Keir Starmer und Rishi Sunak während der ITV-Debatte zu den Parlamentswahlen.

Ihre Meinung zu Wahl in Großbritannien: Das schwierige Erbe der Tories

Heute Abend steigt die letzte große TV-Debatte vor der Wahl in Großbritannien. Umfragen sehen die Labour-Partei weit vor den Tories. Für sie dürfte es aber keine einfache Rückkehr an die Macht werden. Von Annette Dittert.

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130 Kommentare

Kommentare

Humanokrat

Meine persönliche Prognose: So ähnlich wird es uns in Deutschland ergehen einige Jahre nach der Ampelregierung. 

Wenn CxU die Regierung bildet, wird sich ihre fest bestehende Fixierung auf eine zukunftslose Merkelpolitik offenbaren. Es wird ein einziges Hauen und Stechen um die Interessenskonflikte in der gelebten Konzept- und Perspektivlosigkeit geben, während das FDP Personal weiter im Wohlstand lebt. 

Falls die AFD sich eine Regierungsbeteiligung herbeipopulisiert, werden wir einige Jahre Achterbahnfahrt Richtung steil abwärts erleben bis nennenswerte Teile der Wählerschaft gelernt haben werden, dass Politik bedeutet, Probleme tatsächlich zu lösen, auch wenn es unangenehm ist, und nicht sie zu leugnen, Opfer zu spielen und auf Schuldige zu zeigen. Leider wid diese Erkenntnis jedoch mit einen Großteil unseres Wohlstandes und unserer Ideale bezahlt werden müssen. 

Beide Szenarien bedeuten eine späte und eher reuevolle Wertschätzung für die jetzige Politik der Grünen. 

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PeterK

Ich gehe mit, dass beide Szenarien später bereut werden. 

Aber wie kommen Sie darauf, dass das mit Wertschätzung der viel zu ideologischen, handwerklich bedenklichen derzeitigen Politik verbunden wird?

PeterK

... Politik der Grünen verbunden wird?

Nettie

Umfragen sehen die Labour-Partei weit vor den Tories. Aber es dürfte keine einfache Rückkehr an die Macht werden

Weil die Tories gründlich ‚abgewirtschaftet‘ - man könnte auch sagen: Sich auf Kosten der Bevölkerung bzw. ‚ihrer‘ Bürger schamlos bereichert haben. Was sich exemplarisch wohl am Deutlichsten am heutigen Zustand des britischen Gesundheitssystems NHS erkennen lässt.

Und Labour? Starmer muss sich das Elend einer in den Abgrund starrenden Tory-Partei eigentlich nur genüsslich aus der Ferne ansehen, ihm spielt das zunächst in die Karten

Dass das Elend anderer jemandem ‚in die Karten spielen‘ kann, zeigt die ganze Perversion des politischen Systems auf. Und kein anständiger Politiker wird sich das ‚genüsslich‘ ansehen.

Schon gar nicht in dem Wissen, dass alle von ihm erwarten, den ganzen Scherbenhaufen aufzukehren und dann ein funktionsfähiges Gemeinwesen aufzubauen bzw. die dafür nötige Infrastruktur (insbesondere organisatorische) zu schaffen.

Was kein Einzelner alleine kann.

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Nettie

Apropos „heutiger Zustand des britischen Gesundheitssystems NHS“: Wie der ist und welche Folgen das hat, sieht man hier:  daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/videos/grossbritannien-vor-der-wahl-video-100.html

melancholeriker

...Ein Labour-Sieg wird damit nur auf den ersten Blick als leichte Rückkehr in die alte Welt der liberalen Demokratie erscheinen. Wie die USA oder Polen gerade mehr als deutlich vor Augen führen, gibt es für ein einmal vom Populismus vergiftetes Land keinen einfachen Weg zurück zum Status quo ante...

