Dennis

Ihre Meinung zu Wenn Jugendliche zu Terroristen werden

Nach ARD-Recherchen hat das Bundeskriminalamt zehn bis 30 Minderjährige im Blick, denen die Behörde einen Terroranschlag zutraut. Dennis, inzwischen ein Aussteiger, war zuerst Rechtsterrorist, dann jahrelang Dschihadist. Von Tobias Dammers.

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86 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Die Beamtin sagt, sie erhalte "fast täglich" neue Anfragen per E-Mail. Generell gehe es bei einem Ausstieg sowohl um eine ideologische Distanzierung vom Extremismus als auch um eine soziale Stabilisierung. Konkret bedeutet das, dass sich ihr Team häufig zunächst um Angelegenheiten wie Behördengänge, Miete, Psychologen und Umzüge kümmere. Auch Namensänderungen seien in manchen Fällen möglich“

Konkret: Es geht in erster Linie darum, den Ausstieg aus rechten ‚Kreisen‘ überhaupt ‚möglich‘ zu machen.

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redfan96

Schon jetzt wurden Ausstiegsprogramme empfindlich zusammengekürzt, dort, wo die AfD nun am stärksten ist und sie das beeinflussen kann, dürften solche Initiativen komplett zum Erliegen kommen, gerade dort, wo sie am notwendigsten wären.

Nettie

Da Geld unter den herrschenden Bedingungen Macht ist bzw. diese ‚sichert‘, wird in der Politik - wie hier - meistens an den ganz falschen Stellen ‚gespart‘.

Montag

"Nach Recherchen des ARD-Formats Y-Kollektiv hat das Bundeskriminalamt "eine niedrige zweistellige Zahl" an Minderjährigen im Blick, denen die Behörde einen Anschlag in Deutschland zutraut. Diese Zahl sei in den vergangenen Jahren ungefähr stabil geblieben."

Ich verstehe nicht, warum wir manche Jugendliche an Extremisten verlieren. (Radikalisierung.)

Warum gelingt es uns nicht, ihnen eine positive und konstruktive Einstellung zu ihrer Zukunft zu vermitteln? (Anders gefragt: Was genau müsste sich ändern, damit uns das besser gelingt?)

Sollten diese Minderjährigen den Behörden namentlich bekannt sein: was hindert uns (Behörden, Sozialarbeiter, Schule, Medien oder was auch immer) daran, sie aus diesem "Fahrwasser" herauszuholen?

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Nettie

„Ich verstehe nicht, warum wir manche Jugendliche an Extremisten verlieren. (Radikalisierung.)“

Ich kann es - zumindest bei denen, die eigentlich guten Willens sind, und das sind offensichtlich die meisten (wenn nicht überhaupt) - zumindest nachvollziehen: Weil sie an die ‚einfachen Lösungen‘, die ihnen die Extremisten vorgaukeln (während sie gleichzeitig alles in ihrer Macht Stehende tun, damit sie es auch nicht besser wissen können) - glauben.
 

fathaland slim

Pubertät hat da wohl auch was mit zu tun.

R A D I O

Ist schwierig, bei 0,001% der Jugendlichen genau herauszufinden, was mit ihnen los ist und warum.

fathaland slim

Warum? Es ist doch eine überschaubare Menge.

Nettie

Weil junge Leute dann besonders unsicher und daher leicht verführbar sind. Und so leichter zur ‚leichten Beute‘ für Leute werden, die ihnen (und anderen auch) nichts Gutes wollen, sondern sie nur für ihre eigenen üblen Zwecke einspannen wollen.

melancholeriker

 

Warum gelingt es uns nicht, ihnen eine positive und konstruktive Einstellung zu ihrer Zukunft zu vermitteln? (Anders gefragt: Was genau müsste sich ändern, damit uns das besser gelingt?)

