Kinder stehen in einem Kindergarten, nur bis zu den Schultern sichtbar.

Ihre Meinung zu Jugendämter melden Höchststand: Kindeswohl immer öfter gefährdet

Vernachlässigung, psychische Gewalt oder Missbrauch: Deutschlands Jugendämter registrieren immer mehr Fälle von Kindeswohlgefährdung. Laut Statistischem Bundesamt gab es 2023 so viele Meldungen wie noch nie - die Dunkelziffer ist hoch.

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104 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Kindeswohl immer öfter gefährdet“

Das politische bzw. gesellschaftliche Klima in Deutschland wird ja auch immer destruktiver. Und aggressiver. Was die Schwächsten und Schutzbedürftigsten wie immer als Erste zu spüren bekommen.

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bolligru

Eine Feststellung, die die Frage provoziert:

Was kann man machen, damit sich das ändert?

Mehr Polizei und härtere Gesetze, kriminalisieren, wegsperren?

Meine Meinung: Vielleicht müssen zuerst einmal die Lebensbedingungen der Menschen verbessert werden. Das geht aber nur, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert werden. Einer Verelendung muß entgegengewirkt werden. Die entscheidende Frage ist: Geht das überhaupt unter den Bedingungen einer globalisierten Weltwirtschaft ("Elend für alle???")?

Parsec

"... wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert werden. Einer Verelendung muß entgegengewirkt werden ...:

Es ist populistisch von wirtschaftlicher Verelendung in nahezu 70.000 Fällen zu sprechen. Das ist einfach Unsinn.

Gewalt an Kindern kommt in allen Gesellschaftsschichten vor, der Hebel muss woanders angesetzt werden.

bolligru

"...der Hebel muss woanders angesetzt werden." Das zeigt nicht gerade freiheitliches Denken. "Den Hebel ansetzen"...

Da bin ich auch gespannt, wo denn woanders ist...

Außerdem stellt sich die Frage, welche "Erziehungsmittel" erlaubt sein sollen und wie bei Verstößen gegen die vom Staat gesetzten Regeln zu verfahren ist. Mehr Staat und Überwachung und mehr Wegsperren, wie in China?

Ganz ohne Erziehung geht es auch nicht. Auch ist das nicht neu, sondern so alt wie die Menschheit und galt und gilt in allen Kulturen. "Tugend will ermuntert werden, Bosheit kann man schon allein." W. Busch

schabernack

➢ Das zeigt nicht gerade freiheitliches Denken. "Den Hebel ansetzen"...

«Den Hebel ansetzen» ist eine Redewendung, eine Metapher, und drückt zu minus gar nix Ablehnung gegen Freiheitliches Denken aus.

«Eine Sau durchs Dorf treiben» ist auch nicht die Parole der Tierquäler.

Nettie

«Den Hebel ansetzen» ist eine Redewendung, eine Metapher, und drückt zu minus gar nix Ablehnung gegen Freiheitliches Denken aus.

Wirklich absolut gar nichts. Es ist eine zum Bereich der Physik und Technik gehörende, also ganz und gar neutrale Redewendung. 

Kristallin

Hemmungslose Gewalt an Kindern ist nicht neu und wurde lange auch in unserer Demokratie akzeptiert und nicht weiter beachtet war "normal".......... 

CommanderData

ändern sie "wirschaftliche" in "menschliche" Verelendung. Beides hängt m.M. unmittelbar zusammen.  

werner1955

Das geht aber nur,

Wenn jeder wieder mehr Eigenverantwortung und persönliche Verantwortung übernimmt. Imme rmerh Fordern von andern und massive Steuern haben uns in diese furchtbare Lage gebracht. 

schabernack

➢ Imme mehr Fordern von andern und massive Steuern haben uns in diese furchtbare Lage gebracht.

Massive Steuern befeuern Kindeswohlgefährdung.
Noch mehr sinnlos ohne Zusammenhang ist unmöglich.

draufguckerin

Den Menschen, den BewohnerInnen Deutschlands, geht es heute - zumindest materiell- besser als je zuvor.

