Ihre Meinung zu Aufbruchstimmung in der Rüstungsindustrie bei Konferenz in Koblenz
Spätestens seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist Aufrüstung wieder ein gesellschaftsfähiger Begriff in Deutschland. Doch ist die Verteidigungsfähigkeit in wenigen Jahren erreichbar? Von Peter Sonnenberg.
Verteidigungsfähigkeit, das wäre in Ordnung. Kriegstüchtigkeit, das geht gar nicht und läßt tief blicken.
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Interessant wo manche da gleich tief blicken, das eigentliche Geschehen aber anscheinend minimiert wird.
Verteidigungsfähigkeit bedeutet für mich, im Kriegsfall kriegstüchtig zu sein. Ich gehe davon aus, dass Deutschland bzw. die NATO, in der wir eingebunden sind, keinen Angriffskrieg starten wird.
Genau so sehe ich es auch.
Das ist auch meine Meinung. Wenn man nicht kriegstüchtig ausgerüstet ist, kann man sich im Ernstfall nicht verteidigen.
Wenn es um eine präventive Vorausverteidigung geht, am besten um dem Erstschlag des Gegners zuvorzukommen, dann haben Sie natürlich recht. Wahrscheinlich habe ich das nur nicht erkannt.
Sie wollen unterstellen, Deutschland plane einen Erstschlag? Nicht im Ernst.
Ja, Putin sorgt für einen Sinneswandel.
Glauben Sie ernsthaft, daß Russland die NATO angreifen würde?
So irrsinnig ist noch nicht einmal Putin. Immerhin schafft es Russland noch nicht einmal, die kleine Ukraine "mal eben so" zu besiegen. Jeder weiß, daß die militärischen Fähigkeiten Russlands maßlos überschätzt wurden und werden. Allein vor den Atomraketen müssen sich alle fürchten. Von Europa insb. würde nicht viel übrig bleiben.
Glauben Sie im Gegenzug ernsthaft, dass die NATO Interesse gehabt hätte Russland anzugreifen? Angeblich führt Russland doch deswegen einen Krieg gegen die Ukraine um sich gegen die NATO zu schützen. Zwischen der von Russland behaupteten Gefahr und der realen Gefahr könnte man, sofern man denn möchte, einen entscheidenden Unterschied anhand durchgeführter Angriffe (Ukraine, Moldau, Georgien) und konstruierter Gefahr erkennen.
Für mich sind das zwei Wörter, die ein und dieselbe Sache beschreiben. Das eine ergibt ohne das andere keinen Sinn. If six was nine.
Russland zeigt seine Kriegstüchtigkeit jeden Tag in der Ukraine und ist nicht gewillt Frieden zu schließen, ob die freie demokratische Welt sich nun verteidigungsfähig oder als kriegstüchtig erklärt ist vollkommen egal, da von der Nato kein Krieg ausgeht oder ausgegangen ist, es handelte sich stets um den Verteidigungsfall oder Hilfe gegen Aggressoren.
Es geht hier gerade um Deutschland, nicht um Russland. Und manche nehmen Dinge wie Kriegstüchtigkeit oder Verteidigungsfähigkeit eben genauer als andere bzw. hören genauer hin, was gesagt wird.
Und manche nehmen Dinge wie Kriegstüchtigkeit oder Verteidigungsfähigkeit eben genauer als andere bzw. hören genauer hin, was gesagt wird.
Warum reiten Sie darauf herum? Wenn jemand einen Kampfsport ausübt um sich zu verteidigen ist er auch verteidigungs- und kampfbereit oder? Das versteht sich von selbst
Das hat Ihnen der Forist @TeddyWestside schon erklärt.
Scheingenauer, wenn Sie mich fragen. Zur Verteidigung im Kriegsfall muss man kriegstüchtig sein, oder nicht?
Dass das Wort "kriegstüchtig" einen unangenehmen Beigeschmack hat, kann ich absolut nachvollziehen. Das Wort "verteidigungstüchtig" klingt wesentlich netter, aber gleichzeitig für das, was im Ernstfall dahintersteckt, verharmlosend. Die Ukrainer verteidigen sich, sie haben keinen Krieg angezettelt. Trotzdem wurden sie ungefragt in diese Rolle gebracht und wenn sie sich erfolgreich verteidigen wollen, müssen sie leider auch kriegstüchtig sein.
Verteidigungsfähigkeit, das wäre in Ordnung. Kriegstüchtigkeit, das geht gar nicht und läßt tief blicken.
Da bringt mal einer wieder Klarheit in die Begriffe - und dann „lässt das tief blicken“? Worein denn?
Erklären Sie doch bitte mal, wie Sie verteidigungsfähig sein wollen ohne „kriegstüchtig“ zu sein? Oder plädieren Sie vielleicht für den Begriff „Spezialoperationsfähig“? Das würde aber wiederum - nach aktueller Interpretation- auch die „Angriffskriegsfähigkeit“ implizieren…
Kriegstüchtig muss ich sein, wenn ich einen „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“ führen will. Verteidigungsfähig, wenn ich ggf. einen solchen abwehren muss. Insofern lässt die Wortwahl eben tief blicken.
Abwehren womit und auf welche Weise, wenn dem Land ein Krieg aufgezwungen wird?
Kriegstüchtig muss ich sein, wenn ich einen „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“ führen will.
Das heisst im aktuellen Kontext „Spezialoperationsfähig“ - warum wohl?
„Kriegstüchtig“ dagegen muss ich sein, wenn ich eine soche Spezialoperation abwehren können will. Weil man sich dann nämlich ohne Wenn und Aber in einem Krieg befindet. Und zwar ganz ohne eigene Entscheidung.
Und dass der aktuelle Aggressor, der - wie Sie ja selbst formulieren - einen „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“ sich nicht einmal „Krieg“ zu nennen traut, zeigt überdeutlich, dass wir hier die Deutungshoheit übernden Begriff „Krieg“ behaupten müssen.
Damit wir nie wieder einen als Spezialoperation verbrämten Krieg in Europa führen müssen.