Ein an eine Wand im Künstlerviertel Vila de Gràcia gesprühter Schriftzug "Tourists Go Home" in Barcelona

Ihre Meinung zu Tourismus in Spanien: Ein Rekord, der nicht glücklich macht

Spanien erwartet in diesem Jahr einen Tourismus-Rekord. In den Hochburgen sind viele Bewohner genervt, Experten sprechen von "Raubtourismus". Von Sebastian Kisters.

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95 Kommentare

Kommentare

Questia

Marktwirtschaft - 

Ursula Weidenfels hat sich in einem Gespräch zu den Protesten in Spanien geäußert.

Sie meinte Hayek würde die Preise erhöhen, wenn zu viele Touristen kämen, z.B. durch eine Kurtaxe.

Das hat mich überrascht. Denn solche staatliche Regelung widerspricht doch gerade der Theorie vom freien Markt, der ja Alles zu Aller Zufriedenheit lösen solle.

Und Preiserhöhung führt eben dazu, 

: dass nur noch die kommen können, die sich das leisten können.

: dass wieder die, die schon haben, noch dazu bekämen - diejenigen, die sich eine Ferienwohnung kaufen können.

Der aufkeimende Luxustourismus zeigt schon jetzt. Die Probleme werden größer, je reicher die Menschen sind, die kommen. Wohnraum wird teurer und knapper, Wasser wird knapper.

Als wäre es eine Neuigkeit, dass der Lebensstil der Vermögenden die Ressourcen übermäßig belastet.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/der-tag-mit-ursula-weidenfeld-die-… (ab Min. 33:20)

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Vaddern

Bringen Sie Ihre Kritik doch mal auf Norderney, Amrum … an. Die freie Marktwirtschaft wird durch die Kurtaxe bedroht. Oder ist die Kurtaxe nicht eher die von Ihnen gelobte freie Marktwirtschaft (ich presse das raus, was geht)?

Kaneel

"Noch ist das Ausmaß unklar, aber bis zu 50 Prozent der Ferienwohnungen auf den nordfriesischen Inseln könnten illegal sein. Allein auf Sylt wären das über 5.000, auf Föhr etwa 1.500. [...]

Kreisbauamtsleiter Jansen rechnet damit, dass es rund zehn Jahre dauert, bis alles seine Ordnung haben wird. Ihm ist klar, für die Gemeinden ist das eine Mammutaufgabe. Die sie aber angehen müssen. Damit die Touristen auch in Zukunft noch auf Einheimische treffen, wenn sie nach Sylt, Föhr oder Amrum kommen, um die Schönheit der Inseln zu genießen."

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/ferienwohnung-sylt-a…

SirTaki

In den trockenen Monaten, wenn's heiß ist, gibt's weniger Wasser. Zisternen können Abhilfe schaffen. Das geschieht auch.

Nur kommen noch die Regionen der Superreichen, der XXL de Luxe Hotels, die selbst am besten Strandabschnitt gelegen große Wellness und Poollandschaften beherbergen. Was für ein Schwachsinn mit tollem Strand und Meer davor! 

Das zieht Touris an. Und die kommen seit Jahrzehnten. Und es werden mehr.

Mittlerweile in Massen, weil der Hotelbauboom anhält, wie man in weiten Teilen sehen kann. Da kriegen Konzerne und Letten den Hals nicht voll.

Und den Einheimischen geht endlich auf, dass Geld auch Schatten wirft.

Es wimmelt von Gästen, die was erleben und sehen wollen. Sie bezahlen ja dafür.

Also ist's Stadtplanung und Behörde und Politik, die tätig werden muss.

Denn die gibt den Rahmen vor, was das Land verträgt.

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gelassenbleiben

Zisternen können Abhilfe schaffen. Das geschieht auch.

Leider leidet Spanien besonders stark an Dürre. 

R A D I O

An Dürre "leiden" würde ich nicht sagen. In Spanien gibt es mehr als 350 große Stauseen, zählen zu den größten in Europa, z.B. der größte in der trockenen Extremadura, 140 Km2 groß und rund 3 Milliarden Kubikmeter Wasser. Ist oft voll, austrocknen tut er nie. Viele Einwohner aus der Region gehen dort im Sommer Badeurlaub machen, grillen, (Sandstrand sehr gepflegt, Boote können gemietet werden) und lassen es sich gut gehen. Die Schwimmbäder in den Kleinstädten um den Stausee sind meistens voll, auch wegen der grünen Rassen und Schattenplätzchen. In dieser Region kann man auch in den Seen und Flüssen nach großen Fischen angeln. Die Landwirtschaft wird künstlich über viele Kanäle von mehreren Metern breite bewässert, Reis, Paprika, Tomaten, Wassermelonen, Mandeln, Oliven und die schwarzen iberischen Schweinen sind da in den Dehesas auch fröhlich unterwegs, oben drüber viele Geier. Und die Menschen leben fast alle im eigenen Häuschen und haben Leitungs- und Trinkwass ganz nach Wunsch.

meine_eigene_meinung

Nachdem jahrelang die Billigangebote den Sauf/Massentourismus angelockt haben, und die Betreiber vor Ort finanziell aufblühen liessen, soll es jetzt Einschränkungen geben?

 

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Sisyphos3

wer wollte die Touristen ?

die "Bevölkerung" die mit denen auskommen müssen ..... oder einige die damit Geld verdienen

Tino Winkler

Jeder darf sich geänderten Gegebenheiten anpassen.

pasmal

Dank der Tatsache, dass immer mehr Mitbürger zu den Touristenhochburgen ziehen, bzw. fliegen, gibt es zu Hause in Deutschland noch einige nette Flecken, die man in angenehmen Gesellschaft und niederen Zahlen genießen kann. Ich hoffe, dass man für die Nutzung dieses Urlaubsmomentes nicht bald auch noch Gebühren wegen Ausnutzung heimischer Urlaubsmomente durch die Landsleute als  Touristen aufnehmenden  Urlaubsländer zahlen muss.

