Kunden kaufen in einem Supermarkt ein.

Ihre Meinung zu Inflation: Die vergessene Mittelschicht

Das Alltagsleben ist deutlich teurer geworden. Die Preise steigen zwar langsamer, aber sie steigen. Das bekommen vor allem Familien mit mittleren Einkommen zu spüren. Von Axel John.

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97 Kommentare

Kommentare

Montag

"Zudem seien die Hauptpreistreiber der vergangenen Jahre Lebensmittel und Energie gewesen ... Faustformel: Je geringer das Einkommen, desto gewichtiger sind diese beiden Posten. Untere Einkommen seien hier stärker entlastet worden, aber eben nicht die Mittelschicht."

Vorschläge:

- Steuern und Abgaben auf Lebensmittel auf den Prüfstand stellen. 
(Grundnahrungsmittel sollten steuerfrei sein oder ermäßigt besteuert werden. Kuriositäten bitte auch bereinigen, etwa unterschiedliche Besteuerung für Wasser "mit" und "ohne" Kohlensäure   https://www.steuern.de/mehrwertsteuer )

- Strom-Infrastruktur auf ein angemessenes Niveau bringen. 
(Etwa 3/4 der Stromkosten entfallen auf Steuern, Abgaben und Netzentgelt inklusive der Entschädigung für Windstrom, der mangels Netzkapazität nicht eingespeist werden kann. Beispiel: https://www.co2online.de/energie-sparen/strom-sparen/strom-sparen-strom… )

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rr2015

Nicht zu vergessen die neuen Auflagen beim Bauen, wie zweifelhafte Dämmstoffdicken ( hier scheint die Politik die nicht zu begreifen zwischen 40 und 55 W/m2 oder 250 zu 100W/m2 im Verhältnis zum Aufwand und Dämmstoffdicke. ). Von den Folgeschäden nach Jahren am bau dieser Maßnahme ganz zu schweigen. Die darufhin gestützen Mietpreise soll der Steuerzahler begleichen. DDR 2.0 lässt grüßen. Billige Mieten waren hier auch ein Sargnagel.  Im Altbau dedeutet das Sanierungsstau mit Riesenfolgekosten.  Geywitz aufs Land ziehen - nichts begriffen. 

Juwa

Zu behaupten der Mittelschicht gehe es schlecht, ist Jammern auf hohem Niveau.

Sich beispielsweise bei Restaurantbesuchen einschränken zu müssen ist noch nichts wo man sich ernsthaft zu beklagen braucht.

Beklagen sollte man sich wenn man sich gesunde Lebensmittel nicht mehr regelmäßig leisten kann, seine Wohnung nicht das ganze Jahr über ausreichend beheizen kann oder nicht zu Volksfesten gehen kann.

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Fred Feuerstein

Es ist nicht die Frage, wo sich die Inflation schlimmer auswirkt. Es gilt, sie an allen Stellen zurückzudrängen. Ein Ausspielen von Armen gegen noch Ärmere hilft da nicht.

Unwaehlbar

Ich empfinde dies nicht als Jammern auf hohem Niveau. Warum? Ganz einfach, ich habe eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, war keinen einzigen Tag meines Lebens arbeitslos und Trage mit mit meinen Steuern und Sozialabgaben definitiv zum Allgemeinwohl des Landes und  dem Sozialsystem bei. 

Wenn ich mir durch steigende Preise, hohe Abgaben und Steuern weniger leisten kann als noch vor ein paar Jahren und mein Lebensstandard sinkt während er in anderen Bereichen  - wenn auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau - mit meinen Sozialabgaben und Steuergeldern erhalten und gehoben wird finde ich schon dass ich mich darüber ärgern und schimpfen darf.  

Lucinda_in_tenebris

Sie haben einen Teil der Mittelschicht im Sinne, z.B. Beamte oder leitende Angestellte. Der Großteil der Selbstständigen oder einfachen Angestellten geht schon lange nicht mehr ins Restaurant.

