Kunden kaufen in einem Supermarkt ein.

Ihre Meinung zu Inflation: Die vergessene Mittelschicht

Das Alltagsleben ist deutlich teurer geworden. Die Preise steigen zwar langsamer, aber sie steigen. Das bekommen vor allem Familien mit mittleren Einkommen zu spüren. Von Axel John.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
97 Kommentare

Kommentare

werner1955

Mittelschicht?

Gibst kaum noch. 
Viele sind durch die Politik der letzten Jahre abgehängt worden. Besonders Arbeitnehemer und Renter zahlen seit Schröder/Fischer fast alleine die massiven Kosten unserer Sozialsysteme.

8 Antworten einblenden 8 Antworten ausblenden
Tremiro

Zwar geht auch in Deutschland der Trend zu mehr sehr Reichen und mehr sehr Armen, trotzdem ist Ihre Aussage falsch. Da sind Sie schlicht und einfach auf die AfD-Parolen reingefallen. 

De Paelzer

Wieso die Rentner die massiven Kosten der Sozialpoliti bezahlen, müssen sie mir einmal erklären. Ich habe nicht das Gefühle, dass ich die Sozialsysteme finanziere und wenn es so wäre, ist meine Rente zu hoch.

Auch Rentner nutze häufig die Sozialsysteme. Angefangen bei der Krankenkasse und der Pflegeversicherung.

 

Tremiro

Ich bin offensichtlich der falsche Adressat.

R A D I O

Ich denke Sie liegen völlig falsch. Nach Definition der OECD (orientiert am verfügbaren Einkommen) gehören etwas mehr als 60% der Deutschen zur Mittelschicht. Dann ist da noch die Betrachtung von der Gefühlsebene her, demnach fühlen sich hier im Lande etwa 80% der Mittelschicht zugehörig. 

werner1955

Ich hoffe das diese "Mittelschicht" auch so wie bei den letzte demokratischen Wahlen überall erkennen wer für die hohen Kosten und Inflation verantwortlich ist und diese Parteien massive verlußte hinnehmen müssen. 

Volkspartikel

Mittelschicht?

Ist immer noch sehr breit, bröckelt aber nach unten.

Viele sind durch die Superreichen in den letzten Jahren abgehängt worden. Besonders das besitzlose Drittel der deutschen Gesellschaft wurde durch Hartz IV in seinem Status verfestigt. Besonders Bürger, die Einkommen durch Arbeit erzielen (Spitzensteuersatz > 40 %) anstatt durch Vermögen (pauschal 25 % -- warum???) oder Erbschaft (riesige Freibeträge) oder verbeamtet sind, werden überproportional an den steigenden Kosten beteiligt.

AbseitsDesMainstreams

Hmh, Sie sind vermutlich für unter 200,00 Euro im Monat über die KdR (Krankenversicherung der Rentner) versichert. Ich bezahle den Höchstbetrag von knapp 800,00 Euro. Dazu über 20 % meines Gehalts für Ihre Rente im Umlagesystem. Die heutigen Rentner dürfen nicht Klagen vor dem Hintergrund der schlechten Perspektiven heutiger Einzahler.

Tada

Rentner bekommen Geld. Das bringt der Generationsvertrag mit sich.

Was man in die Rentenkasse einzahlt ist in dem Moment weg, in dem man es eingezahlt hat. Das geht für die Renten der älteren Semester weg. 

püppie

Die Mittelschicht hält den Laden eigentlich am laufen.

Der Sozialstaat verteilt aus der Mitte nach unten und von dort gehts über Biliglöhner aus dem EU-Ausland nach ganz oben.

Das wird nicht ewig gut gehen. Wir müssen wieder dort hin kommen, wo man sich auf die Hauptgruppen (Mittelschicht) fokussiert und schaut, dass es denen gut geht. Dann hebt sich so das ganze Niveau. Momentan fokussieren wir uns in der Debatte auf Randgruppen (Sozialhilfeempfänger, Migranten, etc.). Die Steuerbelastung ist laut jährlichem Bericht zur Steuergerechtigkeit in der Mitte massiv gestiegen und oben noch viel massiver gefallen.