Meine Oma hat für wenig Geld als Hilfskraft in einer Bäckerei gearbeitet, damit sie wenigstens genug zu essen hatte. In ihrer Freizeit hat sie Beeren gesammelt. Für meinen Vater war  die 6-Tage-Woche selbstverständlich. Meine Mutter war zu Hause und hat den Haushalt geschmissen. Ich habe überwiegend Jungskleidung getragen, damit meine Brüder diese ohne große Änderungen  nachtragen konnten. Es war selbstverständlich, bei allem, was man tat, auch an die anderen zu denken. 

Durch Arbeit werden soziale Kontakte hergestellt, man hat Gesprächspartner und kann sich über seine Sorgen aussprechen. Bei beschäftigungslosen Eltern, die den ganzen Tag nur die Geissens gucken, sind Kinder total überfordert, weil sie als Gesprächspartner, als modisches Accessoire und/oder als Blitzableiter missbraucht werden. Lasst die Kinder Kinder sein! 

Traumfahrer

Dies ist traurig und beschämend. Aber auch, weil es zu wenig Hilfen und Fürsorge gibt, viele, gerade Alleinerziehende oft zwei oder mehr Jobs machen müssen, und somit zu oft an ihre eigenen Grenzen stoßen. 

Der Politik ist im Grunde immer nur die Wirtschaft und Profit wichtig, Kinder spielen nur eine unter geordnete Rolle, wie ja auch deutlich an den Streitereien wegen des Kindergeldes, den Kitas und dem Recht der Kinder, schon im GG, was von etlichen verweigert wird. 

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ich1961

Und weil ein Erwachsener überfordert ist, rechtfertigt das Gewalt (ob Schläge, psychische oder sexuelle) gegen die Schwächsten?

Nee!

 

DerSkeptiker

So ein unüberlegter Kommentar. Zeitmangel?
Die Überforderung eines Erwachsenen "rechtfertigt" natürlich keine Gewalt. Das hat ja niemand auch nur angedeutet.
Aber es erklärt Ausraster. Erklärt!
Und die Reaktion auf "Traumfahrer" sollte dann sein, daß man sich dafür einsetzt, daß es Erziehenden leichter gemacht wird, sich besonnen um ihre Kinder zu kümmern.
 

ich1961


Traumfahrer  //Aber auch, weil es zu wenig Hilfen und Fürsorge gibt, viele, gerade Alleinerziehende oft zwei oder mehr Jobs machen müssen, und somit zu oft an ihre eigenen Grenzen stoßen. //

Das ist für mich eine Rechtfertigung für Gewalt wegen Überforderung.

Und Hilfe können sich alle beim Jugendamt (oder auch in der Familie) holen - wenn man nicht zu bequem, zu feige oder, oder ist.

Sicher wäre es schön wenn ...  - ist aber unrealistisch.

Und  - um das nochmal ganz klar zu sagen: Gewalt geht in keinem Fall!

 

Jimi58

Die Politik ist nicht alleine Schuld, sondern die Menschen slbst. Die Gleichgültigkeit nimt immer mehr überhand und die Kinder sind die Leidtragenden. Kaum einer bekommt doch mit, wenn ein kind misshandelt wird, weil die antennen nicht mehr gerichtet sind. Die Sensibilität für unsere Kleinen ist abhanden gekommen, da kann die Politik nur bis zu einer gewissen Maß helfen, der Rest liegt an die Gesellschft.

CommanderData

Die "Gleichgültigkeit" ist meist eine Folge aus Überforderung, Gleichgültigkeit des Staates / Arbeitgebers / Gesellschaft - sich alleingelassen fühlen bzw. der ständige Kampf ums wirtschaftliche Überleben stumpft Menschen ab. Nicht nur die hier geschilderten Personengruppen. Das passiert auch in der Mittelschicht. 

Die psychosomatischen Kliniken sind überlaufen von arbeitenden Menschen, die mit dem brutalen Druck und der Geschwindigkeit in unserer Gesellschaft nicht mehr mitkommen. 

