Schattenrisse von Menschen in einer gewalttätigen Situation

Ihre Meinung zu Stalking und Partnerschaftsgewalt - Wenn Männer zu Opfern werden

Auch Männer erleben Stalking und Beziehungsgewalt. Doch Beratungsstellen und Schutzhäuser speziell für Männer gibt es in Deutschland kaum. Rund drei Viertel der Deutschen sind laut einer Vollbild-Umfrage für mehr Beratungs- und Hilfsangebote.

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122 Kommentare

Kommentare

GuBano

"Sich als Opfer zu definieren, ist wie ein Einschnitt in die eigene Männlichkeit", sagt Süfke. "Du Opfer" sei heute das "schlimmste Schimpfwort auf Schulhöfen".

 

Das kommt auch daher, daß  Opfer sein oft zu eigenen Zwecken mißbraucht wird, weil die Opferrolle Vorteile durch öffentliche Sympathien bringt. Damit kann man politische Ziele auf unlautere Art erreichen.

Natürlich wird das dann zum Schimpfwort: Opfer sein ist nie etwas Gutes.

 

Der andere Aspekt ist, daß Frauen Männer viel leichter öffentlich anprangern können, da Männer viel eher als Täter gesehen werden.

Das gibt Frauen Hebelwirkung, Männer zum Schweigen zu bringen.

 

Das größte Problem ist jedoch, daß seit den 70ern Männer und Frauen gesellschaftlich in Opposition zueinander gesetzt wurden. Das ist wenig hilfreich.

SirTaki

Ob alte weiße oder alte Männer aus dem Spektrum People of Color oder weibliche Form - Gewalt und Stalking ist immer schon ein Problem.

Stalking wurde erst vor einigen Jahren ins Strafrecht aufgenommen. Was das mit den Opfern machte, kenne ich aus meinem persönlichen Umfeld.

War lange ein Tabu-Thema. Es hilft aber nicht, das nur auf ein Geschlecht abzustellen. Es sind alle betroffen .

Abstoßend ist eher, wie Macht und Gewalt mittlerweile als Standard akzeptiert werden, in einigen sozialen Kreisen zumindest.

Und die Darstellung von solchen Gewaltbeziehungen als Stilmittel in Film und Unterhaltung ist inflationär. Auch das löst was in den Köpfen aus.

Schutzräume gegen Gewalttätige sind für Opfer wichtig. Ein Umdenken in vielen gesellschaftlichen Bereichen und Branchen wird man damit kaum erreichen.

Und der Clash von Kulturen und Weltbildern ist auch nicht zu unterschätzen, wie Studien zeigen.

teachers voice

Neben der emotionalen, also „inneren“ Abhängigkeit ist eine wesentliche Ursache von Beziehungsgewalt die „äußere“ Abhängigkeit.  Und da gibt es ganz viele Facetten. Von einer Kompetenzabhängigkeit („Alleine kann ich nicht leben“), über die bekannte finanzielle Abhängigkeit, berufliche Abhängigkeit, „Milieuabhängigheit“ („Bei „uns“ ist es eben so und ich muss mich einfügen, sonst bin ich „draußen“) über die „Wohnabhängigkeit“ („Ehe ich auf der Straße lande…“) gibt es zahlreiche unterschiedliche Abhängigkeiten.

Und jede dieser - subjektiven oder objektiven - Abhängigkeiten verhindern, dass ich das scheinbar Offensichtlichste mache - „Tschüss und bye bye sagen“.

Und hier sind wir alle als Gesamtgesellschaft, als Mensch und als Staat gefordert. Und der erste  Schritt ist die Öffnung gegenüber den Problemen, vor denen man als Staat, als Gesellschaft und als Mensch gerne die Augen verschließt.

Danke für den Bericht!

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Lichtinsdunkle

"Und der erste  Schritt ist die Öffnung gegenüber den Problemen, vor denen man als Staat, als Gesellschaft und als Mensch gerne die Augen verschließt."

Volle Zustimmung. Nicht nur das Schließen der Augen, sondern auch das Festhalten an überholten Ideen wie so oft im Feminismus dargestellt, als könnten Frauen keine Täter sein. 

Ziel muss es sein und immer bleiben, alle vor diesen Vorgängen zu schützen und sich nicht daran festzuklammern zu sagen "der macht das aber öfter".

