Das Betäubungsmittel Natrium-Pentobarbital und ein Glas Wasser stehen in einem Zimmer auf einem Tisch.

Ihre Meinung zu Ärzte fordern verbindliche Sterbehilfe-Regeln

Seit 2020 darf man sich in Deutschland bei einem Suizid helfen lassen - vorausgesetzt, die Entscheidung wird frei und autonom getroffen. Was das konkret heißt, ist gesetzlich jedoch nicht geregelt. Von Daniela Remus.

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131 Kommentare

Kommentare

frosthorn

Der Artikel zeigt die ganze Absurdität der bisherigen Gesetzeslage. Sterbewillige Menschen müssen sich "begutachten" lassen. Also wird doch wieder dem Subjekt des Suizidplans die Handlungsvollmacht entzogen und an Dritte übergeben. Eine tatsächliche Selbstbestimmung findet ergo nicht statt.

Das ist inakzeptabel.

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BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Sie machen es sich zu einfach.

Suizid dürfen sie jederzeit begehen, es sei denn, es ist offensichtlich dass sie gerade nicht in der Lage sind das rational zu entscheiden.

Hier geht es darum, ob sie einen anderen Menschen töten dürfen - und dafür sollten doch hohe Hürden gelten, gerade weil es wichtig ist, dass man diesem Menschen tatsächlich nur dann beim Sterben hilft, wenn er das auch wirklich will.

Juwa

„Hier geht es darum, ob sie einen anderen Menschen töten dürfen“

Das wäre aktive Sterbehilfe. Die ist in Deutschland verboten. In dem Artikel geht es aber um passive Sterbehilfe, also einem Sterbewilligen die Mittel zu Verfügung zu stellen, damit er sich selbst töten kann.

Questia

@🎹 10:04

| "Also wird doch wieder dem Subjekt des Suizidplans die Handlungsvollmacht entzogen und an Dritte übergeben. Eine tatsächliche Selbstbestimmung findet ergo nicht statt. Das ist inakzeptabel." |

Danke, Sie sprechen mir aus dem Herzen.

frosthorn

Wer sterben will, muss erstmal einen entsprechenden Antrag stellen. Dieser Antrag wird dann geprüft (gibt's da eigentlich Fristen?) und man erhält dann einen entsprechenden Bescheid.

Nächster Schritt wäre dann wahrscheinlich, dass ein eigenmächtiger Suizidversuch als Ordnungswidrigkeit gewertet und unter Strafe gestellt wird. Bei der Kirche war das ja bereits früher so: Selbstmörder erhielten keine Bestattung und wurden an der Friedhofsmauer verscharrt.

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Oberlehrer

Sie haben den Artikel missverstanden. Es geht hier nicht um Sterbewillige, sondern um Menschen, die Sterbehilfe leisten wollen bzw. sollen.

Sie dürfen sich jederzeit das Leben nehmen. Wenn Sie aber die Hilfe eines dritten haben wollen, muss dieser aus der juristischen Grauzone heraus.

Natürlich braucht ein Sterbehelfer, die Sicherheit, dass Sie wirklich sterben wollen, und die Gesellschaft braucht die Sicherheit, dass der Sterbehelfer Ihrem Willen gemäß handelt.

Eigentlich gar nicht so schwer.

ich1961

Gut zusammen gefasst!

frosthorn

Und Sie haben meinen Beitrag missverstanden. Solange es nämlich die juristiscche Grauzone für den Helfer noch gibt, kann ich dessen Hilfe eben nicht frei in Anspruch nehmen. Und die Gegner des selbstbestimmten Lebensendes nutzen genau dieses Vehikel, um mir mein Recht auf assistierten Freitod zu nehmen. Bedrohe den Helfer mit Strafe, dann ist das genauso wirksam, als ob du den Freitod als solchen verbietest.

R A D I O

Kommt ungefähr hin.

Gassi

Worüber diskutiert man hier? Wenn man im Anschluss an das "Regelwerl" letztlich die Medikamente nirgends erhält? Alles für die Katz? Muss man sich als ultima Ratio doch vor den Zug werfen?

