In einem Unterrichtsraum einer Schule liegen zahlreiche Smartphones auf einem Tisch.

Ihre Meinung zu Überblicksstudie: So sinnvoll ist ein Handyverbot in Schulen

Ein Handyverbot in Schulen kann das soziale Klima verbessern und Lernleistungen steigern. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie. Die Schüler sollten aber auch den richtigen Umgang mit Smartphones erlernen. Von Anja Braun.

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145 Kommentare

Kommentare

Account gelöscht

Forschende kommen zu eindeutigem Ergebnis

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wenn es denn so eindeutig ist

warum zieht man keine entsprechenden Konsequenzen ?

Also bei mir im Betrieb gabs ein Handyverbot bei Besprechungen und das seit Jahrzehnten

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melancholeriker

Auf der Zeitleiste Ihrer immer wieder gern der Öffentlichkeit präsentierten Karriere müsste das in den Achtzigern gewesen sein. Sind Sie sich da sicher? 

rolato

20 Jahre wären auch Jahrzehnte oder? Mittlerweile gibt es Handys seit 30 Jahren.

Account gelöscht

Achtzigern ??

ich bin immer noch Werksangehöriger, als Pensionär wie auch immer geführt

das war übrigen 1994 als dr. Bernhard das im Center S Klasse einführte

wobei Handy ?? es galt für unsere Mobiltelefone im Werk

 

Heidemarie Bayer

In Schweden ist in Schulen inzwischen ein Handyverbot und dies wäre auch bei uns sehr sinnvoll.

Trotzdem kann an Schulen der sinnvolle Umgang mit dem Handy den Schülern beigebracht werden, das wäre sogar sehr wichtig und zwar z.B. im Fach Sozialkunde.

schabernack

➢ Also bei mir im Betrieb gabs ein Handyverbot bei Besprechungen und das seit Jahrzehnten.

Bei Handys ging es um Telefon, das nicht stören sollte in Besprechungen. Heute geht es um Smartphone mit Internetzugang. Mit Telefonieren werden Schüler eh nicht abgelenkt. Manche wissen gar nicht, wie man telefonieren könnte mit dem Smartphone.

Verbietet man Kindern / Schülern einfach was, ohne sie vom Sinn des Verbots zu überzeugen, erntet man Widerspruch, Gemaule, und nie Akzeptanz. Pädagogisch sinnvoll und wertvoll ist daran gar nichts.

Ich halte nichts, gar nichts, von Smartphones in der Schule. Für Digitales Lernen sind die Dinger eh Versager. Aber guter Umgang mit Apps auf dem Smartphone soll auch Lerninhalt an Schulen sein.

Das ist aber nicht möglich mit Generalverbot. Sie sind immer dabei beim Verbieten, wollen sich selbst aber nichts verbieten lassen. Besser generell verbieten ist das Letzte, was kluge, selbstbewusste und mündige Kinder macht.

Account gelöscht

warum aus allem ne Weltanschauungsfrage machen

während einer Besprechung / Prüfung / Unterricht hat man sich (meine Meinung) zu konzentrieren auf das was da abgeht eine Ablenkung kontraproduktiv

das ist ja schon beim Frühstück im Hotel ne Störung, das Thema heilige Messe will ich gar nicht ansprechen .....

sebo5000

Sie haben den Kommentar von Schabernack ganz offensichtlich nicht verstanden...

Mass Effect

Bei unserer Schule herscht schon seit Jahren bei Klassenarbeiten ein striktes Handyverbot. Das ist auch richtig so. Einen besseren Spikzettel als ein Handy gibt es ja wohl nicht.

schabernack

➢ Bei unserer Schule herscht schon seit Jahren bei Klassenarbeiten ein striktes Handyverbot. Das ist auch richtig so. Einen besseren Spikzettel als ein Handy gibt es ja wohl nicht.

Bei Klassenarbeiten - das ist doch nicht die Frage. Bei mir im Ingenieurstudium waren Mitte / Ende der 1980-er Jahre programmierbare Taschenrechner bei Klausuren auch verboten.

tagonist

In dem Alter immer noch ein Job mit Besprechungen? Echt jetzt? Erklär das mal der aktuellen Jugend!

