Der Union Jack spiegelt sich in einer Pfütze

Ihre Meinung zu Stimmung in Großbritannien: Widerwillig Labour wählen

70 Prozent stimmten in der englischen Hafenstadt Grimsby für den Brexit. Bei der darauffolgenden Wahl kippte die ehemalige Labour-Hochburg zu den Tories. Heute ist die Ernüchterung groß. Von Valerie Krall.

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104 Kommentare

Kommentare

Eistüte

Der Beitrag lief gestern schon in Deutschlandfunk. Die Geschichte des Fischereihafen Grimsby erinnerte mich ganz stark an die Cannery Row von Steinbeck.

Es ist halt kein Fisch mehr da zum Fangen oder nur sehr viel weniger als früher.

Da kann die Politik dann wenig dafür, wenn das meiste weggefischt ist.

Was bleibt, ist Tristess.

Wo man die dann politisch verorten möchte, bleibt jedem selbst überlassen... 

 

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Montag

Da kann die Politik dann wenig dafür, wenn das meiste weggefischt ist."

Doch. Fangquoten. Maschengröße der Fischernetze. Schutzgebiete, wo Jungfische ungestört heranwachsen können. Und so weiter. (Nachhaltigkeit ist, wenn man die Meere nicht leerfischt. Und das hat auch etwas mit Politik / Regeln / Gesetzgebung zu tun.)

Affen_D

"Brexit war eine sehr gute Idee. Die Politiker haben es nur nicht richtig umgesetzt, weil sie den Brexit nicht wollten. Und das Ergebnis: Flaute im ganzen Land"

So einfach kann man es sich natürlich machen! Was die Briten bis heute scheinbar nur nicht kapieren wollen ist, dass GB als Imperium nicht mehr den ganzen Globus umspannt und es für Handelspartner immer Zwei braucht! Hier einfach loszulaufen und zu behaupten, die ganze Welt wartet doch nur auf die Briten, nur London selber will nicht, ist einfach nur billig! Mit der EU will jeder Handel treiben! Der Markt ist riesig, die Produkte sind gut und Geld ist auch da! Was kann Little Britain da schon alleine anbieten, wenn man einmal vom Finanzzentrum London absieht?

Der Brexit war die dümmste und auch arroganteste Idee, die den Insulanern jemals eingefallen ist! Nicht einmal der NHS hat davon profitiert! Und war das nicht sogar eines der schlagkräftigsten Argumente für den Brexit???

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ein Lebowski

Die haben es sogar auf der IST Liste stehen, ein Handelsabkommen mit Australien zu schliessen, das wars dann aber auch, das müssen Profis sein.

Apollo1995

Wahnsinn, oder? :-)

Sisyphos3

Was die Briten bis heute scheinbar nur nicht kapieren wollen

............

 

gut dass es uns gibt

die den Briten (und jeder anderen Nation) sagen was gut ist und wo es lang gehen soll

dafür schätzt man uns ja auch der Welt

oder ?

fathaland slim

Nicht einmal der NHS hat davon profitiert! Und war das nicht sogar eines der schlagkräftigsten Argumente für den Brexit???

Sie haben ja Recht, aber müssen die drei Fragezeichen unbedingt sein? Satzzeicheninflation wird im Netz als Gebrüll wahrgenommen.

KleinerOnkel

Es war der Brexit, der das Land ruiniert hat. Es ist nur traurig, dass viele Wähler wie Herr Goodwin es immer noch nicht einsehen - auch jetzt nachdem die populistische Fassade gefallen ist.

Das Spiel war von außerhalb schnell zu durschauen - ein paar Randgruppen, die mit Milchmädchen Rechnungen vom Brexit profitieren würden, herausgepickt und kräftig die Werbetrommel gerührt.

Dass die Wirtschaft bis auf diese Randgruppen an die Wand gefahren wird dürfte doch auch den Tories klar gewesen sein. Ich verstehe nicht warum die Sehenden es trotzdem gewollt haben.

Tino Winkler

Der Brexit ist grandios gescheitert, Schuld sind die unfähigen Politiker, die ihn ausgeführt haben, so langsam geht den Briten das Licht an.

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teachers voice

Klar, nicht die eigene Entscheidung war falsch - nein, die „Politiker“ waren es! 