NieWiederAfd

Zitat: "Festhalten an überholten Ideen wie so oft im Feminismus dargestellt, als könnten Frauen keine Täter sein." Woher haben Sie denn Ihr Bild von Feminismus? Können Sie Ihre Aussage seriös belegen?

Louis2013

"Auch Männer erleben Stalking und Beziehungsgewalt. Doch Beratungsstellen und Schutzhäuser speziell für Männer gibt es in Deutschland kaum." So ist es. Aber für Frauen stehen in Deutschland ganze Heerscharen von Frauenbeauftragten bereit- und zwar im öffentlichen Dienst wie auch in der Privatwirtschaft. Dazu gibt es auf Bundesebene noch ein Frauenministerium. Von einem "Männerminsterium" weiß ich nichts. Und immer ist die Rede davon, dass Frauen und Männer gleiche Rechte haben.

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Bahnfahrerin

Gleiche Rechte? Die gibt es wenn maximal auf dem Papier. Hab schon mehrere Arbeitgeber hinter mir, die Frauen nur als billige Arbeitskräfte wollten und die Männer bei deutlich schlechterem Arbeitsergebnis immer weiter befördert haben. 

Und Heerscharen von Frauenbeauftragten wären mir auch nicht bekannt. Vielmehr - und das steht ja auch im Artikel - fehlt es bei Gewalt leider an Anlaufstellen für beide Geschlechter. Auch wenn es mehr für Frauen gibt - es sind aber eben auch wesentlich mehr Frauen betroffen. 

Ich finde es trotzdem gut, dass auch endlich das Thema häuslicher Gewalt ggü. Männern thematisiert wird und fände es wünschenswert, wenn die Familienministerin hier mal etwas mehr Geld spendieren würde - sonst wirft man es ja schließlich auch großzügig raus. 

NieWiederAfd

Zitat: "für Frauen stehen in Deutschland ganze Heerscharen von Frauenbeauftragten bereit" - Heerscharen... alles klar. Warum verwundert mich nicht, dass einige diesen Bericht dazu nutzen,  die gute Unterstützungsarbeit für Frauen sprachlich abzuwerten? 
Es gibt übrigens kein reines Frauenministerium, sondern das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es wäre schön, wenn die faktische Gleichberechtigung der Frauen soweit fortgeschritten ist, dass es dann nur noch Bundesministerium für Familie, Senioren und Jugend hieße...

Montag

Häusliche Gewalt geht gar nicht. (Egal, ob Männer, Frauen oder Kinder Opfer sind.)

Ein Gewalthilfegesetz, in dem drei Millionen Euro für 2025 für Präventionsmaßnahmen eingeplant sind, ist absurd.

Die Prävention muss flächendeckend und sehr früh einsetzen. Beispielsweise in Gewaltpräventions-Programmen in Schulen und Sportvereinen.

Schulen: Damit wirklich alle erreicht werden. Damit Kinder und Jugendliche gewaltfreie Formen des Zusammenlebens erlernen. Damit alle lernen, frühzeitig Grenzen zu ziehen, "Nein" zu sagen und sich ggf. Unterstützung zu holen. (Also: bevor etwas eskaliert.) Damit es später weder Täter noch Opfer gibt.

Sportverein: Im Sport ist Fairness fest verankert.

wenigfahrer

Schon komisch das Männer keinen Ausweg allein finden, der Satz zeigt wo das Problem ist, "Ja, mach doch, was glaubst du denn, wem die eher glauben, dem großen breiten Kerl oder dem kleinen süßen Mädchen?".

Wehrt sich der Mann zeigt sie ihn an, und keiner wird ihm glauben das eigentlich er der Bedrohte gewesen ist, ich bin sehr friedlich und Jahre nach der Goldenen, aber was hier geschrieben steht würde ich mir nicht gefallen lassen.

Und Beratung ist ja gut, aber zähmt man damit einen Drachen, das wird allein nicht riechen.

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NieWiederAfd

Zitat: "dem großen breiten Kerl oder dem kleinen süßen Mädchen?" da haben Sie aber ganz tief in der Klischeekiste gegraben. Wieviele Paare, Partnerschaften oder Ehen finden sich denn in so einer Beschreibung noch wieder?

MargaretaK.

Klischeekiste? 