Account gelöscht

nichts ist beständiger als der Wandel 

aber sie haben recht

meine Tochter hatte auch  so Problem mich zu verstehen, als sie mit 20 nicht wusste was studieren und ich ihr sagte mit 14 an der Werkbank gestanden zu haben und mit 17 nen fertigen Beruf zu haben .... mit 20 fast das Studium abgeschlossen hatte

harpdart

Das war aber ein äußerst hilfreicher Ratschlag für Ihre Tochter.

Account gelöscht

nein !

 war auch kein Vorschlag !

aber man spricht - wir zumindest viel in der Familie - wichtiges, weniger wichtiges, auch belangloses

klar wenn man natürlich wegen jeder Bemerkung hier im Thread gleich vorgeführt wird ?

fragt man sich gelegentlich schon

brauchts das Niedermachen von anderen um sich besser zu fühlen !

 

sebo5000

Und das Abitur haben Sie so nebenbei gemacht? Oder wie haben Sie sich für das Studium qualifiziert....?

werner1955

im Betrieb gabs ein Handyverbot?

Ok. Aber wert sollte bei Schulen ein Handyverbot durchstzten? Die Lehrerin geh dann zum 2 Zentner Mann un dsetzt das dann durch? 

Parsec

" .... Handyverbot messbar positive Effekte ..."

Gut, dass es diese Studie gibt, aber warum eigentlich erst jetzt?

 Schulen haben bei der Verfügung über ein Handyverbot in ihren Einrichtungen dadurch ein schlagkräftiges Argument in der Tasche, dieses auch verständlich gegen alle Gegner des schulischen Handyverbotes durchzusetzen.

Grundsätzlich gibt es kein einziges Argument, dass Schüler zwischen Klasse 1 und 10 ein Handy auf dem Schulgelände mitführen müssen. Weder Erreichbarkeit noch irgendwelche Norfallsituationen halten als Begründung her.

Allerdings sehe ich die Schule im der Pflicht für ein System zu sorgen, dass es ermöglicht, Handys sicher in der Schule einzulagern. Schulspinde im Klassenraum sind inzwischen nicht mehr unüblich.

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rolato

Gut, dass es diese Studie gibt, aber warum eigentlich erst jetzt?

Für etwas selbstverständliches? Man kann ja auch Studien über Sprünge aus dem 10 Stock machen, mit dem Ergebnis das ein Sturz weh tut.

Es ist doch logisch das der Gebrauch von einem Smartphone bzw. Handy im Unterricht, das mehr als Spielgerät dient, dem Lernerfolg im Wege steht.  

Parsec

Die Studie unterstützt die Schule bei der Durchsetzung eines Handyverbotes im Unterricht und Pausen.

Nur weil etwas logisch ist lässt es sich nicht immer ohne Gegenwehr durchsetzen.

Die Studie kommt nur viel zu spät, denn das Ergebnis hätte man schon vor 10 Jahren haben können.

rolato

Die Studie unterstützt die Schule bei der Durchsetzung eines Handyverbotes im Unterricht und Pausen.

Leider braucht es immer Studien statt den gesunden Menschenverstand. Eltern und Schulen sollten gemeinsam ein Verbot bewirken, wahrscheinlich wird es aber am Widerstand vieler Eltern scheitern. Die Vorbildfunktion vieler Erwachsener lässt auch zu wünschen übrig,

Wanderfalke

"Die Vorbildfunktion vieler Erwachsener lässt auch zu wünschen übrig"

Gut zu sehen im Straßenverkehr, wo man am Steuer regelmäßig Zeitgenossen begegnet, die mit Handy am Ohr durch Stadt und Landschaft fahren - und das ist strafbewehrt verboten. Auch hier ist durch Studien belegt, wie viel Konzentration während eines angeregten Telefonats für das Lenken des Fahrzeugs verloren geht.  

odiug

Im Unterricht sollte es kein Handy geben, ansonsten erinnert mich die Diskussion an die Einführung des Taschenrechners, als man die schlimmsten Befürchtungen hatte, die sich als unbegründet herausstellten.

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Advocatus Diaboli 0815

wobei man früher mit dem Taschenrechner ziemlich schlecht im Internet surfen, spielen oder chatten konnte (ach ja telefonieren geht ja auch noch mit Handys heutzutage). D.h. die Ablenkung war sicherlich ein paar Nummern kleiner

 

Robert Wypchlo

Da gibt es aber doch noch Unterschiede in der Ausstattung von Taschenrechnern und Handys. Taschenrechner haben rein mathematische Zwecke, die in den Mathematik-Unterricht reinpassen. Handys aber sind nicht nur mit Rechner ausgestattet, sondern auch mit vielen Möglichkeiten, die für Ablenkung im Unterricht sorgen können und es auch tun.

