Karte: So viele Schutzsuchende arbeiten mindestens

Ihre Meinung zu So viele Geflüchtete arbeiten in Deutschland

Mindestens jeder dritte Schutzsuchende in Deutschland hat laut Auswertung des NDR einen Job. Doch die, die arbeiten, werden oft schlecht bezahlt. Je nach Bundesland unterscheiden sich die Daten zum Teil deutlich. Von Alexander C. Mühlhausen.

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121 Kommentare

Kommentare

Vector-cal.45

>>Bisher arbeitet nur jeder dritte Geflüchtete. Der tatsächliche Anteil dürfte höher liegen - bei etwa 40 Prozent - denn die Zahlen der Arbeitsagentur sind unvollständig.<<




Wieso sind die Zahlen unvollständig?

Weiß man nicht, wie viele „Geflüchtete“ gemeldet sind, oder weiß man nicht, wie viele davon arbeiten?


Ich gehe zudem davon aus, dass von den „arbeitenden“ Flüchtlingen auch diejenigen als arbeitend gelten, die gerade eine Förderungsmaßnahme des Arbeitsamtes durchlaufen, also Bewerbungstraining, Sprachkurs, Praktikum etc.


Ein übliches Verfahren bei dieser Statistik.

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sosprach

Richtig, auch kurzeitige Arbeitsaufnshme gilt als vermittelt. 

NieWiederAfd

Arbeitshindernisse abbauen: Das ist zentral, zeigt der Bericht. Dazu gehört übrigens auch, den Papierkram zu vereinfachen, wenn durch Umzug eine andere Stelle zuständig ist für den Arbeitssuchenden. 

rolato

In dem Beitrag wurde gezeigt das ein einfacher Umzug (Wohnortwechsel) den unterschriftsreifen Arbeitsvertrag zu nichte machte.

In der Verwaltung sind doch auch Begriffe wie "Ermessensspielraum" und "kurzer Dienstweg" bekannt. Warum wendet man nicht diese Möglichkeiten an?

Opa Klaus

Ich kann hier nur aus meiner Vergangenheit als Abteilungsleiter im JC berichten. Wenn wir von Geflüchteten reden, und um diese geht es wohl hier im Beitrag, dann handelt es sich um Menschen, welche vor den Kriegswirren in Syrien geflohen sind, oder wegen Gefahr an Leib und Leben aus dem Irak oder Iran geflohen sind. Diese meist jungen Männer, waren nicht nur höflich und wiesen oft bessere Manieren auf, als so mancher deutscher H4 Empfänger, sondern besuchten die Integrations- und Sprachkurse regelmässig und suchten nach Ausbildung oder Arbeit. Ich gehe mal davon aus, dass das heute noch genauso ist. Heißt, wir sprechen hier von anerkannten Asylanten, welche selbstverständlich in DE integriert werden müssen. Der Beitrag der TS lässt sich für Menschen, welche es darauf anlegen, natürlich auch dahingehend interpretieren, dass in dieser Zielgruppe alle Migranten includiert sind, welche aus den unterschiedlichsten Gründen nach DE kommen. Hier gilt es zu differenzieren. 

Grossinquisitor

Danke für diesen Einblick!

NieWiederAfd

Wenn Sie im JC gearbeitet haben, wissen Sie sicher noch, dass de Begriff Asylanten abwertend ist. Ich bin mir sicher, dass das im JC bekannt war/ist. 
Ansonsten kann ich die positiven Erfahrungen mit syrischen Geflüchteten bestätigen. Und das Krankenhaus in meiner Nähe stände ohne die syrischen Ärzte, die dort arbeiten, voll auf dem Schlauch.

Mauersegler

Warum müssen Sie unbedingt von Ihren Vorurteilen ausgehen, statt einfach den Artikel zu lesen? Hier geht es nicht um "Arbeitende" und auch nicht um Personen in Maßnahmen, sondern um sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und eine kleine Zahl Minijobber.

R A D I O

Ich lass die Statistiken zu diesem Themenbereich außen vor, sind nicht zu gebrauchen.

ich1961

Um das beurteilen zu können, müsste ich mir die anschauen!

Aber das scheinen Sie nich zu wollen.