"wenigfahrer" hat aus dem Text zitiert.

"Seine Freundin habe gesagt: "Ja, mach doch, was glaubst du denn, wem die eher glauben, dem großen breiten Kerl oder dem kleinen süßen Mädchen?" Als Clemens später doch noch eine Anzeige gegen sie stellen wollte, habe ein Polizist ungläubig reagiert, als er erfahren habe, dass der Täter eine Frau sein soll, erzählt Clemens."

NieWiederAfd

Sorry, das habe ich überlesen. 

wenigfahrer

Ich hab überhaupt nichts ausgegraben, sondern einfach mal den Text lesen, dann passt das schon.

Coachcoach

Gewalt ist vielgeschlechtlich, nicht nur weiblich, aber auch in hohem Maße weiblich.

Ich halte sie für gleich verteilt über alle Zuordnungen.

Beratung ist nicht nur zu wenig, leider oft auch weit unter Niveau, wenn es um Gewalt gegen Männer geht.

Und Kinder sind fast ohne Chance - unabhängig von Geschlecht und Verhalten.

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NieWiederAfd

Zitat: "Beratung ist nicht nur zu wenig, leider oft auch weit unter Niveau" Wie kommen Sie zu dieser Einschätzung?

Zitat: "Kinder sind fast ohne Chance" Kinder sind in einer Familie bzw. Hausgemeinschaft oft das schwächste Glied. Aber die Sensibilität für betroffene Kinder und die Symptome, die sie zeigen, hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten deutlich verbessert, von KiTa über Schule bis zu Sport und Jugendarbeit. Luft nach oben gibt's da immer - wie auch bei der Frauen- und Männerberatung.

Coachcoach

Berufs- und persönliche Erfahrung führen zu der Einschätzung - mag sich geändert haben, aber bei einer 80/20 Einschätzung, kaum Männerberatungsstellen usw. gehe ich erst einmal nicht davon aus.

Ich sehe die Hilfen für männliche Kinder in Bezug auf Gewalt der Mütter u.a. nicht - ich glaube, ich bin recht gut informiert.

Es geht nicht um 'Luft nach oben' - die gibt`s auch auf dem Everest - es geht um die Basics -und da sind die 80/20, und Beratung in dem Zusammenhang von Missbrauch ist sehr anspruchsvoll, auch wenn mensch nur die wichtigsten Fehler vermeiden will (bzw. sie überhaupt erst einmal kennt.)

NieWiederAfd

Zitat: "Das gibt Frauen Hebelwirkung, Männer zum Schweigen zu bringen." interessant, wie dieser Bericht dazu benutzt wird, verstaubtes aus der Mottenkiste der Vorurteile anzubringen.

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bolligru

Im Artikel ist ein äußerst komplexer Sachverhalt stark vereinfacht dargestellt. 

Es bleibt unberücksichtigt, daß jedes menschliche Verhalten viele Ursachen hat, kulturspezifisch geprägt ist, sich in der menschlichen Interaktion weiterentwickelt und kaum begrifflich präzise fassen läßt. 

"Gewalt", was auch immer man genau darunter versteht, ist nicht etwa das Ergebnis der Einwirkung einer bösen Macht, sondern einer genetisch, kulturell und sozial geprägten Struktur. Mit Gewalt in einer Beziehung versucht der eine Partner (ich benutze das generische Maskulinum) den anderen Partner zu bewegen, etwas zu tun, was er will oder für richtig hält. Das läuft in der Regel nicht bewußt ab und wo Gewalt anfängt, ist umstritten.

Zweifellos gibt es Beziehungen, die besser aufgelöst gehören, nämlich "toxische Beziehungen". Hierzu gibt es viel Material im Netz zu finden.

https://www.swr.de/swr1/rp/zehn-merkmale-einer-toxischen-beziehung-100…

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NieWiederAfd

Zitat: "Das läuft in der Regel nicht bewußt ab" Ganz im Gegenteil: Häusliche Gewalt läuft oft sehr bewusst ab; zumindest in der Arbeit mit männlichen Gewalttätern ist das eine der ersten "Übungen": Verantwortung für das eigene Tun übernehmen, Muster erkennen - erst dann kann man an Alternativen arbeiten. 

bolligru

eine der ersten "Übungen": Verantwortung für das eigene Tun übernehmen...