Olivia59

"als man die schlimmsten Befürchtungen hatte, die sich als unbegründet herausstellten."

Unbegründet? Mit den Taschenrechnern gab es doch auch schon übelstes Mobbing. Wenn man da 7353 eingab und ihn umdrehte stand da plötzlich "ESEL".

Robert Wypchlo

Wer sich dem Mobbing fleißig widmen will, wird irgendwie immer einen Weg finden, wie er das machen will.

harry_up

Ich bin zuweilen höchst überrascht über welche Selbstverständlichkeiten Studien durchgeführt werden.

Dass Handys - und das nicht nur in Schulen - negative Auswirkungen auf Sozialverhalten und Lernerfolg haben, sieht jeder auf Anhieb.

Ein Handy ist auf der Schulbank überflüssig wie Zahnschmerzen. 

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Kaneel

So weit ich weiß, waren Sie selbst in der Schulbildung tätig. Von daher wundert mich Ihre Wissenschaftsfeindlichkeit. 

Be We

Wenn Sie für jede Selbstverständlichkeit eigens eine Studie benötigen, wie schaffen Sie es dann sich frühs unfallfrei die Schuhe zu binden?

Studien, deren Ergebnis man mit einmal kurz nachdenken ebenfalls erhält, sind Zeit- und Geldverschwendung. Das hat nicht einmal im Geringsten mit Wissenschaftsfeindlichkeit zu tun.

Ich hätte eigentlich erwartet, dass es einem Lehrer mühelos gelingen sollte diese Argumentation aus dem Stegreif gegen uneinsichtige Eltern zu vertreten. Wenns dafür nun die Studie braucht...ja mei.

Kaneel

Die Erforschung dessen, was die digitale Welt mit unserem Gehirn macht, mit uns als Gesellschaft, als überflüssig zu bezeichnen, ist absolut kurz gedacht. In Skandinavien ist man akuell wieder dazu übergegangen analog anstatt ausschließlich digital zu unterrichten. Die Entscheidung entstand sicher nicht im luftleeren Raum, in dem es kaum nur um Eltern geht... 

Kaneel

Es würden mich schon explizit die Antworten von solchen Usern interessieren, die selbst in der Schulbildung tätig sind oder waren.

harry_up

WEIL ich selber in der Schulbildung tätig war, bin ich dafür Handys beim Betreten der Schule wegzuschließen.

Das geschieht nicht aus Wissenschaftsfeindlichkeit, sondern aus der Erkenntnis, dass die Dinger ablenken; ein ehrlich antwortender Schüler wird Ihnen das bestätigen. 

Kaneel

Das beantwortet aber nicht meine Frage warum Sie Forschung zu diesem Thema ablehnen. 

Mendeleev

Handys sollten doch sowieso abgegeben werden vor Unterrichtsbeginn. 

Eigentlich haben Handies in der Schule nichts verloren weshalb bei uns das Handy auch zu Hause bleibt. 

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Vector-cal.45

Seit unser Sohn aufs Gymnasium gewechselt hat, hat er sein erstes Handy, einfach weil er auf den ÖPNV angewiesen ist und das natürlich regelmäßig völlig schief geht.

Allerdings sind sämtliche Funktionen bis auf den Kontakt mit uns Eltern während der Schulzeit gesperrt.

So hat man im Notfall Kontakt aber gar nicht erst die Möglichkeit der unerlaubten Nutzung in der Schule.

Das Konzept seiner Schule sieht übrigens absolut analoges Lernen bis zur 8. Klasse vor, finde ich super.

Mendeleev

So ist das bei meinem Sohn auch. Einen Filter einzurichten für sein Smartphone war mir aber zu mühsam. Er benutzt das nur zu Hause wenn er was recherchiert. 

Kontakt kann er über eine Telefonuhr halten, das klappt. Das mit dem ÖPNV ist nicht so das Problem da es immer mehr als EINEN Weg gibt in der Großstadt. 