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ich1961

Bitte nicht - denken Sie an den Lokführer!

krautbauer

Das kommt alles noch. Geduld. Unbefriedigend für alle, die es jetzt schon bräuchten, ja. 

Vector-cal.45

Geduld? Meine Güte, wie viele Jahre wird darüber nun schon „diskutiert“?

Duzfreund

"Was das konkret heißt,..." gerade wollte ich danach fragen - was ist freies Denken in der Welt von Werbung, Internet, Fake News - Hegel konnte das ja noch nicht alles kennen. 

Bedrängtes Denken ist ja kaum als freies zu verstehen - Was immer man sich vorstellt, Sterbehilfe muss bei berechtigtem Anspruch möglich sein, denn heute ermöglich die Medizin mancherlei Leben, das in seinem Wert infrage zu stellen ist. die Frage ist, ob wir uns das wirklich leisten sollen - Lebensverlängerung um jeden Preis - für was? Um die Ideologie des höher, weiter, schneller ad absurdum zu führen? 

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krautbauer

Ganz genau. Erst gestern wurde über steigende Lebenserwartung gesprochen, als ob dass schon ein Wert an sich wäre. Es gibt Grenzen und es gibt vor allem Leid. Ich hoffe für die Zukunft auf eine gut ausgebaute Sterbehilfe.

Alm Huck

Sterbehilfe muss bei berechtigtem Anspruch möglich sein, denn heute ermöglich die Medizin mancherlei Leben, das in seinem Wert infrage zu stellen ist. die Frage ist, ob wir uns das wirklich leisten sollen - Lebensverlängerung um jeden Preis - für was?

---Eine gewisse Form von Sterbehilfe ist bereits jetzt möglich; die Frage ist nur, ob das wirklich ausreichend ist und ob Helfer juristisch besser abgesichert werden kann/ muss.

Was die Sache mit "Wert von Leben" betrifft, so weiß ich nicht, wie Sie das konkret meinen - ob Sie etwa die Entscheidung eines Einzelnen für oder gegen sein Leben unter bestimmten Bedingungen meinen, oder ob Sie da einen gesellschaftlichen Kontext ziehen.  Was letzteres angeht, ist meine Ansicht entschieden, dass keiner den Wert irgendeines anderen Lebens infrage zu stellen hat. Im Übrigen können Sie heute schon lebensverlängernde Maßnahmen (auch vorsorglich) ablehnen.

Nettie

„Deshalb stellt sich verschärft die Frage: Wie können Menschen, die an einer psychiatrischen Erkrankung leiden, eine Entscheidung von solcher Tragweite freiverantwortlich treffen? Beispielsweise, wenn sie depressiv sind oder Schüben von Schizophrenie ausgesetzt sind?

Ich würde sagen, bei Erkrankungen wie den im letzten Satz genannten gar nicht. Weil die Belastung durch  sie so schwer (‚erdrückend’) ist, dass sie wirklich freie Entscheidungen nicht zulässt.

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werner1955

Hoffentlich werden dann nicht ander das Recht bekommen darüber Entscheiden zu dürfen was "leben" noch ist und kosten darf. 
Da solten wir aus der Geschichte heraus sehr sehr vorsichtig sein. 

Nettie

Da haben Sie Recht. Über die ‚Wertigkeit‘ von Leben darf wirklich niemals wieder ‚für‘ jemand anderen entscheiden.

Nettie

…. darf wirklich niemals wieder jemand ‚für‘ jemand anderen entscheiden können.

werner1955

beim Suizid geholfen haben.

Ok. Gut so. 
Zuerst muss jeder sich an Gestze und Regeln halten. Politisch demokratisch diese mit Mehrheiten ändern ist Demokratie. Oder darf jetzt jeder selber alles persönlich einfach für Sich selber entscheiden. 
 

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ich1961

Lesen Sie die Artikel?

Dort steht u.a. folgendes:

****Jede und jeder hat hierzulande das Recht, selbstbestimmt zu sterben und dafür Hilfe zu holen. Vorausgesetzt, so das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil 2020, dass die Entscheidung autonom und freiverantwortlich zustande kommt. Dort heißt es: "Die Freiheit, sich das Leben zu nehmen, umfasst auch die Freiheit, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen."****

 

Es handelt sich also um eine Vorgabe des BVG und die Politiker sind nicht in der Lage, da eine einheitliche Vorgehensweise zu erarbeiten.

