preislich nicht mehr konkurenzfähig, ich wage vorherzusagen, die Kraftwerke werden früher  vom Netz gehen als gesetzlich vorgeschrieben, bei dem derzeitigen Ausbau und der Ausbaubeschleunigung der EE

Mischpoke West

>>> Das der Artikel bereits  von März 2023 ist, scheint ja egal. <<<

Sie denken, wir importieren 2024 nichts mehr von dort? Falsch!

"https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Energie/Verwendu…"

>>> Und das es um vorübergehenden (bis die EE bei uns genug ausgebaut sind) Bezug handelt, wird auch nicht erwähnt. <<<

Und vorübergehend die eigenen Ressourcen fördern ist keine Option?
Wie ich schrieb, lieber die Umweltsünden ins Ausland verlagern. Scheint ja in Ihrem Sinne zu sein.

ich1961

//Sie denken, wir importieren 2024 nichts mehr von dort? Falsch!//

Nein, wo habe ich das gesagt?

//Und vorübergehend die eigenen Ressourcen fördern ist keine Option?
Wie ich schrieb, lieber die Umweltsünden ins Ausland verlagern. Scheint ja in Ihrem Sinne zu sein.//

Habe ich alles genauso wenig gesagt.

 

R A D I O

In Europa mangelt es immer an irgendetwas. Es ist gut, dass es Kolumbien und andere Länder gibt, mit ausreichend Natur, Rohstoffen und sozialen Konflikten. Macht die Preise viel erschwinglicher und wir können außerdem noch die guten, die fast heiligen Entwicklungshelfer von uns geben. Wir haben ja so viel mehr Expertise in unseren naturbelassenen Ländern.

ich1961

Wo blieb denn Ihre Kritik, als es um " billiges (ist uns sehr teuer zu stehen gekommen!) russisches Gas" ging?

R A D I O

Mit Kritik an Gas und Russland habe ich auch kein Problem. Ich kann überhaupt die ganze Welt sehr kritisch betrachten.

rainer4528

Eine Frage: Was verstehen Sie unter europäischen Sprachen?

Montag

Wenn die EU diese Ausbildungszentren sponsort: Sprachen der EU-Mitgliedsländer. 

(Ziel ist ja, dass die Absolventen Arbeitsvisa für EU-Länder bekommen. Es erleichtert die Sache für alle, wenn die Leute, die in einem EU-Land arbeiten, die Landessprache sprechen.)

fathaland slim

In Kolumbien spricht man spanisch. Spanisch ist die Sprache eines EU-Mitgliedslandes.

Montag

Korrekt.

Hier eine Übersicht, wohin Migranten aus Lateinamerika gehen (ab Seite 81): https://www.berlin-institut.org/fileadmin/Redaktion/Publikationen/PDF/B…;
Zielländer sind überwiegend: Spanien, Portugal, Niederlande (= frühere Kolonialmächte) plus Italien.

In den anderen EU-Ländern wird wenig Spanisch gesprochen. (Wenn man möchte, dass junge Leute aus Lateinamerika in Betracht ziehen, dorthin zu gehen, muss man ihnen die Gelegenheit geben, die Sprache zu lernen.)

Darüberhinaus: Spanisch ist die offizielle Sprache in Kolumbien. (Also: die Sprache der ehemaligen Kolonialmacht.) Indigene Bevölkerungsgruppen haben zahlreiche andere Muttersprachen. https://kolumbien.de/sprache/ Das sollte man auch berücksichtigen.

Mauersegler

"Indigene Bevölkerungsgruppen haben zahlreiche andere Muttersprachen."

Richtig, aber wenn sie nicht unkontaktiert leben, sprechen sie natürlich auch die Amtssprache Spanisch. 

Sie werden aber wohl nicht im Ernst vorschlagen wollen, indigene Regenwaldbewohner:innen nach Europa zu holen. Unglücklicher könnten Sie diese Menschen nicht machen. 

Montag

Ich schlage vor, junge Menschen gut zu unterstützen, die eine Ausbildung machen können und wollen,  um sich damit eine (legale) Existenz aufzubauen. (Unabhängig von der Etnie.)

Angesichts der (teilweise bürgerkriegsähnlichen) Zustände in Kolumbien sind die sozialen Gegensätze krass. Und ich würde ich nicht erwarten, dass alle Kinder und Jugendlichen permanent eine Schule besuchen können. Mit allen Konsequenzen, die das für ihren "Bildungsweg" und für ihr weiteres Leben hat.