Es würde schonmal helfen, den Bierdeckel, auf dem  Generationenvertrag  gekritzelt wurde in Boomzeiten, unter dem Tischbein wegzuholen und Signale zu geben, daß der Egoismus, den Teile der Konservativen mit den Liberalen und den Braunblauen vereint, als das bezeichnet wird was er ist. 

"Nach mir die Sintflut" ist kein Kavaliersdelikt mehr in Zeiten der Klimakatastrophe und der schwindelnden Aussicht auf eine Rente, von der ein Mensch einmal leben können wird. 

Mauersegler

Das sind oft junge Männer, die einsam sind, vielleicht gemobbt werden und nach Anerkennung suchen. Die finden sie dann in den diversen radikalen Bünden. Als Attentäter ist man der tolle Hecht, der man auf anderem Weg nicht werden konnte. 

Schneeflocke ❄️

Statt so viel rumzubeobachten wäre es zielführender, die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen (an dem Punkt ihrer Radikalisierungskarriere an dem sie sich gerade befinden) einzukassieren und ab ins Bootkamp unter der Leitung von Psychologen und Sozialpädagogen. Aus den Beispielen im Artikel schreit es förmlich nach der Sehnsucht nach Führung. Wie bei einer Droge wird ein immer stärkerer Kick gesucht und in steigend extremerem Milieu gefunden - für eine Weile, dann noch mehr Steigerung. Die jungen Leute müssen zunächst mal eingenordet und intensiv betreut werden. Nur beobachten und lauern bringt nichts. Außerdem wäre es sinnvoll Eltern aus schwierigen Verhältnissen bereits liebevoll zugewandte Unterstützung bei Erziehungsschwierigkeiten anzubieten - ohne dass jemand Sorge haben muss, sich dafür schämen zu müssen, schwach zu fühlen oder gar als asozial tituliert zu werden. Kindererziehung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Und Armut gehört abgeschafft!

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fathaland slim

Und Armut gehört abgeschafft!

Selbstverständlich. Und auch den Weltfrieden nicht vergessen.

nie wieder spd

Eben. Den schaffen wir auch noch ab.

fathaland slim

Was es nicht gibt, kann man nicht abschaffen.

Schneeflocke ❄️

Und Armut gehört abgeschafft!

"Selbstverständlich. Und auch den Weltfrieden nicht vergessen."

 

Den Weltfrieden wollte ich nicht mit abschaffen😉 - ganz im Gegenteil! 

Anna-Elisabeth

//@Schneeflocke ❄️

Und Armut gehört abgeschafft!

Selbstverständlich. Und auch den Weltfrieden nicht vergessen.//

Falls das jetzt nicht ironisch gemeint war: Das wird aber nichts, niemals, nirgendwo.

Schneeflocke ❄️

"Falls das jetzt nicht ironisch gemeint war: Das wird aber nichts, niemals, nirgendwo."

 

Ne, leider nicht😔... Aber jeder Mensch der sich ein bisschen darum bemüht, absolviert ein Schrittchen in die richtige Richtung. Damit meine ich jede Bemühung im eigenen Umfeld z.B. ist wertvoll und zählt mit!

Anna-Elisabeth

"Aber jeder Mensch der sich ein bisschen darum bemüht, absolviert ein Schrittchen in die richtige Richtung. Damit meine ich jede Bemühung im eigenen Umfeld z.B. ist wertvoll und zählt mit!"

Ja, das eigene Umfeld ist das, woran ich denke, wenn es um Frieden geht. Man lese und höre nur all die Berichte, wenn es ums Impfen während der Pandemie ging. Da sind Familien und feste Freundschaften auseinandergebrochen. Wie soll es da jemals Friede auf "höherer Ebene" geben? 

fathaland slim

Als Pazifist arbeitet man an diesem Ziel und lässt sich nicht entmutigen.

schabernack

➢ Und Armut gehört abgeschafft!