 

Es auf Populisus zu schieben, das aktive Einsammeln von Voten Verunsicherter mit einfachen Versprechen, Geschenken und marktschreierischen Lobhudeleien für vollmu(e)ndige BürgerInnen ist mir zu kurz gegriffen. Es gehören immer 2 dazu bzw ein Populist und gut 20 Millionen an gutgläubigen Anhängern der Idee, man könnte sich ohne Konsequenzen Vorteile zulasten anderer sichern und weiter am demokratischen Prinzip festhalten. 

Eigenverantwortung, die sich so gern die Konservativen als Kernkompetenz an die Brust heften, fängt schon in der Haltung zur Allgemeinverantwortung an, u. a. für Europa. 

 

Carlos12

Die Bevölkerung verarmt. 

Der National Health Service kollabiert.

Die anderen Öffentlichen Diensten sind auch am Limit.

Die Wirtschaft darbt.

Und wie sieht die Antwort der Torries aus,... (Illegale) Migranten raus.

Es ist ein Trend, wie man ihn in vielen Ländern beobachten kann, z.B. bei den US-Republikanern.  Als Hauptproblem gelten die bösen Migranten. Was die Wirtschaft betrifft, so begnügt man sich mit Deregulierung und Steuersenkung, vorrangig für die hohen Einkommen. Und wenn es den Leuten nicht gut geht, dann verweist man wieder auf die Migranten.

Und es funktioniert auch bei einem Teil der Wählerschaft.

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Nettie

Die Bevölkerung verarmt. 
Der National Health Service kollabiert.
Die anderen Öffentlichen Diensten sind auch am Limit.
Die Wirtschaft darbt.

Und wie sieht die Antwort der Torries aus,... (Illegale) Migranten raus.

Das, was Sie hier so anschaulich und treffend beschreiben, lässt sich wohl als das Standardrezept zur ‚Lösung‘ aller Probleme der sogenannten ‚Konservativen’ in der Politik bezeichnen.

Und das weiß Gott nicht nur der britischen, wie sich auch am Beispiel der hiesigen Politik unschwer erkennen lässt.

werner1955

sehen die Labour-Partei?

Mit dem in GB vorhandenen demokratischen Mehrheitswahlsystem kann der Bürger klar gute Entscheidungs treffen. Extrem Parteien kann man so sicher verhindern. 

teachers voice

Der "Wille des Volkes" wurde bald zum Freifahrtschein, um jeden Kritiker... aggressiv als Landesverräter zu denunzieren.

Glasklar den rechten Populismus auf den Punkt gebracht. 

Auch als Ganzes ein richtig gutes Stück eines qualitativen,  neutralen und dennoch engagierten Journalismus! 

Danke hierfür!

H. Hummel

GB wollte die Früchte seines Brexit ernten … doch das Bäumchen war zu klein, machte nur wenigen ausgewählten Freude. Überdies hat man dieses Bäumchen statt zu düngen vergiftet.

Egal wer zukünftig regiert: er steht vor einem Berg von Problemen die es im nächsten Jahrzehnt (+/-)  abzutragen gilt. Das wird jeder Brite vermutlich persönlich und direkt zu spüren bekommen.

Bender Rodriguez

Und keine Partei wird den Brexit rückgängig machen. 

Zu groß waren die Nachteile für die Wähler dadurch. 

Wer da jetzt dran rüttelte,  würde extrem abgestraft.

Schade, dass die das so halbherzig gemacht haben.  Das hilft nur den EU Fanboys in den Wirtschaftsetagen. 

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Jimi58

Warum EU Fanboys? Sie privitieren doch auch von der EU oder etwa nicht?

Bender Rodriguez

Wie sollte ich profitieren?

Weil ich an der Landesgrenze nicht aufgehalten werde und im Urlaub nicht Geld umtauschen muss?  

Das hat mich nie gestört.

MRomTRom

++ 

Die Schädlichkeit des Brexit wurde Ihnen hier schon hoch und runter vorgerechnet. Lesen Sie zurückliegende Kommentare dazu nach.