Beispiele: https://www.caritas.de/magazin/zeitschriften/sozialcourage/berlin/kolum…

Mass Effect

Stimmt nicht ganz. In Kolumbien ist zwar spanisch die Amtssprache Laut Ethnologue verzeichnet das südamerikanische Land stolze 89 lebende Sprachen! 

sebo5000

Naja, Spanisch können sie schon mal, dann sind alle weiteren romanischen Sprachen vom Verständnis nicht so weit weg. Englisch dürften die meisten jungen Leute auch in der Schule haben. Und dürften somit mehr Sprachen beherrschen als der durchschnittliche EU Bürger....

rainer4528

Sprachen der EU-Mitgliedsländer. ///

Also ist Englisch raus. Spanisch können sie schon. Sollen die jetzt Polnisch und Deutsch lernen? Oder Tschechisch und Ungarisch? Ich verstehe Ihren Ansatz nicht so richtig. 

Montag

Hier die Amtssprachen der EU. Eine davon ist Englisch. Und zwar seit 1973. (Yes.)
https://european-union.europa.eu/principles-countries-history/languages…

Zu Ihrer Frage: 
Es wäre es gut, wenn junge Leute, die nach Europa kommen um hier zu arbeiten, die Landessprache ihres jeweiligen Ziellandes sprechen würden. (Spanisch, Deutsch, Polnisch oder was auch immer.)

Weil: Das Problem mit dem demografischen Wandel / Fachkräftemangel haben zahlreiche EU-Länder. (Das ist nicht deutschland-spezifisch.) Diese Länder brauchen qualifizierte Einwanderer, beispielsweise Krankenschwestern, Elektriker, Personal in der Gastronomie.

schabernack

➢  Eine Frage: Was verstehen Sie unter europäischen Sprachen?

Alle Sprachen, die in den Ländern Europas offizielle Staatssprachen sind.

Spanisch ist nach Mandarin die Sprache der Welt mit den zweit-meisten Muttersprachlern. Kolumbien ist in der originär spanisch-sprachigen Welt das Land mit den meisten Einwohnern.

Mehr Muttersprachler Spanisch als in Kolumbien leben nur in den USA.

Nachfragerin

"Die Frage ist: welche legalen Einkunftsmöglichkeiten gibt es für diese Leute?"

Das dürfte die entscheidende Frage sein.

Eine kleine, mächtige Minderheit wird sich immer auf Kosten der Mehrheit bereichern, wenn sie die Möglichkeit hat. Das funktioniert, weil es genug willige Helfer gibt, die für etwas Hoffnung die schmutzige Arbeit machen.

Ab einem gewissen Punkt wird es aber nicht ohne staatliche Präsenz funktionieren.

NieWiederAfd

Es gibt eine breite Phalanx gegen Natur- und Klimaschutz; die bewaffneten Gruppen in Kolumbien sind ein Element davon, getrieben durch kapitalistische Ausbeutung, die längst nicht mehr nur Menschen direkt trifft, sondern auch Naturausbeutung und damit verbunden ein Anheizen der Klimakatastrophe.

Letztlich agieren diese Truppen Hand in Hand mit den politischen Klimakatastrophenleugnern und kapitalistischen Ausbeutern von Natur und Mitwelt. Solche politischen Gruppen und Parteien haben wir längst auch bei uns. Weltweit ist äußerst bedenklich und bedrohlich, dass Naturzerstörung, Klimakatastrophenleugnung und Demokratiegefährdung erschreckend oft Hand in Hand gehen - nicht nur in Kolumbien.

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Wolf1905

„Letztlich agieren diese Truppen Hand in Hand mit den politischen Klimakatastrophenleugnern und kapitalistischen Ausbeutern von Natur und Mitwelt. Solche politischen Gruppen und Parteien haben wir längst auch bei uns.“

Welche Gruppen bzw. Parteien zählen Sie hier bei uns (in D oder der EU?) zu den politischen Klimakatastrophenleugnern und kapitalistischen Ausbeutern von Natur und Mitwelt? 

NieWiederAfd

Zitat: "Welche Gruppen bzw. Parteien zählen Sie hier bei uns (in D oder der EU?) zu den politischen Klimakatastrophenleugnern und kapitalistischen Ausbeutern von Natur und Mitwelt?"