Und ob ich sterben möchte (wenn ich entsprechende Krankheiten habe), sollte mir überlassen bleiben.

 

werner1955

Mein Beitrag bezog sich auf dei Urteiel gegen Ärtze dei nicht dei gestzete und Regeln eingehalten haben und falsch entschieden haben. 


>>>sollte mir überlassen bleiben.
Dann hoffen wir mal da Sie das alle noch entscheiden können. Bei vielen Erkrankungen sind persönliceh Entscheidungen oder Willens äuserungen nicht mehr einfach oder sinnvoll möglich. 

ich1961

Dafür gibt es eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung - sollte jeder machen!

fathaland slim

Wenn ich sterben möchte, dann ist das einzig und allein meine Entscheidung. Gesetze, Regeln, politisch und demokratisch würde mich in diesem Fall überhaupt nicht interessieren. Zum Glück habe ich ausreichend pharmakologische Kenntnisse, um mir dann die notwendigen Mittel zu besorgen. Sowie gute Freunde, die mir bei der Besorgung und, wenn nötig, Verabreichung behilflich sein können.

werner1955

Darum geht's, ja 

Keine aktive Tätigkeit von Gewinn orientieren Systemen.

ich1961

Ich bin für die Freigabe des Suizid und der Begleitung durch Ärzte für schwerkranke Menschen (z.B. unheilbarer Krebs).

Es ist für gläubige Menschen ein No Go, aber ich finde es einfach menschlicher, wenn das selbst entschieden werden kann - verhält sich ähnlich wie bei Abtreibungen.

Es sollte mir (oder jedem anderen) überlassen bleiben, ob ich Schmerzen ertragen kann/will oder eben auch nicht.

Ich sehe die Begleitung durch einen Arzt aber als wichtig an. Sonst haben Scharlatane da einen Zulauf, den ich nicht möchte.

 

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werner1955

da einen Zulauf?

Ich sehe da auch eine sehr große Gefahren bei den "Kostenträgern" und Erben. 

ich1961

Die sehe ich nicht.

Und im Artikel - ach was, lesen Sie einfach selber.

 

Zufriedener Optimist

„Es sollte mir (oder jedem anderen) überlassen bleiben, ob ich Schmerzen ertragen kann/will oder eben auch nicht.“ Das hat wenig mit Suizid zu tun - eine adäquate palliativmedizinische Behandlung lindert Symptome aller Art… zudem widerspricht Ihr Wunsch der Berufsethik der meisten Ärzte - dies sollte, wenn schon nicht einen Arzt alleine überlassen (zugemutet) werden, eher im Rahmen eines ethischen Fallgespräches auch mit Psychologen, Psychiater. Es ist nie eine einfache Entscheidung….

ich1961

Wenn es z. B. um Schmerzen bei Kreberkrankungen geht, dann kann das schon ein Grund für den Wunsch nach einem Suizid sein.

Und das es Regelungen geben muss, streite ich nicht ab. Trotzdem muss letztlich ich die Entscheidung treffen - nicht der Arzt/Psychiater oder Psychologe!

Aber "einfach" ist die Entscheidung vermutlich für niemanden.

 

Zufriedener Optimist

Natürlich können gerade bei Krebserkrankungen mit palliativen Maßnahmen Schmerzen deutlich gelindert werden - Suizidwünsche sind oft ein Zeichen nicht ausreichender Therapie - bevor man Ärzte zu Suizidhilfe „verdonnert“ sollte eher Palliativmedizin Pflichtfach zur Weiterbildung werden. 

Questia

@Zufrie 12:16

| "Natürlich können gerade bei Krebserkrankungen mit palliativen Maßnahmen Schmerzen deutlich gelindert werden - Suizidwünsche sind oft ein Zeichen nicht ausreichender Therapie -" |

Das sehe ich anders. Lebenswille hat m.E. auch etwas mit Lebensqualität zu tun. Ich würde es nicht als Lebensqualität empfinden, zwar schmerzfrei, aber letztendlich perspektivlos und ohne freie Gestaltungsmöglichkeit auf das (erlösende) Ende zu warten.