Sie wissen doch auch und schreiben es sogr, daß dies eine Form des Bewußtmaches eines unbewußten Prozesses ist. Deshalb verstehe ich Ihren Einwand nicht. Was ist falsch an der Aussage: "Das läuft in der Regel nicht bewußt ab"

ich1961

//Das läuft in der Regel nicht bewußt ab und wo Gewalt anfängt, ist umstritten.//

Nein.

Es gibt verschiedene Formen von Gewalt. 

 

Sisyphos3

welcher Mann geht denn zur Polizei und sagt seine Frau übt Gewalt aus

das passt ja absolut nicht in die Rolle Mann / Frau ins Klischee

der würde sich ja "lächerlich machen" in unserer Gesellschaft, also wird die Dunkelziffer entsprechend sein

aber auch Frauen können sehr "penetrant" sein, 

was tut mann (Kollege von mir) wenn er eine nach Diskobesuch ins Schwesternwohnheim brachte und die sagt komm mit auf mein Zimmer, sonst schrei ich das Haus zusammen "Vergewaltigung"

man mag ja darüber lachen, aber was tun in der Situation ?

 

  

frosthorn

Unsere Eltern (beide suchtkrank) waren äußerst gewalttätig, sowohl untereinander als auch gegenüber uns Kindern. Meine Geschwister und ich haben alle die Familie verlassen, sobald es möglich war.

Aber als Erwachsener habe ich nie eine Partnerin kennengelernt, die gewalttätig oder auch nur gewaltbereit war, im Gegenteil, ich hatte immer ein "Näschen" für Frauen, die ebenfalls Gewalterfahrungen gemacht hatten. Niemals hätte ich mir vorstellen können, eine solche Beziehung weiter zu führen.

Ich habe aber auch gelernt, wie schwierig bis unmöglich es für Menschen war, aus einem solchen Geflecht auszubrechen. Ich kenne viele Frauen, die aus dem Frauenhaus (auch mehrmals) zu ihrem prügelnden Partner zurückgekehrt sind, weil sie ihm abnahmen, er werde sich ändern. Das wird bei Männern, die Opfer werden, nicht anders sein. Die Abhängigkeiten sind äußerst komplex.

Es ist gut, diese Debatte offen nach beiden Seiten zun führen, gerade weil Gewalt durch Frauen ein Tabu zu sein scheint.

JM

zeigt ein mann das an wird er doch nur ausgelacht

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Kristallin

Nein, wie kommen Sie denn darauf? Die Polizei ist über das Thema entsprechend informiert. 

Wer körperliche Gewalt erfährt, kann diese natürlich anzeigen! 

Und darüber lachende Polizeipersonen ggf auch. 

Sisyphos3

was kann man als Mann machen ?

schauen wir doch den Fall Kachelmann an

da wirkt doch das Klischee in unserer Gesellschaft

was tun ?

da hat man als Mann verloren !

und sei es durch so Sprüche wie "irgendwas wird schon dran sein"

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bolligru

Darf man die Wahrheit (incl. Quelle) schreiben?

da hat man als Mann verloren !

 

"Wohnungsverweisung" durch die Polizei bei angeblicher Bedrohungslage durch den Mann. Die Aussage der Frau reicht. Der Mann darf seine Koffer packen und sehen wo er bleibt, selbst wenn er Eigentümer des gemeinsam bewohnten Hauses ist.

Polizeigesetz NRW

Wohnungsverweisung und Rückkehrverbot
zum Schutz vor häuslicher Gewalt

(1) Die Polizei kann eine Person zur Abwehr einer von ihr ausgehenden gegenwärtigen Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit einer anderen Person aus einer Wohnung, in der die gefährdete Person wohnt, sowie aus deren unmittelbaren Umgebung verweisen und ihr die Rückkehr in diesen Bereich untersagen...

(5) Wohnungsverweisung und Rückkehrverbot enden außer in den Fällen des Satzes 2 mit Ablauf des zehnten Tages nach ihrer Anordnung,

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?sg=0&menu=1&bes_id=5425&aufgeh…

bolligru

Nachsatz: Es geht hierbei nicht etwa um eine richterliche Verfügung! Es ist im alleinigen Ermessen der Polizei vor Ort zu entscheiden über einen gravierenden Eingriff in die Grundrechte durch die Polizei und das kritisiere ich. Dabei ist allein entscheidend, welchen Eindruck die Polizeibeamten vor Ort haben, nicht die Beweislage.