Wenn es nicht so ernst wäre…

pasmal

Wenn 70% damals für den Brexit stimmten, die absehbaren Folgen entweder nicht sehen konnten oder wollten, weiß man von welchen 'Qualitäten' englischer Wähler man ausgehen mußte und muss. Für uns Resteuropäer ein unerwartetes Geschenk, dass sie sich von Ferrar, Jonson und all den anderen Hütchenspielern beschwatzen ließen,denn die Gefahr, die für die Gemeinschaft und letztlich für uns Deutsche durch diese Rosinenpicker zunehmend ausging, nahm immer bedrohlichere Formen an. Bestimmt hätte sich, auch wenn sie, nach uns, der einzige Nettoeinzahler waren, was eh mit zu erwartenden Rosinenpickernachverhandlungen irgendwann weggenommen wäre,  Great Britain eher zum EU-Killer, vielleicht auch in Folge ihrer US-Hörigkeit, entwickelt, denn als Förderer.

franxinatra

Ein 'langweiliger' (Zitat TS) Herausforderer kann eine größere Chance bieten als all die Maulhelden, denen  -verzeihung: die Mikrofone und Kameras hinterher rennen; ich sehe in den populistischen 'erfolgen' auch eine Ursache darin, dass den lauten Tönen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird als den sachlichen Zusammenhängen.

Und das darf nicht mit der einfacheren Vermittelbarkeitgerechtfertigt werden!

oppongk118@gmail.com

Schuld sind die Wähler slebst. Aus Egoismus wollten die alle andere EU-Mitfischer aus dem Meer vertreiben und das ganze Fisch für sich allein  sichern,immer nach dem Motto " Jedem seiner und mir das meiste. Jetzt ist der Schuss nach hinten gegangen und nun wird Rechtextrem gewählt.

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Sparer

Ich dachte immer, Labour wäre eher Mitte-Links ?!

Sparer

Labour macht große Versprechungen: „Wirtschaft stabilisieren, Lebenshaltungskosten und Energiepreise senken, zusätzlich 40.000 Arzttermine pro Woche“.

„Wirtschaft stabilisieren“ klingt nach „(neue) Schulden machen, „Lebenshaltungskosten senken“ nach entweder dirigistischen Eingriffen zu Lasten derer, die auf der anderen Seite der Lebenshaltungskosten stehen (zB Lebensmittelhändler/Vermieter/Handwerker) oder „(neue) Schulden machen“ (für Zuschüsse). „Energiepreise senken“ klingt am Einfachsten umsetzbar für den großen Ölproduzenten UK, wird aber die Einnahmen des Staates senken, somit (neue) Schulden hervorrufen. „Zusätzliche Arzttermime“…auch in D. ein Wunschdenken, dafür bräuchte man aber zunächst zusätzliches medizinisches Personal, aber das kann man sich bekanntlich nicht schnitzen.

Und das alles bei einem Staatsschuldenstand von annähernd 100% des BIP. 
Man darf gespannt sein, wie Starmer das alles umsetzen will.

 

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schnitzundschnitz

Viel schlimmer kann es ja nicht mehr werden. Warten wir vielleicht erst einmal ab. Er scheint ein solider Kerl zu sein.

Apollo1995

Das geringere Übel

So gesehen, bleibt den Briten nichts anderes übrig als Labour zu wählen, wenn sie nicht von den Tories und deren katastrophalen 14-jährigen  Regierungsbilanz abkommen wollen! Rechts der Tories warten schon sehnsüchtig Nigel Farage und sein neuer Faschisten-Verein! Farage, der den Brexit und den Niedergang der britischen Konservativen, mit Hilfe des abstrusen blonden strubbeligen Gehilfen Boris Johnson einläutete, sieht die Gunst der Stunde für sich und die seinen. Links von Labour tut sich nicht viel, um nicht zu sagen gar nichts! So liegt es bei Labour den braunen Sumpf durch die Regierungsübernahme im Westminster zu verhindern. Ob in das gelingen wird, dass steht wirklich in den Sternen, denn dafür sind die britischen Probleme eine Mega-Last, als das man sie in nur einer Legislaturperiode erfolgreich bekämpfen könnte, nach einem 14-jährigen Chaos welches die Tories hinterlassen haben. Man kann Labour und den Briten nur Glück wünschen das sie es schaffen!

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gelassenbleiben

Der Titel ist misleading, so fördert man journalistisch subkutan politikverdrossenheit: ——widerwillig wählen-

gelassenbleiben

Der Brexit ist ein Lehrbeispiel dafür, was passiert, wenn man den Populisten folgt

Moderation

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teachers voice

. "Brexit war eine sehr gute Idee. Die Politiker haben es nur nicht richtig umgesetzt, weil sie den Brexit nicht wollten. Und das Ergebnis: Flaute im ganzen Land", meint Goodwin.

Der klassische Rechtspopulistensprech!  Und prompt stellt er sich als Farage-Wähler heraus.

Das Muster ist, niemals selbst etwas  falsch gemacht zu haben und an allem „die Politiker“ schuld sein zu lassen.  Und die Rechtspopulisten wählen, weil diese vorgeben “keine Politiker” zu sein.