Sozialer Sprengstoff.

6 Antworten einblenden 6 Antworten ausblenden
R A D I O

Nein, es sind die Multimillionäre und die Milliardäre, die den Laden am Laufen halten. Wäre es nicht so, würde man nicht so viel Rücksicht auf sie nehmen und sie pflegen und hegen, subventionieren, mit niedrigen Steuern schonen, mit Musik, Theater, Opern und vielen Artikeln mit hervorragenden Darstellungen ihres Schaffens usw. bei Laune halten.

Fred Feuerstein

Nein, es sind die Multimillionäre und die Milliardäre, die den Laden am Laufen halten.

Wer hat denn die Abermillionen erarbeitet? Wohl kaum andere als die Mittelschicht, ohne die die Milliardäre keinen Heller hätten.

fathaland slim

Musik, Theater und Opern sind für Multimillionäre und Milliardäre?

Das sehe ich ganz entschieden anders:

Egleichhmalf

„… mit Musik, Theater, Opern und vielen Artikeln mit hervorragenden Darstellungen ihres Schaffens usw. bei Laune halten.“

Musik, Theater und Oper wird also speziell für Superreiche erzeugt? Wenn ich also z.B. ins Theater gehe, sitze ich vorwiegend zwischen Superreichen? Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Oder gibt es für die spezielle Geheimtheater?

Sie merken schon, dass mit Ihrer Argumentation etwas nicht stimmen kann, oder?

Mauersegler

Dass wir Musik, Theater und Oper nur pflegen, um Milliardäre bei Laune zu halten, ist mir noch nie aufgefallen. Ich treffe da immer ganz andere Leute.

schabernack

➢ Nein, es sind die Multimillionäre und die Milliardäre, die den Laden am Laufen halten … so viel Rücksicht auf sie nehmen und sie pflegen und hegen … mit Musik, Theater, Opern … bei Laune halten.

Wären es nur die Multimillionäre und Milliardäre, die das alles oben nutzen, wäre das alles längst Pleite. Die Superreichen sind die ganz kleine Minderheit der Besucher dieser Kulturereignisse.

Bernd Kevesligeti

Und die Inflation ist auch ein Instrument zur Umverteilung in der Gesellschaft. Die Nettolöhne (nicht die Bruttolöhne) von Arbeitern stiegen in den letzten drei Jahren geringer als die Inflationsrate.

Bei der Mittelschicht kommen auch noch jede Menge Insolvenzen wegen der Energiepreise hinzu. Betriebe die mit Zement oder Dünger zu tun haben.

Auf der anderen Seite, ganz oben in der Gesellschaft, sind die Einkommen gestiegen. Zu verweisen ist da auf den Milliardärsreport der Schweizer Großbank UBS und der Unternehmensberatung PrcewaterhouseCoopers, aus der hervorgeht, dass zwischen dem März 2019 und dem Juli 2020, die deutschen Milliardäre um 95 Milliarden Dollar reicher geworden sind. 

10 Antworten einblenden 10 Antworten ausblenden
werner1955

letzten drei Jahren geringer als die Inflationsrate.

Dank der falschen Ampelpolitik. Immer Belastungen durch Steuren, Gebühren und hohen Sozialversicherungen zeigen das es der falsch Weg ist.  Gut das mehr demokratische anständige Bürger diese Ursachen dafür klar erkennen. 

Bernd Kevesligeti

"Schön wenn mehr Bürger die Ursachen dafür klar erkennen".

Die Ursachen liegen in der Steuerpolitik, Freigrenzen für Spitzensteuersätze wurden zugunsten von reichen geändert. Dann die Inflation durch die Energiepreisentwicklung. Und natürlich die nicht gerade offensive Tarifpolitik der meisten Gewerkschaften. Abschlüsse meist auf zwei und mehr Jahre.