An seiner Schule hat das Notepad Zeitalter noch nicht begonnen - glücklicherweise. Dasselbe gilt für Lernportale im Internet. Es gibt nur ein Schüler- und Elterninformationssystem. Die Digitalisierung führt zum Information Overflow und zum Verlust Praktischer Intelligenz, lenkt eher ab und erzeugt Stress. 

proehi

Ich hätte früher als Schüler auch gern ein Handy gehabt. Gern auch mit gesperrten Funktionen, aber die Kontrolle darüber, wo meine Eltern gerade sind und was sie gerade machen, wäre schon recht hilfreich gewesen. Aber letztendlich ist auch alles so gut gegangen und sie haben ihren Weg gemacht.

Kaneel

Danke für den Humor.

Traumfahrer

So finde ich es auch gut !

Dass unsere Politiker/innen oft nicht als Vorbild dienen, sollte diesen zu Denken geben. Leider aber fehlt da was in deren Köpfen ! 

Adeo60

Ich habe mir erst vor 7 oder 8 Jahren ein Handy zugelegt, wollte in der Vergangenheit bewusst nicht mobil erreichbar sein. Für wichtige Nachrichten stand mein Festnetz (mit AB) zur Verfügung. Ich nutze mein Handy im wesentlichen für Autofahrten, um im Notfall telefonieren und dokumentieren zu können. Ansonsten blättere ich bei Bedarf in Textnachrichten.

Ich habe mir gerne die Freiheit gewährt. nicht immer und überall unter dem Diktat eines Handys zu stehen. Auch im Berufsleben habe ich mir und meinen Mitarbeitern dieses Gefühl gegönnt (für Notfälle gab es ja das Festnetzt).

Adeo60

Ich stimme Ihnen zu. Handys schaffen persönliche Beziehungen, mitunter die Gefahr von Abhängigkeiten zu ihren Nutzern, führen häufig zu sozialer Isolation und Vereinsamung. In den Subways von Hongkong, New York u.a. habe ich häufig erlebt, dass Kidds nur wenige Meter voneinander entfernt, über das Handy kommuniziert haben. Computerspiele und oft fragwürdige Chats sind an die Stelle des Lesens und Lernens getreten. Eine fatale Entwicklung.

Gesse_International

Mit ihrer Handy-bleibt-zu-Hause Politik machen sie ihr Kind ggf. selbst zur Zielscheibe, da der Rest der Klasse das Smartphone dabei hat und ihr Kind somit ausgegrenzt ist. Falsch verstandene Erziehung..

rjbhome

Seit mittlerweile Jahrzehnten gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse und wenn das Kind in den Brunnrn gefallen ist, was letztendlich heißt, ces drohen geringere Staatsrinnahmrn und höhere Kosten, dann reagiert die Politik.

Vector-cal.45

>>Die Schüler sollten aber auch den richtigen Umgang mit Smartphones erlernen.<<



Den lernen die Kinder heutzutage von ganz allein in ihrer Freizeit und das viel zu früh. Apple, Samsung und sämtliche Social-Media-Plattformen wird’s freuen.

Schon manche Grundschüler können mit den Geräten bereits mindestens genau so gut umgehen wie die meisten Erwachsenen.

Dennoch sollten als zuvor mal unsere Politiker in den Landtagen und im Bundestag mit gutem Beispiel voran gehen und endlich damit aufhören, permanent während der Sitzungen ans ihren Handys rum zu daddeln.

Was für ein Bild wird (auch den Kindern und Jugendlichen) denn dadurch vermittelt? Ich finde das absolut unerhört, das sollte empfindlich sanktioniert werden.

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melancholeriker

Warum immer gleich so hoch greifen? Welche Art von Vorbildern geben solche Eltern ab, die sich den lieben langen Tag in social media um die Vorherrschaft auf dem Meinungsschulhof battlen?! 

 

Vector-cal.45

Na zum Glück bin ich da ein gutes Vorbild.

Wenn meine Kids um mich rum sind, beschäftige ich mich nicht mit Bildschirmen.

Bin ja weder auf FB, insta, WhatsApp, TikTok, X oder sonst wo angemeldet.

Der „Meinungsschulhof“, wie Sie es so schön nennen, hier im Forum ist manchmal schon mehr als genug und ich ignoriere den dann auch mal komplett.

asimo

Der tytische meta.tagesschau-Schreiber ist irgendwie aber auch ein Bildschirmjunkie….

Account gelöscht

"Warum immer gleich so hoch greifen?"