 

Egleichhmalf

… wobei Besuch von Volksfesten ebenso nicht notwendiger Luxus ist Restaurantbesuche.

Werner40

Ein wesentlicher Punkt ist die kalte Progression. Hier sollte eine jährliche Anpassung an die Inflation erfolgen. 

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Fred Feuerstein

So, wie es Österreich vorgemacht hat.

Keinen Millimeter nach links

Die FDP hat bisher jedes Jahr die kalte Progression abgemildert, sprich den Grundfreibetrag und die Grenze zum Spitzensteuersatz angehoben.

Montag

Beim Einkaufen wundere ich mich manchmal, welche Preise aufgerufen werden für manche veganen Lebensmittel. Etwa für Produkte, die überwiegend aus Wasser, Pflanzenöl, Stabilisatoren, Farbstoffen u.ä. bestehen.

Vorschlag:
- Zutatenliste lesen. 
- Wenn ein größeres Miss-Verhältnis zu erkennen ist zwischen dem Ladenpreis des Produktes und dem Preis der Zutaten ( Wasser, Pflanzenöl etc. ): Finger weg.
(Der Markt regelt dann hoffentlich von selbst, dass überhöhte Preise sinken.)

Dr. Net

Ich denke, man sollte nicht alles auf die Ampel schieben. Die schwarze Null der Regierung Merkel hat Deutschland auch nicht gut getan. Ich bin dabei, keine zu hohe Staatsverschuldung! Aber es über das Knie zu brechen ist auch falsch. Auch ohne die hohe Inflation der letzten Jahre, verteuert sich alles pro Jahr. Zwei Prozent Inflation bedeutet in fünf Jahren zB. zehn Prozent Mehrkosten. Ob nun im Bau oder wo auch immer . Nur sparen auf Teufel komm raus bringt nichts. Es muss ein Gleichgewicht zwischen sparen und Investitionen in die Infrastruktur geben. Sonnst hat die nächste Generation überhaupt nichts davon. Ob das nun Umwelt, Klima oder Wohnungsbau ist, die nächste Generation wird unsere Fehler zu höheren Kosten bezahlen müssen.

Lucinda_in_tenebris

Das dahinter stehende Problem ist weitreichend und tiefgehend, temporär verstärkt durch Coronakrise und Putins Krieg gegen die Ukraine und sein Plan den Westen politisch und ökonomisch in die Knie zu zwingen. 

Letztlich nutzt Putin aber nur eine Schwäche der Europäer aus. Einen großen Anteil an der Zwangslage des Mittelstandes sind die überhöhten Mieten. 50-70% des Lohns für Mieten auszugeben ist mittlerweile norml geworden. 

Die Mieten hingegen werden meiner Ansicht nach von mafiösen Strukturen stark beeinflusst, gegen die die Politik hilflos erscheint.  In Berlin steht ein Großteil der Mietwohnungen im Besitz eines russischen Oligarchen mit Wohnsitz in London. Verwaltet durch deutsche Wohn  Verwaltungen. Berichte in den Medien darüber? Fehlanzeige. Mediale Omerta?

Bahnfahrerin

Wenn ich den Artikel so lese scheint es in Augen der TS und der befragten Personen in Deutschland nur Familien oder (kinderlose) Paare zu geben. 

„Von den Beschlüssen der Bundesregierung hätten etwa Geringverdiener, kinderlose Paare und Gutverdiener-Familien profitiert.“

Es wäre schön, wenn auch Alleinstehende endlich mal berücksichtigt würden. Auch diese haben vielfach wenig bis keine Entlastung erhalten und müssen Positionen wie Energiekosten, Miete, etc. alleine stemmen, ohne dass sie von einem Ehegattensplitting profitieren würden.

