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Ihre Meinung zu Steinmeier gratuliert dem DGB zum 75. Gründungstag

Der Deutsche Gewerkschaftsbund wird 75. Die schwierige Wirtschaftslage stellt auch die Gewerkschaften vor neue Aufgaben. Zum Jubiläum gab es aber viel Lob und Anerkennung von Bundespräsident Steinmeier.

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124 Kommentare

Kommentare

Bernd Kevesligeti

Ob  der DGB über die Glückwünsche so glücklich sein sollte ? Steinmeier gehörte zu den Architekten der Agenda-Politik.

Gelobt wurde er dafür vom BDI/BDA. 

Am 19. November 2013 hielt er auf dem Deutschen Arbeitgebertag in Berlin eine denkwürdige Rede. Die man inhaltlich unter der Losung SPD und BDA gemeinsam subsumieren könnte.

Auf den Nachdenkseiten.de steht da noch ein Video. 

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Werner40

Die "Agenda" war zum Vorteil der Arbeitnehmer.

Bernd Kevesligeti

Ja, zum Vorteil derer die in Starnberg oder Marienburg wohnen. 

Mendeleev

Der DGB ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Es bräuchte heute Leute vom Schlage eines Klaus Weselsky - oder eben eines Oskar Vetter.


Doch diese sind nicht in Sicht. 

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fathaland slim

Es hängt nicht an einzelnen Menschen. Sondern an den sozio-ökonomischen Bedingungen.

Eine Arbeiterklasse wie zu Zeiten Heinz-Oskar Vetters gibt es in Deutschland nicht mehr. Darüber können auch populistisch aufgeblasene Gewerkschaftler-Karikaturen wie Weselsky nicht hinwegtäuschen.

Mendeleev

Aber hallo ! Natürlich gibt es in Deutschland (das Land in Europa mit dem größten Niedriglohnsektor) eine „Arbeiterklasse“. Auch wenn sie weder organisiert ist noch die im Prekariat lebenden Menschen sich als dieser zugehörig bezeichnen würden. 


Es gibt außerdem ein Heer von kleinen schlecht bezahlten Angestellten in Deutschland. 

Aber ja, spätestens seit die SPD nur noch die Arbeitgeberseite vertritt (aus meiner Sicht eine Spätfolge der 68er Bewegung) ist es Schluss mit Klassenkampf in Deutschland. Dabei täte er heute mehr denn je Not. 

fathaland slim

Du liebe Güte. Nehmen Sie doch bitte die Realitäten im Kapitalismus zur Kenntnis. Wir haben ein Heer von prekär Beschäftigten, Scheinselbständigen und Billigstlöhnern. Ich bin noch zu Zeiten aufgewachsen, als man als Arbeiter nach der Hauptschule  in einen Betrieb eintrat und dort dann bis zur Rente blieb. Diese Welt, das Biotop der SPD und des DGB, ist während meiner Lebenszeit verschwunden.  Schuld daran waren ganz gewiss nicht die 68er.

Lucinda_in_tenebris

Klaus Weselky würde ich eher als einen Sargnagel für die Gewerkschaftspolitik bezeichenen, denn gerade der DGB hat sich dadurch ausgezeichnet Politik mit Verantwortung zu betreiben. Weselsky war weder demokratisch legitin´miert, noch vertratt seine Gewerkschaft die Mehrheit der Bahner, spondern er und seine Kampftruppe nutzen lediglich eine Gesetzeslücke und konnten so das Kapital der Ostgewerkschaft beerben.

Mendeleev

Gewerkschaftsfunktionäre haben vor allem Verantwortung für die Mitglieder und auch die nicht-organisierten Arbeitnehmer. 


Da Sie die Ost-Gewerkschaft erwähnen:


Der DGB heute kommt mir vor wie der FDGB damals. Als Massenorganisation geht es darum Mitglieder für gewünschte Ziele politisch zu motivieren. Der FDGB war hinsichtlich Arbeitnehmerrechten freilich nur der verlängerte Arm der Partei um deren Beschlüsse zu „verkaufen“. Und beim heutigen DGB sehe ich Parallelen. 

Alter Brummbär

Sie vergleic hen echt die Diktatur von damals mit heute?

Mendeleev

Was hat bitte die Staatsform mit der Alltagswirklichkeit der Menschen zu tun? 

 

Alter Brummbär

Weil sie das vergleichen.

fathaland slim

Der DGB heute kommt mir vor wie der FDGB damals. 

Dieser Satz bestärkt mich darin, Sie nicht ernst zu nehmen.