 

R A D I O

Ich kenne einige dieser Statistiken. Die zu erbringen, die noch benötigt werden, überlasse ich unserer grandiosen Staatsorganisation, ihren Behörden, Agenturen, Statistischen Bundes- und Landesämtern, Kreisen, Gemeinden etc. Ich bin nicht zuständig. Ich warte auf ein einfacheres, zweckdienliches und politisch sauberes Konzept in Sachen Migration. Außerdem bin ich noch dafür, zusätzlich andere Perspektiven einzunehmen, etwas mehr die Betroffenen in der Öffentlichkeit zu Wort kommen zu lassen und für ein paar Aspekt zu diesem Thema mehr. Kalte Teilstatistiken mit Pseudoaussagen interessieren mich zwar gelegentlich, aber damit kann man nicht wirklich viel anstellen. Zum Polemisieren, Ausreden und Schuldzuweisungen erfinden, genügen die schon, klar.

Opa Klaus

Kleiner Tip von mir: Statistik Bundesagentur für Arbeit. Da werden Sie geholfen. Ist allerdings mühsam, sich da durchzuarbeiten. Auf dieser Basis trifft allerdings das BMAS auch seine Entscheidungen. Die Auswahlmöglichkeiten dort sind unbegrenzt. War mein täglich Brot.... 

ich1961

Gute Frage!

Aber Meckern und Vorurteile verbreiten (um es mal vorsichtig auszdrücken) ist wohl einfacher.

 

Vector-cal.45

Sie haben es offensichtlich nicht verstanden.


Personen (egal ob Migrant oder nicht) in irgendwelchen Maßnahmen oder Praktika etc. gelten offiziell als arbeitend.

Da die Quelle auch hier das Bundesamt für Arbeit ist gehe ich zumindest davon aus, dass auch an dieser Stelle die Statistik ebenso geführt wird wie gewohnt (manche würden sagen: geschönt).

Mauersegler

Sie haben es nicht nur nicht verstanden, sondern nicht einmal gelesen. Die genannten Zahlen beziehen sich, wie der Grafik im Artikel zu entnehmen ist und wie ich Ihnen bereits mitgeteilt habe, um sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und eine kleine Zahl Minijobber.

Mauersegler

Lesen Sie einfach meine Antwort oben noch einmal. Und noch einmal. Vielleicht verstehen Sie dann irgendwann den Unterschied zwischen Ihren Annahmen und den Tatsachen. 

Kristallin

Maßnahmen und Praktika sind Arbeit! Das ist schon lange so, oder wollen Sie pauschal unterstellen, Menschen in Maßnahmen u Praktika (egal woher sie stammen) lernen und leisten nichts? 

Vector-cal.45

Siehe mein letzter Beitrag.

Ca. die Hälfte der Bürgergeld-Bezieher sind übrigens Flüchtlinge. Wie viele der anderen Hälfte ebenfalls Migrationshintergrund (insbesondere z. B. Familiennachzug) haben, steht in den Sternen.

Direkt neben einem der Standorte der Firma, für die ich arbeite, ist übrigens das städtische Sozialamt.

Ich sehe tagtäglich wer da ein und aus geht.

R. Kühn

Sie brauchen von gar nichts auszugehen, sondern einfach nur lesen: Es geht um Flüchtlinge, die einen Job haben, also tatsächlich arbeiten.  

MRomTRom

++

Es geht um Menschen, die  a r b e i t e n.

++

'Ich gehe zudem davon aus, dass von den „arbeitenden“ Flüchtlingen auch diejenigen als arbeitend gelten, die gerade eine Förderungsmaßnahme des Arbeitsamtes durchlaufen, also Bewerbungstraining, Sprachkurs, Praktikum etc.'

++ 

Primär gehen Sie davon aus, dass ein Blaues Engweltbild irgendetwas finden muss, das diese positive Nachricht über arbeitende Flüchtlinge abwerten könnte.

Fördermaßnahmen werden separat aufgeführt. Und auch die sind positiv zu bewerten:

"Jeden investierten Euro in den Spracherwerb bekommt der Steuerzahler wieder, weil die Menschen entweder weniger lang Sozialleistungen beziehen müssen oder höhere Einkommensteuer zahlen", sagt Jasper Tjaden, Migrationsforscher von der Universität Potsdam.