Kokolores2017

Zu meiner Zeit war das höchste Problem, dass Richter mit großem Verständnis dafür sorgten, dass der Unterhaltspflichtige (hier der ex-Ehemann) so weit wie möglich geschont wurde. 
Ich fühle mich durchaus diskriminiert, wenn Alleinerziehende in erster Linie mit "Problemkindern" (Drogensüchtigen, Schulabbrechern oder wie hier im Kindeswohl Gefährdeten) in Verbindung gebracht werden. "Meiner" hat sein Studium mit einer sehr guten Promotion abgeschlossen und ist auch sonst gut geraten. Ich halte mir selbst zugute, dass ich freiberuflich daheim gearbeitet habe, damit immer jemand da ist. Die Rente ist nun erbärmlich, und so geht die freiberufliche Arbeit auch im Alter weiter. Jeder kann aber nicht freiberuflich arbeiten, da wird's wohl noch schwieriger.

Längere Anrechnungsfristen der Kinderbetreuung/-erziehung auf die Rente wären mal ein Anfang, anstatt seit Jahrzehnten ins Mikrofon zu seufzen: "Alleinerziehende sind von Armut/Altersarmut bedroht." Ja, und wann kommt die Abhilfe? 

Jimi58

Als Mann stehe ich uhnen da zur Seite. Was im Momment statt findet "et hät noch immer god gegange", keine tut was.

ich1961

Danke für die - leider sehr wahren - Worte.

Mir geht es ähnlich - meine "Rente" wird dem Namen nie gerecht werden.

 

Parsec

"... Alleinerziehende oft zwei oder mehr Jobs machen müssen ..."

Das muss nicht zwingend mit einem zweiten Job zu tun haben.

Und viele Alleinerziehende machen ihren einen Job und erhalten den zugewiesenen Unterhalt.

Alter Brummbär

Und schlagen ihre Kinder trotzdem nicht.

ich1961

Und wenn es nicht anders geht eben auch Aufstockung, Wohngeld und was es da sonst noch so gibt.

Vector-cal.45

Grundsätzlich widerspreche ich Ihnen nicht, im Gegenteil.

Im GG ist allerdings die Rede von „Menschen“ und dazu zählen eben auch Kinder. 

Ein Änderung des Wortlautes würde meines Erachtens überhaupt nichts bringen, für kein einziges Kind.

teachers voice

Ist das jetzt Naivität oder Ignoranz?

Niemand behauptet, dass durch eine Formulierung im GG die Dinge „von selbst“ besser werden. Aber es geht doch um eine ganzheitliche gesellschaftliche Zuwendung zu unseren Kindern, die immer auch die Kinder unserer Gesellschaft sind.

Und unsere gesellschaftliche DNA ist unser Grundgesetz, und wenn wir es nicht einmal schaffen, Kindern dort ihre ganz speziellen Rechte einzuräumen, ist es mit der gesellschaftlichen Akzeptanz von Kindern als Kinder nicht weit her. 

Alleine die Diskussion hierüber und das Rumlavieren bestärkt doch nur wieder diejenigen, die entweder sowieso für alles eine Lösung haben oder für alles ein Problem. 

melancholeriker

"Die meisten Minderjährigen mit Kindeswohlgefährdung wuchsen bei alleinerziehenden Elternteilen (39 Prozent) auf..."

Eine interessante Zahl, aber so ganz ohne die Relationen zu den anderen familiären Konstellationen völlig nutzlos. Deshalb nochmal aus dem Originalreport:

 

"Die meisten betroffenen Minderjährigen wuchsen bei alleinerziehenden Elternteilen (39 %) oder beiden Eltern gemeinsam (38 %) auf. 13 % lebten bei einem Elternteil in neuer Partnerschaft und 10 % in einem Heim..."

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Mauersegler

Danke. Das heißt also, dass man angesichts der im Bericht auch erwähnten Dunkelziffer davon ausgehen muss, dass die Fälle sich gleichmäßg auf Alleinerziehende und Familien mit beiden Eltern verteilen. 

teachers voice

Pardon, aber wenn 40% bei Alleinerziehenden aufwachsen, dann ergibt sich doch von selbst, dass 60% nicht bei Alleinerziehenden aufwachsen. 

Irritierend finde ich die 10% Heimbewohner.  Durch wen wurde denn hier das Kindeswohl gefährdet?

Mauersegler

Dann werfen Sie das bitte dem Tagesschaubericht vor: 

"Die meisten Minderjährigen mit Kindeswohlgefährdung wuchsen bei alleinerziehenden Elternteilen (39 Prozent) auf..."