Montag

Anfang 2024 gab es mehrere Streiks der Lokführergewerkschaft, die massenhaft die Pläne der Reisenden über den Haufen geworfen haben. Im Laufe dieser Streiks Herr Weselsky hat sinngemäß gesagt "Wir sorgen dafür, dass die Bahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr ist."

https://www.deutschlandfunk.de/kommentar-gdl-bahn-streik-schadet-verkeh…

(Wenn Gewerkschafter dafür sorgen, dass die zahlende Kundschaft wegbleibt, kostet das in letzter Konsequenz Arbeitsplätze. Weil: wenn immer weniger Geld eingenommen wird ... von was sollen die Gehäter bezahlt werden?)

artist22

Und die Flötisten jeder Sorte erst, die sind nicht mal mehr Schatten, nur Zombies. Wissenschaftlich gesehn ;-)

NieWiederAfd

Weselsky ist eher für den Niedergang der Gewerkschaften verantwortlich mit seiner Strategie, die Konkurrenz zwischen Gewerkschaften zu schüren und dabei auch als Person in einem guten Licht zu stehen, ums mal vorsichtig zu formulieren.

Bernd Kevesligeti

Weselsky wäre da zu nennen. Aber auch der verdi-Gewerkschafter Orhan Akman. Den ehemaligen Bereichsleiter hat man geschasst. Eben weil der kein Komanagement wollte. Auf einem Kongress kandidierte er für den Verdi-Bundesvorstand und bekam fast ein Viertel der Stimmen. Aber auch über den neuen GDL-Vorsitzenden Mario Reiß werden die Medien noch herziehen. Was-natürlich als Ritterschlag gesehen werden kann und sollte.

Alter Brummbär

Und was hat Weselsky erreicht?

Nicht sehr viel, dank TEG wo die EVG in fast allen Bereichen die Mehrheit hat.

Mendeleev

Das ist aber nicht Weselskys Schuld, sondern ist genau dem vom Bundestag 2015 beschlossenen TEG geschuldet. 

Wohl auch mit der Intention der nach Meinung der Vorstände des Staatsbetriebes Bahn allzu forschen GDL die „Flügel zu stutzen“. 

Alter Brummbär

Doch Weselsky ist ganz alleine Schuld, durch sein ausuferndes Gehabe,  er hat damit seiner Gewerkschaft schwer geschadet.

Nettie

“Die schwierige Wirtschaftslage stellt auch die Gewerkschaften vor neue Aufgaben“

Die schwierigste dürfte darin liegen, nicht nur ihren Verhandlungspartnern, sondern ihren Mitgliedern zu vermitteln, dass Veränderung nicht zwangsläufig Bedrohung und Verlust bedeutet. Und dass Streit um die Finanzierung des für alle zur Sicherung ihrer Zukunft überlebenswichtigen Wandels nicht zielführend ist.

Der neue Goldstandard

Zitat: "Der Bundespräsident warnte vor Gefahren von rechts: "Wir leben in einer Zeit einer neuen Faszination des Autoritären." "

.

Wenn man rechts ist, fordert man tendenziell weniger Staat und mehr Freiheit für den individuellen Bürger.

Worin besteht jetzt konkret "die Gefahr"? Für wen?

Von welchem "Autoritären" redet Hr. Steinmeier?

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fathaland slim

Wenn man rechts ist, fordert man tendenziell weniger Staat und mehr Freiheit für den individuellen Bürger..


Ja, unter Franco, Mussolini, Videla, Papdopoulos oder Pinochet war es um die Freiheit der individuellen Bürger ganz toll bestellt.

Der neue Goldstandard

Zitat: "Ja, unter Franco, Mussolini, Videla, Papdopoulos oder Pinochet war es um die Freiheit der individuellen Bürger ganz toll bestellt."

 

Mussolini war ein Faschist. Hat mit einem liberalen Staatsverständnis eines Rechten nichts zu tun.

Videla und Pinochet haben ihre Länder davor gerettet, dass diese in kommunistische Shitholes verwandelt werden.

Papdopoulos sagt mir nichts. Ist das nicht ein Fußballspieler von Schalke 04?

Affen_D

Die Rechte fordert weniger Staat und mehr Freiheit für den Bürger? Das sieht man ja an Ungarn, wo Pressefreiheit und damit kritische Stimmen immer leiser werden. Und wie war das doch noch in Polen? Was hat die Ultrarechte PIS dort angerichtet?

Wo Rechte regieren, sollte man um seine "individuelle Freiheit" bangen!