Aus dem Artikel ist nicht zu erkennen, ob der Beschriebene arm (aus ärmlichen Verhältnissen) war. (Mehr) Geld ersetzt nicht Anerkennung, und bietet keinen Schutz vor gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

➢ Kindererziehung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Die Gesamtgesellschaft kann Kinder nicht erziehen, wenn die auf dubiosen, oder ausdrücklich rassistischen Internetseiten unterwegs sind.

Schneeflocke ❄️

Mehr Geld zu haben, macht aus jemandem auch nicht automatisch einen besseren Menschen. Mehr Geld zu haben, wirkt aber Mangel entgegen. Mangel trägt auch dazu bei, sich minderwertig zu fühlen. Sehen Sie dazu bitte auch meinen Beitrag weiter unten. Zu wenig Geld zu haben, führt häufig auch zu weniger Bildung (trotz Internet). Und natürlich ist Erziehung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Nicht nur die der Eltern. Nehmen Sie mal als Beispiel das häusliche Umfeld. Wenn der Nachbar sich bemüht für Kinder (nicht nur für die eigenen) mit seinem Wirken und Verhalten ein positives Vorbild zu sein, ist das aus erzieherischer Sicht wohl wertvoller, als wenn der Nachbar z.B. seine kriminellen Energien oder z.B. Fremdenhass vor den Augen von Kindern hemmungslos auslebt. Ich habe jetzt absichtlich übertrieben, damits deutlich wird.

TeddyWestside

"Und natürlich ist Erziehung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. "

Das ist ein anarchistischer, vielleicht auch kommunistischer Gedanke. Ich finde, die Erziehung ist so lange Aufgabe, Pflicht und Recht der Eltern/Familie, aber nur solange diese dazu in der Lage sind. Ich hab das Gefühl, es kommt öfter zu Verwarlosung als man denkt. Und wie Sie sagen, das muss nicht am Geld liegen. 

Kaneel

Ich habe gestern eine sehr berührende Dokumentation gesehen über einen heute erfolgreichen Mann, der mit einem alkoholkranken und gewalttätigen Vater aufgewachsen ist, der zur „Workingpoor-Klasse“ gehörte. Die Familie mit vier Kindern kam finanziell kaum über die Runden – der Vater hat allerdings jegliche Hilfe von außen, auch Sozialhilfe, abgelehnt. Der Protagonist hat als Kind vor lauter Hunger sogar Stücke der schimmeligen Tapete gegessen. Nachdem seine Mutter an Krebs starb als er in der vierten Klasse war, kamen er und seine Geschwistern zu seiner engagierten Tante, die ihn entgegen des Willens des Vaters und des Jugendamtes auf die Gesamtschule anstatt die Hauptschule boxte. 

Er erzählt in der Doku davon wie wichtig verschiedene Personen in seiner Kindheit waren, die an ihn geglaubt, ihn unterstützt und gefördert haben.

https://www.ardmediathek.de/video/ein-mann-seiner-klasse/ein-mann-seine…

TeddyWestside

Danke, ich schau es mir an

Mauersegler

Ich habe auch schon gelesen, dass es für Kinder in solchen desaströsen Lebensverhältnissen das Wichtigste ist, wenigstens eine Person zu haben, die gut zu ihnen ist und zu der sie Vertrauen haben können. Das Vorhandensein einer solchen Person ist ausschlaggebend dafür, ob solche Kinder ihr Leben retten können. 

Nirwana1962

Statt so viel rumzubeobachten wäre es zielführender, die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen (an dem Punkt ihrer Radikalisierungskarriere an dem sie sich gerade befinden) einzukassieren und ab ins Bootkamp unter der Leitung von Psychologen und Sozialpädagogen.

Bei allem Respekt, werte Foristin. Auf welcher behördlichen bzw. gesetzlichen Grundlage soll das rechtssicher durchgeführt werden, Ihrer Meinung nach? Das Jugendamt wird das wohl kaum durchsetzen können. 