Aber gegen Fakten bleiben Sie immun, wenn es um das 'identitätspolitische Herzensanliegen' des Brexit geht.

++

Am Ende zählt, dass die   B r i t e n  den Brexit in großer Mehrheitt als Fehler ansehen, weil sie dessen Folgen hautnah erleben. Und nur um die geht es.

https://www.statista.com/statistics/987347/brexit-opinion-poll/

++

Bender Rodriguez

Wo und wann wurde geklärt, wer welche Vorteile hätte? 

Es ist nie bewiesen worden, was der Einzelne davon hätte.

Aber ich bin gerne bereit, dazu zu lernen, was der einzelne davon hat. Nicht 'die Wirtschaft'. 

ein Lebowski

Ich denk auch nicht, dass jetzt jmd. am Status rüttelt, aber eins ist auch klar, die Vorstellungen/ Erwartungen, die da gehegt wurden, sind unerfüllt geblieben, da ist schon eine deutliche Ernüchterung vorhanden. Die wechseln ihre Premierminister, wie andere die Unterhose und besser wirds nicht.

Bender Rodriguez

Das ist aber  nicht dem Brexit anzulasten. 

Es gibt so viele Länder, die nicht in der EU sind, denen es trotzdem, oder gerade deswegen(?), gut geht.

ein Lebowski

Die Frage ist aber nicht, wie es in anderen Ländern aussieht, sondern konkret GB und das lief bisher, nach dem Brexit, nicht so dolle und wenn du sie heute fragen würdest, wäre die Mehrheit der Meinung, nee, das war jetzt nicht der Brüller. 

Deswegen machen die jetzt aber keinen Rückzieher und mir ist das relativ egal, auch wenn ich sie besser in unserem Boot sehen mag, aber ich kanns eh nicht ändern, also was solls.

faktenfrei.de

Ach tatsächlich... Äpfel, Birnen?

Natürlich existieren Länder außerhalb der EU. Lustigerweise waren die auch nie in der EU. Viele befinden sich auch gar nicht in Europa.

GB war aber mal in der EU...

Wenn das allein für sich hinwurschteln so toll ist, warum löst sich dann das UK nicht auf?

gelassenbleiben

der brexit war eine Katastrophe

That‘s it!

GeMe

Die EU war zum Glück für die Briten so gnädig und hat lange Übergangsfristen gewährt. Hätte man den von Ihnen geforderten harten Brexit durchgezogen, dann wäre in GB das Chaos ausgebrochen. Schon an den Grenzkontrollen wäre der Brexit gescheitert. Erst in diesem Jahr wurden die geforderten Kontrollen aktiviert. Viele frische Produkte wie Obst, Gemüse und Fisch, die aus und in die EU geliefert werden, stehen mitunter so lange in den Grenzkontrollen, dass man sie eigentlich nur noch entsorgen kann, bevor sie beim Kunden ankommen. Die National Farmers' Union (NFU) sieht die Existenz von britischen Obst- und Blumenbauern ernsthaft bedroht.
Andere Produkte wie z.B. der Frühstücksspeck den GB zu großen Teilen aus Dänemark importiert, werden wegen der notwendigen Kontrollen drastisch teurer.

Bernd Kevesligeti

Das Erbe der Torys. Vor allem die Folgen einer stramm wirtschaftsliberalen Politik. Sunak selber gehört zu den reichsten Menschen im Königreich, mit mehreren hundert Millionen Pfund an Vermögen.

Die Labour-Partei hat inzwischen auch ein Wahlmanifest unter dem Titel "Reichtum schaffen" herausgegeben. Da ist nicht gemeint Privatisierung rückgängig zu machen. Da wird an der law and order-Politik festgehalten. Kritik gibt es an dem Manifest von den verbliebenen Labour-Linken. Mit dem Verzicht auf Steuererhöhungen (für Reiche) verurteilt man das Gesundheitswesen NHS zu weiterer Fragmentierung und Niedergang, warnte die Socialist Health Association. 

