Ihre Meinung zu Blinken bei Netanyahu: "Dieser Moment ist entscheidend"
Zum neunten Mal seit Beginn des Krieges ist der US-Außenminister nach Israel gereist. Dort wirbt Blinken erneut für ein Abkommen mit der Hamas. Doch Premier Netanyahu steht unter Druck der Koalitionspartner. Von Tim Aßmann.
Es geht nicht ohne einen Blick in die Geschichte: Vor der Staatsgründung Israels forderten sowohl zionistische als auch die arabische Nationalbewegungen vehement die Beendigung der britischen Herrschaft, wenn auch mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen der künftigen Gestaltung Palästinas. Die berühmte UN-Resolution 181 (II) sah eigentlich vor, Palästina in einen Staat für Juden und einen für Araber aufzuteilen, demokratisch verfasst und als Wirtschaftsunion konzipiert. Jerusalem und Betlehem sollten als separates Gebiet unter internationale Kontrolle gestellt werden. Das hat es dann aus bekannten Gründen bis heute nicht gegeben. Und seitdem ist Palästina eine Region mit Konflikten und Kriegen.
Das weiß auch Netanyahu, aber er steht in seiner Regierungskoalition unter der Knute der rechtsextremen Kleinparteien. Es ist tragisch, dass gerade jetzt die Fundamentalisten, Verschärfer und Polarisierer in Israel die Regierung steuern.
Ob Blinken das ändern kann, ist sehr fraglich.
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Es geht nicht ohne einen Blick in die Geschichte, in der Tat. Z.B. https://en.wikipedia.org/wiki/1929_Hebron_massacre
>> Es geht nicht ohne einen Blick in die Geschichte
Das beliebige Herauspicken von Details längst vergangener Zeiten ist für die Debatte nicht zielführend. Nehmen Sie besser Bezug auf 2005, 2006 als Israel auch die letzten Siedlungen im Gaza-Streifen räumen ließ. Gegen heftige Proteste der Siedlerbewegung. Warum hat die Hamas seitdem Gaza nicht zu einem kleinen friedlichen Paradies entwickelt? Hunderte Millionen Euro Hilfsgelder waren doch verfügbar.
Netanyahu geht es doch auch um seine Macht, sonst würde er zurück treten, Neuwahlen forcieren, damit endlich gemäßigte Kräfte ans Ruder kommen, die an das Leid aller Menschen in der Region denken, und zu wirklichen Kompromissen bereit sind.
Nur immer die Karte mit den armen geplagten Juden zu spielen, wird keinen Frieden bringen, sondern noch mehr Verdruss, Leid, Schmerz und Tod auf beiden Seiten. Alleine die radikalen Siedler zeigen ihre ganze Verachtung gegenüber anderen Völkern, das sollte Netanyahu sehen und endlich richtig handeln und für einen Frieden sich entscheiden.
Quatsch! Netanyahu nimmt nur sein Recht der Verteidigung in Gebrauch.