 

Grossinquisitor

Da aber Kinder überwiegend in Familien mit zwei Eltern aufwachsen, sind  Kinder von Alleinerziehenden offenbar überproportional häufig betroffen. 

R A D I O

 Und was ist damit?

"In knapp jedem dritten Fall (31 Prozent) waren ein oder beide Elternteile nicht in Deutschland geboren und die vorrangige Familiensprache nicht Deutsch." (nächster Satz im Artikel)

Raten (oder überprüfen) Sie bitte, wie hoch der prozentuelle Anteil solcher Eltern mit minderjährigen Kindern in Deutschland ist. Meiner Kenntnis nach, liegt er 1 bis mehrere Prozentpunkte höher als 31%. Bedeutet was? Hausaufgaben machen oder so ähnlich.

draufguckerin

Danke! Ich war auch alleinerziehend.  Deshalb schlägt niemand seine Kinder.

JM

wenn beide elternteile arbeiten müssen um wenigstens den mindeststandart zu halten ist das kein wunder. kitaplätze nur selten in der wohnungsnähe, ganztagesschulen fast unmöglich.

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ich1961

Überforderung kann kein Grund für Gewalt sein!

Entweder keine Kinder in die Welt setzen oder sich Hilfe organisieren - das wären mögliche Wege.

 

schabernack

➢ Überforderung kann kein Grund für Gewalt sein!

Häufiger als Gewalt gegen, ist Vernachlässigung von Kindern das Resultat von Überforderung der Eltern. Vernachlässigung ist auch irgendwie Gewalt, kann aber auch unbewusst so geschehen. Nicht gewollt, nicht erkannt, wie eigenes Verhalten schädlich sein kann.

Mauersegler

Selbstverständlich kann Überforderung ein Grund für Gewalt sein. Das zeigt schon die Redewendung "hilflos um sich schlagen". Wer gewalttätig wird, ist nicht unbedingt Sadist, sondern weiß sich in dem Moment vielleicht  einfach nicht anders zu helfen.

Tada

Man muss aber auch daran denken, dass Schläge früher generell zu Erziehung gehörte. Das hat nichts mit  Alleinerziehenden zu tun oder damit, dass heutztage beide Eltern arbeiten würden. 

Früher wurde sowas gar nicht erst registriert.

Miccha G.

Sagt einer der scheinbar gerade keine Kinder täglich um sich hat, glaube ich. Man sollte in unserer Gesellschaft, wo viele Eltern nur noch auf der Jagd nach dem Geld sind, um die Familien durch zu bringen, nicht immer nur auf die "bösen" Eltern eindreschen.

Vielmehr wäre gefragt was Lösungen sind. Besonders wo die von Ihnen suggerierten Hilfsangebote massiv eingekürzt werden, oder sogar komplett verschwinden. Schlaue Sprüche absondern kann jeder!

Hier einmalo einige Stichworte zum googeln, oder wie auch immer..... Betreuung nach der Schule, Kindergartenplätze (angeblich per Gesetz für alle verfügbar), prekäre Arbeitsverhältnisse, usw.. 

Kaneel

"Entweder keine Kinder in die Welt setzen oder sich Hilfe organisieren - "

Die Realität sieht häufig anders aus. Wie erreichen Sie es, dass Menschen, die dazu offensichtlich nicht in der Lage sind bzw. nicht die notwendige Einsicht haben, nach diesem Grundsatz handeln?

Tada

Schon wieder das Märchen von "schlimm wenn beide Eltern arbeiten".

Früher waren Kinder fast den ganzen Tag alleine zum Spielen unterwegs. Genau das fehlt heute. Der Haushalt und das Essen machte sich auch nicht von alleine. Niemand hatte Zeit Kinder zu betüddeln, die Kinder liefen nebenbei.

Nur reiche Leute haben sich eine Amme oder Nanny geleistet, die Armen ließen Kinder mitarbeiten. Die Mutter eine Freundin musste schon mit 11 Jahren den kompletten Stahl ausmisten, wenn Erntezeit war und andere auf dem Feld waren.

 

werner1955

den mindeststandart zu halten?

fast unmöglich?`
Sehe ich nicht so.  Millione Menschn schaffen das eigenverantwortlich ohen ander zu belasten.  Besser ist durch sparsames vorrasuchauendes leben und persönlich Leistung für sich selber eigen möglichkeiten und Mindesstandart zu schaffen. 