Die kämpferische Gewerkschaft Unite und ihre Generalsekretärin Sharon Graham äußerte ebenfalls Kritik an dem Manifest.

Feo

Der Zustand der Torries ist beklagenswert. Aber die Situation in UK, als zu beerben anzusehen, halte ich für übertrieben. Ich denke auch nicht, dass der Umschwung auf den Brexit zurückzuführen ist. Zuweilen irren die Umfragen auch. Vielleicht kommt es dann doch nicht so dramatisch?

Adeo60

Der Brexit hat die britische Gesellschaft und letztlich die Torries gespalten und in den politischen Niedergang geführt. Und dennoch wird auch in Deutschland von der AfD ein Dexit angestrebt. Nicht nur die deutsche Wirtschaft sieht darin den Super-Gau für unseren Wohlstand und unsere Arbeitsplätze. Ideologische Scheuklappen ebnen den Weg in den wirtschaftlichen und sozialen Abstieg.

Das Schicksal der Torries und ihre Ausrichtung hin zu dem extrem rechten Parteienspektrum könnte auch eine Mahnung für die US Republikaner sein. Wer seinen Markenkern, seine demokratischen Wurzeln und  sein tradiertes Wertebewusstsein leugnet, endet früher oder später in der Bedeutungslosigkeit.
 

MRomTRom

++ Der Bankrott der Konservativen ist ein Staatsdrama ++

Nach dem schädlichen Brexit, dem Herunterwirtschaften des Gesundheitssektors und einer langen Reihe von Skandalen wäre die Abwahl der Tories und der Wechsel zu einer Labour-Regierung das demokratische Normal im UK.

++

Der politische Bankrott der über hundert Jahre staatstragenden Conservative Party ist allerdings ein Staatsdrama, das die Grundfesten der britischen Gesellschaft und ihrer Westminster-Demokratie erschüttert. Da ist angesichts der über Parteipolitik hinausgehenden Konsequenzen Schadenfreude unangebracht.

++

Wenn politische ‚Hütchenspieler‘ wie Nigel Farage die Reste fleddern und eine toxische Fäulnis in die Politik tragen, ist die beispielhafte Stabilität des britischen ‚common sense‘ Systems in Gefahr.

++ 

das ding

Donnerwetter. Der Artikel ist bester Journalismus: Gut geschrieben, der Wahrheit verpflichtet, engagiert fuer einen Standpunkt. Naemlich den der Wahheit. 

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Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Liz Truss und die Finanzmarkt und Währungsturbulenzen sowie der darauf folgende Absturz in den Umfragen blieben allerdings von der in London wohnhaften Korrespondentin unbeachtet.

 

Bauhinia

Wenn Italien zu den westlichen Demokratien gehört, dann würde ich den ersten Ausbruch des Rechtspopulismus dort mit Berlusconi verorten. Seitdem gab es auch schon FPÖ, SVP und andere. Das britische Mehrheitswahlrecht macht es kleineren Parteien nur etwas schwerer im Parlament und damit in der Öffentlichkeit vertreten zu sein. 

dr.bashir

während gleichzeitig die Staatskassen aufgrund der jahrelangen Misswirtschaft der Tories so gut wie leer sind

Und das obwohl GB angeblich, seit dem Brexit, Millionen spart, die sie vorher Brüssel in den Rachen geworfen haben. Könnte das eine Fehleinschätzung gewesen sein.

Aber sind wir ehrlich - wenn Labour gewinnt wird sofort die übliche konservative Propaganda beginnen. Natürlich wird auch unter Labour in 1 Jahr nicht alles plötzlich laufen und es wird wieder heißen, die Linken könnten nicht mit dem Geld umgehen, und die Leute werden es zieml7ch schnell auch wieder glauben. Wie anderswo auch

Vector-cal.45

>>der erste große Ausbruch des Rechtspopulismus in einer westlichen Demokratie.<<


>>rechte Hetzer<<

 



Was für eine „Analyse“.