Eigentlich ein Stoff für eine Satire - aber leider ist es eine Realsatire.

Wolf1905

„ …Aber wegen des Brexits ging der Wahlkreis 2019 zum ersten Mal an die Konservative Partei unter Boris Johnson. "Brexit war eine sehr gute Idee. Die Politiker haben es nur nicht richtig umgesetzt, weil sie den Brexit nicht wollten. Und das Ergebnis: Flaute im ganzen Land", meint Goodwin. …“

Selber schuld, hätten er und die anderen nicht für den Brexit gestimmt. Aber in seiner Äußerung erkennt man ja, dass Goodwin den Brexit prinzipiell möchte - alle Vorteile für die Briten - tolle Einstellung!

rjbhome

sicher werden viele Briten widerwillig Lsbour wählen   nachdem sich Starmer als eher rechts bis neocon profiliert hat und echte Labours wie Corbyn ins Abseits manövriert hat. Aber in UK haben die Tories ihre Gier und Unfähigkeit so schlecht versteckt   das kaum jemand unterhalb der Milliardärsgrenze sie noch erholen mag.

Kaneel

Besten Dank für die Bilder und Kommentare zu Larry, dem Chief Mouser der 10 Downing Street!

Nettie

„Stimmung in Großbritannien: Widerwillig Labour wählen“

In Großbritannien kippt derzeit nicht nur die Stimmung, auch die Wirtschaft pfeift auf dem letzten Loch.

Und dafür, dass es so gekommen ist haben die Brexiteers und Führer und Finanziers der  Kampagne gegen die EU und auch sonst alles, das ihnen nicht exklusiv britisch und „einheimisch“ genug ist gesorgt.

MRomTRom

++ Die Stabilität ist  w i c h t i g e r  als ein Erdrutschergebnis ++

Die Tories haben nach 14 Jahren an der Regierung und einer Politik, welche die Bedürfnisse der Briten nicht mehr erfüllt, die voraussichtliche Abwahl selbst verschuldet.

++  

Ein Regierungswechsel ist das 'normal' in einer parlamentarischen Demokratie.

++

Allerdings wäre eine quais Vernichtung der Konservativen Partei an der Wahlurne nicht im Sinne der britischen Gesellschaft. Ihre Demokratie lebt davon, eine funktionsfähige Regierung aber auch eine ebenso funktionsfähige Opposition zu haben, welche im Falle eines Wechselwunsches durch die Wähler regierungsbereit zur Verfügung steht. 

++

Die Tories waren über 150 Jahre eine der erfolgreichsten Parteien Europas und ihre Ersetzung durch verantwortungslose Populisten wie 'Reform' von Farage würde die Insel destabilisieren.

++ 

Sie müssen zur Selbstreinigung finden und populistische Irrfahrten beenden. 

 

  

Duzfreund

"Widerwillig Labour wählen..." Nun was man den Briten lassen muss, bei aller Ödheit des Parteiensystems mit der ewigen Zuspitzung auf die zwei "großen", haben sie doch eine immens bessere Kandidatenlage als der große Bruder... Jetzt braucht es nur noch vernünftige Herangehensweisen. Der große Schnitt ist getan, jetzt kann es doch nur um Schadensminimierung gehen. 

gelassenbleiben

Stimmung in Großbritannien: Widerwillig Labour wählen

Der Titel ist misleading und passt nicht zum Artikel. Er suggeriert die Menschen in ganz UK würden nur widerwillig Labour wählen wollen.

Der Artikel geht jedoch nur über die Stimmung in einer Stadt die zu 70(!)% für den Brexit gestimmt hatte. Und selbst hier ist nun eine Mehrheit für Labour. Also ganz anders als der latent labourfeindliche Titel suggeriert. Mit so etwas kann man auch Politikverdrossenheit fördern: -Widerwillig wählen

Bernd Kevesligeti

Wenn Keir Starmer nur hölzern wirken würde, dass ginge ja noch. Inzwischen hat sogar die wirtschaftsliberale Zeitung The Economist zur Wahl von Labour aufgerufen. Und ob er die Probleme des National Health-Systems (NHS) lösen wird ? Im Labour-Wahlprogramm ist für das Gesundheitssystem nicht mehr Geld vorgesehen wie in den Budgetjahren 2010 bis 2015. Vor einigen Tagen sind übrigens die Assistenzärzte in den Streik getreten. Sie fordern einen Ausgleich für den Reallohnverlust der letzten 15 Jahre.

Zur Realität gehört inzwischen auch, dass linke Labour-Leute ausgegrenzt werden und in manchen Wahlkreisen als Unabhängige  kandidieren, so Jeremy Corbyn in Islinghton-North.