 

Schneeflocke ❄️

Mit der aktuellen Rechtslage ist es leider nicht umsetzbar, da haben Sie Recht. Und genau an dem Punkt wünsche ich mir eine Stärkung der Kinderrechte im Jugendrecht (bei Minderjährigen, die erwähnten jungen Erwachsenen sind damit nicht erreichbar). Wenn sich eine kriminelle Entwicklung abzeichnet müsste das Umfeld da mehr Möglichkeiten bekommen, um eingreifen zu können - besonders im Sinne der Kinder und Jugendlichen.

odiug

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Kein Kind kommt aggressiv zur Welt, sie werden aggressiv gemacht. Entweder im Elternhaus oder beim Umgang mit potenziellen gewaltbereiten Gruppen. Aber das ist nichts Neues. Die zertretene Mülltonne, die Schmierereien an Hauswänden, Diebstahl und Gewalt gab es immer schon in bestimmten Jugendgruppierungen. Drogen, Alkohol spielen da auch eine entscheidende Rolle. Aber das Entsetzliche ist doch, das es oft unbeobachtet bleibt oder zu lange als dummer Jungenstreich abgetan wird und das im familiären Umfeld, in der Schule oder im Fanblock. Schlechte Vorbilder gibt es genug.

redfan96

Es zeigt sich, dass die Hysterie um MigrantInnen als potentielle TerroristInnen in die völlig falsche Richtung geht. Hier handelt es sich um jugendliche Personen, die in D aufgewachsen sind und konditioniert worden sind, also nicht „kulturfremd“, wie es die BraunBlauen gerne behaupten. 

Nebenbei zeigt es noch, wie kurz der Weg von Rechtsextremismus zum Islamismus, in diesem Fall Salafismus,  sein kann, das sind halt auch 2 Seiten derselben Medaille, intolerant, frauenfeindlich und alles hassend, was nicht dem eigenen Bild entspricht.

 

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Anna-Elisabeth

"...und alles hassend, was nicht dem eigenen Bild entspricht."

Das ist allerdings kein Alleinstellungsmerkmal der hier genannten Gruppen.

Mass Effect

Stimmt, wird hier aber gerne suggeriert.

TeddyWestside

Also mit diesem Bericht habe ich mehrere Probleme. 

"einen Koran hervor. Daneben liegen schwarze Pullover mit rechtsradikalen Slogans. "Ich wollte Menschen töten, ich war da richtig scharf drauf","

Offensichtlich spielt die politische Einstellung, wenn man das so nennen kann, kaum eine Rolle. Aber es wird der Eindruck vermittelt, als sei das ein Problem, das nur Islamisten und Neonazis haben oder ausnutzen. Das wird die üblichen Reaktionen wie Verweise auf Lina E. usw hervorrufen. Dabei geht das mMn völlig an der Sache vorbei. Hier ist es denke ich eher Geltungsdrang und Wunsch nach Aufmerksamkeit. Nicht dass das die Sache besser macht, aber das ist eher der Typ, der womöglich ein Schulmassaker anrichten hätte können als ein überzeugter Extremist. 

Dann finde ich auch Begriffe wie Minderjährige und Terroristen usw in dem Zusammenhang unpassend: wenn diese Gruppe 2020 verboten wurde, und er jetzt Mitte 20 ist, war er zur Zeit des Verbots ja schon volljährig. 

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Mass Effect

Stimme ihnen zu

NieWiederAfd

Leider ist der direkte Zusammenhang zwischen Neonazis sowie Geltungsdrang und Wunsch nach Aufmerksamkeit nicht so selten. Und es wird von den Nazis damals wie den Neonazis heute eiskalt und strategisch ausgenutzt.

TeddyWestside

Keine Frage. Krisen werden allzu gern von allen möglichen Heilsversprechern ausgenutzt und die Pubertät ist eine einzige Krise, manchmal denk ich ich bin seit 30 Jahren da drin....