Wohl eher eine sehr subjektive Bewertung.

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Kristallin

Eine wahrheitsgemäße Bewertung. 

Genauso wie in Deutschland Faschisten (m/w/d) auch so genannt werden dürfen, weil sie nachweislich Faschisten sind. 

Finden betreffende Faschisten auch immer doof, sind aber trotzdem was sie sind. 

Das betrifft auch Rechtspopulismus u rechte Hetzer in GB wie hier, noch dürfen die Menschen das in einer Demokratie aussprechen auch Journalisten (m/w/d) 

proehi

Offenbar sind Sie zu so eine Analyse noch nicht bereit. Vielleicht bietet da ja Mr. Farage was geeignetes für Sie. Der macht da verschärft weiter, wo er zuvor schon mal die Klamotten hingeschmissen hatte. Da können Sie dann Ihrer Objektivität frönen. Sie sind noch nicht allein.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Liz Truss

Liz Truss hat das Kunststück fertig gebracht in nur 45 Tagen mit neoliberalen Steuersenkungen in der Höhe von 45 Milliarden Pfund die neoliberalen Finanzmärkte gegen sich aufzubringen. Hedgefonds begannen gegen das Pfund zu wetten, Staatsanleihen stiegen und Investoren wurden abgeschreckt. Selbst der IWF, die Speerspitze der neoliberalen Reformer, kritisierten diese marktradikalen Reformen der Liz Truss Regierung für Banken, Konzerne und Superreiche. Seit Amtsantritt von Liz Truss bzw ihrem Rücktritt liegt die Partei der Toris in den Umfragen auf den auch aktuell diagnostizierten Niveau 

https://www.zeit.de/kultur/2022-10/liz-truss-wirtschaftspolitik-grossbr…

Dieser Aspekt fehlt in der tiefgründigen Analyse der Tagesschaukorrespondentin.

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MRomTRom

++ Liz Truss war 49 Tage im Amt, nicht 45 ++

++

Wenn man von dem häufigen Gebrauch von aufgeladenen Begriffen wie 'neoliberal', das als nicht näher zu umschreibendes Negativum gesetzt wird, absieht, ist eines richtig: die unausgegorene Kopie von Thatcher-Politik durch Liz Truss hat die britische Wirtschaft an den Rand eines Zusammenbruchs gebracht.

++

Damit war das wichtigste Argument der Tories, nämlich die Verkörperung von Wirtschaftskompetenz zu sein, ruiniert.

++

Der Niedergang in den Umfragen hatte allerdings schon unter Boris Johnson eingesetzt

++

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

"Der Niedergang in den Umfragen hatte allerdings schon unter Boris Johnson eingesetzt"

Das ist richtig. Darum bespreche ich auch von einem Absturz auf das aktuell diagnostizierte Niveau der Zustimmungswerte in den Umfragen.

 

Questia

In GB die Tories - In D die Union? - 

"Die Tories begannen 2016 als erste traditionelle Mitte-rechts-Partei, sich den extrem rechten Parteien - erst UKIP, später der Brexit-Partei - an den Hals zu werfen, um der gefühlten Bedrohung von ganz rechts etwas entgegenzusetzen und radikalisierten sich dann immer rasanter."

Heute sind sie einen Schritt weiter - sie werden vmtl. nicht einmal die stärkste Oppositionspartei werden.

Ich hoffe, die Union schaut sich diese Entwicklung an und zieht die richtigen Schlüsse daraus.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Finanzmarktkrise und Linksrutsch

Der Kommentar von Frau Dittert sagt etwas über ihre Gesinnung und ihren Blick auf die beiden konservativen Parteien Toris und Reform UK sowie der polnischen Pis aus. Die Entwicklung der politischen Zustimmung in Großbritannien und der Auslöser des Linksrutschs, die gescheiterten neoliberalen Reformversuche der Regierung Truss, werden dabei völlig ausgeblendet.