Kaneel

Empfänden Sie es denn als Eingriff in Ihr Selbstbestimmungsrecht eine Beratung in Anspruch zu nehmen, in der abfragt wird, ob Ihr Wunsch keinem Spontanimpuls folgt, sondern über längere Zeit gereift und gut überlegt ist?

CommanderData

Ist das Leben auf dieser Erde tatsächlich das Beste, was einem Menschen passieren kann, dass es unbedingt erhalten werden muss? Gemäß Millionen von Nahtod-Erfahrungen ist es auf der anderen Seite so schön, dass viele gar nicht in dieses Leben zurückkehren wollen. 
Wenn wir dereinst in Jenseits gewechselt sind, werden wir uns vermutlich fragen, warum wir diesen Schritt nicht schon viel früher gegangen sind. Manche vermuten ja, dass die Hölle nicht im Jenseits ist, sondern hier auf der Erde. 

fathaland slim

Man kann das Thema natürlich auch unter religiösen Aspekten betrachten.

Ich tue das nicht und lebe jetzt und hier. Alles andere ist pure Spekulation.

Nahtoderfahrungen sind meiner Ansicht nach Drogenerfahrungen. Erfahrungen mit körpereigenen Drogen.

Feo

Sterbehilfe? Das macht mir Angst!

Eigentlich verbinde ich den Arztberuf damit den Patienten zu heilen, in Ausübung eines Heilberufs und nicht damit Patienten zu töten. Mich besorgt der mögliche Missbrauch durch Angehörige!

Ich bin der Meinung die Sterbehilfe sollte abgeschafft werden!

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ich1961

Ärzte müssen auch Schmerzen, Hühneraugen usw. behandeln.

Warum sollten denn "Angehörige" Missbrauch betreiben? Und wie?

Und ich bin nicht Ihrer Meinung (habe da ausdem letzten Jahr meine Errfahrungen mit meiner Mutter!).

 

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Ich finde es sollte schlicht und einfach eine sehr schwierig Entscheidung bleiben.

Auch aus den Gründen, die sie nennen.

ich1961

Glauben Sie wirklich, das soch eine Entscheidung "einfach" wäre?

Ich kann Ihnen sagen, das ist sie nicht. Meine Mutter stand im letzten Jahr vor dieser Entscheidung und es war nur meinem Sohn und mir zu verdanken, dass sie sich da durchgekämpft hat.

 

1970JohnDoe

Bei Sterbehilfe von einer leichten Entscheidung zu sprechen oder von auszugehen, ist falsch.

Es ist und wird es immer sein: Eine unglaublich schwere Entscheidung für den, der das Leben beenden will und für denjenigen, der dabei helfen will/soll. 

Kaneel

Ich befürworte, dass es eine Regelung, ein Prozedere, wie im Artikel aufgeführt, gibt. Es sollte möglichst keine Entscheidung spontan aus dem Affekt heraus sein. Die Beratung sollte niedrigschwellig möglich sein und die Entscheidung des Menschen respektiert werden. Die Hürden mehr oder weniger unüberwindbar zu gestalten, halte ich nicht für angebracht, bei jemanden, der bereits einen langen Leidensweg hinter sich hat und sich das gut überlegt hat.

Nettie

„Ich bin der Meinung die Sterbehilfe sollte abgeschafft werden!“

Und ich dafür, Sterbewilligen - wo immer das möglich ist - das Leben wieder so erträglich zu machen, dass es ihm wieder lebenswert erscheint. Was allerdings nicht gleichbedeutend ist mit der künstlichen Verlängerung auf natürlichen Abläufen - und sich daher dem Einfluss menschlichen Handelns entziehenden - Ursachen beruhenden Leids.

Nettie

Korrektur (fett):

… dass es ihnen wieder lebenswert erscheint

Juwa

„Ich bin der Meinung die Sterbehilfe sollte abgeschafft werden!“

So einfach lässt sich das Problem leider nicht wegwischen. In dem Fall werden viele Sterbewillige ohne Assistenz Suizid begehen. (Das machen leider sowieso die Meisten) Dann fehlt auch die ärztliche Beratung und Begutachtung.