Schneeflocke ❄️

Der im Artikel angeschnittene Wunsch, mit einer Machete herumzuschlachten oder andersfarbige Menschen zu erniedrigen oder zu schädigen, entspringt einem Ohnmachtsgefühl (ohne-Macht-Gefühl), mit anderen Worten einem Gefühl des nicht vorhandenen Selbstwertes. Das soll dann durch das Herummetzgern oder Schädigen andersartiger Gruppen ersatzweise herbeimanipuliert werden - das ist natürlich nur ein Schein. Es wird sich über andere erhöht, um ein Machtgefühl herbeizuführen. Der fehlende Selbstwert wird dadurch allerdings nicht ersetzt. Es wirkt auf die Betroffenen aber zunächst mal so. Andere bekommen Angst vor ihnen oder gehen auf Konfrontation. Dadurch verstärkt sich der Kreis, der eigentlich durchbrochen werden muss. Das Phänomen findet sich nicht nur bei der beschriebenen Art von zukünftigen Tätern, sondern auch in milderer Form im Umfeld der Bürger z.B. Hooligans, Rechtsradikale, Rocker usw. Man kann es gelegentlich schon im Sandkasten beobachten.

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TeddyWestside

"entspringt einem Ohnmachtsgefühl (ohne-Macht-Gefühl), mit anderen Worten einem Gefühl des nicht vorhandenen Selbstwertes"

 

Ja, das glaub ich auch. Wahrscheinlich haben sehr viele Teenager solche Gedanken mehr oder weniger ausgeprägt. Manche steigern sich dann leider so weit rein, dass sie sie in die Tat umsetzen.

 

 

Ole Aap

"Manche steigern sich dann leider so weit rein, dass sie sie in die Tat umsetzen."

Der Mensch hat ein natürliches Aggressionspotenzial. Das kann man ihm aber nicht "austreiben"; man muss ihn in die Lage versetzen, damit umzugehen, ohne Schaden anzurichten. Unreflektierte Aggression richtet sich übrigens nicht zwingend nach außen, manche wenden sie auch gegen sich selbst.

Ole Aap

"Der im Artikel angeschnittene Wunsch (...) entspringt einem Ohnmachtsgefühl"

Das denke ich auch, und mir scheint, dass die Wurzeln dafür in der frühen Kindheit liegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kind, das in einem liebevoll- zugewandten Umfeld aufwächst und dessen Stimme gehört wird, solche Tendenzen entwickelt.

TeddyWestside

Außerdem noch dieses hier: 

"Nicht alle von Dennis' Angaben lassen sich unabhängig überprüfen, aber die Sicherheitsbehörden bestätigen seine Erzählungen."

Das würde mich doch etwas genauer interessieren. "Die Sicherheitsbehörden" klingt sehr vage, und welche seiner Erzählungen wurden bestätigt? Persönliche Angaben? Wird er als Verdachtsfall beobachtet? Oder nur allgemeine Angaben über die "Szene"?

 

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Schneeflocke ❄️

Ich glaube, so ganz genaue Angaben für die Öffentlichkeit sind bei laufenden Verfahren nicht möglich. Es geht bei dem beschriebenen Beispiel auch eher um das Prinzip (damit man sich ein ungefähres Bild von solchen Fällen im Allgemeinen machen kann), als um den Einzelfall im Speziellen.

Mauersegler

"Wird er als Verdachtsfall beobachtet?"

Der Mann ist im Aussteigerprogramm, wenn er sich da meldet, wird sicher durchleuchtet, wer er ist und was sich im Vorfeld so abgespielt hat. 

Glasbürger

Am meisten und effektivsten werden Jugendliche Radikalisierung, die miterleben müssen, wie ihre Familien und Freunde weggebombt oder anderweitig umgebracht werden und denen dank Bildungsferne nichts anderes einfällt, als Terror mit noch mehr Terror zu beantworten.

