Ein Wähler sitzt für die Stimmabgabe zur Landtagswahl in Sachsen in einer Sporthalle in einer Wahlkabine.

Ihre Meinung zu Wahlerfolge der AfD: "Das verfängt bei jungen Männern"

Die AfD hat deutlich in jüngeren Wählergruppen dazugewonnen. Was sind die Gründe? Krisen spielen eine zentrale Rolle, sagt Erziehungswissenschaftler Frank Greuel. Und Bilder einer starken, harten Männlichkeit.

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160 Kommentare

Kommentare

Janosch51

Hier wird suggeriert, dass die Parteien (AFD) Menschen, wie bei der Werbung für ein Produkt, quasi dazu verführen, eine bestimmte Partei zu wählen. Ich glaube, dass die Wähler aufgrund ihrer aktuellen Lebenssituation eine bestimmte Partei wählen. Die Wähler treffen bewusst eine Wahlentscheidung, wenn es konkret um ihre Lebenssituation geht. Für die Jugendlichen nicht privilegierter Familien sieht die Zukunft halt nicht so gut aus. Da steht das Klima nicht an erster Stelle.

Wir leben in einer Demokratie Menschen wählen Parteien, von denen sie den Eindruck haben, dass diese Ihre Probleme lösen können. Die regierenden Parteien sollten nicht jammern, sondern sich die Frage stellen, warum die AFD einen so hohen Stellenwert hat. Ich sehe bei den regierenden Parteien keine Veränderung ihrer Politik. Auf diesem Hintergrund ist es bizarr, dass nun die Schulen den Jugendlichen erklären sollen, warum die regierenden Politiker auf dem richtigen Weg sind.

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ich1961

Auch die Kinder "nicht privilegierter Familien" brauchen die Erde.

Und in meinen Augen müssen die Parteien sich nicht auf das Niveau der AfD begeben!

Ganz im Gegenteil!

 

Malefiz

Tja, und warum verfängt es eher junge Leute bei der AFD? Wie man so schön sagt, die sind alle noch grün hinter den Ohren und wissen noch nicht wirklich wo Bartel den Most holt. Und wahrscheinlich deshalb hat die AFD so einen Erfolg weil die jungen Leute wohl, weil sie mit den anderen Parteien nicht mehr zufrieden sind, die AFD nur aus Protest wählen? Aus Überzeugung kann es ja nicht sein, denn viele jungen Leute sind gegen Kriege, sind gegen rechts und sind gegen Demokratie Feindliche Einstellungen. Also warum sollten die sich dann in der AFD verfangen?

mispel

Die AFD ist bei Frauen in Thüringen stärkste Partei. In den anderen Bundesländern auf Platz 2. Wer da Männlichkeit als Ursache annimmt, der will einfach, dass es so ist. Die Logik gibt diesen Schluss nicht her. Die Ideologie hingegen schon.

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WM-Kasparov-Fan

Es liegt an der sich immer weiter durchsetzenden schlechten menschlichen Charaktereigenschaft Selbstsucht, die zwar schon seit Industrialisierung, technischem Fortschritt, Durchsetzung der kapitalistischen Marktwirtschaft insbesondere in den USA und England existiert - jetzt global, aber im Laufe der letzten Jahrzehnte immer stärker geworden ist. Sowohl Konzernbosse, wie auch arme Migranten, wie jeder andere Mensch auch (Ausnahme einige Buddhisten), denken immer egoistischer, zuerst an das eigene Wohl, und dann an das der eigenen Familie. Für die Allgemeinheit oder das Volk, oder gar für die Weltgemeinschaft hat man immer weniger übrig. Deswegen auch die korrekte Wahrnehmung im Parallelartikel "Das Wir-Gefühl fehlt".

Janosch51

„Dass sie (AFD) die Dinge vereinfacht und einfache Lösungen präsentiert, die angesichts einer real existierenden Komplexität gar keine Lösungen sein können.“ Diese Aussage des Erziehungswissenschaftlers lässt vermuten, dass er, wie die regierenden Parteien, für die existierenden Probleme, keine Lösungen hat, weil diese zu komplex sind. Die Jugendlichen erwarten aber Lösungen für ihre Probleme und es gibt auch für komplexe Probleme einfache Lösungen. Probleme kann man nur lösen, wenn man es will. Es sei denn, man hat andere Prioritäten.

Parsec

Das Urteil zur AfD fällt vernichtend aus: komplexe Probleme, die es zu lösen gilt, werden erst gar nicht angesprochen - Vogel-Strauß-Mentalität - und andere Themen, die zur Bauernfängerei taugen, werden überzeichnet.

Interessant dazu die Grafiken des Berichtes: dies zu erkennen scheint dem höheren Bildungsstand vorbehalten zu sein, ebenso denjenigen höheren Alters, was durchaus auch mit der tieferen Kenntnis deutscher Nazu-Geschichte zu tun haben könnte.

Besonders fatal erscheint auf den ersten Blick, dass finanziell schlechter Gestellte AfD-affin sind. Allerdings relativiert sich das durch einen Abgleich mit der Altersverteilung, da Jüngere (Berufsunerfahrene) eher geringer im oberen Lohn- und Gehaltsbereich verortet werden dürften, als ältere Berufserfahrene.

Nettie

Die Demagogen haben leichtes Spiel beim Anbieten von auf systematischen Lügen und Täuschung
Und die AfD ist tatsächlich eine Partei, die Jugendliche direkt anspricht und ihnen das Gefühl vermittelt, sie ernst zu nehmen und für sie da zu sein“
aufbauenden „einfachen und schnellen [vermeintlichen] Lösungen“, weil sie sich ganz konkrete Erfahrungen zunutze machen können:

Das speist sich ein Stück weit aus ostdeutschen Lebenswelten und Perspektiven. Die strukturellen Abwertungserfahrungen sind auch bei Jugendlichen ganz präsent - die mangelnde Repräsentation von Ostdeutschen auf Führungsebenen, eine als gering erlebte Wertschätzung oder der Umstand, dass dass es in Ostdeutschland geringere Löhne gibt.
Jugendliche nehmen das wahr und machen darüber auch Benachteiligungserfahrungen. Das kann man in Studien sehen: Zwei Drittel der jugendlichen Ostdeutschen konstatieren eine Benachteiligung gegenüber Westdeutschland.
Dazu kommen die inzwischen historischen Erfahrungen des Zusammenbruchs der DDR“.

GuBano

Ob wirklich nur die angeführten Gründe ausschlaggebend sind?

Deutschland (und die EU) wird immer dicher und vor allem komplexer reguliert, was immer höhere Zugangshürden zu kommerziellen Tätigkeiten aufbaut.

Ich habe mich neulich mal mit der Berufsfahrerqualifizierung, Lenkzeiten und Arbeitszeitregelungen befaßt und die Komplexität ist schlichtweg hirntötend. 

In anderen Bereichen ist es ähnlich (Meisterzwang im Handwerk, Zertifikatsanforderungen ohne Ende usw.). Politiker reden zwar von Bürokratieabbau, aber seit Jahrzehnten wird nur mehr statt weniger Komplexität geschaffen.

 

Wer hat da nicht irgendwann die Nase voll und keine Lust mehr? Aus Protest wird dann die AfD gewählt. Die Reaktion kann ich nachvollziehen, die damit einhergehende Unterstützung der AfD absolut nicht.

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