++

 

Nettie

„Früher lebte Hasnaa Arafa in Aleppo und hat Kindern lesen, schreiben und rechnen beigebracht. 2015 floh die Grundschullehrerin mit ihrer Familie vor dem Krieg in Syrien nach Deutschland. Heute arbeitet die 51-Jährige in Stade in der Altenpflege. Sie ist glücklich mit ihrem Job, obwohl er körperlich fordernd ist: "Die alten Menschen haben ein großes Herz, ich liebe diese Arbeit von ganzem Herzen", erzählt sie.
Als erwachsene Frau mit zwei Kindern in einem fremden Land neu anfangen: Deutsch lernen, ein Asylverfahren durchlaufen und Arbeit finden - [sie] hat es geschafft. Sie ist sehr dankbar für die Chance, die ihr hier gegeben wurde. Ihrer Meinung nach muss bei den Geflüchteten der Wille da sein, an Sprachkursen und Jobsuche dranzubleiben. Unbedingt.

Der Wille, ihnen das zu ermöglichen (zuzulassen) sollte auch bei den darüber ‚Entscheidungsbefugten‘ hierzulande unbedingt da sein.

Und das nicht aus egoistischen (finanziellen) Gründen: „Doch die, die arbeiten, werden oft schlecht bezahlt“.

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Wohlergehen

Und das nicht aus egoistischen (finanziellen) Gründen: .....

Egoistische Gründe sind mMn das fast ausscchließliche Kriterium: Flüchtlinge, die bereits hier sind und Hilfe wie Arbeit dringend benötigen und wollen, wird nach allem, was sie erleiden mussten, hier angekommen, das Leben schwer gemacht. Anstatt sie bestmöglich zu fördern, werden die entsprechenden Maßnahmen gekürzt. Andererseits wird versucht, Menschen aus Ländern anzuwerben, damit Deutschland noch funktionieren kann. Es ist alles völlig irre; Menschenrechte / Menschlichkeit vs. Nützlichkeit. Menschen als Ware?

 

 

Vector-cal.45

>>Und das nicht aus egoistischen (finanziellen) Gründen: „Doch die, die arbeiten, werden oft schlecht bezahlt“.<<


 

Schlecht bezahlt werden sehr viele, insbesondere natürlich „einfache“ Tätigkeiten, für die es nicht viel Qualifikation braucht.


Ich werde übrigens auch viel zu schlecht bezahlt für das, was ich leisten und wie viel Verantwortung ich übernehmen, wie viele Überstunden ich leisten muss.


Selbst regelmäßige Gehaltserhöhungen fangen doch heutzutage lediglich höchstens noch die massiv steigenden Kosten ab und auch das nur teilweise.

Warum sollte das im Mindestlohn-Sektor anders sein?

Dann beantragt man eben Wohngeld oder stockt sonst irgendwie auf. Irgendeinen Weg an die Zitzen der Steuerzahler gibt es doch immer.

CB1300

Rund die Hälfte der 2015 eingewanderten Syrer leben von Transferleistungen bzw. Bürgergeld. Wer nach 9 Jahren immer noch an der Sprachbarriere scheitert hat offensichtlich ein Problem. 

Wir sollten endlich aufhören Flucht- und Arbeitsmigration zu vermischen. 

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ich1961

Warum?

Die Schutzsuchenden könnten Aus - und Weitergebildet werden. Das kann aber eben "nur gelingen" , wenn auch die Deutschkurse angeboten werden.

Können Sie dem Artikel entnehmen - wenn Sie wollen!

 

CB1300

Das Asylrecht ist kein Einwanderungsrecht. Bei uns ist das Asylrecht leider dysfunktional. Im Zusammenspiel mit EU - Recht geht oft gar nichts mehr. Sind die Menschen einmal hier können wir sie nicht mehr abschieben und müssen unterstützt werden.

Wir brauchen Fachkräfte und keine Armutsmigration.

 

ich1961

Wenn die Menschen arbeiten würden, gäbe es auch weniger Probleme - können Sie auch dem Artikel entnehmen.

Und nein, wir brauchen genauso auch "einfache" Arbeitskräfte - nicht nur Fachkräfte!

 

Mauersegler

Wir brauchen auch jede Menge Hilfskräfte für einfache Arbeiten. Und die haben dann die Chance, sich weiterzuentwickeln. Spätestens tun das ihre Kinder.

wie-

>> Wir brauchen Fachkräfte und keine Armutsmigration.