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fathaland slim

Um solche Jugendliche geht es aber im Artikel nicht.

Glasbürger

Nicht?

Das Prinzip wie eine Radikalisierung abläuft ist immer gleich. 

fathaland slim

Es ist mir neu, daß der Junge im Artikel die von Ihnen skizzierte Geschichte hat.

FakeNews-Checker

Was  soll  denn  mal  aus  solchen Kindern  werden ?  Ich  weiß   es  nicht.  Und  das  Schlimmste:   Bis  13  Jahre  bleiben  sie  straffrei.    Das  frustriert  auch  die  Polizei.

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freie Ukraine

Rechtsextremisten spalten die Gesellschaft. 

freie Ukraine

Vielleicht sollten wir mal die Empörungswelle und das ausländer- und migrationsfeindliche Narrativ abrüsten. Ausländer sollten in diesem Land wieder geachtet werden. 

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Schneeflocke ❄️

Jeder Mensch verdient Liebe und Respekt. Egal aus welchem Land er kommt. Sie haben immer die Möglichkeit den ersten Schritt zu machen... ...und dann noch einen und noch einen. In Ihrem eigenen Umfeld. Bemühen Sie sich um jeden Menschen und in so vielen Momenten wie Sie es schaffen, es sich selber zu vergegenwärtigen. Damit leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Großen und Ganzen, da Ihr Verhalten von anderen bemerkt wird und von manchen Leuten auch teilweise zumindest übernommen wird. Wenn Kinder und Jugendliche es mitbekommen, ist es natürlich besonders wertvoll, wenn die jungen Leute ein mögliches Vorbild in Aktion erleben dürfen😉.

pasmal

… habe ich keinerlei Verständnis !

 

freie Ukraine

@ Schneeflocke

Statt so viel rumzubeobachten wäre es zielführender, die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen (an dem Punkt ihrer Radikalisierungskarriere an dem sie sich gerade befinden) einzukassieren und ab ins Bootkamp unter der Leitung von Psychologen und Sozialpädagogen.

Ich kenne keine Sozialpädagogen, die in einem Bootcamp arbeiten würden. Das sind völlig verschiedene Welten. 

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Schneeflocke ❄️

Bootcamp ohne Sozialpädagogen macht keinen sinnigen Sinn, alleine schon deswegen nicht, weil das Ganze eine wirksame didaktisch-methodische Struktur benötigt. Und wer soll den Bootcampteilnehmer auffangen und einnorden ohne sozialpädagogische Betreuung? Der Zweck ist doch, dass eine grundlegende Änderung eingestielt werden soll...

frosthorn

Ich verstehe zugegeben das Problem nicht ganz. Unter einer nicht kleinen Gruppe gewaltbereiter und wertemäßig völlig entgleister Menschen befinden sich also auch Minderjährige? Was soll daran jetzt besonders auffällig sein? Wann Menschen radikalisiert werden, ist doch keine Frage des Alters.

Wann sie wieder zur Vernunft kommen, übrigens auch nicht.

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Schneeflocke ❄️

Nein, ist keine Frage des Alters. Der Artikel weist jedoch anschaulich daraufhin, dass bereits Minderjährige radikalisiert werden. Minderjährige stehen aber noch unter der Verantwortung der Gesellschaft. Heißt, dass die Gesellschaft der erwachsenen Nichtradikalisierten eine Mitverantwortung haben, damit das nicht in diesen Ausmaßen passiert. Wer ist verantwortlich? Die Eltern, die Familie, die Lehrer, Trainer im Sportverein, Nachbarn, Eltern von Mitschülern und natürlich jeder, der etwas bemerkt. Wichtig ist natürlich auch, nicht nur erst dann etwas zu unternehmen, wenn der Minderjährige bereits auffällig wird - sondern nach Möglichkeit schon vorher und das auch nicht nur deswegen, damit sich jemand nicht radikalisiert. Das Problem unserer Gesellschaft ist, dass zu häufig gedacht wird: das geht mich ja nichts an, ist ja nicht mein Problem. Es geht uns aber etwas an, was mit den Kindern unserer Gesellschaft passiert!

