Ihre Meinung zu Syrischer Arzt in Baden-Württemberg: Neues Leben in der zweiten Heimat
Viele Ärztinnen und Ärzte in Deutschland kommen aus dem Ausland. Die aktuelle Debatte über Migration in Deutschland hinterlässt auch bei ihnen Spuren. Von Susanne Babila.
Zwei Sachen kann bestätigen, Heimat bleibt Heimat und das ändert sich auch nach vielen Jahren nicht.
"Leider ist das Bild der syrischen Bevölkerung sehr beeinträchtigt worden durch die letzten Ereignisse. Nur weil einige Personen irgendwas gemacht haben, heißt das nicht, dass die gesamte Gruppe so ist."
Stimmt, es stimmt aber auch das nicht alle Syrer Ärzte sind, denn viele sind gar nicht ausgebildet und Facharbeiter, und da wurde bei Darstellung oft ein sehr schönes Bild gezeichnet ( überzeichnet ), was dann nach einiger Zeit auffällt, wenn man durch die Straßen geht.
Ich hab auch ein schönes Beispiel, letztens hab ich eine Reparatur angemeldet, da kam auch ein Syrer und hat das sehr ordentlich erledigt, hier in Deutschland einen Facharbeiter gemacht im Jahr 2023, aber auch das ist nicht die Regel, aber auch ein Beispiel das geht.
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Was ist denn Ihrer Ansicht nach die Regel?
Die Regel ist, dass die meisten Flüchtlinge aus Syrien keine (Aus)bildung haben, oder diese eben nicht der Deutschen entspricht. Mein alter syrischer Mitbewohner ist geflüchteter Zahnarzt und selbst er meinte, dass er es gut findet, dass seine gesamte Ausbildung und Fachwissen noch mal auf den Prüfstand muss. Arzt ist eben nicht gleich Arzt.
Die gleich Frage kann man auch ihnen stellen.
Ja, das ist wohl bei den Syrern nicht viel anders als bei anderen Landsleuten, die eigenen eingeschlossen.
Heimat ist da, wo meine Bett steht - wenn es dort sicher steht!
Das ist Ihre persönliche Ansicht, da ich nicht mehr in der Heimat wohne, bleibt bei mir die Heimat aber wichtiges Gut, das darf bei Ihnen natürlich anders sein.
Das mag individuell verschieden sein. Man sollte natürlich mehrere Orte oder Länder über einige Jahre ausprobieren, bevor man sich festlegt, vielleicht ein Tagebuch führen, auf jeden Fall Selbstgespräche und schließlich seine ganz persönliche Checkliste, aber mit einer gewissen Sachorientierung und mit gewichteten Faktoren, auswerten - wie gesagt, nach einigen Jahren, 5 bis 10 gehen eventuell schon. Dürfte niemand was dagegen haben. Bei Kindern und Jugendlichen kann das Prozedere nochmal dynamischere Elemente beinhalten.
"Heimat ist da, wo meine Bett steht - wenn es dort sicher steht!"
Irgendwer hat mal gesagt (weiß leider nicht mehr, wer): Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl. Ich denke, das trifft es ganz gut.
"und da wurde bei Darstellung oft ein sehr schönes Bild gezeichnet ( überzeichnet ),"
Da sprechen sie ein sehr wichtigen Punkt an, der meiner Ansicht nach ein Kern unserer heutigen vergifteten Diskussion ist. Medial wird immer wieder versucht Menschen zur Besinnnung zur bringen, was eigentlich ok ist, aber sie tun dies immer wieder mit dem holzhammerschwingenden Erklärbär und das kommt gar nicht gut an.
Die fanatischen Rechtsextreme erreichen wir eh nicht mehr mit irgendwelchen Diskussionsangeboten. Aber der größte Teil der Bevölkerung übernimmt die Rechtsstimmung, weil sie selbt evtl negative Erfahrungen machen und seien es nur ein Entfremdungsgefühl im Bus zu sitzen, in dem jemand laut ein arabisches Gespräch führt.
Es lassen sich tausende von positiven Erlebnissen sammeln. Ich selbst habe mal meine Tasche inkl. Handy am S-Bahnhof stehen lassen und bekam ein paar Stunden später einen Anruf vom Finder, einem syrischen Flüchtling.