
Ihre Meinung zu Qualifizierte Zuwanderung: Kampf um indonesische Köche
Deutsche Unternehmen suchen auf der ganzen Welt nach geeigneten Fachkräften, werden aber von der Bürokratie ausgebremst. Ein Gastronom versucht seit fast einem Jahr, Köche aus Indonesien nach Köln zu bringen. Von David Zajonz.
Was ist Deutschland doch für ein bräsiges, schwerfälliges Land.
Erschütternd.
Und da wundert man sich, daß beispielsweise so wenig Ukrainer eine Arbeit haben?
Ich nicht.
Das Problem ist nicht das Bürgergeld, es ist die Bürokratie. Die bildet in unserem Land sozusagen eine übergeordnete Nebenregierung. Gewählte Politiker kommen und gehen, die Bürokratie, sie bleibt bestehen…
Gerade Bürgermeister können davon ein Lied singen.
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Ja, genau DAS ist der Grund. Nicht die Tatsache, dass Ukrainer an Transfer- und Sozialleistungen teilhaben dürfen, die ein durchschnittliches ukrainisches Montasgehalt bei weitem übersteigen. Nein, es ist die Bürokratie. Die, die ihnen finanziell schnell und unkompliziert hilft, die verhindert auf der anderen Seite, dass die fleißigen Menschen hier arbeiten können. Genau so!
Ja genau, Sie vergessen nämlich dabei, dass die Ukrainerinnen hier in Deutschland vom Bürgergeld leben und die deutschen Preise zahlen müssen....
Und sonst? Wohnung, Heizen, Strom, Erstausstattung, GEZ usw. usf. wird doch ebenfalls alles bezahlt.
Rechnet man das alles zusammen kann ein großer, hart arbeitender Teil der Bevölkerung nur staunen.
»Wohnung, Heizen, Strom, … GEZ usw. usf. wird doch ebenfalls alles bezahlt.«
• Wohnung: Die als angemessen geltenden Kosten der Unterkunft werden übernommen; da ist nix Luxoriöses dran.
• GEZ: Abgesehen davon, dass es »Haushaltsabgabe« heißt, wird da einfach nichts bezahlt. Der örR bekommt nur nichts.
• Strom: Ist aus dem Regelsatz zu zahlen; lediglich etwaige Mehrkosten der Heißwassererzeugung werden bezuschusst.
Wer redet von Luxus? Kann sich der Gering- oder Durchschnittsverdiener denn luxuriösen Wohnraum leisten?
GEZ muss von Bürgergeldempfängern nicht gezahlt werden, ob das dann entfällt oder übernommen wird, ist hier wohll eher zweitrangig.
Meine Aussage: „Rechnet man das alles zusammen kann ein großer, hart arbeitender Teil der Bevölkerung nur staunen.“
Der Arbeiter (m/w) hat Fahrkosten zu tragen, steht unterm Strich nicht selten mit nur lächerlich wenig mehr da und schuftet dafür aber Vollzeit.
Jemand, der arbeitet, hat in jedem Fall mehr als das Bürgergeld.
Viele nur unwesentlich mehr, wofür sie sich dennoch in häufig sehr harten Jobs durchschlagen müssen.
Würden Sie denn gerne für unterm Strich 100€ mehr im Monat als ein Bürgergeld-Empfänger z. B. als Koch oder Paketbote oder Whatever arbeiten? Am besten noch im Sub- vom Sub- Unternehmen oder in Zeitarbeitsfirmen?
Jemand, der arbeitet, hat in jedem Fall mehr als das Bürgergeld.
Entschuldigung, das aber ist Folklore. Warum beziehen denn manche die arbeiten zusätzlich Bürgergeld? Weil der Lohn zu gering ist!
Durch die Freibeträge hat er in der Regel 348 Euro mehr als das normale Bürgergeld.
Strom muss ich, als Rentner, der mit Grundsicherung aufstocken muss, selber zahlen - genau so wie Bürgergeldempfänger.
Vor meinem Renteneintritt hatte ich als hart arbeitender Geringverdiener nach Abzug von Mietkosten,Steuern und Sozialversicherung trotzdem deutlich mehr Geld zur Verfügung als jetzt.
>>Vor meinem Renteneintritt hatte ich als hart arbeitender Geringverdiener nach Abzug von Mietkosten,Steuern und Sozialversicherung trotzdem deutlich mehr Geld zur Verfügung als jetzt.<<
Das dürfte wohl am lächerlich niedrigen Rentenniveau liegen. Für Geringverdiener ist die Altersarmut hierzulande doch quasi vorprogrammiert.