Mit ein klein wenig nachdenken kommen Sie drauf.

Nachfragerin

Es ist leider typisch, die Schuld bei anderen zu suchen, während man selbst mit seinem Lebensstil ein Teil dieses Problems ist.

Im Selbstbetrug sind wir ganz groß.

ich1961

Wären Sie so nett, mich aus Ihrem "wir" zu streichen? Danke.

 

NieWiederAfd

Mein Kommentar hat nicht das geringste mit Schuld bei anderen suchen zu tun. Es geht um Situationsanalyse.

Schuld bei anderen suchen und Selbstbetrug betreiben tuen die, die jegliche Initiative und rechtliche Regelung für Natur- und Klimaschutz mit dem Pseudoargument vom Tisch wischen, die anderen Länder könnten viel mehr tun. 

ich1961

Stimmt - und im Nachbarthread "Wirtschaft" auch wieder zu sehen.

NieWiederAfd

Der Nachbartreat zur Wirtschaft belegt bedrückend, wie weit auch bei uns Klimapolitik verunglimpft wird und als Bremse für Wachstum und Stabilität gewertet wird; das Gegenteil ist der Fall: Es gibt keine bessere Vorbereitung auf wirtschaftlich stabile Zeiten als sie ökologisch und klimaneutral auszurichten.

Genau da liegt der gefährliche Schulterschluss von Gruppierungen, die in Kolumbien Raubbau an der Natur betreiben für kapitalistische Interessen und den Klimakatastrophenleugnern bei uns, die eine klimazerstörende Wirtschaft als zukunftsfähig preisen.

Breitenfels

Kolumbien ist schon seit Jahrzehnten ein sehr gewälttätiges Land.

1948 lieferten sich die Anhänger der Liberalen Partei und der Konservativen Partei einen blutigen Bürgerkrieg, der Hunderttausende das Leben kostete. Später kam der Guerillakrieg der FARC und der ELN gegen den Staat dazu, der wiederum viele Leben kostete und dann gibt es ja auch die gewalttätigen Drogengangster.  

Viele Kolumbianer scheinen sich daran gewöhnt zu haben, ihre Gegensätze mit Waffengewalt auszutragen und so wundert es mich nicht, dass auch die Gegner von Naturschutzprojekten angegriffen werden. 

 

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Breitenfels

Da hat sich ein Fehler eingeschlichen. Es soll heißen 

Viele Kolumbianer scheinen sich daran gewöhnt zu haben, ihre Gegensätze mit Waffengewalt auszutragen und so wundert es mich nicht, dass auch die Befürworter von Naturschutzprojekten von ihren Gegnern gewaltsam angegriffen werden. 

Mauersegler

"Viele Kolumbianer scheinen sich daran gewöhnt zu haben, ihre Gegensätze mit Waffengewalt auszutragen"

Ich halte Ihre Aussage für paternalistischen Unsinn und mich würde Ihre Begründung interessieren. 

Nachfragerin

Aus dem Artikel geht nicht hervor, dass die Gegner von Naturschutzprojekten angegriffen werden. Das schließt die Existenz von militanten Umweltschützern natürlich nicht aus.

NieWiederAfd

Die Gegner von Natur-, Klima und Reservateschutz sind militant und schrecken vor Morden an Natur- und Klimaschützern und Verteidigern der Reservate nicht zurück: Das ist der Punkt, leider nicht nur in Kolumbien, sondern auch Brasilien und anderen lateinamerikanischen Regionen. 

TeddyWestside

Ich empfehle Ihnen, sich mal Medellin anzuschauen (oder auch nur Fotos von dort). Vor 30 Jahren war das einer der gefährlichsten Orte der Welt mit astronomischer Mordrate und unvorstellbaren Gräueltaten. Medellin war natürlich quasi ein Synonym für Kokain und Pablo Escobar hatte seine Heimat weltberühmt gemacht, aber auch hässlich, gefährlich. Heute sind von Escobar nur noch die Nilpferde übrig und die Millionenstadt ist ein Traum, auch für Touristen. Statt Angst vor Raubmord kann man sich heute frei bewegen und die Architektur bewundern und das homogene Klima genießen.

