Ihre Meinung zu Putschversuch gegen Boliviens Präsidenten gescheitert
Dramatische Stunden in Bolivien: Präsident Arce hat den Putschversuch des ehemaligen Armeechefs vereitelt. Der gescheiterte Staatsstreich zeigt, wie tief das Land in der Krise steckt. Von Anne Herrberg.
Ich habe jetzt mal grundsätzlich über die Sache nachgedacht und bin zu einem überraschenden Ergebnis gekommen. Ich finde tatsächlich, dass im Falle einer Machtergreifung durch das Militär zunächst mal jeder Widerstand geboten ist, ganz unabhängig davon, ob die bisherige Regierung korrupt oder sonstwie illegitim gewesen sein sollte. Gegen diese Usurpation muss man sich erst mal allgemein und mit allen zu Gebote stehenden Mitteln wehren. Das heißt ja nicht, dass man die vorherigen Machthaber unterstützt oder gar weiter im Amt sehen will. Erfahrungsgemäß wird Machtübernahme durch das Militär aber umso schwerer rückgängig zu machen sein, je länger dieser Zustand aufrecht erhalten wird.
Die Obristen auf jeden Fall zum Teufel jagen, und dann kann man weiter sehen. Die Bolivianer selbst werden am besten wissen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen.
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"dass im Falle einer Machtergreifung durch das Militär zunächst mal jeder Widerstand geboten ist"
Dafür gibt es, immerhin in Deutschland, auch das Verfassungsrechtliche Instrument.
Art. 20 Abs. 4 GG: Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Im Grunde ist er ja genau für solche gewaltvollen Machtübernahmen gedacht, wie bspw. ein Militärputsch.
Nun ist hier jedoch von Bolivien die Rede...
"Nun ist hier jedoch von Bolivien die Rede..." Aber nicht von Bolivien als schönes Reiseland sondern zum Thema: Machtergreifung. Noch Fragen?
"dass im Falle einer Machtergreifung durch das Militär zunächst mal jeder Widerstand geboten ist," Es gab ja auch in den letzten Jahrzehnten kaum einen Militärputsch, den man fortschritllich einordnen könnte. Mir fällt da spontan nur Portugal ein.
In der Türkei war auch mal einer.
Und wieder einmal unterschreibe ich jedes Ihrer Worte.
Danke für Ihre freundlichen Worte. Es haben ja alle, auch Sie, mitbekommen, dass ich jetzt mehrmals versucht habe, mir das Kommentieren in diesem Forum abzugewöhnen, nicht zuletzt, weil die Auseinandersetzungen mit Ihnen für mich sehr verletzend waren. Aber ich schaffe es einfach nicht. Es passiert zu viel, wozu ich nicht schweigen kann.
Jetzt bin ich doch wieder sehr zuversichtlich, dass wir zu einem konstruktiven Diskussionsstil zurückfinden.
Ich schätze Sie sehr. Aber kein Mensch ist ohne Fehl und Tadel. Was für mich die Diskussion oft etwas schwierig macht ist die Tatsache, daß Sie sich sehr rasch persönlich angegriffen fühlen. Ihre Toleranzschwelle ist da offensichtlich extrem niedrig angesetzt.
Ich bin persönliche Angriffe hier gewohnt und reagiere mit Ironie und Sarkasmus, wenn die Moderation mich denn lässt. Aber Sie scheinen ein sehr leicht zu verletzender Mensch zu sein. Das macht eine Diskussion nicht unbedingt einfacher.