Hauptsache dagegen sein, hm?

Warum denn nicht? Ist das ein "respektvoller" Umgang im "hohen Hause"? 

Alle Menschen sollten im Umgang und den direkten körperlichen und physiologischen Konsequenzen von Smartphones und sozialen Medien geschult werden um zu verstehen, was da eigentlich vor sich geht. Dann kann auch irgendwann ein gesunder er Umgang mit diesen Dingen stattfinden.

Vector-cal.45

>>Warum denn nicht? Ist das ein "respektvoller" Umgang im "hohen Hause"? <<



Es ist meines Erachtens unfassbar, wenn gerade diejenigen, die vom Redner erwähnt oder angesprochen werden, sich dann erst recht demonstrativ über ihr Smartphone beugen.

Ein solcher Mangel an selbstverständlichem Anstand und eine solche Zurschaustellung offensichtlicher Ignoranz ist wirklich schwer erträglich.

Wenn das die Menschen mit Vorbildfunktion sein sollen, dann dürfte eigentlich niemand von den Kids irgendetwas bezüglich Handys reglementieren.

melancholeriker

Ich finde es auch nicht respektvoll, wenn eine gute Hälfte des Plenums überm Smartphone hängt während der Debatten nach dem Motto "ich hab deinen Redenschreiber in der Kantine getroffen und wichtigeres zu tun". 

Die Schnelllebigkeit und die Hinfälligkeit von bedeutsamen Dingen, besonders in Zeiten der Manipulierbarkeit echter Fakten haben leider ein Tempo zugelegt, das zu immer hektischer werdenden Standpunktüberprüfungen nebst Versuchen, die Kontrolle über die Konsistenz einer glaubwürdigen Performance zu wahren führt. Ich würde jedem / jeder Abgeordneten empfehlen, mal in dieses Forum zu schauen, um sich ein Bild davon zu machen, ob es noch reicht für die Ehre. 

 

Account gelöscht

"(...)besonders in Zeiten der Manipulierbarkeit echter Fakten haben(...)"

Würden Sie das ein wenig erläutern? Mich interessiert Ihre Auffassung dessen. 

harry_up

"Alle Menschen sollten im Umgang und den direkten körperlichen und physiologischen Konsequenzen von Smartphones und sozialen Medien geschult werden um zu verstehen, was da eigentlich vor sich geht."

Wenn  d a s  Unterrichtsthema ist: ok.

Wenn nicht, braucht's im Unterricht kein Handy.   

rolato

Ich gebe Ihnen beiden recht.

Opensuse Linuxer

"Schon manche Grundschüler können mit den Geräten bereits mindestens genau so gut umgehen wie die meisten Erwachsenen."

Echt jetzt?!?!

Was bedeutet "umgehen" für Dich? Swipen?

peter Schäfer

Fehlende Lehrkräfte, Unterrichtsausfall, Klassen mit 30 Schüler:innen, stinkende und vergammelte Toiletten und Klassenzimmer, unsinnige Erlasse der Kultusbürokratie, veraltete Technik usw.

Da ist eine verantwortungsvolle Nutzung von Handys zwar sinnvoll aber die o.g. Probleme schlimmer.

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krautbauer

A*b*s*o*l*u*t!

Vector-cal.45

Unter einer verantwortungsvollen Nutzung von Handys verstehe ich, dass diese prinzipiell in der Schultasche verbleiben.

Und damit stehe ich wohl nicht alleine da.

harpdart

Also, irgendwie verstehe ich die Diskussion nicht. Ich kenne es aus der Schule meiner Tochter so: Handy/Smartphone bleibt ausgeschaltet im Ranzen, auch in den Pausen. Klingelt es doch aus einem Ranzen, wird das Gerät bis Schulende einkassiert.

Ist das nicht allgemein üblich?

Miauzi

Jep - es werden winzige Randprobleme zu gigantischen Elefanten aufgeblasen um das ganze von Ihnen beschriebene tägliche Elend an unseren Schulen zu überdecken.

Inzwischen vergleiche ich immer wieder gerne das japanische Schulsystem mit dem deutschen ... und kann immer wieder nur noch -> o.m.g. sagen

Und natürlich haben japanische Schüler ihr smartphone in der Schule dabei ... und komisch - die pure Anwesenheit dieser Geräte wird nicht als Störfaktor angesehen.

schabernack

➢ Und natürlich haben japanische Schüler ihr smartphone in der Schule dabei ... und komisch - die pure Anwesenheit dieser Geräte wird nicht als Störfaktor angesehen.