Mendeleev

Steinmeier denkt an die Sympathien die viele für Putin und Erdogan in Deutschland hegen. 

Das dies aber an einer „Faszination des Autoritären“ läge, ist nur ein Narrativ, und das alle Systemkritik hierzulande automatisch entwerten soll. 

Während die einen nämlich ganz konkrete den Menschen zugewandte Politik in Russland im Kopf haben (zB die Zuwendungen für Familien, die Arbeitnehmerrechte) - wischen die anderen das vom Tisch und sagen: „wer unser kapitalistisches System kritisiert kann nur ein Anhänger von Putin sein!“. Eine moderne Version von „geh doch nach drüben!“

Der neue Goldstandard

Zitat: ""Die freiheitliche Demokratie ist ein offenes und ein schützendes Haus", sagte Steinmeier. "Wir Demokratinnen und Demokraten werden nicht zulassen, dass dieses Haus von innen kaputt geschlagen wird.""

.

Sehr gut!

Das heißt ihr "Demokratinnen und Demokraten" werden euch dafür einsetzen, dass mit dem Digital Service Act der Angriff auf die Meinungsfreiheit abgewehrt wird?

Sehr gut!

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fathaland slim

Das heißt ihr "Demokratinnen und Demokraten" werden euch dafür einsetzen, dass mit dem Digital Service Act der Angriff auf die Meinungsfreiheit abgewehrt wird?

Strafbare Inhalte fallen nicht unter die Meinungsfreiheit. Und was strafbar ist, bestimmt das Gesetz und nicht einzelne Minister, um auch dieses bewusst in die Welt gesetzte Mißverständnis auszuräumen.

Der neue Goldstandard

Zitat: "Strafbare Inhalte fallen nicht unter die Meinungsfreiheit. "

 

Stimmt!

Newsflash!

Für strafbare Inhalte gibt es bereits entsprechende Straftatsbestände und Gesetze. Der ominöse Begriff "hate speech" ist ohnehin im juristischen Sinne nicht existent!

 

Sie nehmen mir mein Argument vorweg!

artist22

"Strafbare Inhalte fallen nicht unter die Meinungsfreiheit." Übrigens auch keine bezahlten, von externen Trollarmeen. Auch wenn das AfD und BSW nicht wahrhaben wollen. 

Der neue Goldstandard

Zitat: "Strafbare Inhalte fallen nicht unter die Meinungsfreiheit."

Stimmt!

Dafür gibt es bereits Gesetze!

Brauch man kein DSA!

Sie sagen es!

 

 

Zitat: "Übrigens auch keine bezahlten, von externen Trollarmeen. Auch wenn das AfD und BSW nicht wahrhaben wollen"

Verbreiten Sie immer substanzlose Verschwörungstheorien?

Hätten wir bereits Trusted Flaggers, müsste man Ihr Account nun löschen! 


 

ich1961

Und wie soll das geschehen?

Bitte keine Ausflüchte7 dumme Erklärungen - ich hätte schon gerne seriöse Quellenangaben.

 

dap

Der DGB ist ein wichtiger Faktor in der sozialen Marktwirtschaft. Und er ist ein geschaetzter Partner der Arbeitgeber. Der DGB war massgeblich beteiligt am Wirtschaftsaufschwung bis in die 60er Jahre. Den einzigen wirklichen Fehler bei den DGB-Gewerkschaften sehe ich darin, dass sie (zumindest frueher) ausschliesslich die Interessen der Arbeiter und Angestellten mit Arbeitsvertrag vertreten haben. Sobald man arbeitslos wurde, hatten selbst gewerkschaftlich organisierte Arbeiter und Angestellte keine Lobby mehr - ausser vielleicht die SPD. Insofern ergaenzten und ergaenzen sich DGB und SPD ganz gut.

NieWiederAfd

Dass die Gewerkschaften von Rechtsaußen beargwöhnt und zum Teil offen bekämpft werden, ist nicht so überraschend: Die Gewerkschaften stehen für eine offene solidarische Gesellschaft, stehen auf der Seite der Demokratie und sind Anwalt derer, sie wenig zum Leben haben: 

https://www.fr.de/politik/gegen-die-interessen-von-beschaeftigten-was-d…

https://www.sueddeutsche.de/politik/extremismus-afd-ig-metall-wirtschaf…


Wir brauchen starke Gewerkschaften mehr denn je. Zu beobachten ist, dass sie wie viele andere Mitgliederorganisationen an Bindekraft verloren hat. Das ist ein bedenklicher Trend.

SirTaki

Die Leistungen des DGB mit Tarifen und sozialen Konditionen waren zur Gründung und danach sinnvoll und erforderlich.