Kaneel

In der Berichterstattung über Europäer/-innen, die sich radikalisiert und dem IS angeschlossen haben und z.B. nach Syrien gegangen sind, waren diese i.d.R. minderjährig oder nicht wesentlich älter als volljährig. Von IS-Kämpfern oder -Bräuten, die zum Zeitpunkt der Radikalisierung älter als 40 oder 50 Jahre waren, habe ich bisher nichts gelesen.

TeddyWestside

Ich mag Sie :-)

frosthorn

Ich verstehe die Intention. Allerdings scheint es sich mir bei "ca. 10 bis 30" Individuen in jugendlichem Alter, die sich Dschihadisten anschließen, nicht um ein Massenphänomen zu handeln, das nun dazu führen müsste, diese Altersgruppe ganz besonders zu beobachten..

Kaneel

Ich hatte keine Intention. Aber vielleicht haben Sie eine.

frosthorn

Ich hatte keine Intention. Aber vielleicht haben Sie eine.

Ja, ich weiß. Bei @frosthorn steckt immer eine teuflische Absicht dahinter, egal was und wozu er schreibt.

Ich meinte die Intention der Intiative, die hier Thema ist.

Kaneel

Sie haben aber doch mir eine Intention unterstellt. Daraufhin erst mein Post.

freie Ukraine

@ Glasbürger 

Am meisten und effektivsten werden Jugendliche Radikalisierung, die miterleben müssen, wie ihre Familien und Freunde weggebombt oder anderweitig umgebracht werden

Bombenanschläge sind in Deutschland äußerst selten.

NieWiederAfd

Sehr aufschlussreich ist die Nähe zwischen Rechtsradikalen und Dschihadisten, die der Bericht erneut offenlegt: "Seine extremistische Einstellung führt ihn über Jahre zuerst ins rechtsterroristische Milieu, später schließt er sich gewaltbereiten Dschihadisten an." Mögen unsere Rechtsaußen noch so sehr nach außen die Dschihadisten verurteilen und bekämpfen, in der diktatorisch-hierarchisch-faschistischen Gedankenwelt und Aufbaustruktur ähneln sie sich stark. (vgl.: https://www.deutschlandfunkkultur.de/extremismusforscherin-julia-ebner-…)

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frosthorn

Nun ja, das dürfte wohl allgemein so sein, dass die einen Möchtegern-Diktatoren die anderen Möchtegern-Diktatoren verteufeln. Ebenso ist es nicht überraschend, dass labile Menschen mit geringem Selbstwert und hohem Gewaltpotential es "fast nicht merken", wenn sie sich von einer radikalen Gruppe lösen und sich einer anderen zuwenden. Ihre Motive, Hass auf andere und Verachtung für alles freiheitliche, nehmen sie ja quasi mit.

Was glauben Sie, wieviele Spielsüchtige in ihrem früheren Leben Drogen konsumiert haben.

TeddyWestside

"Was glauben Sie, wieviele Spielsüchtige in ihrem früheren Leben Drogen konsumiert haben."

Ehrliche Antwort: ich glaube, nicht viele. Die chemischen Effekte können sich vielleicht ähneln, aber meiner Erfahrung nach gibts da wenig Schnittmengen. Außer Sie meinen "früheres Leben" im esoterischen Sinn, da hab ich keine Ahnung .... 

frosthorn

Googeln Sie "Suchtverlagerung". Eine Sucht greift im Belohnungssystem des Gehirns an. Das wird bei so "banalen" Reizen wie Nikotin angeregt und beim Genuss jedes anderen Suchtmittels auch. Es folgt die Ausschüttung von Botenstoffen, die ein Glücksempfinden auslösen. Welches der Auslöser war, ist dabei ziemlich egal. Das müssen gar keine Substanzen sein, es genügen auch Machtgefühl oder das Erleben einer starken Gruppenzugehörigkeit. Selbst Holigans handeln aus einem solchen Suchterleben.