Das ist aber erst seit Ende 2019 so, vorher war es grundsätzlich verboten durch das Bildungsministerium.

Geändert hat sich das nach einem Ereignis in der Präfektur Osaka, das mit Schule nichts zu tun hatte. Ein mittelschweres Erdbeben zur Schulwegzeit am Morgen. Die Kids ohne Smartphone unterwegs, die Eltern und die Schule konnten sie nicht erreichen.

Wo sind sie, ist alles in Ordnung? Die Präfektur Osaka hat die Änderung vorgeschlagen und durchgesetzt. Mit einer hohen Bevölkerungszahl im fetten Ballungsraum. Eingeführt wurde das im Rahmen einer besseren Katastrophen-Reaktion, an der sich grundsätzlich ja auch schon Grundschüler beteiligen sollen, soweit es in ihrem Vermögen ist. Telefonieren können sie ja …

Vector-cal.45

>>Inzwischen vergleiche ich immer wieder gerne das japanische Schulsystem mit dem deutschen ... und kann immer wieder nur noch -> o.m.g. sagen<<



In der japanischen Kultur und Lebensart haben Respekt (auch und gerade vor Autoritäten wie Lehrkräften), Disziplin und auch ein gewisser Ritus bzw. Gesten des Respekts wie das Verbeugen, dazu die Vorstellungen von Leistung, Ehre und Ansehen einen vollkommen anderen Stellenwert als bei uns.

Das können Sie keineswegs einfach so vergleichen im Bezug auf solche Regeln im Unterricht. Würden man das hier so handhaben wie in Japan, wäre das Chaos an den Schulen vorprogrammiert.

Miauzi

Diese japanischen Tugenden ... nun ja - das waren auch mal "deutsche" Tugenden - warum wohl waren sich beide Nationen gerade in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts so nahe ... und ich klammere hier mal den Faschismus ausdrücklich aus.

Während wir in D-Land faktisch seit Gründung der BRD das Schulwesen haben langsam verkommen lassen ... hat sich Japan neu aufgestellt und es permanent auf Spitzen-Niveau gehalten.

Zudem zementiert in D-Land das Schulsystem die soziale Rangordnung ... die "Durchlässigkeit" von unten nach oben nimmt mit jedem Jahrzehnt seit den 1960er kontinuiertlich ab!

schabernack

➢ Während wir in D-Land faktisch seit Gründung der BRD das Schulwesen haben langsam verkommen lassen ... hat sich Japan neu aufgestellt und es permanent auf Spitzen-Niveau gehalten.

Das Schulsystem in Japan ist gut, aus mehreren Gründen.

6 Jahre Grundschule in unveränderten Klassen (außer Umzug von Schülern). Ein Klassenlehrer begleitet die Kinder 6 Jahre lang, kennt sie und ihre Schwächen / Stärken gut. Respektvoller Umgang Lehrer / Schüler. Deutlich besser als Schüler / Schüler.

Japan Schule bringt etwas mit, was Deutsche Schulen nicht haben, nicht haben können. Ewiges Lernen von immer mehr, immer neuen Schriftzeichen. Sehr anspruchsvoll, disziplinierend aus sich heraus.

Und sehr anstrengend für die Schüler. Aber die Elektronische Welt von PC und Smartphone, auch auf Tastaturen schreiben, und in Digitalien Wörterbüchern nachschlagen zu können, hat Lesekompetenz in Japan um ca. 5% gesteigert.

Nicht nur bei Schülern, und in China ist der Effekt sehr ähnlich.

Miauzi

In der ersten Hälfte ihres Beitrages haben sie quasi in teilen das DDR-Schulsystem beschrieben.

Lässt man den ideologischen Kram aus dem DDR-Schulsystem heraus - ist dieses dem japanischen wesentlich mehr ähnlich gewesen als dem west-deutschen.

Diese Aussage hatte auch mein Vater einige Jahre nach der Wende getroffen - der war ab Mitte der 1950er Jahre Lehrer in der DDR ... und er hatte durch unsere "West-Verwandtschaft" (deren Kinder waren in meinem Alter) eine gute Vergleichsbasis zwischen "Ost" und "West" (Lehrstoff, Ausstattung, Schulbücher usw.)