Dann klappts auch mit neuen Handys, Urlaub auf Malle,  E-PKW, Tabak, Alkohl, Events  usw. 
 

 

schabernack

➢ … und Mindesstandart zu schaffen. Dann klappts auch mit neuen Handys, Urlaub auf Malle,  E-PKW, Tabak, Alkohl, Events  usw.

Es geht um Kinder.

Aber halten Sie gerne eigenverantwortlich Ihre Mindeststandards für Kinder.

Bei E-PkW (E-Bobby Car), Tabak (Kinderfluppe), Alkohol (Kinder-Whiskey nur 30 Volumenprozent), Malle (Kindergruppenreisen zum Ballermann), Events (Kinderdisconacht bis zum Morgengrauen).

Nur so werden es anständige Kinder.

draufguckerin

Deshalb misshandelt man seine KInder? Geht's noch?

Egleichhmalf

>>Die meisten Minderjährigen mit Kindeswohlgefährdung wuchsen bei alleinerziehenden Elternteilen (39 Prozent) auf. In knapp jedem dritten Fall (31 Prozent) waren ein oder beide Elternteile nicht in Deutschland geboren und die vorrangige Familiensprache nicht Deutsch.<<

Dass Alleinerziehende sich weniger um ihre Kinder kümmern können, als sie vielleicht möchten, ist ja einleuchtend.

Bei Menschen mit Migrationshintergrund kann ich es mir weniger erklären: fehlende deutsche Sprachkompetenz oder Anpassungsprobleme aufgrund kultureller Unterschiede führen sicherlich zu gesellschaftlichen Nachteilen, aber das hat ja nichts mit der im Artikel erwähnten Vernachlässigung, Gewalt oder Missbrauch = Kindeswohlgefährdung zu tun. Da fehlen mir Informationen.

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Mauersegler

Vielleicht beruht der "Migrationshintergrund" auch auf einer Herkunft aus einem europäischen Staat, den USA oder Asien. Ja, da fehlen Informationen. 

FantasyFactory

Worauf genau wollen Sie hinaus und warum ist es für Sie so wichtig, die Eltern mit "Migrationshintergrund " besonders zu erwähnen um gleichzeitig anzudeuten, dass Ihnen da aber "Informationen" fehlen ?

Ich werde nicht wirklich schlau aus Ihren Kommentar.......

bolligru

"Deutschlands Jugendämter registrieren immer mehr Fälle von Kindeswohlgefährdung."

...und das ist vor allem ein Zeichen dafür, daß in unserer Gesellschaft ein Umdenken stattfand. 

Erziehung war einst uneingeschränkt Sache der Familie und in manch einer gab es regelmäßige Prügelorgien. Nur wenn ein Kind allzu unsauber oder mit deutlichen Verletzungen zur Schule kam, wurde man aufmerksam.  Über "Dunkelziffern" dachte niemand nach.

Das ist heute anders. Deshalb darf man auch nicht voreilig schlußfolgern, den Kindern gehe es heute weniger gut als in früheren Generationen. Wenn also die Zahlen steigen, so ist das Ausdruck einer gestiegenen Sensibilität, auch was das Verhältnis Staat- Privatleben anbetrifft und auch, was Privatheit als solche anbetrifft oder kurz: 

Wann, unter welchen Bedingungen genau und mit welcher Zielsetzung hat der Staat das Recht oder die Pflicht einzugreifen? Was sind die Folgen eines solchen Eingriffs? Keine leicht zu beantwortende Frage...

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ich1961

//Wann, unter welchen Bedingungen genau und mit welcher Zielsetzung hat der Staat das Recht oder die Pflicht einzugreifen? Was sind die Folgen eines solchen Eingriffs? Keine leicht zu beantwortende Frage...//

Doch, da gibt es Regeln und Gesetze. Und nach denen funktioniert ein Rechtsstaat!

 

bolligru

"...da gibt es Regeln und Gesetze"

Na, hoffentlich bleibt es dabei. 

Voraussetzung ist, daß gesetzte rechtliche Regelungen auch umgesetzt werden und dafür ist ein starker Staat erforderlich. Ich hoffe, wir enden nicht beim "Modell China".