Egleichhmalf

„Und natürlich die nicht gerade offensive Tarifpolitik der meisten Gewerkschaften. Abschlüsse meist auf zwei und mehr Jahre.“

Dann sollten Sie sich bei der für Sie zuständigen Gewerkschaft beschweren.

werner1955

nicht offensive Tarifpolitik?
Richtig. 
Mit mindesten 20% Lohnerhöungen, so wie bei Alimntierungen und Mindeslohn in den letzten jahren auch,  hätten wir diese Inflation sicher besser für die hart arbeitenden Arbeitnehmer und Rentner bekämpft. 

saschamaus75

>> Dank der falschen Ampelpolitik. Immer Belastungen durch Steuren, Gebühren und

>> hohen Sozialversicherungen

 

Ähh, das Meiste davon stammt aber aus CxU-Zeiten? oO

 

91541matthias

Dank der falschen Ampelpolitik

Naja, gewisse Veränderungen in Gesellschaft, Arbeitswelt, Steuer und Bevölkerung sind seit vielen Jahren bekannt, wobei die Ampel viele Probleme erkannt hat aber durch den FDP-Klotz am Bein wenig davon lösen kann. 

16 Jahre Merkel können nicht in einer Legislatur geändert werden.

Gut das mehr demokratische anständige Bürger diese Ursachen dafür klar erkennen

Welche Bürger? Fans des "Abgrund für Deutschland?" Nein danke, dann bleib ich lieber anständig und wähl weiter Mitte statt rechtsaussen

Keinen Millimeter nach links

"Und die Inflation ist auch ein Instrument zur Umverteilung in der Gesellschaft."

Das mag in linker Doktrin so behauptet werden, lässt aber jedem Volkswirtschaftler die Haare zu Berge stehen.

"Auf der anderen Seite, ganz oben in der Gesellschaft, sind die Einkommen gestiegen."

Ganz oben hat man kein Einkommen mehr, sondern Investments. Der täglich Job besteht dann darin, deren Wert zu steigern.

Bernd Kevesligeti

"Ganz oben hat man kein Einkommen, sondern Investments".  So kann man es auch beschreiben.

Und weiter unten hat man zunehmend auch kein Einkommen, dass den Namen verdient. Aus den oben genannten Gründen steigt deren Wert kaum.

Wenn sich Gewerkschaften nur mal so konsequent um die Tarifpolitik kümmern würden, wie andere um ihre Investments.

Mehr dazu in dem Buch des Volkswirtschaftlers Christoph Butterwegge unter dem Titel "Umverteilung des Reichtums".

proehi

Was schmieren sich denn speziell Volkswirtschaftler in die Haare, damit die zu Berge stehen?

Sie schreiben doch selber, dass ab einer gewissen Höhe von zur Verfügung stehendem Geld, Investments getätigt werden, in die mit Sicherheit die Inflationsrate eingepreist ist, damit sich das auch lohnt. Sonst würde sich ja nicht nachweislich deren Vermögen exorbital erhöhen.

Diese Ihre Aussage schließt ein, dass Lohn- oder Gehaltsabhängigen diese Möglichkeit nicht gegeben ist und somit auch die Inflation zur Umverteilung beiträgt. Klar geworden?

saschamaus75

>> ...stiegen in den letzten drei Jahren geringer als die Inflationsrate

 

Sie meinten wohl eher:

...stiegen in den letzten drei Jahrzehnten geringer als die Inflationsrate

 

Nettie

„Das Ergebnis der IMK-Untersuchung: Von den Beschlüssen der Bundesregierung hätten etwa Geringverdiener, kinderlose Paare und Gutverdiener-Familien profitiert“

Letzteres finde ich vor allem deshalb: „Zudem seien die Hauptpreistreiber der vergangenen Jahre Lebensmittel und Energie gewesen. Und hier gelte die Faustformel: Je geringer das Einkommen, desto gewichtiger sind diese beiden Posten. Untere Einkommen seien hier stärker entlastet worden, aber eben nicht die Mittelschicht“ nicht nur frech, sondern wirklich dreist. Und vor allem gesellschaftsspaltend und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt - und damit letztendlich die als solche und damit die Demokratie und damit die Möglichkeit zur Zusammenarbeit an der und damit Erhaltung eines funktionierenden Staats- bzw. Gemeinwesens - und damit wiederum der allgemeinen Existenzgrundlagen - gefährdend. Ein offensichtlich nicht nur im Bereich der internationalen Politik, sondern auch in der realen Welt immer bedrohlicher werdendes Szenario.