Vector-cal.45

Die japanische geschichtliche Entwicklung war eben ganz anders und es fehlten so manche Umbrüche von der Christianisierung bis hin zur 68er-Bewegung.

Miauzi

Umbrüche?

Hatte Japan mitte des 19. Jahrhunderts ... und zwar derartig gewaltig - dass man sich das maximal als "Ostdeutscher" in Ansätzen vorstellen kann.

Kaneel

Der Autor Haruki Murakami wurde von der 68er Bewegung geprägt.

Kaneel

Der vielgepriesene japanische Respekt vor Autoritäten wie z.B. Politikern der Regierung, inklusive Verbeugen, würde Deutschland sicher auch gut tun.

Vector-cal.45

Zuviel davon sicher auch nicht.


Auch Japan hat gesellschaftliche Probleme wie extrem viele Singles, alles auf Leistungsgesellschaft getrimmt, daraus resultierende Vereinsamung, hoher Alkoholkonsum und hohe Suizidraten etc., extreme Obrigkeitsgläubigkeit, usw.

Zudem würde die japanische Gesellschaft nach unseren jetzigen Maßstäben durchaus als rassistisch durchgehen.

Ob das jetzt wirklich so ist sei natürlich dahingestellt.

Aber die Zeit, die der durchschnittliche Japaner so vor Bildschirmen verbringt, ist sicherlich auch nicht unbedingt erstrebenswert.

schabernack

➢ Zudem würde die japanische Gesellschaft nach unseren jetzigen Maßstäben durchaus als rassistisch durchgehen.

Latent nicht vergangen ist ein Überlegenheitsgefühl einer nicht geringen Anzahl Japaner gegenüber anderen Asiaten. Gegenüber Europäern gilt das nicht, man muss sich sehr ungeschickt selbst bemühen, damit einen so was trifft.

Der durchschnittliche Alkoholkonsum / Jahr der Japaner ist deutlich geringer als der der Deutschen. Die Suizidrate ist hoch, wird aber kontinuierlich geringer seit ca. 10 Jahren.

So wenige Kinder in Japan gibt es entscheidend auch deswegen, weil erstens das Leben in / um Tokyo besonders teuer ist, dort aber ca. 1/3 aller Japaner leben. Zweitens, weil die jungen Japanerinnen immer weniger bereit sind, das klassische Rollenbild Mutter und Hausfrau zu erfüllen.

Kaneel

Und schon ist der gerade noch so gepriesene japanische Respekt gegenüber Autoritäten doch kein Modell für Deutschland. ;-)

bolligru

...und bei Versagen der Politiker kommt dann der Harakiri, so wie es in Japan einst üblich war?

krautbauer

Verbote sind doch immer das allerletzte Mittel. In den Schulen gibt es definitiv eine Awareness für das Thema. In all den Schuljahren des Kindes stellte sich nie die Frage, ob das Handy die ganze Zeit auf dem Tisch liegt oder sonst wie störte. Da vertraue ich dem pädagogischem Geschick und angesichts des hohen Altersdurchschnitts des Lehrkörpers herrscht hier auch noch ein gewisser Konservatismus. Beim Thema Medienkompetenz sieht es dann freilich nochmal ganz anderd aus, altersunabhängig!

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melancholeriker

Ihr Kommentar ist der erste, der sich mit dem im Artikel scheu eingerahmten Aspekt eines pädagogischen Konzeptes beschäftigt, das die Macht plumper Prohibition in ein Akzeptieren weg vom naheliegenden Generationencrash führen könnte und zum Einverständnis bei den Schülerinnen und Schülern. Da hätte ich mir ein paar markante Details gewünscht in dem Artikel, was die Qualität der Versuche betrifft. 

Es sieht nicht nach Gleichberechtigung oder nach Respekt aus, wenn die Maßnahmen wie im Labor vollstreckt werden ohne Herleitung und Hinführung, was die Problematik eines Austauschmediums betrifft, ohne das diese heutige Generation so verunsichert wäre wie ein heute 60jähriger, der morgens plötzlich nur noch mit einer Hand aufwacht. 

Gesse_International

@krautbauer, @melancholeriker, ich danke ihnen für diese wertvollen Kommentare, man vermisst sowohl im Artikel als auch in der Kommentarspalte eine kritische Auseinandersetzung des Themas.