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Fred Feuerstein

Anreiz, eine Familie zu gründen

AbseitsDesMainstreams

Was das Finanzministerium zum Thema Kindergeld absondert ist grobe Fehlinformation oder sogar dreiste Lüge. Im Jahr 2010 gab es 215,00 Euro Kindergeld für das 4. und jedes weitere Kind. Heute 250,00Euro. Das entspricht 16 % Erhöhung seit 2010 trotz Horrorinflation. 
Gerade kinderreiche Familien wurden benachteiligt, da zuletzt nur für die ersten Kinder das Kindergeld angehoben wurde. Ab dem 4. Kind, wo es wohl am dringendsten gebraucht wird, hat ma das Kindergeld eingefroren.

rr2015

Die Mittelschicht trägt die Gesellschaft und wird leider oft vergessen. 

Die schweigende Masse erträgt. Wenn ich die Medien verfolge dominieren Randgruppen. Denen wird mehr Gehör verschafft.  30 %    Steuersatz mit Kirchensteuer bei mittleren Einkommen und dazu noch die Sozialbeiträge – einfach irre.  Arbeiten und schaffen muss sich wieder lohnen.  Die Mitte kann sich keine teuren  Berater leisten die sie „armrechnen“. Ganz zu schweigen von Olaf den Vergesslichen. Die Mitte kommt unter die Räder.  Mal die Durschnitssverdienste und Steuern mit Kaufkraft vor 30 Jahren vergleichen.

Mendeleev

Tatsächlich ist die Mittelschicht besonders betroffen weil die meist aus Angestellten besteht und die nur in wenig Einfluss haben auf ihre Einnahmen. 

 

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Nettie

„Die schwarze Null der Regierung Merkel hat Deutschland auch nicht gut getan.“

Und tut es immer weniger (und das nicht nur Deutschland). Die wächst sich vielmehr gerade zum „schwarzen Loch“ aus, das die Demokratie verschlingt (auch das nicht nur in Deutschland).

Humanokrat

Der Abbau der Mittelschicht und die zunehmende Polarisierung in arm oder armutsgefährdet einerseits und reich bzw. sehr reich andererseits ist das Resultat von jahrzehntelanger neoliberaler Politik in D. Die Verantwortlichen sitzen in CxU und FDP und betreiben damit das kritischste Demokratiezersetzungsprojekt der Nachkriegszeit zwecks ungehemmter Besitzvermehrung der Bessergestellten. 

SPD und Grüne versuchen gegenzusteuern mit Maßnahmen gegen das Abrutschen aus der Mittelschicht wie Mindestlohn, Kindergrundsicherung etc. aber gedankt wird es ihnen nicht. Solange ein Großteil der Wähler im kleinkrämerischen Sozialneidmodus verharrt ohne den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt zu priorisieren, wird sich da eher wenig ändern. 

Und wer hier im Meckerjargon Ampelbashing betreibt und stattdessen AFD wählt, der wählt exakt dieses Problem in noch weit gesteigerter Form. Aber pssst, nicht weitersagen. Soll ja keines der armen Ampelopfer merken. 

andrea19

Ganz offen, ich nenne es Shrinkflation. Denn guckt ihr eigentlich auch mal auf die Mengenangaben auf den Verpackungen?? Denn bei vielen Produkten ist erheblich weniger in den Verpackungen drin als vorher. Und trotzdem werden die Preise teurer gemacht. Es wird Zeit, diese Shrinkflation gesetzlich zu verbieten (Anti-Inflation-Act aus den USA) und es gegen die USA anzuwenden mit ihrem Weiterschieben der Inflation nach Europa und nach Deutschland.

Zusätzlich kommt auch der Ukraine-Krieg dazu der über die teureren Preise finanziert wird. Eigentlich muss das über den Verteidigungsetat finanziert werden.

Weiterhin wäre es besser, klimaresistente Getreidesorten, klimaresistente Kaffe- und Kakaosorten und klimaresistente Tee-Sorten zu finanzieren damit das auch in Zukunft zu haben ist.

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