Ich predige das nicht ex cathedra, sondern aus Erfahrung. Mein Beruf war voll von Kontakten zu Suchtkranken.

Elliot Swan

"… Nähe zwischen Rechtsradikalen und Dschihadisten …"

Ein Erzählmuster, das gerne erzählt wird, in der Praxis aber äußerst selten vorkommt.

Am Ende geht es nur darum, muslimische Gewalt zu erklären, wenn es einfach nicht mehr ins eigene Weltbild passen will.

NieWiederAfd

Die Praxis kann erschreckend sein, wenn man die Vernetzungen offenlegt: 2019 besuchte eine Delegation europäischer Neonazis, darunter auch Vertreter der NPD (seit Juni 2023 "Die Heimat"), die islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon. (Quelle: https://www.swr.de/swrkultur/wissen/islamisten-und-rechtsextreme-gemein…)

Und die Nähe und Vernetzung hat eine tiefe Verwandtschaft: "Islamismus und Rechtsextremismus sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Gemeinsam ist beiden Ideologien, dass sie demokratische Prinzipien und die Spielregeln der offenen, pluralen Gesellschaft ablehnen sowie der Glaube an Verschwörungserzählungen. In beiden Phänomenen werden bestimmte Menschen – "die wahren Muslime" beziehungsweise "die wahren Europäer" – zum Kollektiv gezählt und andere abgewertet.", sagt die Politikwissenschaftlerin Saba-Nur Cheema. (https://www.zeit.de/zett/politik/2020-11/nach-anschlag-in-wien-islamist…)

R A D I O

Die Politikwissenschaftlerin legt auch gründliche Unterschiede zwischen diesen Gruppe dar. Es kommt darauf an, was man hervorhebt und was man weglässt, wenn man sie vergleicht. Jeder wie er es für die eigenen Zwecke braucht. 

frosthorn

Da mögen Sie sich noch so winden: wer die Dschihadisten ansieht, weiß auch, wes Geistes Kind die Rechtsradikalen sind und umgekehrt. Die charakterlichen Voraussetzungen für beides unterscheiden sich nicht.

franxinatra

Als ich 16 war bin ich in Folge des Interesses an der Kriegstechnik des WW II mit ihren Panzern und Flugzeugen an Landserhefte geraten und spürte den Sog der Verführung, in einer großen Sachen aufgehen zu wollen.

Es war mehr Glück als Zufall, dass der Pflichtbesuch unserer Schule zum Film 'Hitler - Eine Karriere' zu einer Ernüchterung führte. Von da her ist mir der Weg junger Menschen in Radikalität sehr nachvollziehbar. Er kommt aus großer innerer Leere. Die behebt man nicht mit Pillen oder schwülstigen Reden...

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Sisyphos3

bei meiner Tochter wurde das 3. Reich 4 Jahre lang im Geschichtsunterricht  behandelt

freie Ukraine

Er kommt aus großer innerer Leere. Die behebt man nicht mit Pillen oder schwülstigen Reden...

Wer hätte das gefordert? 

NieWiederAfd

Auch wenn das im Rechtsaußen-Milieu heftig abgewehrt wird: Die ideologische Nähe zwischen Islamismus und Rechtsextremismus ist längst erwiesen, und sie wird gefördert und gefestigt, wie zahlreiche Untersuchungen und Dokumentationen belegen: 

https://www.swr.de/swrkultur/wissen/islamisten-und-rechtsextreme-gemein…

https://www.rnd.de/politik/islamisten-und-rechtsextreme-solidarisieren-…


https://www.zeit.de/kultur/2024-08/islamisten-rechtsextreme-zusammenarb…