Aber: Die erhobenen Zahlen zeigen, daß es bereits ein Umdenken in unserer Gesellschaft gib, was Kinderrechte anbetrifft und das ist gut so. Nur wenn diese auch allgemein akzeptiert werden und gleichzeitig die materiellen Bedingungen verbessert werden, kann man Erfolge sehen. Eine Verelendung bringt immer auch unfassbare Verbrechen. Wenn dann auch noch die Werte wackeln, dann macht sich Grausamkeit auch "in besseren Verhältnissen" noch mehr breit als ohnehin schon.

1970JohnDoe

Und trotz dieser Regeln und Gesetze passiert trotzdem noch viel Unheil. Also nicht ganz so einfach. 

ich1961

Einfach geht in den seltensten Fällen - egal bei welchem Thema.

schabernack

➢ Deshalb darf man auch nicht voreilig schlußfolgern, den Kindern gehe es heute weniger gut als in früheren Generationen. Wenn also die Zahlen steigen, so ist das Ausdruck einer gestiegenen Sensibilität …

Das denke ich auch, aber es ist quasi unmöglich, diesen Aspekt in statistischen Zahlen abzubilden.

nie wieder spd

Im Zweifel dann, wenn das zuständige Jugendamt einen zuständigen Richter davon überzeugen kann, dass das Kindeswohl gefährdet ist. 

bolligru

Das erscheint mir "von oben" gedacht. Ich ziehe es vor, die Menschen aufzuklären und das läuft ja gerade erfolgreich. Selbstverständlich muß der Staat eingreifen, wenn das Kindeswohl gefährdet ist. Es bleibt nur die Frage, was genau das bedeutet und wer das dann beurteilt. Heute fällt darunter bereits die "Backpfeiffe". Das sah man mal anders. Die Zeiten ändern sich und nicht alles ist schlechter heute und zwar deshalb, weil sich das Denken der Menschen änderte.

Grundsätzlich bin ich gegen einen "Nannystaat" und gegen einen Überwachungsstaat sowieso.

Mauersegler

Deshalb darf man auch nicht voreilig schlußfolgern, den Kindern gehe es heute weniger gut als in früheren Generationen.

Diese Schlussfolgerung zieht ja auch niemand, weder voreilig noch überhaupt. Berichtet wird von einem Anstieg seit 2012, offenbar dem ersten Jahr, in dem solche Zahlen erfasst wurden. 

B

Vector-cal.45

Da haben Sie Recht.


Heutzutage sind viele Menschen dahingehend sensibler und machen eben auch eine Meldung an das zuständige Amt, wenn ihnen etwas Gravierendes auffällt.

Früher hat man sich eher einfach herausgehalten nach dem Motto: „Geht mich nix an“.

Auch dahingehend, dass es keinesfalls Aufgabe des Staates sein kann und darf, Familien zu „durchleuchten“, stimme ich Ihnen zu.

Da ist einfach Zivilcourage gefragt, wenn man irgendwie bemerkt, dass Kinder vernachlässigt oder misshandelt werden. Sogar ich selber habe bereits ein Mal beim Jugendamt angerufen, als ich im Rahmen meiner Außendienst-Tätigkeit auf einen Fall wirklich extremer Verwahrlosung stieß, mit Kindern im Akter zwischen KiGa und Teenie. Und ich bin nun definitiv jemand, der sich aus fremden Angelegenheiten prinzipiell heraus hält, aber das war eben viel zu extrem. Dennoch hatte ich große Bauchschmerzen dabei, aber diese Familie brauchte mit Sicherheit irgendeine Form von Unterstützung und Hilfe.

Tada

Von wegen Erziehung sei eine Sache der Familie gewesen! Als ich ein Kind war habe sämtliche Nachbarn mit aufgepasst und ermahnt. Selbst Fremde. 

gelassenbleiben

Die meisten der insgesamt 211.700 Hinweismeldungen kam von Polizei und Justiz. Nur bei einem Zehntel kamen die Hinweise aus den Familien oder von den Betroffenen selbst.

die betroffenen sind schliesslich auf Gedeih und Verderb abhängig  und bei Verwandten heisst es oft immer noch nicht einmischen, darüber wird immer noch „vornehm“ geschwiegen.  