Durchaus. Was aber das individuelle Grundrecht auf Asyl oder aber Schutz bei gegebenen Fluchtgrund nicht aufhebt oder ersetzt.

Vector-cal.45

Wenn jemand jahrelang hier ist, ohne zu arbeiten UND ohne Deutsch zu lernen, fehlt es demjenigen definitiv an Eigeninitiative oder Willen oder Disziplin, was auch immer.

Die „Schutzsuchenden“ können aus- und weitergebildet werden, wenn sie die Sprache beherrschen und da kann niemand erwarten, dass ihm/ihr jede einzelne Silbe durch kostenlose Deutschkurse vermittelt wird.

NieWiederAfd

Flucht- und Arbeitsmigration lassen sich nicht wirklich trennen: Auch Geflüchtete suchen hier  Arbeit, bringen ihre Kraft und Fähigkeiten mit und wollen so Teil unserer Gesellschaft sein.

Türen auf dafür. 
Und es nicht vermischen mit dem Umgang mit abgelehnten oder auch straffällig gewordenen Geflüchteten.

CB1300

Zitat: Flucht- und Arbeitsmigration lassen sich nicht wirklich trennen.

Notsituationen wie Armut, Bürgerkriege, Naturkatastrophen oder Perspektivlosigkeit sind als Gründe für eine Asylgewährung gemäß Artikel 16a GG grundsätzlich ausgeschlossen.

In allen anderen Ländern auf dieser Welt wird sehr genau zwischen Asylgewährung und Einwanderung unterschieden. Wenn die Asylgründe entfallen müssen die Menschen auch wieder gehen. 

Arbeitsmigranten dürfen in der Regel bleiben.  

ich1961

Das deutsche Asylrecht:

**  ....   Das Recht auf Asyl im Grundgesetz wurde 1993 mit dem sogenannten Asylkompromiss (siehe unten) stark eingeschränkt. Das Grundrecht auf Asyl hat seither in der Praxis an Bedeutung verloren und ist vom EU-Recht abgelöst, das maßgeblich auf der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 fußt. Seit dem Inkrafttreten des Amsterdamer Vertrags 1999 liegt Asyl- beziehungsweise Flüchtlingsrecht im Zuständigkeitsbereich der Europäischen Union.   ....   **

https://mediendienst-integration.de/migration/flucht-asyl/asylrecht.html

 

wie-

>> Wenn die Asylgründe entfallen müssen die Menschen auch wieder gehen. 

Und das Spannende ist: im Regelfall machen das die betroffenen Mitmenschen dann sogar freiwillig.

wie-

>> Rund die Hälfte der 2015 eingewanderten Syrer leben von Transferleistungen bzw. Bürgergeld.

Woher haben Sie denn diese Behauptung her? Und vor allem, welche eingewanderten Syrer?

Die Fakten (übrigens leicht und aktuell - 21.04.2024 - zu finden):

Von den 2015 nach Deutschland gekommenen Geflüchteten hatten knapp zwei Drittel sieben Jahre später eine Arbeit. 90 Prozent dieser Beschäftigten waren sozialversicherungspflichtig angestellt, rund drei Viertel in einer Vollzeitstelle. Im Mittel verdienten diese vollzeitbeschäftigten Geflüchteten 2.570 Euro brutto im Monat. Das geht aus einer Studie hervor, die das Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) vorgestellt hat. [...] Geflüchtete Männer waren häufiger erwerbstätig als geflüchtete Frauen.

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/die-meisten-der-gefluechteten-von-2015-h…

TeddyWestside

"Wer nach 9 Jahren immer noch an der Sprachbarriere scheitert hat offensichtlich ein Problem. "

Ich würde es anders ausdrücken, aber das kann ich auch nicht nachvollziehen. Für mich wär das auf Dauer unerträglich.

Dass Sie aber daraus eine generelle Unwilligkeit bei Syrern ableiten, ist mMn völlig daneben. Ich glaube 1. dass niemand gern in völliger Abhängigkeit lebt, aber im Notfall lieber abhängig ist von jemand, den man kennt (z.B Ehemann) und 2. die Fähigkeit eine Sprache zu lernen schon früh anfängt abzunehmen. 

Zudem steht auch im Text, dass Selbständige z.B nicht erfasst werden. 