JM

mit jedem hund ( katze hamster sittich u.s.w.) gehe ich einfach zum tierarzt und er gibt dem tier eine spritze und es ist erlöst. mir wird das verwehrt. bin krank und schlafe jeden "gottverdammten" tag ein und hoffe das ich nicht mehr aufwache. aber dieses recht wird mir verwehrt. 

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BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Dieser Vergleich ist wirklich des Nachdenkens wert.

Vector-cal.45

Natürlich ist das ein sensibles Thema und gerade in Deutschland sicherlich hypersensibel gehandhabt.

Dieses ständige Vor-sich-hinschieben einer adäquaten Regelung für einen selbstbestimmten Tod ist dennoch definitiv ein absolutes Armutszeugnis.


Ich stimme Ihnen zu.


Während meiner langjährigen Tätigkeit im Gesundheitswesen stoße ich immer mal wieder auf Fälle bei denen ich mir denke: Bei allen Göttern, jeden Hund würde man sofort erlösen…

Das Motiv ist dabei nicht, jemanden möglichst schnell „loszuwerden“, sondern Empathie, Mitgefühl für das unermessliche Leid totkranker, sterbender Menschen.

Alm Huck


Während meiner langjährigen Tätigkeit im Gesundheitswesen stoße ich immer mal wieder auf Fälle bei denen ich mir denke: Bei allen Göttern, jeden Hund würde man sofort erlösen…

---Nun, wenn Sie im Gesundheitswesen tätig sind, dann wissen Sie auch, dass es gute Gründe gibt, da  eine juristische Grenzlinie zu ziehen.

Mein persönlicher Gedanke in solchen Fällen war immer: Was kann ich hier und jetzt tun, um diesem Menschen die Situation einigermaßen erträglich zu machen. Und das Wissen auszuhalten, dass das so nicht immer möglich ist. 

fathaland slim

mit jedem hund ( katze hamster sittich u.s.w.) gehe ich einfach zum tierarzt und er gibt dem tier eine spritze und es ist erlöst. mir wird das verwehrt.


Vorsicht. Mit Euthanasie hat auch Deutschland schlimme Erfahrungen gemacht.


 bin krank und schlafe jeden "gottverdammten" tag ein und hoffe das ich nicht mehr aufwache. aber dieses recht wird mir verwehrt. 

Wenn es wirklich stimmt, was Sie hier schreiben, dann verstehe ich nicht, warum Sie sich dieses Recht nicht nehmen. Denn das kann Ihnen niemand verwehren. Wenn ich an dem Punkt wäre, den Sie beschreiben, würde ich es jedenfalls tun. Hoffe aber, nie an diesen Punkt zu kommen.

ich1961

////Hoffe aber, nie an diesen Punkt zu kommen.////

Das wünsche ich Ihnen und jedem anderen Menschen auch.

 

JM

ich selber kann es nicht (körperlich) andere werden bestraft

Vector-cal.45

Ganz schön herablassend und auch realitätsfern, sterbenskranke Menschen zur „Vorsicht“ zu mahnen.

Die schlimmen Erfahrungen in Deutschland waren keine Euthanasie, sondern Massenmord.

Vielleicht sollten Sie wenigstens mal versuchen, ihre Scheuklappen abzusetzen und nicht krampfhaft einen Bezug zum dritten Reich aufbauen.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Ein äusserst schwieriges Thema - denn es geht im Grunde genommen darum, einen Menschen zu töten.

Ja, jeder Mensch hat das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben und damit auch auf dessen Ende.

Ja, es gibt Situationen in denen ein Mensch Hilfe benötigt, wenn er einen selbstbestimmten Tod einem langen ausweglosen Leiden vorzieht.

Trotzdem sollte man Sterbehilfe nicht völlig deregulieren.

Denn auch hier drohen Gefahren für das Recht auf Leben - vom möglichen gesellschaftlichen Druck, wenn eine Mehrheit meint, als Alter und Kranker wolle man die Anderen nicht belasten, über Fehleinschätzungen Anderer was den eigenen Willen betrifft, bis hin zur Verschleierung von Mord.