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werner1955

immer noch nicht einmischen,
Ist sicher nicht ungefährlich bei machen Mitbürgern. habe Selber mal erlebt als ich Vidioaufnamen an das Jugendamt weiter gegeben habe.  Schutz von der Justiz  ist nicht zu erwarten. 
Polizei, Jugenämter und Justiz erzählen sofort von den rechten der Täter und das ich das nicht hätte Aufnehmen dürfe. 

Lucinda_in_tenebris

Fragen sie mal einen Erstklässler, ob er weiß was ein Zombie ist. Klar sagt er dann, das sind die zerfetzten Untoten. Dann verdreht er die Augen und marschiert los. Ich habe das Gefühl, dass ein Heer von Idioteneltern ihre Kinder wirklich alles an Brutalitäten zu muten, was das Internet hergibt.  

Wundern tut dann nichts mehr

 

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bolligru

die Frage bleibt: Was ist zu tun und funktioniert das überhaupt?

Wenn es nicht zu ändern ist, dann bleibt nur noch die Resignation, leider.

Lucinda_in_tenebris

Problembenennung ist ein erster Schritt. Das Internet ist richtig, wichtig und gut für die Zukunft, alles klar. Aber bitte auch mal Fehlentwicklungen in Anbetracht nehmen. Eltern aufklären etc. 

Das ist schwierig, weil die Eltern ja so handeln, weil sie selbst Probleme haben. Viele Eltern finden das ja auch putzig, wenn ihr Kind den Zombie macht, aber auf der anderen Seite machen sie einen großen Bogen um Trauerverarbeitung etc.  

Beispiel: Es wird jeden Tag ein Knd mit Alkoholsyndrom geboren, weil die Mutter während der Schwangerschaft getrunken hat.

 

draufguckerin

Offensichtlich sind Sie Fachfrau. Respekt!

werner1955

Oder die Bürger denken: Aus diesen mutmaßlich Misshandlunegn kan man nicht viel lernen.

Kristallin

Zombies kommen auch in Kknderserien vor so wie Monster, Vampire, Werwölfe... 

Sie meinen Eltern lassen ihre Kids Hoarcore Horror im Netz gucken? Kann vorkommen ja, für Usus halte ich das nicht! 

Lucinda_in_tenebris

Das Internet ist eine Autobahn. Die Kids werden auf diese geschickt mit dem Hinweis: "Aber nur langsam fahren, gell?"

Klar, die schauen nur Supermario......insbesondere wenn die Eltern die ganze Nacht Fornite zocken.

Wir gehören zu einer Generation, für die der Umgang mit dem Internet neu ist und entsprechen naiv sind viele Zugänge. Vergleichbar mit der Zeit als es in Autos nur vorne Anschnallgurte gab, die aber keiner nutzte, weil es, wie man damals glaubte, dämlich aussieht.

schabernack

➢ Fragen sie mal einen Erstklässler, ob er weiß was ein Zombie ist. Klar sagt er dann, das sind die zerfetzten Untoten. Dann verdreht er die Augen und marschiert los. Ich habe das Gefühl, dass ein Heer von Idioteneltern ihre Kinder wirklich alles an Brutalitäten zu muten, was das Internet hergibt.

Meine Nichten wussten bei der Einschulung auch, was Zombies sind, weil ich, der Onkel, es ihnen erzählt hat. Ohne Zombie Movies zu gucken.

Torkelnd gehen, Grimassen schneiden, etwas schreien. Das ist Kinderspass. Außerdem sind Zombies doof, und sie verschwinden, wenn ihr keine Angst habt vor denen.

Mit Kindeswohlgefährdung hat das nichts zu tun, und ich habe nicht mal den Ansatz von Ahnung, wie viele Prozent der Kinder im Alter von 6 Jahren schon mal Zombie Filme gesehen haben.

Lucinda_in_tenebris

ja, sicher . Unterhalten sie sich einfach mal mit den Kids eine Weile.  IS Enthauptungsvideos hat eigentlich so ziemlich jedes Grundschulkind auf dem Schulhof schon zu sehen bekommen.  Ach, was du kennst nur die langweiligen Onkelzombies....guck mal hier ...heßt es dann.