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
Egleichhmalf

Das IMK ist gewerkschaftsnah aufgestellt (siehe Wikipedia). Wie kommen Sie darauf, dass ausgerechnet dieses Institut versucht, die Gesellschaft zu spalten oder gar die Demokratie zu gefährden?

Ich gebe allerdings zu, dass die vom IMK herausgefundene Tatsache, dass gerade Menschen unteren Einkommens eher weniger Nachteile durch die Inflation haben sollen als etwa die Mittelschicht in der Tat verblüffend ist und im Artikel m.E. nicht erklärt wurde (oder ich habe es überlesen).

Nettie

„Wie kommen Sie darauf, dass ausgerechnet dieses Institut versucht, die Gesellschaft zu spalten oder gar die Demokratie zu gefährden?“

Wie kommen Sie darauf, dass ich behaupten würde, dass ausgerechnet dieses Institut versuchen würde, die Gesellschaft zu spalten oder gar die Demokratie zu gefährden?

werner1955

Das Institut zeigt doch nur die Verursacher klar auf die an der Spaltung in unserem Land verantwortlich sind. 
 

zöpfchen

Die Preise steigen auch, weil die Wettbewerbsintensität abgenommen hat. Die Bürokratie hat so überhand genommen, dass viele Firmen einfach schließen oder Unternehmer Ihre Firmen verkaufen. 

Die meisten meiner Unternehmer-Kollegen haben einfach keine Lust mehr. 

8 Antworten einblenden 8 Antworten ausblenden
Fred Feuerstein

Die meisten meiner Unternehmer-Kollegen haben einfach keine Lust mehr. 

Manche Unternehmer sehen das als Chance.

zöpfchen

Klar. In der Regel aber zum erhöhen der Preise, landläufig auch Inflation genannt. 

Egleichhmalf

So ist das in der Marktwirtschaft: geringe Konkurrenz bei hoher Nachfrage = hohe Preise. Hohe Preise bei starker Nachfrage = Konkurrenz entsteht, und die Preise sinken wieder. Das beobachtete ich seit Jahrzehnten. Funktioniert prima.

AbseitsDesMainstreams

Durch die hohen Markteintrittsbarrieren wie Vorschriften etc. kommen keine neuen Wettbewerber mehr auf den Markt. Die wenigen Oligopolisten freuen sich über ihre Monopolistenrente.

In der Theorie mögen Sie Recht haben, außerhalb des Labors gelten andere Regeln.

zöpfchen

und ich beobachte, dass die Unternehmer erstmals keine Lust mehr haben, um Marktanteile zu erobern. 

Damit ist auch die Chance auf sinkende Preise hinfällig. 

werner1955

die Preise sinken wieder?

Seit Schröder/Fischer Regierung steigen gerade für Arbeitnehmer und Rentenr die belastungen massiv. Auch dei GROKOs und besonders die Ampel sorgen duch Ihre Politik für immer mehr arme Arbeitnehmer und Rentner in unserem Land. 
1000 Mrd. Steuereinhamen und 2000Mrd Schulden sind das traurige Ergebniss dieser jahrelangen falschen Politik. 
Und immer wir noch wird von mehr Ausbeutung und Schulden geredet. 

 

Lucinda_in_tenebris

Unternehmen geben nicht auf, weil sie "keine Lust" mehr haben Formulare auszufüllen, insbesondere, wenn sich das auch noch pekunär lohnt. Sie geben aber auf, wenn sie gegen eine kriminell aggierende Kokurenz chancenlos sind. Administrative Lenkungen sind wichtig gegen Geldwäsche und Steuerbetrug.