Der Mann hat verloren. Die Frau muß lediglich behaupten, sie sei bedroht worden und schon muß er seinen Koffer packen und gehen und zwar für in der Regel 10 Tage, selbst wenn das gemeinsam bewohnte Haus dem Mann gehört. So steht es im Polizeigesetz NRW.

Werner40

Das ist meistens zunächst die beste Lösung.

NieWiederAfd

Was Sie da von sich geben, ist pure Opferstilisierung von Tätern. Das tragische am Fall Kachelmann ist nicht nur sein individuelles Schicksal, sondern auch, dass dieser Fall jetzt zigfach herangezogen wird zur Verdächtigung von Frauen, wenn sie ihren Partner anzeigen. 

Was Sie gegen die angeführten Absätze aus dem Polizeigesetz NRW haben, ist mir schleierhaft; diese Regelung gilt geschlechtsunabhängig.

bolligru

Es geht, und das schrieb ich auch, mir darum, daß es im alleinigen Ermessen der Polizeibeamten vor Ort ist, über einen gravierenden Grundrechtseingriff zu entscheiden und nicht etwa um eine richterliche Verfügung. Dabei reicht es aus, daß eine Frau angibt, massiv bedroht worden zu sein und schon darf der Mann ohne daß eine richterliche Entscheidung vorliegt, seine Koffer packen und muß für 10 Tage der gemeinsamen Wohnung fernbleiben, selbst wenn das gemeinsam bewohnte Haus alleiniges Eigentum des Mannes ist. Er kann zwar klagen, das dauert aber länger als 10 Tage.

Die ist ein Polizeiermächtigungsgesetz und wir sind uns doch wohl einig, daß nicht jeder Polizeibeamte herausragend kompetent ist. Die Polizei vor Ort entscheidet und nicht ein Richter. Das genau kritisiere ich.

ich1961

Soche Entscheidungen müssen i. d. R. sehr schnell getroffen werden.

Es gibt das Recht Einspruch einzulegen, sich einen Anwalt zu nehmen und zu klagen .... .

Auch wenn Sie das nicht verstehen.

 

NieWiederAfd

Zitat: "Klischee in unserer Gesellschaft   was tun ?   da hat man als Mann verloren !   und sei es durch so Sprüche wie "irgendwas wird schon dran sein"

Was Sie da schreiben, sind die reinsten Klischees: da hat man als Mann verloren... irgendwas wird schon dran sein...

ich1961

Die Klischees nicht weiter anheizen sondern abschaffen.

Jim456

Das kann sich eigentlich kaum jemand vorstellen, aber selber von guter Statur und breit gebaut habe auch ich schon einiges an Gewalt von Freundinen und später der Ehefrau erfahren düfen, teilweise auch später im Beisein unseren Kindern. Da war alles dabei, selbst ein Küchenmesser das einmal in meine Richtung geflogen ist.

Jetzt erzählen sie davon mal der Polizei, dem Gericht bei einer Scheidung und bei Klärung für das Sorgerecht dem Richter/in einmal davon. Die schauen sie alle nur unglaubwürdig an und sprechen der Frau sowieso immer das Sorgerecht zu.

Meine Kinder wurden dann später auch in die USA entführt (Frau ist Amerikanerin). Unternehmen kann hier kein deutsches Gericht irgendetwas...

Hier hinkt die ganze Rechtsprechung gewaltig, das ist eigentlich alles um 100 Jahre rückständig.

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ich1961

Für jeden Betroffenen eine tragische Angelegenheit.

Aber ursächlich sind doch die " festgelegten (warum eingentlich?) und in der Gesellschaft eingefügten Rollen".

Lichtinsdunkle

Was genau war verstaubt in der Mottenkiste? 

Sie glauben also nicht, dass Frauen in unser Gesellschaft aus taktischen oder anderen Gründen zu derartigem fähig sind?

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ich1961

Ja, es gibt solche Frauen!

Und? 

Dürfen Männer daher dann einfach machen, was sie wollen?

 

Lichtinsdunkle

"Dürfen Männer daher dann einfach machen, was sie wollen?"