Am wichtigsten ist, dass der eigene und freie Wille klar erkennbar sein muss.

Dafür braucht es Regeln und Kontrolle.


Und wir sollten nicht vergessen, dass sich dieser Wille ändern kann - wenn z.B. das Leben auch mit Schmerzen oder Behinderungen noch lebenswerter erscheint, als sich das ein junger, gesunder Mensch vorstellen mag.

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BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Wann immer mir jemand sagt, in welchem Fall er nicht mehr leben will, dann ist der Grund für diesen Wunsch ganz klar Angst.

Angst vor Schmerz, Leid etc. und die Angst den Mitmenschen zur  Last zu fallen.

Das ist die Motivation, die normalerweise hinter entsprechenden Patientenverfügungen steckt - Vermeidung einer imaginären Situation, teils gespeist von Beispielen die man mit angesehen hat, aber teilweise auch von Horrorszenarien.

Bei Menschen, die in einer konkreten Situation sterben wollen, beobachte ich als Motivation das Gefühl von tatsächlichen Schmerz, Kontrollverlust und Einsamkeit.

Gerade wenn das mit Depression einhergeht, sehe ich die Gefahr, dass andere Lösungen wie Schmerztherapie, Hilfsmittel, Pflege und Zuwendung nicht mehr wahrgenommen werden - besonders dann, wenn eine auch fürs Umfeld so "einfache" Lösung wie die Sterbehilfe existiert.

Deswegen darf Suizid nie einfach sein und Hilfe dabei niemandem überlassen werden, der sie sich das so einfach wie möglich machen will!

ich1961

Haben Sie mit Daerschmerzen zu tun?

Ich ja, und ich weiß seit 16 Jahren, das ich noch mehr starke Schmerzen - es geht hier nicht um ab und zu Kopfschmerzen! - nicht ertragen könnte.

Und Sie wollen mir eine solche Entscheidung absprechen?

Und das es dazu Regeln/Gesetze geben muss ist nicht die Frage. Nur gibt es leider Politiker, die eine Regelung kategorisch blockieren.

 

Zufriedener Optimist

Das tut mir leid - aber suchen Sie einen anderen Schmerzspezialist auf! Und wenn Sie schon bei 100 Spezialisten waren, geben Sie nicht auf - gehen Sie zu Spezialist 101! 

1970JohnDoe

Suizid darf nicht einfach sein? Warum nicht? Es steht doch nicht ihnen oder fremden Politikern zu, darüber zu entscheiden, ob z. B. ich dem Elend ein Ende setzen will. Ich kann auch nicht verstehen, wenn ich nicht mehr kann oder will, wie z. B. bei schwersten depressiven Schüben, der Qual ein Ende gesetzt werden darf. Wieso noch quälen mit irgendwelchen, zum größten Teil unnützen Therapieversuchen. 

krautbauer

Es ist gut, dass alle Beteiligten weiter daran arbeiten, dass es zu einer noch besseren Sterbehilfe kommen kann. Es geht um die freie Wahl, auch beim Tod.

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Vector-cal.45

Viele Jahre wird nun schon „daran gearbeitet“. Wie lange noch?


Meines Erachtens will niemand wirklich die Verantwortung für eine gesetzliche Regelungen übernehmen.


Wären in der Politik nicht vorwiegend opportunistische, wendelhalsige und verweichlichte Waschlappen und Windeier und hätte irgendjemand mal ansatzweise die Courage, das Thema überhaupt zu forcieren, hätten wir mit Sicherheit schon längst ein Ergebnis.

Welches ja auch nicht in Stein gemeißelt wäre und nachgebessert werden könnte, wie alles andere auch.

Der Gedanke, das Motiv  dahinter ist doch ein Gutes: Leid zu verringern und ein selbstbestimmtes, würdevolles Lebensende zu ermöglichen.

sebo5000

"...vorwiegend opportunistische, wendelhalsige und verweichlichte Waschlappen und Windeier..."

Wer so abfällig über andere Menschen spricht, sollte sich zu so einem sensiblen Thema überhaupt nicht äußern....  

ich1961

Vor allem will die Union die Verantwortung nicht übernehmen - die haben da rein gegrätscht.