 

 

zöpfchen

Praktisch alle meine Unternehmer-Kollegen wünschen sich, dass der Staat gegen GEldwäsche und STeuerbetrug vorgeht. Die Formulare (oder das idiotische Nachhaltigkeitsberichtsgesetz) helfen da aber überhaupt nicht. 

odiug

Zum einen sollte man sich nicht irre führen lassen, wenn von einer sinkenden Inflation gesprochen wird. Fakt ist, die Preise im Lebensmittelbereich sind im letzten Jahr um mehr als 10 Prozent bei vielen Produkten gestiegen. Sinken werden die Preise wohl nicht mehr. Restaurants haben mal eben teils 15 Prozent erhöht, wohlgemerkt zum Vergleich zu einer Zeit, als die gleiche Mehrwertsteuer galt. Auch der Faktor Energie wird nicht gesenkt, obwohl die Einkaufspreise sinken. Und so mancher Landwirt schiebt das Wetter vor um Preise zu erhöhen, dabei gilt das nur für wenige Produkte. Und die Löhne für Hilfskräfte machen auch keine Erhöhungen in dem Maße aus. Also werden alle durch Industrie, Produzenten, Gastronome und den Handel ganz bewusst abgezockt. Für mich hat das sogar teilweise betrügerische Züge. Ich erinnere an Mogelpackungen und Mengenreduzierungen.

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
Egleichhmalf

„Restaurants haben mal eben teils 15 Prozent erhöht, wohlgemerkt zum Vergleich zu einer Zeit, als die gleiche Mehrwertsteuer galt.“

Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Restaurants benötigt kein Mensch zwingend, d.h. man geht einfach nicht hin.

Tremiro

>>Und so mancher Landwirt schiebt das Wetter vor um Preise zu erhöhen,...<<

In der Landwirtschaft gibt es auschließlich Preise die der Markt diktiert. Vom - relativ kleinen Markt - Direktverkauf abgesehen, kann kein einziger Landwirt seine Preise erhöhen. Gleichgültig ob er das Wetter oder sonstwas als Grund angibt. Die Macht der Preisgestaltung haben die 5 größten Lebensmittelkonzerne, die 90% des Marktes beherrschen.

odiug

Nicht ganz richtig. Warenverknappung wird oft von Landwirten durchgeführt und dann erhöhen sich die Preise.

Fred Feuerstein

Löhne und Gehälter hielten schon seit Jahren nicht Schritt mit der Inflation und vernichteten so stetig die Errungenschaften von Arbeitern und Angestellten. Ein Kaufkraftverlust, der nicht nur in den Portemonnaies Betroffener zu spüren ist sondern sich inzwischen auch deutlich in den nachhaltig gesunkenen Konjunkturdaten findet. 

Höhere Lohn- und Gehaltsabschlüsse und auch höhere Mindestlöhne sind überfällig.

6 Antworten einblenden 6 Antworten ausblenden
Egleichhmalf

„Löhne und Gehälter hielten schon seit Jahren nicht Schritt mit der Inflation und vernichteten so stetig die Errungenschaften von Arbeitern und Angestellten.“

Wenn es wirklich so wäre, müssten alle seit Jahrzehnten mehr und mehr verarmen. Tatsächlich geht es heutigen Arbeiterfamilien signifikant besser als zB in den fünfziger oder sechziger Jahren. Damals besaßen meine Eltern z.B. kein Auto, keinen Fernseher, kein Telefon, und an Urlaubsreisen war gar nicht zu denken. 40-50 Jahre später gab es kaum noch einen Haushalt, der nicht über alle diese Dinge verfügte.

Fred Feuerstein

Wenn es wirklich so wäre, müssten alle seit Jahrzehnten mehr und mehr verarmen.

Genau so ist es.

Auto, Fernseher oder Telefon sind keine Wohlstandsindikatoren, wie es echte Vermögenswerte wie z.B. Immobilienbesitz oder Kapital sind. Bei diesen Werten ist der Besitz dramatisch gesunken, Bildung dieser Vermögenswerte kann heute Ottonormalverbraucher kaum mehr aus eigener Kraft erringen.

Werner40

Seit 2008 gab es laut Statista einen Reallohnzuwachs von 7,4%. Von Kaufkraftverlust kann keine Rede sein.   

