Fittere Schüler und entspanntere Lehrkräfte - und das dank rund einer Stunde mehr Schlaf. Rund 20 Schulen in Dänemark testen den späteren Schulstart. Julia Wäschenbach hat eine dieser Spätaufsteher-Schulen besucht.
=> SCHULE SPÄTBEGINN
zit.("...Sie berufen sich auf Studien, die sagen: Der Hormonhaushalt Jugendlicher ist schuld, dass sie später einschlafen und morgens länger brauchen, um wach zu werden.....").
Alle Menschen haben ein genetisches Schlafprogramm - und das ist an den Lichtrythmus gekoppelt. Durch die Lichtverschmutzung unserer Welt ist dieses Programm wahrscheinlich kaum noch maßgebend und die effektive Steuerung - auch des Hormonhaushaltes - sehr von jeweiligen Lebensumständen abhängig. Daher dürfte es genau so Schulpfichtige geben, die früh schon putzmunter sind. Der Kompromiß war eben bisher der Schulbeginn 8 Uhr. Vermutlich könnte eine bessere Harmonisierung durch Schulbeginn mit Frühsport erreicht werden - nebst einigen weiteren Vorteilen.
Nein, der Kompromiss ist eine halbe Stunde später.
Ich schließe mich des Tenors hier im Forum an: Wir haben keine Erkenntnis- (daher Modellprojekte überflüssig) sondern Umsetzungsprobleme.
Der Unterrichtsbeginn ist in Deutschland mit dem Arbeitsbeginn korreliert und das ist für viele Erziehende auch gut so.
Aber eben auch nur für viele Erziehende ist das gut so.
@Wern40 16:30
| "1) Der Unterrichtsbeginn ist in Deutschland mit dem Arbeitsbeginn korreliert 2)und das ist für viele Erziehende auch gut so." |
1) Dieser einheitliche Arbeitsbeginn trifft m.E. nur noch auf Wenige zu. Außerdem hat in vielen Bereichen die Gleitzeit die Arbeitszeiten entzerrt.
2) In meinem Umfeld haben sich Erzieherinnen erleichtert geäußert, wenn nicht mehr alle Kinder auf einen Schlag eintreffen. Denn das ist für sie eine stressige Situation. Das Nacheinander Eintreffen bis zu einem definierten Spätestens empfinden sie als als Entlastung.
In Deutschland sollte das genauso sein. Alle Schulen in Deutschland sollte in höheren Klassenstufen der Unterricht eine Stunde später beginnen. Damit lässt sich die Leistung der Schüler verbessern, was nach dem Pisa-Debakel dringend anzuraten ist.
Ich frage mich was in Deutschland passieren muss, damit das auch hier umgesetzt wird, und das in allen Schulen mit höheren Klassen.
Eule -
Als 🦉 hätte ich mir das auch gewünscht. Leider wurde meinerzeit der Unterrichtsbeginn sowohl nach vorne verlegt, sowie das Ende auch nach hinten verlängert - so wie es die Besetzung der Lehrkräft eben zuließ.
Vor kurzem habe ich von einem anderen Projekt gehört, das Gleitzeit für die älteren Kinder eingeführt hat - mit positiven Überraschungen.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/schule-schulbeginn-gleitzeit-pr…
Aber rechnen, schreiben oder lesen sollen die Schüler schon noch lernen bei Ihrer Entrümpelungsaktion?
Grundfertigkeiten werden ganz sicher nicht wegentrümpelt. Habe ich auch nicht gefordert.
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Das macht Forschung immer wieder interessant. Es gibt immer wieder angenehme Überraschungen, die man im Alltag entdecken und anwenden kann.
Es könnte natürlich auch bekanntes gelebt werden: „Morgenstund hat Gold im Mund“ , wer das nicht als Schüler begreift, wird es als Erwachsener eher schwer haben.
Wer als Erwachsener immer noch nicht begriffen hat, dass es unterschiedliche Biorhythmen gibt, sollte nochmals zur Schule gehen. Aber lieber später, damit er den Stoff besser versteht.
Ja klar der Biorhythmus ist verantwortlich.
So ist es. Warum nicht gleich?
Für Schüler (und Erwachsene und Tiere) wäre schon viel gewonnen, wenn man endlich mit der sinnlosen Sommerzeitumstellung aufhören würde.
Wie sollen wir das realisieren, 2 Lehrer in der Klasse, damit die Schüler nicht länger bleiben müssen bei unserem Lehrermangel?
Alte Idee, aber immer noch gute Idee.
Das Problem bei der Umsetzung ist aber auch, dass arbeitende Eltern meist ihren Arbeitsbeginn nicht ändern können und ihre zumindest jüngeren Kinder , nicht alleine in die Schule gehen lassen wollen.
Sicherlich wäre jetzt ein Arbeitsplatz toll, der sich flexibel darauf ausrichten könnte und noch toller wäre eine Gesellschaft, die diese Flexibilität zu lassen könnte.
Es ist falsch immer später zu beginnen, keine Zensuren zu erteilen und keinen Druck auszuüben, die Kinder werden heute vor allem von einigen Eltern überfordert.