Außerdem würde mich interessieren, ob bei den 40% nur sozialversicherungspflichtige Jobs mitgezählt werden, aber vielleicht hab ich das überlesen..

Mauersegler

"Außerdem würde mich interessieren, ob bei den 40% nur sozialversicherungspflichtige Jobs mitgezählt werden, aber vielleicht hab ich das überlesen.."

Es steht in der Grafik.


 

TeddyWestside

Danke, hatte ich übersehen. Ich hätte mir die Verteilung ganz anders vorgestellt, das wundert mich jetzt doch ein wenig....

TeddyWestside

Ich glaube, ein Missverständnis ist: in dem Spiegel-Artikel ist die Rede von "2015 ins Land gekommen", in dem TS-Artikel von "seit 2015"

wie-

>> Wir sollten endlich aufhören Flucht- und Arbeitsmigration zu vermischen.

Wer von uns macht das?

Nebenbei: Aus Flucht kann durchaus auch Niederlassung auf Dauer mit Arbeit werden. Genügend positive Beispiele und Bedarfe gibt's ja im Land.

saschamaus75

>> Wer nach 9 Jahren immer noch

 

Wenn Sie von diesen "9 Jahren" 6-7 Jahre auf Ihre Arbeitserlaubnis gewartet haben? oO

Ach ja, und dann natürlich erstmal als Langzeitarbeitsloser mit entsprechenden Konditionen gelten? -.-

 

Wohlergehen

Wir müssen endlich aufhören, uns derart schäbig zu verhalten: Der Wert eines Menschen hängt nicht von seiner Staatsangehörigkeit ab. Wir müssen endlich aufhören, den ekelhaften und dummen Scharfmachern zu folgen. Wir müssen endlich beginnen, Solidarität, Menschlichkeit und Gerechtigkeit als Werte zu sehen und diese zu fördern. Wir müssen endlich beginnen, demütig und dankbar zu sein, dass wir in einem reichen Land geboren wurden. Und dann endlich beginnen, uns dementsprechend zu verhalten, d.h. endlich sich dem stellen, was wir anderen Menschen seit und je angetan haben und immer noch fortsetzen - von der Versklavung bis zu heutigen Ausbeutung! Wiedergutmachung ist nicht möglich, aber doch wenigstens jetzt zu einem verantwortungsvollen Handeln zu kommen.

ich1961

Danke und 100% Zustimmung!

gelassenbleiben

Die Zahlen im TS artikel sind etwas schräg bzw bedürfen einer genaueren Betrachtung:

Bisher arbeitet nur jeder dritte Geflüchtete. Der tatsächliche Anteil dürfte höher liegen - bei etwa 40 Prozent - denn die Zahlen der Arbeitsagentur sind unvollständig Genauere Zahlen wären wünschenswert, sonst läuft gleich die Diskussion wieder schräg. Klar ist, wer länger hier ist, hat eher eine sozialversicherungspflichtige Arbeit, logisch wg Sprachkurse, annerkennungen und Ausbildung. Dazu kommt, bis vor kurzem, durften Flüchtlinge überhaupt keine Arbeit aufnehmen.  Wer sehr lange hier und integriert ist, hat die deutsche Staatsbürgerschaft und sehr wahrscheinlich auch arbeit, zieht also nicht mehr die 30-40% hoch. Schauen wir ins den berühmten Flüchtlingsjahrgang 2015 (Syrienflüchtlinge): 70%, soviel wie Deutsche sind heute in Arbeit:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/iab-studie-rund-zwei-drittel…

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rolato

Schauen wir ins den berühmten Flüchtlingsjahrgang 2015 (Syrienflüchtlinge): 70%, soviel wie Deutsche sind heute in Arbeit:

Nur wie lange hat es gedauert bis jeder dieser Menschen in Arbeit kam? Wieviele Jahre wurden diese allimentiert? Wahrscheinlich viel zu lange. Scheint wohl noch immer so zu sein wenn man die Beiträge sieht. Als Flüchtling möchte ich auch schnell in Arbeit kommen, nur wenn man Menschen holt sollte man diesen auch Perspektiven bieten und nicht nur verwahren.