Fred Feuerstein

Und ob von Kaufkraftverlust die Rede sein kann. Allein von 2020 an ganz massiv.

schabernack

➢ Seit 2008 gab es laut Statista einen Reallohnzuwachs von 7,4%. Von Kaufkraftverlust kann keine Rede sein.

Nur in Verbindung mit der Betrachtung der Teuerungsrate im gleichen Zeitraum seit 2008 ist die Zahl 7,4% überhaupt sinnvoll zu erwähnen.

Lucinda_in_tenebris

Ich glaube gar nicht, dass es die Lebensmittelpreise sind, die die Menschen fertig machen, sondern die stetig steigenden Mieten. 50-70% des Einkommens für Mieten zu zahlen, gilt ja schon als normal. ende der Erhöhungen dabei nicht absehbar. 

Carlos12

1.) Die gestiegene Inflation ist ein weltweites Ereignis angestartet durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine, verbunden mit den stark gestiegenen Energiepreisen und den Verknappten Lebensmitteln. Selbst wenn die Energiepreise wieder gesunken sind und sich die Lebensmittellieferungen wieder halbwegs normalisiert haben, dauert es noch eine Weile bis sich die Inflation weltweit wieder einpendelt. Der einfach gestrickte Wähler denkt aber, dass die Inflation im eigenen Land Schuld der eigenen Regierung ist, sei es in Sri Lanka oder USA.

2.) @ püppie, 12:43 Uhr

Bei der Diskussion um die Randgruppen geht es um die finanzielle Unterstützung bedürftiger Menschen. Wenn auch die Mittelschicht finanzielle Unterstützung braucht, dann haben wir in diesem Land deutliche Probleme. Ich kann solche Maßnahmen wie beispielsweise Wohngeld noch verstehen. Meiner Meinung nach geht es beim Ruf nach Unterstützung der Mittelschicht meistens darum auch was abgreifen zu können.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Tremiro

Volle Zustimmung. Sie haben es auf den Punkt gebracht.

püppie

Wenn die Mittelschicht Unterstützung braucht, ist es zu spät.

Ich schreibe nicht von Unterstützung. Ich meine man muss einige Parameter wieder in den Griff bekommen, so dass die Mittelschicht "funktioniert", d.h. lebt und etwas erwirtschaftet und konsuniert. Dann kann man sich wieder auf Bedürftige konzentrieren. Momentan höre ich nur Neiddebatten über Migration oder eben sozial Bedürftige. Und ganz leise, im Windschatten davon, stopft sich eine Elite die Taschen voll. Ohne Beteiligung am Sozialstaat.

Ich meine auch dass man sich um die Bedürftigen kümmern muss. Das ist aber momentan der falsche Fokus.

pasmal

Wen interessieren Mittelstandsfamilien, die gelten doch bestenfalls als frustriertes Wahlvieh. Wie die mit den Auswirkungen ,Schildbürgerstreichen, nein -schlägen und Versäumnissen aus der Regierungspolitik zurechtkommen ist doch bestenfalls in Zeiten anstehender Wahlen ein Scheinthema, um den Stimmenfang zu optimieren und Versprechungen dann schnell wieder zu vergessen.. Längst hat man das Gefühl, es gelte, Hauptsache die Zahl der Milliardäre steigt, was immer wieder durch die  und vor allem von diesem Mittelstand, , teuer zu bezahlenden Ungerechtigkeiten, Gesetzesschlupflöcher und Seilschaften möglich wird. Das Auskommen des Mittelstandes war seit Kohl und ist genauso wenig bis heute, da wohl mehr aus totalem Unverständnis, nicht von Bedeutung, in diesem unserem Lande.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Tremiro

Kandidieren Sie als Politiker und machen Sie es besser.

gelassenbleiben

Längst hat man das Gefühl, es gelte, Hauptsache die Zahl der Milliardäre steigt, was immer wieder durch die  und vor allem von diesem Mittelstand, , teuer zu bezahlenden Ungerechtigkeiten, Gesetzesschlupflöcher und Seilschaften möglich wird.