Ich kann mich noch sehr gut an meine Erfolge in der Schulzeit erinnern, auf die ich Stolz war, kennt heute noch jemand die Bezeichnung Stolz?
Die negativen Erlebnisse haben mich früher eher motiviert besser zu werden, heute sind an den Mißerfolgen immer andere Schuld.
Die Daenen machen es richtig. Und die Deutschen? Schlusslicht. Auch durch die Ewiggestrigen.
Die alles so wollen wie vor 80 Jahren....die Adolfs, die Werners und andere.
Das Land benoetigt neue Ideen.
Und Daenemark macht es vor.
So gelingt Zukunft!
Eine gute Sache.
Auch in Deutschland ist schon seit vielen Jahren bekannt, dass Unterrichtsbeginn um 8 Uhr zu früh für die SchülerInnen ist. Und ja, hier und da gab es kleine Anpassungen. Aber insgesamt interessiert das hierzulande eher wenig.
Auch wegen solcher Projekte wie hier nun in Dänemark sind uns die nordischen Länder bei Pisa-Tests so weit voraus. Innovativ und anpassungsfähig.
Wenngleich das Problem, dass Eltern dann vor den Kindern beginnen und los müssen, natürlich ein wirkliches Problem wäre.
@Silver 18:04
| "Wenngleich das Problem, dass Eltern dann vor den Kindern beginnen und los müssen, natürlich ein wirkliches Problem wäre." |
Welches denn wirklich? Der Neid auf die Pubertierenden? Oder die Offenbarung, bei Erziehung versäumt zu haben, die Selbständigkeit beim Nachwuchs zu fördern?
Schöner Nebeneffekt: weniger Elterntaxis.
Lernen sollte Spaß machen und keine Qual sein für die Beteiligten.
Und wichtig ist, dass die Kinder und Jugendlichen etwas lernen. (Und nicht zu welcher Uhrzeit.)
=> Wenn ein späterer Schulbeginn hilft: dann sollten die Schulen das einfach machen.
(Insbesondere an den Schulen, wo viele Kinder und Jugendlichen eine längere Anreise mit Zug oder Schulbus haben.)
Ich frage mich manchmal, waren wir andere Menschen früher? Bei uns begann der Unterricht 7:10 Uhr. Das ist ja aus heutiger Sicht unmenschlich gewesen. Aber wir haben es überlebt und es hat uns nicht geschadet. Und rumgemuffelt haben wir auch nicht schon aus Respekt vorm Lehrer. Früh gleich einen Test und schon sind alle wach.
Kommt dann als Nächstes versetzter Unterricht für die die früh wach sind und dann die die länger schlafen wollen?
"Kommt dann als Nächstes versetzter Unterricht für die die früh wach sind und dann die die länger schlafen wollen?"
Ja, so sollte es eigentlich sein. Auch das gibt es schon. Für Erwachsene gibt es j auch schon lange gleitende Arbeitszeit.
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Späterer Unterrichtsbeginn ist ein Anfang. Aber das deutsche Schulsystem gehört von grundauf neu ausgerichtet:
- Lehrpläne entrümpeln, und die Inhalte auf die heutige Zeit anpassen (Ernährung, Medienkompetenz, Konfliktlösung, Sport, Föderungen von Neigungen und Talenten, etc.)
- Lehrerausbildung und vor allem die Pädagogik reformieren.
- Mehr Mitbestimmung und Selbstverwaltung durch Schüler
Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen, aber man will die Bundesländer ja nicht gleich überfordern.
Alles Maßnahmen, die gar nicht soviel kosten, aber an den richtigen Stellschrauben drehen.
2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Ich stimme Ihrer Liste durchaus zu. Beim ersten Stichpunkt stelle ich jedoch fest, dass in meiner Generation (68er Baujahr) folgendes üblich war:
-Ernährung auf eine vernünftige Art und Weise habe ich von meinen Eltern und Großeltern mitbekommen
-Medienkompetenz, ok die zur Verfügung stehen Medien waren überschaubar...
-Konfliktlösung, Elternhaus und sonstige Familie, Sportverein, Kumpels
-Sport, Schule, außerschulisch im Verein und "auf dem Hof" oder am See
-Förderung von Neigungen und Talenten erfolgte in der Schule und vor allem außerschulisch durch Eltern, Sportvereine und alle möglichen musischen/kulturellen Angebot wenn gewünscht.
Noch kurz zum Thema, bei uns gab es Sonnabends beim Abi in der 11./12. Klasse sogar 0. Stunde, Erinnerungen daran habe ich quasi nicht. Körperlich anwesend, geistig mit Sicherheit nicht.
Wenn Schüler alles lernen sollen, was für die Wirtschaft wichtig ist, und genau das sollen sie, dann haben sie eigentlich schon genug zu tun. Wenn dann auch noch all das hinzukommt, was aus verschiedenen Gründen nicht mehr zu Hause erlernt wird, dann muss die Schulzeit um 5 Jahre verlängert und Sozialarbeiter, Verwaltungspersonal und mindestens dreimal so viele Lehrer eingestellt werden. Außerdem müßten Klassengrößen auf 10 Schüler beschränkt sein und dazu mehr Schulgebäude gebaut werden.
Aber grundsätzlich wäre das möglich, richtig und gut.