Mauersegler

Die mussten Deutschkurse kriegen, Wohnungen kriegen, Ausbildungen machen, Arbeitserlaubnis bekommen ... So lange hat es gedauert. 

rolato

Zum einen sind Wohnungen und Ausbildungen nicht zwingend für eine Arbeitsaufnahme. Es dauerte aber viel zu lange, sogar Jahre.

gelassenbleiben

es gab für Asylsuchende ein Arbeitsverbot

gelassenbleiben

Nur wie lange hat es gedauert bis jeder dieser Menschen in Arbeit kam? Wieviele Jahre wurden diese allimentiert? Wahrscheinlich viel zu lange.

Natürlich viel zu lange. Schon vergessen, wir haben asylsuchenden verboten hier zu arbeiten und sich zu integrieren, das können Sie jetzt wohl kaum diesen vorwerfen.

Vector-cal.45

Es gibt eine dänische Studie die beweist, dass diese Arbeitsmigration in den Niedriglohnsektor auf lange Sicht eine wirtschaftliche Nullnummer oder viel eher sogar eine Minusrunde für die Gesellschaft ist.


Die Migranten ziehen ja auch Leistungen aus der Gesellschaft, medizinisch, sozial whatever, zahlen aber aufgrund ihres eventuellen späteren Arbeitseintritts und des im Durchschnitt deutlich geringeren Verdienstes weniger in diese Systeme ein.

(Ich versuche noch eine Link zur Studie zu finden.)


Oftmals habe ich den Eindruck, den Befürwortern der massenhaften Arbeitsmigration geht es vorwiegend darum, dass irgendjemand die ganze mies bezahlte „Drecksarbeit“ machen soll, für die sich inzwischen nahezu alle zu fein sind.

 

Sparer

Eben WEIL es so lange dauert, bis Flüchtlinge in Arbeit sind bzw. sein können, und nicht mehr alimentiert werden müssen, wäre es wichtig, dass nicht so viele Flüchtlinge auf einmal kommen wie die letzten Jahre der Fall war.

Vector-cal.45

Selbst der äußerst wohlwollende Spiegel-Artikel, den Sie hier so gerne repetitiv verlinken verheimlicht nicht, dass es bei den Frauen mit 33% weitaus schlechter aussieht.

Wobei ich diesen Zahlen ohnehin sehr kritisch gegenüber stehe.

Kristallin

Die Frauen kümmern sich um ihre Kinder, leisten also ebenfalls ihre Arbeit, Kita Plätze sind für Geflüchtete noch schlechter zu bekommen.

 

Montag

Leider geht es hier nicht so wirklich voran. (Damit meine ich die staatlichen Strukturen.)

Wenn eine Person neu nach Deutschland kommt, die arbeiten kann, dann sollte man sie als erstes fragen, wo ihre beruflichen Erfahrungen liegen. Und dann dafür sorgen, dass sie in diesem Umfeld rasch in Arbeit kommt, entsprechend ihrer Qualifikation. Beispielsweise sollte eine Grundschullehrerin sofort mit Kindern arbeiten dürfen.

(Deutsch lernen kann er / sie "nebenher". Wer in einer Umgebung arbeitet, in der den ganzen Tag deutsch gesprochen wird, lernt deutlich schneller Deutsch, als wenn er seine Zeit in einer Umgebung verbringt, wo nicht (kaum) deutsch gesprochen wird, etwa in einer Flüchtlingsunterkunft.)

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Darüberhinaus brauchen wir Regelungen für geordnete Einwanderung, beispielsweise nach Vorbild von Kanada. Dort werden gezielt Menschen ins Land geholt, die eine der Landessprachen sprechen, und die einen "Mangelberuf" haben.

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Kaneel

Haben Sie als Erwachsene/r schon einmal ohne Grundkenntnisse eine Sprache "nebenher" gelernt? Wenn ja, dann gehören Sie möglicherweise zu den besonders sprachbegabten Menschen. Ich weiß nicht wie groß der Anteil derer ist, vemute aber eher gering. 

Wenn Menschen über gute Englischkenntnisse verfügen, mag der schnelle Berufseinstieg ohne Deutschkenntnisse in bestimmten Berufsfeldern funktionieren. Als Erzieherin oder Lehrerin kann ich mir das schwer vorstellen und halte das aus der Sicht der Kinder für keinen akzeptablen Weg. 

Auch bei dem im Video gezeigten Fall sehe ich nicht, dass die Verständigung auf der Baustelle ein Selbstläufer wird, der ohne Sprachkurse klappt.