Nein. Wie kommen Sie darauf? Wer hat sowas gesagt?

 Sie verkennen anscheinend die Tatsache, dass ich auf den Beitrag antwortete, der von Vorurteilen und Mottenkiste sprach. 

NieWiederAfd

Gegenfrage: Sie erkennen darin nicht das typische Wording, wenn man Frauen bei einer Anzeige wegen häuslicher Gewalt nicht glaubt?

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Lichtinsdunkle

"Gegenfrage: Sie erkennen darin nicht das typische Wording, wenn man Frauen bei einer Anzeige wegen häuslicher Gewalt nicht glaubt?"

Typisch mit einer Gegenfrage zu antworten, wenn man keine Antwort auf die Frage hat. 

Ich werde Ihre Frage hingegen beantworten:

Dass man Frauen bei einer Anzeige nicht glaubt ist wenigstens im Westen ein Relikt der Vergangenheit. Als extreme Variante der Antithese zu Ihrer Frage wäre die metoo-Bewegung. Heutzutage in Zeiten der sozialen Medien und dem "beliveallwomen" könnte sich eine Polizeidienststelle garnicht mehr leisten, die Aussage einer Frau in Frage zu stellen. 

Also nochmal, Sie glauben nicht dass Frauen dazu fähig sind?

Kaneel

Was ich bei dieser Diskussion allerdings ziemlich verquer finde, ist, dass dieselben offensichtlich männlichen User hier sofort auf den Bericht über Partnergewalt durch Frauen anspringen, und diese als ein absolut unterschätztes Problem einstufen, während dieselben User umgekehrt jede Metoo-Debatte, sämtliche in diesem Kontext geschilderten Übergriffe ausgehend von Männer an Frauen, heruntergespielt haben.

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frosthorn

Das ist verquer, aber überraschen tut es mich nicht. Wir finden ja auch regelmäßig Kommentare, in denen der Gender-Pay-Gap geleugnet wird oder Frauenquoten mit dem "Argument" abgelehnt werden, Posten sollten nach Kompetenz und nicht nach Geschlecht vergeben werden. Oder, wie bereits in diesem Thread, Vergewaltigungsvorwürfe von Frauen diskreditiert werden mit dem ewigen Beispiel von Kachelmann. Die Geschlechterklischees sind so was von verankert in unserer Gesellschaft, da wird sich zumindest innerhalb meiner Lebensspanne nicht viel tun.

Kaneel

Kann ja sein, dass hier tatsächlich übermäßig viele männliche Betroffene und Menschen, die solche kennen, unterwegs sind. Allerdings ruft die von mir beschriebene Diskrepanz Misstrauen bei mir hervor. Wenn ich weiß, dass solche User in anderen Kontexten von Frauen geäußerte Gewalterfahrungen durch Männer relativieren oder erst gar nicht als solche anerkennen, fällt mir das umgekehrt auch schwer, muss ich leider sagen. 

Deeskalator

Ein äußerst vielschichtiges Problem.

Wie die Autorin schon sagte, wird zur Prävention und Ahndung von Beziehungs- und sexueller Gewalt viel zu wenig getan, unabhängig vom Geschlecht der Opfer.

Das dieses Thema unserer Regierung (und all Ihren Vorgängern)  recht egal ist, sieht man u.A. an Buschmanns Veto zur "Nur Ja heißt Ja" Regelung auf EU-Ebene...

Kommt dann noch der Faktor Machtgefälle hinzu wird es richtig hässlich...

Es ist unfassbar mit was Politiker*innen oder Menschen aus gehobene Führungspositionen alles davon kommen, ohne sich auch nur Gedanken über Konsequenzen machen zu müssen, während die Leben der Opfer in Trümmern liegen...

Wem bei weitem nicht genug gedankt wird sind Organisationen wie der weiße Ring, freiwillige Seelsorge Hotlines und vielen Anderen ohne deren Engagement die Situation der Opfer noch viel düsterer wäre...

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MargaretaK.

Sie haben völlig recht. Danke für Ihren Kommentar.

ich1961

//Es ist unfassbar mit was Politiker*innen oder Menschen aus gehobene Führungspositionen alles davon kommen, ohne sich auch nur Gedanken über Konsequenzen machen zu müssen, während die Leben der Opfer in Trümmern liegen...//

Hä??

 

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