 

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MRomTRom

++

‚Der Kommentar von Frau Dittert sagt etwas über ihre Gesinnung und ihren Blick auf die beiden konservativen Parteien Toris und Reform (…) aus‘

Der Kommentar ist kein Kommentar sondern ein Bericht. In der Diktion so aufgemacht, dass ihn die Leute auch lesen.

Was sagt das 'etwas' denn nun konkret aus ? Es gibt keine einzige faktenwidrige Behauptung in diesem Bericht und die Existenz zweier identischer konservativer Parteien wäre Unsinn. Die Tories sind konservativ, die Reform ist eine rechtspopulistische Partei, die als Kopie der Tories keinen USP hätte.

++

‚Die Entwicklung der politischen Zustimmung in Großbritannien und der Auslöser des Linksrutschs, die gescheiterten neoliberalen Reformversuche der Regierung Truss, werden dabei völlig ausgeblendet.‘

In diesem Bericht schon. In vielen anderen wurde er hier bereits breit thematisiert.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/uk-truss-folgen-100…

++

Sokrates

Ständige Neuwahlen, ständige Regierunsgwechsel, sind die Britten langsam irre? Sind die Briten mittlerweile so naiv geworden, daß sie daran glauben, daß Neuwahlen tatsächlich Probleme lösen könnten? Anstatt die Probleme gemeinsam anzugehen und aus dem mittlerweile angelangten Klein-Britanien wieder ein Groß-Britanien zu machen, da wird einfach mal als Premier Neuwahlen durchgeführt wenn man nicht weiter kommt. Ja liebe Briten, Preisen mit viel schönen reden bringt ein Britanien einfach nicht weiter. Man muß auch mal anpacken ohne gleuch mit Neuwahlen zu kommen und dazu müssen vielleicht einige Politiker dort etwas von ihrem hohen britsichen Roß herunter kommen!

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Kristallin

Anpacken? Wo denn Bitte? Die Torries waren/sind nur mit ihrem Abschiebeprojekt beschäftigt! 

Sonst haben die nicht viel großartig "angepackt", oder boten der Bevölkerung entsprechende Möglichkeiten etwas "anzupacken"...... 

Schon famos die Torrie Jahre in GB. 

bolligru

Es gibt tatsächlich Verlierer des Brexit.

Z.B. diese hier: (vor den Brexit)

"Brüssel subventioniert bisher so manches Schloss des britischen Adels. Davon profitiert auch die königliche Familie. Der EU-Austritt wird für die Windsor-Dynastie teuer.... Der gesamte Adel steht vor einem finanziellen Aderlass...."

Zahlen sind der folgenden Zitatangabe zu entnehmen und diese sind wirklich erschreckend!

https://www.wiwo.de/politik/europa/grossbritannien-und-die-eu-die-queen…

GeMe

Die Armutsquote liegt in Großbritannien bei ca. 22% und als arm gilt man in GB, wenn man weniger als 400 Euro im Monat zur Verfügung hat (85 Pfund pro Woche). Das ist nicht mal die Hälfte von dem, was in Deutschland ein Bürgergeldempfänger bekommt.
Der Brexit hat sicher seinen Teil dazu beigetragen, dass es den Armen in GB noch viel schlechter geht. Versprochen wurde, dass die durch den Brexit eingesparten Gelder das Leben der Menschen verbessern würden. Das hat ganz offensichtlich nicht geklappt. Wie die Labourpartei die Armut bekämpfen will, ist mir ein Rätsel. Da gibt es sehr viel zu tun.