Kaneel

Das mag für einige Menschen eine Möglichkeit für den Spracherwerb sein, aber ich würde, wenn ich neu in einem Land bin, immer den analogen Austausch innerhalb der Gruppe und mit der Lehrkraft bevorzugen.

Montag

Als Erzieherin oder Lehrerin kann ich mir das schwer vorstellen und halte das aus der Sicht der Kinder für keinen akzeptablen Weg. 

Es kommt darauf an, was man erreichen will.

Ab 2016 habe ich mich in der Flüchtlingshilfe engagiert und dort ehrenamtlich Deutschunterricht gegeben. Wir wollten, dass auch Frauen mit kleinen Kindern teilnehmen. Also haben wir eine Lösung für die Kinderbetreuung benötigt. 

Die Kinderbetreuung wurde von Ali übernommen. Ali war ein afghanischer Flüchtling, der kurz zuvor nach Deutschland gekommen war. Er war Familienvater und hatte an einem unserer ehrenamtlichen Deutschkurse teilgenommen. Die Kinder dieser Betreuungsgruppe hatten unterschiedliche Muttersprachen. (Die Eltern kamen aus Afghanistan, Syrien, Iran, Irak, Pakistan und mehreren afrikanischen Ländern südlich der Sahara.)

Sprachliche Barrieren waren hier kein Hindernis. Ali hat das mit Bravour gelöst. Alle Beteiligten waren glücklich.

Kaneel

Hatten Sie nicht den Eindruck, dass das analoge Lernen und der Austausch untereinander ein ganz wichtiger Faktor bei der Integration war?

Miauzi

Nun wollen aber genau solche Leute (die begehrten Fachleute) NICHT nach D-Land kommen ... aus vielen Gründen.

Aber zwei Gründe stehen ganz oben

- Alltags-Rassismus

- schlechte Versorgung der (nachgezogenen) Kinder mit Kita-Plätzen und ein komplett überfordertes Schulsystem

Montag

schlechte Versorgung der (nachgezogenen) Kinder mit Kita-Plätzen und ein komplett überfordertes Schulsystem

Genau. (Zur Verbesserung würde beitragen, wenn unsere staatlichen Stellen sich dazu durchringen könnten, mehr ausländische Kräfte mit pädagogischem Hintergrund in Kitas und Schulen einzusetzen. Siehe oben.)

Mauersegler

Vergessen Sie die schwere Sprache nicht.

GuBano

Warum werden Selbstständige nicht mitgezählt- bei Flüchtlingen, wie bei Anderen?

Es scheint fast so, als wäre Selbstständigkeit unwichtig. Leider ist Deutschland ja auch ein Angestelltenland, wo der Staat es nicht gerade leicht macht, selbstständig zu arbeiten.

 

Viele Flüchtlinge waren zuvor z.B.Handwerker oder andere Dienstleister. Deutschlands hohe, bürokratische Hürden verhindern eine einfache Selbstständigkeit für Flüchtlinge oft (Meisterzwang im Handwerk z.B.), die sie in anderen EU Staaten nicht vorfinden. Also bezieht man eher vom Staat- weil der Staat es so will.

Arbeiten wollen dagegen wohl die Meisten der Flüchtlinge.

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Opa Klaus

Sehen Sie, ich hatte im JC einige junge Geflüchtete, welche als KfZ Mechaniker arbeiten wollten. Wurden Sie nach ihrer Ausbildung gefragt, dann haben sie angegeben in einem iranischen Dorf angelernt alte Mopeds repariert zu haben. Dass in solchen Fällen über eine Ausbildung-falls Ausbildungsfähig- oder eine Vermittlung in unqualifizierte Jobs zu entscheiden ist, sollte wohl klar sein. 

rolato

Arbeiten wollen dagegen wohl die Meisten der Flüchtlinge.

Das glaube ich auch. Ich stelle mir eine verordnete Untätigkeit zermürbend vor. Arbeit ist ein guter Schüler um Sprache zu erlernen, und gibt demjenigen auch die Chance nicht mehr finanziell abhängig zu sein und eigenverantwortlich zu handeln.

sosprach

Die Vermengung der Begiffe Asyl, Einwanderung,  Zuwanderung, Flüchtling hat System. 