Stimmt. Also kaum Änderung zu den Preisen in der Ukraine. Ob eine Mahlzeit im Restaurant (Mittagessen ohne Getränk 12 Euro umgerechnet) oder der Einkauf im Supermarkt (zb. Flasche Cola 1,10 €): die Preise sind auf ähnlichem Niveau. Wüsste man, wäre man wenigstens einmal dort gewesen. Aber so ist es natürlich einfach, mal irgendwas zu schreiben, ohne die Realität zu kennen.
Übrigens, die Preise sind von 2013. Jetzt, während des Krieges wird es wohl noch teurer sein.
Also jetzt wird es abenteuerlich. Sie wollen mir ernsthaft weismachen, der Durchschnittsverdienst in der Ukraine sei "bei weitem" niedriger als Bürgergeld in D bei gleich hohen Verbraucherpreisen wie hier?
Der Mindestlohn in der Ukraine beträgt aktuell umgerechnet € 1,20 / Stunde.
Darum geht's doch gar nicht.
Es geht darum, was Ukrainerinnen, die hierher geflüchtet sind, an Unterstützung bekommen.
Wäre das Preisniveau dort auch nur annähernd unserem vergleichbar, dann könnte bei einem solchen Lohnniveau dort niemand existieren.
Die Leute flüchten nach Deutschland, weil sie Angst um ihr Leben haben und nicht wegen ein paar Euro!
Wollen Sie das nicht verstehen?!
Ich bin immer wieder überrascht über das Menschenbild, das im rechtsgerichteten Meinungsspektrum unseres Landes vorherrscht. Nämlich daß Menschen, deren bloßes Existenzminimum abgesichert ist, keinerlei Anreiz verspüren würden, eine Arbeit aufzunehmen.
Schließt man da von sich auf andere?
Ich weiß es nicht.
Nein. Ihre "Überradchung" beweißt nur, dass Sie offenbar weit schlechter informiert sind, als Sie selbst von sich annehmen. Und wad meinen Sie mit "rechtsgerichtet"? Ist man "rechts", nur, weil man die aktuelle Situation in Bezug auf einen überdimensionierten Sozislleistungsbezug kritisiert? Nun denn, dann sind weit über 60% der deutschen Wähler offenbar "rechts".
Versuchen Sie doch mal auszuwandern in irgendein halbwegs vergleichbares Land, egal ob Kanada, Schweden oder Australien.
Ein Jahr ist da ganz schnell rum, vorausgesetzt man hat überhaupt Chancen, was oft gar nicht der Fall ist.
Ich habe mehrere Jahre in den USA gelebt und gearbeitet. Hätte ich das auf legalem Wege versucht, hätte ich es nicht geschafft. Die US-Bürokratie ist nämlich, man lese und staune, noch entschieden schwerfälliger und schikanöser als die deutsche.
Kein Geheimnis wie schwer es ist, z. B. an eine green card zu kommen.
Insofern stimmen Sie mir also zu?
Ich habe gar kein Problem damit, dass dieser Vorgang genau geprüft wird und nicht ad hoc geschieht.
Der Restaurantbetreiber könnte ja auch einfach besser bezahlen und hätte dann sicherlich gute Chancen darauf, jemanden zu finden, der bereits hier lebt.
Zumindest wäre das m. E. produktiver und besser, als um die Welt zu jetten und der Tagesschau sein Leid zu klagen über diese langsamen Behörden.
"Die US-Bürokratie ist nämlich, man lese und staune, noch entschieden schwerfälliger"
Ich lese das so: Die Buerokratiesie kommt mit der Verfolgung (Erfassung, Vernetzung, Eindringen in das Leben) nicht hinterher. Was faktisch mehr Freiheit eroeffnet - weil es da (und daher) einen ( notgedrungenen ungehormsamkeits- moder vermeidungs- umgehungs- )Konsens innerhalb der Bevoelkerung gibt. (Erfahrung aus anderem Land. Uebertragbar?)
➢ Versuchen Sie doch mal auszuwandern in irgendein halbwegs vergleichbares Land, egal ob Kanada, Schweden oder Australien.
Schweden ist EU, da brauchen Sie als Deutscher Staatsbürger gar kein Visum, Sie haben Niederlassungsfreiheit. Können Sie gut Köttbullar kochen, finden Sie in Schweden immer einen Job.
Für Kanada bekommen Sie ein Arbeitsvisum, wenn Sie einen Beruf ausüben (können), der auf der Liste der Kanadischen «Bedarfsberufe» steht, und Sie vor der Einwanderung einen Arbeitgeber gefunden haben, der Sie einstellen will.
Ob Koch in Kanada ein Bedarfsberuf ist, weiß ich nicht.
Aber ein Köttbullar-Restaurant eröffnen in Toronto scheint mir eine gute Chance für Sie.