Es gab verschiedene Vorschläge für eine Lösung.

 

Questia

@1961 11:42

| "Vor allem will die Union die Verantwortung nicht übernehmen - die haben da rein gegrätscht." |

Das erinnere ich anders. Es gab zwei fraktionsübergreifende Gesetzesentwürfe. Beide scheiterten.

https://www.tagesschau.de/inland/sterbehilfe-bundestag-102.html

Auf FDP-Initiative gibt es einen neuen Anlauf, von dem ich allerdings bisher nichts mehr gehört habe.

https://www.ndr.de/kultur/Sterbehilfe-Neue-Initiative-zur-Neuregelung-i…

1970JohnDoe

Allen voran Herr Spahn. Es gibt/gab dazu interessante Sendungen auf WDR5. Dieser Mann hat sich auf das schändlichste Verhalten bei diesem Thema. 

fathaland slim

Wären in der Politik nicht vorwiegend opportunistische, wendelhalsige und verweichlichte Waschlappen und Windeier

Meine Güte. Ich hoffe sehr, daß Sie mit so etwas nicht ernst genommen werden wollen und das nur aus Lust an der Provokation schreiben.

Sollte das anders sein, dann würde mir das Angst machen. Ja, ich weiß, es gibt so hasszerfressene Menschen, aber ich kann und will mich nicht daran gewöhnen. Vor allem dann nicht, wenn man sich auch noch nach einer tödlichen Waffe benennt.

Zufriedener Optimist

Demokratie ist eine schwierige Aufgabe, ich vermute der user bevorzugt einfache Lösungen, besonders dann, wenn alle ohne Widerspruch seine Lösumg akzeptieren…

fathaland slim

Genau das bereitet mir großes Unbehagen.

artist22

"wenn man sich auch noch nach einer tödlichen Waffe benennt." Das ist nur Tarnung. Ich wollte es auch nicht glauben, aber meine KI hat mich in dem Fall bekehrt. Es gibt nämlich eine einschlägige Webseite.

Man soll wohl denken, er sei derjenige Sternengucker ;-)

Zufriedener Optimist

Guter Tipp: Gehen Sie in die Politik - Sie können und wissen anscheinend alles besser?!

reinbolt48

"Gesetzlich nicht geregelt" ist falsch, korrekt wäre "blockiert von CDSU": Obwohl Bundestag und Verfassungsgericht unter bestimmten Regeln das Recht auf selbstbestimmten Tod zugelassen haben, ist dies faktisch nicht möglich: CDSU, kath. Kirche und insbesonder Ex-Minister Spahn unterlaufen dies durch Blockade der notwendigen Medikamente und der notwendigen Gesetze! CDSU blockiert mal wieder wie bei vielen Themen, hat aber keine eigenen konkreten Konzepte .... solange dies der Wähler noch mitmacht ... 

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ich1961

Ja, das könnte aber "dem Glauben" geschuldet sein?

Und da ich nicht gläubig bin, bin ich für eine angemessene Regelung.

Jetzt müssen nur noch die Gegner überzeugt werden :-(

krautbauer

Es ist ein Jammerspiel. Ähnlich beim Thema Abtreibung. 

melancholeriker

Interessanterweise sind es die Konservativen, die stets von der Furcht geplagt sind, daß sie auf dumme Gedanken kommen könnten wie Nachhilfe oder Manipulieren eines Willens in Richtung Suizid und was die Erbmechanik so hergibt. Klar, vor den anderen muß man sich immer in Acht nehmen. Deshalb keine Macht den Menschen, die sich herausnehmen, den Tod als Gnade zu empfinden und denen, die dabei behilflich sein wollen, weil müssen aus Menschlichkeit. 

Ich käme nicht mal auf den Gedanken. Aber ich behalte mir gern meine Naivität in einem Land, wo Erben und der Verbrennungsmotor besser geschützt werden als Kinder, Alte und das Klima für die nächsten Generationen. 

 

sosprach

Es ist sollte ein Grundrecht sein es selbst zu entscheiden - auch Hilfe zu bekommer wenn man sich selbst nicht helfen kann. Wuerde und wuerdevoll/selbstbestimmtes Entscheiden auch ueber das Lebensende.