Viele haben kein Asylrecht, der zumindest Schutz vor Verfolgung (nicht Krieg) gibt. Das bedeutet das die Mehrzahl Imigranten sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern haber wir keinen Plan, wer und warum, eine Minderheit hat eine Qualifikation und müssen daher und wegen Sprachprobleme dauerhaft  sozial alementiert werden. Warum oder wer nun bleiben darf, das erschließt sich mir nicht. Asyl endet wenn sich die Situation in der Heimat beruhigt hat und damit der Aufenthalt. Also wie können der Ģroßteil der Immigranten zurückgeführt werden, und wann wir der Zustrom gestoppt?  

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Montag

Die Vermengung der Begiffe Asyl, Einwanderung,  Zuwanderung, Flüchtling hat System.

Ich finde auch, man muss das trennen. Ein Flüchtling flieht vor einer Bedrohung. (Sein wichtigstes Ziel ist Sicherheit für Leib und Leben. Und wenn Geflüchtete könnten, wie sie wollten, würden viele gern in ihrer Heimat in Frieden und Sicherheit leben.)

Insofern muss man Flucht von anderen Gründen der Migration unterscheiden. Und endlich unterschiedliche Lösungen entwickeln. (Angesichts des demografischen Wandels brauchen wir mehr Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland. Wir müssen uns da endlich ehrlich machen. Und wir müssen die Zuwanderung von ausländichen Kräften endlich steuern, ähnlich wie das andere Einwanderungsstaaten seit langem tun.)

Mauersegler

"eine Minderheit hat eine Qualifikation und müssen daher und wegen Sprachprobleme dauerhaft  sozial alementiert werden."

Das ist selbstverständlich falsch. 

Erstens: Welche gesicherten Zahlen haben Sie über die Qualifikation von Geflüchteten?

Zweitens: Welche gesicherten Zahlen haben Sie dazu, welche Qualifikationen Geflüchtete in Deutschland erworben haben?

Drittens: Wer macht bei uns die Arbeiten, für die man keine besondere Qualifikation braucht, wie  Gepäck am Flughafen herumwuchten, Pakete ausfahren, öffentliche und private Räume putzen, Hilfstätigkeiten in der Gastronomie und so weiter?

Bitte denken Sie doch mal über Ihre Vorurteile hinaus und am besten: Helfen Sie Geflüchteten, hier Fuß zu fassen. Wir brauchen sie.

gelassenbleiben

@sosprach

"eine Minderheit hat eine Qualifikation und müssen daher und wegen Sprachprobleme dauerhaft  sozial alementiert werden."

Das ist selbstverständlich falsch. 


Richtig, was der Mitforist erzählt ist blödsinn 

„Nach acht und mehr Jahren Aufenthalt in Deutschland übertrifft die Erwerbstätigenquote der geflüchteten Männer mit 86 Prozent die durchschnittliche Quote der männlichen Bevölkerung in Deutschland (81 Prozent).“

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/iab-studie-rund-zwei-drittel…

 

Vector-cal.45

>>Drittens: Wer macht bei uns die Arbeiten, für die man keine besondere Qualifikation braucht, wie  Gepäck am Flughafen herumwuchten, Pakete ausfahren, öffentliche und private Räume putzen, Hilfstätigkeiten in der Gastronomie und so weiter?<<



Das hat schon Geschmäckle, finde ich. Nach dem Motto: „Dann sollen sie halt die Drecksarbeit machen“. (Macht ja sonst keiner?!)

Nur um im nächsten Satz gleich wieder auf die Tränendrüse zu drücken.

unbutu77

Und genau das ist das Problem. Asylsuchende haben ein recht auf ein faires Asylverfahren nur ist unsere Bürokratie maßlos unterbesetzt. Einfach vom "Grünen Tisch" Staaten als sicher zu bezeichnen ist wenig hilfreich. Wie viel Länder in der Welt sind den Rechtsstaaten und halten sich an die vorgaben der Menschenrechte?  Nicht einmal alle EU Staaten sind da vorbildlich. Menschenrechte sind eigentlich universell allerdings machen sich viele die Welt wie sie ihnen gefällt. Aufgabe der Politik wäre mehr für die  Einhaltung der Menschenrechte zu tun. Aber genau da trifft die Theorie auf das Postfaktische Zeitalter.  Wenn jeder tut was gerade die  Bevölkerung fordert dann hätten wir einen Willkürstaat. Das muss verhindert werden.