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Bauhinia

Armutsbekämpfung allgemein ist in erster Näherung auch für die Labourpartei ja nichts Neues: gute und freie Bildung für Kinder/Jugendliche, Wirtschaftswachstum und sozialer Ausgleich. Einerseits muss man dafür den politischen Willen haben und Mehrheiten finden, sowie andererseits das Geld dafür haben bzw. den Wirtschaftsmotor gut am Laufen halten. Letzteres ist allerdings manchmal ein nicht einfach einschaltbarer Vorgang/Zustand. 

Lucinda_in_tenebris

Labous vor Torries. Das ist der Anfang eines social-democratic-turns in Europa. Die  Sozialdemokraten haben lange Zeit als Sündenbock herhalten müssen. Angefangen hat dies als nach dem Zusammenbruch der DDR alles marixistisch oder sozialistisch anmutende bei vielen Wählern politische Allergien auslöste. Hinzukamen hausgemachte Fehler, die schwergängige innerparteilichen Personaldynamiken, die die Anrüchigkeit einer verfilzten Funktionärspartei  erhielten. Letztlich auch die Notwendikeit großer Koalitionen, die ebenfalls eine Wählerkorrossion auslöste. Aus vielen Fehlern haben die Sozialdemokraten europaweit (den überall lässt sich ähnliches konstatieren) gelernt (wenn auch der Lernprozess nicht überall wirklich abgeschlossen ist: daraus erkläre ich mir z.B. auch die Abneigung vieler gegen Scholz, der  in gewisser weise für einen alten Funktionärsapparat steht.)

 

Gassi

Ungeliebter Brexit. Und Farage meint, mit noch mehr Brexit zu punkten? Und unsere Rechten labern schon vom Dexit - was für Wirtschafts-Amateure sind das? Ich dachte immer, die Rechten seien so mit der Wirtschaft verbandelt, sehen den Industrie-Nutzen daraus und erhalten deshalb gute Spenden daher? Oder bleibt jetzt nur noch das Russland-Geld?

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Bauhinia

Farage scheint tatsächlich damit punkten zu können. Vollkommen paradox bis absolut irre. Solche Ergebnisse könnten einen fast an der Demokratie zweifeln lassen. Allerdings gibt es auch keine bessere Alternative zur Demokratie. Also hilft es nur die Wähler von Rechtspopulisten auf die Widersprüche hinzuweisen. 

gelassenbleiben

Es ist immer fatal wenn eine konservative Partei in den Populismus abrutscht, eigentlich werden kompetente konservative Parteien gebraucht. Aber das Agieren im unsinnigen Brexit hat alle konstruktive konservative Zukunft mittelfristig zerstört 

 

Carlos12

Nachtrag. Ich habe darüber nachgedacht, welche großen Infrastrukturmaßnahmen oder Reformen die Torries in Angriff genommen hatten. Außer dem Ruanda-Projekt fällt mir nichts ein.  Was müsste ich noch erfahren?

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bolligru

Was müsste ich noch erfahren?

Dazu müßten Sie sich in den britischen Medien informieren...

gelassenbleiben

Es ist immer fatal wenn eine konservative Partei in den Populismus abrutscht, eigentlich werden kompetente konservative Parteien gebraucht. Aber das Agieren im unsinnigen Brexit hat alle konstruktive konservative Zukunft mittelfristig zerstört 

 

gelassenbleiben

Immerhin verlässt GB nicht die Demokratie,  und eine Korrektur ist möglich, wenn die Torries sich abwählen lassen , das wäre bei der deutschen Dexitpartei wohl anders

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Reformstau

Bei der Wahl herrscht das relative Mehrheitswahlrecht. Labour kann mit rund einem Drittel der Zustimmung die absolute Mehrheit im Parlament erreichen. Bleiben allerdings Steuersenkungen für kleine und mittelständige Betriebe sowie dringend benötigte Sozialreformen für Alte, Arme und Kranke aus, kann die neue Partei Reform UK dieses politische Vakuum ausfüllen. Auch Reform UK kann mit nur einem Drittel der Zustimmung mit dem britischen Wahlrecht durchaus die Mehrheit im Parlament erzielen.

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