Dinge können sich auch zum guten ändern. Schade, dass das nicht auch für den Park aus dem Artikel gilt

NieWiederAfd

Medellin gehört leider nach wie vor zu den gefährlichen Städten: Kolumbien zieht Urlauber an und ist - gemessen an der Mordrate - eines der gefährlichsten Länder der Welt. Allein in Medellín kamen in den letzten zwei Monaten acht Touristen ums Leben. Einige von ihnen wurden offenbar in eine Online-Dating-Falle gelockt. Davor warnen jetzt sogar die US-Behörden. (Quelle: https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Kriminelle-locken-Tourist… - Januar 2024)

Mauersegler

"Schade, dass das nicht auch für den Park aus dem Artikel gilt."

Doch, das gilt schon auch für Chiribiquete. Der Nationalpark wurde 2018 auf 4,3 Millionen Hektar erweitert und wurde dadurch zum größten Regenwaldnaturpark der Erde. Er hat auch den Status eines UNESCO-Weltnaturerbes. Zwischen 2018 und 2019 ging die Entwaldung von 2.191 auf 820 Hektar zurück, stieg dann aber leider wieder auf über 1.000 Hektar an. 

Das A und O ist die Friedensarbeit mit den ehemaligen Rebellen. Auch da gibt es viele Erfolge, aber die Drogenmafia zu zerstören, bleibt utopisch, solange es weltweit so viele Abnehmer für den Stoff gibt. 

SirTaki

Natur und Umwelt brauchen Schutz. Auch Kolumbiens Regierung weiß das 

In einem Land mit ungefilterter krimineller Energie von Banden und Bossen kann ein Kämpfer für Umwelt nur hoffen, zu überleben. Wenn Jagd auf ihn gemacht wird, kratzt es keinen. Solche Leute verschwinden, die Suche läuft halbgar und das war's dann auch.

Die Verschachtelung von Elite mit Dreck am Stecken und Geld ist mit Politik und gekauften Schergen leider das Paralleluniversum im Staat. Korruption, Gewalt und Mord inklusive.

Die EU wird nur begrenzt was machen können. Direktfinanzierung von Projekten unter vertrauenswürdiger Führung und Mitarbeit. Sonst fließt das Geld in dunkle Kanäle.

Kolumbien wird erst das böse Erwachen in den Hintern beißen, wenn Land, Natur und Ressourcen wegbrechen.

Das Land ist kein Zoo, sondern muss lernen, dass die Umwelt Lebensgrundlage allervist.

Den Banden muss eingeheizt werden vom Staat. Aber da kann man vorerst nur schwarz sehen.

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gelassenbleiben

Kolumbien wird erst das böse Erwachen in den Hintern beißen, wenn Land, Natur und Ressourcen wegbreche

Ihre Aussage gilt leider auch global

Nachfragerin

"Die EU wird nur begrenzt was machen können."

Sie könnte aufhören, davon zu profitieren. Die Abholzung des Regenwalds dient letztendlich immer dem Export.

Mauersegler

"Das Land ist kein Zoo, sondern muss lernen, dass die Umwelt Lebensgrundlage allervist."

"Das Land" muss in dieser Hinsicht gar nichts lernen, sondern weiß das. Verwechseln Sie es nicht mit  Bolsonaros Brasilien. 

Coachcoach

Kolumbien ist seit Bolivar lebensgefährlich, wahrscheinlich schon länger. 

Ich gehe nicht davon aus, dass das sich zu meiner Lebenszeit noch ändert.

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SirTaki

Beschränkung mit Tropenholz gibt's bereits.

Coachcoach

???

gelassenbleiben

Dann ist ja gut , dass in Deutschland und Europa mit Umwelt, Umweltschutz und Schutz von Umweltschützern alles supi ist. Ironie off Brauchen wir ja kein schlechtes Gewissen haben, dass wir zuwenig tun nochmal ironie off

Wenn die Situation in Kolumbien so ist wie beschrieben und das gilt sicherlich auch anderswo, braucht es mehr Hilfe und Unterstützung auf Augenhöhe aus dem globalen Norden, für Schutzbehörden, indigene Völker und Umweltschützer 

 

RockNRolla

Alles schön und gut. Mit wem will.man denn dort verhandeln? Mit der korrupten Regierung oder den krimminellen Banden?.

Die Kolumbianer müssen das alleine regeln. Von Aussen sind wir machtlos. 