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gelassenbleiben

Ich habe letztens im Radio einen Bericht über ähnliche Probleme auf einer deutschen Nordseeinsel  gehört. Die Ferienwohnungen haben die Mietpreise so nach oben getrieben, dass es für die notwendigen Angestellten im Ferienbusiness keinen Wohnraum gibt. Restaurants steigen auf Robo-Bedienung um. Einheimische, die nicht primär von Tourismus leben, klagen. Die Gemeinde fördert jetzt Wohnraum, der nicht an Touristen vermietet werden darf. Menschen die seid 20 Jahren auf der  Insel in diversen Jobs gearbeitet haben und in wechselnden Hotels, Ferienzimmern unterkamen, haben nun zum ersten Mal eigene Möbel für ihre Wohnung kaufen können

Tino Winkler

Es wird höchste Zeit Kerosin für Flugzeuge ordentlich mit Steuern zu belegen und Kurtaxe in Spanien auf täglich 20,- Euro zu setzen.

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Sokrates

Was heißt für Sie Kerosin oderntlich mit Steuern zu belegen, wieviel stellen Sie da so vor? Und was sind schon 20 Euro Kurtaxe pro Tag? Meiner Einschätzung würde das nichts bringen, dann würden wohl viele ihren gewohnten Urlaub auf Pump finanzieren wenn was teurer wird! Das wird die Touris nicht unbedingt abschrecken. Auch in Deutschland im Schwarzwald, oder auch im Allgäu oder anderstwo sind viele von vielen Touris genervt, und nicht nur von ausländischen, sondern auch von eigenen! Und wenn man es genau anschaut, gibt es noch viele andere Länder wo bei vielen Bewohnern die Touris nicht immer willkommen sind.

gelassenbleiben

Tourismus ist ja nicht an sich schlecht. Es müssen aber Auswüchse vermieden werden, dann kzauch alle miteinander klar kommen. Also Sauf-Partitourismus in Wohngebieten Ortszentren oder Instagram ‚Geheimtipps‘ in Naturreservaten oder Motorrad Gruppenfahrten durch kurvige Landstrassen und Dörfer sowie Massentourismus im Allgemeinen sind eher suboptimal. Wie schon gesagt Flugreisen, sowieso. Aber da bleibt doch noch viel übrig, für alle Alters-und Preisklassen. Mich stören die Touristen in unserem kleinen Städtchen nicht, wir gaben aber auch nicht wirklich Wohnraummangel oä.

Vaddern

Hier wird Einiges durcheinander geworfen, habe ich das Gefühl. Einerseits geht es um Wasserknappheit durch Massentourismus. Das ist der Tourismus, der sich in Hotels und durch Luxusresorts abspielt, schon immer, mittlerweile nach Corona vielleicht etwas exzessiveres. Andererseits geht es um Wohnungsnot. Das ist der Tourismus mit AirBnB-Wohnungen, die lukrativer an Touristen als an Einheimische vermietet werden können. Das ist auf Mallorca z.B. bereits verboten. 

Der Sauftourismus ist früher übrigens auf der Insel Mallorca nicht unbedingt aufgefallen. Ich habe von 25 Jahren in Deutschland eine Mallorquinerin kennengelernt, die vor ihrem Deutschlandaufenthalt zum ersten Mal nach Arenal gefahren war, um mal ein paar Deutsche „in ihrem Habitat“ zu sehen. Ich dachte damals auch, hast du toll gemacht. 

franxinatra

Und: wir hier im Norden Europas machen auch gerne die Augen zu wenn es um welchen Preis in Spanien unser billiges Grünzeug produziert wird.

Entweder, wir hören auf, den Süden, bis hin nach Afrika, mit kolonialen Methoden auszusagen, oder der Süden kommt zu uns ...

redfan96

„Die ich rief, die Geister, werd ich nicht mehr los“, das ist der Satz, der einem dazu einfallen kann. Die Frage ist, wie lässt sich dieses Rad noch bremsen? Luxustourismus und -Preise sind nicht die Lösung, solange die vor Ort hart arbeitende Bevölkerung nichts davon bei ihren Löhnen und Gehältern spürt. Wenn solche krassen Zustände, wie im Artikel geschildert, solche Missverhältnisse zwischen Lohn und Miete nicht ernsthaft angegangen werden, dann werden sich die Touris wohl bald selbst versorgen müssen, weil dann einfach kein Personal mehr vorhanden sein wird, das bereit ist, zu solchen Bedingungen zu arbeiten und zu leben (oder eher vegetieren?). Auf Inseln wie Mallorca oder den Kanaren (oder auch in D auf Sylt) verschärft sich das Ganze, weil nicht mal schnell Leute hin- und herpendeln können. Die MÜSSEN auf den Inseln angemessenen -Wohnraum finden. Pervers. Seit der Bankenkrise stehen hier  (Kanaren)viele, von den Banken eingezogene Immobilien leer.

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Sisyphos3

Einheimische beklagen, auch die Preise für normale Wohnungen seien zuletzt stark gestiegen

 

denke auf Sylt sieht es auch nicht anders aus

die Einheimischen können sich keine Wohnung leisten ziehen aufs Festland ..... ist ja nicht weit andere pendeln auch - noch weiter 

wird wohl auf Mallorca schwieriger - ob dann auch noch "Tourists go home" steht - oder massiveres

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