Gut das nicht die AFD regiert, deren sog Wirtschafts- und Steuerprogramm zielt auf Vergünstigungen besonders bei  Einkommen ab 300000€ ab. (Wenn nicht sowieso die Wirtschaft Pleite gehen würde, hätten also nur die sprichwörtlichen oberen 10000 erwas davon, aber mit Dexit und „Remigration“ würde es auch für die nicht mehr reichen)

wenigfahrer

Das ist immer die Frage wer denn zur Mittelschicht gehört, wir haben viele Millionen Rentner die praktisch nur die Hälfte vom Lohn von vorher haben, manche sogar noch weniger.

Wenn schon Familien mit zwei Kinder und Beide gehen arbeiten Probleme haben, was soll dann der Rest sagen, viel Mittelschicht die immer bemüht wird kann es also nicht mehr geben, und ja es wird alles teurer, Lebensmittel und Energie plus Miete sind die größten Kostentreiber.

Wie soll der Rentner zum Beispiel bei 50-60 Euro Rentenerhöhung Netto die Kosten ausgleichen, die um 100 Euro gestiegen sind, irgendwie wird oben anders gedacht und gerechnet als es unten in der Wirklichkeit ist.

Die Definition Mittelschicht brauch wohl mal eine Überarbeitung hab ich das Gefühl, da muss sich keiner mehr wundern das Kneipen und der handel am jammern sind. 

AufgeklärteWelt

Die Ampel hinkt mit den Steueranpassungen hinterher und weigert sich, diese wie in anderen Ländern üblich automatisch an die Inflationsentwicklung anzupassen. Bürgernah geht anders. Anspruch und Wirklichkeit liegen bei der Ampel meilenweit auseinander.

6 Antworten einblenden 6 Antworten ausblenden
Carlos12

Die Steuersätze sollte auch meiner Meinung nach an die allgemeinen Einkommenssteigerungen angepasst werden. 

Aber die Ampel dafür verantwortlich zu machen, was 16 Jahre CDUgeführte Regierungen auch nicht gemacht haben ist dummes Ampelbashing.

Keinen Millimeter nach links

Die FDP hat bisher jedes Jahr die kalte Progression abgemildert, sprich den Grundfreibetrag und die Grenze zum Spitzensteuersatz angehoben.

Unwaehlbar

Im allgemeinen ist die aktuelle Politik ein großer Preistreiber. 

Die Hälfte des Strompreises sind Abgaben. 

19%MwSt auf Gas. 

Knapp 50% Abgaben bei Treibstoffen. 

Extrem hohe Steuerlast und Sozialabgaben in allen Einkommensschichten. 

Verteuerung der Produktion durch massive Bürokratie. Verteuerung von Bauvorhaben durch massive Bürokratie und Bauvorschriften.  Der Staat hält überall die Hand auf.  Klar muss er Geld einnehmen,  aber die Industrie und auch sehr viele Fachkräfte wandern ab. 

Mal ehrlich, eine Entlastung der Bürger ist nicht das Anheben des Steuerfreibetrages um ein paar Euro.  was hier im Jahr mehr zur Verfügung steht ist oftmals ein einem Monat durch die gestiegenen Verbraucherpreise aufgefressen. Es müssen spürbare Entlastungen und Steuersenkungen auf Selbstständige und nichtselbstständige Arbeit her.

Juwa

Wieso müssen die Steuern denn immer gleich an die Inflation angepasst werden?

Mit einer Anpassung der Steuern wird die Inflation stärker verfestigt und wird weiter in die Höhe getrieben.

Es ist schon richtig wenn die Steuern erst einmal nicht angepasst werden, weil dann mehr Geld aus den Wirtschaftssystem genommen wird und damit die Inflation ausgebremst wird. Ähnliches ist mit steigenden Zinsen, auch sie nehmen dem System Geld. Das Gegenteil ist wenn der Staat Steuergeschenke und Entlastungspakete schnürt ohne anderswo Geld aus den System dafür zu nehmen.

Fred Feuerstein

Wieso müssen die Steuern denn immer gleich an die Inflation angepasst werden?