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TeddyWestside

"Die Kolumbianer müssen das alleine regeln. Von Aussen sind wir machtlos. "

Ich behaupte einfach mal, wenn kein Europäer Kokain oder kolumbianisches Rindfleisch verbrauchen würde, wär die Situation dort anders...

Wie man das komplett unterbinden kann, darauf hab ich leider auch keine Ahnung...

Wohlergehen

"Die Kolumbianer müssen das alleine regeln. Von Aussen sind wir machtlos." Keineswegs alles schön und gut.

Ihr Satz ist beliebig austauschbar; für Kolumbianer könnte stehen: Arme, Schutzsuchende, Kranke, Verfolgte, Missbrauchte, Ausgebeutete....Aussagen wie diese zeugen von einer unglaublichen Ignoranz, Verantwortungslosigkeit, Gleichgültigkeit. "Wir" zeigen alltäglich unsere Macht, wenn es darum geht, die von mir Genannten im Stich zu lassen und durch unser empathieloses und menschenverachendes Handeln zum Teil erst in die Situation zu bringen. 

ich1961

Danke!

RockNRolla

Wofür? Für unterstellungen?

Das lasst tief blicken

NieWiederAfd

Ich unterschreibe jeden Ihrer Gedanken und Argumente.

RockNRolla

Was zu erwarten war. 

Sie überschatzen völlig unsere Möglichkeiten. Wir können da einfach nichts machen. Wie denn auch? Mit irgendwelchen importstops? Toll. Von was sollen die dann leben, wenn die ihre Waren nicht verkaufen können?

 

Überzeugen Sie mich. Wo ist hier Ignoranz? 

Und verquicken Sie nicht willkürliches Zeug.  Ich lasse nichts 'im Stich' . dass wollen Sie mir ja andichten.. 

Nachfragerin

Die restliche Welt ist alles andere als machtlos. Sie ist die Ursache dieses Problems. Der Raubbau am Regenwald dient ja nicht der Selbstversorgung, sondern dem Export. Ohne das Geld der Käufer könnten sich diese mafiösen Strukturen gar nicht halten.

Horizont

Ihr Wissen über globale und wirtschaftliche Zusammenhänge erscheint als wäre das gesamte, erhoffte Potial noch nicht erreicht.

RockNRolla

Bitte?

Mein Horizont ist extrem weit und breit. Wozu soll man hier Wirtschaftsexperte sein müssen, um zu verstehen, dass man da nichts sinnvolles machen kann? 

 

Mauersegler

Wie kommen Sie darauf, dass die kolumbianische Regierung korrupt sei? Weil "die" immer so sind?

Es will auch niemand dort "verhandeln", worüber denn auch? 

Richtig ist, dass die Kolumbianer das selbst regeln müssen, aber dafür unsere Unterstützung verdient haben. Wenn der Regenwald kippt, ist es auch mit unserer Bequemlichkeit vorbei. 

Nettie

"Für Umweltschützer lebensgefährlich"

Die Macht des Kapitals ist generell lebensgefährlich. Nicht nur in Kolumbien.

"Hier haben bewaffnete Gruppen das Sagen", sagt Erazo, "auch wenn die Straße ruhig wirkt, weißt du nie, wer hinter der nächsten Kurve wartet".

'Das Sagen' haben die deshalb, weil sie das mit der Zerstörung der Umwelt ("Doch dann, je näher sich das Team beim Überflug den Rändern nähert, tauchen die ersten Lichtungen im Dickicht auf. Deutlich sind die Schneisen zu erkennen."Eine illegale Straße, inmitten eines indigenen Reservates", erklärt Leal. Von oben ist deutlich das typische Fischgräten-Muster zu erkennen, das heißt, an beiden Seiten wurden bereits Schneisen in den Wald geschlagen. "Das da drüben sind Kokaplantagen, und da drüben Rinderweiden") 'erwirtschaftete' Geld zum Kauf der zur Sicherung ihrer Macht eingesetzten Waffen nutzen.

wenigfahrer

Das Gastgeberland ist auch erstaunlich, 3 mal Größer als Deutschland in der Fläche.

Und die Bevölkerungsmenge hat einen beachtlich Weg genommen.