Also kann man der Organisation wirklich gratulieren und sich an den Errungenschaften ihrer Arbeit überzeugen.

Jede Generation Mitarbeiter tickt anders. Wer heute die Lorbeeren der alten Gewerschaftskämpfe genießt und zugleich den DGB als abgehalfert und überflüssig sieht. Hat nix verstanden, was dercKampf bedeutet.

Man sollte nicht meinen, dass es nicht mehr benötigt wird. Zeiten können sich ändern. Und Rechte wollen verteidigt werden.

Interessenlose und organisationsfaule Leute, mit null Bock auf Gewerkschaftsmitarbeit, werden die Organisation killen, sofern künftig keine Mitglieder mehr unterstützen wollen. 

Wie Parteien sind Gewerkschaften wichtiger Bestandteil unseres demokratischen Systems.

Funktioniert aber nur durch Mitmachen und Teilhabe. 

 

NieWiederAfd

Herzlichen Glückwunsch zum 75! Nicht nur für Tarifabschlüsse, Arbeitnehmer-Rechte und die Verbesserung von Arbeitsbedingungen waren und sind sie unverzichtbar, auch für die Entwicklung unserer diversen offenen demokratischen Gesellschaft haben sie Gewicht.

Und für die Zukunft gilt, was Bundespräsident Steinmeier sagt: Der DGB solle während des derzeit laufenden "Umbaus unseres Landes zu einer klimaneutralen und immer digitaleren Wirtschaft" weiter für soziale Gerechtigkeit streiten.

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ich1961

Ihrem Kommentar schließe ich mich zu 100% an.

frosthorn

Nur ein Stirnrunzeln kann ich aufbringen, wenn jemand wie F.W. Steinmeier dem DGB zum Geburtstag gratuliert. In seiner langen politischen Karriere (namentlich Agenda 2010) waren doch Arbeitnehmerinteressen für ihn eher etwas lästiges. Ich gäbe was darum, zu wissen, welcher Ghostwriter wohl seine Laudatio geschrieben hat.

Werner40

Die deutsche Sozialpartnerschaft ist vorbildlich.

frosthorn

Die Gewerkschaften sollten aufpassen, dass sie nicht ein ähnlich "Starker Partner" der Arbeitnehmer werden, wie die SPD es ist. Etwas ähnliches wie den Seeheimer Kreis gibt es auch in den Reihen des DGB, namentlich in der Führungsebene. Betriebsratsvorsitzende, denen die Unternehmen schon aufgrund ihrer Funktion freiwillig siebenstellige Bezüge bezahlen, wie sollen die sicher sein vor Interessenkonflikten? Da möchte ich das böse Wort Korruption nich gar nicht in den Mund nehmen.

Wir haben nach jahrelangen Nullrunden in unserem Unternehmen ver.di das Mandat für die Tarifverhandlungen entzogen und wieder selbst verhandelt. Und prompt kam etwas für die Arbeitnehmer rüber.

Montag

"Veränderung bedeute nicht zwangsläufig Bedrohung und Verlust. ... 

DGB-Chefin Yasmin Fahimi forderte angesichts der Rezession in Deutschland und des Modernisierungsstaus etwa bei der Digitalisierung: "Was wir brauchen, ist ein verlässlicher Plan für eine zukunftsgerichtete Fortschrittspolitik."  ... Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa hatte Fahimi der Ampel-Regierung zuvor schwere Vorwürfe gemacht: Derzeit würden viele wichtige Vorhaben blockiert und in Krisenzeiten wertvolle Zeit vertan, sagte sie mit Blick auf die FDP."

Die aktuelle Bedrohung: das ist nicht die Veränderung. 
Sondern das Nicht-Vorhandensein einer Strategie, die die nächsten Wahlen überdauert, sowie das Blockieren von strategisch notwendigen Veränderungen.

Aussitzen, "Weiter-so", Verweigerung den Modernisierungsstau abzubauen, Verweigerung von Innovationen, Verweigerung von effektiver (!) Digitalisierung, Verweigerung von Investitionen in die Infrastruktur, lähmende Bürokratie: das sind Sackgassen.

Grossinquisitor

Gemeinsam erreicht man mehr. Egal ob Gewerkschaften, Parteien oder Kirche. Austreten führt zu nichts. Kritisch sein ist gut, aber das Verächtlichmachen von jeglichen Organisationen ist destruktiv und gefährlich. Letztlich muss man auch akzeptieren, dass in einer Organisation nicht alles nach den eigenen Vorstellungen laufen kann. Gut, dass es starke Gewerkschaften gibt!