Nein, glauben sie nicht? Dann fragen sie mal nach Fornite, wer das schon gespielt hat.....

das ding

Dann denken Sie doch bitter umfasssende und weiter. Dann landen sie naemlich bei den sozialen Medien, und dahingehen nicht bei dem Problem, wie man Menschen davon "runterkriegt", sondern mit welcher wirtschaftlichen globalen Macht dies in der Gesellschaft verankert wurde und immer mehr wird. Der Einzelne ist in einem Ausmahss hilflos geworden, das ich das als Anfang vom Ende der Zivilisation bezeichnen koennte.

schabernack

➢ ja, sicher . Unterhalten sie sich einfach mal mit den Kids eine Weile.  IS Enthauptungsvideos hat eigentlich so ziemlich jedes Grundschulkind auf dem Schulhof schon zu sehen bekommen … Nein, glauben sie nicht?

Ja, sicher nicht. Genau so sinnlos und dreist behauptet wie Ihr: «Ja sicher».
Nein, glaube ich nicht. Ich glaube auch nicht an den Klapperstorch.

Sie können sich gar nicht mit «eigentlich so ziemlich jedem Grundschulkind» unterhalten haben. Phantasien von großspurig überheblichem Allwissen.

falsa demonstratio

"Fragen sie mal einen Erstklässler, ob er weiß was ein Zombie ist."

Alle Kinder scheinen gefährdet zu sein.

Lucinda_in_tenebris

Nur die nicht, die im goldenen Käfig groß werden. Die haben dann aber andere Probleme.

Ich habe mal Kinder kennen gelernt, deren Eltern sich von der Schulpflicht abgesetzt hatten, um ihre Kinder im Wald selbst zu erziehen. Was sie auch tatsächlich taten. Die Kinder waren sehr entspannt und tatsächlich gut gebildet. Sie kamen dann aber null mit ihren Altersgenossen klar. Sie waren einfach zu naiv, um deren ständige Andeutungen zu verstehen und wurden am Ende heftig gemobt. 

das ding

"Dann verdreht er die Augen und marschiert los."

Ich find das lustig. Vorallem wenn ein Dutzend von denen (also den Kindern, nicht echte Zombies) auf einen zukommt. Grosser Spass. Aber im Ernst: Erziehung sollte nicht verkniffen sein. Das endet schnell mit dem Rohrstock. Und dann haben wir den Salat. Erziehung im Eimer - beim Kind, wenn es selber Elternteil wird.

koala150

Fakt ist: Kinder allein zu erziehen ist eine große Herausforderung. Dass das nach einer Trennung nicht so sein muss, dafür kämpfen viele Väter (so auch ich) seit Jahren - ja Jahrzehnten - um eine gleichberechtigte Elternschaft. Oft wird den Väter von den Gerichten aber nur eine  Art "Besuchserlaubnis" erteilt, wo sie ihre Kinder nach einer Trennung der Eltern dann nur noch alle 14 Tage für ein paar Stunden am WE sehen dürfen. Mit der Option der totalen Entfremdung nach ein paar Jahren. Ich bin überzeugt, dass es viele dieser Fälle nicht gäbe, wenn sich die Politik endlich dazu durchringen könnte, eine paritätische Elternschaft als Ausgangspunkt nach einer Trennung ins Gesetz aufzunehmen, so wie in vielen westlichen Industrienationen bereits üblich. Erst wenn sich ein Elternteil als ungeeignet herausstellen sollte, sollen andere Lösungen gefunden werden.

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falsa demonstratio

"Ich bin überzeugt, dass es viele dieser Fälle nicht gäbe, wenn sich die Politik endlich dazu durchringen könnte, eine paritätische Elternschaft als Ausgangspunkt nach einer Trennung ins Gesetz aufzunehmen, so wie in vielen westlichen Industrienationen bereits üblich. Erst wenn sich ein Elternteil als ungeeignet herausstellen sollte, sollen andere Lösungen gefunden werden."

Das gemeinsame Sorgerecht, auch nach ehelicher Trennung, ist das gesetzliche Leitbild. Deshalb muss heutzutage auch nicht mehr bei jeder Scheidung über das Sorgerecht entschieden werden. Früher war das anders. Die Änderung geht auf eine Entscheidung des BVerfG zurück.