Auszug:

" Für das Jahr 2024 wird die Gesamtbevölkerung in Kolumbien auf rund 52,9 Millionen Einwohner prognostiziert. Verglichen mit der frühesten hier dargestellten Aufzeichnung aus dem Jahr 1950 ist dies ein gesamtheitlicher Anstieg um geschätzt rund 41,1 Millionen Einwohner. "

Drogen und Waffen ist eine gefährliche Mischung, dort gilt das Recht der Stärkeren, das zu ändern wird sehr schwer, selbst im gut organisierten Deutschland haben wir gehörige Probleme mit solchen Gruppen wie man in letzter Zeit lesen kann. 

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Nettie

Prognosen sind immer unsicher. Was sich allerdings immer wieder bestätigt hat, ist, dass es weltweit überall zwischen dem Bevölkerungswachstum und der (tatsächlichen bzw. ‚wirklichen‘) Achtung des Selbstbestimmungsrechts der Frauen und damit deren Chance auf gleichberechtigte Teilhabe an der Gestaltung des Gemeinwesens bzw. der (globalen);Wirtschaft einen unmittelbaren Zusammenhang gibt.

Bauhinia

In Ländern mit großer sozialer Ungleichheit, stark unterentwickelten Regionen, hohem Maß an organisierter Kriminalität und allgemein unvollständiger sicherheitstechnischer Kontrolle des Staates ist Umweltschutz in etwa so erfolgsversprechend wie Melonen in Finnland anzubauen. Erstmal kann man die gesellschaftlichen Probleme lösen - dann kann man sich dem Umweltschutz widmen, aber gut möglich dass es dann für die Umwelt zu spät ist. 

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Mauersegler

Sie sind mit der Situation nicht vertraut. Der Regenwald ist nicht "unterentwickelt", dort leben indigene Völker seit Jahrtausenden in und von der Natur, ganz ohne sie zu zerstören. Wenn man diese Menschen zum Beispiel dabei unterstützt, die Ernte von Waldprodukten wie Paranüssen  oder Acai-Beeren besser zu organisieren und sie zu vermarkten, ist allen geholfen. 

Das Problem sind die ehemaligen Rebellen, die sich dem Friedensprozess verweigern und teilweise identisch sind mit der Drogenmafia. Natürlich müssen sie daran gehindert werden, Wald in Schutzgebieten abzuholzen. Für die Kolumbianer:innen ist Naturschutz keineswegs "nice to have", ihnen ist vollkommen bewusst, dass ihre Natur der mit Abstand größte Schatz ihres Landes ist. 

Bauhinia

ach, nicht vertraut, is klar. sie sind nicht unterentwickelt aber sie brauchen unterstützung. jou. 

werner1955

lebensgefährlich

Und Umweltschützer zu sein ist eine freie eigen persönliche Entscheidung. 
Frauen und Kinder die durch Terroristen, Verbrecher oder Aggressoren sterben haben oft diese freihiet oder Wahl nicht. 

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NieWiederAfd

Sie wollen also sagen, wenn Umweltschützer von mordenden Banden umgebracht werden, ist das ihre eigene Schuld? Infam.

werner1955

Nein. 
Aber Sie haben selber für sich klar und eigenverantwortlich entschieden und die eigene Wahl getroffen das große Risiko in Ihrem Land einzugehen. 

Wohlergehen

Wenn nicht immer wieder auf der ganzen Welt mutige Menschen unter Einsatz ihres Lebens sich gegen Unrecht jeglicher Art einsetzen würden, wäre die Welt gänzlich zerstört - auch auf jegliche Art. Diesen Menschen zumindest Dankbarkeit, Anerkennung und Zustimmung entgegenzubringen, ist für jeden anständigen Menschen selbstverständlich ein Herzensbedürfnis. Noch besser wäre es, diese Menschen zu unterstützen, anstatt ihren Dienst am Allgemeinwohl schulterzuckend abzutun. Mit einem Ihrer Lieblingswörter in diesem Zusammenhang sagen Sie nichts anderes aus als "selbst Schuld".

NieWiederAfd

Ihre Antwort macht es nicht besser.

gelassenbleiben

Meine Erklärung Anhänger rechter Parteien sind im Grunde ihrer Herzen Angsthasen und in Umkehrung können Sie kein Verständnis aufbringen für mutige altruistische Menschen, die etwas zum Wohl aller riskieren, denn das würde ja bedeuten sich zuzugeben, dass man selbst ein Angsthase ist.