Bei Australien weiß ich nicht so recht, wie das dort ist mit Koch.
Sowohl Kanada als euch Australien haben eine restriktive Einwanderungspolitik.
Ich habe schon mal eine Auswanderung nach Kanada erwogen. Ein Jahr an Zeit ist da noch sehr optimistisch und ohne vorher (!) den Job, den Wohnsitz den Einbürgerungstest nachzuweisen, geht gar nichts. Darüber hinaus kommt man sowieso noch auf eine Warteliste.
➢ Sowohl Kanada als euch Australien haben eine restriktive Einwanderungspolitik.
Das ist so in Kanada. Dafür haben die im Kanadischen System anerkannten Einwanderer eine richtig gute Chance, sich ohne größere gesellschaftliche Widerstände zu integrieren. Gerade das macht Kanada ja so beliebt und attraktiv als Einwanderungsland.
Plus die Sprache Englisch. Alternativ kann es für Kanada dann auch noch Französisch sein. Sowieso Muttersprachen für bspw. Hunderte von Millionen Indern, oder von Hunderten von Millionen «Franko-Afrikanern».
In jeder grösseren kanadischen Stadt gibt es ein Kötbullar Restaurant und nennt sich IKEA ;-)
Vollste Zustimmung - Sie schreiben mir aus der Seele !!!
Nunja, bei den Ukrainern soll ja wohl die Ursache wo anders liegen - vergleichen Sie mal Deutschland mit Dänemark usw. An der Bürokratie allein liegt es wohl nicht nur, an den fehlenden Berufsanerkennungen auch nicht nur.
Nebenbei bemerkt: Wo sollen die ausländischen Fachkräfte denn wohnen mit ihren Familien, wo jetzt schon mehr als 700000 Wohnungen fehlen, wo sollen die Kinder zur Kita gehen, wo zur Schule? Alles an der Bürokratie festzumachen, ist etwas sehr vereinfacht. Da wäre die Ampel fein raus - ist halt so und fertig. Gegen Bürokratie sind wir ja alle... Wir streichen dann mal ein unsinniges Gesetz, das durch drei neue ersetzt wird.
Auch wenn ich ein undifferenziertes Bürokratie- und Verwaltungsbashing strikt ablehne - denn Normung, Verwaltung und Logistik haben unser Land erst gross gemacht und sind für komplexe Wirtschaftskreisläufe unabdingbar:
Sie haben recht, in diesem Fall liegt es klar daran, dass - bewusst oder unbewusst - über Jahrzehnte bürokratische Hürden aufgebaut wurden.
Die Frage die man sich hier aber auch stellen muss ist die, von wem und WIESO diese Hürden aufgebaut wurden.
Der Hintergrund ist nämlich wieder mal Populismus - die Jahrzehntelang geschürte Angst, Fremde würden uns unseren Job wegnehmen, obwohl wir sie eigentlich brauchen, um unsere Jobs langfristig zu sichern.
Zu den jahrelang unverrückbaren Grundsätzen der CDU /CSU gehörte doch wiederholt die Formel "Wir sind kein Einwanderungsland".
Dementsprechend unterblieben auch politisch wichtige Weichenstellungen für Integration sowie einer sinnvoll, nachhaltigen Öffnung und Regulierung der internationalen Zuwanderung, deren Auswirkungen nun die Szene prägen. Die nun erforderlichen Anpassungen überfordern den Staat offensichtlich.
Bürokratie-Abbau - war das nicht eine Herzensangelegenheit der FDP bei Regierungs-Antritt? Wo stehen die Bemühungen jetzt? Gefühlt einen Schritt hinter der Startlinie.
Buerokratie - so eine These aus der Geschichtsforschung - war massgeblich am Untergang von Staaten beteiligt. Wohlgekemrkt: nicht die Buerokratie als solche, sondern deren "Evolulution" in eine eine Art Organismus (parasit), der nur noch ein primaeres Interessen hat: sich selbst zu erhalten. Das ist das, was heute passiert. Zum Beispiel uebersteigen die Kosten (nicht nur finanziell, aiuch sozial und politisch) zur Erhaltung den fuer einen Staat nuetzlichen Output. Was jeder normal denklende Mensch als Wasserkopf erkennt wird in der Politik schlichtweg nicht untersucht und reformiert. Kein Wunder, da es sich meistens um vitales Interesse von Personen handelt, das dann riskiert werden wuerde.
Die bildet in unserem Land sozusagen eine übergeordnete Nebenregierung. Gewählte Politiker kommen und gehen, die Bürokratie, sie bleibt bestehen…
Das würde ich dann als handlungsunfähig bezeichnen.