Weil anderenfalls eine Einkommenserhöhung, die zum Ausgleich der Inflation erforderlich wäre, von der Steuer aufgebraucht wird und mithin wirkungslos ist.

 

Werner40

So steigt das Steueraufkommen immer weiter an ( kalte Progression ) und kann für neue Ausgabeideen, vorrangig bei Sozialausgaben und auch zur Rentensubvention, verwendet werden.

Miauzi

Die Armutsrentner wie ich bekommen es wohl nicht zu spüren?

Sorry - wenn die aktuelle asoziale Bundesregierung jetzt schon ankündigt das Bürgergeld nächstes Jahr nicht zu erhöhen ... bitte was soll ich bei der weiterhin anhaltenden Inflation machen?

Ladendiebstahl? - Eine Bank versuchen auszurauben? - Einen Politiker entführen und Lösegeld verlangen?

8 Antworten einblenden 8 Antworten ausblenden
R A D I O

Sachlich bleiben. Es geht lediglich um Fakten, um Zahlen in Relationen, nicht ums Absolute.

Tino Winkler

Wie wäre es mal mit Sparsamkeit zu versuchen.

Wie viele in den Urlaub fliegen und in den ständig überfüllten Restaurants teuer essen gehen, fällt offenbar nicht auf.

R A D I O

User Miauzi schrieb von "Armutsrentnern". Denken Sie, die fliegen jedes Jahr in den Urlaub und gehen teuer essen? Ist mir persönlich noch nicht aufgefallen. Wieviel kann ansonsten ein Armutsrentner Ihrer Meinung nach sparen, 80 Cent/Monat, mehr?

Werner40

Die Mittelschicht hat jedenfalls nicht, wie die Bürgergeldempfänger, eine Erhöhung um 24% in 2 Jahren erhalten.

Montag

Angeblich herrscht ja Fachkräftemangel. 
Können Sie sich einen Nebenjob (Teilzeit) vorstellen? 
Beispielsweise in Ihrem früheren Beruf bei Ihrem früheren Arbeitgeber?

Unwaehlbar

Ich denke das Bürgergeld ist auf einem vernünftigen Niveau. 

R A D I O

"Vernünftig" ist gut, sehr sachlich. Und ich will nicht einseitig argumentieren: einen Spitzensteuersatz von 15% fände ich ebenfalls vernünftig.

derkleineBürger

Wie wäre es mit arbeiten gehen ?

Früher konnte 1 Person eine 4köpfige Familie ernähren, das geht seit gestern nicht mehr.

Und heute braucht man halt häufig als Rentner die Rente von 2 Leuten -  oder halt n Job.

So what ? Ausschlaggebend dafür war übrigens das Wahlverhalten der jeweiligen Rentner-Generation.

Würde mich nicht wundern,wenn die Rentner von heute dafür sorgen,dass die Kinder von morgen erstmal 3 Tage arbeiten gehen dürfen, um 2 Tage Kindergarten/ Schule finanziert zu kriegen...

Montag

"Zudem seien die Hauptpreistreiber der vergangenen Jahre Lebensmittel und Energie gewesen ... Faustformel: Je geringer das Einkommen, desto gewichtiger sind diese beiden Posten. Untere Einkommen seien hier stärker entlastet worden, aber eben nicht die Mittelschicht."

Vorschläge:

- Steuern und Abgaben auf Lebensmittel auf den Prüfstand stellen. 
(Grundnahrungsmittel sollten steuerfrei sein oder ermäßigt besteuert werden. Kuriositäten bitte auch bereinigen, etwa unterschiedliche Besteuerung für Wasser "mit" und "ohne" Kohlensäure   https://www.steuern.de/mehrwertsteuer )

- Strom-Infrastruktur auf ein angemessenes Niveau bringen. 
(Etwa 3/4 der Stromkosten entfallen auf Steuern, Abgaben und Netzentgelt inklusive der Entschädigung für Windstrom, der mangels Netzkapazität nicht eingespeist werden kann. Beispiel: https://www.co2online.de/energie-sparen/strom-sparen/strom-sparen-strom… )