Mendeleev

Die 1970er waren auch eine Zeit großer Arbeitskämpfe („Heute gehört mein Papi mir!“ - Slogan des DGB beim Kampf um die 5 Tage Woche). Damals noch schritten SPD und DGB „seit an seit“. 


Die Erben der 1968er „Revolution“ von Ohnesorg und Dutschke - und „Erben“ ist hier wörtlich und im übertragenen Sinn zugleich zu verstehen - haben maßgeblich von etwa  1980 an die Politik von „linken“ Parteien wie SPD und GRÜNE mitgeprägt. Doch wie heißt es schon bei Marx so schön: „das Sein bestimmt das Bewusstsein“. 



Sobald man mal den elterlichen Betrieb, das Mietshaus vom Vater oder die Apotheke oder Kanzlei der Frau Mama geerbt hat, war es dann plötzlich mit der linken Einstellung auch schon schnell vorbei. Anders als zB in Frankreich waren die „1968er“ oft Studenten aus gutem Hause … 


Was mich zu der Behauptung bringt das ohne die  „1968er“ heute Deutschland stärkere Gewerkschaften und eine immer noch klassenkämpferische SPD hätte. Wer braucht „Genossen der Bosse“?

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Montag

"Was mich zu der Behauptung bringt das ohne die  „1968er“ heute Deutschland stärkere Gewerkschaften und eine immer noch klassenkämpferische SPD hätte."

Das verstehe ich nicht. Wenn jemand sich für Veränderungen einsetzt (egal wo in der Welt): sind das häufig Studierende. 

Was hätten die jungen Leute damals tun sollen? 

(Zum Erwachsen-werden gehört auch, dass junge Leute sich von ihren Eltern und deren Ansichten abgrenzen. Dass sie ihre eigenen Einsichten entwickeln und versuchen, diese in die Realität umzusetzen. Diese Abgrenzung hätte auf jeden Fall statt gefunden. Allenfalls hätten die jungen Leute damals andere Ansichten entwickeln können. Aber auch diese Ansichten hätten sich von den Ansichten ihrer Eltern unterschieden.
In Deutschland kommt die Sondersituation der Nazi-Vergangenheit hinzu. Viele junge Menschen mussten davon ausgehen, dass ihre Eltern, Großeltern oder anderen Verwandten hier verstrickt waren. Umso mehr mussten sie sich davon abgrenzen.)

frosthorn

Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke mit dem DBG in Verbindung zu bringen, ist schon mehr als abenteuerlich.

proehi

Angesichts Ihrer Behauptung erlaube ich mir die Feststellung, dass Sie keinesfalls Teil der Gewerkschaftsbewegung sind oder waren. Denn wenn das Sein das Bewusstsein bestimmt, kämen Sie nicht auf den Bolzen, dass Dutschke oder Ohnesorg irgendeine Relevanz für die Gewerkschaften gehabt hätten. 

Ihre „Erkenntnisse“ entstammen genau den Kreisen, die Sie beschrieben haben und sind an sich eine reine Selbstüberschätzung.

Die Gewerkschaft besteht aus Menschen, ist deshalb fehlerbehaftet und unterliegt gesellschaftlichen Bedingungen und Veränderungen. Und trotzdem ist sie unter kapitalistischen Produktionsbedingungen - und wahrscheinlich nicht nur da - absolut unverzichtbar. Wenn Sie Gewerkschafter wären, würden Sie genau das wissen, in Ihre Überlegungen einbeziehen und Phantasien über was wenn könnte und sollte, von den realen Bedingungen abhängig machen. Ihnen fehlt dieses Bewusstsein, auch Klassenbewusstsein genannt.

nie wieder spd

So ziemlich der gesamte soziale Fortschritt wurde von Gewerkschaften und SPD erkämpft. 
Gegen den massiven und teilweise bewaffneten Widerstand von Regierungen, Kirchen, Wirtschaft, bürgerlichen und sogenannten freiheitlichen Parteien.
 

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Grossinquisitor

In der katholischen Soziallehre spielen Gewerkschaften und Streikrecht aber eine wichtige Rolle. In der Sozialenzyklika "Laborem Exercens" hat Papst Johannes Paul II die Gerkschaften ausdrücklich gewürdigt. 

Moderation

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Coachcoach

Schön, der Präsident...

Lieber wären mir Gewerkschaften, die sich stärker für Mitglieder einsetzen - Lokführer z.B.

Höhere Löhne sind nötig, und bessere Rahmentarife auch.